demenz – grundlagen, diagnostik, formen. von hans förstl und hans-dieter schweiger

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NEUE BÜCHER | 402 | Pharm. Unserer Zeit | 5/2007 (36) www.pharmuz.de © 2007 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Flora Vegetativa Ein Bestimmungsbuch für Pflanzen der Schweiz im blütenlosen Zustand Gängige Pflanzen im blütenlosen Zu- stand erkennen ist nicht schwer,wenn man die Pflanzen gut kennt. Das er- folgt meist intuitiv,ohne genau zu wis- sen an welchen Merkmalen man sich orientiert. Gilt es allerdings, eine un- bekannte Pflanze oder ein Taxon zu bestimmen, ist man in Regel auf Blüten angewiesen, da die gängigen Bestimmungsschlüssel nahezu aus- schließlich Blüten- oder zumindest Fruchtmerkmale verwenden. Die vor- liegende Flora schafft hier Abhilfe und könnte damit schnell zu den „top tender mitteleuropäischen Bestimmungs- literatur aufsteigen. Insbesondere in Verbindung mit der ebenfalls bei Haupt erschienen „Flora der Schweiz“ bildet sie ein unschlagbares Gespann, das man sich auch für andere Gebiete wünschen würde. Die im April 2007 erschienene Flora deckt das gesamte Gebiet der Schweiz mit 2130 beschriebenen Taxa vollständig ab, jedoch weitgehend auch die angrenzenden Gebiete in Frankreich, Italien, Österreich und Deutschland. Sie ist damit für alle in- teressant, die in diesen Gebieten bota- nisieren und Pflanzen bestimmen wol- len. Nicht behandelt werden aller- dings Gehölze, Kryptogamen, Gymno- spermen sowie Saprophyten. Die Flora wendet sich an bota- nisch vorgebildete Nutzer, da die detaillierten Schlüssel auf Familien- ebene ansetzen. Alle Schlüssel sind durchgängig mit Abbildungen hinter- legt (insgesamt über 3000!). Häufig werden die Merkmalskombinationen Stefan Eggenberg, Adrian Möhl | Haupt Verlag, Bern 2007 | ISBN 3-258-07072-8 | 38,50 Euro Hans Förstl, Hans- Dieter Schweiger | Schriftenreihe der Bayerischen Lan- desapothekerkam- mer Heft 74 | GOVI- Verlag, Eschborn 2007 | ISBN 3-7741-1069-4 | 12,– Euro von sehr ähnlichen Taxa in Tabellen verglichen. Das erleichtert die Bestim- mung sehr ähnlicher Taxa erheblich (bspw.für die Gattungen Carex, Galli- um oder Hieracium). Besonders her- vorheben möchte der Rezensent die hervorragenden Schlüssel zur Diffe- renzierung schwieriger Gruppen, wie beispielsweise der Apiaceen (dieser Schlüssel kommt ohne Fruchtmerk- male aus), der Gattung Alchemilla, oder der Cyperaceen und Poaceen. Auf jeder Seite der Flora werden in der Regel vier Arten mit ihren wesent- lichen vegetativen Merkmalen sowie Informationen zu Habitus, Wuchs- höhe, Höhenverbreitung, Lebensraum und Pflanzensoziologie dargestellt. Vervollständigt wird die Beschreibung durch Verbreitungskärtchen für das Gebiet der Schweiz.Letztere erweisen sich besonders hilfreich bei der siche- ren Bestimmung nahe verwandter Taxa mit unterschiedlichem Verbrei- tungsareal. Die Flora wendet sich sicher an ei- nen Kreis fortgeschrittenerer bota- nisch interessierter Nutzer. Dort wird man ihr keine weite Verbreitung wün- schen müssen, denn jeder, der den Wert des Werkes erkannt hat, wird es sich ohnehin anschaffen. Dazu trägt auch der moderate Preis bei,der durch die Unterstützung unterschiedlicher Institutionen möglich wurde. Den Au- toren muss man für die zugrunde lie- gende – sicher jahrelange – Fleißarbeit sehr dankbar sein. Markus Veit, Kaufering Demenz – Grundlagen, Diagnostik, Formen Je älter die Menschen in unserer Ge- sellschaft werden, desto häufiger tre- ten Demenzerkrankungen auf. Dabei fällt die Versorgung mit entsprechen- den Medikamenten der Apotheke zu und damit natürlich auch die Beratung über die Anwendung dieser Arznei- mittel und den Umgang damit. Darauf müssen wir vorbereitet sein, und das vorliegende Buch trägt dazu bei. Dicht und knapp ist auf 85 Seiten alles Wissenswerte dargestellt. Nach Diagnostik und Symptomen- beschreibung wird die Therapie abge- handelt. Bei der Pharmakotherapie werden nicht nur die möglichen Antidementiva besprochen, sondern ebenso die Demenzleitlinien vorge- stellt. Ein Kapitel ist auch der Therapie von Verhaltensstörungen gewidmet, die parallel zu den kognitiven Störun- gen auftreten. Darüber informiert zu sein ist im Umgang mit Angehörigen von Demenzkranken von großem Vor- teil. Ergänzt werden die Ausführungen im Buch durch die Kapitel „Ansätze für die Pharmazeutische Betreuung“ und einen Ausblick auf zukünftige Therapieoptionen. Die beiden Autoren sind ein Arzt und ein Apotheker,das trägt auf ange- nehme Weise zur umfassenden Infor- mation des Lesers bei. Erika Fink, Frankfurt

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402 | Pharm. Unserer Zeit | 5/2007 (36) www.pharmuz.de © 2007 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

Flora VegetativaEin Bestimmungsbuch für Pflanzen der Schweiz im blütenlosen Zustand Gängige Pflanzen im blütenlosen Zu-stand erkennen ist nicht schwer,wennman die Pflanzen gut kennt. Das er-folgt meist intuitiv,ohne genau zu wis-sen an welchen Merkmalen man sichorientiert. Gilt es allerdings, eine un-bekannte Pflanze oder ein Taxon zubestimmen, ist man in Regel auf Blüten angewiesen, da die gängigenBestimmungsschlüssel nahezu aus-schließlich Blüten- oder zumindestFruchtmerkmale verwenden. Die vor-liegende Flora schafft hier Abhilfe undkönnte damit schnell zu den „top ten“der mitteleuropäischen Bestimmungs-literatur aufsteigen. Insbesondere inVerbindung mit der ebenfalls beiHaupt erschienen „Flora der Schweiz“bildet sie ein unschlagbares Gespann,das man sich auch für andere Gebietewünschen würde.

Die im April 2007 erschieneneFlora deckt das gesamte Gebiet derSchweiz mit 2130 beschriebenen Taxavollständig ab, jedoch weitgehendauch die angrenzenden Gebiete inFrankreich, Italien, Österreich undDeutschland. Sie ist damit für alle in-teressant, die in diesen Gebieten bota-nisieren und Pflanzen bestimmen wol-len. Nicht behandelt werden aller-dings Gehölze, Kryptogamen, Gymno-spermen sowie Saprophyten.

Die Flora wendet sich an bota-nisch vorgebildete Nutzer, da diedetaillierten Schlüssel auf Familien-ebene ansetzen. Alle Schlüssel sinddurchgängig mit Abbildungen hinter-legt (insgesamt über 3000!). Häufigwerden die Merkmalskombinationen

Stefan Eggenberg,Adrian Möhl |Haupt Verlag, Bern2007 | ISBN 3-258-07072-8 |38,50 Euro

Hans Förstl, Hans-Dieter Schweiger |Schriftenreihe derBayerischen Lan-desapothekerkam-mer Heft 74 | GOVI-Verlag, Eschborn2007 | ISBN 3-7741-1069-4 |12,– Euro

von sehr ähnlichen Taxa in Tabellenverglichen. Das erleichtert die Bestim-mung sehr ähnlicher Taxa erheblich(bspw. für die Gattungen Carex, Galli-um oder Hieracium). Besonders her-vorheben möchte der Rezensent diehervorragenden Schlüssel zur Diffe-renzierung schwieriger Gruppen, wiebeispielsweise der Apiaceen (dieserSchlüssel kommt ohne Fruchtmerk-male aus), der Gattung Alchemilla,oder der Cyperaceen und Poaceen.

Auf jeder Seite der Flora werden inder Regel vier Arten mit ihren wesent-lichen vegetativen Merkmalen sowieInformationen zu Habitus, Wuchs-höhe, Höhenverbreitung, Lebensraumund Pflanzensoziologie dargestellt.Vervollständigt wird die Beschreibungdurch Verbreitungskärtchen für dasGebiet der Schweiz.Letztere erweisensich besonders hilfreich bei der siche-ren Bestimmung nahe verwandter Taxa mit unterschiedlichem Verbrei-tungsareal.

Die Flora wendet sich sicher an ei-nen Kreis fortgeschrittenerer bota-nisch interessierter Nutzer. Dort wirdman ihr keine weite Verbreitung wün-schen müssen, denn jeder, der denWert des Werkes erkannt hat, wird essich ohnehin anschaffen. Dazu trägtauch der moderate Preis bei,der durchdie Unterstützung unterschiedlicherInstitutionen möglich wurde. Den Au-toren muss man für die zugrunde lie-gende – sicher jahrelange – Fleißarbeitsehr dankbar sein.

Markus Veit, Kaufering

Demenz –Grundlagen,Diagnostik, Formen

Je älter die Menschen in unserer Ge-sellschaft werden, desto häufiger tre-ten Demenzerkrankungen auf. Dabeifällt die Versorgung mit entsprechen-den Medikamenten der Apotheke zuund damit natürlich auch die Beratungüber die Anwendung dieser Arznei-mittel und den Umgang damit.

Darauf müssen wir vorbereitetsein, und das vorliegende Buch trägtdazu bei. Dicht und knapp ist auf 85Seiten alles Wissenswerte dargestellt.

Nach Diagnostik und Symptomen-beschreibung wird die Therapie abge-handelt. Bei der Pharmakotherapiewerden nicht nur die möglichen Antidementiva besprochen, sondernebenso die Demenzleitlinien vorge-stellt.Ein Kapitel ist auch der Therapievon Verhaltensstörungen gewidmet,die parallel zu den kognitiven Störun-gen auftreten. Darüber informiert zusein ist im Umgang mit Angehörigenvon Demenzkranken von großem Vor-teil.

Ergänzt werden die Ausführungenim Buch durch die Kapitel „Ansätzefür die Pharmazeutische Betreuung“und einen Ausblick auf zukünftigeTherapieoptionen.

Die beiden Autoren sind ein Arztund ein Apotheker, das trägt auf ange-nehme Weise zur umfassenden Infor-mation des Lesers bei.

Erika Fink, Frankfurt