demonstration eines falles von synchronisierung corticaler krampfpotentiale mit dem herzschlag

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96 I)emonstrationen Wellerd~nge yon 506 m# geniigend monochromatisch erfolgen, so dab Anderungen der Sauerstoffs/~ttigung des Blutes keine Anderungen seiner Lichtdurchl~ssigkeit machen. Die Apparatur wurde insbesondere zur Messung des Herzzeitvolumens mit der Teststoffinjektionsmethode entwickelt. Bei Hunden mit einem Gewicht yon 25 kg geniigen Injektionen yon 3 bis6 ml Dextran, t~ingersche L6sung oder Plasma, um geniigend grebe It~moglobin-Konzentrations~nderungen zu erhalten. Die prozentuale Knderung des Grundausschlages, der zwischen 50 und 60 cm be- tr/tgt, ist dabei so klein, dab mit linearen Verh/iltnissen gerechnet werden kann. ])as Itimoglobinometer besteht aus einer 30 Watt-Lampe, einem Monochromator (Firma Leitz), einer Cuvette yon 0,5 mm Sehiehtdieke und einem Elektronenvervielfaeher (Dumont, USA). t{egistriert wird mit einem Spiegelgalvanometer. Um die St6rungen auszusehlieBen, die durch ~nderungen der Lichtdurchl~ssigkeit des Blutes mit seiner Str6mungsgeschwindigkeit auftreten, muB das Blur mittets einer besonderen Pumpe mit konstanter Geschwindigkeit durch die Cuvette gesaugt werden. H. SCHOLL und W. THORN (Kiiln): ElektrischeBlutdruckregistrierung Es wird ein Druckreceptor vorgeffihrt, der ohne aufwendige Zusatzgerite an ein beliebiges l~egistrierger~t (Kathodenstrahloszillograph, Licht- oder I)irekt- schreiber) angeschlossen werden kann nnd es gestattet, sowohl Uber- als auch Unterdruck fortlaufend zu registrieren. ])as Ger/~t arbeitet auf elektrodynamischer Basis, eine drnckmodulierte Tr~gerfrequenz gewghrleistet eine lineare Druck- schreibung. Bei Druek~nderung yon 0 auf 200 mm Hg betrigt die Volumenver- schiebung 0,3 mm 3 entsprechend einer linearen Auslenkung yon I reVolt pro Milli- meter Hg. Die Stromversorgung erfolgt im einfachsten Fall fiber einen Netz- transformator mit besonderer Stabilisierung, der aus dem technischen Wechsel- stromnetz gespeist wird. Ffir den gr6Bten Teil des Anwendungsbereichs in der Biologie reichen 50 IEz. Bei gr6Berer Registriergeschwindigkeit oder besonders schnellen Druckabli~ufen erreicht man eine einwandfreie Auf16sung der Druek- schreibung, wenn man zur Stromversorgung des Ger~ts auf einen Niederfrequenz- generator (Sehwebungssummer, 1~. C. Generator) zurfickgreift. tL ZIMMERMINN (Giellen): Demonstration der morphologischen Bilder zu dem Vortrag yon W. Blasius und H. Zimmermann: Funktionelle und histo- chemische Ver~inderungen an den Vorderhornganglienzellen nach zeitlich abg'estufter Isch~mie E. SCH~2TZ und H. GASPERS (Miinster): Demonstration eines Falles yon Syn- chronisierung corticaler Krampfpotentiale mit dem Herzschlag Es werden Elektroencephalogramme eines 26j/~hrigen Patienten mit epilepti- formen Anf/~llen nach Impressionsfraktur des linken Os temporale demonstriert. In mehrfach wiederholten Ableitungen zeigt das EEG periodisch auftre~nde, scharf umschriebene Herdveriinderungen im Bereich des linken mittleren Temporallappens. Die Focusaktivit/it ist teils durch steile Wellen, tells durch tr~gere, positiv-negative Potentialschwankungen oder dureh Entladungskomplexe charakterisiert, die sich aus einem prim~ren, positiv-negativen Spitzenpotential und einer rhythmischen Nachentladung mit einer Frequenz yon 12--15/sec zusammensetzen. In allen Fillen sind die Herdver~nderungen mit dem Herzschlag synebronisiert. Der Beginn tier (oberfl/~chen-positiven) Primi~rkomponente f/~llt dabei ziemlich konstant in den

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96 I)emonstrationen

Wellerd~nge yon 506 m# geniigend monochromatisch erfolgen, so dab Anderungen der Sauerstoffs/~ttigung des Blutes keine Anderungen seiner Lichtdurchl~ssigkeit machen. Die Apparatur wurde insbesondere zur Messung des Herzzeitvolumens mit der Teststoffinjektionsmethode entwickelt. Bei Hunden mit einem Gewicht yon 25 kg geniigen Injektionen yon 3 b i s 6 ml Dextran, t~ingersche L6sung oder Plasma, um geniigend grebe It~moglobin-Konzentrations~nderungen zu erhalten. Die prozentuale Knderung des Grundausschlages, der zwischen 50 und 60 cm be- tr/tgt, ist dabei so klein, dab mit linearen Verh/iltnissen gerechnet werden kann. ])as Itimoglobinometer besteht aus einer 30 Watt-Lampe, einem Monochromator (Firma Leitz), einer Cuvette yon 0,5 mm Sehiehtdieke und einem Elektronenvervielfaeher (Dumont, USA). t{egistriert wird mit einem Spiegelgalvanometer. Um die St6rungen auszusehlieBen, die durch ~nderungen der Lichtdurchl~ssigkeit des Blutes mit seiner Str6mungsgeschwindigkeit auftreten, muB das Blur mittets einer besonderen Pumpe mit konstanter Geschwindigkeit durch die Cuvette gesaugt werden.

H. SCHOLL und W. THORN (Kiiln): ElektrischeBlutdruckregistrierung

Es wird ein Druckreceptor vorgeffihrt, der ohne aufwendige Zusatzgerite an ein beliebiges l~egistrierger~t (Kathodenstrahloszillograph, Licht- oder I)irekt- schreiber) angeschlossen werden kann nnd es gestattet, sowohl Uber- als auch Unterdruck fortlaufend zu registrieren. ])as Ger/~t arbeitet auf elektrodynamischer Basis, eine drnckmodulierte Tr~gerfrequenz gewghrleistet eine lineare Druck- schreibung. Bei Druek~nderung yon 0 auf 200 mm Hg betrigt die Volumenver- schiebung 0,3 mm 3 entsprechend einer linearen Auslenkung yon I reVolt pro Milli- meter Hg. Die Stromversorgung erfolgt im einfachsten Fall fiber einen Netz- transformator mit besonderer Stabilisierung, der aus dem technischen Wechsel- stromnetz gespeist wird. Ffir den gr6Bten Teil des Anwendungsbereichs in der Biologie reichen 50 IEz. Bei gr6Berer Registriergeschwindigkeit oder besonders schnellen Druckabli~ufen erreicht man eine einwandfreie Auf16sung der Druek- schreibung, wenn man zur Stromversorgung des Ger~ts auf einen Niederfrequenz- generator (Sehwebungssummer, 1~. C. Generator) zurfickgreift.

tL ZIMMERMINN (Giellen): Demonstration der morphologischen Bilder zu dem Vortrag yon W. Blasius und H. Zimmermann: Funktionelle und histo- chemische Ver~inderungen an den Vorderhornganglienzellen nach zeitl ich abg'estufter Isch~mie

E. SCH~2TZ und H. GASPERS (Miinster): Demonstrat ion eines Falles yon Syn- chronisierung corticaler Krampfpotentiale mit dem Herzschlag

Es werden Elektroencephalogramme eines 26j/~hrigen Patienten mit epilepti- formen Anf/~llen nach Impressionsfraktur des linken Os temporale demonstriert. In mehrfach wiederholten Ableitungen zeigt das EEG periodisch auftre~nde, scharf umschriebene Herdveriinderungen im Bereich des linken mittleren Temporallappens. Die Focusaktivit/it ist teils durch steile Wellen, tells durch tr~gere, positiv-negative Potentialschwankungen oder dureh Entladungskomplexe charakterisiert, die sich aus einem prim~ren, positiv-negativen Spitzenpotential und einer rhythmischen Nachentladung mit einer Frequenz yon 12--15/sec zusammensetzen. In allen Fillen sind die Herdver~nderungen mit dem Herzschlag synebronisiert. Der Beginn tier (oberfl/~chen-positiven) Primi~rkomponente f/~llt dabei ziemlich konstant in den

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ansteigenden Schenkel der R-Zaeke, auch wenn die Periodendauer des E K G auf Grund einer st~rkeren respiratorischen Arrhythmie sehwankt. In Verbindung mit der Form tier eorticalen Fokalentl~dungen spricht dieser Befund ffir eine nervale Herdprovokation dureh afferente, mit dem ]-Ierzsehlag synehronisierte Impuls- salven (,,vegetative Reflexepilepsie"). Er ist damit als eJn weiterer Hinweis darauf zu werten, dab viscerale Afferenzen in die Tempora]rinde projiziert werden.

K. E. ROTHSCHUH (Miinster): Der Vorgang strnktureller Desorganisation an der Herzmuskelfaser Wird die Skeletmuskelfaser an einem Ende verletzt, so erleidet die Faser eine

vom Quersehnitt ausgehende Ent]adung ihrer Membranspannung, die nach und naeh die ganze Faser ergreift. Dabei erfolgt auBerdem eine fortschreitende Des- organisation der Struktur, die ebenfalls yon cler verletzten Stelle ausgeht. Gleieh- artige Versuche am Herzmuskel ergeben ein ganz anderes Bild. Naeh Vorbehandlung des tterzmuskels yon Frosch, SchildkrSte, Meersehweinchen usw. mit Aeridinorange- LSsung (1:10000) leuchten im Fluoreseenzlieht alle verletzten Enden hellgelb auf, als Zeiehen der dort eintretenden Strukturdesorganisation. Im Unterschied zum Skeletmuskel schreitet dieser Proze~ aber fiber l~ngere Beobachtungszeiten nicht fort, sondern besehrankt sich auf die unmittelbare Region der Durchtrennung. Es gibt also keine fortsehreitende Desorganisation im tterzmuskelsyneytium. Das ent- spricht den elektrophysiologisehen Beobachtungen, nach denen eine verletzte Ste]le sehr sehne]l die Eigenschaft als elektrophysiologiseh verletzte Stelle verliert. Die wahrscheinlichste Deutung ist ein Stop des Desorganisationsprozesses und der Entladung am n~ehsten Glanzstreifen (ausfiihrliche VerSffentliehung demns in Pflfigers Arehiv).

E. LERCHE (Miinster): Demonstration tier verz~gerten Spraehriiekkopplung (Lee-Effekt) Wird einer Person die eigene Sprache fiber ~opfhSrer zeitlich verzSgert wieder-

zugefghrt, so treten eharakteristisehe SpreehstSrungen auf, die sieh vor allem dutch iterative Hemmungen im Spraehablauf auszeiehnen. WSrter mit Doppelsilben be- gi~nstigen das Auftreten soleher SpreehstSrnngen. Der Effekt bleibt nur beim Tauben oder hochgradig SehwerhSrigen aus; er ]~Bt sieh daher vorzi~glich zur audiologischen Simulationspriifung verwenden.

W. M~LER-LIMMROTIt (Miinster): Elektroden zur Elektroretinographie am Mensehen Die bisherige Ableitemethodik zur menschlichen Elektroretinographie weist

mehrere Naehteile auf. Die gewShnlieh zur Ableitung benntzte und mit einem eingelassenen Sflberstift versehene Haftschale verursacht mit ihrem konstanten Durchmesser yon 24 mm bei den verschieden grol~en Lidspalten mehr oder weniger starke Spannungen im Bereich der Conjunctivals~cke und veranlal~t dadureh die Versuchsperson zum LidsehluB mit einem Abheben der Elektrode yon der Cornea. AuBerdem wird durch die grebe Haftsehale die Sauerstoffversorgung der Cornea fiber die Trgnenflfissigkeit erheblich versehlechtert, so dal~ nach langerem Tragen zwar vorfibergehende, gber doch stSrende Hornhauttri~bungen auftreten. Zur Ver- meidung dieser Nachteile wird eine Speculumelektrods angegeben, die aus einem Lidhalter und der eigentlichen Elektrode besteht. Die Verbindung zwischen beiden Teflen wird mit zwei k]einen Stahlfedern hergestellt. Die Kontaktelektrode hat in etwa den Durchmesser der Cornea und enth~lt einen Sflberring zur Ableitung. Das Speculum wird yon den Lidern selbsttgtig gehalten und Lidartefakte werden fiber

Pflfigers Arch., Bd. 266 (Tagungsbericht) 7