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Bundeszentrale für gesundheitliche AufklärungBZgABZgA
Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten – von der Analyse zur Intervention
Dr. Frank Lehmann, MPH Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Vortrag im Rahmen 11. Nationalen Gesundheitsförderungskonferenz am 15. Januar 2009 in Pfäffikon, Schweiz
Bundeszentrale für gesundheitliche AufklärungBZgABZgA
Gliederung
I. Analyse - Ausgangslage und strategischer Ansatz in Deutschland
II. Interventionen - Good Practice als Kern des Netzwerkansatzes
III. Internationale Vernetzung
Bundeszentrale für gesundheitliche AufklärungBZgABZgA
I. Analyse – Ausgangslage und strategischer Ansatz in
Deutschland
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LebenserwartungMänner
LebenserwartungFrauen
Lebenserwartung i.g.G.Männer
Lebenserwartung i.g.G.Frauen
0-60% Netto Äquivalenzeinkommen
> 150% Netto Äquivalenzeinkommen
Lebenserwartung und Lebenserwartung in guter Gesundheit (i.g.G.)in Deutschland (Auswertung SOEP 1995 – 2005, N=32.500)
Jahre
Quelle: Lampert et al. (2007)
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39%
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Rauchen
Sportl. Inaktivität
Fernsehen/Video>3h/Tag
Adipositas
Psychische Auffälligkeiten (Selbsturteil)
Niedrig
Mittel
Hoch
Ergebnisse des Kinder- und Jugendsurvey (KiGGS) 2003 -2006Mädchen 11 - 17 Jährige (außer Rauchen: 14 – 17 Jährige)
siehe u.a. Bundesgesundheitsblatt Mai/Juni 2007
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5%
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20%
25%
30%
35%
40%
Rauchen
Sportl. Inaktivität
Fernsehen/Video>3h/TagAdipositas
Psychische Auffälligkeiten (Selbsturteil)
Niedrig
Mittel
Hoch
Ergebnisse des Kinder- und Jugendsurvey (KiGGS) 2003 -2006Jungen 11 - 17 Jährige (außer Rauchen: 14 – 17 Jährige)
siehe u.a. Bundesgesundheitsblatt Mai/Juni 2007
Bundeszentrale für gesundheitliche AufklärungBZgABZgARaucheranteil nach Schultyp
Jugendliche in der Sekundarstufe I, 2001 bis 2008
22,8
25,3
21,2
18,3
21,320,7
14,4
16,9
22,718,8
23,424,9
15,0
20,4
23,8
9,6
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28,7
4,3
7,4
11,1
15,114,1
18,8
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Jahr
Pro
zen
t
Hauptschule
Realschule
Gesamtschule
Gymnasium
Quelle: BZgA – „Die Drogenaffinität Jugendlicher in Deutschland“ (2001, 2004, 2008)BZgA – „rauchfrei, Förderung des Nichtrauchens bei Jugendlichen“ (2003, 2005, 2007)
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The main determinants of health
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Bevölkerungsgruppen mit besonders großem
Interventionsbedarf (BZgA 2003)
• Personen mit sehr niedrigem Einkommen (z. B. Sozialempfänger),
• Personen mit sehr niedrigem beruflichen Status (z. B. ungelernte Arbeiter),
• Personen mit sehr niedriger Schulbildung (z. B. Personen ohne qualifizierten
Hauptschulabschluss),
• Personen, die in sozial benachteiligten Gebieten wohnen,
• Langzeitarbeitslose,
• Alleinerziehende,
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Fortsetzung Bevölkerungsgruppen
• Erwachsene und Kinder in kinderreichen Familien,
• Migrantinnen/Migranten mit schlechten Deutschkenntnissen,
• Aussiedlerinnen/Aussiedler mit schlechten Deutschkenntnissen,
• Asylbewerber/innen, „Illegale“, Prostituierte, Strafgefangene,
Wohnungslose
Anzahl: z. B. 5,1 Mio. Männer (12,6%) und 6 Mio. Frauen (14,4%) mit
Armutsrisiko (60% Median/Äquivalenzeinkommen)
2005 Quelle: 2-Armuts-Reichtumsbericht der Bundesregierung
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Netzwerkansatz der BZgA (Kooperationsvereinbarung mit 52 Organisationen)
Bundesebene: BZgA, Krankenkassen und Wohlfahrt (Caritas, Diakonie, Arbeiterwohlfahrt, Deutsches Rotes Kreuz), Deutscher Städtetag, Ärzteverbände, wiss. Institute
Länderebene: Alle Landesvereinigungen für Gesundheit, mehrere Länderministerien und Krankenkassen → Regionale Knoten=Netzwerke auf Länderebene
Kommunen: ca. 1700 qualifizierte Projekte auf kommunaler Ebene eingestellt auf www.gesundheitliche-chancengleichheit.de
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II. Interventionen – Good Practice als Kern des Netzwerkansatzes
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Good Practice als Kern der Netzwerkstrategie
1. deduktiver Ansatz:
z.B. den Gesundheitsförderungsansatz der WHO verankern
2. induktiver Ansatz:
aus bestehenden Projekten und Regelangeboten lernen, was wirksam ist gute Beispiele stärken und verbreiten: Good Practice
(SVR-Gutachten 2007)
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Theoretische Fundierung der Good Practice Kriterien „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“Beratender Arbeitskreis des Kooperationsverbundes (2005)
• Forschungsstand Gesundheitsförderung
• (z.B. IUHPE (1999), Mielck (2000), Mackenbach, Bakker (2002), Helmert (2003))
• Erreichbarkeit sozial Benachteiligter
Good Practice Kriterien „Soziale Stadt“ (DIFU 2002)
• Bestätigung SVR-Gutachten 2007
Quelle: BZgA 2006
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12 Kriterien guter Praxis in der Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten (konsentiert im beratenden Arbeitskreis des Kooperationsverbundes) Teil 1
1. klarer Zielbezug (Gesundheitsförderung, Prävention)
2. Zielgruppe (sozial Benachteiligte/präzise eingegrenzt)
3. Innovation und Nachhaltigkeit
4. Multiplikatorenkonzept
5. niedrigschwellige Arbeitsweise
6. Partizipation der Zielgruppe
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7. Empowerment
8. Setting – Ansatz
9. Integriertes Handlungskonzept/Vernetzung
10. Qualitätsmanagement/Qualitätsentwicklung
11. Dokumentation/Evaluation
12. Kosten - Nutzen - Relation
12 Kriterien guter Praxis in der Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten (konsentiert im beratenden Arbeitskreis des Kooperationsverbundes) Teil 2
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1. Vorschlag von Good Practice1. Vorschlag von Good Practice
2. Angebotsprofiling mit Checkliste2. Angebotsprofiling mit Checkliste
3. Bestätigung und Vertiefung mit Vertiefungsfragebogen
3. Bestätigung und Vertiefung mit Vertiefungsfragebogen
4. Validierung der Ergebnisse auf Knoten-ebene durch 'Peer-Review'-Verfahren
4. Validierung der Ergebnisse auf Knoten-ebene durch 'Peer-Review'-Verfahren
5. Bestätigung der Ergebnisse durch den beratenden Arbeitskreis
5. Bestätigung der Ergebnisse durch den beratenden Arbeitskreis
6. Veröffentlichung und Eintrag in Good Practice-Datenbank
6. Veröffentlichung und Eintrag in Good Practice-Datenbank
Strukturiertes Auswahlverfahren für Good Practice
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und in der “Gelben Reihe” der BZgA 3. erweiterte Neuauflage 2007
Über 80 Good Practice Angebote
Publikation aufwww.gesundheitliche-chancengleichheit.de
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Erster Transfererfolg
• Good Practice Projekt „Schutzengel“ (u.a. aufsuchende Hebammenhilfe) wurde in den Kinder- und Jugendaktionsplan des Landes Schleswig-Holstein aufgenommen
• Empfohlen und gefördert in allen Landkreisen und kreisfreien Städten des Landes Schleswig-Holstein
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Sozialräumlicher Ansatz
Kooperation mit dem Bund-Länder Programm „Soziale Stadt“ (498 Gebiete mit besonderem Entwicklungsbedarf)
Regionale Konferenzen in allen Bundesländern
(über regionale Knoten)
Tool-Box
(Hinweise für Quartiersmanager/-innen zur Gesundheitsförderung im Quartier)
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Zielgruppengerechte Maßnahmen in Lebenswelten
Lebensumfeld und Lebensweisen (z.B. Lesegewohnheiten) sozial Benachteiligter werden besonders berücksichtigt
• Jugendaktion GUT DRAUF
• Primäre Suchtprävention „Kinder stark machen“
• Aufbau von Lebensperspektiven „Komm auf Tour“
• Steigerung der Früherkennungsuntersuchungen „Ich geh‘ zur U! Und Du?“
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Nationales Zentrum Frühe Hilfen
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III. Internationale Vernetzung
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Nationale und Europäische Aktivitäten verbinden
Europa LänderebeneBundesebene
EU Projekte „Closing the Gap“
und„Determine“
Regionale Knoten inallen 16 Bundesländern
Nationaler Kooperationsverbund
“Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten”
Europäische Datenbankwww.health-
inequalities.eu
Nationale Datenbank www.gesundheitliche-chancengleichheit.de
Länder – Plattformen in der nationalen Datenbank
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Berücksichtigung internationaler Aktivitäten
Bericht der WHO Commission on Social Determinants of Health
• Verbesserung der alltäglichen Lebensumstände
• Bekämpfung der ungerechten Verteilung von Macht, Geld und Ressourcen
• Messen und Verstehen des Problems sowie Bewertung des Einflusses von Maßnahmen (Anforderungen an die Wissenschaft)
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• Fokussierung auf gesundheitliche Chancengleichheit
• Mittel werden verstärkt eingesetzt
• Capacity – Building
• Strukturaufbau (Regionale Knoten)
• Internationale Vernetzung www.health-inequalities.eu
Good Practice und Netzwerkansatz – bisherige Erfolge
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Die nächsten Schritte
• Aufbau einer Interventionsberichterstattung
• Festlegung von gradientenbezogenen Gesundheitszielen
• Initiierung einer ressortübergreifenden Zusammenarbeit
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
www.BZgA.de