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#146 Juni 2008 Das Straßenmagazin für Schleswig-Holstein Die Hip-Hop-Band Fettes Brot über Sexualität, Moral und Getto-Rap Satire: Hans Sc heibner sc hreibt in HEMPELS F otografie: Draußen auf der Straße HEMPELS: Unsere V erkäuf er und ihre Hunde 1,80 EUR davon 0,90 EUR für die Verkäufer/innen

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Page 1: Die Hip-Hop-Band Fettes Brot...Herausgeber HEMPELS e.V., 24103 Kiel Redaktion Kiel Schaßstraße 4, 24103 Kiel, Tel.: (04 31) 67 44 94; Fax: 6 61 31 16 E-mail: reda@hempels-sh.de

#146 Juni 2008

Das Straßenmagazin für Schleswig-Holstein

Die Hip-Hop-Band Fettes Brotüber Sexualität, Moral und Getto-Rap

Satire: Hans Scheibner schreibt in HEMPELSFotografie: Draußen auf der StraßeHEMPELS: Unsere Verkäufer und ihre Hunde

1,80 EURdavon 0,90 EUR für die Verkäufer/innen

Page 2: Die Hip-Hop-Band Fettes Brot...Herausgeber HEMPELS e.V., 24103 Kiel Redaktion Kiel Schaßstraße 4, 24103 Kiel, Tel.: (04 31) 67 44 94; Fax: 6 61 31 16 E-mail: reda@hempels-sh.de

Herausgeber HEMPELS e. V., 24103 Kiel

Redaktion Kiel Schaßstraße 4, 24103 Kiel,Tel.: (04 31) 67 44 94; Fax: 6 61 31 16 E-mail: [email protected]

Redaktion Flensburg Tagestreff Johanniskirchhof 19, Tel.: 0461–4 80 83 25E-mail: [email protected]

HEMPELS-Café Schaßstraße 4, Kiel, Tel.: (0431) 6614176

Geschäftsführer Jochen Schulz

Redaktion Peter Brandhorst (V.i.S.d.P.)

Mitarbeit Sarah Diekmann, Melanie Kaacksteen,Eckehard Raupach, Dieter Suhr, Carsten Wulf

Layout Nadine Grünewald

Basislayout forst für GestaltungMelanie Homann

Anzeigen, Fundraising Hartmut Falkenberg

Sozialdienst Catharina Paulsen

Verkäuferbetreuer Joachim Osterburg, Tel.: (04 31) 6 61 31 17

Vereinsvorstand Jo Tein (1. Vors.); Ilse Oldenburg,Catharina Paulsen

HEMPELS im Internet [email protected]

Druck evert druckHaart 224, 24539 Neumünster

Geschäftskonto HEMPELSKto. 316 300 bei der EDG, BLZ 210 602 37

Spendenkonto HEMPELSKto. 1 316 300 bei der EDGBLZ: 210 602 37HEMPELS e.V. ist als gemeinnütziganerkannt: Finanzamt Kiel Nord unter der Nr. Gl 4474

HEMPELS Straßenmagazin ist Mitglied imInternationalen Netzwerk der Straßen-zeitungen sowie im forum sozial e.V.

2 WIR ÜBER UNS HEMPELS #146 06/2008

Seit Anfang der 70er gehört Hans Scheibner zu den erfolgreichsten deutschenSatirikern und Kabarettisten und ist neben Dieter Hildebrandt längst so etwaswie der Doyen der Szene.Auch mit jetzt 71 Lebensjahren kommentiert er gewohntspöttisch und im besten Sinne respektlos das politisch-gesellschaftliche Lebendieses Landes. Künftig wird Hans Scheibner jeden Monat für HEMPELS eineGlosse schreiben, die wir immer auf der vorletzten Seite unter dem durchausdoppeldeutigen Rubriknamen „Scheibners Spot” veröffentlichen. Seine Bühnen-karriere startete Scheibner als satirischer Liedermacher mit Songs wie „Was inAchterndiek in der Nacht geschieht“, „Ich mag so gern am Fließband stehn“ oder„Das macht doch nichts, das merkt doch keiner“. Im Fernsehen erlangte er späterbundesweit Popularität unter anderem mit seiner satirischen Sendung „...scheib-nerweise“. 1985 flog er vorübergehend aus dem TV, weil er in einer TalkshowOssietzky zitiert hatte mit „Soldaten sind Mörder” – damals ein großer Skandal.

SofarätselAuf welcher Seite dieser HEMPELS-Ausgabeversteckt sich das kleine Sofa oben? WennSie die Lösung wissen, dann schicken Sie dieSeitenzahl an: [email protected] oder: HEMPELS, Schaßstraße 4, 24103 KielEinsendeschluss ist der 30. 6. 2008. DerRechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.

GewinnVerzehr-Gutschein für zwei Personen:

Forstbaumschule, Düvelsbeker Weg 46, Kiel

Die Auflösung des Mai-Rätsels lautet: Daskleine Sofa war auf Seite 27 versteckt. DerGewinner beziehungsweise die Gewinnerinwird im Juli veröffentlicht.

Im April hat gewonnen: Jutta Nicolai, Kiel

Gewinnspiel Impressum

WIR ÜBER UNS

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3INHALTHEMPELS #146 06/2008

20 DRAUßEN AUF DER STRAßE

Ihr tägliches „Wohnzimmer” ist die Straße:

Menschen aus der Kieler Alkohol- und Dro-

genszene haben mit Einwegkameras ihr Le-

ben draußen auf dem Vinetaplatz fotogra-

fiert. Die besten Fotos ab Seite 20.

10 MEIN HUND UND ICH

Für viele unserer Verkäufer gehören Hunde

zum Alltag. „Hunde sind gute Therapeuten,

manchmal bessere als Menschen”, sagen sie.

Eine Reportage über das Zusammenleben

mit einem tierischen Freund. Ab Seite 10.

Titel

4 Interview mit der Musikgruppe Fettes Brot

Schleswig-Holstein Sozial

8 Meldungen9 Kolumne Raupachs Ruf10 Mein Hund und ich: Warum viele

HEMPELS-Verkäufer Hunde haben14 Stromschulden: Modellprojekt hilft;

Kieler Tafel: Gestiegene Nachfrage15 Alkoholsucht: Ehemaliger Kieler

hilft mit seiner Lebensgeschichte

Fotografie

16 Menschen zwischen Armut und Obdachlosigkeit: Doppelporträts des Fotografen Thorsten Berndt

20 Menschen aus der Drogenszenefotografierten ihr Leben

In eigener Sache

25 Wer unsere Zeitung verkaufen darf– und wer nicht

Auf dem Sofa

26 Unser Bad Schwartauer VerkäuferArthur Isau

Chatroom

28 Fragebogen29 HEMPELS-Fußballer aktiv;

Jubiläumsfeier mit Verkäufern

Scheibners Spot

31 Satire von Hans Scheibner

Rubriken

2 Wir über uns;Impressum

22 CD-Tipps;Buchtipp;Kinotipp

23 Veranstaltungen24 Service: Mietrechtskolumne30 Rezept des Monats;

Karikatur;Haiopeis

Titelfoto: Jens Herrndorff

4 HIP-HOP-BAND FETTES BROT

Bei den deutschen Hip-Hop-Fans sind Fettes

Brot schwer angesagt. Im Interview mit

HEMPELS beziehen die Musiker unmiss-

verständlich Stellung auch zu moralischen

und gesellschaftlichen Themen. Ab Seite 4.

INHALT #146

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4 TITEL HEMPELS #146 06/2008

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5TITELHEMPELS #146 06/2008

> Mit der Single „Bettina, zieh dir bitte etwas an!“ macht ihreuch über die nächtlichen Quizshows lustig, wo vollbusigeDamen ihre BHs lüften. Der Song zeigte bereits Wirkung:„Sportquiz“-Moderatorin Bettina Ballhaus hat ihren Job beimDSF gekündigt.Björn Beton: Heutzutage wird einem eine Scheinsexualität vor-gegaukelt, die in grotesken Dingen wie Nacktmoderieren inQuizshows endet. Für Jugendliche stelle ich es mir sehr schwervor, in solch einer Umgebung aufzuwachsen und dabei mit dereigenen Sexualität klar zu kommen. Bei uns war das glückli-cherweise noch ein bisschen anders, aber selbst auf einen Er-wachsenen wirkt der gegenwärtige Fabriksex noch sehr pene-trant. Man sollte das aber nicht verwechseln mit Prüderie, wirsind einfach nur für die Rückverzauberung von Erotik.Die Einführung in die Sexualität, die Initiation, hat sich fürJungen und Mädchen sehr gewandelt. Wer hat euch damalsaufgeklärt?König Boris: Wir selbst sind noch von der „Bravo“ aufgeklärtworden. Ich möchte aber nicht sagen, dass das eine komplettfremde und andere Zeit gewesen ist, als wir unsere eigene Se-xualität entdeckten.Viele Dinge, die heute auf perverseste Wei-se zur Schau gestellt werden, gab es auch schon in unserer Pu-bertät. Der Unterschied ist, dass Sex inzwischen allgegenwärtigist. Ich bilde mir ein, dass ein Pornoheft damals noch etwasAufregendes war. Die Kids von heute jedoch laden Pornofilmewie selbstverständlich auf ihr Handy oder ihren Computer.Glaubt ihr, dass solche Moralpredigten bei der Jugend Wirkungzeigen?Björn Beton: Wer sich in seiner Moral nicht noch einmal über-prüfen will, kann „Bettina“ ja als ganz stumpfe Partynummerhinnehmen und einfach dazu tanzen. Ich habe aber das Gefühl,es würde den Leuten wirklich besser gehen, wenn sich unsereGesellschaft wieder ein bisschen was anziehen würde. Dannwäre das, was in den eigenen vier Wänden oder auf dem Disko-Klo passiert, wieder geheimnisvoller und sinnlicher.Wenn man

Die Band Fettes Brot über Sexualität, Moral und Getto-Rap

König Boris, Björn Beton und Dr. Renz (von li.) alias Fettes Brotsind weder gewillt, in Mainstream-Manier zu leben, noch nehmensie die reine Lehre der politischen Revolte zur Richtlinie. Fastschon symbolisch erscheint da ihre Hamburger Studioadresseirgendwo zwischen dem subkulturellen Szenetreff Rote Flora unddem glitzernden Musicalpalast Neue Flora.

„Ein gewisser Zauber sollte gewahrt bleiben”

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6 TITEL HEMPELS #146 06/2008

zu viele Porno-Bilder mit sich herumträgt, fühlt sich dieBerührung mit Schweiß und Gerüchen irgendwann befremd-lich an.

Ihr bietet euch als Sündenbock für so manches Unbill der Weltan. Pure Selbstironie?König Boris: Das ist der neue Servicegedanke bei Fettes Brot:Wir sind der Sündenbock. Wir beschimpfen alle anderen undtragen sämtliche Schuld dieser Welt auf unseren Schultern!Darüber haben wir sogar einen Song gemacht: „Schieb es aufdie Brote“.„Ich lass dich nicht los“ ist ein Song über Stalking. Wart ihrdavon selbst mal betroffen?Björn Beton: Nee. Aber ich kenne jemanden, der so was mal er-lebt hat, dem jemand hinterhergestellt hat. Der Ausgangspunktdieses Stückes war aber die Musik, die mir gesagt hat, dass dasein spannendes Thema wäre. Außerdem fand ich es gut, einmaleine dramatische Geschichte mit einem Anfang und einem Endezu erzählen. Nach all den Jahren wurde mir plötzlich klar, wel-che unglaubliche Angst ich in diesem Job habe. (lacht) Wirschätzen und mögen unsere Fans, das sind alles sympathischeMenschen. Aber wir sind keine Band, die via News-Blog oderMySpace-Freundschaften auf einer ganz persönlichen Ebenemit den Fans in Kontakt tritt. Über die Jahre hinweg haben wirunsere ganz eigene Art gefunden, wie wir mit den Leuten kom-munizieren.König Boris: In bestimmten Momenten lassen wir gerne Nähe

zu, aber wir legen auch Wert auf Distanz. Das tut sowohl derMusik als auch den Fans gut. Ein gewisser Zauber sollte immerbewahrt bleiben.

Popmusiker müssen erfolgreich sein, sonst haben sie ihr Zielverfehlt. Andererseits kommt uns in Deutschland eine Kunstverdächtig vor, die sich verkauft. Sie passt nicht zu dem Selbst-verständnis eines Landes, dessen romantisches Ideal dieSelbstverwirklichung ist. Ein Dilemma?König Boris: Auch wir sind nicht gefeit vor Kompromissen undZweideutigkeiten.Wir machen zum Beispiel Sponsoring-Deals,bei denen wir bestimmte Hersteller mit auf unsere Plakate neh-men. Eine Fernsehwerbung für Kinderschokoriegel käme füruns jedoch nicht infrage. Das muss man immer wieder aufsNeue ausloten.Vor drei Jahren habt ihr euch von der Musikindustrie abgena-belt und die „Fettes Brot Schallplatten GmbH“ gegründet. Wel-che Ideologie verbindet ihr mit eurem Independent-Status?Dr. Renz: Für einen Künstler ist die Unabhängigkeit das Gut,das es zuallererst zu erhalten gilt. In unserem Fall sind wir aufgeschäftlicher Ebene über die Jahre sogar noch unabhängigergeworden, indem wir zusammen mit Freunden und Kollegenimmer mehr Dinge selbst in die Hand genommen haben. Fürmich ist es ein hervorragendes Gefühl, für alles, was man tut,selbst verantwortlich zu sein und keinen Sündenbock in derHinterhand zu haben.Der Musikmarkt befindet sich in einem radikalen Umbruch,

gehört zu den erfolgreichsten deutschen Hip-Hop-Gruppen.Sie wurde 1992 von den Hamburger Musikern MartinVandreier (33; Künstlername: Dr. Renz), Boris Lauterbach (34;König Boris) und Björn Warns (35; Björn Beton) gegründet.Hip-Hop-Musik hat ihre Wurzeln in der schwarzen Funk-und Soul-Musik und steht dabei nicht nur für eine Musik-

richtung, sondern auch für eine Jugendkultur, zu der unteranderem Breakdance, Graffiti-Sprühen und Rap gehören. Indiesem Frühjahr haben die Brote, wie die Gruppe von ihrenFans genannt wird, das neue Album „Strom und Drang“veröffentlicht.

Die Band Fettes Brot

Boris Lauterbach alias König Boris

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7TITELHEMPELS #146 06/2008 TITEL

besonders betroffen ist der Tonträgermarkt als Kernbereichder modernen Musikwirtschaft. Bereitet euch das schlafloseNächte?König Boris: In Hysterie auszubrechen oder in Schockstarre zuverfallen, wäre der falsche Weg. Dass wir heute unsere eigeneFirma haben, ist eine der richtigen Antworten auf die Verände-rungen. Wir wollen den Apparat bewusst klein halten, um be-weglich zu sein und schnell Entscheidungen treffen zu können.Ich denke, es wird immer Wege geben, um als Musiker überle-ben zu können.Jugendliche, die Musik nur als Datei kennen lernen, empfindenkeinen Respekt vor ihr. Was muss getan werden, damit Musikwieder kostbarer wird? Björn Beton: Wir sind vielleicht ein bisschen nostalgisch, wasdie Bezeichnung „LP“ betrifft. Sie ist mittlerweile aus der Mode,aber ich benutze sie trotzdem gerne. Ich liebe es, die verschie-denen künstlerischen Schaffensperioden von Bands zu unter-suchen. Gleichzeitig habe ich zu Hause meinen mp3-Apparat,der mir die Möglichkeit bietet, möglichst schnell bestimmteWiedergabelisten zu generieren. Das ist etwas sehr Schönes,weil man viel freier unterschiedliche Sachen miteinander kom-binieren kann. Möglicherweise spielt der Compilation-Charak-ter in den nächsten Jahren eine noch größere Rolle als heutedie LP. Kann auch sein, dass irgendwann gar keine Alben mehrveröffentlicht werden, sondern nur noch einzelne Songs.

In einem Genre, in dem jede Menge selbsternannte „Gangster“mit Geldbündeln wedeln, Stripperinnen für ihre Videos enga-gieren, über Schwulen- und Frauenfeindlichkeit schwafeln unddabei die traditionelle Doppelbödigkeit der HipHop-Sprach-kultur auf dem Altar einer platten Massentauglichkeit opfern,kommt euch eine ganz besondere Rolle zu. Hab ihr euch dieRettung des HipHop auf die Fahnen geschrieben?Björn Beton: Das haben wir bereits vor ein paar Jahren getan.Damals behaupteten wir, Rapmusik sei krank und läge imKrankenhaus. Wir kommen mit einem Strauß Blumen vorbeiund wünschen gute Besserung. Das hat aber nur bedingt funk-tioniert. In mancherlei Hinsicht ist der HipHop zu einem Zom-bie-Wesen geworden. In anderen Bereichen ist er ein blutjunger

Zirkusartist, der wahre Kunststücke vollbringt. Definitiv geän-dert hat sich das Gefühl, Rapmusik sei für jeden da. Ich selbsthabe Rap ursprünglich als eine Einladung zum Mitmachenempfunden. Heute werden dir aber fertige Produkte verkauft,die suggerieren, es werde da irgendein ominöser Feindbekämpft. Das Ganze kommt mir vor wie eine egomanische, see-lenlose Maschine.Sind die schwulen- und frauenfeindlichen Texte von Leuten wieB-Tight, Frauenarzt, und King Orgamus One nur Dummejun-genstreiche? Oder ist das echter Hass?König Boris: Wenn man nicht genau hinguckt, kann man Getto-Rap durchaus mit Neonazi-Geschichten durcheinander brin-gen. Da ist nicht immer viel Platz dazwischen. Das habe ich in„Automatikpistole“ thematisiert. Für mich war dieses Stück einechtes Bedürfnis. Ich finde, das muss auch mal gesagt werden,selbst wenn ich jetzt für manche Leute ein Moralapostel bin.Aber ich glaube, ich spreche damit vielen aus dem Herzen.Björn Beton: Viele von den Gangsta-Rappern behaupten ja, siewürden nur das wiedergeben, was sie selbst erlebt haben. InWirklichkeit machen sie es sich aber ein bisschen einfach,indem sie jegliche Eigenverantwortung abgeben.

Die Bundesregierung hat kürzlich das Programm „Initiative:Musik“ aufgelegt, das die Exportchancen des deutschen Pop miteiner Million Euro unterstützt. Bekommt ihr als selbstständigeJungunternehmer davon etwas ab?König Boris: Eine Million von der deutschen Bundesregierung?Wir sind schon für weniger aufgetreten! Mit dieser Summe zie-hen wir gern quer durch die Lande und promoten ein bisschenunsere Musik.Dr. Renz: Ich glaube, die Bundesregierung macht das nur, weilsich die deutschen Autos nicht mehr so gut verkaufen. Irgend-wann sitzen wir in chinesischen Autos, während die Chinesenauf dem Fahrrad unsere Musik hören. Das stelle ich mir unterGlobalisierung vor.

Interview: Olaf NeumannFotos: Jens Herrndorff

Björn Warns alias Björn BetonMartin Vandreier alias Dr. Renz

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8 HEMPELS #146 06/2008SCHLESWIG-HOLSTEIN SOZIAL

Armutsbericht der Bundesregierung

Jede vierte Familie von Armut betroffen

Die Armut in Deutschland wächst, die Schere zwischen Armund Reich hat sich weiter geöffnet. Das geht aus demneuesten „Armuts- und Reichtumsberichts“ des Bundes-arbeitsministeriums hervor, der Mitte vergangenen Monatsvon Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) vorgestelltwurde. Danach ist das Einkommen bei 13 Prozent der Bun-desbürger so gering, dass für sie ein erhöhtes Armutsrisikobesteht. Weitere 13 Prozent werden nur dank staatlicherHilfen wie ALG II, Wohn- oder Kindergeld vor Armut be-wahrt. Insgesamt jeder vierte Deutsche ist demnach vonArmut betroffen. Besonders schlimm ist die Lage fürLangzeitarbeitslose und Alleinerziehende. Von Armut be-droht ist, wer laut EU-Definition weniger als 60 Prozent desmittleren nationalen Einkommens zur Verfügung hat. InDeutschland sind dies derzeit 781 Euro netto. 2005 lag dieArmutsgrenze noch bei 938 Euro, seither ist das derBerechnung zugrunde liegende Durchschnittseinkommengesunken. In der Politik hat die Vorstellung des Armuts-berichts eine heftige Debatte ausgelöst. Die SPD fordert,Reiche mit entsprechenden Steuern stärker zur Kasse zubitten. Unions-Politiker verlangen Steuersenkungen fürGering- und Durchschnittsverdiener. Die Opposition wirftden verantwortlichen Politikern Versagen vor. Die Linkespricht von „sozialer Spaltung“, die Grünen fordern eineAnhebung des Hartz-IV-Satzes von 347 auf 420 Euro. DerSozialverband VdK verlangt die Einsetzung von „Armuts-beauftragten” bei Bund und Ländern.

Migration

Ehrenamtliche Flüchtlingshelfer gesucht

Der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein sucht weitere Men-schen, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe enga-gieren. Zusammen mit dem Paritätischen Wohlfahrts-verband bietet der Flüchtlingsrat – ein landesweiterZusammenschluss der Flüchtlingssolidarität und -selbst-hilfe – verschiedene Schulungen an. Das erste Seminarfindet am 7. Juni in Neumünster statt. Bis Novemberwerden weitere Schulungen durchgeführt. Um die Men-schen in den unterschiedlichen Regionen des Landeserreichen zu können, sollen die Seminare an verschiedenenOrten in Schleswig-Holstein stattfinden. Die Teilnahme istkostenlos. Ehrenamtliche Flüchtlingshelfer beraten Mi-grantinnen und Migranten und begleiten sie beispielsweisebei Behördengängen. In den einzelnen Tagesveranstaltung-en der Seminarreihe werden auch Grundlagen zu juristi-schen und praktischen Fragen der Flüchtlingsarbeitvermittelt. Infos unter: (04 31) 73 50 00 oder im Internet:www.frsh.de

Sozialer Wohnungsbau

Mieterbund fordert Recht auf angemessene Wohnung

Der Mieterbund Schleswig-Holstein hat den Kieler Landtagaufgefordert, ein „Recht auf eine angemessene Wohnung“ inder Landesverfassung zu verankern. Dies geht aus dem „Woh-nungpolitischen Forderungprogramm 2008" hervor, das denAbgeordneten kürzlich zugesandt worden ist. Die CDU-SPD-Landesregierung wird darin aufgefordert, den Bestand anSozialmietwohnungen um jährlich 5.000 Wohneinheiten zuerhöhen. Langfristig müsse der Bestand auf insgesamt 120.000Sozialwohnungen erhöht werden. Weiter kritisiert der Mieter-bund ein zu hohes Niveau bei den Mieten, das abgesenktwerden solle. Die Landesregierung müsse hier „geeigneteMaßnahmen ergreifen“. So sollte das Land seine öffentlicheFörderung nutzen, um entsprechend auf die Wohnungs-wirtschaft und die Kommunen einzuwirken, heißt es im For-derungsprogramm. Mieterbund-Geschäftsführer JochenKiersch verwies auf den jüngsten Wohngeld- und Mietenbe-richt der Bundesregierung. Danach nehme Schleswig-Holsteinhinter Hamburg, Bremen, Hessen und Berlin den fünften Platzauf der Skala der höchsten Mietbelastungen ein. (epd)

Hartz IV

Stadt Kiel beschließt Neuregelung der Mietobergrenzen

Die Kieler Ratsversammlung hat vergangenen Monat eineNeuregelung bei der Anpassung der Mietobergrenzen be-schlossen. Die bis dahin letzte Anpassung fand vor 14 Jahrenstatt. Die Mietobergrenzen regeln die Übernahme der Kostenfür angemessenen Wohnraum für ALG-II-Empfänger. Ver-schiedene Sozialverbände wie auch die großen Parteien unddie Wohnungswirtschaft hatten zuvor beklagt, dass die bis-herigen Grenzen längst zu niedrig seien. Künftig wird in derLandeshauptstadt bei Anmietung von Sozialwohnungen dieNettokaltmiete in Höhe der tatsächlichen Kostenmiete aner-kannt. Bei vor 1976 erbauten Wohnungen bleibt die alteMietobergrenze zwar weiter gültig. Die Zuschüsse für kalteBetriebskosten steigen jedoch von bisher 1,09 auf künftig 1,41Euro. In Einzelfällen können Familien nun auch dann Woh-nungen anmieten, wenn die Mietobergrenze bis zu zehnProzent überschritten wird. Zugleich ist in Kiel mit den Vor-bereitungen zur Erstellung eines neuen Mietspiegels begonnenworden, der voraussichtlich im nächsten Jahr veröffentlichtwird. Dann soll auch überprüft werden, ob eine erneuteAnpassung der Mietobergrenzen erforderlich ist.

MELDUNGEN

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9HEMPELS #146 06/2008 SCHLESWIG-HOLSTEIN SOZIAL

> Manches Modewort, das so peinlich lieb gemeint ist, meideich. Ich rede vom alten Menschen, nicht von Seniorinnen oderSenioren. Dieser Begriff wurde Mode, als die Gesellschaftträumte: For ever young! In die Welt des Liftings passen keineAlten, schon eher Senioren. In der handwerklich-bäurischenWelt konnte es heißen: Je öller, umso döller. Die moderneIndustrie- und High-tech-Welt ist jung, nur jung. Sie liebt jungeMitarbeiter: In sechzig Prozent aller deutschen Unternehmenist kein Mitarbeiter älter als 50 Jahre; gerade zwölf Prozent der2007 in deutschen Großunternehmen neu eingestellten Perso-nen waren älter als 50 Jahre. Von den 55 bis 64 Jahre altenMenschen in Deutschland waren 48,4 Prozent – also knapp dieMinderheit – erwerbstätig (bei Frauen rund 40 Prozent). Jehöher die Qualifikation der Person war, umso größer war dieBeschäftigungsquote.Vereinfacht: Der alte Bauhilfsarbeiter kann nicht mehr arbei-ten, der alte Akademiker schon. Nur wenige Autobauer, Stahl-arbeiter, Bauarbeiter, Altenpflegerinnen und Krankenschwes-tern halten ihre Arbeit bis zum 65. (schon gar nicht bis zum 67.)Lebensjahr durch. Viele körperliche und psychische Belas-tungen in der Arbeit sind unvermeidbar. Aber für viele Berufekönnen alternsgerechte und altersgerechte Arbeitszeiten,Arbeitsbedingungen und neu gestaltete Arbeitsplätze den Wegzur Altersgrenze erleichtern. Spezielle Fortbildung für ältereMitarbeiter fehlt fast überall. Das ist törichter Umgang mit dem„Kapital Arbeitskraft“, das ist unfair gegenüber den Menschen.In der letzten Zeit haben die Tarifpartner in einigen Tarifver-trägen hier erste Regelungen getroffen. Und am 8. Mai disku-tierte der Bundestag darüber, ob das Arbeitsende von einem Tagauf den anderen die richtige Lösung für alle ist (gestufterArbeitsausstieg mit Teilrente und öffentlichem Zuschuss imInteresse der Schlussrente).Mancher, der aus dem Arbeitsleben ausscheidet, ist steinreich.Andere, die nicht weniger gearbeitet haben, sind arm. DieAltersarmut ist in Deutschland im Vergleich zur Kinderarmutnoch gering; aber sie steigt von Jahr zu Jahr. Die Grundsiche-rung garantiert ein knappes Mindesteinkommen. Während

ALG-II-Empfänger zumindest auf bessere Zeiten hoffen kön-nen, ist die Altersarmut in der Regel endgültig, bis zum Tod.ALG-II-Empfänger können mit Ein-Euro-Jobs ein bisschendazu verdienen. Sollte man armen Alten, die beispielsweiseehrenamtlich arbeiten, eine ähnliche Chance geben? Ältere leben überwiegend in Ein-Personen-Haushalten – fürViele ist das Alleinsein und die Einsamkeit das größte Problem.Was hilft dagegen? Es gibt Wohnprojekte, speziell für Ältereoder auch generationsübergreifend. Es gibt Wohngemeinschaf-ten, Genossenschaftspläne. Sie sind die Förderung wert – in derRegel helfen sie den Aktiven, nicht den Vereinsamten. Im Über-gang von der Schule zur Berufsausbildung gibt es das Frei-willige Soziale/Ökologische Jahr – warum gibt es nicht entspre-chendes für den Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand?Interessierte könnten die Chancen des neuen Lebensabschnittslernen: Was bietet die Volkshochschule, was kann man an derUniversität belegen? Wo wird Sport für Ältere angeboten? Waskann ich ehrenamtlich tun? Das Ehrenamt bietet gleich zweiVorzüge: Man tut was Gutes für den Verein, für andere. Undman ist nicht einsam, sondern arbeitet gemeinsam.Die Gesellschaft zeigt den Alten zwei sehr unterschiedlicheGesichter. Das schöne Gesicht ist am farbigsten in den Wahl-programmen: Alle haben Respekt vor den Älteren. Alle wollenden Sport, die Bildung, das Ehrenamt und das altengerechteWohnen fördern. Das hässliche Gesicht ist oft der Alltag: Keinergibt dem Wohnprojekt ein Gebäude. Banken verweigern Älterendie Kredite. Jungpolitiker gönnen den Alten keine künstlicheHüfte. Bildungsangebote für Ältere sind ein beliebtes Sparpo-tential. Im Alltag sind die Älteren oft Menschen zweiter Wahl.Dagegen könnten wir Älteren wirksam protestieren: Wir stellendie Pflegearbeit ein, wir verweigern die Betreuung der Enkel.Wir arbeiten nicht mehr mit, beispielsweise in Vereinen undVerbänden.Keine Sorge: Das werden wir nicht tun. Denn aktiv zu sein istfür uns Ältere Teil der Lust am Leben.

„Im Alltag sind die Älteren oft nur Menschenzweiter Wahl“

Anmerkungen zu politischen ThemenVon Eckehard Raupach

RAUPACHS RUF

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10 HEMPELS #146 06/2008SCHLESWIG-HOLSTEIN SOZIAL

MEIN HUND UND ICH

Viele HEMPELS-Verkäufer und Besucher unsererRäume haben einen Hund. In einem oftmals nichteinfachen Alltag sind Tiere ein wichtiger emotio-naler Ankerplatz für sie – obwohl die Tierhaltungoftmals auch mit Problemen verbunden ist.

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11HEMPELS #146 06/2008 SCHLESWIG-HOLSTEIN SOZIAL

Tina, Besucherin unseresCafés „Zum Sofa”, mitihrer dreijährigen Mala-mut-Husky-Hündin Soé

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12 HEMPELS #146 06/2008SCHLESWIG-HOLSTEIN SOZIAL

> „Öffnet man sein Herz für einen Hund, dann kann einewunderschöne, innige Beziehung entstehen.“ So schwärmtHEMPELS-Verkäufer Sven, wenn er über seine Wolfsspitz-Hündin Maxie spricht. Seit fast sieben Jahren sind die beidenpraktisch untrennbar. „Maxie tröstet mich, wenn es mir nichtgut geht. Sie begleitet mich durch meine Krisen“, sagt der 42-Jährige Kieler.Früher hat Sven als Immobilienkaufmann gearbeitet. Seit er aneiner psychischen Erkrankung leidet, kann er keiner regulärenArbeit mehr nachgehen. Außerdem ist er spielsüchtig gewor-den, auch seine große Liebe zu einer Frau ist deshalb in dieBrüche gegangen. „Hunde sind gute Therapeuten, manchmalbessere als Menschen“, sagt Sven, seine Hündin Maxie gebeihm Hoffnung und Anerkennung, die er woanders nicht findenkönne.Für Menschen wie Sven, die viel erfahren und verloren habenund oft mit Enttäuschungen konfrontiert wurden, sind Hundeoft die einzigen Vertrauenspartner. Diese Freundschaft ver-mittelt ihnen etwas Zuversicht für ihr weiteres Leben. VieleHEMPELS-Verkäufer oder regelmäßige Besucher unseres Kie-ler Vereinscafés „Zum Sofa“ haben Hunde, welche sie alltäglichbegleiten.Auch Klaus kann nur zu seinem Hund Vertrauen entwickeln.„Für Sam würde ich alles machen. Er bedeutet mir mehr alsmancher Mensch.“ Klaus, 49 Jahre alt, hat früher als Kranken-

pfleger und Bäcker gearbeitet, jetzt ist er arbeitslos. Er sei oftallein, beklagt er, sei in der Vergangenheit häufig von Be-ziehungspartnern enttäuscht und emotional verletzt worden.Jetzt während des Gesprächs macht es sich sein zierlicherYorkshire-Terrier Sam auf seinem Schoß gemütlich. Sein Hundsei für ihn wie ein Kinderersatz, sagt Klaus. Von vielenMenschen fühle er sich enttäuscht, seinem Hund gegenüberspüre er jedoch so etwas wie Vertrauen. Klaus hat zwar Be-kannte, die er auch regelmäßig im HEMPELS-Café trifft. „Abernach einiger Zeit will ich wieder alleine sein.“ Dann fügt erleise hinzu: „Eigentlich will ich nicht so sein.“Hunde sind nicht nur eine Stütze in der Einsamkeit, sie helfenauch dabei, neue Kontakte knüpfen zu können. Wenn Tina,Besucherin unseres Cafés „Zum Sofa“, mit ihrer dreijährigenMalamut-Husky-Hündin Soé spazieren geht, dann lernt sieweitere Hundeliebhaber kennen: „Man kommt ins Gesprächund verabredet sich für den nächsten Tag.“ Ihre frühere Arbeitals Köchin hat sie verloren, sie hält sich mit einem Job alsPutzfrau über Wasser.Die Tiere bieten das, was andere Menschen nicht leistenkönnen oder wollen – sie schaffen die Möglichkeit, im Lebeneinen emotionalen Ankerplatz finden zu können. Doch siebereiten ihren Besitzern und Besitzerinnen zwangsläufig auchProbleme. Christa Knittel-Brügge von der Beratungsstätte fürWohnungslose in Kiel weist darauf hin, dass es vielen Hunde-

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besitzern schwerfällt, eine Wohnung zu finden. Eher verzichteein Betroffener auf eine feste Bleibe als auf seinen Hund.Vierbeiner bedeuteten Ausgegrenzten einen größeren Halt alsein Zuhause. „Der Hund ersetzt einiges. Er ist nicht nur Schutz,er ist auch Kamerad und Ansprechpartner“, so SozialpädagoginKnittel-Brügge.Auch in den Obdachlosen-Unterkünften ist Tierhaltung in derRegel verboten. Das HEMPELS-Vereinscafé als Tagesanlauf-stelle ist da schon eine löbliche Ausnahme – laut unseremGeschäftsführer Jochen Schulz ist das die erste Tagesstätte inKiel, in der Hunde erlaubt sind. Ein weiteres Problem fürmittellose Tierhalter sind die Arztkosten. Laut SozialpädagoginKnittel-Brügge gibt es in der Landeshauptstadt keine Zuschüs-se für eine tiermedizinische Grundversorgung. Allerdingswürden einige Tierärzte Ratenzahlungen mit Wohnungslosenund Armen vereinbaren.Sven quält die Angst, sich nicht mehr um seine Hündin Maxiekümmern zu können. Vor kurzem musste sie eine schwereOperation überstehen. Das Geld dafür hat sich der 42-Jährige,dessen Frührente knapp unter 300 Euro liegt, vom Mundeabgespart. „Eher hungere ich, als dass es Maxie an etwas fehlt“,beteuert Sven.Von seinen Einnahmen als HEMPELS-Verkäuferbezahlt er das Tierfutter.So wie Sven geht es vielen Hundebesitzern. Die Tiere tragen zurSteigerung der Lebensqualität bei, ihre Besitzer kümmern sich

um sie und gewinnen so auch neues Selbstvertrauen. „Maxieist mein Lebensbegleiter und Glücksgeber. Sie gibt viel Ener-gie“, sagt Sven mit einem strahlenden Lächeln. Mit ihr entdeckeer die Natur. Am liebsten gehen beide am Strand spazieren.Hunde helfen so auch, wieder zu einem geregelten Tagesablaufzu kommen. Auch Klaus wächst mit der Verantwortung: „Ichmuss Grenzen einhalten, das gibt mir Halt.“ Doch sein 14 Jahrealter Hund Sam ist schwer krank, „wer weiß, wie lange ich ihnnoch habe.“ Indem die Befragten über ihren Hund erzählen, beginnen siesich vorsichtig zu öffnen. Über den Hund erreicht man denMenschen.

Text: Melanie Kaacksteen

Fotos: Dieter Suhr

Hunde geben Halt: Unser Verkäu-fer Sven (li. Seite) mit seiner Wolfs-spitz-Hündin Maxie.

Das Foto auf dieser Seite zeigtunseren Besucher Klaus mit sei-nem Yorkshire-Terrier Sam

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14 HEMPELS #146 06/200814 SCHLESWIG-HOLSTEIN SOZIAL HEMPELS #146 06/2008

> Wenn in den Kieler Stadtteilen Gaarden und Mettenhof derStrom nicht mehr aus der Steckdose kommt, klingeln bei„Strom und Schulden" die Alarmglocken. Seit Mitte 2006 sinddie Beraterinnen Andrea Klaunzer und Barbara Knott imbislang bundesweit einmaligen Projekt des Kieler Schuldner-und Insolvenzberatungszentrums aktiv. Allein 2007 sind 357Haushalte beraten worden, die von Arbeitslosengeld II leben,zog Knott gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd)eine erste Bilanz. Insgesamt 398 Fälle wurden abgeschlossen.In 279 Fällen konnte erreicht werden, dass der Strom garnicht erst abgedreht wurde. Das Beratungszentrum ist einegemeinsame Einrichtung der Stadt und des evangelischenVereins Lichtblick.Die Folgen von Energieschulden insbesondere für Kinder undJugendliche können gravierend sein, berichtete Knott weiter.Wird die Elektrizität abgeschaltet, leben sie oft wochenlangohne gekochtes Essen und oft auch ohne Heizung. MancheEltern bringen die Kinder bei Verwandten und Freundenunter, „mal hier, mal dort". Beständigkeit und Geborgenheitbleiben dann auf der Strecke, beispielsweise auch dieLeistungen in der Schule sinken.

Beim Erstkontakt mit der Beratung waren einige Menschenerst einen Tag ohne Strom, andere zwei Jahre. Die Mitarbei-terinnen haben im Berichtsjahr 2007 Forderungen von230.000 Euro reguliert. Die Höhe reichte von 60 Euro bis6.000 Euro. Ursache für Stromschulden sind nicht die hohenPreise, sagte Knott. Oft gebe es Irritationen mit den Stadt-werken. Einige Klienten kennen das selbstständige Ablesendes Stromverbrauchs nicht. Sie verstehen die schriftlicheAufforderung nicht. Chronisch Verschuldete öffnen aus Angstvor neuen Forderungen ihre Post erst gar nicht.Wenn ihre Klienten aus Gaarden mit einem hohen Migran-tenanteil und aus der Hochhaussiedlung Mettenhof zur Bera-tung kommen, müssen Klaunzer und Knott zuerst die Höheder Forderungen klären. Dann wird ein Vorschlag zur Regu-lierung erarbeitet. Daran sind auch die Stadtwerke alsHauptgläubiger der Energieschulden beteiligt. Andere Gläu-biger müssen angeschrieben werden, um Luft für die Strom-raten zu bekommen. Wichtig ist auch die psychisch-sozialeBeratung. Knott: „Die Klienten sind im Ausnahmezustand."

Text: Hartmut Schulz (epd)

> Sechs Jahre lang stand Norbert Küttner an der Spitze derKieler Tafel. Jetzt hat er nicht mehr knadidiert und scheidetganz aus der Tafelarbeit aus, um „einfach nur zu leben”. Zuseinem Nachfolger hat die Mitgliederversammlung ArneJacobsen gewählt. An seiner Seite gehören dem neuenVorstand Barbara Kotte, Bernd Blohm, Hape Hertrich undBrigitte Amini an. In den vergangenen Jahren wuchs dieKieler Tafel zur Größe eines mittelständischen Betriebesheran mit 184 ehrenamtlichen Helfern, drei Transportfahr-zeugen, einem Depot, sechs Ausgabestellen, einem Laden undrund 4000 Kunden in gut 2200 Haushalten – über 400

Haushalte mehr als noch ein Vierteljahr zuvor. Trotz derdeutlich gestiegenen Kundennachfrage stehen der Tafelkeineswegs mehr Lebensmittel zum Verteilen zur Verfügung.In den Supermärkten werde inzwischen deutlich härterkalkuliert als noch in früheren Jahren, heißt es nicht nur beider Kieler Tafel. Insgesamt arbeiten in Schleswig-Holstein 46verschiedene Tafeln. Die Kieler Tafel war 1994 gegründetworden. Wegen der über die Jahre deutlich gewachsenenNachfrage wird nach einem neuen Depot gesucht, in dem dieLebensmittel zwischengelagert werden können. Kontakt zurTafel Kiel über Telefon: 77 0 88 <

Bundesweit einmalig: Kieler Modellprojekt wird bei Energieschulden aktiv

Hilfe, bevor der Saft abgedreht wird

Kieler Tafel: Deutlich gestiegene Nachfrage

Sie sind das neue Vorstandsteamder Kieler Tafel: Arne Jacobsen(Vorsitzender), Barbara Kotte,Bernd Blohm, Hape Hertrich undBrigitte Amini (von li. nach re.)

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15HEMPELS #146 06/2008 SCHLESWIG-HOLSTEIN SOZIALHEMPELS #146 06/2008

> Er hat den Absturz ins scheinbar Bodenlose früh im Lebenkennengelernt: Schon als Jugendlicher und dann 17 Jahrelang hat der aus Kiel stammende Eberhard Lempelius teil-weise exzessiv Alkohol getrunken, hat dabei nach eigenenAngaben „vierzig Arbeitsstellen versoffen und war ein mieserSchläger.“ Erst auf den letzten Drücker gelang es ihm 1976,mit 33, doch noch, sich von der Abhängigkeit zu lösen. Heutenutzt der inzwischen in Bremen lebende 63-Jährige seineLebensgeschichte, um andere Menschen beim Ausstieg ausihrer Alkoholkrankheit zu unterstützen.Als Jugendlicher hatte der Lehrersohn Lempelius sein für ihnschwieriges Elternhaus verlassen. In der Folge pendelte erzwischen immer wieder wechselnden Jobs in der Seefahrtund einem Leben im Kieler Rotlichtmilieu, bei dem häufigschon zum Frühstück mit Schnaps und Wodka gegurgeltwurde. „Vor allem im Suff hab ich mich viel geprügelt“, blicktLempelius auf diese Kieler Jahre zurück, „es war reinesGlück, dass ich nie im Knast gelandet bin.“ Ein Jahr lang hater auch obdachlos in der Landeshauptstadt gelebt. Seine junggeschlossene Ehe ist wie später zwei weitere gescheitert.Anfang der 70er nach Bremen verschlagen, gelang ihm dortab 1976 mit Hilfe der Anonymen Alkoholiker und psycho-therapeutischer Begleitung die Umkehr. „Allein“, sagt Lem-pelius, „hätte ich es wohl nie geschafft.“Anschließend hat Lempelius, der sich als trockener Alko-holiker und ohne vorherigen Schulabschluss zum Kranken-pfleger hat ausbilden lassen, bis zum Beginn seiner Rentevergangenen Februar auf einer Motivations- und Entwöh-nungsstation für Suchtkranke am Klinikum Bremen-Ostgearbeitet – dort, wo er einst selbst den Absprung schaffte.Vor zwei Jahren hat er ein Buch veröffentlicht („Dreizehn

Meter Flur“; ibicura Verlag). Gespickt mit – auch randseitigen– Details auch aus frühen Lebensjahren schildert er darinden schwierigen und quälerischen Prozess, sich endlich undlangsam aus der Abhängigkeit zu befreien. Immer wiedertritt er bei Lesungen dort auf, wo er hofft, anderen Abhän-gigen helfen zu können.Kürzlich war er auch im Kieler Knast zu Besuch. „Ich geh nahran an die Leute“, sagt Lempelius, „ich hab den Ehrgeiz, dieBetroffenen zu erreichen.“ Seine Arbeit, das weiß er, kannnicht immer von Erfolg gekrönt sein, erst recht nicht imKnast, wo sich so viele unterschiedliche Schicksale bündeln:„Ich selbst hatte Glück und bin, obwohl kriminell gewesen,nie im Knast gelandet. Aber ich war gefangen in meiner Suchtund kann Anderen beschreiben, wie ich mich aus dieserGefangenschaft befreit habe.“Seine Botschaft ist dabei klar: „Sucht ist eine Krankheit, manmuss sich das eingestehen und dann Hilfe annehmen“, sagtLempelius. Gleich nach der Haft Strukturen verändern – mitdieser Botschaft versucht er suchtkranke Knackis zu motivie-ren. „Der Haken ist natürlich: es gibt da viel Resignation“,weiß Lempelius. Doch dass ein abstinentes Leben möglichist, dafür will er mit seinem eigenen Beispiel stehen. Unddass es sich lohnt, um jedes einzelne Schicksal zu kämpfen.So zu kämpfen, wie er damals auch um sich selbst gekämpfthat.

Text: Peter Brandhorst

Foto: Dieter Suhr

Eberhard Lempelius will mit seiner Lebensgeschichte Suchtkranken helfen

Ein quälerischer Prozess

„Ich war gefangen in meiner Sucht”:Der gebürtige Kieler Eberhard Lem-pelius vor dem Knast in Kiel

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Doppelporträts des schleswig-holsteinischen Fotografen Thorsten Berndt

FOTOGRAFIE

Menschen zwischen Armut und Obdachlosigkeit

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17HEMPELS #146 06/2008 FOTOGRAFIE

Ilyas Akdogan an seinemLieblingsplatz, dem Pinne-berger Drosteipark (li.), undim Porträt

Weitere Aufnahmen des Fo-tografen Thorsten Berndtauf den folgenden Seiten

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18 HEMPELS #146 06/2008FOTOGRAFIE

Peter Vogt hält sich gerne inder Pinneberger Fußgänger-zone auf (o. li.)

Der Lieblingsplatz von Sig-linde Kaiser ist der Rosen-garten Pinneberg (o.)

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19HEMPELS #146 06/2008 FOTOGRAFIE

> Er will „Menschen, die wir sonst übersehen, in den Mittel-punkt setzen", sagt der Fotograf Thorsten Berndt. Und hat von30 Frauen und Männern, die zwischen Armut und Obdachlosig-keit unter besonderen sozialen Schwierigkeiten leben, Doppel-porträts angefertigt. Es ist zum einen das Bild des Menschen anseinem jeweiligen Lieblingsplatz, beispielsweise von einemMann in der Pinneberger Fußgängerzone, das ihn in Beziehungzu seinem Umfeld setzt. Ergänzt wird es durch eine strengeFotografie des Kopfes. Dabei liegt der Fokus vor allem auf denAugen der Person, der enge Ausschnitt erlaubt keine Ablenkung

der Aufmerksamkeit durch andere Bildinhalte. Die schwarz-weißen Porträts hat der nur analog fotografierende und imschleswig-holsteinischen Uetersen lebende Fotograf Berndt(www.thorstenberndt.de), zur Ausstellung „Lieblingsplätze“zusammengestellt. Damit war er kürzlich bei der Hamburger„Triennale der Photographie" vertreten. <

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20 FOTOGRAFIE HEMPELS #146 06/2008

Für sie ist es so was wie ein Wohnzimmer: In jeder Stadt gibt esMenschen, die sich meist draußen auf den Straßen und Plätzenaufhalten. Einige sind obdachlos, andere haben irgendwo eineSchlafgelegenheit oder vielleicht auch eine kleine Wohnung.Abhängigkeit und Sucht – von Alkohol oder auch von illegalenDrogen – nimmt im Leben dieser Menschen großen Raum ein.Auf öffentlichen Plätzen trifft man sich dann zum Austauschund auch zum gemeinsamen Zeit totschlagen. Auf dem Vineta-platz im Kieler Stadtteil Gaarden ist dies nicht anders. UmBerührungsängste zu anderen Bewohnern des Stadtteilsabzubauen, hat der Kinder- und Jugendhilfeverbund (KJHV)Kiel eine besondere Fotoaktion organisiert. 25 langzeitarbeits-lose Frauen und Männer aus der Alkohol- und Drogenszene,zumeist Ein-Euro-Jobber im KJHV-Projekt „Flexwerk“, wurdenim Sommer 2007 mit Unterstützung vom Jobcenter mitEinwegkameras ausgestattet, um rund um den Vinetaplatz dasLeben in ihrem „Wohnzimmer“ zu fotografieren. 40 voninsgesamt 400 entstandenen Fotos wurden kürzlich zu einerFotoausstellung zusammengestellt.

Die Aufnahmen zeigen das eigene Leben ehrlich und unver-stellt. Sie geben immer wieder den Blick auf die Seele dieserMenschen frei und spiegeln manchmal auch deren Zerrissen-heit und Aussichtslosigkeit. Und sie zeigen Menschen, die sichnicht einfach abfinden wollen, sondern auch Leben zu gestal-ten versuchen. Das Besondere an den Fotos ist, dass sie nichtvon professionellen Fotografen gemacht wurden, sondernBetroffene sich und ihre Freunde selbst aufgenommen haben.

Die Ausstellung kann beim KJHV ausgeliehen werden. Kontaktüber die Mitarbeiter Rollo Boß oder Thorsten Wurm, TelefonKiel 7 09 99 10.

Menschen aus der Kieler Alkohol- und Drogenszene fotografierten ihr Leben

Draußen auf der Straße

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21HEMPELS #146 06/2008 FOTOGRAFIE

Im Rollstuhl sitzende Men-schen strahlen Stolz und Wür-de aus (li. Seite u. ganz o.).

Immer wieder tauchen auf denFotos Hunde auf als treuesteBegleiter in einem schwieri-gen Leben.

An einem Baum (re. o.) hattendie Nutzer des Platzes Besenund Schaufel befestigt, umdas Gelände regelmäßig säu-bern zu können.

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22 HEMPELS #146 06/2008TIPPS

THE INDELICATES:American Demo

Simon Clayton und Julia Clark Lowes ausBrighton lernten sich auf einem PoetrySlam kennen und entdeckten, dass es ne-ben dem gemeinsamen Interesse für Lite-ratur auch eine verbindende Liebe zurMusik gibt. Mit drei weiteren Musikerngründeten sie die Band The Indelicates.Das Debütalbum des Quintetts begeistertdie Musikwelt. Da sowohl Julia als auchSimon seit Jahren in verschiedenenFunktionen am Theater arbeiten und beidereichhaltige Erfahrungen als Dichter ha-ben, entstand ein poetischer, provokanterund herrlich verschrobener Stilmix, derRock, Pop und Folk mit Elementen derKlassik und Anleihen aus Oper und Musi-cal verbindet. Ernste Themen und philoso-phische Fragen treffen auf künstlerischenAnspruch. Hohes musikalisches Niveau.

ADELE: 19

Das Debütalbum der erst 19-jährigen Ade-le Adkins begeistert Musikkritiker undZuhörer gleichermaßen und schlägt ge-konnt die Brücke zwischen Subkultur undRadiotauglichkeit für die breite Masse.Die Londonerin, die durch natürliches Auf-treten und Präsenz ihrer tiefen, rauchigenStimme begeistert, entdeckte schon sehrfrüh ihre Liebe zum Singen und zur Büh-ne. Sie schreibt und komponiert ihre Songsselbst und wurde über ihre MySpace-Seitevon einer populären englischen TV-Showentdeckt. Danach standen die Plattenfir-men Schlange, Adele entschied sich fürdas in Independent-Kreisen angeseheneXL Recordings. Dort kann sie ihre Mi-schung aus Soul, Jazz, Blues und Pop ambesten eigenständig umsetzen. Wunder-schöne Melodien mit tanzbaren Beats.

The IndelicatesAmerican DemoWeekender Records

Adele19XL Recordings

KAREN DUVE: Taxi

JASON REITMAN:Juno

Auf, auf, liebe Leute – die Glotze aus-schalten, runter von der Sitzschnecke undhinein ins Kinovergnügen „Juno“. Dennein Vergnügen ist dieser Film, und zwarfür die ganze Familie. Sie fühlen sich zualt für einen ab 6 Jahre frei gegebenenFilm? Sie wollen nicht mit ihren Kindernin einen Film, in dem eine 16-Jährige Sexhat und sogleich schwanger wird? Siezieht es womöglich gar lieber zur KielerWoche? Letzteres ist doch eh immer das-selbe. Doch dieser Film ist etwas beson-deres, zu Recht mit vier Oscarnominie-rungen und letztlich „nur“ einem für`sDrehbuch belohnt. Die ebenfalls nomi-nierte Kanadierin Ellen Page (den Cineas-ten vielleicht schon aus „Hard Candy“bekannt) hätte den Preis auch verdient,denn sie spielt die „Juno“, die gleich„beim ersten Mal“ schwanger wird, aufeine solch herzerfrischende, frech-schnodderige und selbstbewusste Art,dass es eine einzige Freude ist.Ohne nennenswerte Hilfe ihres FreundesBleeker oder ihrer Eltern beschließt sie,auf die von allen erwartete Abtreibung zuverzichten und sucht stattdessen einEhepaar, das ihr Kind adoptieren möchte.Relativ schnell wird sie fündig, JunosBauch wird kugelrund und dann kommtnatürlich alles ganz anders. Wie im rich-tigen Leben. Doch Juno meistert alleKlippen. Und schließlich freuen sich alleProtagonisten und Zuschauer über einüberraschendes und schönes Ende.Ein lupenreines Kinokleinod, mit wenigGeld und eher unbekannten Schauspie-lern gedreht, untermalt mit Musik, diesehr an Bob Dylan erinnert. Schade nur,dass der Film schon nach 92 Minutenendet.

Jason ReitmanJuno

Karen DuveTaxiEichborn Verlag

ZUGEHÖRT DURCHGELESEN ANGESCHAUTMusiktipps von Carsten Wulf

Buchtipp von Ulrike Fetköter

Filmtipp von Oliver Zemke

So manches Mal habe ich als Studentinüberlegt, ob ich nicht mit Taxifahrenmeinen Kontostand verbessern sollte.Aber ehrlich gesagt, habe ich nicht ge-dacht, dass ich mir so viele Straßenna-men merken könnte – und hab es seingelassen. Karen Duves neue Heldin Alexbüffelt mehr schlecht als recht – auch sieist nicht wirklich gut im Straßenna-menmerken – aber sie schafft die Taxi-prüfung. Sie hatte sich auf diesen Berufmit dem Mut einer Frau gestürzt, dienichts zu verlieren hatte: „Ich meldetemich auf eine Anzeige, in der nicht nurTaxifahrer sondern auch ausdrücklichTaxifahrerinnen gesucht wurden. Mantat es nur, wenn man andeuten wollte,dass man praktisch jeden nahm.“ Etwasanderes war ihr nicht eingefallen, dochsie wollte unbedingt weg von der Fa-milie, die ihr nichts zutraute, wolltekeine grauenhaft öde Ausbildung beieiner Versicherung machen und auchnicht mehr in einer unbeheizten Garten-laube wohnen. Bald sitzt sie zum erstenMal im Wagen – Mercedes Zwodoppel-vier – und schwitzt Blut und Wasser,weil sie die Straße nicht kennt, nach derihr erster Fahrgast fragt. Alex wird, halbwider Willen, von einer Kollegen-Cliqueaufgesogen, die aus gescheiterten Künst-lern, Uni-Abbrechern und frauenfeind-lichen Verklemmten besteht. Vielleichtwäre ihr Selbstbewusstsein ohne dieseGesellschaft schneller erstarkt. Der Le-serin, dem Leser aber wären hundertevon Seiten, angefüllt mit Episoden ver-schiedenster Fahrgäste und verheeren-der Männerbekanntschaften, haarstäu-bende Erlebnisse beim Eintreiben derFahrpreise und den Niedergang einesHamburger Taxiunternehmens entgang-en. Wunderbar unbarmherzig zeichnetKaren Duve die Gesellschaft um ihreHeldin Alex nach, hochkomisch undturbulent.

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23HEMPELS #146 06/2008 VERANSTALTUNGEN

DI 3. 6. / 20.30 UHR

Offene Bühne in Husum

Der Treffpunkt für musikbegeisterte Anfängerund Fortgeschrittene jeder Stilrichtung – jederkann mitmachen im Husumer Speicher.Näheres unter www.offenebuehne-speicher.de

FR 6. 6. / 20 UHR

Caféhaus-Kabarett in Kiel

Das Caféhaus in dem Stück von und mit Hans-Christian Hoth ist die irreal reale Welt derOberkellner und Tortenesser, ein einmaliger Ortmit einem unglaublichen Kellner, von dem dieGäste bedient sind, weil er sie nicht bedient. DerAbend im Theater Die Komödianten ist eineMelange des alltäglichen Caféhaus-Wahnsinns,gut gerührt mit viel Zucker und echt cremig.Weitere Vorstellungen: 7.6., 13.6. und 14.6. je-weils 20 Uhr.

SA 7. 6. / 11 UHR

Kunst und Garten in Husum

Das Husumer Schloss öffnet im Rahmen des 2.Schlossvergnügens unter dem Dach eine Kunst-galerie. Außerdem wird der auf der Schlossinselgelegene, neu angelegte Herzoginnengarten ge-öffnet. Schloss vor Husum (König-Friedrich V.-Allee)

MI 11. 6. / 19 UHR

Kiel: Globalisierung für AnfängerInnen

Was ist Globalisierung? Warum protestierenviele Menschen dagegen? Wie funktionierenWeltbank und Internationaler Währungsfonds?Diese und andere Fragen versucht Ursula Müllervon der globalisierungskritischen Organisationattac in der Pumpe (Haßstr. 22) zu beantworten.

FR 13. 6. / 19 UHR

Ausstellungseröffnung in Kiel

Eröffnung der Ausstellung BORDERLIVES inder Kieler Stadtgalerie (Andreas-Gayk-Str. 31).Die Ausstellung zeigt zeitgenössische Kunst ausHelsinki, St. Petersburg und Tallinn. Sie ist eineaktuelle Ausstellung zur künstlerischen, sozia-len und mentalen Situation der nordöstlichen(Kunst-)Region Europas und konzentriert sichauf Künstlerinnen und Künstler, die eigenstän-dig und präzise die epochalen Umbrüche derletzten Jahre und Jahrzehnte widerspiegeln. DieAusstellung ist bis zum 10. August zu sehen.

SA 14. 6. / 11 UHR

Jazzfrühschoppen in Travemünde

Die „Bob Cats“ sind wahre Meister des Bebop.Neben schwarzem New-Orleans-Jazz haben sieebenso Swing, Blues und Modern Jazz drauf. ImBrügmanngarten in Lübeck-Travemünde.

SA 14. 6. / 20.30 UHR

Kiel: „Rilke und Rußland”

Unter diesem Titel findet im Werkhof, Feldstr.100, eine Lesung mit Gesa Boysen und MatthiasJaschik, beides Schauspieler des Theater imWerftpark, statt.

SA 21. 6. BIS SO 29. 6.

Kieler Woche 2008

Sie gilt als größtes Segelsportereignis der Weltund gleichzeitig als eines der größsten Volks-feste in Nordeuropa – die Kieler Woche. Zwi-schen der Eröffnung durch BundeskanzlerinMerkel auf dem Rathausplatz (21.6. / 19.30 UHR)und dem Abschlußfeuerwerk über dem Innen-hafen (29.6. / 23.30 UHR) findet jeder die für ihnpassenden Termine unter www.kieler-woche.de

SO 22. 6. / 17 UHR

Schleswig: Musikalischer Blütenzauber

Das Konzert im Festpavillon der Landesgarten-schau (Lollfuß 49) in Schleswig mit dem Schles-wig-Holsteinischen Sinfonieorchester undSolistinnen und Solisten des Musiktheater-Ensembles bietet unter dem Dirigenten TheoSaye ein Bukett musikalischer Blüten von Lehárbis Strauss.

DI 24. 6. / 17 UHR, 19.45 UHR

Kommunales Kino in Rendsburg

„I'm not there“ - ein Film über das Leben und dieMusik Bob Dylans zeigt das Kommunale Kino(Schleifmühlenstr. 8). Bob Dylan als faszinie-rend, vielfältige Persönlichkeit, als rätselhafterStar, der in keine Kategorie passt: Kaum glaubtman ihn verstanden zu haben, ist er schonweiter gezogen und längst ein anderer.

SA 28. 6. / 14 - 23 UHR

„Weiße Nacht der Kultur” in Flensburg

Gemeinsames Fest der Kultureinrichtungen derStadt Flensburg mit diversen Einzelveranstal-tungen auf dem Museumsberg. Unter anderemzu sehen (und hören) die Gruppe „So.Weiß“ -lyrischer Jazz mit Kristiina Tuomi (Gesang),Susanne Folk (Saxophon), und Roland Fidezius(Bass).

MO 30. 6. / 21 UHR

Tim Fischer in Lutterbek und Kiel

Mit „Zarah ohne Kleid" gelang Tim Fischer 1991der große Durchbruch. 2008, im zwanzigstenJahr seiner Karriere, lässt der Sänger (Foto:Steger/Farfân) die Leander im Lutterbeker(Dorfstr. 11) noch einmal auf die Bühne – auchdieses Mal ohne Kleid. Am Piano begleitet vonRainer Bielfeldt singt er die großen Klassiker,hat aber vor allem auch Raritäten unter denLeander-Liedern ausgegraben. Zu sehen ist dasProgramm auch am Fr., 27.6. um 21 Uhr auf derFreilichtbühne Krusenkoppel in Kiel.

VERANSTALTUNGEN IM JUNI

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24 HEMPELS #146 06/2008SERVICE

Kündigen will gelernt sein ...

Dieter Uecker

> Sie haben eine schicke neue Wohnunggefunden, die Kündigung für die alte Woh-nung ist schon bei der Post, die Umzugs-vorbereitungen laufen an. Da finden Siemorgens – upps – Ihre Kündigung wiederim Briefkasten mit dem Vermerk des Zu-stellers: „Unzustellbar – während der La-gerfrist nicht abgeholt“. Und jetzt? Es hilftnur eines: Ganz schnell erneut kündigen!Die Rechtsprechung setzt für die Wirk-samkeit einer Kündigung voraus, dass derEmpfänger sie tatsächlich erhalten hat.Sie muss in seinen „Machtbereich" ge-langt sein.Was also tun? Beim Übergabe-einschreiben laufen Sie Gefahr, dass sichdie Sache wiederholt: Trifft der PostboteIhren Vermieter nicht an, so hinterlässt ereine Nachricht und nimmt den Briefwieder mit. Holt der Vermieter ihn nicht

ab, so bekommen Sie den Brief zurück.Beim Einwurfeinschreiben übergibt derPostbote den Brief nicht persönlich,notiert nur,wann und wo er den Brief ein-geworfen hat. Normalerweise reicht das.Aber Vorsicht – wenn die Post den Briefverbummelt, bekommen Sie nur einenpauschalierten Schadensersatz von 20 Eu-ro – auch wenn die Kündigungsfrist in-zwischen verstrichen ist. Zuverlässig,schnell und preiswert ist diese Lösung:Stellen Sie den Brief in Gegenwart einesZeugen selber zu. Einwurf in den Brief-kasten reicht. Ihr Zeuge darf nicht Parteides Mietvertrages sein und sollte denInhalt des Briefes, sowie Datum und Uhr-zeit des Einwurfes in den Vermieterbrief-kasten bestätigen können. Sie möchten esgenauer wissen? Ihr Mieterverein hilft. <

Experten vom Mieterverein zu Mietrechtsfragen

ALLES WAS RECHT IST

In unserer Kolumne „Alles was Recht ist“behandeln Expert/innen des KielerMietervereins aktuelle Mietrechtsfragen.Diesen Monat schreibt der Jurist DieterUecker. Bei Anregungen und Fragen könnensich unsere Leser/innen direkt an denMieterverein Kiel wenden: Eggerstedtstr. 1,Tel. (04 31) 97 91 90.

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25HEMPELS #146 06/2008 IN EIGENER SACHE

Wer unsere Zeitung verkaufen darf – und wer nicht> Armut kennt keine Grenzen, schon gar nicht in einer zuneh-mend globalisierten Welt. Auch deshalb betteln immer mehrMenschen aus südosteuropäischen Ländern in letzter Zeit indeutschen Städten um Almosen. Das ARD-Magazin Kontrastehat sich vergangenen Mai dieses Themas unter dem besonde-ren Aspekt angenommen, ob solche aus anderen Ländern stam-menden Armutsbettler – manche Fachleute sprechen inzwi-schen von Wanderarmut – womöglich auch im Namen einzelnerdeutscher Straßenzeitungen auftreten und so die Chancen derjeweiligen Stammverkäufer schmälern. Für einen für Ende Mai– nach unserem Redaktionsschluss – geplanten Filmbeitragwurden auch wir gefragt, wer unter welchen Bedingungenunsere Straßenzeitung verkaufen darf.Grundsätzlich gilt, dass materielle Not Voraussetzung ist füreine Verkaufsarbeit. Die Nationalität spielt dabei natürlichkeine Rolle. Wer arbeitslos ist, beispielsweise von Sozialgeldoder Arbeitslosengeld II leben muss, kann bei Vorlage ent-sprechender Nachweise einen Verkäuferausweis beantragen.Einige Verkäufer sind obdachlos, andere haben sich eine kleineMietwohnung erarbeitet. Jede Verkäuferin, jeder Verkäufermuss unterschreiben, sich an ein bestimmtes Regelwerk zuhalten. So darf nicht aggressiv verkauft werden, man darf dabeinicht unter Einfluss von Alkohol oder anderen Drogen stehen,es darf nicht zugleich gebettelt werden. Der Verkäuferausweismuss immer gut sichtbar getragen werden, verkauft werdendarf nur auf Straßen oder Plätzen, für die entweder die jeweili-ge Stadt Genehmigungen erteilt hat oder wo – vor Verbraucher-märkten – die Filialleiter ihr Einverständnis erklärt haben. Bei-spielsweise dürfen unsere Verkäufer aus Sicherheitsgründennicht im teilweise unübersichtlichen Gedränge der Kieler Wo-che verkaufen. Dennoch kommt es gelegentlich zu Verstößen,die von uns sofort mit Sanktionen bis hin zu Verkaufssperrengeahndet werden.

In wenigen Einzelfällen waren wir in jüngster Zeit auch mit derTatsache konfrontiert, dass offensichtlich Menschen unter derStraßenzeitungs-Flagge zu segeln versuchen, die keinen Ver-käuferausweis haben. Womöglich handelt es sich dabei teil-weise auch um rumänische Staatsbürger, die sich zuvor inBerlin mit einigen Exemplaren einer dortigen Straßenzeitungversorgt haben, um diese dann in Städten wie Kiel oderHamburg zu verkaufen. Es soll auch vorgekommen sein, dassein angeblicher Verkäufer behauptet, er verfüge nur noch überein „letztes“ Exemplar, begleitet mit dem Versuch offensiverBettelei. Vor allem vor Weihnachten passierte auch schon mal,dass im Namen von HEMPELS an Haustüren um Spendenersucht wurde. In einem solchen Fall gilt: Ohne Spenden wäreunsere Arbeit nicht möglich. Jedoch sammeln wir nie auf derStraße.Wer spenden möchte, muss sich in jedem Fall direkt anuns wenden.Wo wir von solchen und anderen Verstößen erfahren, greifenwir umgehend ein. Dabei sind wir natürlich auf die Mithilfeunserer Leserinnen und Leser angewiesen. Deshalb an dieserStelle die Bitte: Kaufen Sie HEMPELS nur bei Verkäufer/innen,die einen Verkäuferausweis bei sich tragen. Und melden Sie unsbitte im Interesse unserer weit überwiegend seriös arbeitendenVerkäufer Regelverletzungen Einzelner, sollten Sie Kenntnisdavon bekommen.

Text: Peter Brandhorst

Foto: Dieter Suhr

IN EIGENER SACHE

Nur so ist es korrekt: WerHEMPELS verkauft, mussdeutlich sichtbar einen Ver-käuferausweis tragen

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HEMPELS #146 06/2008AUF DEM SOFA

ich bin. Deshalb sehe ich immer zu, dass ich dort hinkomme.Eine richtige Freundschaft zu finden ist also ein großes Ziel vonmir. Und außerdem will ich natürlich auch endlich mal wiedereine feste Arbeit haben. Ich hab ja meinen nachgemachtenHauptschulabschluss in der Tasche, außerdem bin ich angelern-ter Tischler. Einmal habe ich in Lübeck,wo ich seit rund zwanzigJahren lebe und eine eigene kleine Wohnung habe, sogar vierJahre lang als Möbelträger bei einer richtigen Möbelspeditiongearbeitet. Bei diesem Job konnte ich auch lernen, Schreibtischeund Schränke auseinanderzunehmen – egal welche.Aber seit einpaar Jahren finde ich einfach keinen neuen Job mehr. Ich hab

„Bessere Zeiten mit HEMPELS“

Arthur Isau, 45, verkaufte früher Lübecks Straßenzeitung und jetzt HEMPELS

> Ja – ich wusste es! Der erste Blick geht natürlich zu meinemHut. Was es damit auf sich hat? Ganz einfach, das ist einStetson und er drückt meine tiefe Verbundenheit mit derWestern- und Country-Musik aus. Seit etlichen Jahren bin ichein richtig großer Fan dieser Musik, seither bin ich auch vielbesser drauf als früher in Kindheits- oder Jugendjahren.Ja, nicht nur diese Musik begeistert mich. Fast noch mehr sagtmir das Flair drumherum zu. In der wärmeren Jahreszeitfinden ja etliche Festivals statt. Und dann sehe ich zu, dass ichwenn es eben geht irgendeine Möglichkeit finde, dorthin zukommen. Dort sind dann alle Fans wie eine große Familiezueinander. Ich hab ja immer Bond dabei, einen dreijährigenMischling aus Schäferhund und sonstnochwas. Und egal wowir auftauchen, man wird gleich freudig begrüßt. Manchmalwenn ich einfach bloß etwas Wasser holen will für Bond, dauertdas zwei oder drei Stunden. Weil man unterwegs hier einenKaffee angeboten bekommt und dort einen Klönschnack einlegt.Ja, dieses Gefühl des Dazugehörens gefällt mir. Früher war dasja bei mir ganz anders.Als Kind war ich immer der Außenseiter.In der Schule haben sich andere Kinder über meinen Namenlustig gemacht. Vielleicht haben sie mich auch wegen meinerdamaligen Art nicht so gemocht. Ich bin nämlich oft ausgeras-tet, einfach so. Ich war früher wohl ein kleiner Rebell. Warumdas so war? Ich weiß es nicht. Eigentlich war mein damaligesZuhause in Neumünster ganz gut.Allerdings hat mein Vater vielgetrunken, was ich zum Glück bis heute nicht tue, und dasTrinken hat meine Mutter und mich immer wieder ausrastenlassen. Vielleicht war ich deshalb ein schwieriges und auf-müpfiges Kind.Und vielleicht fällt es mir deshalb auch bis heute schwer,wirkliche Freundschaften zu schließen. Gute Freunde muss manja auch erstmal finden. Und sie müssen dann nicht nur michmögen, sondern auch meinen Hund. Und natürlich müssen siemeine Liebe zur Country-Musik teilen.Auf den Festivals habe ichimmer den Eindruck, dass die anderen Leute mich so mögen wie

BEI HEMPELS AUF DEM SOFA

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27HEMPELS #146 06/2008 AUF DEM SOFA

schon alle Zeitarbeitsfirmen angeschrieben – meist kriegt manja noch nicht einmal eine Absage.Deshalb arbeite ich als Straßenzeitungs-Verkäufer. In Lübeckwar vor etwa zehn Jahren auch eine Straßenzeitung gegründetworden, die es inzwischen aber leider nicht mehr gibt. „BessereZeiten“ hieß die, ich gehörte mit zu denjenigen, die diesesProjekt aufgebaut haben. Also habe ich mich jetzt darumgekümmert, dass ich seit kurzem HEMPELS verkaufen darf,und zwar in Bad Schwartau. Dort kann man mich mittwochsund samstags immer auf dem Wochenmarkt in der Markt-twiete antreffen.

Inzwischen kennen meinen Hund und mich dort viele Leute,ich hab mir schon eine richtig kleine Stammkundschaftaufbauen können. Das gefällt mir sehr. Und, was soll ich sagen:Meinen Kunden gefällt das auch. Einige haben mir inzwischengesagt, dass HEMPELS eine richtig tolle Zeitung ist mit vieleninteressanten Geschichten zum Lesen, das hätten sie vorhergar nicht gedacht. Also: Hut ab davor! Ich hoffe, das wird einegute Zusammenarbeit zwischen uns.

Aufgezeichnet von: Peter Brandhorst

Foto: Dieter Suhr

Ja, ich möchte HEMPELS unterstützen!Fördermitgliedschaft

Ich möchte Fördermitglied von HEMPELS werden und zahle monatlich / jährlich Euro

Einzug (erfolgt bei Beträgen unter5,- pro Monat vierteljährlich)

Überweisung auf das Konto 1 316 300 bei der EDGBLZ 210 602 37

HEMPELS e.V. ist vom FinanzamtKiel (Nord-GL 4474) als mildtätiganerkannt.StNr. 1 929 184 342

Meine Anschrift

Name,Vorname

Straße, Hausnummer

PLZ, Ort

Telefon

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Bankleitzahl

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Datum, Unterschrift

Das Straßenmagazin für Schleswig-Holstein

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28 HEMPELS #146 06/2008CHATROOM

Die Sorgfalt, die wir auf den Druck derBücher verwenden, wird durch eure Kauf-lust angespornt und erhöht werden

Erasmus von Rotterdam, 1466 - 1536

Er hat Vorschläge gemacht.Wir haben sie angenommen.

Bertolt Brecht

Manfred Lange

geb. 11.4.1960 gest. 17.4.2008

Sänger, Schreiber, Alles–auswendig–Könner, Rezitator,Schauspieler, Tänzer, Kulturtipp–Geber, Kämpfer gegenRechts, liebenswerter Nerven–Säger.

Wir werden ihn sehr vermissen.

Ernst Busch Chor Kielaktive und ehemalige Mitglieder

Diesen Monat HEMPELS-Verkäufer

MARKUS KOCK, 26, KIEL

AUF DER STRASSE

Jung gebliebener, sentimentaler 48-jähriger Mann suchtausländische Frau fürs Leben. Ich liebe Kinder, Tiere und dieNatur. Norbert Sander, Gazellenstr. 5, Kiel,Telefon 01 62 – 3 6077 47.

KLEINANZEIGE

Das Straßenmagazin für Schleswig-Holstein

Welche Eigenschaften bewunderst du bei anderenMenschen am meisten?Wenn sie es geschafft haben, clean zu werden und zubleiben.Was ist deine stärkste Eigenschaft?Immer zuverlässig zu sein und zu meinem Wort zu stehen.Was deine Schwächste?Trotz Substitution noch nicht auf Beikonsum verzichtenzu können.Deine größte Leistung im Leben?Meinen Hauptschulabschluss geschafft zu haben.Die schlimmste Niederlage?Meine schlimmste Niederlage ist, den Drogen nichtwiderstanden zu haben und abhängig geworden zu sein.Wem würdest du gerne (wieder) mal begegnen?Meinem Vater, der allerdings vor sieben Jahren bereitsgestorben ist.Wem auf keinen Fall?Einem ehemals gutem Freund, mit dem ich mich wegeneines Mädchens total zerstritten habe.Ein schöner Tag ist ...... wenn die Sonne lange scheint und wenn ich aufBeikonsum verzichten kann.Ein schrecklicher Tag ist ...... wenn nichts von dem, was ich mir vorgenommen habe,klappen will.Die größte Leistung, die ein Mensch erbracht hat, ist ...... die Besteigung des Mount Everest.Welche Ziele hast du im Leben?Clean zu werden und geregelter Arbeit nachzugehen.Glück und Zufriedenheit bedeuten für mich ...... wenn alles so klappt, wie ich es mir vorstelle und ichmich rundum wohlfühle.In einem politischen Amt würde ich ...... die Steuern senken und die Renten erhöhen.Mit 10.000 Euro würde ich ...... meine Schulden bezahlen, mir Klamotten und einvernünftiges Fahrrad kaufen.

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29HEMPELS #146 06/2008 CHATROOM

HEMPELS-Fußballer beim Polizei-Turnier in Husum

Unsere Verkäufer feierten zwölf Jahre HEMPELS

> Dabei sein ist alles: Bereits zum achten Mal fand jetzt inHusum das Nordfriesische Polizeiturnier für Freizeitfußball-mannschaften aus dem norddeutschen Raum statt. Und auchdiesmal war wieder unser HEMPELS-Fußballteam am Start.Zehn Mannschaften von Polizeiteams, aus dem Gesundheits-bereich sowie dem sozialen Bereich kämpften um den Pokal.Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Sieger wurde einPolizeiteam aus Bremerhaven, unsere Mannschaft belegteunter zehn teilnehmenden Teams einen ehrenvollen siebten

Platz. Diese Erlöse dieses Turniers fließen jedes Jahr in einsoziales Projekt. Vor Jahren war HEMPELS bereits einmalNutznießer dieser Veranstaltung, diesmal gingen die Einnah-men an den Kreisjugendring Nordfriesland für eine Kampagnegegen Alkohol. Allen Teilnehmern hat das Turnier großen Spaßbereitet. Für uns am Start waren (von links nach rechts): Armin,Marc, Jerry, Nicole, Wolle, Stephan, Ilkan,Thorben und Süli.

Foto: Jan Hölzel

> Das hat allen großen Spaß bereitet: Rund 50 Verkäufer/innenund Mitarbeiter/innen trafen sich vergangenen Monat inunserem Vereinscafé „Zum Sofa“, um den 12. Geburtstag vonHEMPELS zu feiern. Die bis von Flensburg aus angereistenBesucher der Geburtstagsfeier genossen den Nachmittag bis inden Abend hinein bei Essen und Trinken. Ein reichlich gefülltesBuffet war aufgebaut, außerdem konnte auch gegrillt werden.Als später dann noch getanzt wurde, war der Rahmen derGeburtstagsfeier perfekt. Unser Foto zeigt einen Blick auf dieTische im Café.

Foto: Armin Gehentges

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30 HEMPELS #146 06/2008REZEPT / KARIKATUREN

Unser Verkäufer Wolfgang Stockau, 50, der seit mehr alseinem Jahr in Kiel lebt und sich schon ganz gut an dieSeeluft gewöhnt hat, ist gebürtiger Schwabe. Klar, dasser sich für seinen Rezeptvorschlag eine heimatlicheSpezialität ausgesucht hat – selbst gemachte Spätzle. Daihn, wie er sagt, die Seeluft immer so hungrig macht,bereitet er sich die Spätzle gerne deftig zu.

Eier, Mehl, Milch, Öl und Salz vermischen und gut durch-kneten. Reichlich Salzwasser aufkochen. Den Spätzleteigauf einem feuchten Holzbrett ausbreiten und mit einemlangen Messer einzelne Streifen abschaben und inskochende Wasser geben. Wenn die Streifen an derOberfläche erscheinen, sind sie gar. Zwiebeln anbratenund zusammen mit dem Käse und dem fertig gebratenenLeberkäse über die Spätzle geben.

Guten Hunger wünscht Wolfgang!

HEMPELS-KARIKATUR von Bernd Skott HAIOPEIS von Thomas Siemensen

HEMPELS präsentiert Koch-Ideen:

Wolfgangs selbstge-machte Spätzle

Gewinnspiel

Haben Sie das kleine Sofa gefunden? Dann Seite 2 lesen und mitmachen!

REZEPT

Zutaten für 4 Personen:

5 Eier

500 g Mehl

200 ml Milch

Öl

Salz

2 gr. Zwiebeln

½ Tüte geriebenen Käse

4 Leberkäse

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31HEMPELS #146 06/2008 SCHEIBNERS SPOT

Herr K. aus Ludwigshafen sah neulich im Fernsehen denBörsen-Experten. Der lächelte so verdächtig vertrauenerwe-ckend und sagte:„Die Landesbanken haben die Lage voll im Griff. Es handeltsich um einen der üblichen Kurseinbrüche. Es besteht nicht dergeringste Grund zur Beunruhigung.“ „Um Gottes willen“, dachte Herr K. „Wenn die schon davonreden, dass wir uns nicht beunruhigen sollen, dann bedeutetdas Alarm: die haben selber schon die Hosen voll.“Herr K. merkte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat. „Wasmach ich jetzt mit meinen Aktien? Sofort verkaufen? Noch einpaar Tage warten?“Aus dem Radio hörte Herr K. einen anderen Experten: „Dergrößte Kurseinbruch an den internationalen Börsen seit dem11. September. Trotzdem beurteilen namhafte Analysten dieLage positiv. Zu einem echten Börsen-Crash wird es nichtkommen.“„Ich muss sofort meine Bank anrufen. Die sollen verkaufen“,murmelte Herr K. Aber eine seltsame Lähmung legte sich aufseinen Arm. Er bekam den Telefonhörer nicht hoch.Im Fernsehen trat jetzt die Kanzlerin vors Volk.„Augenmaß....“, sagte sie. Irgendwas mit „Augenmaß“ und Herr

K. verstand noch: „... nicht in Panik geraten... weitere Entwicklung abwarten....Bundesregierung mit Zuversicht.... vorübergehende Schwäche-periode...“ Herr K. stöhnte auf. Es war ihm alles völlig klar: DieBanken sind pleite. Mit Mühe versuchen sie wenigstens nochdie Kleinaktionäre zu beruhigen.Plötzlich sah er: aus mehreren Hochhäusern sprangen Männerin grauen Anzügen mit Aktentaschen in der Hand aus demFenster und klatschten neben ihm auf die Straße.„DAX jetzt unter 1000 Punkten“, sagte der Börsenexperte imFernsehen. „Aber kein Grund zur Beunruhigung. Eine vorüber-gehende...“Ein Schrei!!Herr K. stand kerzengrade im Bett!Seine Frau knipste das Licht an.„Unsere Aktien“, stotterte Herr K. „Alles verloren.Alles verloren.Wir sind pleite!“„Aber Liebling“, sagte seine Frau, knipste das Licht an und riebsich die Augen, „wir haben doch gar keine Aktien. Du bistarbeitslos. Wir leben von Hartz IV.“Da krabbelt Herr K. zurück ins Bett.„Na, Gott sei Dank. Da haben wir ja noch mal Glück gehabt.“

SCHEIBNERS SPOT

HANS SCHEIBNER ist einer der erfolgreichsten deutschen Satiriker

und Kabarettisten, der sich auch als Liedermacher, Lyriker und Poet

einen Namen gemacht hat. Im Buchhandel erhältlich ist von ihm unter

anderem „Wer zuletzt lacht, macht das Licht aus” (dtv).

Der Crash

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