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06/2008 07/2008 wwww.derhomberger.de In Homberg leben drei Species des homber- gus sapiens, die des hombergus vadens, des hombergus ciclens und die des hombergus vehiculens. Während erstere nur zu loben sind, sie schonen die Umwelt, helfen den CO2-Haushalt auszugleichen und stärken ihre Gesundheit, verdient die letzte Specie unser ganzes Mitleid; denn ganz offensichtlich leidet der hombergus vehiculens unter einer Verküm- merung der Muskulatur und einer Verkürzung der Sehnen in den Beinen. Er kann nur ganz kurze Strecken laufen und muss sein Auto unmittelbar dort parken, wo er gerade etwas zu tun hat, zum Beispiel ein Bier trinken oder eine Zeitung kaufen. Auch scheint die Sehweite dieser Specie eingeschränkt zu sein, denn die von der Stadtverwaltung aufgestellten Hin- weise auf eine Spielstraße oder der Hinweis auf die Tempobegrenzung 30 – zugegeben der rote Kreis ist manchmal arg verblasst – werden in der Regel übersehen. So kommt es, dass die Gäste vom Fabio auf dem Dorfplatz hinter einer Barriere von Autos sitzen, die vom Ser- vicepersonal kunstvoll mit Rotwein und Pizza umkurvt werden müssen. Für alle die es nicht mehr aus ihrer Fahrschule wissen: Das blaue Schild mit dem Fußball spielenden Kind bedeutet, dass hier nur Schritttempo gefahren und nicht geparkt werden darf. Wegen seiner eingeschränkten Gehfähigkeit benutzt der homberger vehiculens selten oder nie den Bus. Darum kennt er nicht das Halte- stellenschild am Ostring und verwechselt die auf der Straße aufgemalte Zickzacklinie mit den Linien für Parkbuchten. Auch die ver- zweifelten Bemühungen der Stadtverwaltung, das Parken vor der Sparkasse mit Pfosten zu behindern, ist kaum von Erfolg gekrönt, denn schließlich ist zum Parken genug Platz unmit- telbar vor dem Eingang. All diese “Unzulänglichkeiten“ ertragen die Homberger längst mit Geduld und Humor. Der Busfahrer fährt eben bis an die Kreuzung, die Dorfstraße fährt man im Slalom entlang, um die falsch geparkten Autos macht man eine großen Kurve, und durch den regen Betrieb auf dem Dorfplatz fällt hoffentlich auch dem hartnäckigsten Falschparker bald auf, dass er besser sein Auto woanders abstellen sollte. Ja, wären da nicht jene Zeitgenossen, die sich berufen fühlen über die Verkehrsordnung zu wachen und wäre da nicht eine Stadtver- waltung, die durch unsinnige Beschilderung versucht, den Verkehr zu regeln. Vor Jahren wurde schon einmal der ganze Schilderwust gelichtet. Zunächst wurden die Schilder ver- hängt, und siehe da, die meisten Schilder waren überflüssig und wurden abmontiert. Nun scheint die Stadtverwaltung wieder in die alte Regelungswut zu verfallen und stellt auf dem Fußweg in der Dorfstraße eine völlig überflüssige scharfkantige Bake auf, an der sich Fußgänger und Radfahrer erheblich ver- letzen können. Es wäre sinnvoller gewesen, den Anlass für die Beschwerden sorgfältiger zu prüfen, und zu fragen, ob hier wirklich eine Gefährdung vorliegt, die ein derartiges Eingrei- fen in den Bereich der Fußgänger erfordert. Gleiches gilt für die Pfosten vor der Spar- kasse. Das Zusammenleben in unserem Dorf ist geprägt vom freundlichen und toleranten Mit- einander. Im Straßenverkehr in Homberg ist dieses Miteinander bisher immer wirkungs- voller gewesen, als ein Schilderwald, den nie- mand beachtet. Die Redaktion Der Homberger und sein Auto

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06/200807/2008wwww.derhomberger.de

In Homberg leben drei Species des homber-gus sapiens, die des hombergus vadens, des hombergus ciclens und die des hombergus vehiculens. Während erstere nur zu loben sind, sie schonen die Umwelt, helfen den CO2-Haushalt auszugleichen und stärken ihre Gesundheit, verdient die letzte Specie unser ganzes Mitleid; denn ganz offensichtlich leidet der hombergus vehiculens unter einer Verküm-merung der Muskulatur und einer Verkürzung der Sehnen in den Beinen. Er kann nur ganz kurze Strecken laufen und muss sein Auto unmittelbar dort parken, wo er gerade etwas zu tun hat, zum Beispiel ein Bier trinken oder eine Zeitung kaufen. Auch scheint die Sehweite dieser Specie eingeschränkt zu sein, denn die von der Stadtverwaltung aufgestellten Hin-weise auf eine Spielstraße oder der Hinweis auf die Tempobegrenzung 30 – zugegeben der rote Kreis ist manchmal arg verblasst – werden in der Regel übersehen. So kommt es, dass die Gäste vom Fabio auf dem Dorfplatz hinter einer Barriere von Autos sitzen, die vom Ser-vicepersonal kunstvoll mit Rotwein und Pizza umkurvt werden müssen. Für alle die es nicht mehr aus ihrer Fahrschule wissen: Das blaue Schild mit dem Fußball spielenden Kind bedeutet, dass hier nur Schritttempo gefahren und nicht geparkt werden darf.Wegen seiner eingeschränkten Gehfähigkeit benutzt der homberger vehiculens selten oder nie den Bus. Darum kennt er nicht das Halte-stellenschild am Ostring und verwechselt die auf der Straße aufgemalte Zickzacklinie mit den Linien für Parkbuchten. Auch die ver-zweifelten Bemühungen der Stadtverwaltung, das Parken vor der Sparkasse mit Pfosten zu behindern, ist kaum von Erfolg gekrönt, denn

schließlich ist zum Parken genug Platz unmit-telbar vor dem Eingang. All diese “Unzulänglichkeiten“ ertragen die Homberger längst mit Geduld und Humor. Der Busfahrer fährt eben bis an die Kreuzung, die Dorfstraße fährt man im Slalom entlang, um die falsch geparkten Autos macht man eine großen Kurve, und durch den regen Betrieb auf dem Dorfplatz fällt hoffentlich auch dem hartnäckigsten Falschparker bald auf, dass er besser sein Auto woanders abstellen sollte. Ja, wären da nicht jene Zeitgenossen, die sich berufen fühlen über die Verkehrsordnung zu wachen und wäre da nicht eine Stadtver-waltung, die durch unsinnige Beschilderung versucht, den Verkehr zu regeln. Vor Jahren wurde schon einmal der ganze Schilderwust gelichtet. Zunächst wurden die Schilder ver-hängt, und siehe da, die meisten Schilder

waren überflüssig und wurden abmontiert. Nun scheint die Stadtverwaltung wieder in die alte Regelungswut zu verfallen und stellt auf dem Fußweg in der Dorfstraße eine völlig überflüssige scharfkantige Bake auf, an der sich Fußgänger und Radfahrer erheblich ver-letzen können. Es wäre sinnvoller gewesen, den Anlass für die Beschwerden sorgfältiger zu prüfen, und zu fragen, ob hier wirklich eine Gefährdung vorliegt, die ein derartiges Eingrei-fen in den Bereich der Fußgänger erfordert. Gleiches gilt für die Pfosten vor der Spar-kasse. Das Zusammenleben in unserem Dorf ist geprägt vom freundlichen und toleranten Mit-einander. Im Straßenverkehr in Homberg ist dieses Miteinander bisher immer wirkungs-voller gewesen, als ein Schilderwald, den nie-mand beachtet. Die Redaktion

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ImpressumHerausgeber:Homberger Verein zur Förderung von Bürgerinteressen e. V.Anschrift der Redaktion:Schumannstrasse 15,40882 RatingenTel.: 02102/51998

e-mail: [email protected]: www.derhomberger.de

Redaktionsteam: Helmut Frericks, Her-mann Pöhling, Hannelore Sánchez Penzo, Heinz SchulzeLayout: Lisa Schulze & Simon SchulzeBild/Anzeigenbearbeitung:Josè Sánchez PenzoRedaktionsschluss:jeweils Monatsende Erscheinen: zweimonatlichDruck: Schöttler Druck, RatingenAuflage: 2500 Exemplare

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos sowie für deren Richtigkeit übernimmt der Herausgeber keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Texte spiegeln nicht unbe-dingt die Meinung der Redaktion wider.

Was wird aus den beiden Grundstücken in der Herrenhuter Straße, auf denen zurzeit noch die beiden Begegnungsstätten der evan-gelischen und katholischen Kirche stehen? Bei der Aufteilung der Baugrundstücke für Homberg-Süd wurden 1969 ca. 17.400 qm für den Gemeindebedarf aus der Wohnbe-bauung ausgeklammert, denn die Gemeinde musste für die neuen Gemeindemitglieder Schulen und Begegnungsstätten bauen. Der Preis des Grundstücks in Höhe von 750.000 DM und ca. 10% der Erschließungskosten wurden auf alle Grundstückseigentümer umgelegt. Die beiden Kirchengemeinden in Homberg erklärten sich bereit, auf einem Teil der Fläche, zusammen ca. 5.700 qm ein Jugendheim und eine Hausmeisterwoh-nung (ev. Kirche) und ein Jugendheim und einen Kindergarten (kath. Kirche) zu errich-ten. Dafür wurde beiden Kirchengemeinden eine Grundstücks- teilfläche kostenlos über-schrieben. In dem Übereignungsvertrag für die ev. Kirche heißt es ausdrücklich: „Auf dem Grundstück darf kein anderes Gebäude als ein Jugendheim nebst Wohnungen für den Mitarbeiter und den Hausmeister errich-tet und das errichtete Gebäude zu keiner anderen Nutzung verwendet werden.“ Ähnli-ches steht im Vertrag mit der kath. Kirche. Da nun die kath. Kirche seit einiger Zeit bereits ihr Haus geschlossen hat und die ev. Kirche ihr Haus spätestens im nächsten Jahr schlie-ßen wird, stellt sich die Frage, wie können beide Grundstücke und vielleicht auch noch

die Gebäude sinnvoll für den Gemeindebe-darf genutzt werden?Die neue Bürgerinitiative, gegründet von Gün-ther Ziebell, hat sich zur Aufgabe gemacht, sich dafür einzusetzen, dass die Grundstücke auch in Zukunft nur genutzt werden können für die Begegnung der Gemeindemitglieder und für ihre „allgemeine Daseinsvorsorge“. Das könnten zum Beispiel sein: ein Bürger-büro der Stadtverwaltung, ein Zentrum zur Gesundheitsfürsorge, Unterrichtsräume der Volkshochschule, eine Bibliothek, Räume für soziale Beratung in der Kinder-, Jugend- und Altenfürsorge, Räume für Jugend und Seni-orentreffs. etc., etc. . Vor allem müssen die Bedürfnisse einer älter werden Gesellschaft viel mehr im Zentrum der Überlegungen stehen. Wir sind in Homberg, einschl. Schwarzbach, sehr gut versorgt mit 210 Kindergartenplät-zen bei einer zurückgehenden Geburtenrate (2006: 37 Geburten), aber es werden in Hom-berg-Süd Begegnungsräume für die Jugend-lichen und Senioren fehlen, wenn die beiden Häuser der Kirchen endgültig geschlossen sind, denn es gehört zur Qualität dieser Art Einrichtungen, dass sie von den Bürgern fußnah erreicht werden können, dies gilt besonders angesichts der rasant steigen-den Energiepreise. Außerdem hat ein Teil der Bürger über 65 Jahre überhaupt keinen Führerschein, andere Senioren wollen oder können sich kein Auto mehr leisten. Wie dringend der Bedarf in Homberg-Süd ist, machen Zahlen über die Altersstruktur in Homberg deutlich: von den 5583 Bürgern in Homberg, leben 3073 in Homberg-Süd (Stand 31.12.2007), davon sind 370 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahre und 760 Bürger über 65 Jahre. In Homberg-Nord dagegen gibt es 255 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahre und 480 Bürger, die älter als 65 Jahre sind. Dieser Vergleich zeigt, dass die sogenannte Daseinsvorsorge nicht völlig nach Homberg-Nord verlagert werden darf. Die beiden Kirchen müssen sich aus finanziellen Gründen aus Homberg-Süd zurückziehen und werden ihre Arbeit auf ihre Räume in Homberg-Nord konzentrieren. In Homberg-Süd muss die politische Gemeinde diese Aufgaben übernehmen. Ein Blick über unsere Stadtteilgrenze zeigt, dass dies sehr wohl geht: in Eggerscheidt (227 Bürger über 65 Jahre) und in Tiefen-broich (1464 Bürger über 65 Jahre) gibt es

sowohl einen städt. Jugendtreff, wie einen städt. Seniorentreff. Dies mag daran liegen, dass in der Vergangenheit die Kirchen hier nicht so präsent waren, aber das wird sich auch in Homberg ändern. Im Bezirksausschuss Ratingen-Homberg wurde der Gedanke erwogen, auf den beiden Grundstücken Wohnungen für betreutes Wohnen zu errichten. Dafür wäre eine Aufhe-bung der bisherigen Auflagen durch den Rat erforderlich. Allerdings könnten dann nach Meinung der Bürgerinitiative und ihres Vorsit-zenden Ziebell die Grundstücke nicht mehr in ausreichendem Maße für öffentliche Einrich-tungen genutzt werden. Aus diesem Grund schlägt die Bürgerinitiative vor, den Bolzplatz an der Ulmenstraße mit altengerechten Woh-nungen zu bebauen, und den Bolzplatz an die Ostseite der Sandkuhle Liethen zu ver-legen. Die Stadtverwaltung hat diesen Vor-schlag bereits sehr positiv beurteilt, zumal der Bolzplatz eine ständige Lärmquelle für die Anlieger ist: „Das stadteigene Grund-stück in hervorragender Situation (Südhang mit schönem Ausblick) würde sich für eine

Bürgerinitiative für Begegnungszentrum in Homberg-Süd

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Wohnbebauung bestens eignen“, eine baurechtliche Zulassung sei unproblematisch, schreibt die Stadtverwaltung an den Vorsitzenden der Bürgerinitiative. Unterstützung findet die Bürgerinitiative inzwischen auch bei den Politikern aller Parteien. Nach anfänglichen Bedenken, haben nun „endlich alle Homberger Politiker eine gemeinsame Linie gefunden und es bleibt zu hoffen, dass nun auch der Rat der Stadt sich der Homberger Probleme annimmt und endlich Maßnahmen einleitet, um (…) ein ausreichendes Angebot von öffentlichen Einrichtungen (…) schafft,“ stellt Günter Ziebell in seinem Resümee zur letzten Bezirk-sausschusssitzung fest. Allerdings sollte seiner Meinung nach, so schnell wie möglich gehandelt werden, bevor im anstehenden Kom-munalwahlkampf das Thema zerredet werde.Die Bürgerinitiave wünscht sich noch mehr Mitglieder, um ihrem Anliegen mehr Druck zu verleihen und Fachleute, die ihren Sachver-stand mit einbringen. Bürgerinitiative für ein Begegnungszentrum in Homberg-Süd, Günter Ziebell (Sprecher), Herderstr. 42, 40882 Ratingen-Homberg, Tel. 50308 HSP

Bericht zur Diskussionsveranstaltung am 4. Juni 2008

Die Bürgerinitiative Ratingen-Heiligenhaus-Velbert gegen die A44 und die Interessengemeinschaft Mut zur Lücke hatten gemeinsam zu einer Diskussionsveranstaltung über die Homberger Verkehrssi-tuation eingeladen.In ihrer Begrüßung wiesen Frau Isenberg (Mut zur Lücke) und Herr Lindemann (BI gegen die A44) darauf hin, dass beide Gruppen sich der Region und ihren Bürgern verpflichtet fühlen. Der Kampf gegen den Bau der A44 bedeute nicht, dass ihnen die Probleme der Men-schen gleichgültig seien. Das Eingeständnis von Straßen NRW, die Kalklaster würden auch nach dem Bau der A44 weiter durch Hom-berg fahren, zeige vielmehr, das die Autobahn nicht die Lösung der Probleme sei. Nachdem die Stadt Ratingen sich beim Land fur den Ausbau der L239n durch das Schwarzbachtal einsetze statt fur die Ausführung der längst rechtskräftigen Verlegung der L422 in Hom-berg, wolle man von den Politikern wissen, wie sie sich die Lösung der Homberger Verkehrsprobleme vorstellen.Die meisten Politiker äußerten sich skeptisch gegenüber einer Umsetzung der L422-Verlegung. Zu weit nach hinten gerückt sei das Projekt in der Prioritätenliste des Landes. Frau Stocks (Bündnis90/Die Grünen) schlug daher vor, die Strecke in die Verantwortung der Stadt zu übernehmen und mit städtischen Mitteln zu bauen. Mehr-fache überraschte Rückfragen löste Herr Vielhaus (CDU) mit seiner Stellungnahme aus. Wenn die A44 erst einmal gebaut werde, könne er sich vorstellen, dass das Land dann auch Mittel für die Verlegung der L422 bereitstelle. Die A44 könne dann während der Bauzeit an der L 422 als Ausweichroute dienen.Gegen Äußerungen auch von Straßen NRW ging er davon aus, dass nach einer Freigabe durch das Bundesverwaltungsgericht unmittel-bar mit dem Bau der A44 begonnen werde. Der sei für die - seit über 10 Jahren unverändert angesetzten - 120 Mill. Euro zu reali-sieren. Da ohnehin nicht mit einer raschen Realisierung zu rechnen sei, setzte sich Frau Hanning (FDP) für visionäres Denken ein. Nicht mit der geplanten Tieflegung, sondern in einem Tunnel solle die L 422 verlegt werden. Der Vorschlag wurde von Bürgern aufgegriffen,

die meinten, zumindest eine Deckelung der Straße koste nicht so viel mehr, als dass sie nicht realisiert werden sollte, um das Zusammen-wachsen von Alt-Homberg und Homberg-Süd zu fördern. Die Not-wendigkeit, etwas zu tun, betonte auch Frau Müller-Witt (SPD), die auf die Folgen der von der Stadt angekündigten Ausweisung eines größeren Gewerbegebietes östlich von Homberg bis über die L 156 hinaus hinwies. Das führe zu noch mehr Verkehr, der durch Homberg rolle.Die bestehende, rechtskräftige Planung zur Verlegung der L 422 stellte Herr Hölzle vom Planungsamt der Stadt Ratingen vor. Es sei eine gute Planung und er persönlich würde sich freuen, wenn sie umgesetzt würde, erklärte er in seinem Schlusswort. Auf Rückfragen aus dem Publikum bestätigte er, dass die L 422 damit näher an die Bebauung in Homberg-Süd herankomme. Auf Grund der Tieferle-gung müßten die Anwohner aber nicht mit einer höheren Lärmbelas-tung rechnen.Die städtebaulichen Chancen und eine durchaus hohe Wohnqualität in unmittelbarer Nähe von gut lärmgeschützten Umgehungsstraßen zeigte der Moderator des Abends und Architekt, Herr Niedworok, an Beispielen aus dem näheren und weiteren Umland (Wülfrath, Velbert- Langenberg, Hattingen-Blankenstein) auf.Unter Leitung des souveränen Moderators diskutierten Ewald Viel-haus (CDU), Elisabeth Müller-Witt (SPD) Susanne Stocks (Bündnis 90/Die Grünen), Hannelore Hanning (FDP und Horst Weidtmann (Bürger Union). Lisa Isenberg

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Die erste Begegnung mit Gedichten fand für die meisten von uns in der Schule statt. Wäh-rend frühere Generationen Schillers Glocke und Goethes Erlkönig noch auswendig vor-tragen konnten, gehören für heutige Schüler nur noch kleinere Gedichtinterpretationen zum Lehrplan. Die Verdrängung von Lyrik und Poesie aus der klassischen Erziehung erscheint als ein Tribut an die schnelllebig und technisierte Zeit, die für ein Nachdenken wenig Raum lässt. Der Zugang allerdings zu Gedichten ist leicht herstellbar und wirkt wie ein Streicheln der Seele. Eindrucksvoll zu erleben war dies bei dem Lyrikabend mit dem Titel „Wohnungssu-che“ von Christel Lueb-Pietron über die Dich-terin Hilde Domin im Ratinger Medienzentrum und später im Düsseldorfer Maxhaus. Die Jüdin Hilde Domin wurde als Hilde Löwen-stein im Jahre 1909 als Tochter eines Rechts-anwaltes und einer Sängerin in Köln geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte sie Jura, Wirtschaftswissenschaften, Soziolo-gie und Philosophie. 1932 flüchtet sie vor der Machtergreifung des NS-Regimes mit ihrem späteren Ehemann dem Kunsthistoriker Erwin Walter Palm zuerst nach Rom, dann nach England und später in die Dominikanische Republik. Hier beginnt sie unter dem Pseudo-nym ,,Domin“ zu dichten. Dieser Lebenswan-del steht in engem Zusammenhang mit dem

Die Poesie heilt die Wunden, die der Verstand schlägt (Novalis) Die Dichterin Hilde Domin rezitiert von Christel Lueb-Pietron

Tod ihrer Mutter. Hilde Domin empfindet diese Zeit als eine Art ,,zweite Geburt“. Sie selbst schreibt ,,Ich kam erst 1951 auf die Welt“. Es ist das Jahr in dem erste literarische Werke entstehen. 1961 kehrt sie nach Deutschland zurück und lebt bis zu ihrem Tode 2006 in Heidelberg. Christel Lueb-Pietron hat sich Hilde Domin als Dichterin für ihren Lyrikabend ausgesucht, weil ihr die Person Hilde Domin mit ihrer hoff-nungsvollen Lebenseinstellung, mit ihrem „Dennoch“ ans Herz gewachsen ist. Hilde Domin gilt als ,,Dichterin der Rückkehr“. Ihre Werke leben von der Gegensätzlichkeit seiner Widersprüche. Das Gedicht selbst ist, wie der Mensch, eine wandelnde Vereinigung des Unvereinbarem“. Eindringlich ist die Komposition der Worte in dem Gedicht ,,Nur eine Rose als Stütze“. So heißt es in der ersten Strophe:Ich richte mir ein Zimmer ein in der Luftunter Akrobaten und Vögeln:mein Bett auf dem Trapez des Gefühlswie ein Nest im Windauf der äußeren Spitze des Zweigs. Mit der Leichtigkeit der Sprache in der For-mulierung einer Traumvision erzeugt die Dich-terin ein sensibles Erlebnis für die Stabilität der eigenen Lebenssituation. Dies wirkt echt und nachvollziehbar und gibt die Möglichkeit, dieses Bild auf die eigene Lebenssituationen zu übertragen.Diese Bilder, die durch die Gedichte entste-hen, so formuliert es Christel Lueb-Pietron, können von jedem von uns mit eigenem Erle-ben gefüllt werden und können somit zu einem Tragseil in den verschiedensten Lebenssitua-tionen werden. Seit ihrer Jugend lernt Christel Lueb-Pietron die Gedichte auswendig, die Bilder wachrufen, in denen sie sich wieder-finden kann, besonders Gedichte von Rose

Ausländer, Nelly Sachs und Hilde Domin, um sie als lyrischen Proviantrucksack bei sich zu tragen.Geboren ist Christel Lueb-Pietron in Issel-burg, einem Ort am Niederrhein. Sie studierte in Münster (Deutsch) Germanistik, Sprecher-ziehung und katholische Religion. Sie arbei-tet heute als Seelsorgerin im evangelischen Krankenhaus in Düsseldorf und im Hospiz. Die große Zuneigung zu Kunst und Litera-tur und besonders zur Lyrik ist geblieben und findet ihren Ausdruck in der Gestaltung ver-schiedener literarischer Programme. Beson-dere Freude bereitete ihr die Mitarbeit bei den Homberger Kulturtagen im September 2006, wo sie zusammen mit den Mitorgani-satorinnen Andrea Weyergraf-Hahn und Elke Riedel-Kockerscheidt ein unvergessliches Kulturereignis in Homberg organisierte. Übrig geblieben ist noch ein rotes Sofa, das in der ersten Etage des Calvin-Hauses auf neue Inbesitznahme wartet. Dies dürfte bei Kunstschaffenden wie Christel Lueb-Pietron, die Homberg mit ihrem Engagement berei-chert haben, kein Problem sein.

Heinz Schulze

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Sonne, Sonne über Sonne. Die Schützen kennen das eigentlich anders und hatten schon mal vorsichtshalber die Pavillons aufgestellt. Aber nun brauchten sie die Pavillons für den kühlenden Schatten. Gegen ein Uhr fiel dann der ersehnte Schuss: Manfred Terlaak schoss den Vogel ab und wurde damit zum 10. Schützenkönig in der

Schützenfest 2008

noch jungen Geschichte des Vereins. Man-fred Terlaak ist im Schützenverein bekannt dafür, dass er stets dort anzutreffen ist, wo es Arbeit zu verteilen gibt, ganz davon abzuse-hen, dass er auf seine ruhige, freundliche und gelassene Art, in jeder Lebenslage Rat weiss. Darum war die Freude unter den Schützen besonders groß, dass der Vogel diesmal nach dem Schuss von Manfred Terlaak von der Stange viel. Der zweite Höhepunkt des Tages war das Platzkonzert der Rhine Arier Pipes and Drums vor der Christuskirche. Viele Homberger erinnern sich noch an ihren ersten Auftritt, anlässlich des 1. Schützenfestes 1998. Seit-

dem haben sie eine große Fangemeinde in unserem Dorf. Abends im Luthersaal ver-abschiedeten sich die Schützen von ihrer Schützenkönigin der vergangenen Saison mit einem weinenden und lachenden Auge, denn die Königin ist tot, es lebe der König. Den Vogel für den Gästekönig schoss ein Freund des Schützenvereins der ersten Stunde ab: Friedel Schinderlatta, liebevoll Latta genannt. Er ist vielen Hombergern bekannt als Mitglied der Homberger Feuer-wehr. Wir wünschen dem neuen Schützen-könig Manfred Terlaak und den Wiesnasen ein schönes und erfolgreiches Jahr, bis es in einem Jahr wieder heißt: „Gut Schuss!“ HSP

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Der Kontinent Afrika war das Thema der Christian-Morgenstern-Schule in der diesjährigen Projektwoche. Ziel war es, mit den Kindern die unterschiedlichsten Bereiche des afrikanischen Lebens mit den Kindern zu besprechen und kreativ umzusetzen.Mit Schattenspielen, Trommeln, Darstellung der Tiere in Afrika und Basteln eines afrikanischen Dorfes versuchten die einzelnen Projekt-gruppen die besondere Vielfalt, aber auch die Probleme darzustel-len.Höhepunkt war das Schulfest am 08.06.2008 bei dem die einzelnen Projektgruppen ihre erarbeiteten Ergebnisse präsentierten. An diesem Tag konnte man sehen, mit welcher Begeisterung das Thema von den Kindern aufgenommen worden war. Dieser Kontinent hat mit den vielen exotischen Tieren, den dunkelhäutigen Menschen und seinen geheimnisvollen Bräuchen und Riten einen besonderen Reiz.Zu Beginn begrüßte Frau Kaes die zahlreichen Besucher auf dem

Das Afrikafest in der Christian-Morgenstern-Schule

Schulhof und stellte zusammen mit Kindern das Programm vor. Die Kinder zeigten afrikanisches Spielzeug, das sie teilweise aus einfach-sten Materialien oder Verpackungsmüll selber unter Anleitung von Frau Merabet und Knoll hergestellt hatten. Danach begann das Programm in der Aula, wo Herr Busch mit einer Trommelgruppe zeigte, wie schnell man das Publikum durch die rhythmischen Klänge begeistern kann. Im Anschluss stellten die Kinder auf der Bühne der Aula unterschiedliche afrikanische Kleidung vor. Dabei durfte bei den farbigen Stoffumhängen auch die entspre-chende Gesichtsbemalung nicht fehlen. Diese war unter Anleitung von Frau Hilger gestaltet worden. Die Kinder erhielten großen Beifall vom begeisterten Publikum. In einzelnen Klassenräumen waren noch weitere Arbeiten der Projekt-woche zu besichtigen. So war eindrucksvoll die Darstellung der Tiere in Afrika, die von den Kindern unter der Leitung von Frau Schroers

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und Frau Bendig erarbeitet worden waren. An Hand von selbst gestal-teten Karten konnte man nachvollziehen, wo die Tiere in Afrika leben. Es wurde auch die Bedrohung der Tierwelt bei aller noch existierenden Artenvielfalt dargestellt. Die Kinder bauten in der Gruppe von Frau Pohlmann, Agostinelli und Ackermann eine große Giraffe aus Papp-maché und Hasendraht, die viel Bewunderung bei den Besuchern hervorriefViel Zulauf hatte auch die Vorführung des afrikanischen Volksmär-chens ,,Der kleine Elefant“, das als Schattenspiel mit Frau Lurz geprobt worden war. Die Kinder hatten Schattenspielfiguren gebastelt, die dann auf gemalten Kulissen die Geschichte vom kleinen Elefant erzählten. Eine gesonderte Sammlung am Ende des Schattenspiels fand für Pauline dem Patenkind der Christian-Morgenstern-Schule statt. Die Gruppe von Frau Hüserich befasste sich mit afrikanischen Märchen, Mythen und Masken und afrikanischer Schnitzkunst.Einen Einblick in die Lebensweise der Kinder in Afrika erhielten die Kinder bei Frau Wulfhorst. Hier wurde schnell klar, wie wenig die Kinder in Afrika zum Leben zur Verfügung haben. Eine andere Gruppe gestaltete ein Modell eines afrikanischen Dorfes, wo die Häuser wie in Wirklichkeit aus Lehm von den Kindern gestaltet wurden. Mit Tat und Rat stand hier Frau Gunz zu Seite.Das Afrikafest der Christian-Morgenstern-Schule zeigte mit seiner positiven Resonanz wie stark das Interesse der Eltern und aller Besu-cher an Projekten der Homberger Grundschule ist. So wird bei allen Mühen ein solches Projekt zu einem vollen Erfolg. Viele haben gehol-fen, die Eltern, die Klassenpflegschaften und die Nachmittagsbetreu-ung und eigentlich ist es schade, dass man nun wieder zwei Jahre auf so ein schönes Fest warten soll. Heinz Schulze

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Deutlich waren bereits die ausgefahrenen Räder zu sehen, als die Boeing 757 unge-wöhnlich niedrig über Homberg hinweg flog. Hubert Gamsjäger zückte schnell seine Kamera und fragte bei der Deutschen Flug-sicherung nach, die alle Flüge automatisch

Im Landeanflug über HombergEs ist eine schöne Tradition geworden, dass Heinrich Arndt immer wieder Homberger Bürger zu einem Chorprojekt einlädt.In diesem Sommer heißt das Projektthema „3 große Mendelssöhnchen“. Gesungen werden die achtsimmigen Motet-ten „Jauchzet dem HERRN“, „Richte mich GOTT“ und „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy am Sonntag, den 17. August 2008, 11 Uhr während des Gottesdienstes in der Christus-kirche. HSP

Homberger singen für Homberger

Christi Himmelfahrt und Homberg wandert!? Nicht so in diesem Jahr. Weil 2008 Himmel-fahrt und der 1. Mai auf den gleichen Tag fielen, fand der 37. Wandertag des TuS Hom-berg ausnahmsweise am Sonntag, dem 25. Mai 2008 statt.Nachdem der „Ausnahmetermin“ im Dezem-ber 2007 beschlossen, die Organisation im Januar 2008 begonnen, letzte Änderungen bei der Vorwanderung der Helferinnen und Helfer am 22.05.2008 besprochen und das letzte Material am Samstag, dem 24.05.2008 besorgt worden war, blieb mir nur zu hoffen, dass auch das Wetter mitspielen würde.Sonntagmorgen, sechs Uhr. Der Wecker reißt mich aus meinen Träumen. Der erste Blick aus dem Fenster verheißt nichts Gutes. Der Himmel ist grau, Wolken verhangen und es beginnt zu regnen. Meine Stimmung ist nicht die Beste, als ich gegen 07.30 Uhr mit meinem Nachbarn Gerd zur Dorfstraße fahre, um dort den Start aufzubauen. Gegen 08.00 Uhr hat der Regen fast aufgehört. Die aufmunternde

Andacht von Pfarrerin Zoske-Dernóczi und bestimmt auch der Gesang der Unentwegten, die bereits um 08.15 Uhr am Start erschie-nen und durch die einsame Hornistin Miriam Fischer unterstützt wurden, trugen sicherlich dazu bei, dass die Regenwolken sich verzo-hen und später sogar die Sonne vom Himmel lachet.Doch wo sind die Sanitäter des DRK? Sie waren für 08.30 Uhr zur Dorfstraße bestellt. Und jetzt ist es bereits 08.40 Uhr und die ersten Wanderer haben bereits ihre Startkar-ten in Empfang genommen. Ich kann nicht mehr auf sie warten. Ich muss zum Sportplatz, damit die „Zielmannschaft“ dort bereits mit dem Aufbau beginnen kann. Wenn die Sanitä-ter kommen, sollen sie zum Sportplatz fahren. Und wenn sie trotz Zusage nicht kommen?... Gegen 09.15 Uhr treffen sie am Sportplatz ein. Ich bin erleichtert. Ihre Einsatzleitung hatte ihnen eine andere Einsatzzeit genannt. Es sollte glücklicherweise die einzige „Kom-munikationspanne“ des Tages bleiben.Am Sportplatz werden Tische, Bänke und Sonnenschirme aufgebaut. Zunehmend füllt sich auch die Kuchentheke und die Geträn-keausgabe ist bereits auf die Wanderer vorbereitet. Obwohl überall erfahrene Helfe-rinnen und Helfer eingesetzt sind, muss ich doch immer wieder Fragen beantworten und hier und da mit anfassen.10.00 Uhr. Die erste Streckenkontrolle. Besonders die beiden Straßenüberquerun-gen der Meiersberger Straße und der Ratin-ger Straße müssen gesichert sein. Ich fahre zuerst zum Löffelbeckweg. Die Straßenüber-querung liegt hinter einer Kurve. Schon recht-

Wandertag – ganz anders!?Persönliche Eindrücke des Organisationsleiters

aufzeichnet. Die Antwort kam prompt: In der Nähe des Flughafens Essen/Mühlheim stand ein leckgeschlagener Tanklastzug, beladen mit Flüssiggas. Wegen der potentiellen Explo-sionsgefahr durfte das Flugzeug diese Stelle beim Landeanflug nicht überfliegen. Wenn Sie auch ungewöhnliche Flugbewe-gungen am Himmel beobachten und darüber informiert werden möchten, wenden Sie sich bitte an Michael Ludwig von der Deutschen Flugsicherung GmbH, Kalkumer Str. 225, 40468 Düsseldorf, Tel. 0211/4154-0, e-mail: [email protected] HSP

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zeitig vorher warnen gut sichtbare Warntafeln und –dreiecke vor dieser Gefahrenquelle. Die Streckenposten Hartmut und Lothar tragen Signalwesten. Wer sie als Autofahrer nicht sieht, muss wirklich mit Blindheit geschlagen sein. Auch der Übergang am Angerweg ist – trotz des hier vorherrschenden „Alleecharak-ters“ der Ratinger Straße – gut erkennbar. Ein „Blitzkasten“ unterstützt die nicht ungefährli-che Aufgabe von Andreas und Gerd. Bis auf ein fehlendes Warndreieck, das wohl einen motorisierten „Freund“ gefunden hat, wird es am Ende des Tages an beiden Übergängen keine besonderen Ereignisse geben.Auf der Rückfahrt zum Sportplatz treffe ich auf die ersten Gruppen von Wanderern. Offensichtlich haben sich ja doch einige Hombergerinnen und Homberger von dem geänderten Termin und dem frühmorgendli-chen schlechten Wetter nicht beeindrucken lassen.11.00 Uhr. Die Mannschaften an den Geträn-kestellen und Straßenübergängen sind teil-weise seit mehr als eineinhalb Stunden auf ihren Posten. Zeit, um sie mit einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen zu versorgen – meint die Küche. Also mache ich mich auf meine zweite Streckenrunde. Vorher fahre ich aber noch am Start vorbei und helfe dort beim Abbau. Helga, Ruth und Gerd berichten mir von gut 250 „zahlenden“ Teilnehmern. Weni-ger, als bei „guten“ Wandertagen vorher, aber mehr, als ich morgens befürchtet hatte. Es ist aber auch die Rede von einem unentwegten Wanderer, Homberger, der jetzt außerhalb wohnt und schon am Himmelfahrtstag und an Fronleichnam in Homberg war, weil er die Terminverschiebung nicht in der überörtlichen Presse gelesen hatte. Wenn das nicht Treue zum Wandertag ist!Auf dem Weg zur Getränkestelle In der Lei-beck in der Nähe der Kläranlage Hofermühle treffe ich auf eine Wandergruppe, die wohl falsch abgebogen ist und nun nach dem Weg sucht. Sie wird die kürzere der beiden vor-geplanten Strecken von hier in umgekehrter Richtung wandern. Auf dem Angerweg überhole ich bei strah-lendem Sonnenschein zahlreiche Pulks klei-ner und großer Wanderer. Sie werden sich an der Getränkestelle am Petersberg mit Wasser und Apfelschorle erfrischen können. Die Mannschaft der Getränkestelle, Gabi, Margot und Siegfried freut sich über die Tasse Kaffee und das Stück Kuchen, die ich ihnen mitgebracht habe. Weiter geht’s. Hartmut und Lothar wurden schon von Verwandten mit Wasser und Apfelschorle versorgt. Sie

haben im wahrsten Sinne des Wortes einen Platz an der Sonne – und keinen Schatten. Zuletzt erreiche ich die Getränkestelle Oben Schrievershäuschen. Hier haben sich Karin, Michaela, Karsten und der kleine Niklas ein-gerichtet und ich werde meine letzten Stücke Kuchen los.Als ich zum Sportplatz zurückkomme, haben sich die Tische und Bänke bereits gefüllt. Erb-sensuppe und Würstchen finden genau so ihre Abnehmer wie die zahlreichen Kuchen, die überwiegend von den fleißigen Damen der Abteilung Gymnastik und Turnen gebacken worden sind. Und natürlich hat es sich unsere stellvertretende Bürgermeisterin Anne Kor-zonnek nicht nehmen lassen, wieder eigen-händig ihre leckeren Waffeln zu backen. Auch das Spielmobil ist schon da und wird von den Kindern umlagert. Immer mehr Wanderinnen und Wanderer treffen am Ziel ein und auch Hombergerinnen und Homberger, die nicht mit gewandert sind, schauen auf ein Stück Kuchen oder ein Glas Bier vorbei.Um 14 Uhr beginnt die Tombola für die Kinder. Helga und Ruth haben für jede(n) etwas in ihrer Überraschungskiste. Eine halbe Stunde später ist es dann auch für die Erwachsenen so weit. Ich bemühe mich, mir auch bei den Gästen in der Nähe des Spielmobils Gehör zu verschaffen, damit sie wissen, ob sie etwas gewonnen haben. Kurz nach 15 Uhr komme ich dann zum Höhepunkt: Die Losnummer für den Hauptpreis, eine Reise nach Berlin, gestiftet von der Bundestagsabgeordneten der SPD, Kerstin Griese, wird ausgerufen. Gewinner ist Albert Cordes, ein langjäh-riges Mitglied des TuS Homberg und viele Jahre tätig in der Organisation des Ratinger Silvester-laufs. Nicht nur ich freue mich darüber, dass es „den Richti-gen getroffen hat“.Nach der Tombola lichten sich zwar die Reihen der Besucher. Einige Unentwegte halten es aber auch dann noch auf dem Sportplatz aus, als sich Organisatoren und Helfer selbst gemütlich zusam-mensetzen, um den arbeitsreichen Tag

bei einem Glas Bier und einem kleinen Imbiss ausklingen zu lassen. Langsam lässt auch bei mir die Anspannung nach und ich lasse den Tag Revue passieren. Es hat nicht alles reibungslos geklappt – wie jedes Jahr. Aber es hat glücklicherweise auch keinen Unfall gegeben und trotz Terminverschiebung sind ausreichend Gäste gekommen, um den Wan-dertag für die Abteilung Spiel & Sport nicht zu einem größeren Verlustgeschäft zu machen. Also – doch alles beim Alten?So gesehen ja, bis auf das Datum. Aber 2009 wird der Wandertag wieder an Himmelfahrt (21. Mai 2009) stattfinden und ich werde ihn vermutlich wieder mit den gleichen Leuten auf die Beine stellen, die das schon in diesem und den letzten Jahren getan haben. Bei allen diesen Helferinnen und Helfern möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bedanken und hoffe, dass ich sie auch 2009 wieder dazu animieren kann, mit mir zusammen den Wandertag „durchzustehen“. Siegfried Kleine

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Motorradfahren war vor 50 Jahren meistens noch eine Fortbewegungsmöglichkeit für diejenigen, die sich kein Auto leisten konn-ten. Heute ist es ein Freizeitspaß. Fragt man Motorradfahrer nach diesem Freizeitspaß, dann wird zuerst der Teamgeist hervorgeho-ben, der Zusammenhalt unter den Fahrern, die gleiche Ebene, auf der man sich begegne. Erst durch hartnäckiges Nachfragen erfährt man von dem „unbeschreiblichen Freiheitsge-fühl“ und dem Adrenalinrausch in den Kurven, von dem „Ritt auf dem Vollblüter“ und dem Wind, der einem um die Ohren bläst. Und diese Zurückhaltung hat ihren Grund, denn immer wieder machen einzelne Motorradfah-rer Schlagzeilen, wenn sie durch Überschät-zung ihrer eigenen Fähigkeiten verunglücken, und damit für den schlechten Ruf der Motor-radfahrer in der Gemeinde der Autofahrer sorgen. Aber fairer Weise sollte man betonen, dass sich in der Regel Motorradfahrer außer-ordentlich rücksichtsvoll im Straßenverkehr verhalten, schon als Selbstschutz, denn sie riskieren bei Verkehrsunfällen zuerst ihr eige-

nes Leben.Eine wichtige Anlaufstelle für Motorradfahrer ist in Homberg seit 1991 Honda-Motorrad-händler und Honda–Werkstatt Bruhy, Am Rosenbaum 10, geführt von Achim Döring, selbst leidenschaftlicher Motorradfahrer, eine unerlässliche Voraussetzung für diese Auf-gabe, wie er betont. Motorradfahrer verbrin-gen sehr viel Freizeit mit dem Motorrad und kennen sich bestens aus, sowohl in der Tech-nik, wie in der breiten Vielfalt der verschie-denen Modelle. Wer da Ernst genommen werden und sich am Markt behaupten will, muss die Leidenschaft für das Motorrad mit seinen Kunden teilen, muss verstehen, dass ein Kunde sich mit einem Motorrad ein Stück Freude und Freiheit kauft. Das gilt ebenso für die Mitarbeiter, denn oft genug kommt der Kunde nur zum Fachsimpeln, da muss sich jeder bestens auskennen, sonst verliert man als Händler und in der Werkstatt schnell an Vertrauen. Die hohen Benzinpreise haben dafür gesorgt, dass viele Autofahrer von ihrem Zweitwa-gen auf das Motorrad oder den Motorroller umsteigen. Der Verbrauch ist sehr niedrig – man sagt zur Not reicht ein Esslöffel Salatöl – und man findet überall noch ein Plätzchen zum Parken. Die notwendige wetterfeste Klei-dung ist inzwischen leicht auszuziehen und einfach zu verstauen. Lederkombinationen, die sich bei Regen mit Wasser voll sogen, das war einmal. Wer seinen Führerschein vor dem 1.4.1980 gemacht hat, darf Motorrad bis zu 125 ccm mit Führerscheinklasse 3, bzw. B fahren. Für Jugendliche ab 16 Jahre gibt es Leichtkrafträder zu erschwinglichen Preisen, die meistens der Einstieg für die Motorrad-Leidenschaft sind. Womit wir bei den Preisen

Motorradfahren – ein Stück Freiheit auf der Straße

wären. Die beginnen bei Honda mit 1.850 € für den kleinen Stadtflitzer Innova, und hören bei der Golden Wing zu 25.640 € noch lange nicht auf. Hinzu kommen Zubehör und Motor-radkleidung, für die je nach Verwendungs-zweck, Geschmack und Leidenschaft noch etliche Tausend Euro hinzukommen können. – mer gönne uns ja sonst nichts - . Vergleicht man die Kosten mit anderen Hobbys, dann ist dieser Freizeitspaß nicht einmal teuer, zumal ein Motorrad bei guter Pflege ewig hält, vor-ausgesetzt der Fahrer geht nicht aus Dumm-heit und Übermut unnötige Risiken ein. HSP

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Das wird ein spannendes Wochenende. AmSamstag, 16. August findet das Dorffest der Homberger Händlergemeinschaft statt, direkt gefolgt vom Seifenkistenrennen am Sonntag, 17. August 2008. Die Organisatoren beider Veranstaltungen haben sich in diesem Jahr zusammengetan, um gemeinsam ein beson-

Sommerfest und 5. Homberger Seifenkistenrennenders attraktives Wochenende zu gestalten.Am Seifenkistenrennen kann jeder teilneh-men, der sich mit einem fahrtüchtigen Boli-den (entsprechend dem Rennreglement) auf die rund 300 m lange Piste wagt. Gefahren wird in verschiedenen Altersklassen. Erstmals kann auch in einer offenen Klasse gestartet werden, bei der der Fun-Faktor im Vorder-grund steht. Hierbei darf und soll aber der Sicherheitsaspekt nicht außer Acht gelassen werden. Aber egal in welcher Klasse gestartet wird, Kreativität und handwerkliche Fähigkei-ten sind erst einmal gefragt.Anmeldungen (Mindestalter: acht Jahre) sind ab sofort möglich. Ein Anmeldeformular finden

Sie unten auf dieser Seite oder im Internet unter www.ratingen.de/seifenkistenrennen. Darüber hinaus wird das Formular ab sofort in der Touristinfo, Minoritenstraße 6, sowie bei der RMG Ratingen Marketing GmbH, Lintor-fer Straße 29 bereitgehalten. Zuständig für Fragen rund um das Rennen ist bei der RMG Ratingen Marketing GmbH, Frank Rehmann, Tel. 02102 / 1 02 65 11, E-mail: [email protected] des Seifenkistenrennens:Franken-Holz ++ Sparkasse Hilden-Ratin-gen-Velbert ++ Heckermann Objektschutz ++ Bäumer GmbH ++ EP van Triel ++

Das Sommerfest am 16.8.2008 steht unter dem Motto Let’s dance!, und getreu dem Motto haben sich die Veranstalter ein Menge einfallen lassen. Modenschau, Tanzvorfüh-rungen, Hipp-Hopp-Tanzwettbewerb, für die Kinder ein Clown auf und vieles mehr. Für eine amerikanische Spaßversteigerung suchen die Veranstalter noch witzige und urige Preise,

abzugeben bei Mega-Kids (Einkaufszent-rum Süd). Der Erlös wird dem Förderverein der Christian-Morgenstern-Grundschule zur Verfügung gestellt. Am Sonntag den 17.8. findet ab 11 Uhr während des Frühschop-pens ein Wettbewerb statt: „Wer kann am schnellsten einen

Reifen wechseln, wer kriegt die meisten Bei-fahrer in einen Funkart?“ Gegen ein kleines Startgeld kann jeder mitmachen. Die Funk-arts werden von Street &Fun zur Verfügung gestellt. HSP

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ptMit 8 Mannschaften und 88 Kindern fuhr die Homberger Fußballjugend zum Abschluß der Saison in das schöne Hinsbeck am Nie-derrhein. Seit mittlerweile 12 Jahren ist die Freizeitanlage des Landessportbundes im Sommer das Ziel der Homberger Fußballju-gend.Große Vorbereitung war auch diesmal nicht notwendig, weil jeder wußte, dass Hinsbeck für Aktivitäten mit Kindern beste Vorrauset-zungen bietet. Da ist die Schwimmhalle und die Turnhalle und auch die Rasenflächen, die alle Möglichkeiten zur abwechslungsrei-chen Beschäftigung bietet. Leider waren die Rasenflächen diesmal gesperrt und auch bei der Zuteilung der Hallenzeiten wurden die Homberger nicht gemäß ihrer Anzahl berück-sichtigt.Trotzdem war die Stimmung, wie immer, ausgezeichnet. Die Kinder genossen es in eigenen Häusern untergebracht zu sein und die Trainer und Betreuer hatten die Möglich-keit sich auch mal gemütlich zusammen zu

setzen und sich über die Erfahrungen der abgelaufenen Saison auszutauschen.Natürlich gab es auch Spiele. Leider gab es diesmal nur zwei Begegnungen, weil die ansässigen Vereine entweder selber auf Abschlussfahrt oder zu Turnieren unterwegs waren.Beide Spiele wurden von den Hombergern gewonnen, die E2 Jugend gewann mit 2:1, die U13 Mädchen mit 2:0 gegen den Ortsver-ein Rhenania Hinsbeck. Am Samstag Abend wurde zum Auftakt der Fußballeuropameisterschaft gegrillt und in der zweiten Nacht gingen die Lichter in den Häusern infolge allgemeiner Ermüdungser-scheinungen früher aus. So fuhren am Sonn-tag Vormittag alle zufrieden nach Hause mit der Sicherheit auch im nächsten Jahr in Hins-beck ein tolles Wochenende zu erleben.Ein besonderer Dank geht noch an Toyota Bruhy, die zwei Busse für den Transport der Kinder zur Verfügung stellten.

TuS Homberg zum Saisonabschluß in Hinsbeck Abiball des CFvWG

Alle Jahre wieder ist der Abiball der krönende Abschluss der Schullaufbahn. Am Freitag, den 13.6.2008 feierten einige Homberger Schüler ihr Abitur im festlichen Rahmen der Ratinger Stadthalle. Am Eingang lag ein roter Teppich, alle waren festlich gekleidet. Dann der Ein-marsch der Abiturienten. Licht aus, Saaltür auf, Beleuchtung mit Riesenscheinwerfern aus dem Hintergrund, Nebel steigt auf, laute Musik ertönt. Strahlend schreiten sie herein, nach und nach in gemischten Zweiergrup-pen, werden namentlich aufgerufen. Aufstel-lung zum Gruppenfoto. Dann der langsame Walzer. Wirklich, eine tolle Stimmung. Eine Band spielte Tanzmusik aus verschiede-nen Jahrzehnten, auf einer großen Leinwand wurden Videos der Lehrer, der Stufenfahrt nach Hamburg und vieler lustiger Szenen aus dem Schulleben gezeigt. Ein bisschen Wehmut kam auf, weil sich nun nach so vielen gemeinsamen Jahren man sich voraussichtlich erst 10 Jahre auf dem ersten Klassentreffen wieder sehen, und dann erfah-ren wird, was aus dem Einzelnen geworden ist.Einige Schüler boten ein paar Auftritte und Sketche, aber besonders lustig war der Auf-tritt der Backstreet Boys: 6 Schüler standen im gleißenden Licht und Nebel auf der Bühne in Unterhemd und coolen Hosen, mit Hüten auf dem Kopf, und imitierten die Band hervor-ragend mit ihren Posen, Schmuseblicken und Muskelspielen. Natürlich gerieten die Mädels bei dieser „Anmache“ außer Rand und Band. Für den Rest des Abends gab die Stufenband des Jahrgangs noch mal alles auf der Bühne. Mittags wurden in der Stadthalle in einem festlichen Rahmen und mit einer Ansprache des Schulleiters die Zeugnisse überreicht. Verena Sonnleitner

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Tagestour der Frauengruppen vom TuS Homberg

Wenn Engel reisen. .. . .Am 3. Mai, bei hochsommerlichen Tempera-turen, verlebten die Frauengruppen vom TuS ihre diesjährige Tagestour. Früher im Jahr als üblich. Aber die Tulpen blühen eben auch für Homberger nur um diese Jahreszeit. Denn die Tour ging in die benachbarten Niederlande zum Keukenhof und nach Noordwijk.Pia Hornung als Verantwortliche hat in diesem Jahr die Staffel an Edeltraud Pulfer weiterge-geben. Diese gab als ,,Lehrling“, wie sie sich selbst bezeichnete, ihr gelungenes Debüt mit tatkräftiger Unterstützung der ,,Meisterin“ Helga Breuer.Fröhlich schwatzend ging die Fahrt voran - bis etwa 10 km vor dem Ziel. Dass der Andrang bei dem herrlichen Sonnenschein groß sein würde, war wohl allen klar, so aber wohl doch nicht! Beherzt griff Edeltraud zum Mikrofon und überbrückte die Stauzeit mit humorvol-len Geschichten z.B. wie ein Vater versucht, seinem Sohn Politik verständlich zu machen.Lachend erreichten wir so das Tulpenpara-dies. Das Gedränge war groß, aber hier zeigte sich, dass wir ein Sportverein sind!In kleinen Grüppchen durchstreiften wir stau-nend die 14 km Wege, gesäumt von einer berauschend duftenden Blütenpracht. Von königsblauen Hyazinthen umrandet, gelb und

rot, rosa bis fast schwarz die Tulpen, spitz oder rund im Blütenkelch, manche flach wie Klatschmohn, andere gefüllt wie Pfingstrosen, mit Namen so international wie das Publikum. Wunder-bare Arrangements in einem herrlichen Park mit allerlei plastischen Kunstobjekten bereichert. Von hier aus noch ein Gedanke und ein paar fröhliche Kartengrüße an eine Sportkameradin, die leider aus gesundheitlichen Grün-

den nicht dabei sein konnte.Nach drei Stunden, die wie im Flug vergingen, ging es weiter nach Noordwijk an den Strand. Einige genossen das Meer, die Seeluft und die Some vom gemütlichen Strandcafe aus, unermüdliche Läufer krempelten die Hosen-beine hoch und marschierten am Wasser

entlang - welch ein Hochgenuss! Urlaubs-stimmung pur.Gegen 18.00 Uhr ging die Fahrt Richtung Heimat mit einem Stopp in Emmerich. Nach einem Spaziergang über die hübsche Rhein-promenade erwartete uns ein Abendessen mit Portionen, als wären wir von Noordwijk aus gejoggt!Satt und sehr zufrieden traten wir singend die letzte Etappe nach Homberg an. Der kleine Sliwowitz hatte die Zungen gelöst. Vielstim-mig erklang die erste Strophe so manches Volksliedes - die 2. und 3. kam nur dünn von den hinteren Reihen, der Refrain umso kräfti-ger aus allen Kehlen.Der ,,Lehrling“ hat seine Lehrzeit mit Bravour bestanden, vielen Dank. Einen Dank auch an den geduldigen Fahrer Mustafa, der uns heil ans Ziel und wieder nach Hause gebracht hat.Wir freuen uns schon auf die nächste Tour!!! H. Martin

Anläßlich des verkaufoffenen Sonntags am Schützensonntag 2008 und der Präsenta-tion der neuen Fendi-Kollektion veranstaltete deselaers optik ein Preisausschreiben mit Prei-sen in Wert von 400 €, die von der Glücksfee Hannelore Sánchez gezogen wurden. Allen Gewinnern herzlichen Glückwunsch.

Preisauschreiben Deselears

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Wie in jedem Jahr fand auch als Abschluss der Saison ein Tag des Jugendfußballs statt. Dies bedeutet, dass alle Jugendmannschaften an diesem Tag ein Fußballspiel gegen auswär-tige Gegner auf dem Homberger Sportplatz bestreiten. Dabei zeigte sich die Homberger Fußballjugend in besonderem Glanz, denn kein einziges Spiel ging verloren.Die Mannschaften spielten zum letzten Mal in ihrer alten Besetzung, denn nach dem Tag des Jugendfußballs werden die Spieler gemäß ihres Alters einer neuen Mannschaft zugeordnet. Da tat es nochmal gut, die Kinder und Jugendlichen in der alten Forma-tion spielen zu sehen. Die E-Jugend mit dem Trainergespann Lucas Büscher und Christian Brückmann knüpften an díe gute Leistung der Saison an und gewannen gegen den VFB Hilden mit 13:1. Ebenso spielstark präsentierte sich die C1 gegen den TV Kalkum-Wittlaer der mit 13:0 das Nachsehen hatte. Da freute

Für ,,Günni Göwert”, dem Oranisator des Homberger Champion-League Tumiers, war es diesmal nicht einfach, die Mannschaften für das Turnier zusammen zu bringen. Den Wiesnasen fehlt immer noch eine schlag-kräftige Truppe (nächstes Jahr soll es endlich wieder klappen). So startete das Turnier mit 8 Mannschaften. Die Hobbymannschaft des FFC Ratingen, die ,,Flotten Hallenkicker“, die ,,Schlappen 6“, die ,,Rolling Tyres“, die ,,Kir-chenkicker“ aus Hösel, die ,,Goal Factory“ und die Mannschaft des ,,Homberger Feetz“ traten gegeneinander an. Neu dabei war der ,,FC Mentor“, eine disziplinierte Fußballtruppe einer Firmenmannschaft aus Erkrath.Bei sonnigen Wetter, das allerdings bei einem leichten Wind auch die Asche über den Platz wirbelte, war die Stimmung unter den Mann-schaften ausgezeichnet. In den Gruppenspie-len kam es schon zu der ersten Überraschung, als der ,,FC Mentor“ den Vorjahressieger die ,,Schlappen 6“ besiegte. Aber nach dem Reg-lement waren im Viertelfinale noch alle Mann-schaften dabei. Im Halbfinale kam es zum Neunmeterschießen zwischen den ,,Schlap-pen 6“ und den ,,Flotten Hallenkickern, bei dem es sich zeigte, dass jedes noch so unter-geordnete Turnier ein ausgefeiltes Regelwerk braucht. Jedenfalls sollte man sich zukünftig wenigstens vorher auf feste Regeln einigen. So kam es, wie es sich auch für ein Dorftur-nier gehört, im Laufe des Neunmeterschie-

ßens zu heftigen Diskussionen darüber, wer berechtigt ist, die Torleute zu überwinden. Da die ersten freiwilligen Schützen die Torleute mit gezielten Treffern überwanden, war bald die Frage, wer überhaupt noch als Schütze zur Verfügung stand. Der Schiedsrichter war der Meinung, dass wenigstens alle Spieler, die beim Spiel zum Einsatz kamen, antreten sollten. Dies stieß allerdings nicht auf Zustim-mung, da die Befürchtung bestand, dass nicht jeder Spieler auch ein guter Schütze ist. Mit 11:10 ging dann das Spiel für die ,,Schlappen 6“ verloren. Nach der ersten Enttäuschung zeigte Mann-schaftsführer Gregor Büscher seine positive sportliche Einstellung und zollte dem späteren Sieger, dem ,,FC Mentor“, seinen Respekt. Er kündigte für das nächste Jahr einen neuen verstärkten Anlauf an, um erneut den Wan-derpokal zu gewinnen.So ging das Fußballfest in trauter Eintracht zu Ende mit einem besonderen Dank an den Schützenverein, der mit seinen Aktiven eine solche Veranstaltung erst möglich macht.

11. Homberger Champions-League Turnier Neuling ,,FC Mentor“ siegte

Tag des Jugendfußballs am 31.05.08

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Die Klöntür – der neue Treffpunkt in Homberg

sich später Trainer Achim Berein über den unerwarteten Erfolg seines Teams, der wegen einer Knieoperation nicht das Spiel live verfol-gen konnte, und stattdessen den lahmen Kick von Union Berlin gegen RW Oberhausen am heimischen Fernseher verfolgte, der Fortuna Düsseldorf den Aufstieg kostete.Die E3 Jugend schaffte ein 3:0 gegen Agon 08, ebenso wie die D-Jugend, die ebenfalls gegen Tusa 06 mit 3:0 gewann und die E2 gewann gegen TV Angermund sogar 4:0. Groß war der Jubel bei der F-Jugend, die nach einem 2:0 Rückstand das Spiel noch drehen konnte und dann mit 4:3 als Sieger vom Platz ging. Bei der B-Jugend endete das Spiel gegen den SV Hösel mit dem ein-

zigen Unentschieden des Tages mit 2:2. Die Bambinis spielten wegen nicht angetretenem Gegner gegen eine Hombergerer Auswahl und konnten ihr ganzen Können unter Beweis stellen. Auch die U13 und U15 Mädchenmannschaf-ten waren in ihren Spielen erfolgreich. Kritiker können in dem großen Erfolg der Homberger Fußballabteilung auf schwache Gegner ver-weisen, doch eher sieht es so aus, dass die Fußballjugend in Homberg auf ihre Abteilung schon stolz sein kann.Trotz zwischendurch notwendiger Unter-brechung wegen Gewitter, konnten alle Spiele stattfinden. Ein besonderer Dank gilt den Eltern, die mit dem Verkauf von selbst

gemachten Salaten und Kuchen zum Erfolg der Veranstaltung maßgeblich beitrugen und Deselear Optik, die 15 Spielbälle zum Tag des Jugendfußballs stifteten. Hierfür Vielen Dank!

Am Donnerstag, dem 11. September 2008 eröffnet „Die Klöntür“ um 14.00 Uhr ihre Pfor-ten für Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Betroffene und deren Angehörige sind, ebenso wie Interessierte aus Homberg, herz-lich eingeladen, an diesem Tage im Jugend-

heim der katholischen Kirchengemeinde St. Jacobus d.Ä., Grashofweg 12 (neben dem Kindergarten) die neue Einrichtung kennen zu lernen. In diesen Räumen wird ab 11. September, donnerstags von 14.00 – 17.00 Uhr im vier-zehntägigen Rhythmus unter fachlicher Anlei-tung ein abwechslungsreiches Programm von geschulten Ehrenamtlichen angeboten, für Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Gleichzeitig sollen die pflegenden Angehöri-gen in ihrer Arbeit entlastet werden. Wir suchen noch Menschen, die bereit sind, sich in einem 30-stündigen Kursus für Ehrenamtliche und Angehörige zur Betreuung von Menschen mit Alzheimer oder anderen Demenzerkrankungen zu qualifizieren. Helfen Sie mit, damit wir unser Projekt im

Sinne der Betroffenen und ihrer Angehörigen zukunftssicher gestalten können! Melden Sie sich an für den nächsten Kurs, in dem es noch freie Plätze gibt!Termin: 6 x dienstags von 18.00 – 20.15 Uhr (12.8., 19.8., 26.8., 2.9., 16.9.2008 2 x samstags von 10.00 – 15.15 Uhr ( 23.8., 6.9.2008)Falls diese Termine nicht in Ihre Planung passen, können Sie gern auf den nächsten Kurs im November ausweichen. Wenn Sie an dieser Weiterbildung teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte bei Frau Hil-degard Heinrich von der Ratinger Demenzin-itiative (Tel.: 0172/7421138). Ihre Homberger Ansprechpartnerinnen sind Irmgard König (Tel.:50250) und Antje Maijer (Tel.: 50246)

Antje Maijer

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Myanmar - Burma – Birma, Impressionen einer Rundreise von Helga und Wolfgang Schäfer

„Wie seid Ihr denn auf diese Idee gekommen?“, „Was wollt Ihr denn da?“ oder aber auch: „Da würde ich nie hinreisen – in eine solche Diktatur!“ – das waren im vorigen Jahr Reaktionen, als im Freundes- und Bekanntenkreis unser Reiseziel bekannt wurde. Wir haben es gemacht, auch wenn wir trotz Vorbereitung nicht genau wussten, was uns erwarten wird in einem Land, das viele nicht einmal geografisch einordnen können und das erst vor wenigen Jahren begann sich dem Tourismus zu öffnen.Myanmar, der Name klingt neu und wurde erst vor 20 Jahren als Bezeichnung für diesen Staat festgelegt. Wir kennen dieses Land eher unter der alten britischen Kolonialbezeichnung Burma bzw. dem deutschen Namen Birma. Tatsächlich wurde von der Militärdiktatur, die noch heute besteht, nur ein fast tausend Jahre alter Name wieder aufge-griffen.In jüngerer Zeit ist Myanmar zweimal in Schlagzei-len und Topmeldungen geraten, in beiden Fällen aus tragischem Anlass: Der September 2007 wurde beherrscht durch einen von buddhistischen Mönchen initiierten und angeführten Aufstand, der sich zuerst nur gegen eine überraschende Ben-zinpreiserhöhung richtete, dann aber gegen das Militärregime an sich. Er wurde blutig und brutal nieder geschlagen.Die Katastrophe, die uns allen noch bewusst ist und die vor Ort noch andauert, ist die Verwüstung großer Teile des Landes, insbesondere des Irra-waddi-Deltas, der Reiskammer Myanmars. Hier fanden ca. 100.000 Menschen den Tod. Genauere Zahlen gibt es nicht und wird es wohl auch nicht geben, da die Militärjunta kaum Zugang in dieses Gebiet zulässt und eine menschenverachtende, nur an dem eigenen Wohlergehen orientierte Poli-tik betreibt, gekennzeichnet durch eine schon fast panische Furcht vor Einflussnahme von außen. In dieses Land sind wir Ostern 2007 geflogen und konnten schon auf der Hinreise Südostasiens Kontraste wahrnehmen, den hypermodernen Flughafen von Singapur und den provinziell und muffig wirkenden von Yangon, der ehemaligen

Hauptstadt, wo unsere Anreise endete.Yangon (Rangoon)Yangon bringt unsere erste Begegnung mit Myan-mar, eine Stadt mit prachtvollen Pagoden, in vielen Straßenzügen noch geprägt durch koloniale Häu-serfassaden, aber auch durch zunehmende häss-liche Modernität.Unser Hotel liegt recht günstig zur Innenstadt. Wir können, was wir lieben, zu Fuß dort hingehen, allerdings rät man seitens der Reiseleitung davon ab. Es sei zu gefährlich. Was damit gemeint ist, bemerken wir dann am ersten Abend: Problem ist nicht etwa Kriminalität, sondern ganz einfach, dass immer wieder der Strom abgeschaltet wird, es somit auch keinerlei Straßenbeleuchtung gibt, was bei dem Zustand der Bürgersteige – soweit vorhanden – durchaus abenteuerlich sein kann. Wir treffen das andere Ehepaar und unsere Reise-leiterin, mit denen zusammen wir mit einem Fahrer in einem klimatisierten Van die Rundreise antreten. Längere Strecken werden wir aufgrund der großen Entfernungen und der miserablen Straßenverhält-nisse fliegen.

Ein absolutes Muss in Yangon ist der Besuch der Schwedagon-Pagode. Sie ist Wahrzeichen des Landes. Fast 100 Meter ragt die Spitze der

ganz vergoldeten Pagode in die Höhe. Eine Ter-rasse umgibt die achteckige Basis, auf ihr und sie abgrenzend befindet sich eine große Zahl kleinerer Pagoden.Aber nicht nur das Bauwerk an sich fasziniert, es sind die Menschen, auf die wir hier treffen, Burme-sen aus allen Schichten, die hier als gläubige Bud-dhisten eines ihrer größten Heiligtümer besuchen. Bei der Größe der Anlage fallen wir als Touristen noch nicht so sehr ins Gewicht.

Interessant für uns hier und in den anderen Pago-den, die wir besuchen, Shin Pyu – die Novizen-weihe.Fast alle Jungen werden noch vor ihrer Pubertät einmal zu Mönchen geweiht. Gekleidet wie kleine Prinzen unter einem Ehrenschirm, begleitet von Verwandten und Nachbarn ziehen sie um die Pagode zum Klosterbereich, wo sie die königli-chen Gewänder, die bei einfacheren Leuten auch nur geliehen sind, ablegen, Mönchskleidung bekommen und kahl rasiert werden. Die meisten bleiben aber nur wenige Tage im Kloster.

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Mönche gehören zum normalen Straßenbild, hier bei ihrem morgendlichen Gang zum Einsammeln von Speisen.Aber Yangon besteht nicht nur aus Pagoden,

die Stadt hat Märkte, deren Flair den westlichen Besucher fasziniert, Hygienepuristen aber viel-leicht etwas abschreckt. Nicht etwa nur im länd-lichen Bereich, auch hier in Yangon fällt auf, dass die meisten Burmesen, sowohl Frauen wie auch Männer, weiter den traditionellen Longyi – eine Art Wickelrock - und Schlappen als Kleidung tragen. Thanakapaste ist bei Frauen und Kindern als Schönheits- und Sonnenschutzmittel beliebt.

Eine Besonderheit Yangons sind auch die großen Parks und Regierungsgebäude, die zum großen Teil unzugänglich sind, leer stehen und verfallen, weil die Junta eine komplett neue Hauptstadt –Naypyidaw-, die für Zivilisten und Ausländer ver-boten ist, im Landesinneren –angeblich aus Angst vor amerikanischer Invasion- aus dem Boden gestampft hat.Die Galionsfigur der Demokratiebewegung, die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, steht seit Jahren unter Hausarrest.Yangon ist auch Hafenstadt mit Containerterminal. Gleich angrenzend werden durch Tagelöhner von Flussschiffen Reissäcke im Akkord über schmale Stege zu LKWs getragen. Schmächtige Männer, schleppen so lange, bis sie zusammenbrechen. (Nicht erzählt, selbst gesehen).Bagan

Bagan war vor tausend Jahren eine der größ-ten Städte Asiens. Heute ist die von über 2000 Pagoden übersäte Ebene das bedeutendste buddhistische Ruinenfeld der Welt und UNESCO-Weltkulturerbe. Zwischen den Pagoden in allen Größen und Formen der Erhaltung lebten bis vor kurzem Menschen, die aber nach einem Beschluss der Junta zwangsweise umgesiedelt wurden, offi-ziell, um das Weltkulturerbe zu schützen. So ist die Ebene heute weitgehend menschenleer. Abends aber drängen sich einheimische und ausländische Touristen auf einigen der wenigen Pagoden, deren Besteigung gestattet ist, um den Sonnenuntergang zu genießen. Wir kommen mit unserem bequemen Van an. Die burmesischen Besucher sind natürlich auch moto-risiert. Es ist phantastisch, wie viele Personen in einen kleinen Bus oder auf die Pritsche eines Lie-ferwagens passen.

Natürlich sind wir auch oben, haben aber Pech, vom nahe gelegenen Irrawaddi zieht Dunst auf, die Sonne geht nicht am Horizont, sondern leider im Nebel unter.Bei allen Tempeln, die wir besuchen, treffen wir

auf eine Vielzahl von Gläubigen, von Pilgern und es wird immer wieder deutlich, welchen Stellen-wert die Religion in diesem Land hat. Der Weg in die Tempel hinein wirkt auf uns manchmal wie der Weg durch eine Einkaufspassage, wenig mit Sou-venirartikeln für westliche Touristen, zum größeren Teil dagegen abgestimmt auf den Pilgerbedarf. Irgendwie fühlt man sich erinnert an die Geschäfte in unseren Wallfahrtsorten. Immer wieder verkauft wird Blattgold, das die Pilger auf die Heiligtümer kleben, so stark, dass Gesichtszüge manchmal nicht mehr erkennbar sind. MandalayDie letzte Königsstadt Myanmars wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet. Ihre Bewohner sehen sie auch heute noch als das wahre Zentrum Myanmars an.

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Es ist eine Stadt mit zwei Gesichtern, einerseits die alte Königsstadt mit Klöstern und Palästen, andererseits eine unansehnliche, schmuddelige Wirtschaftsmetropole. Beides können wir erleben. Unser Hotel liegt vom Zentrum so weit entfernt wie Homberg von Ratingen-City. Es ist etwas schwie-rig, dorthin zu Fuß zu gehen, nicht etwa wegen der Vielzahl der Löcher in den Bürgersteigen, sondern vor allem, weil Taxi- und Rikschafahrer immer wieder ihre Dienste anbieten. Sie können nicht verstehen, dass man zu Fuß geht.

Der alte Königspalast bildet das Zentrum der Stadt. Er wurde im zweiten Weltkrieg fast vollstän-dig zerstört, erhalten blieb die das Gelände umge-bende mehrere Kilometer lange Mauer. Im Inneren hat man vor ca. 15 Jahren einige Gebäude wieder aufgebaut, aber ohne Rücksicht auf Originalität – Beton statt Teak, Bronzefarbe statt Blattgold.An der Hauptstraße vor dem den Palast umgeben-den breiten Graben haben wir ersten Kontakt zum burmesischen Neujahrsfest, das genau in unsere Reisezeit fällt.

Überall werden Tribünen aufgebaut, versehen mit den verschiedensten Wasserspeiern, z. T. hoch-technisch, denn das Neujahrsfest ist auch das Wasserfest, eine feucht-fröhliche Angelegenheit,

bei der jeder jeden nass macht.Die Shintheis (Wächterlöwen) bewachen einen Aufgang zum Mandala-Berg, ohne dessen Besuch ein Aufenthalt in Mandalay unvollstän-dig wäre. Hier befindet sich eine der wenigen, historisch halbwegs gesicherten Reliquien Bud-dhas, die meisten besuchen den Berg aber auch wegen der herrlichen Aussicht auf Mandalay und die Umgebung.

Gut erkennbar sind beispielsweise die aus Yangon ausgelagerte Universität, deren alte Gebäude im Innenbereich der Stadt verrotten, und das in unmittelbarer Nähe liegende deutlich größere und modernere Zentralgefängnis.

Mandalay ist aber auch Kunsthandwerk und Klein-kunst. Hier in Deutsch-land können wir Marionetten aus Myan-mar kaufen, in Man-dalay kann man, wenn man Devisen hat, eines der letzten traditionel-len Marionettentheater besuchen. Wir machen es, ein unvergessener Abend, nicht zuletzt wegen des Patrons, der die 80 Jahre längst überschritten hat und täglich das Ensemble leitet.Unvergessen auch die Rückfahrt. Es schüttet wie aus Eimern, wir schaffen es aber nach einiger Zeit, ein Taxi zu bekommen – eine Art Trabi, bei dem sogar ein Scheibenwischer funktioniert. r 500 m vor unserem Hotel geht ihm das Benzin aus. Na und?Unvergessen auch eine

zweite Rückfahrt aus der Altstadt, wir haben dort in einem der vielen Straßenrestaurants gut geges-sen, wurden liebevoll bedient und etwas erstaunt betrachtet, dass man als Tourist so etwas macht. Wir wollen zurück. Als wir glauben, etwas Taxi-ähnliches gefunden und die Preisverhandlungen für beide Seite zufrieden stellend abgeschlossen sind, stellt sich heraus, dass zwei Fahrradrikschas gemeint sind – hier ein ganz normales Transport-mittel. Gewagt - getan, es ist eine atemberau-bende Fahrt mit unbeleuchteten Rikschas durch ein unbeleuchtetes Schlaglochparadies bis kurz vor das Hotel, denn vom Personal wollen sich die Fahrer offensichtlich nicht sehen lassen.Inle-See

Unsere letzte Station erreichen wir nach mehr-stündiger Fahrt auf zum großen Teil unbefestigten Straßen (unsere Landwirte würden sich bei einem entsprechenden Zustand der Wirtschaftswege erheblich beschweren). In der Regenzeit sind viele

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Straßen regelmäßig unpassierbar. Mehrfach haben wir Begegnungen mit Angehörigen der Bergvölker, die hier diesen Vielvölkerstaat prägen.

Die Feiern zum Wasserfest rücken näher. Immer wieder treffen wir an den Ortsein- oder –aus-fahrten auf Gruppen von Kindern und Jugendli-chen, die sich mit wachsender Begeisterung von geschmückten Podesten oder einfach vom Stra-ßenrand aus gegenseitig mit Schläuchen und mit Hilfe aller möglichen und unmöglichen Behälter nass spritzen und natürlich auch alle, die vorbei-kommen. Unser Van ist wasserdicht! Wasser wird uns aber bis ans Ende der Reise begleiten. Wie offiziell gefeiert wird, erleben wir dann in Taunggyi, einer Stadt im Osten des Sees. Es läuft die Gene-ralprobe für die Feierlichkeiten. Eine große Bühne ist auf dem Hauptplatz, der rundum abgesperrt ist (zum Teil mit stacheldrahtbewehrten Barrikaden), aufgebaut.

Dort proben die mit einer Vielzahl nicht besonders Vertrauen erweckender Busse herbei gebrachten Gruppen, häufig wohl Schüler aus den umgeben-den Dörfern, in farbenfrohen Trachten, die man im Alltag so kaum sieht. Wirkliche Trachten der ver-schiedenen hier angesiedelten Bergvölker sieht man ohne gekünstelten Beigeschmack auf dem Markt, der genau gegenüber liegt.

Der Besuch des Inle-Sees gehört sicher zu den Höhepunkten einer solchen Reise, nicht nur wegen seiner landschaftlichen Schönheit, son-dern wegen einiger Besonderheiten, die nur dort anzutreffen sind, so die Beinruderer, Fischer, die das Ruder mit einer Hand und einem Bein führen, um die andere Hand frei zu haben für das Netz. Sicher eine Besonderheit sind auch die schwim-menden Gärten, bestehend auf der Grundlage aus wild wachsenden Wasserhyazinthen und ange-schwemmtem Schlamm. Hierauf bauen die Intha, die hier lebende Bevölkerungsgruppe, Blumen und Gemüse an.Unser letztes Hotel liegt auf dem See, aber direkt am Ufer. Das gibt uns die Möglichkeit, die Umge-bung auf eigene Faust zu erkunden. Ganz in der Nähe liegt ein Dorf. Vor einem der ersten Häuser zeigt sich der Hausherr sichtlich stolz darauf, dass wir nicht etwa einfach sein Haus fotografieren, sondern großes Interesse an einer wirklich riesigen Sau zeigen, die im Schatten vor dem Haus in einem Pferch untergebracht ist.Bei einer Teepause fällt gegenüber ein Kiosk

auf, in dem offensichtlich irgendetwas hergestellt und eingepackt wird. Wir lassen es uns zeigen: Hier werden Betelnüsse gehackt und in die Blät-ter der Betelpalme verpackt. Betelkauen ist immer noch weit verbreitet und erklärt die vielen rotbrau-nen Zähne.

Die im See – Pfahlbauten – und am See liegenden Dörfer zeigen die Bescheidenheit des Lebens auf dem Land. Es spielt sich in einfachen, aber prak-tischen Bambusbauten mit geflochtenen Wänden und Dächern ab, die regelmäßig nach der Regen-zeit repariert oder ganz erneuert werden müssen. Trotz der vielen Unzulänglichkeiten des Staates, traurig wirkende Menschen haben wir kaum gese-hen. Es waren meist offene Gesichter, die für Klei-nigkeiten Freude signalisierten, die natürlich war, nicht aufgesetzt.Die überaus reiche alte Kultur,das menschenverachtende selbstsüchtige Militär-regime,die Zufriedenheit und Freundlichkeit der Leutesind Eindrücke, die uns bleiben von diesem kon-trastreichen Land. Wir werden es so nie mehr wieder sehen, wie wir es sahen.Den Menschen wünschen wir viel Kraft und Hilfe bei der Katastrophenbewältigung und eine friedli-che politische Zukunft.

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Die Christian-Morgenstern-Schule konnte zum zweiten Mal in Folge den Pokal nach Homberg holen. Die Schüler der Christian-Morgenstern-Schule haben in der Fußball-AG kräftig trainiert, um beim Grundschulsportfest Fußball alles zu geben. Insgesamt nahmen 15 Ratinger Grundschulen teil, die ihre Schüler-mannschaften ins Ratinger Stadion schick-ten. So manches Spiel konnte von der CMS haushoch gewonnen werden (6:0), aber das Halbfinale erst in einem nervenraubendem 9- Meterschießen. In einem spannenden Endspiel konnte sich die CMS mit 3:2 durch-setzen, und den Wanderpokal zum zweiten-mal in Folge nach Homberg holen.Die Hobby Mixed Volleyballmannschaft des

TUS Homberg spielt in der Saison 2008/2009 in der Staffel B des Kreises Mettmann. Nach einem bis zuletzt spannenden und von allen Mitspielern die ganze Leistung fordernden Rückrundenspiel gegen den TV Langenberg war es gelungen. Mit einem 3:2 nach fünf Sätzen am 14. April war die Freude riesig: Der Aufstieg war geschafft!

TUS Homberg Hobby Mixed Volleyball Mannschaft gelingt Aufstieg.

29.Grundschulsportfest Fußball 2008 der Ratinger Grundschulen

Die Bilanz für die Saison 2007/2008 kann sich sehen lassen: Sechs Siege bei sechs Spielen (3:1, 3:1, 3:0, 3:0, 3:0, 3:2)!Sicherlich auch ein Ver-dienst des neuen Trainers Christian Ansorge. Unter seiner Leitung ist es nicht nur gelungen das Leis-tungsniveau zu steigern, auch die zunehmende Zahl von Mitspielern/Innen in der abgelaufenen Saison

spricht für sein Engagement. Zu den Motivationsfaktoren gehören die neuen, orangefarbenen Trikots, die 2007 dank eines großzügigen Sponsors, angeschafft werden konnten.Hobby-Volleyball ist in Homberg attraktiver geworden.Mettmann, Mai 2008 Walter Zerweiss

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Ausgrenzung, willkürliche Unterdrückung, Missachtung, das ist noch heute das Schick-sal viele Inder, die den unteren Kasten ange-hören. Daran hat sich besonders auf dem Lande so gut wie nichts seit Jahrhunderten geändert, denn das System von Ausbeutung und Missachtung rekrutiert sich immer wieder selbst, dafür sorgt das perfide System der abhängigen Verschuldung, in das die Kinder möglichst früh integriert werden, und darum keine Schule besuchen können. Ganz davon abgesehen, dass dafür überhaupt kein Geld in den Familie vorhanden ist. Dr. D. Samuel Issmer gehört zu dieser Klasse der Unbe-rührbaren. Er musste als Kind, wenn er durch das Dorf seines Grundherrn gehen wollte, vorher seine Schuhe ausziehen. Aber irgend-wie schafften es seine Eltern, ihn zur Schule zuschicken, wo bald seine große Begabung auffiel, und er deswegen sogar das Abitur machen durfte. Aber dann war Schluss. Geld für die Universität hatte er selbstverständlich nicht und er hatte auch keine Chance für ein Stipendium, weil er der christlichen Kirche angehört. Zufällig erfuhr er von der Kindernothilfe, die damals noch in den Kinderschuhen steckte und ihre ersten Projekte in Indien begann. Aber eigentlich war er schon zu alt, um in das Förderprogramm der Kindernothilfe auf-genommen zu werden. Doch seine glänzen-den Zeugnisse zeigten beeindruckend, dass dieser junge Mann es verdient, unterstützt zu werden. Und wieder war es ein Zufall, der wei-

terhalf. Ein Mitbegründer der Kindernothilfe war gerade in Indien und empfahl den jungen Samuel Dr. Issmer aus Radevormwald, der bereit war, sein kleines Erbe für das Studium zur Verfügung zu stellen. Das Geld war gut angelegt, denn Samuel schloss sein Studium der Erziehungswissen-schaft mit Auszeichnung ab, ging zur Promo-tion in die USA, kehrte zurück nach Indien, und gründete The South Asia Council for Community & Children in Crisis (SAC-CCC), unter deren Dach er mit zahlreichen Projek-ten den Menschen der unteren Klassen eine Alternative bietet, um aus eigener Kraft der Armutsfalle zu entkommen. Die klassische Hilfe zur Selbsthilfe. Frauen lernen nähen und handarbeiten, im Milchkuhprojekt bekommen Familien eine Kuh, Waisen und Halbwaisen werden in Kin-derheimen betreut und ausgebildet, Straßen-kinder können im Home of Hope übernachten, hörgeschädigte und sehbehinderte Kinder erhalten eine besondere Ausbildung, und für rund 320 Dörfer gibt es inzwischen ein Kran-kenhaus, vor allem für Frauen und Kinder, die keinen Zugang zu den Krankenhäusern der Gegend haben. Dies alles ist zwar inzwischen nicht allein das Werk von Dr. Samuel Issmer, aber er ist der Gründer und Motor des Ganzen und hat durch sein Engagement zahlreiche Unter-stützergruppen in der ganzen Welt überzeugt, das Werk zu unterstützen. So ist aus dem kleinen Erbe des Dr. Issmer aus Radevormwalde eine Hilforganisation geworden, die den Grundgedanken der Kin-dernothilfe, die Hilfe zur Selbsthilfe, unmittel-bar vor Ort fortsetzt.Aber wie kann man sich bedanken, für eine so großzügige Geste, eine Geste, die einem die Türen öffnete, um die eigenen Fähigkeiten zu entfalten? Samuel musste darüber nicht lange nachdenken. Als Zeichen seiner Dank-barkeit nahm er den Namen seines Paten an

und nannte sich fortan Dr. D. Samuel Issmer, in Indien inzwischen ein guter Name, den viele der Unberührbaren mit ihrem eigenen Weg aus der Missachtung und Ausbeutung verknüpfen. Übrigens, nachdem Samuel Issmer als Doktor der Erziehungswissenschaft aus den USA in sein Dorf zurückkehrte, wurde er vom Grund-herrn in sein Haus eingeladen. Man verkehrt inzwischen miteinander mit großem Respekt. Auf seiner Reise durch Europa, kam Dr. Issmer auch in Homberg vorbei, um Karl-Friedrich-Windgassen zu besuchen, den Mitbegründer der Kindernothilfe, die einst gegründet wurde von Männer und Frauen, die dem Elend der Kinder in Indien und anderen Elendsregionen nicht länger tatenlos zusehen wollten. Dr. Issmers Werdegang ist beispielhaft für viele, die mit der kleinen Hilfe zur Selbsthilfe aus der Spirale der elenden Abhängigkeit sich befreien konnten. HSPWenn Sie sich über das Werk Dr. Issmers informieren oder das Werk unterstützen wollen, wenden Sie sich bitte an die SAC-CCC Deutsche Sektion e.V., c/o Bernd Fech-ler, Schützenstr. 4, 60311 Frankfurt/M. Telefon 069/92920953, e-mail: [email protected], website: www.sac-ccc.org

Ein kleiner Stein zieht große Kreise

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