chemische untersuchung der kokkelskörner (semina cocculi ind.)

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254 Frnn rii. rherniscfii> 4hterxtcchintg deer Kokkelukonwr. Uiesr Fornel sttninit rnit der der Adipinsaure libmein, wio sio yon Br o m e i s gefunden wurde, mit einer Abweichuna jedoch yon 2 At. Wassersloff; da Ihr games Vertialton uud ihre EL genscttanen denen der Adipinsaure gleicheti , so vermuthe ich, dafs es keine anderr Saurc ISL Die anckren bei der Orydation des Wallraths entqtehentlen Sauren habe ich, da sie nur sehr schwierig von einander zu Lrennen sind, nicht unlersucht : eine davon bildet mit Zink - tind Knpferoxyd Salze , welchc in kahem Wasser loslicher sind als in heissem; erhibt man em AuflQsung dieser Salze, so entsteht em Niedcrschlag, dcr sich beim Erhdten in der Flussigkeit wie- der aufldst. Chemische Untersuchnng der Kokkelsk6rner (semina. Cocculi ind.); yon M'iTZici?~ Francis. Obgleich die KokkelskBrner schon Tielen Untersuchungen un- terworfen wordm sind , so herrscht dennoch vie1 Zweifel iiber die Zusainmensetzung, ja sogar iiber die Existenz mancher der dwin vorkommenden Kikper. Bou 11 ay *> der sie zuerst analysirte , fand darin: fettes Oel, Talg, gelben extractiven Fubstoff, Pikrotoxin, welchem er basische Eigenschaftcn zuschrich, 3lenispennsaure, Pflanzenfaser, Pflanzeneiweiss , und mehrere die Pflaiizeii gewiihnlich beglei- Lende unorganisdie Salze. Sie wurden hierauf von C as c s e c a **) hinsichtlicli der Menispermsaure unkrsucltt, der zeigte, dafs eine solche Sriure nichl dark vorhanden sey. was iwrh drirch spitere -- ') Bulletin de i'harniacie T. IV. *') Bcilfctiti de Pharmacie XIIe ha&, F6r. 1826 p. 99.

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254 Frnn r i i . rherniscfii> 4hterxtcchintg deer Kokkelukonwr.

Uiesr Fornel sttninit rnit der der Adipinsaure libmein, wio sio yon Br o m e i s gefunden wurde, mit einer Abweichuna jedoch yon 2 At. Wassersloff; da Ihr games Vertialton uud ihre EL genscttanen denen der Adipinsaure gleicheti , so vermuthe ich, dafs es keine anderr Saurc ISL

Die anckren bei der Orydation des Wallraths entqtehentlen Sauren habe ich, da sie nur sehr schwierig von einander zu Lrennen sind, nicht unlersucht : eine davon bildet mit Zink - tind

Knpferoxyd Salze , welchc in kahem Wasser loslicher sind als in heissem; erhibt man e m AuflQsung dieser Salze, so entsteht em Niedcrschlag, dcr sich beim Erhdten in der Flussigkeit wie- der aufldst.

Chemische Untersuchnng der Kokkelsk6rner (semina. Cocculi ind.);

yon M'iTZici?~ Francis.

Obgleich die KokkelskBrner schon Tielen Untersuchungen un- terworfen wordm sind , so herrscht dennoch vie1 Zweifel iiber die Zusainmensetzung, ja sogar iiber die Existenz mancher der dwin vorkommenden Kikper.

Bou 11 a y *> der sie zuerst analysirte , fand darin: fettes Oel, Talg, gelben extractiven Fubstoff, Pikrotoxin, welchem er basische Eigenschaftcn zuschrich, 3lenispennsaure, Pflanzenfaser, Pflanzeneiweiss , und mehrere die Pflaiizeii gewiihnlich beglei- Lende unorganisdie Salze. Sie wurden hierauf von C a s c s e c a **) hinsichtlicli der Menispermsaure unkrsucltt, der zeigte, dafs eine solche Sriure nichl d a r k vorhanden sey. was iwrh drirch spitere --

') Bulletin de i'harniacie T. IV. *') Bcilfctiti de Pharmacie XIIe ha&, F6r. 1826 p . 99.

I;ntrrsiichiiiy,lcii best&$ wmde. Spiiler inachte derwlbe i n Ge- iricinschalt mit Lecn iiu *) die dariti \orkomrnendc fette Stib- stilrlxctn Zuni Gegenstand eiiier specif:ilm Arbeit , die irh weitcr itritrii eusl'iihrlicher anfiihrco werde. Oppermoitn **) und ganz neuerdings R cgn ault ***) hibeti Aiialysen yoti Yikrotoxin be- hennt gemacht.

Die ausfiihrliclistc: Arbeit fiber diese liiirner fiefertcn Ye i I e.- t ier und Couerbep). Sie besclirciben dariri zwei new .4f- hloide, das Menispermin und Paranicriispermtn , welcbc in rlr?tr !hhadcif vorkommen soilen, eine neue Siiure , die b'nterpi!wo- toxinsiure und ertlteilen dem Pikrotmin saure Eigenschaften. Die Art uwl Weise wie sie zu ihrt-n Schliissen gelangten scheint nicht allein nur wenige Chemikw befricdigt , sondern eher noch mehr Zweifel iiber die wahreri Bestendtht4u dieser Friichtc ver-

tireitct zu hahen.. U1itt.r dieseri Urnstiinden wurde ich von IIrn. Professor Lie-

b ig vernnlafst die Koklielsiiorner einer n e w n hnelyse zu tinter- werfim, und werde ich die Resulfate dieser Arbeit von Zed ZII

Zeit iitittheilen , soheld uic Uhtersuchungen der versctiicdeneu &&per su wcit gedietien sind , wie. dsren Bekanntmachong er- fordert. In den qepiwiirtigen Aufsatz will ich die in den K6r- nern vorl\oinmcricien feuen Substamerr abhandeln.

I. Die Fettc.

l k cinzige mir bekannte Arbeit iibcr diew Bestaiidtheilc ist die vorhcr angefiilirte yon Casaseca und Lecanu. h i m Ausziehen der grobgestufsenen Korner mit kochendheissein Was-

ser erhielten sie eine bedeutende Menge einer fetten, von grii- win Farbstoff tlurchdrungeneii, Malerie, welche Lnckmus rcithete,

*) Dasrfhst Jniiv. lb26. p. 55. **I AIaq. fiir Pliitrmac~e XLXV. p. 233.

+) Anw3len der Phnnwcie B. I. p. 161. Ann de Ctiini. et de Phys. I~XVIII . p. 137. und dkese Ann. Ud .LUX S.314.

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iind niit starkern kochenden Alliohol bchandelt eine gningofirble Aufliisurig lieferte, welche sailer reagirtc, und nus welcher sich beim Erkalten Flocken eines nrutrelen Feftes von wzisser Farbe absetzten. Wurde diese alkoholische L6sung eingedampR , so erhielten sic eirie fette Substanz, die, zwischen L6schpHpier ge- prefst, eiiie beindhe brbiose, zusammeiih&rye.nde perlmultrrgliin- zende Masse darstellte, die sich k liochendem Alkohol leicht, in kaltem pber nur spirlich lcste, und bei 5 9 O schmolz. Wcgen dieser Eigenscliafteii hielten sie die Yerfasser fur largarinsiiure.

Die in das L6sclipapier eingezogene Xasse wurde niit Al- k o h l extrahirt, der verdainpft eine stark gningefiirtte dige Sub- stanz zuriickliefs, die Casaseca und Lecanu fGr Oelsiure er- kannten. Sie schliefsen daher aus ihrer Untersuchung, dafs Mer- garin- und Oleinsfme im freien Zustsnde in den Kokkelskijrnem vorkommen, aufserdem aber auch noch cine, wahrschcinlich dem Stearin anaioge, neutrtile Fetbrt.

Aus den im Folgendcn mitzutheilenden Yersuchen wird aber hervorgehen. dars diese, allerdings in poke r Nenge frri in den Grnern vorkommende, Stiure keine Margarindure sey, sondern eine neuc der letzteren in ihrer Zusamrnensetzung ziemlich nahesteheiide , in ihren Eqenschaften aber sehr verschiedene ; ferner dafs diese Siiure aiich an Glycerylosyd gebunden wr- komme und so das iientrale Fett Casasecas uiid Lecanu's cunstihire. FCr diese Siure nun schlage ich deri Xainen Steo-

rophansiiure yor (von a ' r ~ a q o ~ und paivopah) und zwar wegen ihres ausgezeichneten Glanzes im krystallisirten Zustande , so wie fur das Fett Semphanin.

Wenn man die grobgestofsenen Khmer mit gew6hnlichem Spiritus kochend digerirt , und den Auszug diirch Abdestilliren des Alkohols conccntrirt, so erldt man beiin Erkalten einen auf drr Obertlaclie schwimmenden Kuchen yon einer tief grun ge- rirbtc!l schmicrigcii fetteo Waterie. Uotenvirft man die von der lufsereii Schaale befreiten Kame einer gleichen Behandlung , so

Fr N n c i s , chernisclre Ontermchzurg der h'okkebkher.

t;ra n cis, rltmtische CTi?ter.suclitmg dct. Kokkclsk6nrrr. 257

crhdlt man djeselbe fette Nasse, i i u r nlit dem Cnterschiede, dds sie nictit @n, sondern gelblidh gd&t ist, woraus Iiervorgcht, dafs der grijne Parbstoff nur in den aurseren Schaalen eiithalteii ist. Die fette Masse wurde voti dem iibrigen Auszug getrennt und tnetrrmals nit destillirtern Wssser ausgelioclit , um ailcs fikroto- xin und sonst losliche Substanzen zu entfernen. Sie reagirte sailer und lief‘s sich sehr leicht durch Kochen mit verdiinnter Iialilauge verseifen. Die Seife, welche wit Kochsalz abgeschicden wutde, ist hart, griin gefiirbt rind gicbt durch Saurcn zersetZt cine griine, b t im Erknlten fwf werdende Masse. In schwachem kochendem -4lkohoI losf sie sich sehr leicht, beim Erkallen Ivy- stallisirt ein Theil, der ober noch gclblirli ist, lieraust wlhrend die iibcrstchmde Flussigkeit @in bfeibt. Die so gewoiinene feste Siure korrnte niclit diircli 10 - i2maliges Umkrystallisiren weiss erhalten werden , sie behiclt immer cine gelbliclie Farbe, welchc besonders beim Schtnrlzen derselben Iiervortral. Die ab- filtrirtc alhoholische Fliissigkeit lieferto beim Verdanipfeii eine dunhcigriin gxBrbte, sauemqirendn , 6lige Fliissigkeit . welche nicht frei vom FerbstoB tind der festcn Skire Prlialtttn werden koiinte.

Wenn tnon die Iiorner, naclidem durch 3 - 4maliges Be- handeln init Alkohol alles Pilirotoxin uiitl Farbstoll’ entfwnt war-

den is&, jetzt ntit .lether ~ ~ a r n i auszieiit, und die abfiltrirte &he- rische Losling in die Kialte siellt, so hryshllisirt ein blendend weifses Fat in bauinartigen hnlihufuitgen langsani lieraw. Sehon durcli seine scliiinc ~rystallisttiionsCorni unterschied es sich yon

allen andern beliantilm Feitartm. Uurch Abdrstiliren des Aethtrs w i d noch viol inelir gewoiinen. Durch ein- oder zweimaliges Aulliisen in absolukni hochundem Akohol , welclier nur weniy duvon aufnimml, das beirn Erkulten sich ic Kiirnerii und Flocken abscheidet, wurde es ~olllio~nrr.eii reiri, y o n matter weisser Farbe uiid constantein Schmeizpunkt erlialtcn.

Steai-opkmsiitrw. -- DHS ;wf diese FVeise win drtrgeste!lte Annrl. d. rhrmie u. I’harm. X I A . Bds. 2. iI&. 17

2513

Fett wurde mit Kaliiauge %crseiR, bis cs eineri vo1lkoniuic.n kla- ren Seifenleim bildetc, und darauf mit Kochsalz behandrlt, die festo Seife in vieleni M'assrr aufgeldst und durch Salzsaure ab- geschieden. Es sarnmelt sich auf der Oberflache als ein farblo- ses Od, das bald zu einer weifsen krystallinischen M a s s ge- steht. liierauf wurde es so langtnit destillirtem Wasser geliocht, bis alle Salzsiurc entfernt ww, unci dann in schwachem war-

mem Weingeist aufgelijst und warm Gltrirt. Beinl Erkalten kry-

Francis, cbm&che U~ttersuch.lrviq tier hXike1skdrlu.P..

dallisirt die Siiure hernus in hleinen Madeln , welche gewocknet an der Luft oder durch Pressen zwiscfien l h c h p a p i e r starken Perfmutterglanz besitzen. Ihr Schelzpunkt ist constant bei Ma C , beim ErkaIten krystallisirt sie in sternfiirxiiigon Gruppen, dem Wavellit sehr iihnelnd. yon glamend weiljer Parbe. Sie iiifst sich behr leicbt zu eirlern feinen Pulver reiben; ist in schwa- chem warmem Weingeist sebr Ifislich und wheidet sich fast ginzlich aus beim Erkalten desselben ; die Auflosung rcagirt stnrk saucr.

Die so erhaltene Sp re kl das Hydrdt. die wasserfreie be- sitzt nacb der Analyse ihrer Verbiiiduwen fdgende Zusarnmen- setzung :

in 100 Th. berc?chm. 35 At. Kohlenstoff*) . . 2654,89 - ?8,57 68 7~ Wasserstoff . . 424,30 - 12,55 3 7~ huerstoff ~ . . . 300,OO - 8,M

3379,19 - io0,Oo.

Die Z ~ ~ ~ n ~ ~ n g der Siiure im H y d ~ z ~ s i ~ R ~ ~ , ttir sitl

BUS ihren Salzen abgewhierlen wid, und auch frei in den tier- nen vorkonimt, wurde in folgenden Elenwntaranalysen gefunden :

I. 0,275 Gml. Saurehydrat gaben 0,157 Kohlcnstlurc und 0,3i 2 Wasser.

Fra n c i s , cltemische Untersuchung der iiokkeisk6rnt.r. 259

11. 0,294 Grm Sdurehydrat gaben 0,8054 Kohlendure rind 0,337 Wasser.

III. 0,224 Gnn. Siiurehydrat p h e n 0,613 Kohlensriure und 0,252 Wasser.

IV. 0,331 Grni. Slirehydrat gaben 0,913 Kohlcnsiure und 0,357 Wasser.

V. 0,242 Grm. Saurebydrat gaben 0,667 IZohlemiure und 0,272 Wasser.

Bei Nro. I. wurde chronisaures Bleioxyd zur Vcrbrennung angewaiidt, bci den ~rbrigen Kuyferoxyd. Nro. V. ist eiiic h a - lyse von dein Saurehydrat, wie es sich frei in den Kernen vor- findet, es war nocli etwas gelbgefiirbl, sonst aher sclltin kry- stallisirt und ham denselben Sclirnelapunkt.

In 100 Theilen gicbt dieb:

Kohlenstoff . 75,71 75,32 73,24 75,M 7,579 Wosserstoff . * i2,60 12,73 12,50 j i ,% i2,49 Sauerstoff . . ii ,69 11,95 12,26 12,28 11,72

1. 11. 111. 1v. 1’.

lW,O 0 iOO,W 100,Oo io0,oo im,oO. Hieraus berwhnet sich folgende Zusammensetjzung :

in 1 0 0 Th. herccfinet. 3.5 At. Kohlenstoff . . . . 2634,89 = 76,04 70 n Wasserstoll‘ . . . . 436,78 - 12,jl 4 n Sauerstoff . . . . . 400,OO -- 11,75

349i,67 - 100,OO.

Die Sure enthalt hiernach irn Hylralzustande ein Alom W w e r , das in deli Salzen ciurch ein Aquivalent Bnsis tertre- ten wird.

Sfearophu~unzires Natron. - Dieses Sah wurdc crhidte1~ durch Pigcstiori tier winen Sdure mi t eincm I;elierschirfs von kohbiseureni Satrori. Beim Erwerrnen wirrl die Kohlens&ro unler sterkem Aubrawsen nusgetrieben und cs bildct sich eiae ganz klere AtiTlos!ing, wtdche im n’dsserbade zur ‘rroclds ab-

17 *

260 Fr n n e i s , chemische Urtlersuchtarg der Kokh-elsk<mer

gedampR wurde. Das fein gepulwrte Genienp wurde mit ko- cliendem absolutem Alkohol nusgezogen, welcher das iibenchiis- sigen kohlenaure Natron nviicklitfst : man erhcilt eine vollkom- men klare Ldsung , welche aber bald m eirier Gelatine gesteht. niese auf ein Fiitrum gebracht und an der LuB ader zwischen Lijschpapier getrocknet, libt ein krystallinischen Gewebe zuriick, ivelcha aus langen Prismen von s& starkem Perlmutterglanz gebiidet ist.

Das Salz, niit wenig Wasser behandclt, bildct cine strife Gal- lerte, durch vie1 Wasser wird es zersetzt in ein satires kry- >tallinischen Salz, welches sich schwer zu Boden setzi und der Fkssigkeit ein triibcs A i w h e n edieilt.

;\.lalrrcre stearophensaure Verbindungen lassen sich daraus durcii doppeltc Zersetzung ctarsteilen.

Stearuphatrmures Siiberoxgd. - Wurde bereitet durch Zer- sekung einer schwach alkoholischen Lrjsing des vodiergehenden Sillzes iiiit einer vollkommen neutralen AuIlijsung von sulpe- tersaurem Silberox yd. Der Yiederschlag ist h6chst vol;urriniis, setzt sich aber bald ab. Die weifse Farbe, die es anfangs be- sitzt, ist nur von k u n e r Dauer, es bekommt einen leichten Stich ins Purpur. Gut ausgewaschen und getrocknet scheint es dem Licht ausgesetzt werden zu &innen, ohne weitere Zersetzung zu erleitlen. In Ammoniak lost es sich sehr leicht auf.

Von dani bei 100° wohlgetrockneten Sake gahen : I. 1,134 Grm. 0,317 metallisches Silber, entspreeheiid 0,3404

Silberoxy d. 11. 0,379 Cmi. 0,105 metallisches Silber, entsprrchend 0,i 127

Silberoxyd. Auf i00 Theile giebt diefs:

berechet gcfuoden v

i At. Silberoxyd 145i,6! 30,05 30 ,Oi !29,73 1 )) SAure 3379,19 69,95 69,99 7427

Francis, c ~ c h e Udersuchung dcr Kokkelrk&nm 261

Bd der Verbreanung mit Kupferoxyd gaben : L 0,543 Gnn. Silbersalz -1,069s Kohlensiure und 0,433

WasSer.

II 0,4925 Oa Silbersalz 0,9763 Kohlenlure und 0,393 Wasser.

111. 0,259 Gnn. Siibersalz 0,%9 Wwer. Diefs entspriclit in 100 Theilen:

be&Ct. gehmden. -- 1. 11. m.

35 At. Kohlenstoff . 2654,89 54,M 5415 M,51 68 n Wwrstoff . 424,30 S,78 8,83 €486 8,79 3 n Sauerstotl'. . 300,OO 6,2? 7,15 6,76 i n Silberoxyd. . 1451,61 30,05 2q87 29,87

4830,80 iO0,OO iO0,oO ioO,OO. Steurophamaures Aethyloqd. - Bildet eioe f&e briun-

l i d weifse halbdmhsichtige Masse. Es wurde erhalten durch inehrstiindiges Hineinieiten von trocknem salzsaurem Gsse in eine i v m e , voUliomrnen gesiittigte , weingeistige AdGsnng der Siure: Es scheidet sich theilweise ab a d der Oberflache als eine leichte beinahe fiublose Glige Fliissigkeit, welche beim Er- kalten fest wird. DnrchZusatz von Wasser wird das noch Auf- gel6ste erhalten. Urn es frei von Siiure zu haben, wurde es mehrmols mit einer Au&sung von kohlensaurem Natron und dnrauf mi& Wasser gekocht. Es schmitzt bei 32O C., ist sehr sprtjde, in der Kiilte gemcbs, h i m Erwkmen nur einen schwa- clren Geruch annehmend Es schmilzt gleich auf der Zunge, h'alte erregend und schmeckt butt-. Es kt sehr fhichtig, wird abcr theiiweise zersetzt bei der Destillation. Durch Kali wird es zersetzt in stearophensaurcs Kali und Weingeist.

Die Zusanunensetmng wurde ennittelt in foigenden Elemen- taranrlysen :

1. 0,381 Grm. Aether gaben 1,0668 Kohlensciure und 0,436 W M .

262 Fret1 C ~ Y , chetnijche Untersuchirng dcr Kokkeislsiirner.

u. 0,247 Crm. Aether gnben 0,6925 liohlensdure und 0,286 Wasser.

sro. I. wurde mit Xupferoxyd, Nro. fl. durch Verbrennung mit Kupferoxyd und chlorsaurem KaIi gernacht , die Analyse 11. ist yon Hrn. Dr. Smi th ausgefihrt.

Auf 100 Theile bercchnct giebt diers : I. n.

Kohl~stoff . . . . 77,Ot - ?7,09 WasserstdF. . . . 12,6Y - 12,85 Sauerstoff . . . . i0,W - i0,M

100,Oo - i00,oo.

was mit der Formel C , HI,, 0 + C,, H,, 0, gut stimmt, welche verlangt:

39 At. Kohlenstoff . . . . I 29%,40 - 77,11 78 n Wasserstoff . . a . . 491,70 - i2,51

4 - Sauerstoff . . . 400,Oo - 10,38

1 At. stearopharis.Aetiiyloiyd = 3S50,iO - 100,OO.

Searophwirt. - Die Methode der Darstellung ist sclion oben erwiilmt worden; zieht man das Fett durch Presscn der Kijrner zmisclien heifsen Platten oder durch kochendes Wasser aw, so bekomnit man es irnmer verunreinigt mit den freieii Sau- ren und Farbstoff, von walchen es dann schwer zu lrennen ist Behatideit man die Korner zuerst rnit Alkohol, so werden alie die sonst in Aether IGslichen Substanzen entfernt und es bleibt nur das Fett, urn vom letzteren L6sungsmittel aufgenomnien zu werden. In warmem Aether ist es sehr leicht 16slich und schei- det sich beim Erkaltcn m dendritisclien Krystallg.ruppen auv. Aus Alkohol, wekher niir sehr wenig davon aofnimrnt, krystalli- sir1 cs nicht , sondcrn scheitiet sich beirn Erknlten als ein weissea Pulver ab. Vollkomrneri rein schmilzt es bei : 3 5 O - 36O, kry- stallisirt niclit beim Erkalten , sondern .schmpft zusammen.

eine muhe wellenl5rmigc Obetfliicire darbietend. Es I d s t sicb niclit zu einem P u h r reiben urd iiinclt schr d e m Wechs. Durch Kochen niit venlti~rnter Kalilauge wird es schwer und langsam verseifl, augenblicklich aber, wenn es mit Kalihydrat und wenig CVasser zusarnrnen geschrnolzen wird. Es giebt dann mit Wasser gekoclit, einen klaren Seifenleim, aus welchem Siuren die Stea- rophansdure abscheiden.

Der irockenen Destilltltion untenvorfen lieferte cs Akrolcin, einerr fcttcn, festen, sauren Kijrper und ein fliissiges Produkt, aber k ine Fettsiiure;es enthiilt dso Glycerin und war frei yon Olein. Es mufs zienitich Iang im Wasserbado gehalten werden, uiii t:s von anhlngendem Alkohol zu befteien.

Mit Kupferoxytl verbrannt gaben : 1. 0,329 Cnn. Stearophanin 0,919 liohlensiiure und 0,36f

11. 0,231 Grm Skarophanin O,M5 Koblensiiure iind 0,257 W'asstr.

111. 0,213 Grm. SLearophaiiin 0,236 Wasser. hlif 100 Theile berechncl entspriclrt diefs:

Wasser.

1. 11. nr. Wohle~~~off . . ~ 76,8i -- 76,69 Wesserstoff . . . 12,19 - 12,36 - 12,30

Was mit dw Formel C,, H,, 0, sehr nahe iibereinslinunt

.% At. Kohlenstoff . . . . . 2882,45 - 77,M 72 n Wasscrstoff . . . . . .149,25 - 12,M

. Sauerstoff . . . . 1 1 , i O - i0,95.

in 100 TI]. berechnet.

4 7 SaucrstoB . . . . . 400,oO - 10,72

373i,70 - i00,OO.

Alan iwfs aucli hier fiir die Zmnimensetzurq dcs G~Yw- rins dic Formei mi Grunde legen, welch Stenlioose bei &- legenheit seiner Arbeit iiher Palmitin vorgeschliigen ha1 , ~ r l d

wlche auch von Marsso 11, fiir das in Verbmdung mit Laurostea-

r&ure in den Lorbeeren rorfcommende , angenonirneii ist : nhlich ein balbes Atom wasserfreies Glycerin minus 3 Atom Wasser =;r C,. H, 0. IIiernach also wiirde das Stearophanin bestehen :

i At. Stcwophandure . . . . = C,, €le8 0, 1 n Glycerin . . . .

~ . . = C, 11, 0 _L_-

i At. Stearophenin . . . . . - - c,, Ii,, 0,.

Wie ihnlich nun die Zusammensetzurig dcr Stearopliansaure mit der der Marprinsiure seyii mag, lianii doch kein Zweifel herrschen iibzr ilire Verschiedenheii. Die Margarinsaure schmilzt bei 60" C , das margarinsaure Aethyloxyd bei 22O, dagegcn die Stearophansiiure bei 680 uiid ihr nether bei 32". Aber mehr wird dies bewiesen durch die prachlige lfystallisation der Same und ihres Natronsalzes : verglichen init den Feltpriiparattln in der susgezeichneten Semmluiig des hiesigen Labaratoriums ilbertrafen sie alle an GIanz und Schbnlieit , und durch die bei dem Ratronsalz vollhommen begriinztc Forni der Krystalle.

\Vie im Anfange erwiihnt, kornnit sie irei in den Iiijrriern yor , ebcr nu in geringer Slengc , das meiste bestchi aus der oiigen Saure: wahrscheinlicli variii die Menge , wie dicfs der Fall ist bci der Palmitinsiiure, je nacli der Zeit; in welcher die Kbrner aufbewafirt worden sind. Im Ganzen nibgen wolil die fetten Substmzen I S pet. der Kiirncr betragen, W O Y O ~

urtg&hr 4 pCt auf das feste Fett kommen werden. Witt- s tock erhielt durch Auspressen der Kdrner 142 pCt. Oel.

\'on der iiligeii Masse wurde ein Theil der trockenen Dc- stillation unterworfcn und die Produhte mit Wasser geliocht ; beim Erkalten schied sich Fettslure in sch6n perlmutterglinzenden R'adeln aus, und zu gleicher Zeit eine andere feste felte Sdurc, welche oben schwamrn, H. alrPsclieinlicIi Margarinsaure. Durch die- sen Versuclr wurde also bewiesen, dafs das blige Felt und die %ure , welche in den Kokkelskorncru vorkommen , OIein uiid

, ~ c k n r ~ i r i g , ~'ntrr$uCh~ngcn ~?ber den .?fmr. 263

und Oelsiiiire seyen , da nech R e d ten b a c he r diese allcin hei der trocltnen Destillation Fettduro geben.

Der grune Fdrtstofi; wdcher den Sehakn eigen ist, honnte iiicht isolirt werdw.

C'ntersuchungen uber den Harn ; von Dr. Schurling in Kopenhagea.

(Aus einem Briefo an W.)

Als den1 hicr zuniiehst der Behchlung vorliqenden Be- stiindtheil des nienscliliclien Harns, will icti von dem' harziihn- lichen Some sprechen, auf den Berzelius zu seiner Zeit auf- merksm gemacht hat. Dicseii Stor, der ohne Zweifel eine i t itlitige Rolle mit RUcksiclit auf die Beschaffenlicit des Harns spielt, habe ich mir vorlfiutig Umichmy/ozyd zii n(wicii erliwbt, untcr der Vomussehung, dafs einmel spilter sein Hadical arrge- schieden werdai wird. Omiclimyl habe ich nach dem griechi- schen Worte ,,o!qua'' Ham, gcbildet.

Um mich gegen die Verinderungen, welche dcr Ham beim Ein&ampfen erleidet, sicher zu stellen, hahe ich deiwelben durch Frost coocetitrirt. Da das Wasser im Hwn dcr Bestandtheil ist, welcher am leichtevten gefriert, so schIagen sich beitn Gefrierm alle aufgelbsten Theile nach und nach auf den Roden des &fa+ ses nieder, so dafs n m nrit Leiclitigkeit die ungefiirblen Eis- krystalle fortschafftll kann. Wenn die Eiskrystalle selbst rcctit kcnntlich gefiirbt werden, mufs man mit den1 Gefrieren innehal- ten, da gemde die Farbe, weriigstens zum Theil, vorn Omicti- mylovyd und dessen Verbindungen henuriituen scheint. - Bei kiinstlicher Iiiilie litill es schwer, die Ylbigkeit von oben nie- derwllrb gcfrieren zu niachen, und docli ist dies hier nothwen-