das große lebensmittel-lexikon. 2., durchgesehene auflage, ergänzt mit den neuen...

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Nr. 11/14 Jahrg. DIE STARKE 445 Methode, Reagenzien und Durchfiihrung sowie besondere Hinwcise auf auftretende Schwierigkeiten und deren Be- hebung. Trotz der Fiille des gebrachten Materials ist im all- gemeinen ein Spezialstudium der aufgefuhrten Literatur nicht notwendig. Ein Autoren- und Sachregister bilden den AbschluU. J. Seidemann Das gro6e Lebensmittel-Lexikon. 2., durchgesehene duflage, erganzt mit den neuen lebensmittelrechtlichen Verord- nungen, Umschau-Verlag Frankfurt/Main und Pinguin- Verlag Innsbruck, 1962,480 Seiten, DM 17,80. Die Neuauflage des erstmalig im Jahre 1956 erschienenen Lexikons, das der gemeinsamen Initiative eines deutschen und eines osterreichischen Verlages zu verdanken ist, wurde gegenuber der ersten Auflage wesentlich erweitert und von Frau Friedl Bigi, Lebensmittelchemikerin am Chem. Unter- suchungsamt Hannover, und Dr. Leopold Ebermann, Lebens- mittel-Versuchsanstalt Wien, durchgesehen. Manche Un- genauigkeiten, die in Zer ersten Auflage enthalten waren, sind durch die Unterstutzung zahlreicher deutscher und oster- reichischer Verbiinde, Institute, Fachwissenschaftler und Industrieunternehmungen richtiggestellt worden. Sehr zu beguRen sind die Nahrwertangaben bei den wichtigsten Lebensmitteln, die fast ausnahmslos der kleinen Sahrwert- tabelle der Deutschen Gesellschaft fur Ernahrung e.V., 6. Auflage 1960 von Dr. W. Wirls, Max-Planck-Institut fur Ernahrungsphysiologie, Dortmund, entnommen sind. Neben den Hauptnahrstoffen (EiweiB, Fett, Kohlenhydrate) sind auch die Mineralstoffe und Vitamine beriicksichtigt worden. Da der Niihrstoffgehalt der pflanzlichen und tierischen Er- zeugnisse von vielen Faktoren beeinfluut wird. stellen die Angaben abgerundete Niiherungswerte dar. Aus den abge- rundeten Analysendaten ist der Caloriengehalt berechnet worden. Dabei wurde in Anlehnung an die Methode der Food and Agriculture Organisation (FAO) der Alkoholgehalt nicht beriicksichtigt, weil die bei der Alkoholverbrennung auf- tretenden Calorien fur die energetischen Bedurfnisse des menschlichen Korpers nur zum Teil ausgenutzt werden. Bei einzelnen Stichworten wird auf die lebensmittelrechtlichen Bestimmungen in der Bundesrepublik und in Osterreich hin- gewiesen, die allerdings nicht in allen Fallen dem neuesten Stand entsprechen. So wurde beispielsweise Starkesirup inzwischen in der Bundesrepublik durch eine Verordnung zur Anderung der Speiseeis-VO zu Speiseeis zugelassen (Stichwort ,,Speiseeis"). Die Erzeugnisse der Stiirkeindustrie sind gebuhrend be- riicksichtigt worden. Sie werden im wesentlichen in Anleh- nung an die Giitevorschriften aus dem Jahre 1948 erlautert. Die entsprechenden Stichwort-Erliiuterungen sind vom Ref. vor Neuauflage des Buches durchgesehen worden. Als unbe- deutender Schonheitsfehler kann angesehen werden, da13 nnter dem Stichwort ,,Stiirkeerzeugnisse" nur die durch Hy- prolyse von Starke mit Siiuren oder Enzymen hergestellten Starkeverzuckerungserzeugnisse ( Starkesirup, Starkezucker und Dextrose) behandelt werden. Richtig wiire hier das Stichwort ,,Starkeverzuckerungserzeugnisse" am Platze, da zu den ,,Stiirkeerzeugnissen" alle Stoffe zu rechnen sind, die durch Bearbeitung von Starke hergestellt werden, also bei- spielsweise auch Quellstiirken, Spezialstiirken und Dextrine. Das Lexikon stellt ein wertvolles Nachschlagewerk und Hilfs- mittel nicht nur fur Kaufleute, sondern auch fur den Lebens- mittelchemiker dar. G. Graefe Biologisch-Medizinisches Taschenbuch 1962, begriindet von Prof. Dr. med. M. Vogel, neubearbeitet von Dr. med. Hans Haferkamp, 22. Jahrgang, Hippokrates-Verlag GmbH, Stuttgart 1962, 920 Seiten. Gznl. DM 10,80. Das bewiihrte Taschenjahrbuch liegt nunmehr bereits in zweiundzwangzigster Auflage vor. Es ist auch in diesem Jahr vollig iiberarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht worden. Der Allgemeine Teil, der die ersten 116 Seiten des Buches umfaat, enthalt Beitrage bekannter biologischer Arzte ur.d Wissenschaftler. Das einleitende Kapitel uber ,,Grundgedanken und Grundlagen der Naturheilkunde" hat der bekannte Arzt und medizinische Schriftsteller Dr. W. Tiegel, Mannheim, iibernommen. Die -4rbeit diirfte zum Verstiindnis naturgemaaer Heilmethoden und ihre Anwen- dung besonders beitragen. Weitere AufsLtze befassen sich mit physikalischen Behandlungsmethcden (Dr. R. Richwien, Halle) und der Gesunderhaltung durch Sport (Dr. G. Kthler, Bremen). Fur den Getreide- und Starkechemiker ist der Beitrag iiber die erniihrungsphysiologische Bedeutung der essen- tiellen Fettsiluren (Dr. U. Wachkl, Hamburg) besonders auf- SchluBreich. Die biologische Bedeutung der mehrfach unge- sattigten Fettsiiuren wurde von der Naturheilkunde bereits seit Jahrzehnten propagiert, bevor sie seit einigen Jahren auch von der klassischen Medizin in zunehmendem MaOe be- riicksichtigt wird. Dies gilt insbesondere fur das Maiskeimol, das sich im Vergleich zu anderen Getreidekeimolen durch einen hohen Linolsauregehalt auszeichcet. Von den zahl- reichen phpsiologischen Funktionen der essentiellen Fett- sauren, insbesondere der Linolsaure, diirften auf Grund des gegenwartigen Standes der Forschung ihre Beziehungen zum Cholesterin im Vordergrund stehen. Es hat sich ein- deutig zeigen lassen, daB Fette mit hoheni Gehalt an LinoI- siiure, speziell Maiskeimd. den Serumcholesterinspiegel zu senken bzw. zu normalisieren vermogen. wahrend Fette, die reich an gesiittigten FettsLuren sind, eine Erhohung des Serumcholesterinspiegels bewirken. Die heute zu beobach- tende starke Zunahme von degenerativen Herz- und GefBO- krankheiten, insbesondere der Arteriasklerose, steht in enger Beziehung zu einem erhohten Cholesterinspiegel. Der spezielle Teil des Buches ist, nie bereits in den letzten Jahren, wiederum vollig iiberarbeitet worden. Mehrere Ka- pitel wurden neu aufgenommen. Die Einteilung des Arznei- mittelteiles erfolgt in bewahrter Weise nach Indikationen. Neugestaltet und den letzten Erkenntnissen iiber die Wir- kungsweise angepal3t wurden die Kapitel uber die Vitamine und uber die Sulfonamide. Spezielle Kapitel iiber medizi- nische Gerate, Biider und heilklimatische Kurorte in der Bundesrepublik, ein Krankheitsregister und ein alpliabe- tisches Praparatenverzeichnis runden das Werk ab, das dem Arzt wie auch dem Chemiker manche nertvolle Anrcgung G. Graefe gibt. Aus Instituten und Forschungseinrichtungen J. A. Radley, Research Institute Um einen Arbeitskreis von 9 Wissenschaftlern zu leiten, ist D. Green, B. Sc., in das J. A. Radley Research Institute, 220 Elgar Road, Reading, Berkshire (England), eingetreten. Er wird sich in dem neuen radiochemischen Laboratorium auf zahlreichen Gebieten mit Problemen der Radiochemie befassen. Bisher war D. Green bei A. W. R . E. Aldermaston, B. P. und B.I.R.A. in ahnlicher Stellung tatig, zuletzt als Reaktor-Chemiker fur Merlin bei A.E.I., Aldermaston. E r hat sich in den letzten Jahren auf die Aktivitiits-Analyse spe- zialisiert . Konferena iiber Mikrowiigung im Vakuum Die Anwendung gravimetrischer MeBverfahren mit Hilfe der elektronischen Mikrowiigungnimmt standig an Bedeutung zu. Aus diesem Grunde fand am 30. Oktober 1962 in LOB AngelesfUSA ein Erfahrungsaustausch iiber dieses Arbeits- gebiet der modernen physikalisch-chemischen Forschung s tat t. Vor einem Gremium von Fachleuten, unter ihnen auch deutsche Wissenschaftler, hielt der Erfinder einer nach ihm

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Page 1: Das große Lebensmittel-Lexikon. 2., durchgesehene Auflage, ergänzt mit den neuen lebensmittelrechtlichen Verordnungen, Umschau-Verlag Frankfurt/Main und Pinguin-Verlag Innsbruck,

Nr. 11/14 Jahrg. D I E S T A R K E 445

Methode, Reagenzien und Durchfiihrung sowie besondere Hinwcise auf auftretende Schwierigkeiten und deren Be- hebung. Trotz der Fiille des gebrachten Materials ist im all- gemeinen ein Spezialstudium der aufgefuhrten Literatur nicht notwendig. Ein Autoren- und Sachregister bilden den AbschluU. J. Seidemann

Das gro6e Lebensmittel-Lexikon. 2., durchgesehene duflage, erganzt mit den neuen lebensmittelrechtlichen Verord- nungen, Umschau-Verlag Frankfurt/Main und Pinguin- Verlag Innsbruck, 1962,480 Seiten, DM 17,80. Die Neuauflage des erstmalig im Jahre 1956 erschienenen

Lexikons, das der gemeinsamen Initiative eines deutschen und eines osterreichischen Verlages zu verdanken ist, wurde gegenuber der ersten Auflage wesentlich erweitert und von Frau Friedl Bigi, Lebensmittelchemikerin am Chem. Unter- suchungsamt Hannover, und Dr. Leopold Ebermann, Lebens- mittel-Versuchsanstalt Wien, durchgesehen. Manche Un- genauigkeiten, die in Zer ersten Auflage enthalten waren, sind durch die Unterstutzung zahlreicher deutscher und oster- reichischer Verbiinde, Institute, Fachwissenschaftler und Industrieunternehmungen richtiggestellt worden. Sehr zu beguRen sind die Nahrwertangaben bei den wichtigsten Lebensmitteln, die fast ausnahmslos der kleinen Sahrwert- tabelle der Deutschen Gesellschaft fur Ernahrung e.V., 6. Auflage 1960 von Dr. W . Wirls , Max-Planck-Institut fur Ernahrungsphysiologie, Dortmund, entnommen sind. Neben den Hauptnahrstoffen (EiweiB, Fett, Kohlenhydrate) sind auch die Mineralstoffe und Vitamine beriicksichtigt worden. Da der Niihrstoffgehalt der pflanzlichen und tierischen Er- zeugnisse von vielen Faktoren beeinfluut wird. stellen die Angaben abgerundete Niiherungswerte dar. Aus den abge- rundeten Analysendaten ist der Caloriengehalt berechnet worden. Dabei wurde in Anlehnung an die Methode der Food and Agriculture Organisation (FAO) der Alkoholgehalt nicht beriicksichtigt, weil die bei der Alkoholverbrennung auf- tretenden Calorien fur die energetischen Bedurfnisse des menschlichen Korpers nur zum Teil ausgenutzt werden. Bei einzelnen Stichworten wird auf die lebensmittelrechtlichen Bestimmungen in der Bundesrepublik und in Osterreich hin- gewiesen, die allerdings nicht in allen Fallen dem neuesten Stand entsprechen. So wurde beispielsweise Starkesirup inzwischen in der Bundesrepublik durch eine Verordnung zur Anderung der Speiseeis-VO zu Speiseeis zugelassen (Stichwort ,,Speiseeis").

Die Erzeugnisse der Stiirkeindustrie sind gebuhrend be- riicksichtigt worden. Sie werden im wesentlichen in Anleh- nung an die Giitevorschriften aus dem Jahre 1948 erlautert. Die entsprechenden Stichwort-Erliiuterungen sind vom Ref. vor Neuauflage des Buches durchgesehen worden. Als unbe- deutender Schonheitsfehler kann angesehen werden, da13 nnter dem Stichwort ,,Stiirkeerzeugnisse" nur die durch Hy- prolyse von Starke mit Siiuren oder Enzymen hergestellten Starkeverzuckerungserzeugnisse ( Starkesirup, Starkezucker und Dextrose) behandelt werden. Richtig wiire hier das Stichwort ,,Starkeverzuckerungserzeugnisse" am Platze, da zu den ,,Stiirkeerzeugnissen" alle Stoffe zu rechnen sind, die durch Bearbeitung von Starke hergestellt werden, also bei- spielsweise auch Quellstiirken, Spezialstiirken und Dextrine. Das Lexikon stellt ein wertvolles Nachschlagewerk und Hilfs- mittel nicht nur fur Kaufleute, sondern auch fur den Lebens- mittelchemiker dar. G. Graefe

Biologisch-Medizinisches Taschenbuch 1962, begriindet von Prof. Dr. med. M . Vogel, neubearbeitet von Dr. med. Hans Haferkamp, 22. Jahrgang, Hippokrates-Verlag GmbH, Stuttgart 1962, 920 Seiten. Gznl. DM 10,80. Das bewiihrte Taschenjahrbuch liegt nunmehr bereits in

zweiundzwangzigster Auflage vor. Es ist auch in diesem Jahr vollig iiberarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht worden. Der Allgemeine Teil, der die ersten 116 Seiten des

Buches umfaat, enthalt Beitrage bekannter biologischer Arzte ur.d Wissenschaftler. Das einleitende Kapitel uber ,,Grundgedanken und Grundlagen der Naturheilkunde" hat der bekannte Arzt und medizinische Schriftsteller Dr. W . Tiegel, Mannheim, iibernommen. Die -4rbeit diirfte zum Verstiindnis naturgemaaer Heilmethoden und ihre Anwen- dung besonders beitragen. Weitere AufsLtze befassen sich mit physikalischen Behandlungsmethcden (Dr. R. Richwien, Halle) und der Gesunderhaltung durch Sport (Dr. G . Kthler, Bremen).

Fur den Getreide- und Starkechemiker ist der Beitrag iiber die erniihrungsphysiologische Bedeutung der essen- tiellen Fettsiluren (Dr. U . Wachkl, Hamburg) besonders auf- SchluBreich. Die biologische Bedeutung der mehrfach unge- sattigten Fettsiiuren wurde von der Naturheilkunde bereits seit Jahrzehnten propagiert, bevor sie seit einigen Jahren auch von der klassischen Medizin in zunehmendem MaOe be- riicksichtigt wird. Dies gilt insbesondere fur das Maiskeimol, das sich im Vergleich zu anderen Getreidekeimolen durch einen hohen Linolsauregehalt auszeichcet. Von den zahl- reichen phpsiologischen Funktionen der essentiellen Fett- sauren, insbesondere der Linolsaure, diirften auf Grund des gegenwartigen Standes der Forschung ihre Beziehungen zum Cholesterin im Vordergrund stehen. Es hat sich ein- deutig zeigen lassen, daB Fette mit hoheni Gehalt an LinoI- siiure, speziell Maiskeimd. den Serumcholesterinspiegel zu senken bzw. zu normalisieren vermogen. wahrend Fette, die reich a n gesiittigten FettsLuren sind, eine Erhohung des Serumcholesterinspiegels bewirken. Die heute zu beobach- tende starke Zunahme von degenerativen Herz- und GefBO- krankheiten, insbesondere der Arteriasklerose, steht in enger Beziehung zu einem erhohten Cholesterinspiegel.

Der spezielle Teil des Buches ist, n ie bereits in den letzten Jahren, wiederum vollig iiberarbeitet worden. Mehrere Ka- pitel wurden neu aufgenommen. Die Einteilung des Arznei- mittelteiles erfolgt in bewahrter Weise nach Indikationen. Neugestaltet und den letzten Erkenntnissen iiber die Wir- kungsweise angepal3t wurden die Kapitel uber die Vitamine und uber die Sulfonamide. Spezielle Kapitel iiber medizi- nische Gerate, Biider und heilklimatische Kurorte in der Bundesrepublik, ein Krankheitsregister und ein alpliabe- tisches Praparatenverzeichnis runden das Werk ab, das dem Arzt wie auch dem Chemiker manche nertvolle Anrcgung

G. Graefe gibt.

Aus Instituten und Forschungseinrichtungen

J. A. Radley, Research Institute

Um einen Arbeitskreis von 9 Wissenschaftlern zu leiten, ist D. Green, B. Sc., in das J. A. Radley Research Institute, 220 Elgar Road, Reading, Berkshire (England), eingetreten. Er wird sich in dem neuen radiochemischen Laboratorium auf zahlreichen Gebieten mit Problemen der Radiochemie befassen. Bisher war D. Green bei A. W. R. E. Aldermaston, B. P. und B.I.R.A. in ahnlicher Stellung tatig, zuletzt als Reaktor-Chemiker fur Merlin bei A.E.I., Aldermaston. E r hat sich in den letzten Jahren auf die Aktivitiits-Analyse spe- zialisiert .

Konferena iiber Mikrowiigung im Vakuum

Die Anwendung gravimetrischer MeBverfahren mit Hilfe der elektronischen Mikrowiigungnimmt standig an Bedeutung zu. Aus diesem Grunde fand am 30. Oktober 1962 in LOB AngelesfUSA ein Erfahrungsaustausch iiber dieses Arbeits- gebiet der modernen physikalisch-chemischen Forschung s tat t. Vor einem Gremium von Fachleuten, unter ihnen auch deutsche Wissenschaftler, hielt der Erfinder einer nach ihm