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Sonntag, 22. Dezember · 17.00 Uhr · Dom CHORKONZERT CHORKONZERT · CHORVESPER · ORGELKONZERT KONZERTE JUDAS MACCABAEUS Weihnachtskonzert des Domchores

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Sonntag, 22. Dezember · 17.00 Uhr · Dom

CHORKONZERTCHORKONZERT · CHORVESPER · ORGELKONZERT

KONZERTE

JUDAS MACCABAEUSWeihnachtskonzert des Domchores

HÄNDEL

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DAS JÜDISCHE LICHTERFEST CHANUKKA

DURCH ALEXANDER DEN GROSSEN WURDE DIE GRIECHISCHE KULTUR UND SPRACHE IM GESAMTEN MITTELMEERRAUM UND ORIENT VERBREITET.

DIE HELLENISTISCHE KULTUR ENTSTAND.

Einer seiner Nachfahren, Antiochus IV Epiphanes, betrachtete es als seine Mission, die bis dahin herrschende Achtung einheimischer Religionen aufzukünden. So weihte er den Jerusalemer Tempel dem Zeus, was den Widerstand des Priesters Mattathias hervorruft. Im Zuge der Kämpfe wird Mattathias getötet. Doch unter der Führung seines Sohns Judas Makkabäus gelingt es den Tempel wieder zu erobern.

Als der Tempel gereinigt ist und wieder eingeweiht werden kann, geschieht ein Wunder. Bei den Aufräumarbeiten war eine kleine Flasche reinen Öls gefunden worden. Das Öl ist bestimmt für den 7-armigen Leuchter, die Menora. Die Menge würde ausreichen, für einen Tag die Lichter brennen zu lassen. Doch tatsächlich können die Lichter der Menora acht Tage lang mit dem Inhalt des Kruges ent-zündet werden, bis der Nachschub den Tempel erreicht hat.

Das jüdische Lichterfest, Chanukka (wortwörtlich übersetzt „Einweihung“), erinnert an dieses Wunder. So werden in der dunkelsten Zeit des Jahres am Spätnachmittag oder Abend an acht aufeinander folgenden Tagen begleitet von Segenssprüchen die Lichter des Chanukka-Leuchters entzündet. Erst 1, dann 2, dann 3… Zum Entzünden wird eine eigene Kerze benutzt, der sogenannte Schamasch.

Während die Kerzen brennen, soll die Hausgemeinschaft zusammen sein und fröhlich feiern. Es wird gesungen und gespielt und die Kinder überlegen, wie auch sie die Welt ein klein wenig heller machen können. Natürlich darf auch die traditionelle Speise nicht fehlen. In Erinnerung an das Öl-Wunder isst man in Öl Gebackenes, vorzugsweise Kartoffelpuffer oder Berliner, auf hebräisch Sufganiot.

Aufgrund der zeitlichen Nähe zum Christfest veränderte sich in unseren Breiten die Feier des Chanukka-Festes in einer Hinsicht: Weil christliche Kinder einen Berg an Geschenken unter dem Weihnachtsbaum finden, beschenken jüdische Eltern ihre Kinder zu Chanukka, an jedem der acht Abende mit einem (kleineren) Geschenk.

Pastorin Bettina Kiesbye (Beauftragte für den christlich-jüdischen Dialog)

Re plik der Temple Menora, The Temple Institute, Jewish Quarter, Jerusalem.

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JUDAS MACCABAEUS

Oratorium in englischer Sprache für Soli, Chor und Orchester

Georg Friedrich Händel (1685 - 1759)

MITWIRKENDE

Knut Schoch (Tenor) Judas Maccabaeus

Matthias Horn (Bass) Simon, Bruder des Judas / Eupolemus, jüdischer

Botschafter aus Rom

Tanya Aspelmeier (Sopran) eine Israelitin

Daniel Lager (Countertenor) ein Israelit / Bote

Lübecker Domchor / die Israeliten

Jan Pentak (Orgel)

Fabian Luchterhandt (Cembalo)

Mitglieder der Lübecker Philharmoniker und Gäste

Klaus Eldert Müller Leitung

„Judas Maccabaeus“ zählte schon zu Lebzeiten Händels zu seinen erfolgreichsten und am meisten aufgeführten Werken. Erzählt wird eine Geschichte aus dem Alten Testament, die uns in den apokryphen Makkabäerbüchern überliefert ist. Dieses Erzählung bildet wiederum für die jüdischen Gemeinden weltweit die Grundlage für das Chanukka-Fest, bei dem man der Wiedereinweihung des Tempels unter Judas Makkabäus gedenkt. Das christliche Weihnachtsfest steht durch die Verwendung der Lichtsymbolik in engem Zusammenhang mit dem jüdischen Chanukka-Fest.

EINE KURZE WERKEINFÜHRUNG „JUDAS MACCABAEUS”

DES OPERNBETRIEBS MIT SEINEN PERSONELLEN UND FINANZIELLEN EINSCHRANKUNGEN UBERDRUSSIG GEWORDEN, WANDTE SICH

GEORG FRIEDRICH HANDEL IN LONDON AB 1741 ENDGULTIG DER KOMPOSITION VON ORATORIEN ZU.

Vor allem sah er im Oratorium die Möglichkeit, als Komponist selbst über Gehalt und Form, Charakterisierung und Spannungsverlauf seiner musikalischen Epen bestimmen zu können. Ein wesentlicher Vorteil war zudem, dass Händel selbst seine Textdichter auswählen konnte. Als Grundlage der Libretti diente in den meisten Fällen das Alte Testament. Die Stoffe betrafen meistens sehr konkret – aber möglichst unausgesprochen – die eigene Zeit mit ihren geistes-geschichtlichen und politischen Aktualitäten.

„Judas Maccabaeus“ ist die erste Frucht aus der Zusammenarbeit zwischen Händel und dem Theologen Thomas Morell (1703 - 1784), seinem bevorzugten Textdichter der späteren Oratorien, darunter auch „Theodora“ und „Jephta“. Gleichzeitig markierte dieses „Sacred drama“ das Ende der Zusammenarbeit mit Charles Jennens, dank dessen Libretti zu „Messiah“, „Saul“ und „Belshazzar“ Händel große Erfolge gefeiert hatte.

Der Stoff der Oratorienhandlung geht im Wesentlichen auf die Bücher der Makkabäer im Alten Testament zurück. (In den Lutherbibeln finden sich diese Bücher zwischen den beiden Testamenten bei den sog. Apokryphen, den nur in griechisch überlieferten jüdischen Schriften). Darin wird der Kampf der Israeliten gegen die Seleukiden geschildert, die den Juden jegliche Gottesdienste verbieten wollten. Dabei bewährte sich vor allem Judas Makkabäus (wörtlich: der Hämmerer), dem es gelang, im Jahre 161 v. Chr. den Tempel in Jerusalem zu befreien und neu zu weihen. Morell vermischte diese Haupthandlung – anachronistischerweise – mit gewissen Details aus der Geschichtsschreibung des Flavius Josephus (1. Jh. n. Chr.), verschwieg dabei aber, dass der historische Judas bald nach den hier geschilderten Ereignissen selbst umgekommen ist.

So handelt der erste Akt des Oratoriums von der Erhebung des Judas zum Feldherrn der Israeliten, der zweite von bedeutenden Siegen, aber auch von der Bedrohung durch ein ägyptisches Heer unter Führung von Gorgias, der dritte von der Rückeroberung des Tempels und von der endgültigen Unabhängigkeit Judäas, welche Anlass zu einer großen Feier und einem rauschenden Schluss ist.

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Den Hintergrund für diese Stoffwahl bildeten die Aufstände der britischen Jakobiten, welche die Rückkehr der einst vertriebenen Stuarts auf den englischen Thron und die Absetzung der aktuellen Herrscher aus der Familie der Kurfürsten von Braunschweig-Hannover erkämpfen wollten. Die Erhebung wurde schließlich in der Schlacht bei Culloden (Schottland) am 16. April 1746 unter der Führung des Duke of Cumberland, des Bruders von König Georg II. niedergeschlagen. Morells Textbuch muss nach eigener Aussage schon Ende 1745 vorgelegen haben, da ein Sieg der königstreuen Truppen schon damals zu erwarten war.

Georg Friedrich Händel (1685 – 1759), National Portrait Gallery

Morell machte den Bezug zu den aktuellen Vorgängen im Vorwort zum Libretto nachträglich klar: „The plan of Judas Maccabaeus was designed as a compliment to the Duke of Cumberland upon his returning victorious from Scotland“. Händel wartete jedoch den endgültigen Sieg der königlichen Truppen ab, begann die Komposition am 9. Juli 1746 und setzte bereits den 2. August als Schlussdatum unter den dritten Akt.

„Judas Maccabaeus“ ist ein Kollektiv-Oratorium: Nicht psychologisch scharf ausgeleuchtete Einzelcharaktere stehen im Vordergrund, sondern das Volk Israel als Gesamtheit. Folgerichtig liegt das Schwergewicht von Händels Musik ganz auf der Wirkung der Chöre und einiger Ensemblesätze der Solisten, Arien spielen hier ausnahmsweise eine geringere Rolle als in den meisten Oratorien Händels. Mit diesem „Siegeskonzert“ (so der Händel-Forscher Winton Dean) gelang dem Komponisten eines seiner fortschrittlichsten und unmittelbar publikumswirksamsten Oratorien. Händel leitete die Uraufführung am 1. April 1747 im Londoner Covent Garden Theatre und dirigierte zwischen den Akten II und III sein eigens dazu komponiertes „Concerto a due cori“ F-Dur (HWV 334).

Zu Händels Lebzeiten ist „Judas Maccabaeus“ rund fünfzigmal aufgeführt worden, allein vierunddreissigmal unter seiner Mitwirkung. Dabei erweiterte er die Komposition zunehmend, was einer farbigeren Orchestrierung zugute kam. 1748 fügte er dem Oratorium den Chor „See the conq'ring hero comes“ aus „Joshua“ zu, eines seiner populärsten Stücke, das im deutschen Sprachraum unter dem Text „Tochter Zion, freue dich“ bekannt geworden ist. In jüdischen Kreisen ist diesem Stück auch ein Text auf das Chanukka-Fest unterlegt worden.

So umstritten das Oratorium im 19. und 20. Jahrhundert auch war, so rasch hatte es sich anfangs verbreitet in ganz Europa und ab 1796 auch in Nordamerika. Besonders in Deutschland diente „Judas Maccabaeus“ bald als Symbol deutsch-nationaler Bewegungen und wurde das Opfer mancher Umdichtungen „in deutschem Geist“. So widmete 1811 der Goethe-Freund Carl Friedrich Zelter eine Aufführung in der Berliner Singakademie dem Andenken des 1806 gefallenen Prinzen Louis Ferdinand von Preussen. Umgekehrt empfahl Kurt Singer, der Intendant des Jüdischen Kulturbundes, noch 1943 das Werk für eine Aufführung im Konzentrationslager Theresienstadt als einen „mächtigen heroischen Hymnus auf die Freiheit“, „als die einzige der Situation angemessene Musik“. Heute wird „Judas Maccabaeus“ meistens in der englischen Originalsprache aufgeführt, was – über alle denkbaren Bezüge zur jeweiligen Gegenwart hinaus – den ursprünglichen Entstehungsanlass wieder stärker ins Bewusstsein rücken hilft.

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ERSTER TEIL

Der Chor der Israeliten beklagt den Tod von Mattathias, dem Vater des Judas Maccabaeus. Der Hohepriester Simon verkündet, dass Gott in einer Offenbarung Judas Maccabaeus zum Nachfolger bestimmt hat, der die Israeliten zum Sieg führen werde. Die Israeliten fassen Mut, folgen ihm und beten um ihre Freiheit.

ZWEITER TEIL

Die Israeliten sind siegreich aus der Schlacht gegen Samaria und Syrien zurückgekehrt. Sie frohlocken über ihr Glück und preisen Judas. Ein Bote kommt und verkündet, dass vonseiten Agyptens ein neuer Krieg droht. Die Israeliten fallen sogleich wieder in Verzweiflung, werden aber von Simon beschwichtigt, die neue Plage sei nicht zu ihrem Verderben, sondern zu ihrer Züchtigung ausgesandt. Judas stimmt erneut den Schlachtruf an, dem die Israeliten folgen.

DRITTER TEIL

Während die Israeliten das Fest des Lichtes begehen, kommt ein Bote aus Kapharsalama und berichtet über die Schlacht. Judas zieht als Sieger ein. Er ermahnt, auch in der Stunde des Sieges der Gefallenen zu gedenken. Eupolemus, der jüdische Gesandte in Rom, berichtet von einem Bündnis mit dem römischen Senat, das die Unabhängigkeit Judäas schützt. Lob- und Dankgesänge beschließen das Oratorium.

ORATORIUM „JUDAS MACCABAEUS“ GEORG FRIEDRICH HÄNDEL (1685 - 1759)

INHALTSUBERSICHT

1. Ouvertüre

2. Chor der Israeliten Mourn, ye afflicted children, the remains of captive Judah, mourn in solemn strains; your sanguine hopes of liberty give o’er, your hero, friend and father is no more. Trauert, kummervolle Kinder, Hinterbliebene des Volkes Juda in Gefangenschaft, ja trauert; der starken Hoffnung von Freiheit nun entsagt: euer Held, Freund und Vater ist nicht mehr.

6. Rezitativ: Simon Not vain is all this storm of grief, to vent our sorrows, gives relief. Wretched indeed! But let not Judah’s race their ruin with desponding arms embrace. Distractful doubt and desperation i’ll become the chosen nation, chosen by the great I am, the Lord of hosts, who, still the same, we trust, will give attentive ear to the sincerity of pray’r. Nicht nutzlos ist dies’ ungestüme Weh, den Kummer auszusprechen spendet Trost. Welch Elend! Und doch darf Judas Stamm nicht in Verzweiflung dem Geschick erliegen. Verzagen, Zweifel, Hoffnungslosigkeit geziemen nicht dem auserwählten Volk, von dem Allmächtigen erkoren, Ihm, dem Herrn der Heerscharen, der immerdar, so vertrauen wir, sein aufmerksames Ohr wird leihen aufrichtigem Gebet.

7. Arie: Israelitin Pious orgies, pious airs, decent sorrow, decent pray’rs, will to the Lord ascend, and move His pity, and regain His love. Frommes Gelage, fromme Lieder, züchtige Trauer, züchtiges Gebet steigen empor zum Herrn und rühren sein Mitleid, gewinnen seine Liebe neu.

8. Chor der Israeliten O Father, whose almighty pow’r the heav’ns and earth and seas adore! The hearts of Judah, thy delight, in one defensive band unite. And grant a leader bold and brave, if not to conquer, born to save. O Vater, dessen allmächtige Gewalt Himmel und Erde und das Meer anbeten; die Herzen von Juda, deine Freude, schließen sich schützend nun zusammen. Gewähr uns einen kühnen, tapf’ren Führer, nicht zur Eroberung, doch zur Rettung geboren.

LIBRETTO DES ORATORIUMS

ERSTER TEIL

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9. Accompagnato: Simon I feel, I feel the Deity within, who, the bright cherubim between, His radiant glory erst display’d. To Israel’s distressful pray’r He hath vouch safe’d a gracious ear, and points out Maccabaeus to their aid. Judas shall set the captive free, and lead us on to victory. Ich spür in mir der Gottheit Wirken, die sich inmitten hehrer Cherubim im Strahlenglanze offenbart. Den Stoßgebeten Israels hat Er ein gnädig Ohr gewährt, zum Nothelfer ernennt er Makkabäus. Judas wird die Gefangenen befrei’n und alle uns zum Siege führen.

10. Arie: Simon und Chor der Israeliten Arm, arm, ye brave! A noble cause, the cause of Heav’n your zeal demands. In defence of your nation, religion, and laws, th’Almighty Jehovah will strengthen your hands. / We come, we come, in bright array, Judah, thy sceptre to obey. Auf, rüstet euch, ihr Tapferen! Ein edles Unterfangen, des Himmels Ehr beansprucht euren Mut. Zum Schutz eures Volkes, eures Glaubens und eures Rechtes wird der allmächtige Jahwe stärken eure Hand. / Wir kommen, wohl gewappnet kommen wir, Juda, zu folgen deinem Zepter.

11. Rezitativ: Judas Makkabaus ’Tis well, my friends; with transport I behold the spirit of our fathers, fam’d of old for their exploits in war. Oh, may they fire with active courage you, their sons, inspire; as when the mighty Joshua fought, and those amazing wonders wrought, stood still, obedient to his voice, the sun, till kings he had destroy’d, and kingdoms won. Recht so, meine Freunde! Ich sehe mit Entzücken in euch den Geist, der unsere berühmten Väter im Kampf geziert. Möge ihr Feuer mit kühnem Mut entflammen euch, ihre Söhne; wie damals, als der starke Josua kämpfte und seine Wundertaten hat vollbracht, die Sonne stillstand, gehorsam seinem Wort, bis er die Könige bezwang und Reiche unterwarf.

12. Arie: Judas Makkabaus Call forth thy pow’rs, my soul, and dare the conflict of unequal war. Great is the glory of the conqu’ring sword, that triumphs in sweet liberty restor’d. Erwecke meine Seele, deine Macht und wage die Schlacht gegen den überlegenen Feind. Groß ist die Pracht des Siegerschwerts, das sich wiedergewonnener süßer Freiheit freut.

13. Rezitativ: Israelitin To Heav’n’s immortal King we kneel, for blessings on this exemplary zeal. Bless him, Jehovah, bless him, and once more to Thy own Israel liberty restore. Vor dem unsterblichen Himmelskönig knien wir, erflehn Segen für dies’ musterhafte Streben. Segne, Jahwe, segne ihn und stelle deinem Volk Israel die Freiheit wieder her.

Auszug aus Händels „Judas Maccabaeus“

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17. Duett: Israelitin und Israelit Come, eversmiling Liberty, and with thee bring thy jocund train. For thee we pant, and sigh for thee, with whom eternal pleasures reign. Komm, Freiheit, die du allzeit lächelst, und bringe mit dein heiteres Gefolge. Wir lechzen, seufzen nach dir, mit der ewige Freuden herrschen.

18. Chor der Israeliten Lead on, lead on! Judah disdains the galling load of hostile chains. Voran, voran! Juda schmäht der feindlichen Ketten unleidliches Joch.

19. Rezitativ und Accompagnato: Judas Makkabaus So will’d my father, now at rest in the eternal mansions of the blest: «Can ye behold,» said he «the miseries in which the long-insulted Judah lies? Can ye behold their sore distress, and not, at least, attempt redress?» Then, faintly, with expiring breath, «Resolve, my sons, on liberty or death!» We come! O see, thy sons prepare the rough habiliments of war; with hearts intrepid, and revengeful hands, to execute, o sire, thy dread commands. So sprach mein Vater, der nun ruht dort, wo auf ewig alle Seligen zuhaus: „Seht ihr“, sprach er, „das Elend, das unser oft geschmähtes Juda drückt? Könnt ihr die schwere Not mit ansehn, und keine Abhilfe zu schaffen wagen?“ Dann, sterbend, mit dem letzten Hauch: „Entschließt euch meine Söhne, zu Freiheit oder Tod!“ Wir kommen! Sieh nur, deine Söhne richten das grobe Kriegszeug zum Gebrauch her, furchtlosen Herzens und mit Rächerhänden, o Herrscher, deinen Schreckensbefehl auszuführen.

20. Halbchor der Israelitischen Manner Disdainful of danger, we’ll rush on the foe, that Thy pow’r, O Jehovah, all nations may know. Gefahr nicht achtend hetzen wir den Feind, auf dass, Jahwe, alle Völker spüren mögen deine Macht.

21. Rezitativ: Judas Makkabaus Ambition! If e’er honour was thine aim, challenge it here: The glorious cause gives sanction to thy claim. O Ehrgeiz! Wenn jemals Ehrgefühl du erstrebtest, fordere es hier heraus! Die gerechte ruhmreiche Sache rechtfertigt deinen Anspruch. 23. Rezitativ: Israelit O Judas, may these just pursuits inspire all Israel with thy true heroic fire. O Judas, möge dieser Edelmut ganz Israel beseelen und den Kampfgeist stärken. 24. Arie: Israelit Far brighter than the morning, thy glorious name adorning, let fame reward thy care. Viel heller als der Morgen dein großer Name pranget, der Ruhm belohne dich.

25. Rezitativ: Israelit Haste we, my brethren, haste we to the field, dependent on the Lord, our strenght and shield. Eilt nun, ihr Brüder, eilt mit mir zur Schlacht! Denn Gott ist unsre Kraft und Schild.

26. Chor der Israeliten Hear us, O Lord, on Thee we call, resolv’d on conquest, or a glorious fall. Erhör uns, o Herr, wir flehn Dich an, zum Sieg entschlossen oder edlem Tod.

27. Chor der Israeliten Fall’n is the foe; so fall Thy foes, O Lord, where warlike Judas wields his righteous sword! Gefallen ist der Feind; so soll’n deine Feinde fallen, Herr! Wo sein gerechtes Schwert der streitbare Judas schwingt.

28. Rezitativ: Israelit Victorious hero! Fame shall tell, with her last breath, how Apollonius fell, and all Samaria fled, by thee pursued through hills of carnage and a sea of blood. While thy resistless prowess dealt around, with their own leader’s sword, thy deathful wound. Thus, too, the haughty Seron, Syria’s boast, before thee fell with his unnumber’d host. Siegreicher Kriegsheld! Ew’ger Ruhm verkündet einst, wie Apollonius, wie ganz Samaria oh, von dir verfolgt durch Leichenhügel und ein Meer von Blut, da dein unbänd’ger Kriegsmut mit dem Schwerte Ihres eig’nen Haupts sie tödlich traf. Und auch der Frevler Seron, Syria’s Stolz, sank vor dir hin mit ungezähltem Heer. 29. Arie: Israelit So rapid thy course is, not numberless forces withstand thy all-conquering sword. Though nations surround thee, no pow’r shall confound thee, ’till freedom again be restor’d. So flink gerät dein Siegeszug, dass keine Streitmacht widerstehen kann der Herrschaft deines Schwerts. Und seist von Völkerschaften du umzingelt, keine Macht wird dich beschämen, bis Freiheit neu errungen ward. 33. Rezitativ: Israelitin O let eternal honours crown his name; Judas! first worthy in the rolls of fame. Say, «He put on the breast-plate as a giant, and girt his warlike harness about him. In his acts he was like a lion, and like a lion’s whelp roaring for his prey.» O krön’ ein ew’ger Nachruhm deinen Namen, Judas! vorglänzend in dem Buch der Zeit. Sprecht, „Er zog an den Harnisch wie ein Riese, im Gurt das mächt’ge Schlachtschwert zur Seite. Und er war im Kampf wie ein Löwe, und wie ein junger Löwe, brüllend nach dem Raub.“

ZWEITER TEIL

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34. Arie: Israelitin From mighty kings he took the spoil, and with his acts made Judah smile. Judah rejoiceth in his name, and triumphs in her hero´s fame. Mächtigen Königen hat er den Sieg geraubt, und seine Taten ließen Juda lächeln. Judäa freute sich der Tat und prangte mit des Siegers Ruhm.

35b. Chor der Israeliten Hail, hail, Judea, happy land! Salvation prospers in his hand. Heil, Heil, Judäa, glückliches Land! Rettung gedeiht in seiner Hand.

36. Rezitativ: Judas Makkabaus Thanks to my brethren. But look up to Heav’n. To Heav’n let glory and all praise be giv’n. To Heav’n give your applause, nor add the second cause, as once your fathers did in Midian, saying, «The sword of God and Gideon». It was the Lord that for His Israel fought, and this our wonderful salvation wrought. Dank meinen Brüdern. Doch blickt auf zum Himmel. Dem Himmel nur gebühren Ehr und Preis. Dem Himmel spendet euren Beifall, daneben lasst nichts anderes gelten, wie eure Vorväter getan in Midian, die einst gesagt: „Das Schwert des Herrn und Gideon.“ Es war der Herr, der für sein Israel gekämpft und unsre wundersame Rettung hat vollbracht.

40. Rezitativ: Bote O Judas, O my brethren! New scenes of bloody war in all their horrors rise. Prepare, prepare, or soon we fall a sacrifice to great Antiochus. From the Egyptian coast (where Ptolomy hath Memphis and Pelusium lost) he sends the valiant Gorgias, and commands his proud, victorious bands to root out Israel’s strength, and to erase ev’ry memorial of the sacred place. O Judas, o ihr Brüder! Neue Schreckensszenen blutgen Krieges erstehn in ihrer ganzen Grausamkeit. Rüstet zum Kampf, sonst fallen wir zum Opfer bald dem großen Antiochus. Von Agyptens Strand (wo Ptolemäus Memphis und Pelusium verlor) schickt er den tapfren Gorgias, und befiehlt des Helden siegreichem und stolzem Heer, Israels Macht zu rauben, auszulöschen gar jede Erinnerung an unser Heiligtum.

41. Chor der Israeliten Ah! wretched, wretched Israel! fall’n how low, from joyous transport to desponding woe. Ach, armes, elendes Israel! Wie tief bist du gestürzt von höchster Freuden Gipfel in des Jammers Tal. 42. Rezitativ: Simon Be comforted. Nor think these plagues are sent for your destruction, but for chastisement. Heav’n oft´ in mercy punisheth, that sin may feel its own demerit from within, and urge not utter ruin. Turn to God, and draw a blessing from

His iron rod. Seid getrost! Nicht ausgesandt sind diese Plagen, euch zu verder-ben, nein, zur Züchtigung. Oft straft der gnädige Himmel nur, damit die Sünde das eig’ne Ubel in sich spürt, und meidet gänzlich Ruin. Wendet euch Gott zu und schöpft Segen aus seinem harten Schlag.

43. Arie: Simon The Lord worketh wonders His glory to raise, and still, as He thunders, is fearful in praise. Der Herr wirkt Wunder, seinen Ruhm zu erhöhn und sei, wenn er auch grollt, ehrfürchtig gepriesen.

44. Rezitativ: Judas Makkabaus My arms! Against this Gorgias will I go. The Idumean governor shall know how vain, how ineffective his design, while rage his leader, and Jehovah mine. Meine Waffen! Gegen den Gorgias will ich ziehn! Den Idumäerführer will ich lehren, wie vergeblich, wie wirkungslos sein Plan, da ihn nur Wut treibt, doch Jahwe mich.

45. Arie: Judas Makkabaus und Chor der Israeliten Sound an alarm. Your silver trumpets sound, and call the brave, and only brave, around. Who listeth, follow: to the field again! Justice with courage is a thousand men. / We hear, we hear the pleasing dreadful call, and follow thee to conquest. If to fall, for laws, religion, liberty, we fall. Gebt das Signal! Lasst silberne Trompeten ertönen und ruft die Tapferen und nur die Tapferen zusammen. Wer darauf hört, ziehe erneut zu Felde! Gerechtigkeit und Mut sind tausend Mannen wert. / Wir hör’n, wir hör’n den grausam süßen Klang, wir folgen dir zum Kampf. Sollten wir fallen, tun wir’s für Recht und Religion und Freiheit.

46. Rezitativ: Simon Enough! To Heav’n we leave the rest. Such gen’rous ardor firing ev’ry breast, we may divide our cares. The field be thine, O Judas, and the sanctuary mine. For Sion, holy Sion, seat of God, in ruinous heaps is by the heathen trod. Such profanation calls for swift redress, if e’er in battle Israel hopes success. Genug! Der Ausgang steht bei Gott. Da solches Feuer jede Brust entflammt, so teilen wir die Macht; das Feld sei dein, O Judas, doch das Heiligtum mein. Denn Zion, unser Zion, Gottes Sitz, er liegt in Staub, vom Heidendienst entstellt. All die Entweihung ruft zur Rache auf, soll je im Kampfe Israel erfolgreich sein.

47. Arie: Simon With pious hearts, and brave as pious, O Sion, we thy call attend, nor dread the nations that defy us, God our defender, God our friend. Mit frommem Herzen, mutig ebenso wie fromm, folgen o Zion, deinem Rufe wir, und fürchten nicht die Völker, die uns trotzen, wenn Gott uns schützt und freundlich ist gesinnt.

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48a. Rezitativ: Israelit Ye worshippers of God! Down, down with the polluted altars, down. Hurl Jupiter Olympius from his throne, nor reverence Bacchus with his ivy crown and ivy-wreathed rod. Our fathers never knew Him, or his beastly crew, or, knowing, scorn’d such idol vanities. Ihr Diener unseres Herrn! Hinab mit dem entweihten Opferherd! Stürzt den olymp’schen Jupiter vom Thron, und fliehet den Bacchus mit dem Efeukranz und weinumwund’nen Stab. Nie kannten unsre Väter Ihn und sein Gefolg, und, kennend, fluchten solchem Götzendienst.

49. Arie: Israelitin Wise men flat´ring, may deceive us with their vain, mysterious art; magic charms can ne´er relieve us, nor can heal the wounded heart. Falscher Weisheit Hirngespinste täuschen euch durch heitern Scherz, doch erträumte Zauberkünste heilen nie ein krankes Herz.

48b. Rezitativ: Israelitin No more in Sion let the virgin throng, wild with delusion, pay their nightly song to Ashtoreth, yclep’d the Queen of Heav’n. Hence, to Phoenicia be the goddess driv’n, or be she, with her priests and pageants, hurl’d to the remotest corner of the world, ne’er to delude us more with pious lies. Nicht mehr in Zion soll der Jungfrau’n Schar, wild in Betörung, weih’n den nächt’gen Sang der Astaroth, der Himmelskönigin. Fern, fern nach Tyrus weist die Göttin weg, oder stosst ihren Dienst und Priester aus bis zum entfernt’sten Winkel dieser Welt, uns nicht zu täuschen mehr mit frommem Trug.

50. Chor der Israeliten We never, never will bow down to the rude stock or sculptur’d stone. We worship God, and God alone. Nimmer, nimmer wollen wir uns beugen vor roh behauenem oder feinem Götzenbild. Israels Gott beten wir an, Gott allein.

52. Accompagnato: Simon See, see yon flames that from the altar broke, in spiry streams pursue the trailing smoke. The fragrant incense mounts the yielding air, sure presage that the Lord hath heard our pray’r. Seht dort die Flammen vom Altar auflodern, hoch auf dem Rauch, der abzieht, folgen. In weiche Lüfte steigt empor duftender Weihrauch, sicheres Vorzeichen uns, dass Gott sein Volk erhört.

53. Rezitativ: Israelitin Oh, grant it, heav’n, that our long woes may cease, and Judah’s daughters taste the calm of peace, sons, brothers, husbands to bewail no more, tortur’d at home, or havock’d in the war. Lass, Herr, ein Ende nehmen unser langes Leid, Judäas Töchter lasse Ruh und Frieden kosten. Nicht mehr beweinen Bruder, Gatten, Sohn, gequält daheim oder im Krieg gemetzelt.

54. Arie: Israelitin So shall the lute and harp awake, and sprightly voice sweet descant run. Seraphic melody to make, in the pure strains of Jesse’s son. Mögen die Laute und die Harfe nun erwachen, fröhlicher Stimmen süßer Ton erklingen zu himmlischer Melodie, so rein, wie vordem sang Isais Sohn.

55. Rezitativ: Bote I und II From Capharsalama, on eagle wings I fly with tidings of impetuous joy. Came Lysias, with his host array’d in coat of mail; their massy shields of gold and brass flash´d lightning o’er the fields, while the huge tow’rback’d elephants display’d a horrid front. But Judas, undismay’d, met, fought, and vanquish’d all the rageful train. Yet more, Nicanor lies with thousands slain; the blasphemous Nicanor, who defied the living God, and, in his wanton pride, a public monument ordain’d of victories yet ungain’d.But lo! the conqueror comes, and on his spear, to dissipate all fear, he bears the vaunter’s head and hand, that threaten’d desolation to the land. Von Kapharsalama komm ich auf Adlerschwingen mit ungebärdig froher Botschaft her. Es nahte Lysias mit seinem Heer, geordnet und in Rüstungen gehüllt; die wuchtgen Schilde aus Gold und Messing blitzten übers Feld, und riesenhafte Elefanten standen turmbeschwert, in grauenhafter Front. Doch Judas, unerschrocken, traf, focht und schlug den ganzen wüt’gen Tross. Noch mehr! Nikanor liegt mit Tausenden; der trotzige Nikanor, der so frech den Herrn verwarf, und schon ein Denkmal sich in frechem Ubermut erhöh’t für Siege noch unerkämpft. / Doch seht! der Sieger erscheint, auf seinem Speer (zu tilgen alle Furcht) seht da des Frevlers Haupt und Hand, die mit Verderb bedrohten unser Land.

DRITTER TEIL

51. Arie: Israelit Father of Heav’n, from Thy eternal throne, look with an eye of blessing down, while we prepare with holy rites to solemnize the feast of lights. And thus our grateful hearts employ, and in Thy praise this altar raise, with carols of triumphant joy. Himmelsvater, von Deinem ewigen Thron herab blicke nun segnend auf uns nieder, da wir mit heiligen Riten uns anschicken, das Fest des Lichtes feierlich zu begehen. Da wir dankbaren Herzens schaffen, und Dir zum Preis diesen Altar errichten mit jubelnd triumphierendem Gesang.

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56. Chöre der Jünglinge, Jungfrauen und Israeliten See, the conqu’ring hero comes, sound the trumpets, beat the drums. Sports prepare, the laurel bring, songs of triumph to him sing. See, the godlike youth advance, breathe the flutes and lead the dance. Myrtle wreaths and roses twine, to deck the hero’s brow divine. See, the conqu’ring hero comes! Sound the trumpets, beat the drums. Sports prepare, the laurel bring, Songs of triumph to him sing. Seht den Siegeshelden kommen! Schallt, Trompeten, Pauken, tönt! Opfer bereitet, Lorbeer streut, Triumphgesänge stimmet an. Seht den göttlichen Jüngling herschreiten! Blast die Flöten, führt den Tanz; Myrthenkränze, Rosen flechtet, des Helden göttlich Haupt bekränzt. Seht den Siegeshelden kommen! Schallt, Trompeten, Pauken, tönt! Opfer bereitet, Lorbeer streut, Triumphgesänge stimmet an.

57. Marsch

58. Soli und Chor der Israeliten Sing unto God, and high affections raise, to crown this conquest with unmeasur’d praise. Singt unserm Gott, lasst eure Gefühle auflodern, mit unbemessnem Lob den Sieg zu krönen.

59. Rezitativ: Judas Makkabaus Sweet flow the strains that strike my feasted ear. Angels might stoop from heav’n to hear the comely song ye sing to Israel’s Lord and King. But pause awhile: due obsequies prepare to those who bravely fell in war. Süß klingen die Töne an mein verzücktes Ohr, wohl neigen Engel sich herab, zu lauschen dem anmutigen Liede, das wir singen, für Israels Herrscher und König. Doch haltet ein: zur geziemenden Leichenfeier rüstet der Vielen, die im Kampfe mutig fielen.

60. Arie: Judas Makkabaus With honour let desert be crown’d; the trumpet ne’er in vain shall sound, but, all attentive to alarms, the willing nations fly to arms, and conquering or conquer’d, claim the prize of happy earth, or far more happy skies. In Ehren lasst die Wüste blühen; nie soll’n Trompeten ungehört verhallen, sondern des Hilferufes stets gewärtig sollen die kampfbereiten Völker zu den Waffen eilen und siegreich oder auch besiegt erlangen irdisches und mehr noch himmlisch Glück.

61. Rezitativ: Eupolemus Peace to my countrymen; peace and liberty. From the great senate of imperial Rome, with a form league of amity, I come. Rome, whate’er nation dare insult us more, will rouse, in our defence, her vet’ran pow’r, and stretch her

vengeful arm, by land or sea to curb the proud, and set the injur’d free. Friede meinen Landsleuten, Frieden und Freiheit. Von dem erhabenen Senat des römischen Reiches komm ich mit dem Gelöbnis guten Einvernehmens. Rom wird, welche Nation uns auch bedrohen mag, rüsten zu unserem Schutz mit aller Macht und rächend seinen Arm ausstrecken über Land und Meer, die Hochmütigen zu zähmen und befrei’n die Unterdrückten.

64. Duett: Israelitin und Israelit O lovely peace, with plenty crown’d, come, spread thy blessings all around. Let fleecy flocks the hills adorn, and vallies smile with wavy corn. O holder Friede, reich an Lust, süß labt dein Segen jede Brust. Wo sonst der Fuß des Kriegers trat, wallt lachend nun die goldne Saat.

65. Arie: Simon und Chor der Israeliten Rejoice, O Judah, and in songs divine, with Cherubim and Seraphim, harmonious join. Hallelujah, Amen. Rejoice, O Judah, and in songs divine, with Cherubim and Seraphim harmonious join. Hallelujah, Amen. Frohlocke, Juda! Und in göttliche Gesänge mit Cherubim und Seraphim stimme harmonisch ein. Halleluja, Amen. Frohlocke, Juda, und in göttliche Gesänge mit Cherubim und Seraphim stimme harmonisch ein. Halleluja, Amen.

aus: „Die Bibel in Bildern“ Julius Schnorr von Carolsfeld  (1794 - 1872)

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TANYA ASPELMEIER

DANIEL LAGER

TANYA ASPELMEIER STUDIERTE GESANG IN DEN SPARTEN LIED, ORATORIUM UND OPER AN DER MUSIKHOCHSCHULE HAMBURG, WO SIE IHR

KONZERTEXAMEN UND OPERNDIPLOM MIT AUSZEICHNUNG ABLEGTE.

Ein Studienaufenthalt in Annecy, Frankreich festigte ihre besondere Bindung zu dem französischen Repertoire. Im Laufe ihres Studiums gewann die junge Sopranistin einige Preise renommierter Gesangswettbewerbe, so beim Bundes-wettbewerb Gesang in Berlin, und verkörperte zahlreiche Opernpartien. Ihr Repertoire spannt einen Bogen von der Barockoper über Mozart und Operette bis zum zeitgenössischen Musiktheater und schließt die gängigen Oratoriumspartien ihres Faches sowie eine Reihe von Liedprogrammen ein. Gastengagements führten sie u. a. an das Oldenburger Staatstheater, die Oper Bonn und die Hamburgische Staatsoper sowie auf Festivals wie in Baden-Baden, Bayreuth, Salzburg, Sydney, Tokio, Wien. Ihre besondere Aufmerksamkeit gilt der Interpretation der Barock-musik. Sie unterrichtet neben internationalen Meisterkursen auch an der Hoch- schule für Künste Bremen, dem Hamburger Konservatorium und der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Als ausgebildete Atemtherapeutin gibt Tanya Aspelmeier internationale Meisterkurse in Gesang und Atem-Körper Stimmarbeit und wurde 2018 als Professorin für Gesang an die Universität für Musik und darstellenden Kunst Wien berufen.

DANIEL LAGER STUDIERTE AN DER HOCHSCHULE FUR MUSIK UND THEATER HANNOVER GESANG BEI RALF POPKEN UND NORMA ENNS UND

SCHLOSS 2006 ALS „DIPLOM OPERNSANGER“ AB.

Er besuchte Meiserkurse für Alte Musik bei Anthony Rooley und Evelyn Tubb und für szenische Arbeit beim „Jekerstudio“ in Maastricht. Zur Vertiefung der Kenntnisse in Aufführungspraxis und Barockgesang arbeitete Daniel Lager mit Barbara Schlick, Kai Wessel und Konrad Junghänel zusammen. Als Konzert- und Ensemblesänger ist Daniel weltweit tätig, vor allem in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Simbabwe, unter anderem unter der Leitung der Dirigenten Jos van Veldhoven, Laurence Equilbey, Emanuelle Haïm, Nicol Matt und Richard Egarr.

KNUT SCHOCH

MATTHIAS HORN

KNUT SCHOCH STUDIERTE AN DER MUSIKHOCHSCHULE HAMBURG, VERVOLLKOMMNETE SEINE STUDIEN IN DIVERSEN MEISTERKURSEN

UNTERSCHIEDLICHER AUSRICHTUNG, NIMMT BIS HEUTE WEITERFUHRENDEN UNTERRICHT, SO SEIT 2005 BEI MARGREET HONIG.

Preisträger war er unter anderem bei dem renommierten Wettbewerb Concours Musica Antiqua in Brügge/Belgien (1999). Nach anfänglicher Spezialisierung und intensiver Auseinandersetzung mit der so genannten „Alten Musik“, mit der er große Reputation in aller Welt erlangte, verschob und erweiterte er allmählich den Schwerpunkt seiner Arbeit als historisch informierter und aufführungspraktisch versierter Sänger bis in das 20. Jahrhundert. Er ist heute mit der barocken und klassischen Klangsprache ebenso vertraut wie mit romantischer Klanglichkeit und Wortsinnlichkeit. Sein umfangreiches, weit gefächertes Repertoire spannt einen Bogen von Werken des Mittelalters bis zu Uraufführungen zeitgenössischer Musik. Besonderen Raum nehmen hier neben dem Bereich Oratorium auch der Liedgesang, die Kammermusik sowie die barocke und klassische Oper ein: er stand in Partien von Monteverdi, Keiser, Händel, Telemann, Mozart u. a. weltweit auf der Bühne. Als Solist ist er auf bedeutenden Podien zu hören und ist gefragter Gast bei renommierten Festivals; Tourneen führen ihn durch fast alle Länder Europas, nach Asien, Amerika und Australien. Er wirkte an vielen Radio- und Fernsehproduktionen mit und ist auf über 100 CDs zu hören. Seit 1993 unterrichtet er am Hamburger Konservatorium, lehrte von 1999 - 2002 als Professor an der Hamburger Musikhochschule, 2008 - 2014 an der Hochschule für Künste Bremen, war Gastdozent u. a. an Universitäten in Japan, Hongkong und Australien und gibt weltweit Gesangskurse.

VIELSEITIGKEIT UND UNABHANGIGKEIT SIND MATTHIAS HORN WICHTIG. „ALTER“ UND „NEUER“ MUSIK GILT GLEICHERMASSEN SEINE

AUFMERKSAMKEIT.

Er arbeitete mit Dirigenten und Komponisten zusammen wie Helmut Lachenmann, Daniel Reuss, Peter Eötvös, Roland Wilson, Luciano Berio, Konrad Junghänel, Hans Zender, Pierre Cao u. v. a.. Die Liste der Festivals

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umfasst sowohl die großen Namen der „alten Musik“ (Utrecht, Brügge, Innsbruck) wie der „Neuen Musik“ (Wien, Witten, Donau-eschingen). Als Liedsänger war er u. a. auf dem Mozartfest Würzburg und wiederholt bei den Ludwigsburger Festspielen zu hören. Zeitgenössische Opern sang er in München, London, Köln, Paris und New York. Er arbeitet mit beim Frankfurter „Ohrwurm-Projekt“, das Grundschulkindern den Weg zur klassischen Musik bereiten möchte.

LÜBECKER DOMCHOR

DER LUBECKER DOMCHOR WURDE 1948 VON ERWIN ZILLINGER GEGRUNDET UND SPATER VON UWE RÖHL

UND HARTMUT ROHMEYER GEPRAGT.

Der oratorische Chor am Dom wird seit März 2018 von Klaus Eldert Müller ge- leitet. Der gebürtige Borkumer studierte in Hamburg und Lübeck Ev. Kirchen-musik (Chorleitung bei Prof. Hannelotte Pardall und Prof. Hans Gebhard) und wirkte vorher als Kantor und Organist an der Nathan-Söderblom-Kirche in Reinbek, der Ev. Christuskirche Oberhausen und der Ev. Stadtkirche St. Reinoldi in Dortmund. Begleitend stehen dem Domchor Mitglieder des Philharmonischen Orchesters der Hansestadt Lübeck sowie Musikerinnen und Musiker aus dem Norddeutschen Raum zur Seite.

Blick auf den Dom zu Lübeck vom Mühlenteich aus

Sehr geehrte Gäste des heutigen Konzertes im Dom,

DER FREUNDESKREIS DER LUBECKER DOMKONZERTE E.V. HEISST SIE HIERZU HERZLICH WILLKOMMEN!Seit 1991 engagiert sich unser gemeinnütziger Verein vorrangig für die Durch- führung musikalischer Ereignisse im Dom, wie Sie jetzt gerade eines erleben möchten. Deshalb freuen wir uns sehr über Ihren Besuch! Denn ohne ein treues, interessiertes Publikum blieben die Noten und Texte, die uns heute erneut oder auch erstmalig erfreuen und erbauen sollen, stumm zwischen Buchdeckeln verborgen. Damit das nicht geschieht, entlasten wir die Domgemeinde nach Kräften durch Mittel, die wir über Mitgliedsbeiträge aufbringen oder bei Stiftungen und Sponsoren einwerben konnten. Wenn Sie mit uns das großartige kulturelle Erbe der Kirchenmusik dauerhaft im Dom erlebbar halten wollen und Ihre ideelle Unterstützung gar durch eine Mitgliedschaft im Freundeskreis be- kunden mögen – und unser bewusst geringer Jahresbeitrag hält die Hürde davor niedrig – finden Sie weitere Informationen über uns und eine „Brücke“ zu uns auf:

www.dom-zu-luebeck.de unter Musik / Förderer und Finanzen.

Zunächst und vor allem wünschen wir Ihnen aber viel Freude an dem heutigen Konzert.

Horst Lippke, Vorsitzender

DANKSAGUNGEN

Freundeskreis der Lübecker Domkonzerte

und weitere Förderer der

Kirchenmusik am Dom zu Lübeck

Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit, Inga und Christian Boye-Stiftung

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Heilige Nacht

www.dom-zu-luebeck.de

Druckfehler und Anderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten.Verwendetes Bildmaterial: Gustave Doré, Doré‘s English Bible, 1866 · The Temple Institute,

Jewish Quarter, Jerusale, Ariely · National Portrait Gallery · „Die Bibel in Bildern“ Julius Schnorr von Carolsfeld · Franz Nikolaus Rolffsen/diglib.hab.de (Wikipedia), IMSLP (Petrucci Music Library), privat

Franz Nikolaus Rolffsen, Porträt des Georg Friedrich Händel (1685 - 1759)

Geboren ward zu Bethlehem ein Kindlein aus dem Stamme Sem.

Und ist es auch schon lange her, seit´s in der Krippe lag,

so freun sich doch die Menschen sehr bis auf den heutigen Tag.

Minister und Agrarier, Bourgeois und Proletarier – es feiert jeder Arier

zu gleicher Zeit und überall die Christgeburt im Rindviehstall.

(Das Volk allein, dem es geschah, das feiert lieber Chanukka.)

Erich Mühsam, 1878 - 1934