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Das kleine 1 x 1 der
Blutuntersuchung –
Einführung in die Einführung in die
Befundinterpretation
Dr. med. vet. Stefanie Deppenmeier
MVZ Diamedis Diagnostische Medizin Sennestadt GmbH
Literatur
• Kraft / DürrKlinische Labordiagnostik in der Tiermedizin6. Auflage
• Willard / Tvedten• Willard / TvedtenLabordiagnostik in der Kleintierpraxis1. Auflage
• Leistungsverzeichnisse diagnostischer Labore
Präanalytik
Probengewinnung
• Beeinflussung von Laborparametern
z.B. durch Nahrungsaufnahme (Glucose, Harnstoff, Fette, Phosphat)
Aufregung und körperliche Anstrengung (z.B. Erythrozytenzahl, Leukozytenzahl, Glucose, Laktat, Stresshormone, Muskelparameter)
Präanalytik
Probengewinnung
• Serumgewinnung (30 min warten, dann zentrifugieren) Röhrchen ohne Gerinnungshemmer, Gerinnungsfaktoren sind nach Zentrifugation nicht mehr enthaltenZentrifugation nicht mehr enthalten
• Plasmagewinnung (sofort zentrifugieren) Röhrchen mit Gerinnungshemmer, Gerinnungsfaktoren sind nach Zentrifugation noch enthalten
Keine zellulären Bestandteile in Serum und Plasma!
Präanalytik
Welche Probe für welche Untersuchung?
• EDTA-BlutHämatologische Untersuchungen, z.B. Blutbild oder Blutparasiten (nicht einfrieren!), PCR
• SerumKlinisch-chemische Parameter, Serologie, Klinisch-chemische Parameter, Serologie, Immunologie, Endokrinologie
• PlasmaGerinnungsparameter (Citrat-Plasma), ACTH
• VollblutKann eingesandt werden, aber Gefahr von Hämolyse
Präanalytik
Störfaktoren
• Hämolyse
Ursache:Hämolytische Anämie, Fehler bei der Blutabnahme, zu starkes Erwärmen, zu starke ZentrifugationErwärmen, zu starke Zentrifugation(empfohlen ca. 3000 U/min für 5-10 min)
Problem:Verfälschung vieler Laborparameter, wie z.B.Hämatokrit, Erythrozytenzahl, Hämoglobin und vieler photometrisch bestimmter Parameter
Präanalytik
Störfaktoren
• Lipämie
Ursache:Auftreten mikroskopisch kleiner Fetttröpfchen im Serum, z.B. durch fettreiche Futteraufnahme 1-3 h vor fettreiche Futteraufnahme 1-3 h vor Blutentnahme
Problem:Verfälschung einiger Laborparameter, wie z.B.GOT, AP, Bilirubin, Glucose, Ca, Phosphat, Gesamteiweiß, Lipide, Hämoglobin, Albumin, Na, Cl, K
Präanalytik
Störfaktoren
• Bilirubinämie
Ursache:Erhöhter Gehalt an Gallefarbstoffen, z.B. bei Lebererkrankungen, beim Pferd aber auch physiologisch, physiologisch, nicht durch Probenentnahmetechnik zu beeinflussen
Problem:Verfälschung einiger Laborparameter, wie z.B.AP, Gesamteiweiß, Cl, K, Phosphat, Triglyceriden, Kreatinin, Mg
Präanalytik
Störfaktoren
• Glykolyse
Ursache:Abbau von Glucose durch erythrozytäreGlykolyse, zu vermeiden durch schnelle Abzentrifugationzu vermeiden durch schnelle Abzentrifugationdes Serums/Plasmas oder durch Verwendung von NaF-Blut zur Glucosebestimmung
Problem:Verfälschung des Glucose-Wertes (falsch niedrig)
Die Blutentnahme hat geklappt, die Blut-/Serumprobe ist untersucht, untersucht, aber was sagt mir jetzt mein Laborbefund???
• Hämatologie• Klinische Chemie
Hämatologie
Erythrozytenzahl
• Zahl der Erythrozyten pro pl
↑ Polyglobulie (relativ→Verminderung des Plasmas oder absolut→Vermehrung der Erys), durch Dehydratation, Erregung, Anstrengung, Angst, Herz-/Lungeninsuffizienz, Nierentumor, Angst, Herz-/Lungeninsuffizienz, Nierentumor, Hyperthyreose, längerer Aufenthalt in großer Höhe
↓ Anämie (hypochrom, hyperchrom, aplastisch, hämolytisch) oder Hydrämie
Hämatologie
Hämoglobin
• Gehalt an Blutfarbstoff in Erythrozyten (g/dl)
Hämatokrit
• prozentualer Anteil der zellulären Bestandteile (Erythrozyten und Leukozyten) am Gesamtblut(Erythrozyten und Leukozyten) am Gesamtblut• Cave: Relativwert! Der Hämatokrit gibt das Verhältnis Erythrozyten : Plasma an, ist also z.B. bei einer akuten Blutung unverändert!
Hämatologie
Hämoglobin/Hämatokrit
↑ absolute Polyglobulie (durch Hypoxie, z.B. bei Herz-/Lungeninsuffizienz, Polycythaemia vera, Nierentumor, Aufenthalt in großen Höhen)↑ relative Polyglobulie (durch Dehydratation oder Kreislaufschock)oder Kreislaufschock)
↓ AnämieAbsolute Erythrozytopenie bei aplastischen, hypoplastischen, hämolytischen Anämien, chronischer Blutungsanämie sowie einige Tage nach BlutverlustRelative Erythrozytopenie bei Hydrämie
Hämatologie
MCV (mean corpuscular volume)
• gibt das durchschnittliche Volumen der Erythrozyten an• errechnet sich aus Hämatokrit und Erythrozytenzahl
↑ makrozytäre, hyperchrome Anämie
↓ mikrozytäre, hypochrome Anämie
• normal bei normozytärer Anämie
Hämatologie
MCH (mean corpuscular hemoglobin)
• gibt den durchschnittlichen Hämoglobingehaltdes einzelnen Erythrozyten an• zur Unterscheidung von hyperchromer, normochromer und hypochromer Anämie
↑ hyperchrome Anämie
↓ hypochrome Anämie
• normal bei normochromer Anämie
Hämatologie
Thrombozyten
• Anzahl der Thrombozyten pro nl
↑ Thrombozytose (reaktiv)z.B. nach Blutverlust oder Splenektomie↑ Thrombozytämie (bleibende Vermehrung)v.a. myeloproliferative Syndromev.a. myeloproliferative Syndrome
↓ ThrombozytopenieBei Bildungsstörungen im Knochenmark,Bei Umsatzstörungen (z.B. durch DIC)Bei Verlust (z.B. Trauma, Hämostasestörung)Bei Verteilungsstörungen (z.B. Herzinsuffizienz)
Hämatologie
Leukozyten
• Anzahl der gesamten Leukozyten pro nl
↑ physiologisch bei Aufregung, Angst, körperlicher Belastung, Tachykardie, Geburt↑ pathologisch z.B. durch Infektionen, Entzündungen, Intoxikationen (endogen, Entzündungen, Intoxikationen (endogen, exogen), Allergien, Endokrinopathien, Tumore
↓ virale Infektionen, Schock, Blutdruckabfall, erhöhter Leukozytenverbrauch, Zellgifte (z.B. Zytostatika), Knochenmarksatrophie
• weitere Differenzierung im Differentialblutbild
Hämatologie
Leukozyten
• sehr unterschiedliche Zusammensetzung der Leukozytenzahlen bei den verschiedenen Tierarten• Hunde haben ein eher neutrophiles Blutbild, Rinder, Schafe und Ziegen ein eher Rinder, Schafe und Ziegen ein eher lymphozytäres Blutbild• Katzen reagieren mit Leukozytenzahlen sehr sensibel auf Stress• Jungtiere haben häufig eine höhere Leukozytenzahl als adulte Tiere• Vollblüter haben tendenziell einen höheren Lymphozytenanteil
Hämatologie
Neutrophile Granulozyten
• Aufgabe: Phagozytose, sind als erste Zellen am Ort eines Entzündungsgeschehens
↑ gleiche Ursachen wie für die Leukozytose
↓ virale Infektionen, Sepsis, einige ↓ virale Infektionen, Sepsis, einige Protozoeninfektionen (z.B. Toxoplasmen), einige Rickettsieninfektionen (z.B. Ehrlichien), Schock, Blutdruckabfall, erhöhter Leukozytenverbrauch, Knochenmarksatrophie
Hämatologie
Lymphozyten
• Aufgabe: humorale und zelluläre Immunreaktion (B- und T- Zellen)
↑ physiologisch bei jungen Hunden und Katzen und Katzen unter chronischem Stress↑ pathologisch bei chronischen Infektionen/ ↑ pathologisch bei chronischen Infektionen/ Infektionen in Abheilung, viralen Infektionen, M. Addison, lymphatischer Leukämie
↓ akuter Stress, akute Infektion, Immun-suppression (angeboren, erworben, iatrogen), Niereninsuffizienz, M. Cushing
Hämatologie
Eosinophile Granulozyten
• Bluteosinophilie nur kurz, danach Auswanderung in das Gewebe• sehr unterschiedliche Morphologie bei den verschiedenen Tierarten
↑ Allergien, Parasitosen, eosinophile↑ Allergien, Parasitosen, eosinophileEntzündungen in Geweben, M. Addison, Läufigkeit der Hündin, eosinophile Leukämie,auch bei beginnender Genesung (Morgenröte)
↓ akuter Stress, akute Infektionen, M. Cushing, Kortikosteroidtherapie, diabetisches Koma, Urämie, nach ACTH-Test, akute Hämolysen
Hämatologie
Basophile Granulozyten
• nur in sehr geringer Zahl im Blut• Aufgabe: setzen Histamin frei
↑ Hyperlipidämie, bisweilen bei Allergien, Dirofilariose oder eitrigen Entzündungen, bei basophiler Leukämie, physiologisch bei bei basophiler Leukämie, physiologisch bei jungen BasenjisBei Autolyse falsch positive Erhöhung, da fragmentierte Leukozyten mit Basophilenverwechselt werden
Hämatologie
Monozyten
• Aufgabe: Phagozytose
↑ akuter Stress, akute Infektionen, chronische Erkrankungen, M. Cushing, Kortikosteroid- und ACTH-Therapie, monozytäre Leukämie, Immunopathien, hämolytische Anämie, Immunopathien, hämolytische Anämie, exsudative Peritonitis/Pleuritis
Large unstained cells (LUC)
• große, nicht zu differenzierende Zellen
↑ Leukämie, aber auch bei Autolyse!
Klinische Chemie - Kohlenhydrate
Glukose
• leicht durch Futteraufnahme zu beeinflussen, daher am besten am nüchternen Tier untersuchen
• bei der Katze schnell erhöhte Werte durch Stress, daher zur Abklärung eines Diabetes Stress, daher zur Abklärung eines Diabetes mellitus zusätzlich Fruktosamin bestimmen
• Erniedrigung durch Glykolyse, dies kann durch Untersuchung aus NaF-Blut oder schnelle Zentrifugation nach Entnahme verhindert werden
Klinische Chemie - Kohlenhydrate
Glukose
↑ Diabetes mellitus, Stress, M. Cushing, Hyperthyreose, Gehirnerkrankungen, Phäochromozytom, Pankreatitis, Krampf-zuständen, postprandial, agonal, iatrogen
↓ Hyperinsulinismus/Insulinom, Lebertumore, ↓ Hyperinsulinismus/Insulinom, Lebertumore, Hepatopathien, portosystemischer Shunt, Niereninsuffizienz, Äthylenglykolvergiftung, M. Addison, Hypothyreose, Hypoglykämie-Syndrome, Wdk: Ketose, Eichelvergiftung, Hd: renale Glukosurie, Schw: Eperythrozoon
Klinische Chemie - Leber
GPT / ALT
• bei Hund und Katze leberspezifisch, bei anderen Tierarten zur Leberdiagnostik ungeeignet!
↑ akute und chronische Hepatopathien↑ akute und chronische Hepatopathien(entzündlich, degenerativ, toxisch, Stauungsleber, Amyloidose, Trauma, Tumore, Abszesse)auch erhöht bei Fieber und Cholangitis
Klinische Chemie – Leber/Muskel
GOT / AST
• in zahlreichen Organen und Geweben aktiv, nicht organspezifisch!• hohe Aktivität in Herz- und Skelettmuskel und in der Leber• bei Pfd, Rd, Schf, Zg, Schw gewisser Ersatz • bei Pfd, Rd, Schf, Zg, Schw gewisser Ersatz für GPT/ALT• Muskulatur: reagiert träger als CK
↑ Skelettmuskelerkrankungen (außer Atrophie), Hepatopathien, bei Hund und Katze auch bei Kardiomyopathien
Klinische Chemie - Leber
γ-GT (Gamma-Glutamyl-Transferase)
• leberspezifisch!• reagiert träger als GPT oder AP• bei der Katze ohne Aussagekraft, da fast nie erhöht!
↑ Hepatopathien, Cholestase, Pankreatitiden ↑ Hepatopathien, Cholestase, Pankreatitiden mit LeberbeteiligungAuch bei Enteritis, Kolik (Pfd), Leukämie oder Diabetes mellitus, wenn die Leber beteiligt ist
↓ bei Kälbern mit Kolostrum-Unterversorgung am 2. Lebenstag (<100 U/l)
Klinische Chemie - Leber
GLDH (Glutamatdehydrogenase)
• leberspezifisch!• reagiert sehr empfindlich• Erhöhung um das dreifache des oberen Referenzwertes deutet auf Leberzellnekrose hin
↑ Hepatopathien unterschiedlichster Ursache, ↑ Hepatopathien unterschiedlichster Ursache, Cholestase, akute Pankreatitis, Fieber, Vergiftungen mit hepatotoxischen Substanzen;Bisweilen ohne erkennbare hepatische Ursache erhöht
Klinische Chemie - Leber
Bilirubin gesamt
• im Rahmen eines Ikterus erhöht• kann durch prähepatischen, intrahepatischenoder posthepatischen Ikterus erhöht sein
↑ Hepatopathien (intrahepatischer Ikterus), Hämolysen (prähepatischer Ikterus), Hämolysen (prähepatischer Ikterus), Cholestasen (posthepatischer Ikterus)
• zur weiteren Abklärung Bilirubin direkt, hier spricht eine Erhöhung für eine Hepatopathie• oder Differenzierung von Bilirubin I und II
Klinische Chemie - Leber
AP (Alkalische Phosphatase)
• in fast allen Geweben aktiv, daher nicht leberspezifisch• wird v.a. zur Diagnostik von Leber-, Gallengangs- und Knochenveränderungen genutztgenutzt• bei Hd und Pfd besonders sensibel für die Untersuchung auf Cholestasen• bei Jungtieren deutlich höher als bei Adulten
Klinische Chemie - Leber
AP (Alkalische Phosphatase)
↑ starke Erhöhung bei post- und intrahepatischer Cholestase, bakterieller Cholangitis, Steroidhepatopathie, Vergiftung mit Hepatotoxinen↑ moderate Erhöhung bei Hepatopathien ohne ↑ moderate Erhöhung bei Hepatopathien ohne Cholestase, Hyperthyreose, Diabetes mellitus, Hyperkortisolismus, Knochenkrankheiten, Gravidität, Anorexie
↓ Pansenazidose (Wdk), Mangan- und Zinkmangel
Klinische Chemie - Pankreas
α-Amylase
• nicht pankreasspezifisch, wird auch in den Speicheldrüsen, Leber und Dünndarm synthetisiert• sollte immer zusammen mit Lipase bestimmt werdenwerden
↑ um mehr als das Dreifache: verdächtig fürakute Pankreatitis oder Pankreasnekrose↑ um weniger als das Dreifache:Niereninsuffizienz
• auch Erhöhung durch andere Erkrankungen, daher viele falsch positive/negative Ergebnisse
Klinische Chemie - Pankreas
Lipase
• aussagekräftig sind nur Werte, die das Dreifache des oberen Referenzbereiches überschreiten• spezifischer als Amylase
↑ um mehr als das Dreifache: verdächtig für↑ um mehr als das Dreifache: verdächtig fürakute Pankreatitis, Pankreasnekrose, Niereninsuffizienz↑ im Bauchhöhlenpunktat ist spezifisch für Pankreatitis
• auch Erhöhung durch andere Erkrankungen, daher viele falsch positive/negative Ergebnisse
Klinische Chemie - Pankreas
α-Amylase / Lipase
• wegen des hohen Risikos falsch positiver oder falsch negativer Ergebnisse empfiehlt sich eine weitere Abklärung durch pankreasspezifische Marker:
• Trypsin-like Immunoreactivity (cTLI / fTLI)• Trypsin-like Immunoreactivity (cTLI / fTLI)↑ akute Pankreatitis, Pankreasnekrose ↓ chronische Pankreasinsuffizienz• Pankreatische Lipase (cPLI / fPLI)↑ akute Pankreatitis, Pankreasnekrose bei > 250ug/l• Fäkale, canine, pankreatische Lipase↓ chronische Pankreasinsuffizienz
Klinische Chemie - Muskulatur
CK (Creatininkinase)
• rein muskelspezifisch (als einziges Enzym)• reagiert innerhalb kurzer Zeit, kann innerhalb eines Tages massive Schwankungen zeigen!
↑ Muskeltraumen, körperliche Belastung, Tetanus, Myopathien (Belastung, paralytisch, Tetanus, Myopathien (Belastung, paralytisch, nutritiv), Myositis, Krampfanfälle, Kreislaufschock
• bei Hund und Katze schon durch i.m. Injektionen deutliche Erhöhungen• beim Rind auch durch Endometritis oder Labmagenverlagerung erhöht
Klinische Chemie - Muskulatur
α–HBDH (α-Hydroxybutyrat-Dehydrogenase) und LDH (Lactatdehydrogenase)
• α–HBDH = Isoenzym der LDH• nicht gewebsspezifisch, Anstieg bei diversen entzündlichen oder degenerativen Prozessenentzündlichen oder degenerativen Prozessen• Anstieg auch durch Hämolyse
↑ Hepathopathien, Myopathien, andere Entzündungen oder degenerative Erkrankungen
Klinische Chemie - Niere
Harnstoff
• normalerweise Ausscheidung über die Niere, erhöhter Gehalt durch Niereninsuffizienz• beeinflussbar durch Nahrungsaufnahme und endogenen Proteinstoffwechsel
↑ physiologisch wenige Stunden nach ↑ physiologisch wenige Stunden nach proteinreicher Nahrung↑ pathologisch prärenal, renal oder postrenal
↓ proteinarmes Futter, Anorexie, Hepatopathie, Diabetes insipidus, portosystemischer Shunt, Anabolika
Klinische Chemie - Niere
Harnstoff
↑ prärenal: Dehydratation, Kreislauf-/Herzinsuffizienz, Fieber, Gewebsnekrosen oder –blutungen, Hyperthyreose, M. Addison, Hypoalbuminämie(z.B. durch Erbrechen/Diarrhoe)(z.B. durch Erbrechen/Diarrhoe)
↑ renal: (Glomerulo-)Nephritis, Nephropathie, Nierentumor, Nierenamyloidose, Trauma, Nephrotoxine, Nierenkalzinose
↑ postrenal: Verlegung oder Ruptur der Harnwege
Klinische Chemie - Niere
Kreatinin
• nahrungsunabhängig, nicht durch endogenen Proteinstoffwechsel beeinflusst
↑ prärenal: Dehydratation, Kreislauf-/Herzinsuffizienz, M. AddisonM. Addison
↑ renal: (Glomerulo-)Nephritis, Nephropathie, Nierentumor, Nierenamyloidose, Trauma, Nephrotoxine, Nierenkalzinose
↑ postrenal: Verlegung oder Ruptur der Harnwege
Klinische Chemie - Elektrolyte
Natrium
• insbesondere Aussagekraft über Störung des Wasserhaushaltes (Hyperhydratation –Dehydratation)
↑ erhöhte Kochsalzaufnahme (Injektion, Kochsalzvergiftung), Hyperadrenokortizismus, Kochsalzvergiftung), Hyperadrenokortizismus, Hyperaldosteronismus, Wasserverlust (Verbrennungen, Erbrechen/Durchfall, Niereninsuffizienz, Peritonitis, Pankreatitis, Diabetes mellitus, Diuretikagabe), verminderte Wasseraufnahme
Klinische Chemie - Elektrolyte
Natrium
↓ erhöhte Wasseraufnahme, hohe Plasma-osmolalität (z.B. Hyperglykämie), niedrige Plasmaosmolalität (Erbrechen/Durchfall mit Elektrolytverlust, Pankreatitis, Uroabdomen, Hypoadrenokortizismus, Niereninsuffizienz, Hypoadrenokortizismus, Niereninsuffizienz, Herzinsuffizienz, Hypothyreose)
• zur Unterscheidung zwischen hypotonem, isotonem und hypertonem Geschehen zusätzlich Bestimmung der Osmolalität, Hämatokrit, Erythrozytenzahl, Hämoglobin und Gesamtprotein
Klinische Chemie - Elektrolyte
Kalium
• Hyperkaliämie kann zu neuromuskulären Schäden, z.B. Herzmuskelschäden führen;Erhöhung aber auch schnell durch Hämolyse
↑ Nierenversagen, Urämie, Kreislaufversagen, Hypoxie, Azidosen, Chylothorax, Hypoadreno-Hypoxie, Azidosen, Chylothorax, Hypoadreno-kortizismus, Gewebe- (Muskel-) Schäden
↓ Erbrechen/Durchfall, chron.Niereninsuffizienz, chron. Hepatopathie, Diabetes mellitus, Alkalose, Hyperaldosteronismus
Klinische Chemie - Elektrolyte
Magnesium
• Enzymaktivator im ATP-Enzymstoffwechsel• Mangel führt zu tetanischen Krämpfen, Erhöhung zu schlaffer Lähmung
↑ Gebärparese, Niereninsuffizienz, Exsikkose, iatrogeniatrogen
↓ Tetanie (akut)chron. Darmerkrankungen, magnesiumarmes Futter, Pankreatitis, Cholestase, Hyperkalzämie, Nierensinuffizienz, hypokaliämischeKetoazidose, Hyperthyreose, primärer Hyperparathyreoidismus
Klinische Chemie - Elektrolyte
Kalzium
• wichtige Rolle im Knochen- und Skelettmuskelstoffwechsel• gesteuert durch die Nebenschilddrüse
↑ prim., tert. Pseudo-Hyperparathyreoidismus, Vitamin-D-Hypervitaminose, Vergiftungen (z.B. Vitamin-D-Hypervitaminose, Vergiftungen (z.B. Solanum), paraneoplastisch (Analbeutel-karzinom, Lymphom)
↓ Hypoparathyreoidismus, Tetanie, Eklampsie, hypokalzämische Gebärparese, Malabsorption, sek. Hyperparathyreoidismus, C-Zelltumor
Klinische Chemie - Elektrolyte
Phosphat
• wichtige Rolle im Knochen- und Skelettmuskelstoffwechsel• gesteuert durch die Nebenschilddrüse• schnelle Erhöhung durch Hämolyse
↑ sek. Hyperparathyreoidismus, Kalzinose (Rd, ↑ sek. Hyperparathyreoidismus, Kalzinose (Rd, Pfd, Schf), akute Azidosen (Rd), Knochen-heilung, physiologisch bei Jungtieren
↓ prim. Hypoparathyreoidismus, Rachitis, Osteomalazie, Gebärparese, chron. Azidosen, Anorexie, Enteritis, Septikämien (puerperal)
Klinische Chemie - Spurenelemente
Eisen
• v.a. als Hämo- und Myoglobin im Körper vorhanden, aber auch Bestandteil vieler Enzyme
↑ Hepatopathien mit Schäden des Leberparenchyms, Hämochromatosen (selten)Leberparenchyms, Hämochromatosen (selten)
↓ Anämien, Infektionserkrankungen, maligne Tumore, Nephrosen
Klinische Chemie - Lipide
Triglyzeride
• stammen exogen aus der Nahrung oder endogen aus den Hepatozyten
↑ postprandial, Lipomobilisationssyndrome(Kuh, Ponys, Meerschweinchen), Diabetes mellitus, Hypothyreose, M. Cushing, mellitus, Hypothyreose, M. Cushing, Kortikosteroidtherapie, Cholestase, Hepatopathie, Pankreatitis, Pankreasnekrose, exsud. Enteropathie, nephrotisches Syndrom, Urämie
• Hyperlipämie kann andere Blutparameter beeinflussen!
Klinische Chemie - Lipide
Cholesterin
• sowohl endogen gebildet als auch mit der Nahrung aufgenommen• sehr guter Screeningparameter für postpartalkrankheitsgefährdete Kühe
↑ postprandial, Ponyhyperlipidämie, Diabetes ↑ postprandial, Ponyhyperlipidämie, Diabetes mellitus, Hypothyreose, M. Cushing, Kortikosteroidtherapie, Cholestase, Pankreatitis, Pankreasnekrose, idiopathische Hypercholesterinämie, nephrotisches Syndrom, akute Nephritis
Klinische Chemie - Lipide
Cholesterin
↓ zelluläre Hepatopathien, exs. Enteropathie, Anorexie, lang dauernde Fehlernährung, Malabsorptionssyndrom, Hyperthyreose, M. Addison
Rind:↓ Leberverfettung, Lipomobilisationssyndrom(Fat Cow Syndrom), Inappetenz, Enteritis
Klinische Chemie - Eiweiß
Gesamteiweiß
• mit Ausnahme der Immunglobuline wird nahezu das gesamte Plasma-Protein in der Leber synthetisiert• Jungtiere haben ein niedrigeres Gesamtprotein als adulte TiereGesamtprotein als adulte Tiere• Differenzierung durch Eiweßelektrophorese(Albumin, Alpha-, Beta- und Gammaglobuline)
↑ akute Entzündungen und Infektionen, chronische Infektionskrankheiten und Entzündungsprozesse, Dehydratation (relative Hyperproteinämie)
Klinische Chemie - Eiweiß
Gesamteiweiß
↓ verminderte SyntheseMalassimilationssyndrom, exokrine Pankreasinsuffizienz, chron. Hepato- und Enteropathien, Unter-/Fehlernährung, generalisiertes Tumorgeschehen;generalisiertes Tumorgeschehen;Bei Kälbern mit mangelnder Kolostrum-Versorgung <5,5 g/dL
↓ ProteinverlusteProteinurie (nephrotisches Syndrom), exsudative Enteropathien und Dermatitiden, Blutverlust nach außen, M. Addison, maligne Darm- oder Lebertumore
Zusammenfassung
Leber / Galle GPT, GOT, γ-GT, GLDH, Bilirubin, AP, Cholesterin, α-HBDH, LDH
Skelett-muskulatur
CK, GOT, α-HBDH, LDH
Pankreas Amylase, Lipase, TLI, PLI, pankreatische Lipase
Nierenfunktion Harnstoff, Kreatinin
Knochen AP, Kalzium, Phosphat
Zuckerstoff-wechsel
Glucose, Fructosamin
Elektrolyte Natrium, Kalium, Magnesium, Phosphat
Eiweißstoff-wechsel
Gesamteiweiß, Eiweißelektrophorese
Fettstoff-wechsel
Triglyzeride, Cholesterin
Zusammenfassung
• Generell müssen Laboruntersuchungen immer in Zusammenhang mit der Klinik interpretiert werden!• Widersprüchliche Befunde sind (leider) nichts Ungewöhnliches• Viele Laborparameter können unspezifisch • Viele Laborparameter können unspezifisch oder artefiziell erhöht oder erniedrigt sein
Aber…In der Regel kann uns der Laborbefund wertvolle Hinweise geben und die weitere, klinische Diagnostik eingrenzen, bzw. eine Richtung vorgeben.