dankwort des präsidenten an dr. wolfgang rehm
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Dankwort des Präsidenten an Dr. Wolfgang RehmAuthor(s): Anders LönnSource: Fontes Artis Musicae, Vol. 32, No. 3 (Juli-September 1985), pp. 183-184Published by: International Association of Music Libraries, Archives, and Documentation Centres(IAML)Stable URL: http://www.jstor.org/stable/23505800 .
Accessed: 16/06/2014 09:53
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Dankwort des Präsidenten an Dr. Wolfgang Rehm
Meine Damen und Herren, liebe Kollegen:
Ich habe jetzt noch eine Pflicht zu erfüllen, bei der sich das Angenehme und das
Unangenehme die Waage halten. Unangenehm ist diese Pflicht, weil der Anlaß ein
bedauerlicher ist: Wolfgang Rehm gibt das Amt als Schatzmeister ab. Angenehm deshalb,
weil es mir die Gelegenheit gibt, ihm für seine jahrelange Arbeit ein paar Worte des Dankes
zu sagen. Der Schatzmeister der AIBM ist ein vielgeplagter Mann. Er muß dafür sorgen, daß die
Gelder von den einzelnen Ländergruppen und von den einzelnen Mitgliedern pünktlich
eingehen, er muß dann, wenn sie nicht pünktlich eingehen, Mahnungen verschicken;
zunächst Adagio oder allenfalls Andante. Wenn das nicht sofort hilft, vielleicht Allegro ma
non tanto. Wenn sich auf der Gegenseite Verstimmung abzeichnet, muß auch schon einmal
ein Allegretto grazioso e un poco scherzoso versucht werden und als Ultima ratio dann ein
Prestissimo appassionato e marcato alla tedesca.
Wenn das Geld dann da ist, muß es ordentlich verbucht werden, und die vielen
Rechnungen müssen bezahlt sein. Der Schatzmeister muß die Mitgliedskartei führen, muß
sie mit den Ländergruppen, dem Generalsekretär und dem Verleger der Fontes abstimmen,
damit die Adressenkartei für den Versand der Fontes up to date ist, er muß das Budget
aufstellen, muß die Abschlußrechnung eines jeden Jahres erledigen, er muß auf den
Jahrestagungen und Kongressen der AIBM die Budgets und die Jahresabrechnungen
erläutern, verteidigen und geduldig alle Fragen beantworten (con pazienza), er muß . . ., er
muß . . ., er muß . . .
Wolfgang Rehm hat dieses Amt, das so viele Pflichten und gar keinen Nutzen und keine
Privilegien verleiht, 1959 in Cambridge übernommen. Damals hatte die AIBM ganze 687
Mitglieder. Mit dem Ansteigen der Mitgliederzahl, mit der immer schwieriger werdenden
finanziellen Situation, ist dieses Amt nicht leichter geworden. Wenn ich bedenke, daß Du,
lieber Wolfgang, es 25 Jahre geduldig und mit Energie verwaltet hast, dann muß ich Dir
dafür unsere aller uneingeschränkte Bewunderung aussprechen. Es muß aber noch ein weiteres gesagt werden. Du hast dieses Amt nicht nur mit großer
Geduld, großer Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit verwaltet, Du warst darüber hinaus auch
ein exzellentes, ideenreiches und aktives Vorstandsmitglied, dem es nicht nur um das
finanzielle Wohlergehen der AIBM ging, sondern dem das Schicksal der AIBM und der
gesamten musikbibliothekarischen Arbeit überhaupt am Herzen lag. Wir hoffen und
erbitten, daß Du dem Vorstand, insbesondere aber Deinem Amtsnachfolger, Deinen Rat,
den wir sicher brauchen werden, auch in Zukunft nicht versagen wirst. Es ist uns eine große
und beruhigende Genugtuung, daß Du als Schatzmeister des RISM und damit als
Vorstandsmitglied einem der wichtigsten Projekte der AIBM und unserer Gesellschaft nach
wie vor aktiv verbunden bleibst.
Das was wir hier jetzt veranstalten ist also kein Abschied. Trotzdem ist es ein Einschnitt,
und wir möchten die Gelegenheit wahrnehmen, Dir herzlich Dank zu sagen. In diesen Dank
ist auch der Dank für Deine Frau Helga eingeschlossen. Ohne ihre unermüdliche Arbeit hätte das Pensum wohl kaum bewältigt werden können. Wenn ein Honorary Treasurer in
unserer Satzung vorgesehen wäre, dann wäre Helga Rehm die erste Anwärterin auf diesen
Posten.
Wir wissen, daß unsere Dankbarkeit wenigstens vorerst und heute nur in sehr
bescheidener Form ausgedrückt werden kann. Wir wollen unserer Dankbarkeit aber doch in
gewisser Weise eine greifbare Form verleihen und hoffen, daß wir mit dem kleinen
Geschenk, für das Wolfgangs engste Kollegen und Freunde gesammelt haben, eine Freude
machen können.
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184 Dank wort des Präsidenten an Dr. Wolfgang Rehm
Dieses Geschenk, ein lithographierter Klavierauszug des Don Giovanni aus dem frühen
19. Jahrhundert, spielt auf Deine musikologische und editorische Arbeit an. Es ist aber
wegen des Textes der Introduzione des Atto primo wie geschaffen, um die Stimmungslage eines Schatzmeisters der AIBM auszudrücken:
Notte e giorno faticar,
per chi nulla sa gradir,
piova e vento sopportar,
mangiar male, e mal dormir. Anders Lönn Anders Lönn
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