conservirung des weins nach pasteur's verfahren

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Conservirung dcs Wciiis. - Gchandlung dcs Weins ctc. 277 Auge. Nun setzt man von dem Schmalzc 200 g. in1 geschmol- zcncn Zustande hinzu und fahrt rnit dem Reiben fort. Meist ist binnen kaum einer Stunde die Extinction erreicht, worauf der Rest des Fettes kalt zugemischt wird. Statt des im Codex vorgcschriebenen benzoehaltigen Schmalzes schlagt der Vcrf. folgende Formcl vor : Quecksilber 1000 g. Mandelol 20 ,, Perubalsam 20 ,, Schweineschmalz 960 >, Das Quecksilber verschwindet uberraschend schnell in dem Gemisch von Oel und Balsam; im Uebrigen wird wie oben verfahren. (Journ. de Pharnz. et de Chim. 4. Skr. xvz. 220.). G. C. W. Conservirung des Weins nnch P a s t e u r ’s Verfahren. Prof. N e u b a u e r in Wicsbaden hat P a s t e u r ’ s Ver- fahren, den Wein auf 60° bis 65O C. zu erhitzen, rnit Roth- wein versucht, indem er die Flaschen in ein Wasserbad brachte. Der Erfolg war so giinstig, dass die Winzer zu Ahrweiler sjch zur Anschaffung eines transportablen Erwiir- mungsapparates entschlossen , melcher dort bereits in voller Thiitigkeit ist. Der Eothwein eignet sich besonders zu die- sem Verfahren, weil er sich beim Erhitzen gar nicht trubt, indem die Eiweisskorper durch den Gerbstoff bereits ausge- t%Ut sind. Dr. Buhl in Deidesheim erwarmt seit Jahren feine Bouquetweine mit bestem Erfolge. (Biittger’s polytechn. No- tizblatt, 1872. Nr. XX. DiTigler’s Polyt. Joum. Bd. CCVU; H&t 2, p. 175.). Kr. Behandlung des Meins mit Lnft bei der Verg%hrung. Unter ,,Behandlung des Weins mit Luft (Aeration) versteht man das Hindurchpressen fein zertheilter atmospha- rischcr Luft durch Most oder Jungwein aahrend des Gah- rungsprocesses. Der Most wird auf einer Temperatur von 26O bis 27O Cs erhalten, und die Luft wird am ersten Tage ungefahr eine halbe Stunde lang durch ihn kraftig hindurch- gepresst ; diese Operation wird an jedem Tage jedesmal cinige Minuten lang wiederholt , bis die Giihrung vollstandig erfolgt ist, wozu fiinf bis vierzehn Tage erforderlich sind. Einige Tage spater kann dann der Wein von den Hefen abgezogen

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Page 1: Conservirung des Weins nach Pasteur's Verfahren

Conservirung dcs Wciiis. - Gchandlung dcs Weins ctc. 277

Auge. Nun setzt man von dem Schmalzc 200 g. in1 geschmol- zcncn Zustande hinzu und fahrt rnit dem Reiben fort. Meist ist binnen kaum einer Stunde die Extinction erreicht, worauf der Rest des Fettes kalt zugemischt wird.

Statt des im Codex vorgcschriebenen benzoehaltigen Schmalzes schlagt der Vcrf. folgende Formcl vor :

Quecksilber 1000 g. Mandelol 20 ,, Perubalsam 20 ,, Schweineschmalz 960 >,

Das Quecksilber verschwindet uberraschend schnell in dem Gemisch von Oel und Balsam; im Uebrigen wird wie oben verfahren. (Journ. de Pharnz. et de Chim. 4. Skr. xvz. 220.). G. C. W.

Conservirung des Weins nnch P a s t e u r ’s Verfahren. Prof. N e u b a u e r in Wicsbaden hat P a s t e u r ’ s Ver-

fahren, den Wein auf 60° bis 65O C. zu erhitzen, rnit Roth- wein versucht, indem er die Flaschen in ein Wasserbad brachte. Der Erfolg war so giinstig, dass die Winzer zu Ahrweiler sjch zur Anschaffung eines transportablen Erwiir- mungsapparates entschlossen , melcher dort bereits in voller Thiitigkeit ist. Der Eothwein eignet sich besonders zu die- sem Verfahren, weil er sich beim Erhitzen gar nicht trubt, indem die Eiweisskorper durch den Gerbstoff bereits ausge- t%Ut sind. Dr. Buhl in Deidesheim erwarmt seit Jahren feine Bouquetweine mit bestem Erfolge. (Biittger’s polytechn. No- tizblatt, 1872. Nr. X X . DiTigler’s Polyt. Joum. Bd. CCVU; H&t 2, p . 175.). Kr.

Behandlung des Meins mit Lnft bei der Verg%hrung. Unter ,,Behandlung des Weins mit Luft “ (Aeration)

versteht man das Hindurchpressen fein zertheilter atmospha- rischcr Luft durch Most oder Jungwein aahrend des Gah- rungsprocesses. Der Most wird auf einer Temperatur von 26O bis 27O Cs erhalten, und die Luft wird am ersten Tage ungefahr eine halbe Stunde lang durch ihn kraftig hindurch- gepresst ; diese Operation wird an jedem Tage jedesmal cinige Minuten lang wiederholt , bis die Giihrung vollstandig erfolgt ist, wozu fiinf bis vierzehn Tage erforderlich sind. Einige Tage spater kann dann der Wein von den Hefen abgezogen