der picknicker 3 | 2011

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Der Picknicker SONNTAG, 24.07.2011 SPEZIALAUSGABE NR. 3 www.polopicknick.de SEXIER THAN GOLF FASTER THAN HOCKEY. ROUGHER THAN RUGBY. Der PICKNICKER dankt für die Medienpartnerschaft Das Polopicknick 2011 ist in die Zielgerade eingebogen. Seit zwei Tagen fiebern Spieler und Zuschauer dem heutigen Tag entgegen, dem Tag der Entscheidung. Alles ist be- reit für den Showdown. Den Teams von Beresa und Arns Schwering Kohne obliegt es, mit dem Finale des Polopick- nick-Cups einem gelunge- nen Turnierwochenende die Krone aufzusetzen. Bis zum letzten Chukker führten die „Nocheros“ am Samstag noch mit 5:2 gegen Beresa, ehe Mi- cky Duggan vier Gänge hoch- schaltete und Beresa am Ende mit einem 6:5-Sieg ins Finale rauschte. Arns Schwering Kohne, der zweite Bewerber um den Polopicknick-Cup, kämpfte sich in einem Herz- schlag-Halbfinale mit 7 ½:7 an Schnitzler vorbei. Das Finale um den Wooden-Cup bestrei- ten unmittelbar zuvor das Team SX-Capital (nach einem 7 ½:5-Sieg am Samstag gegen Cilian) und Oeding-Erdel (9 ½:5 gegen Immomia). Hoffen wir schließlich, dass auch das Wetter am Sonntag jenen Teamgeist zeigt, den es nun zwei Tage von Sportlern und Ponys vorgelebt bekam. Viel Spaß mit der dritten Ausgabe der PICKNICKER- Trilogie 2011. Wir freuen uns mit Ihnen gemeinsam auf einen packenden Finaltag. GET READY FOR THE SHOWDOWN: DER FINALTAG Learning by Viewing Alle Schlagtechniken, mit denen Polospieler den Ball über den Platz bewegen, im Polo-Lexikon. ....................................... Seite 4 Wir holen auf Thomas Winter (bestes deutsches Handicap) sagt dem deutschen Polo eine große Zukunft voraus. ....................................... Seite 10 Family Lifestyle Micky Duggans Großvater gewann 1936 in Berlin olympisches Gold. 2011 spielt Micky in Münster. ........................................ Seite 6 Ort: Hugerlandshofweg Beginn: jeweils 12:00 Uhr Eintritt: 8 € pro Person/Tag Freier Eintritt unter 12 Jahren news, lottery & reservation at www.polopicknick.de Polopicknick 2011 – Hugerlandshofweg – Münster – 23.7. und 24.7.2011

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Das Polopicknick 2011 ist in die Zielgerade eingebogen. Seit zwei Tagen fiebern Spieler und Zuschauer dem heutigen Tag entgegen, dem Tag der Entscheidung. Alles ist bereit für den Showdown.

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Page 1: Der Picknicker 3 | 2011

Der PicknickerSONNTAG, 24.07.2011SPEZIALAUSGABE NR. 3 www.polopicknick.de

SEXIERTHAN GOLF

FASTER THAN HOCKEY. ROUGHER THAN RUGBY.

Der PICKNICKER dankt für die Medienpartnerschaft

Das Polopicknick 2011 ist in die Zielgerade eingebogen. Seit zwei Tagen fiebern Spieler und Zuschauer dem heutigen Tag entgegen, dem Tag der Entscheidung. Alles ist be-reit für den Showdown. Den Teams von Beresa und Arns Schwering Kohne obliegt es,

mit dem Finale des Polopick-nick-Cups einem gelunge-nen Turnierwochenende die Krone aufzusetzen. Bis zum letzten Chukker führten die „Nocheros“ am Samstag noch mit 5:2 gegen Beresa, ehe Mi-cky Duggan vier Gänge hoch-schaltete und Beresa am Ende

mit einem 6:5-Sieg ins Finale rauschte. Arns Schwering Kohne, der zweite Bewerber um den Polopicknick-Cup, kämpfte sich in einem Herz-schlag-Halbfinale mit 7 ½:7 an Schnitzler vorbei. Das Finale um den Wooden-Cup bestrei-ten unmittelbar zuvor das

Team SX-Capital (nach einem 7 ½:5-Sieg am Samstag gegen Cilian) und Oeding-Erdel (9 ½:5 gegen Immomia). Hoffen wir schließlich, dass auch das Wetter am Sonntag jenen Teamgeist zeigt, den es nun zwei Tage von Sportlern und Ponys vorgelebt bekam.

Viel Spaß mit der dritten Ausgabe der PICKNICKER- Trilogie 2011. Wir freuen uns mit Ihnen gemeinsam auf einen packenden Finaltag.

GET READY FOR THE SHOWDOWN: DER FINALTAG

Learning by Viewing

Alle Schlagtechniken, mit denen Polospieler den Ball über den Platz bewegen, im Polo-Lexikon. ....................................... Seite 4

Wir holen auf

Thomas Winter (bestes deutsches Handicap) sagt dem deutschen Polo eine große Zukunft voraus. .......................................Seite 10

Family Lifestyle

Micky Duggans Großvater gewann 1936 in Berlin olympisches Gold. 2011 spielt Micky in Münster. ........................................ Seite 6

Ort: HugerlandshofwegBeginn: jeweils 12:00 UhrEintritt: 8 € pro Person/TagFreier Eintritt unter 12 Jahrennews, lottery & reservation atwww.polopicknick.de

Polopicknick 2011 – Hugerlandshofweg – Münster – 23.7. und 24.7.2011

Page 2: Der Picknicker 3 | 2011

23. – 24. Juli 2011ab 12 Uhr am Hugerlandshofweg in Münster www.polopicknick.de

FASTER THAN HOCKEY. ROUGHER THAN RUGBY. SEXIER THAN GOLF.

Page 3: Der Picknicker 3 | 2011

Der Picknicker Seite 3Sonntag, 24.07.2011

BERESA AUF DER ÜBERHOLSPURVierfacher Duggan klaut Nocheros das Finale im letzten Chukker

Aufregende Matches, brillante Spielszenen, sprunghafte Wol-kenbilder – das Publikum erlebte am Samstagnachmittag ein sehr abwechslungsreiches Polopicknick. Und wenn auch nicht immer die Sonne zu sehen war, die vielen Zuschauer am Huger-landshof erlebten Polo, das alle hohen Versprechen hielt. Spä-testens, als die Titelverteidiger im blauen Dress im dritten Spiel des Nachmittags an der Reihe waren, machte sich Sonnenschein über dem gut besuchten Poloplatz breit.

In der viertletzten Spielmi-nute des vierten Chukkers traute Nocheros-Teamcaptain Sebastian Schneberger seinen Augen und Ohren nicht mehr: Nachdem die Nachtschwär-mer nach zwei Chukkern mit 5:1 in Führung lagen, hatte das gegnerische Team Beresa das Spiel plötzlich gedreht. „Stimmt der Score?“, fragte Schneberger die Turnierlei-tung. „Ja“, lautete korrekter-weise die Antwort. Schne-berger wunderte sich, musste aber akzeptieren, dass Beresa und ein plötzlich bärenstark aufspielender Micky Duggan 6:5 führten und das Ergebnis anschließend über die Zeit brachten. Die Titelverteidi-gung für den Sieger von 2010 war verpasst. Obwohl die „Nocheros“ Ge-rüchten zufolge am Freitag-abend (mal wieder) nicht die Ersten im Bett waren, bestä-tigten die Blauen ihre starke Vorrundenleistung auch im Halbfinale um den Polopick-nick-Cup. Allerdings waren die Nachtschwärmer einem engagierten Team Beresa lediglich in der ersten Spiel-hälfte überlegen, sich ihrer Sache danach scheinbar schon zu sicher. Im ersten Chukker lief der Hamburger

Sven Schneider auf Seiten des Titelverteidigers zu Höchst-form auf. Dank seiner fünf Tore führten die „Nocheros“ schon nach zwei Chukkern klar mit 5:1. Danach spielte nur noch Beresa: Pablo van den Brink konnte im zwei-ten Chukker, Jos Houben im dritten Chukker auf 2:5 aus Sicht von Beresa verkürzen, ehe im vierten Spielabschnitt die Show des Micky Duggan begann: Aus sprichwörtlich heiterem Himmel setzte der 4-Goaler den Blinker und das Team des Münsteraner Auto-hauses wechselte endgültig auf die Überholspur. Vier Tore in Folge vom Enkel des argentinischen Polo-Olym-piasiegers Luis Duggan sorg-ten dafür, dass Beresa den Sportwagen mit 6:5 im Finale parkte.Dort trifft Münsters Auto-haus auf das Team Arns Schwering Kohne, das durch einen 7 ½:7-Erfolg gegen Schnitzler den Einzug ins Fi-nale perfekt machte. Es war ein atemberaubendes Spiel, selbst im letzten Chukker wechselte mehrfach die Füh-rung. Am Ende war es allein die 0,5-Torvorgabe aufgrund des geringeren Teamhan-dicaps, das die Anhänger-

schaft der ASK-Anwälte in Jubelstürme versetzte. Wie schon am Freitag war vor al-lem Marcello „Tucky“ Caiva-no im roten Trikot von Arns Schwering Kohne nicht zu stoppen. Vier Tore gingen auf das Konto des Argentiniers, dessen unnachahmliche Vor-stöße über zwei Drittel des Feldes dem Publikum das ein oder andere Mal die Spra-che verschlugen. Max Bosch (2 Tore), Steffi von Pock (1 Tor) und Sabrina Bosch taten ihr Übriges dazu, dass Arns Schwering Kohne heute gegen Beresa um den Polo-picknick-Cup kämpft. Bereits im ersten Wooden-Cup-Halb-finale am Mittag boten die Teams von Oeding-Erdel und Immomia, die in der Vorrun-de das Nachsehen hatten, hervorragendes Polo. Man of the Match beim 9 ½:5-Sieg für

Oeding-Erdel war zweifellos Valentin Novillo Astrada, der mit acht Toren dafür sorgte, dass Münsters Juwelier heute im Wooden-Cup-Finale steht. Für die Sieger war außerdem Oliver Sommer erfolgreich, während für Immomia der Spieler mit dem höchsten Handicap des Turniers, Lucas Labat, vier der fünf Tore er-zielte.Im Finale des Wooden-Cups bekommt es Oeding-Erdel heute mit SX-Capital zu tun. Im zweiten Spiel des Sams-tags bezwang SXC das Team Cilian knapp mit 7 ½:5. Hier waren es vor allem die deut-schen Topspieler Thomas Winter (für SXC) und Chris-topher Kirsch (für Cilian), die das Geschehen dominierten. Der Handicap-höchste Spie-ler der Nation Thomas Win-ter erzielte nach einer Torvor-

gabe vier der sieben Tore zum Sieg, Matthias Grau (2 Tore) und Heinrich Dumrath mar-kierten die weiteren Treffer für die Mannschaft, die durch Stephan Louis komplettiert wurde. Bei Cilian präsentier-te sich vor allem Christopher Kirsch in Bestform. Der Te-amcaptain der deutschen Nationalmannschaft steuer-te drei der fünf Cilian-Tore bei, außerdem trafen Paul Netzsch und Federico Heine-mann für die „Goldenen“.So viel tolles Polo und eine derartige Spannung wie im bisherigen Turnier hätte das Publikum auch am Fi-naltag verdient. Der PICK-NICKER freut sich auf vier weitere spannende Spiele und wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen.

HALLO POLOBEGEISTERTES MÜNSTER!Grußwort von Jan-Erik Franck

Ich bedauere sehr, dass ich in diesem Jahr nicht beim Polo-picknick dabei sein kann und hoffentlich findet ihr meinen Grund dafür einigermaßen akzeptabel: Ich bin zeitgleich als Mitveranstalter beim weltgrößten Polo-Event auf der Insel eingespannt. Näm-lich beim hundertjährigen Ju-biläum des Coronation Cups im renommierten Guards Polo Club. Dies ist mit über 30.000 Zuschauern das größ-te eintägige Polo-Event der Welt. Bestimmt hat Münster in ein paar Jahren auch so viele oder sogar mehr Zu-schauer. Wie immer werden auch Queen Elizabeth und die halbe Royal Family anwesend sein. Englands Team wird dort gegen Brasilien antreten. In diesem Jahr wird die Ver-anstaltung zum letzten Mal nach 27 Jahren von Cartier ge-sponsert. Ich freue mich übrigens, dass Dortmund in Deutschland

Fußballmeister geworden ist und nicht die blöden Bayern.

Vielleicht steigen meine Düs-seldorfer ja auch noch mal in die erste Liga auf. Aber das nur am Rande, denn schließ-lich geht es hier ja um Polo! Ich hoffe wirklich sehr, dass ich 2012 in Münster sein kann, um das Polopicknick zu kommentieren. Denn sonst müsste ich schon wieder die charmante Picknick-Atmo-sphäre, für die Sebastian Schneberger und Rhea Gut-perle immer verlässlich sor-gen, den tollen Sport und die netten Leute vermissen. Und unter uns: Ich wäre auch in diesem Jahr eigentlich lieber nach Münster gekommen, al-lein schon, weil mir das deut-sche Schnitzel fehlt!

Enjoy your Picknick! Let’s meet again in 2012! All the best …Jan-Erik Franck

Valentin Novillo Astrada auf dem Weg zum nächsten Tor

Jan-Erik FranckIn der Vergangenheit glänzte der 44-Jährige als unver-wechselbarer Kommentator am Hugerlandshofweg. In diesem Jahr müssen wir den Engländer schweren Her-zens entbehren. Naja, für ein Meet-and-Greet mit der Royal Family geht das in Ordnung … 2011 moderiert an der Seite von Alex Schwarz ein anderer Engländer: Herzlich willkommen, Hugh Pierson.

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Der Picknicker Sonntag, 24.07.2011Seite 4

Pololexikon

LEARNING BY VIEWINGDie Schlagvarianten

Sie sind so unverzichtbar wie die Champagnerdusche auf dem Siegerpodest, die sorgfältig einstudierten und sauber ausgeführ-ten Schläge eines Polospielers mit seinem Stick. Im Eifer des Ge-fechts erscheinen die unterschiedlichen Schlagvarianten meist wie eine Nebensache. Doch schon nach einer oberflächlichen Auseinandersetzung mit den Basics der Techniken lässt sich der Sport in einer neuen Qualität beobachten.

Beim Polo wird auf Links-händer keine Rücksicht ge-nommen. Der Spieler darf den Stick ausschließlich in der rechten Hand führen. Dennoch ist nicht überliefert, dass es in der Geschichte die-ses Sports jemals eine Pro-

testbewegung von Linkshän-dern gegeben hätte. Zurecht, denn es macht durchaus Sinn, dass alle Spieler den Stick in der gleichen Hand halten. Andernfalls würde das We-gerecht nicht funktionieren. Bei den unterschiedlichen Schlagvarianten, die ein Polo-spieler beherrschen muss, unterscheidet man grund-sätzlich zwischen einem „Nearside“, dem Schlag auf der linken Seite des Pferdes, und einem „Offside“, der auf der rechten Seite ausgeführt

wird. Beim Nearside muss sich der Spieler also mit dem Oberkörper nach links über das Pferd drehen.Die Schlagrichtung wird durch die nachgestellten Be-griffe „Forehander“ (nach vorne gerichteter Schlag)

und „Backhander“ oder kurz „Back“ (nach hinten gerichte-ter Schlag) angegeben. Durch die unterschiedliche Kombi-nation beider Begriffe lassen sich bereits vier Schlagva-rianten recht präzise benen-nen (siehe Grafik). Nämlich der Nearside Forehander 1, Nearside Backhander 2, Offside Forehander 3 und den Offside Backhander 4. Noch genauer lassen sich Poloschläge klassifizieren, indem man den Varianten die Abstufungen „Drive“ (1 – 4),

„Pull“ oder „Cut“ hinzufügt. Sie ergänzen die Schlagseite und die Ballrichtung einzel-ner Techniken um die genaue Beschreibung der Flugrich-tung des Balles.

Beim „Pull“ versucht der Spieler, den Ball unter dem Hals – Neckshot – oder unter dem Hinterteil seines Pferdes – Tailshot – diago-nal hindurchzuschlagen. Hier werden die uns bekann-ten Schlagtechniken also schon um vier Schläge er-

weitert: Offside Forehander Neckshot 5, Nearside Forehander Neckshot 6, Offside Backhander Tailshot 7 und Nearside Backhander Tailshot 8.

Die Grundbezeichnung des Schlages mit dem Zusatz „Cut“ verdeutlicht, dass die Flugrichtung des Balles schräg vom Pferd verläuft. Die Cuts werden wieder-um danach unterschieden, ob sie Nearside oder Off-side durchgeführt werden,

und ob sie nach vorne oder hinten ausgerichtet sind. Durch die Schlagtechniken Nearside Forehander Cut 9, Offside Forehander Cut 10, Nearside Backhander Cut 11 und Offside Backhander Cut 12 sind die gängigen Schläge komplett.Wem diese kleine Einführung in die Schlagvarianten schon zu kompliziert war, der möge sich nur einmal vorstellen, es wäre zusätzlich erlaubt, den Stick in einer beliebigen Hand zu führen …

Offside

Nearside

7

4

12

5

3

10

11

2

8

9

1

6

Offside

Nearside

7

4

12

5

3

10

11

2

8

9

1

6

Offside Forehander

Nearside Backhander

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Der Picknicker Seite 5Sonntag, 24.07.2011

FORMA DE VIDAPedro Fernandez Llorente gesteht: Polo, das ist meine Art zu leben

Wovon träumt ein argentinischer Polospieler am Anfang seiner Karriere? Vielleicht davon, einmal beim Abierto de Palermo zu spielen, einmal mit den Polo-Größen des Landes über das Spiel-feld zu reiten. Aber davon, Deutscher Meister im High Goal zu sein? Eher nicht. Und doch hat Pedro F. Llorente (Team Schnitz-ler) genau das erreicht – unter anderem. Denn was mehr zählt als jeder Titel, ist, dass er sich seinen Lebenstraum erfüllt hat. Der 5-Goaler lebt von dem, was ihn glücklich macht, vom Polo. Gerade kommt er vom Training aus dem Polo Park Zürich. Der PICKNICKER hat Glück und erwischt ihn online.

Bist du ein Caballero [dt. Ritter, Gentleman]?

Ja, schon, glaube ich?! Fangen wir schon an?

Ja. Kannst du dir vorstellen, warum ich das frage?

Ähm. Weil ich Polo spiele?

Eigentlich wegen deiner Aus-zeichnung zum „Jugador más caballeroso“ (zum fairsten Spieler) in Cap Cana. Hast du dich darüber gefreut?

Ah, verstehe. Ich weiß zwar nicht, warum die mich aus-gesucht haben, aber ja: Es ist toll, wenn die Wahl auf dich fällt. Manchmal ist dieser Preis sogar mehr wert als der Turniergewinn.

Wie wichtig ist das Fair Play im Polo?

Ziemlich wichtig. Polo ist ein sehr harter, körperbetonter Sport und gerade in Turnie-ren, in denen es um etwas geht, ist es schwer, ein saube-res Spiel zu machen, auch wenn man das möchte.

Und das Gewinnen?

Das ist auch wichtig. Vor allem für einen persönlich, denn es macht sehr glücklich.

Dann musst du ja ein ziemlich glücklicher Mensch sein. Du hast ja einige Preise mitge-nommen in letzter Zeit, zum Beispiel den deutschen Meis-tertitel 2010.

Ja, schon, aber am liebsten würde ich noch mehr gewin-nen! Nein, im Ernst, ich kann mich nicht beklagen. Und ich bin auch zufrieden, wenn ich nicht gewonnen habe. Haupt-sache, ich habe mein Bestes gegeben, hatte Spaß und das Team harmoniert.

Das Gewinnen, die Preise, der Erfolg: Sind das die Gründe, warum du in Europa bzw. in Deutschland spielst?

Naja, ich spiele ja überall, auch in Malaysia, Singapur oder den USA. Im Moment ist es so, dass ich im „Sommer“ in Argentinien und im „Som-mer“ in Europa spiele. Hier verbringe ich so viel Zeit, weil ich in Österreich und Spanien einige meiner ersten Turnie-re gespielt habe, da war ich 14 Jahre alt. Jedenfalls haben sich von dort aus so viele Kon-takte und Freundschaften entwickelt, dass ich einfach immer wieder eingeladen werde. Das ist der einzige Grund.

Mit wem spielst du in dieser Saison?

In verschiedenen Teams: mit den Nocheros in der Domini-kanischen Republik und in

Kitzbühel, mit Suerte al Salto in Argentinien, Mark 4 Polo und Roma Polo Club in Euro-pa …

Wow! Das ist ja ’ne ganze Lis-te voller Turniere und Reisen. Was vermisst du, wenn du so viel unterwegs bist?

Das Haus in Lobos, den fes-ten Wohnsitz, die Familie.

Aber ich reise total gerne, so schwierig es auch ist. Und wir sind auch nicht mehr so lange am Stück unterwegs wie frü-her.

„Wir“?

Meine Frau Tatiana, meine Tochter Guadalupe und Ge-ronimo, mein Petisero, der sich seit 13 Jahren um meine Pferde kümmert, sind immer dabei. Ohne sie würde ich das nicht machen. Ich bin nicht gerne lange allein.

Da hast du aber Glück, dass deine Familie dieses „Vaga-bundenleben“ mitmacht.

Sie sind einfach die Besten! Die drei machen all meine Verrücktheiten mit, auch wenn sie nicht immer mit all meinen Entscheidungen ein-verstanden sind.

Und die Pferde kommen im-mer mit? Ihr habt bestimmt ein besonderes Verhältnis, oder?

Ja, die sind immer dabei. Ich bin ein echter Pferdefana-tiker und es stimmt, es gibt Pferde, zu denen du eine ganz besondere Verbindung hast und mit denen du viel teilst.

Manchmal läuft das darauf hinaus, dass ich den Pferden genauso viel Zeit widme wie meiner Familie.

Uuh. Gibt’s da nicht Ärger?

Hmmm. Nicht oft. Bis jetzt er-tragen sie mich noch (grinst).

Welches ist dein Lieblings-Poloturnier des Jahres?

Als Spieler gefallen mir Münster, Kitz und Klosters sehr gut, als Zuschauer Pa-lermo.

Erzähl mal vom letzten Polo-picknick. Was war das Beson-dere?

Ein sehr gutes Turnier, be-eindruckende Organisation, großartige Spielfelder. Die Teams, die schon die Jahre vorher dabei waren, hatten alle gute Laune und auch das Polo war gut. Auch wenn wir nicht gewonnen haben, hat-ten wir unseren Spaß.

Und wie schätzt du eure Chancen für dieses Jahr ein?

(Lacht) Na, hoffentlich kön-nen wir gewinnen! Ich weiß, dass gute Teams dabei sind. Wir werden es versuchen.

Mit +5 entspricht dein Handi-cap dem des besten deutschen Polospielers. Bist du die Geheimwaffe im Team?

Nicht doch! Wir sind ein Team! Hoffentlich machen wir zusammen ein gutes Spiel.

Wie gefällt dir die deutsche Pololandschaft?

Es gibt viele Turniere überall im Land, eine Menge Spieler, die Organisatoren machen ihre Sache gut und immer sind Zuschauer da. Ich glau-be, dass Deutschland den an-deren europäischen Ländern in nichts nachsteht.

Würdest du gerne weiter oben spielen, mit Cambiaso & Co beim Abierto de Palermo?

Das ist für mich kein gesetz-tes Ziel. Ich habe schon eine Menge erreicht, ohne es zu wollen, ohne überhaupt dar-an gedacht zu haben. Jetzt ge-rade reizt es mich nicht son-derlich, weiter oben mit den Besten zu spielen. An solche Sachen denkt man, wenn man jung ist – für mich ist es heute superwichtig, beschäftigt zu sein und mein Handicap so gut zu spielen, wie ich kann. In drei Worten: Was bedeutet dir Polo?

FORMA DE VIDA [(s)eine Art zu leben].

Vielen Dank für das Ge-spräch!

Interview und Übersetzung Daniela Wolff

Come Closer

Team Schnitzler

Mark HäNni

Pedro F. LLorente

Steve Rose

Moritz Gädeke

+8

0

+5

0

+3

»Manchmal läuft es darauf hinaus, dass ich den Pferden genauso viel Zeit widme wie meiner Familie.«Pedro Fernandez Llorente (Team Schnitzler)

Polopicknick-Evergreen: Pedro Fernandez Llorente

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Der Picknicker Sonntag, 24.07.2011Seite 6

Hören, sehen, fühlen wie im WellnesshimmelDie Kooperation Mediaboard-Yakara ermöglicht Tiefenent-spannung der audiovisuellen Art. Technikenthusiast oder Wellnessfan? Beim Stand der Mediaboard-Yakara Ko-operation kommen beide gleichermaßen auf ihre Kos-ten. Mitten in der aufregen-den Poloatmosphäre findet sich im weißen VIP-Zelt ein Ort der Tiefenentspannung, wie man ihn sich im eigenen Wohnzimmer nur wünschen kann. Spacige Massagesessel und ein Bildschirm, der eher an Kino denn an Fernsehen

erinnert, fesseln die Aufmerksam-keit, doch dahin-ter steckt viel mehr.Während jeder Muskel des Kör-pers auf Mas-sagesesseln der Firma Yakara ent-spannt, entflieht dem Kopf durch die technische Raffinesse von Mediaboard auch der letzte Gedanke an Stress und Hektik. „Zur Ausstat-

tung unserer Entspannungs-systeme gehören aktive Laut-

sprecher, die 5.1 abbilden, sowie ein Digital-Controller, der den Klangge-nuss eines Konzert-saals widerspie-gelt“, erklärt Marc Höcker begeistert. Für das visuel-le Wohl sorgt ein Media Center, das sämtliche Forma-te erkennt und die ho c h au f löse nde n Inhalte auf den Bild-

schirm zaubert. Das i-Tüpfel-chen bildet die Bedienbarkeit

per iPhone oder iPad und ein Speichermedium, das auch vor der größten CD-Samm-lung nicht zurückschreckt. Um das allsinnliche Erlebnis am eigenen Leib erfahren zu können, darf beim Polopick-nick jeder Mal rauf auf die Sessel. „Die Wirkung kann man nicht beschreiben“, er-klärt Achim Böhning von der Firma Yakara, „die muss man einfach erleben.“ Also raus aus der An- und rein in die Entspannung!Weitere Infos unter www.media-board.net, www.yakara-lounge.de

FAMILY LIFESTYLEMicky Duggan ist der Enkel eines argentinischen Olympiasiegers

Olympia 1936 in Berlin. Argentinien schlägt England 11:0 im Finale. Auf dem Siegerfoto strahlen die vier Spieler, unter ihnen Luis Duggan. Er weiß noch nicht, dass er gerade eine Familien-tradition begründet. 50 Jahre später kommt in San Antonio de Areco sein Enkel Miguel zur Welt, mitten in der argentinischen Pampa, der Region der Gauchos, der Pferde, des Polos. Er stu-diert Tiermedizin in der Hauptstadt, schmeißt es aber hin, als man ihn einlädt, eine Saison in Holland zu spielen. Seitdem reist er als Pro durch die Welt. Wir treffen ihn im World Wide Web. Im Hintergrund läuft Bob Marley.

Hallo Micky, schöne Musik hörst du da!

Ich liebe Reggae …

Wo bist du gerade, in Argen-tinien?

Nee. Ich bin in einem Polo Club in Vreeland, in Holland. Mit den Jungs von „Adrena-lina“, das Team, mit dem ich auch in Münster für Beresa antreten werde.

Ah, das ist ja um die Ecke. „Adrenalina“ – ist der Name Programm?

Ja sicher.

Mit +4 hast du das höchste Handicap in deinem Team. Bist du die Geheimwaffe?

Nein, das sind wir vier!

Wie wichtig ist es dir, zu ge-winnen?

Sehr wichtig. Es ist einfach das Größte!

Ist es hier in Deutschland einfacher, mal einen Preis ab-zustauben? Das Niveau ist ja niedriger als in Argentinien …

Naja, vielleicht, weil nicht so viele Teams an den Turnieren teilnehmen. Aber dafür sind dann immer alle ungefähr gleich stark. Also, soo einfach ist es auch nicht.

Du hast letztes Jahr an den Deutschen High Goal Meis-terschaften in Berlin teilge-nommen …

Ja, wir sind Zweite geworden.

Wow, sehr gut!

Fast.

War es etwas Besonderes für dich, auf dem Maifeld zu spie-len? Dort haben dein Groß-vater und sein Team ja Gold für Argentinien geholt.

Ja, es war echt toll und ein irres Gefühl, dort zu spielen. Sehr emotional.

Bist du stolz auf deinen Opa?

Ja, sehr. Es ist einfach un-glaublich, dass er damals da-bei war. Leider hatte ich nicht die Gelegenheit, ihn kennen-zulernen. Er ist gestorben, als ich zwei Jahre alt war. Aber ich weiß, dass er ein toller Mensch und ein großartiger Polospieler war.

Hatte er auch was damit zu tun, dass du mit dem Polo an-gefangen hast?

Naja, er hat Polo in unsere Fa-milie gebracht. Aber ich spie-

le nicht wegen ihm. Das hat sich einfach so entwickelt. Ich reite schon, seitdem ich ganz klein war, und mit acht Jahren habe ich angefangen, Polo zu spielen.

Welches ist dein Lieblings-Po-loevent?

Das „Abierto de Palermo“.

Klar, das wichtigste Turnier in Argentinien. Hast du da schon mal mitgespielt?

(Lacht) Nein … das ist ’ne an-dere Liga.

Sind die berühmten Polospie-ler Vorbilder für dich?

Ja, ich finde, dass die Genies Cambiaso, Los Pieres, Nero, Mac Donough … das sind wohl die Besten im Moment.

Das sind ja auch echte Stars in Argentinien. Wärst du auch gerne so bekannt?

Nein, ich hab ganz gern meine Ruhe.

Nehmt ihr Polo in Argenti-nien ernster?

Nein, ganz im Gegenteil. Es ist alles viel entspannter, zu-mindest auf dem mittleren Niveau, wo die meisten Polo-spieler angesiedelt sind. Man spielt unter Freunden.

Und hier spielt man unter Feinden? Ist die Rivalität stärker ausgeprägt?

Nein, das wollte ich nicht sa-gen. Nur ist alles professio-neller. In Argentinien orga-nisieren wir die Turniere im Freundeskreis. Es ist locke-rer. Aber klar: Wenn du aufs Feld gehst, dann willst du auch gewinnen. Der Wettbe-werbsgedanke ist immer da.

Wie würdest du das Verhält-nis zu den Pferden beschrei-ben?

Das ist einfach unglaublich, vor allem bei den guten Pfer-den. Du liebst sie wie deine Kinder.

Und wer ist dein „Lieblings-sohn“?

(Lacht) Naja, in diesem Fall wäre es eine Tochter. Sie heißt Sandy und kommt aus Neu-seeland.

Oh, wie exotisch.

Kannste mal sehen.

Bist du eigentlich Fußball-fan?

Ja, ich bin fanatischer Anhän-ger von River. Wir sind in die-ser Saison abgestiegen. Eine Tragödie. Die Spiele waren ein Desaster! (Anm. d. Red.: River Plate ist neben Boca eine DER argentinischen Fußballmannschaften – das argentinische Pendant zu Bayern München.)

Du bist viel unterwegs. Was vermisst du denn am meisten – und sag jetzt nicht „die Asa-dos“ (Anm. d. Red.: Grillen auf Argentinisch).

(Todernst) Aber nichts fehlt mir mehr. (Lacht) Nein, das ist natürlich gelogen. Mir feh-len vor allem meine Freunde und meine Familie.

Immerhin hast du deinen Bruder dabei …

Ja, er ist mit mir zusammen nach Holland gekommen. Aber wir spielen in verschie-denen Teams.

Was erhoffst du dir von dem Turnier?

Eine Menge Spaß!

Und den Sieg?

Klar, deshalb sind wir ja da.

Danke fürs Gespräch!Interview und Übersetzung Daniela Wolff

Team BEresa/AMG

Martijn van Scherpenzeel

Jos Houben

Micky Duggan

Pablo van den Brink

+7

+1

0

+4

+2

Come Closer

Argentinische Olympiasieger 1936 in Berlin: Manuel Andrada, Andrés Gazzotti, Roberto Cavanagh, Luis Duggan

Fan von River Plate Buenos Aires und Reggae-Musik: Micky Duggan

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Page 7: Der Picknicker 3 | 2011

Der Picknicker Seite 7Sonntag, 24.07.2011

H a f e n w e g 1 4 | A m K r e a t i v k a i | 4 8 1 5 5 M ü n s t e r | T e l : 0 2 5 1 4 9 0 9 7 9 7 | w w w . k r u k e n k a m p . d e

»Kreativität heißt: Aus den Dingen, die einem zur Verfügung stehen, etwas entstehen zu lassen.« Gerold Berges

krukenkamp_PoloP_210x150_fin.indd 1 19.07.11 10:18

EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT Cara liest die Hände von Steffi von Pock

Der Wunsch, mehr über die eigene Zukunft zu erfahren, ist so alt wie die Menschheit selbst. Wie wird das Wetter beim Polopick-nick 2011? Brauchen wir Schirme gegen die Sonne oder vielleicht doch gegen ein Regentröpfchen? Welches Team stemmt am Sonn-tagabend den Siegerpokal in die Champagnerdusche? Wie die Besucher der Players Party vom Samstagabend bereits wissen, gibt es eine Dame, die in der Lage ist, einen Blick in die Zukunft zu werfen.

Sie beherrscht die Künste des Handlesens und Tarotkarten-legens. Cara, die Wahrsage-rin, weiß ihre Gäste immer wieder zu verzaubern und zu überraschen: „Ich lese in den Händen von Menschen, wie sie denken und fühlen, wie sie mit ihrem Körper umgehen, welche Ideale sie haben, wel-chen Entwicklungsweg sie gehen und welche Aufgabe sie zu meistern haben. Ich zeige den Menschen, deren Hän-de ich lese, Potenziale und Glückschancen auf, bei mir erfahren sie mehr über ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.“Im Vorfeld des Turniers hat Cara mal ein Blick auf die Hände von Steffi von Pock (Team Arns Schwering Koh-ne, hdc 0) geworfen. Dafür haben wir Steffis Hände foto-grafiert und Cara die Bilder per E-Mail zugeschickt, ohne

dass diese wusste, um wes-sen Hände es sich handelt. Die Wahrsagerin hat folgen-de Entwicklungen darin ge-lesen:

„Die Spielerin hat in den letzten Jahren immer mehr gelernt, sich zu behaupten. Sie ist in der Lage, auch in kritischen Situationen selbst-bewusst aufzutreten. Wenn sie auch ab und zu ein eher schüchternes Naturell an den Tag legt, versteht sie es, im richtigen Moment energi-schen Einsatz zu zeigen für Dinge, die ihr wichtig sind. Ihre Handlinien weisen auch auf eine steigende Problem-lösungskompetenz hin und darauf, dass sie gelernt hat, das äußere Geschehen immer besser intuitiv zu erfassen. In all diesen Bereichen zeigen die Hände der Spielerin eine positive Entwicklung.“

Positiv ist der Start in das Turnier für Steffi von Pock und ihr Team Arns Schwering Kohne definitiv verlaufen. Im Auftaktmatch gelang ASK ein klarer 11½:6-Sieg gegen Immomia, bei dem sich Steffi von Pock zudem in die Tor-schützenliste eintrug. Natür-lich beeinflussen auch weite-re Faktoren das tatsächliche, sportliche Resultat am Ende des Turniers. Warten wir mal ab, wie weit nach vorne Stef-fi von Pock und ihr Team es beim Polopicknick in diesem Jahr bringen. Aber eins ist si-cher: Eine Frau wie Steffi von Pock sollte Man(n) nie unter-schätzen. Das liegt doch auf der Hand.

Der PICKNICKER und das Veranstaltungsteam bedan-ken sich herzlich für Caras Besuch und das spannende Programm, mit dem sie unser Turnierwochenende berei-chert hat.

Wenn auch Sie anspruchs-volle Gäste mit einer mystischen Show oder Wahrsage-Entertainment be-glücken wollen, fragen Sie Cara, die Wahrsagerin: Tel.: 0172 1717735, Internet: www.kartenlegerin.com

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Der Picknicker Sonntag, 24.07.2011Seite 8

Picknick-Pinnwand

Fahrrad unterm Hammer

Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten … verkauft für den guten Zweck! Die Spen-den-Aktion des Polopick-nicks hat Tradition und prägt den Charity-Charakter dieser Veranstaltung. In jedem Jahr findet deshalb unmittelbar vor dem Finale am Sonntag eine große Versteigerung statt, deren Ertrag in die ak-tuellen Charity-Projekte des Polopicknicks fließt.

2011 stellt die Firma Trelock, Münsters Spezialist für Fahr-radschlösser, exklusiv ein Polopicknick-Fahrrad für die Versteigerung bereit – ein echtes Unikat, mit dem man sich in der Fahrradhaupt-stadt der Nation bestens se-hen lassen kann. Die Einnah-men kommen in diesem Jahr der Initiative „Münster be-kennt Farbe“ und der „Wald-schule Münsterland“ zugute.

Exklusives Ausgehen zu versteigern

Fast die Hälfte der Spieler, die 2011 beim Polopicknick in Münster spielen, ken-nen auch die Partylandschaft der Win-tersporthochburg Kitzbühel sehr ge-nau, weil sie dort beim Polo on Snow starten.

Weil Peter, der Geschäftsführer vom Fünferl, die Polopicknick-Idee einer Charity-Auktion gut fand, wurde er sofort aktiv und dachte sich folgendes Paket aus: 2011 versteigert das Polopicknick im Rahmen der Charity-Auktion ein unvergessliches Ausgeherlebnis in den an-gesagtesten Locations des exklusiven Ortes:

Ein Abendessen im Landhäusl (laut Sebastian Schneberger die besten Schnitzel der Welt) für

zwei Personen. Eine Magnum-Flasche Champagner im Fünferl. Eine Magnum-Flasche Vodka im Take Five.

Termin nach Absprache!

PFERD unterstützt das Polopicknick

Wenn etwas den schönen Namen PFERD trägt und zu-dem auch noch innovativ und erfolgreich ist, dann kann es beim Polopicknick auf keinen Fall fehl am Platze sein. Inno-vationen im Einsatz.Wer immer den Kundennut-zen im Blick hat, seine Ideen stets am Markt ausrichtet, der hat gute Chancen auf kon-tinuierlichen Innovationser-folg.

Die August Rüggeberg GmbH & Co. KG ist eines dieser Unternehmen, die auf genau diesem Weg zukunftsweisen-de Produkte erzeugen. Vor über 200 Jahren startete Rüg-geberg mit der Herstellung von Feilen. Seither hat es sich zu einem der führenden Pro-duzenten von handgeführten Qualitätswerkzeugen mit

dem Markennamen PFERD entwickelt. Der Unterneh-mensherkunft entsprechend bietet PFERD auch Werk-zeuge für die Bearbeitung von Pferdehufen an. Und gerade in diesem Bereich konnte PFERD in jüngster Vergangenheit eine Reihe vielbeachteter Innovationen präsentieren: Für das Polo-picknick stellte der inter-national agierende Konzern freundlicherweise eine Reihe von Hufhobeln zur Verfü-gung. Als Werkzeug für den Hufschmied gemacht, wurde daraus eine Version für den Reiter entwickelt und durch ein Huf-Set ergänzt. Damit stehen dem Reiter die nötigs-ten Werkzeuge für die kleine Hufreparatur zwischendurch zur Verfügung. Auch und insbesondere für Notsitua-

tionen, wenn z.B. ein vertre-tenes Hufeisen abgenommen werden muss.

Maßgeblich für den Innova-tionserfolg ist die konsequen-te Ausrichtung neuer Ideen am Markt. So orientiert sich die Produktentwicklung kon-sequent an Geschäftsfeldern und deren Anwendungen und erarbeitet Problemlösungen. Im Rahmen des PFERD-Inno-vationsmanagements entwi-ckeln Teams diese Ideen ziel-gerichtet bis zur Marktreife – immer den Kundennutzen im Blick.

Das Polopicknick 2011 be-dankt sich herzlich für die freundliche Unterstützung!Weitere Infos:

www.hufhobel.com

„So backt Man(n) in Müns-ter“. Das ist der Titel eines Kochbuchs vom Tecklenborg Verlag, in dem 20 männliche Prominente aus unserer schö-nen Westfalenmetropole im wahrsten Sinne des Wortes ihr Erfolgsrezept preisgeben. Wie der Titel schon sagt, wird dort weniger gekocht, viel-mehr gebacken. Ein „Back-buch“ sozusagen.

Und wer hätte das gedacht: Se-bastian Schneberger scheint nicht nur auf dem Polopony talentiert, sondern auch des Backens mächtig zu sein. Cup Cakes – kein Name könnte treffender sein für Gebacke-

nes aus dem Hause Schneber-ger. Sollten Sie gerade zufällig 200 g Mehl, 200 g Butter, 150 g Zucker, zwei Eier und eine Messerspitze Backpul-ver parat haben, könnten Sie an dieser Stelle gleich losle-gen. Sebastian Schneberger erklärt Ihnen wie. Das Werk von Heiner Schmitz und Bian-ca Lietmann mit Bildern der Heller Fotografen erfreut sich seit 2010 großer Beliebtheit.

Speziell für das Polopicknick 2011 hat jeder Prominente, der im Buch mit einem Rezept vertreten ist, eine Sachspen-de für die Charity-Auktion ge-leistet. Jede Sachspende wird

am Sonntag gemeinsam mit einem Buchexemplar für den guten Zweck an den Mann oder die Frau gebracht. Der Gesamtwert der Spenden be-trägt knapp 2.000 €.

„So backt Man(n) in Müns-ter“ kann man übrigens auch vor Ort kaufen. Außerdem hatten Heiner Schmitz und Co. eine weitere geschmack-volle Idee: Auf dem Tur-niergelände werden fleißig Cup-Cakes nach Schneber-gerschem Originalrezept ver-teilt.

Mmh … so backt Man(n) also in Münster ...

Das Multimedia- Picknick

Das Polopicknick 2011 ist so multimedial wie nie zuvor:

Die neuesten Fakten unter:facebook.com/polopicknick

Alle Spiele im Livestream:www.polopicknick.deAußerdem alles zu Polo und Picknick.

Alle Picknicker-Ausgaben:im iTunes-App-Store unter „Polopicknick“

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So backt Man(n) in Münster

Page 9: Der Picknicker 3 | 2011

Der Picknicker Seite 9Sonntag, 24.07.2011

Polo-Report

BÄUMCHEN, WECHSEL DICHWie entsteht ein Polo-Team?

Polo ist kein Sport wie jeder andere. Das, so hoffen wir, konnten die ersten beiden Ausgaben des PICKNICKERs bereits weit-gehend verdeutlichen. Natürlich bedeutet der große Aufwand, den Polo von den Aktiven einfordert, viele Hindernisse für den Eintritt in diese Sportart. In Deutschland gibt es nur gut 300 Polospieler. Dennoch ist der Turnierkalender heutzutage prall gefüllt.

Wer brav jeden Sommer das Polopicknick besucht, der sieht immer wieder bekann-te Gesichter auf ihren Ponys über den Polorasen eilen. Dennoch sind es äußerst sel-ten identische Teams, die am Hugerlandshofweg an den Start gehen. Anders als in anderen Sportarten wech-seln die Mannschaften, mit denen die Spieler die Turniere Europas bereisen, beim Polo fast jedes Wochenende. Der Grund dafür liegt hauptsäch-lich in der geringen Zahl der Aktiven in dieser Sportart.

Die Kasse muss stimmen

Nahezu jeder Polospieler hat bereits seit früher Kind-heit einen engen Bezug zu Pferden. Meist ebnen in den Folgejahren der Pololauf-bahn auch beste finanzielle Voraussetzungen im Umfeld des Aktiven den Weg zum ersten eigenen Polopony und möglichst bald zum zweiten, dritten und so weiter. Wäh-rend in Deutschland etwa sechs Millionen Menschen in

Fußballvereinen organisiert sind, betreiben bislang nur gut 300 Spieler aktiven Polo-sport. Das Equipment eines Polospielers, das unter an-derem etwa fünf Pferde um-fasst, lässt sich nicht so leicht beschaffen, versorgen und transportieren wie ein Paar Stollenschuhe oder Schien-beinschoner.

Anders als in vielen anderen Sportarten bestreitet beim Polo deshalb selten eine Mannschaft eine ganze Sai-son in derselben Formation. Um trotz der geringen Zahl an deutschen Polospielern einen sportlichen Wettkampf zu ermöglichen, sind die Richt-linien für die Zusammenstel-lung einer Mannschaft beim Polo vergleichsweise groß-zügig.

Für einzelne Turniere können sich vier Spieler aus verschie-denen Ländern der Welt zu-sammenfinden, so wie es die persönlichen Turnierkalen-der jeweils zulassen, um ein Team für die Dauer eines Tur-nierwochenendes zu bilden. Während es in anderen Sport-arten ein bis zwei Transferpe-rioden pro Jahr gibt, können

sich im Polo für jedes Turnier neue Allianzen bilden.

Entscheidend für die Zusam-menstellung der Teams ist das zulässige Teamhandicap, das für ein Turnier ausge-schrieben wird. Die Summe der Einzelhandicaps eines Teams bildet das Gesamthan-dicap einer Mannschaft.

Die offiziellen Regeln sehen vor, dass eine Mannschaft nicht aus mehr als vier Spie-lern bestehen darf, allerdings dürfen sich zwei Spieler eine Position teilen, sodass jeder Spieler eine zugewiesene An-zahl von Chukkers innerhalb des Teams spielt. Ersatzspie-ler sind theoretisch zulässig, im Regelfall wird auf solche allerdings selten zugegriffen, weil der organisatorische Aufwand eines zusätzlichen Spielers den sportlichen Nutzen normalerweise nicht rechtfertigt.

Turniermäßig ausgeschrie-ben werden Leistungsklas-sen vom „Low Goal“ bis zum „High Goal“, Beschränkun-gen und Handicaplimits in-klusive. High Goal Polo ist die höchste Spielklasse; hier be-ginnt das Mannschafts-Han-dicap bei +10. Beim Polopick-

nick ist ein Teamhandicap von +6 bis +8 ausgeschrieben, da es sich um ein MediumGo-al-Turnier handelt.

Wenn bei einem Match Mannschaften mit unter-schiedlichen Teamhandicaps gegeneinander antreten, er-hält die Mannschaft mit dem geringeren Handicap eine Torvorgabe. Das niedrigere Teamhandicap wird vom hö-heren abgezogen und die hier-mit ermittelte Differenz wird mit der Zahl der Chukkers in diesem Turnier multipliziert und durch 6 geteilt. So erhält man die Anzahl der Goals, die dem Team mit dem niedrige-ren Handicap als Vorsprung gegeben wird. Jeder Bruchteil wird auf 0,5 gerundet und als halbes Tor gewertet.

Hinter den Sponsorennamen, unter denen die Mannschaf-ten spielen, steht also auch immer ein Poloclub, über den das Team dem Deutschen Polo Verband (DPV) ange-schlossen ist. Darüber hinaus dürfen Gastspieler eingesetzt werden. Diese unterliegen jedoch „den gleichen Regeln von Disziplin und Benehmen, wie diese in dem Club die Mit-gliedschaft regeln“, so heißt es in den Statuten. Bei jedem

DPV-Turnier ist auch die An-zahl zulässiger Profis aus dem Ausland festgelegt. Beim Polopicknick ist wie bei an-deren Medium-Goal-Turnie-ren der Einsatz solcher Leis-tungsträger auf einen Spieler pro Team beschränkt.

Eine weitere Eigenschaft von Poloturnieren, die es dem Zuschauer erschwert, ganze Teams über mehrere Jahre hinweg zu identifizie-ren, ist das Sponsoring. Auch beim Polopicknick reiten die Mannschaften unter dem Label ihrer Sponsoren. Die Teams werden den Sponso-ren vor dem Turnier zuge-lost. Das führt dazu, dass der Zuschauer zwar von Jahr zu Jahr viele Spieler wiedersieht, diese aber oft unter anderen Teamnamen geführt werden.

Wem Sie als Zuschauer also letztendlich beim Polopick-nick die Daumen drücken, bleibt natürlich Ihnen über-lassen. Ob Sie mit einem Sponsor fiebern oder einem sympathischen Spieler und dessen Mannschaft den Sieg wünschen, Gelegenheiten gibt es zu Hauf, sein Herz an das Treiben auf dem Polora-sen zu verlieren.

Zusammen ist man weniger allein: Selbst die argentischen Profispieler betonen unermütlich, dass Polo ein Mannschaftssport ist

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Der Picknicker Sonntag, 24.07.2011Seite 10

„WIR HOLEN AUF“Thomas Winter, Deutschlands bester Polospieler, im Interview

Er ist aktuell der Beste, der durch die deutsche Pololandschaft ga-loppiert. Der einzige 5-Goaler der Nation gibt 2011 endlich sein Debüt beim Polopicknick. Bisher immer zeitgleich auf Sylt einge-spannt, nutzt der 42-Jährige jetzt die erste Chance, dabei zu sein. Thomas Winter hat sein ganzes Leben mit Pferden verbracht. Aufgewachsen auf dem Reiterhof seiner Eltern im afrikanischen Daressalam hat ihn die Nähe zu den Tieren stark geprägt. Die Leidenschaft des Hamburgers zu rauen Mannschaftsportarten mit viel Tempo beschränkt sich übrigens nicht auf Polo …

Thomas, wie hast du im Früh-jahr den Abstieg von St. Pauli in die zweite Bundesliga ver-kraftet?

[Lacht] Das war leider die zu erwartende Folge des Auf-stiegs. Das heißt, ich war in gewisser Weise darauf ge-fasst. Es war einfach nur toll, dass wir die Jubiläumssaison in der ersten Liga verbracht haben. Ich bin zwar nicht hier geboren, bin aber den-

noch Hamburger durch und durch. Und die Kiezkicker von St. Pauli finde ich einfach großartig.

Steigt Pauli denn nächste Sai-son direkt wieder auf?

Das sei mal dahin gestellt. Es wäre den Jungs natürlich zu gönnen. Ich glaube aber, dass wir in der zweiten Liga ein-fach besser unterwegs sind.

Du spielst die meisten Sams-tage im Jahr Polo. Bleibt da überhaupt Zeit, mal einen Blick auf die Leistung des Lieblingsvereins zu werfen?

Leider viel zu selten. Aber wenn ich mal in Hamburg bin, dann sehe ich mir das sehr gerne an.

Oliver Kahn betont oft, es sei nicht das Schwerste, der Beste zu werden. Viel schwie-riger sei es, der Beste zu blei-ben. Was bedeutet das für dich als Deutschlands bestem Polospieler?

Ich finde, das ist eine sehr treffende Aussage. Es ist in einer guten Phase, in der man viel investiert und viel trainiert, vielleicht ver-

gleichsweise einfach, nach oben durchzustarten. Wenn man aber einmal oben ist, kommen die Nachwuchsspie-ler, die Talente, die gleichen Typen wie man selbst, die auch nach vorne streben und mit hohen Zielsetzungen an einem vorbeihuschen.

Da darf man sich einfach nie ausruhen und sagen: Das sind jetzt meine Lorbeeren, ich bin nun einmal besser. Deshalb

trainiere ich sehr viel, reite viel und kümmere mich auch selbst sehr stark um die Aus-bildung meiner Pferde.

Sitzen dir denn momentan viele junge Spieler im Na-cken?

Zu der Zeit, als mich an die Spitze durchgeboxt hatte, war es relativ leer hinter mir. Heu-te sind einige Nachwuchs-talente am Start, die sind wirklich unfassbar. Da gibt es zum Beispiel den 13-jährigen Caesar Crasemann, der ist gerade auf Handicap 0 gesetzt worden. Als ich so alt war, durfte man in Deutschland erst Turniere spielen, wenn man 16 war. Und ich trainiere ja dauernd mit den Jungs. Da weiß ich wenigstens, was auf mich zukommt … ich hoffe nur, dass sie mich eines Tages tragen.

Kümmert sich die deutsche Poloszene heute verstärkt um den Nachwuchs?

Ja. Wir machen mittlerweile sehr intensives Jugendtrai-ning in Hamburg. Wir haben jetzt fünf Jahre hinterein-ander gemeinsam mit dem Weltverband ein Jugendcamp

organisiert. Da nehmen jedes Jahr 15 bis 20 Jugendliche teil. Und das Tolle ist, dass auch viele Kids dabei sind, deren Eltern selbst kein Polo spie-len.

Wird diese Entwicklung eines Tages dazu führen, dass auch die deutsche Polonational-mannschaft bis zur interna-tionalen Spitze aufschließt?

Da bin ich mir ziemlich si-cher, wenn die jungen Ta-lente, die wir aktuell haben, fleißig weiter trainieren. Zur europäischen Spitze gehö-ren wir ja bereits, abgesehen davon, dass die Engländer natürlich noch einen ganzen Schritt weiter sind. Der Weg zur Weltspitze ist noch weit, aber der jungen Generation traue ich zu, zumindest in Europa die Nummer eins zu werden.

Glaubst du, dass du mit dem Nationalteam im Herbst in Argentinien bei der WM da-bei sein wirst?

In diesem Jahr haben wir tat-sächlich eine reelle Chance, da es glücklicherweise so ist, dass sich die ersten beiden Teams aus Europa für die WM in Argentinien qualifizieren. Normalerweise darf nur der Erste zur Endrunde. Und den zweiten Platz in der Quali hinter England könnten wir schaffen.

Was haben argentinische Polospieler im Repertoire, was man in anderen Polo-nationen noch lernen muss, abgesehen davon, dass sie die besten Pferde besitzen?

Auch spielerisch sind die Ar-gentinier im Polo brillant. In Sachen Ballführungskraft, Taktik, Kontrolle und Spiel-aufbau sind sie dem Rest der Welt voraus, weil sie von An-fang an auf einem anderen Level Polo zu spielen lernen. Allerdings lernen die jungen

Leute den Sport bei uns mitt-lerweile auch auf höherem Niveau als früher. Das Spiel ist schneller und besser auf-gebaut als der Kleinkram, mit dem ich groß geworden bin. Wir holen auf …

Du hast dein ganzes Leben mit Pferden verbracht. Was kann ein Mensch von einem Pferd lernen?

Vor allem, was das Sozialver-halten angeht, haben mich die Tiere sehr in meiner Ent-wicklung geprägt. Sie gehen wunderbar miteinander um, auf der einen Seite vielleicht etwas rau, auf der anderen dann wieder sehr einfühl-sam und verbunden. Was ich gelernt habe, ist das instink-tive Verlassen auf andere in einer Herde, der natürliche Umgang miteinander. Ich stelle immer wieder fest, dass einem die Tiere das, was man ihnen gibt, immer auch zu-rückzahlen.

Gibt es Dinge, mit denen du deine Freizeit verbringst, die nichts mit Pferden zu tun ha-ben?

Ich spiele wahnsinnig gerne Eishockey.

Wie bist du dazu gekommen?

Ich fand diesen Sport immer schon sehr interessant, hatte in meiner Kindheit in Afrika aber natürlich nie die Mög-lichkeit, zu spielen. Deshalb habe ich das auch viel zu spät gelernt, als dass ich da direkt in einen Verein hätte eintre-ten können. Es gab damals nur eine Eisfläche in Ham-burg und da wollte man kei-ne älteren „Teichspieler“ wie mich dabei haben. Ich habe mich dann über den Breiten-sport der Uni reingekämpft. Das macht einfach einen Mordsspaß.

Konntest du von deiner Er-fahrung als Polospieler auch

auf dem Eis profitieren?

Ich denke, als Mannschafts-sportler generell kann man sich in Eishockey leichter reinfinden. Ich brachte also schon eine gewisse Übersicht und Teamfähigkeit mit und war sogar relativ schnell als linker Verteidiger zu gebrau-chen. Außerdem habe ich auch umgekehrt, also im Polo vom Eishockey, profitiert.

Inwiefern?

Ich habe beim Eishockey ge-merkt, was eine richtig gute Ausrüstung wert sein kann. Ich war der Erste, der auch beim Polo Ellenbogenschüt-zer und einen Hartschalen-helm getragen hat. Und dann haben die anderen gelästert und gesagt: „Guck mal, da kommt der komische Winter wieder, diese Sissi ist doch echt nicht ganz dicht.“ Und jetzt tragen sie das selber alle.

Wie kam es zum Polopick-nick-Debüt 2011?

Ich liege schon sehr lange auf der Lauer, endlich mal in Münster zu spielen, aber bisher war ja immer parallel das Sylt-Turnier. In diesem Jahr liegen die Turniere zum Glück hintereinander und als ich das erfuhr, habe ich sofort gesagt: Bevor wir irgendwas anderes spielen, gehen wir nach Münster.

Vielen Dank für das Gespräch!

Interview Malte Limbrock

Team SX-Capital

Thomas Winter

Matthias Grau

Stephan Louis

Heinrich Dumrath

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Come Closer

Thomas Winter bewegt in Hamburg viel in Sachen Jugendpolo. Weitere Infos: www.poloschule.de (Fotos: Iris Hadrat)

»Der Weg zur Weltspitze ist noch weit, aber der jungen Generation traue ich zu, zumindest in Europa die Nummer eins zu werden. «Thomas Winter (Team SX-Capital AG)

Page 11: Der Picknicker 3 | 2011

Der Picknicker Seite 11Sonntag, 24.07.2011

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KINDER ERLEBEN NATURDie Waldschule Münsterland e.V. ermöglicht die Berührung mit Wald und Wiese

Die frische Luft kitzelt den Kindern in der Nase, der weiche Bo-den federt jeden aufgeregten Schritt. Der heimische Wald heißt seine kleinen Gäste willkommen und offenbart ihnen, Ina Zinzi-us von der Waldschule Münsterland e. V. sei Dank, so manches gut gehütetes Geheimnis. Wie bauen Vögel ihre Nester, kann die Weinbergschnecke auch ohne ihr Haus leben und wo wohnt eigentlich der Igel?

Frau Zinzius, was genau ist die Waldschule Münsterland e.V.?

Wir sind ein Verein, der sich 1997 aus einer Försterinitiati-ve heraus gegründet hat. Un-ser Ziel ist es, Kindern die Na-tur wieder näherzubringen. Gerade in den letzten Jahren ist es durch das große Ange-bot von Computerspielen und anderen Medien für viele Kin-der ja selbstverständlich ge-worden, drinnen zu spielen. Umso mehr sind wir bestrebt, die Kinder wieder mit der Na-tur in Berührung zu bringen. Wie machen Sie das?

Unsere Hauptaufgabe ist es, mit Kindergartengruppen und Schulkindern raus in die Natur zu gehen. Kinder-gärten und Schulen verein-baren mit uns einen Termin

und wir suchen uns dann ein Waldstück, eine Wiese oder ein Gewässer in der Nähe der Einrichtung, wo wir uns tref-fen können. Je nach Thema machen wir dann zwei bis drei Stunden Programm mit den Kindern.

Wie sieht das dann konkret aus?

Mit Kindergartenkindern muss man eher vorsichtig an die ganze Sache herangehen. Ich habe meistens meine kleine Handpuppe, den Wil-ly Wurzel, dabei. Das macht die Kleinen locker und mu-tiger. Ich verteile oft Fühl-säckchen mit verschiedenen Waldgegenständen, welche die Kinder dann erraten sol-len. Oder aber wir bauen ein Vogelnest und versetzen uns dabei in die Rolle der Vögel. Schulkinder haben natürlich

schon einen ganz anderen Anspruch, da kann man et-was forschender an das Ganze rangehen.

Merken Sie oft, dass der Wald für viele Kinder ein ganz neu-es Gebiet darstellt?

Für viele ja. Das kommt na-türlich auch immer darauf an, wo die Einrichtung liegt. Gerade Kindergärten in der Stadt sind ja nicht so reich mit Naturspielplätzen geseg-net. Aber gerade bei Kindern, die sonst kaum eine Chance haben, im Wald zu spielen, merkt man eine unglaubli-che Aufgeschlossenheit. Die sind dann plötzlich so begeis-tert bei der Sache, dass die Zeit viel zu schnell verfliegt. Gleichzeitig muss man dann aber auch darauf achten, dass der Wald nicht zu stark bean-sprucht wird.

Wie vermitteln Sie das den doch eher spielwütigen Kin-dern?

Meistens mit Hilfe von Wil-ly Wurzel, auf den hören die Kinder doch sehr gut. Der er-klärt den Kindern dann, dass

die Bewohner des Waldes, also die Pflanzen und Tiere, geschützt werden müssen und wir uns rücksichtsvoll wie Gäste im Wald bewegen müssen. Dazu gehört natür-lich auch, dass man keinen Müll im Wald liegen lässt. Das nehmen sich die Kinder wirklich immer sehr zu Her-zen und ich glaube, dass diese Kinder dann in Zukunft auch wirklich darauf achten, sich verantwortungsbewusst zu verhalten.

Durch die Einnahmen des Polopicknicks 2011 soll unter anderem die Waldschule Münsterland unterstützt werden. Wissen Sie schon, in welchem Bereich?

Wichtig ist mir dabei, dass die Gelder Kindergruppen zu-gutekommen, die solche Aus-flüge in die Natur ansonsten nicht bezahlen können. Das ist dann ein richtiges High-light für die Kleinen.

Sind Sie denn auch beim Polo-picknick dabei?

Die Waldschule ist mit einem Stand vertreten und wir wer-den auch etwas Programm anbieten. Willy Wurzel ist aber auf jeden Fall auch mit von der Partie.

Vielen Dank für das Gespräch!

Interview Anna Lohmeier

Polopicknick Charity

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Der Picknicker Sonntag, 24.07.2011Seite 12

POLOPICKNICK HALL OF FAME

2004

2006

2008

2010

2005

2007

2009

Das Poloteam der SX-Capital AG triumphierte in Gestalt der „Bad Boys“ vom Polo & Coun- tryclub Bad Bentheim bei der 04er Premiere des Polopick-nicks. Hathumar Rustige-Cans-tein (D), Dr. Rob Heurmann (NL), Hugo Ituraspe (ARG), Mathieu van Delden (D) (wegen einer gebrochenen Hand nur Kommentator) und Dr. Wilfred A. Borstlap (NL) (v.l.) zählten zum Siegerteam.

Den Titel erfolgreich verteidigen konnten für Oeding-Erdel im Folgejahr (v.l.) Carla Bachmann, Philip Maeder, Eric Gene und Fe-derico Bachmann. Sybille Maeder (Mitte) konnte aufgrund einer gerissenen Sehne nicht sportlich eingreifen. Dennoch wurde sie von der Champagnerdusche nicht verschont.

Im vorletzten Jahr jubelte am Ende das Poloteam Viering, das sich um den Präsidenten des Niedersächsischen Polo Clubs aus Hannover, Wolfgang Keiling (2.v.r.), geschart hatte. Marcello „Tucci“ Caivano (ARG) (l.), Peter Kienast (D) (2.v.l.) und Marc Pantenburg (D) (r.) taten ihr Übriges dazu.

Im vergangenen Jahr standen am Ende zum zweiten Mal in der Geschichte des Polopicknicks die Nocheros ganz oben auf dem Treppchen. Martin Podesta, Sebastian Schneberger, Maurice van Druten und Tito Gaudenzi machten durch einen 6:5-Final-sieg gegen das starke Team Cilian alles klar.

Im zweiten Turnierjahr durfte die Mannschaft von Oeding-Erdel den Siegerpokal entgegenneh-men. Das schweizerische Team Easy vom Züricher Polopark e.V. bestehend aus (v.l.) Federico Bachmann (ARG), Philipp Mae-der (CH), Sybille Maeder (CH) und Diego Zabalia (ARG).

Die SX-Capital AG zum zwei-ten Mal an der Spitze. Diesmal würdig vertreten durch die „Los Nocheros“ vom Poloclub Lobos (ARG). Martin Podesta (ARG), Sebastian Schneberger (D), Tito Gaudenzi (US/Schweiz) und Nicolas Ruiz Guiñazu (ESP) er-spielten sich den Triumph.

Die gleichen Spieler wie 2008 hatten auch 2009 die Nase vorn: Mit 5:4 konnte sich das Münste-raner Team Schnitzler im Finale knapp gegen das Team Volt Inter-active durchsetzen. Caivano, Kienast, Pantenburg (Präsident vom Polo Club Berlin-Branden-burg) und Wolfgang Keiling (v.l.) sind einfach ein tolles Gespann.

Wer gewinnt denPolopicknick-Cup?2011

?20042011

Page 13: Der Picknicker 3 | 2011

Der Picknicker Seite 13Sonntag, 24.07.2011

PROGRAMMÜBERSICHTSonntag, 24.7.2011

Samstag SonntagSamstag Sonntag

Beresa

Beresa

FINALE Polopicknick

Platz 3 Los Nocheros vs

Schnitzler

Platz 3 Immomia vs

Cilian AG

Arns Schwering Kohne

Los Nocheros

Arns Schwering Kohne

Schnitzler

Oeding-Erdel

Oeding-Erdel

FINALE Wooden-Cup

SX-Capital

Immomia

Cilian AG

SX-Capital AG

Samstag SonntagSamstag Sonntag

Spielergebnisse: Freitag, 22.07.2011

Los Nocheros vs Cilian AG 5 ½ : 2

Schnitzler vs Oeding-Erdel 6 : 5 ½

Arns Schwering Kohne vs Immomia 11 ½ : 6

SX-Capital AG vs Beresa / AMG 6 : 10

Spielergebnisse: Samstag, 23.07.2011

Wooden Cup Oeding-Erdel vs. Immomia 9 ½ : 5

Wooden Cup Cilian AG vs. SX-Capital AG 5 : 7 ½

Polo-picknick Beresa / AMG vs. Los Nocheros 6 : 5

Polo-picknick

Arns Schwering Kohne vs. Schnitzler 7 ½ : 7

Spielplan Sonntag, 24.07.2011

12.00 Uhr Einlass 15.30 Uhr Wooden-Cup Finale Oeding-Erdel vs SX-Capital

12.30 Uhr Wooden-Cup – Spiel um Platz 3 Immomia vs Cilian AG 17.00 Uhr Polopicknick Finale Beresa vs Arns Schwering Kohne

14.00 Uhr Polopicknick – Spiel um Platz 3 Los Nocheros vs Schnitzler

Team Oeding-Erdel

Dr. Roger Orzelski

Oliver Sommer

Valentin Novillo Astrada

Philipp Sommer

+7

+0

+1

+5

+1

Team Schnitzler

Mark HäNni

Pedro F. LLorente

Steve Rose

Moritz Gädeke

+8

0

+5

0

+3

ARNS-SCHWERING-KOHNE

Steffi von Pock

Sabrina Bosch

Marcello „Tucky“ Caivano

Max Bosch

+8

0

0

+5

+3

Los Nocheros

Sebastian Schneberger

Sven Schneider

Philip de Groot

Aki van Andel

+7

+1

+3

0

+3

Team SX-Capital

Thomas Winter

Matthias Grau

Stephan Louis

Heinrich Dumrath

+7

+5

0

0

+2

Team BEresa/AMG

Martijn van Scherpenzeel

Jos Houben

Micky Duggan

Pablo van den Brink

+7

+1

0

+4

+2

Team Immomia

Lucas Labat

Dirk Baumgärtner

Piero Dillier

Reto Gaudenzi

+8

+7

+1

0

0

Team Cilian

Robert Lindner

Paul Netzsch

Christopher Kirsch

Federico Heinemann

+8

+1

+1

+4

+2

Page 14: Der Picknicker 3 | 2011

Der Picknicker Sonntag, 24.07.2011Seite 14

Come Closer

DIE DISCOBOYSPhilipp und Oliver Sommer bitten die Konkurrenz zum Tanz

Philipp Sommer (Team Oeding-Erdel) ist 34 Jahre alt und be-treibt mit seinem Bruder Oliver zusammen die Club-Discothek „Checker’s“ in Düsseldorf. Schon mit fünf Jahren wurden die Brüder vom Papa auf ein Pferd gesetzt. Von Polo konnte damals noch überhaupt keine Rede sein. Heute ist Philipp seit sechs Jah-ren dem Sport verfallen.

Du spielst in Münster mit dei-nem Bruder Oliver in einem Team. Bringt diese familiäre Bindung ein Konfliktpoten-zial mit sich?

[Lacht] Ich glaube, wir sind die, die am lautesten auf dem Platz schreien und brüllen. Das kommt schon mal vor. Nach einem Spiel ist das aber alles vergessen.

Wie hat deine Polokarriere begonnen?

Unser Vater ist Argentinier, der schon immer eine große Bindung zur Natur und zu Pferden hatte. Aus diesem Grund sind mein Bruder und ich schon relativ früh mit die-sen Tieren in Kontakt gekom-men. Letztendlich spielen wir Polo aber erst seit sechs Jahren.

Also auch eine noch sehr jun-ge Polokarriere?

Das ist für Deutschland gar

nicht mal so ungewöhnlich. Mein Bruder und ich waren schon immer sehr sport-begeistert. Dressur- oder Springreiten hat uns aber irgendwie nie interessiert. Beim Polo war das von An-fang an anders – das hat uns sofort begeistert.

Ich bin aber auch ganz ehr-lich: Es dauert seine Zeit, bis man sich den Sport finanziell leisten kann. Man kauft sich ja nicht an einem Tag sofort vier Pferde. Wenn ich die mo-mentane Situation betrachte, ist Polo schon wie eine „Dro-ge“ für mich!

Du klingst sehr glücklich mit deiner Sportauswahl!

Auf jeden Fall! Polo erfüllt alles, was man sich in einem Sport nur wünschen kann: Teamsport, Geschwindig-keit, der daraus resultierende Adrenalinkick, die Natur, die Pferde und man knüpft tolle Freundschaften.

Das klingt für Außenstehen-de natürlich wiederum auch nervenaufreibend!

Das scheint nur so! Oliver und ich betreiben in Düssel-dorf eine Discothek. Da ist Polo und die „Arbeit“ mit den Pferden ein wichtiger Ruhepol. Bei einem Job in der Gastronomie bleibt nicht viel Zeit für Urlaub. Unser Urlaub spielt sich dann jedes Wochenende auf dem Polo-platz ab.

In Münster standest du vor zwei Jahren im Finale, hast aber mit deinem Team ver-loren. Was ist damals schief-gelaufen?

[Schmunzelt] Da gab es meh-rere kleine Patzer im Spiel. Si-cherlich habe ich auch meinen Teil dazu beigetragen, dass es am Ende nicht gereicht hat.

Wie groß ist deine Vorfreude auf Münster?

Riesig! Ohne schmeicheln zu wollen: Für mich ist es das beste Turnier in Deutsch-land. Der Platz ist genial und das Drumherum ist super or-ganisiert!

Bei welchen Turnieren wirst du in den nächsten Tagen noch an den Start gehen?

Ich lass’ das immer gerne auf mich zukommen. Bei einem Handicap von 1 und meiner Spielweise komme ich dann schon kurzfristig immer in verschiedene Teams und zu Turnieren – das ist ein Vor-teil.

Spielst du nur in Deutsch-land?

Hauptsächlich, ja. Aufgrund meiner Heimatstadt Düssel-dorf nehme ich auch in Bel-gien und Holland an Turnie-ren teil. Die Möglichkeit, auf Tour zu gehen und bei großen Turnieren im Ausland an-zutreten, ist mir momentan noch zu teuer.

Auf welchen Spieler freust du dich besonders in Münster?

In erster Linie freut man sich, alle Freunde und Bekannten wiederzusehen. Wenn man dann noch auf Leute wie Ig-nacio Tillous trifft, der ein Weltklassespieler ist und mit dem ich vor zwei Jahren im Fi-nale stand, dann schlägt mein Herz schon höher!

Vielen Dank für das Gespräch!

Interview Claus Hensel

Philipp Sommer entspannt beim Polo vom Gastronomiealltag

Team Oeding-Erdel

Dr. Roger Orzelski

Oliver Sommer

Valentin Novillo Astrada

Philipp Sommer

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Heute lesen, was morgen abgeht.

www.MuensterscheZeitung.de

Page 15: Der Picknicker 3 | 2011

Der Picknicker Seite 15Sonntag, 24.07.2011

Come Closer

DER SCHNEEMANNReto Gaudenzi und das Team Immomia können es heiß und kalt

Als wenn Polo an sich noch nicht aufregend genug wäre, dringt der Sport immer wieder in neue Sphären vor. Zum Beispiel wird Polo heutzutage wie selbstverständlich auch im Schnee oder am Strand gespielt. Ein Mann, der dazu eine wirklich spannende Ge-schichte zu erzählen hat, ist Reto Gaudenzi, der beim Polopick-nick 2011 sein Debüt feiert und für das Team Immomia um Tore kämpft.

Polo im Schnee. Klingt ko-misch, ist aber so. Und wer hat’s erfunden? Richtig, na-türlich ein Schweizer. Wer genau? Reto Gaudenzi. Im

letzten Jahr räumte sein Sohn Tito mit den Los Nocheros zum zweiten Mal in der Ge-schichte des Polopicknicks die Siegertrophäe ab, 2011 schaut der erfinderische Papa selbst einmal in Münster vor-bei. „Polo und Picknick zu verbinden, ist eine sehr gute Idee“, findet Gaudenzi. Und bei guten Ideen kennt er sich aus. Schließlich besitzt

er selbst großen Innovations-geist: 1985 feierte Polo im Schnee von St. Moritz dank Gaudenzi eine Weltpremiere. Über 25 Jahre später haben

sich eine ganze Reihe re-nommierter Schneeturniere durchgesetzt. Zum Winter-polo in St. Moritz reisen heute viele Tausend Besucher. Polo wird im Schnee mit drei statt mit vier Spielern pro Mann-schaft gespielt. Das Feld ist kleiner, weil der Untergrund und die Temperaturen die Ponys körperlich stärker be-anspruchen. Dass Polo auch

im Sand funktioniert, bewies Gaudenzi, als er 2005 Beach Polo in Miami ins Leben rief. Bei Turnieren im Sand wird in der Regel auch hier mit drei Spielern auf einem ungefähr 100 mal 40 Meter großen Feld gespielt. Häufig wird die oberste, weiche Sandschicht

abgetragen und der darunter liegende Sand verfestigt; an-strengender als der Rasen-Galopp bleibt es für die Ponys trotzdem. Schnee und Sand,

schön und gut. Doch Gau-denzi wollte höher hinaus. 2009 ließ er im französischen Courchevel zum ersten Mal in 2.010 Metern Höhe über den Wolken Polo spielen. Das höchste Poloturnier der Welt. „Dort oben müssen sich Pferd und Reiter natürlich erst ein-mal akklimatisieren“, erklärt Gaudenzi, dessen Veranstal-tungsideen oft außergewöhn-

liche Wege einschlagen. Er liebt es, die Grenzen der Sportart neu zu definieren, Polo auf eine andere Ebene zu befördern. Nicht nur auf sportlicher Seite strebt Gau-denzi nach dem Besonderen: In seiner beeindruckenden Laufbahn als Hotelmanager

ließ er zum Beispiel die Vil-la des verstorbenen Mode-machers Gianni Versace in Miami in einen noblen Privat-club umbauen.

Beim Polopicknick spielt Gaudenzi gemeinsam mit seinem Landsmann Dr. Piero Dillier (hdc 0), dem Polopick-nick-Evergreen Dirk Baum-gärtner (hdc+1) und dem Ar-gentinier Lucas Labat (hdc +7) für das Team Immomia. Gaudenzi geht langsam auf die Sechzig zu, Piero Dillier hat sie bereits erreicht. Auf die Frage, ob es ein Vor- oder

Nachteil sei, dass seine Mann-schaft beim Polopicknick den höchsten Altersdurchschnitt mitbringe, antwortet Gau-denzi: „Beides. Optimal wäre es, unsere ganze Erfahrung schon zu haben und gleichzei-tig wieder jung zu sein, aber das geht ja leider nicht.“ Doch auch ohne jugendliche Fri-sche ist das Immomia-Quar-tett in Münster alles andere als ein Außenseiter.

Die Vier sind eingespielt und ungemein routiniert. „Das Zusammenspiel funktio-niert“, verspricht Gaudenzi. Seit 30 Jahren spielt er Seite an Seite mit dem Schweizer Unternehmer und Delegier-ten des Polo-Weltverbandes Dr. Piero Dillier. Mit Dirk Baumgärtner als Teampart-ner stehen bereits einige Titel zu Buche, mit Lucas Labat ist die Gruppe seit zehn Jahren gemeinsam auf Turnieren unterwegs. Labat und Dillier gewinnen fast regelmäßig zusammen das German Polo Masters auf Sylt. Ex-Welt-meister Labat wurde kürz-lich wieder auf Handicap +7 hochgestuft, dennoch wider-spricht Gaudenzi entschie-den der Unterstellung, man könnte sich neben einem so starken Akteur wie Labat leicht ausruhen: „Polo ist ein Teamsport. Es müssen alle vier zusammenspielen, sonst hat man keinen Erfolg.“

Apropos Erfolg. In nächster Zeit ein neues Poloturnier in noch nie dagewesenen Sphä-ren ins Leben zu rufen, plant Gaudenzi aktuell nicht. „Soll-te es ein neues Projekt geben, wird es der PICKNICKER zuerst erfahren“, sagt er und lacht.

Polopicknick-Evergreen: Im letzten Jahr landete Dirk Baumgärtnermit Schnitzler auf Platz 8. 2011 soll es mit Immomia weiter nach vorne gehen.

Klingt komisch, ist aber so: Polo wird auch im Schnee gespielt. Wer hat’s erfunden? Reto Gaudenzi.

Hat im Polo schon so einiges erlebt: Reto Gaudenzi

Piero Dillier (links) und Lucas Labat sind schon mehrfach beim Sylt-Tunier gemein-sam als Sieger vom Platz geritten

Team Immomia

Lucas Labat

Dirk Baumgärtner

Piero Dillier

Reto Gaudenzi

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Der Picknicker Sonntag, 24.07.2011Seite 16

Picknick-People

Große Straße 5249074 OsnabrückT 0541/21757

www.oeding-erdel.de [email protected]

Prinzipalmarkt 2948143 MünsterT 0251/590530

OEDING -ERDEL

Team Oeding-Erdel

Dr. Roger Orzelski

Oliver Sommer

Valentin Novillo Astrada

Philipp Sommer

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Page 17: Der Picknicker 3 | 2011

Der Picknicker Seite 17Sonntag, 24.07.2011

sx-capital AGBohlweg 24D-48147 Münster

Tel.: +49 (0) 251 490 98 0Fax: +49 (0) 251 490 98 39

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Ein Team. Ein Fokus. Ihr Erfolg.

Ein Poloteam besteht aus vier Spielern. Jeder hat seine spezifische Aufgabe. Erfolg entsteht durch die Summe herausragender Leistungen. Das ist beim Polo genauso wie in der unabhängigen Vermögensverwaltung.

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Picknick-People

Team SX-Capital

Thomas Winter

Matthias Grau

Stephan Louis

Heinrich Dumrath

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Der Picknicker Sonntag, 24.07.2011Seite 18

Picknick-People

Team Cilian

Robert Lindner

Paul Netzsch

Christopher Kirsch

Federico Heinemann

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ARNS-SCHWERING-KOHNE

Steffi von Pock

Sabrina Bosch

Marcello „Tucky“ Caivano

Max Bosch

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Der Picknicker Seite 19Sonntag, 24.07.2011

Picknick-People

Team Immomia

Lucas Labat

Dirk Baumgärtner

Piero Dillier

Reto Gaudenzi

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Der Picknicker Sonntag, 24.07.2011Seite 20

Picknick-People

Los Nocheros

Sebastian Schneberger

Sven Schneider

Philip de Groot

Aki van Andel

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Der Picknicker Seite 21Sonntag, 24.07.2011

Picknick-People

Team Schnitzler

Mark HäNni

Pedro F. LLorente

Steve Rose

Moritz Gädeke

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Prin

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d a m e nw o m e nf e m m e sd o n n e

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Hier trägt man Schnitzler.

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Der Picknicker Sonntag, 24.07.2011Seite 22

Picknick-People

Team BEresa/AMG

Martijn van Scherpenzeel

Jos Houben

Micky Duggan

Pablo van den Brink

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Page 24: Der Picknicker 3 | 2011

Der Picknicker Sonntag, 24.07.2011Seite 24

Impressum:Der PICKNICKER wird herausgegeben von der Polopicknick GmbH, Münster.

Redaktion und Gestaltung: Dachboden Werbeagentur GmbH und Co. KG. Rothenburg 14-16, 48163 Münster

SEE YOU NEXT YEAR!Herzlichen Dank, liebe Zuschauer, Leser, Spon-soren, Partner, Helfer und Spieler! Alle gemein-sam haben wir ein tolles, achtes Polopicknick auf die Beine gestellt. Nun heißt es: Ein Jahr Geduld haben, erst im nächsten Sommer gibt es wieder Polo in Münster.

Sollten wir Ihnen bereits Lust auf das Polopicknick 2012 gemacht haben, vielleicht so-gar Lust auf eine Zusammen-arbeit, Partnerschaft, Koope-ration, dann zögern Sie nicht, uns direkt anzusprechen! Außerdem würden wir uns über Interesse und Anfragen von lokalen Vereinen, Verbän-den, Initiativen und Projekten freuen, die sich eine Charity-Partnerschaft mit dem Polo-picknick vorstellen können. www.polopicknick.deSee you next year!

NACH(T)WORTvon Sebastian Schneberger

Herrlich, Sonne, blauer Himmel und ein super Halbfinale gespielt. Zu Anfang des letz-ten Chukkers lagen wir mit vier Toren in Führung und haben dann tatsächlich verloren. Mission Titelverteidigung ist damit gescheitert. Aber was für ein tolles Spiel, deswegen lebt man fürs Polo.

Nach vielen Tagen, un-zähligen Anrufen und un-ruhigen Nächten ist heute nun tatsächlich alles so, wie ich es mir vorgestellt habe.

Danke an alle. Danke Rhea! Danke Susi und Christiane, danke Bernd. Danke an meine Spon-soren, die wirklich Ner-ven bewiesen haben mit meiner ab und zu chao-tischen Art. Danke Pet-rus! Danke an Sie! Alle,

die ich hier nicht explizit aufgeführt habe, wissen, dass ich ihnen verbunden bin, ohne euch wäre das alles nicht möglich! Ich weiß es wirklich zu schät-zen und denke, dass die vielen Komplimente der Spieler für Organisation und Platz allen gebühren. Wie im Polo ist das Ergeb-nis die Summe der Mit-spieler. Also haben wir in Münster sicherlich die beste Polomannschaft in Deutschland.

Ich hoffe, Sie genießen den Finaltag und feuern Ihr Team an. Zurückhal-tung ist genauso wenig ge-fragt wie beim Eishockey oder bei einem St. Pauli-Spiel.Nochmals danke und bis zum nächsten Polopicknick!

Sebastian Schneberger

»Da müssen wir wohl durch: Ein ganzes Jahr lang auf das nächste Polopicknick warten.«Ein Polofan, 2011