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GRATIS Muster online bestellen Hält Ihr bester Freund nicht mehr dicht? Auch mit leichter Blasenschwäche können Sie tun, was immer Sie wollen. www.TENA.at/wie-du Entspannt und sicher in den Tag mit TENA Men. www.TENAMEN.at AUFKLÄRUNG OHNE TABU ORF-Moderator Roman Rafreider im Interview über Prostatakrebs-Vorsorge, Movember und unnötige Männer-Ängste FOTO: ORF - THOMAS RAMSTORFER September 2013 EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET 3 TIPPS FÜR EINE GESUNDE BLASE UROLOGIE Prostatakrebs Aussicht auf Heilung Unerfüllter Kinderwunsch Ursachen und Abhilfen Beckenboden Stark durch Training Blase & Nieren Bewusst gesund bleiben Aus dem Inhalt

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Page 1: BLASE AUFKLÄRUNG OHNE TABUdoc.mediaplanet.com/all_projects/12991.pdfUniv.-Prof. Dr. Madersbacher, Facharzt für Urologie, über Harninkontinenz und falsche Scham unter Betroffenen

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AUFKLÄRUNG OHNE TABU

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september 2013

eine theMenzeitung von MediAPlAnet

3TIPPSFÜR EInE GESUnDE BLASE

UroloGie

prostatakrebsAussicht auf heilung

unerfüllter kinderwunsch

ursachen und Abhilfen

BeckenbodenStark durch training

Blase & nierenBewusst gesund bleiben

Aus dem Inhalt

Page 2: BLASE AUFKLÄRUNG OHNE TABUdoc.mediaplanet.com/all_projects/12991.pdfUniv.-Prof. Dr. Madersbacher, Facharzt für Urologie, über Harninkontinenz und falsche Scham unter Betroffenen

2 · SEPTEMBER 2013 EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET

XXXX

„Vorsorge ist besser als Nachbehandlung. Mit richtigem Verhalten kann man so manches Blasenproblem vermeiden.“

Dr. Karl DorfingerFacharzt für Urolo-gie und Andrologie, Präsident des Berufsverbandes der Österreichi-schen Urologen

WIR EMPFEHLEN

SEITE 11

Harninkontinenz S. 5Welche Behandlungen sind möglich?

Prostatakrebs S. 7Prim. Dr. Wolfgang Loidl über die wichtigesten Fakten zur Vorsorge

Die Urologie beschäftigt sich mit den Krankheiten der Harnorgane und der männlichen Geschlechtsorgane. Sie ist ein Querschnittsfach, das enge Verbindungen zu anderen Fachdisziplinen aufweist und PatientInnen von der Neugeborenenperiode bis zum hohen Alter betreut.

VORWORT

UROLOGIE, 1. AUSGABE, SEPTEMBER 2013

Managing Director: Eliane KnechtEditorial Manager: Daniel Pufe

Project Manager: Andreas Forgacs, MATel.: +43 1 236 34 38 11E-Mail: [email protected]

Distribution: KURIER Redaktionsgesellschaft m.b.H.,Lindengasse 48-25, 1070 Wien

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. & Co. KG,Richard-Strauß-Straße 16, 1232 Wien

Kontakt: Gregor W. KöstlerTel.: +43 1 236 3438 18Fax: +43 1 236 3438 15E-Mail: [email protected]

We make our readers succeed!

Das Ziel von Mediaplanet ist, unseren Lesern qualitativ hochstehende redaktionelle Inhalte zu bieten und sie zum Handeln zu motivieren. So schaffen wir für unsere Partner eine Plattform, um Kunden zu erreichen und neue dazu zu gewinnen.

Über 30 Prozent aller Krebserkrankungen fallen in das urolo-gische Fachgebiet. Der Prostatakrebs ist dabei die häufi gste Tumorerkrankung

des Mannes und die zweithäufi gste krebsbedingte Todesursache. An ei-nem Prostatakarzinom erkranken durchschnittlich 10 bis 15 Prozent al-ler Männer. Seit der Einführung des PSA-Tests als Tumormarker in den 1980iger Jahren geht die Sterblich-keit an der Erkrankung deutlich zu-rück, während sich die Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen mehr als verdoppelt hat. In der letzten Zeit ist der PSA-Test häufi ger Gegenstand einer ö� entlichen und nicht im-mer sachlich geführten Diskussion. Der Test hat zweifelsohne zu einer Überdiagnostik und mitunter auch Übertherapierung geführt, aber auch bei vielen Patienten eine frü-he Heilung ermöglicht. Aktuelle Da-ten der europaweiten Studie haben eindrucksvoll gezeigt, dass durch PSA-Screening die Sterblichkeit am Prostatakarzinom um 50 Prozent re-duziert werden kann.

Bei der Planung und Durchfüh-rung der Therapie besteht eine enge Vernetzung von niedergelassenen UrologInnen und den Spitälern.

In interdisziplinären Sprechstun-den werden mit Betro� enen und ihren Angehörigen die möglichen Behandlungsoptionen diskutiert. Diese beinhalten die o� ene, lapa-roskopische und Roboter-assistier-te operative Entfernung der Prosta-ta, verschiedene Möglichkeiten der Strahlentherapie, medikamentö-sen Therapie und aktiven Überwa-chung. Alle Tumorpatienten wer-den in Tumorboards besprochen, wo Experten sämtlicher Fachdiszi-plinen anwesend sind und so eine individuelle Therapie und Nachsor-ge nach höchsten internationalen Standards garantieren. Diese sind häufi g in Krebszentren oder Organ-zentren integriert.

InkontinenzHarninkontinenz betri� t bis zu 30 Prozent der Frauen und

15 Prozent der Männer. Das Zitat “Harninkontinenz ist nicht gefähr-lich, aber sie raubt dir das Leben” unterstreicht, dass die Lebensqua-lität von PatientInnen mit Harnin-kontinenz deutlich eingeschränkt ist. Trotz der enormen sozialen und psychischen Belastung suchen viele Betro� ene erst spät oder gar nicht den Arzt auf. Dabei gibt es für alle Formen der Harninkontinenz mannigfaltige nicht-operative und

1

Urologie ist moderne interdisziplinäre Medizin

operative Therapien, die eine schnel-le Verbesserung der Beschwerden er-möglichen und häufi g sogar zu einer kompletten Heilung führen. Vor je-der Therapie steht aber eine umfas-sende Diagnostik, die ebenfalls in-terdisziplinär erfolgt. Die intelligente Vernetzung der Fachdisziplinen Uro-logie, Frauenheilkunde, Chirurgie und physikalische Medizin in Be-ckenbodenzentren ermöglicht diese Betreuung.

Patienten aufklärenZiel der medizinischen Versor-gung ist die optimale Betreu-

ung der PatientInnen nach aktuellen Standards und die kontinuierliche Verbesserung der Versorgungsquali-tät und damit auch der Patientenzu-friedenheit. Forschung, tief greifende, interdisziplinäre Zusammenarbeit und die direkte und respektvolle In-tegration von gut informierten und aufgeklärten PatientInnen in den Heilungsprozess stehen dabei an oberster Stelle. In diesem Sinne wün-schen wir Ihnen bei der Lektüre die-ser Themenzeitung viele neue In-formationen und ho� en, zu einem intensiveren Verständnis der Fach-disziplin beizutragen.

2

„Interdisziplinäre Zusammenarbeit verbessert die Betreuung der PatientInnen.“

VERNETZUNG

Univ.-Prof. Dr. Shahrokh F. ShariatLeiter der Universitätsklinik für Urologie,Medizinische Universität Wien

UNTERSTÜTZER FÜR DIE AUFKLÄRUNG ZUM THEMA PROSTATAKREBS:

SEITE 9

BABYWUNSCHExperten geben Tipps zum Kinderglück.FOTO: SHUTTERSTOCK

AUTOREN: UNIV.-PROF. DR. SHAHROKH F. SHARIAT,

PRIV.-DOZ. DR. MED TOBIAS KLATTE

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tipps

Mythos 1: „Blasenschwä-che ist eine Begleiterschei-

nung des Alterungsprozesses.“ – Blasenschwäche kann Personen jeden Alters treffen und tritt nicht bei allen alten Menschen auf.

Mythos 2: „Inkontinenz ist kein häufiges Problem.“

– Fünf Prozent der Bevölkerung leiden darunter. Bei 70-jährigen ist jeder Vierte betroffen.

Mythos 3: „Blasenschwä-che ist gleich Blasenschwä-

che.“ – Da es verschiedene For-men des unfreiwilligen Harn- abgangs gibt, sind diese auch dif-ferent zu behandeln.

Mythos 4: „Blasenschwä-che ist ein Frauenleiden.“ –

Auch Männer leiden darunter, im Alter fast ebensoviele wie Frauen.

Mythos 5: „Blasenschwä-che ist nicht behandelbar.“ –

Da es eine Vielzahl von Therapie- möglichkeiten gibt, ist eine Be-handlung möglich.

Aufgeklärt

inkontinenz- Mythen

Je früher man mit dem Beckenboden-Training beginnt, desto eher kann man einer späteren Inkonti-nenz vorbeugen. Aber auch, wenn bereits ein Problem besteht, helfen regelmäßige Gymnastik oder Magnetwel-len-Training, erklärt Dr. Darius Chovghi.

■■ Für wen ist Beckenboden-training sinnvoll? Mit den Jahren wird der Becken- boden bei allen Menschen schwä-cher. Vor allem Frauen sind davon betroffen, sie haben anatomisch ge-sehen einen schwächeren Becken-boden und sind durch Geburten einer zusätzlichen, wesentlichen Belastung ausgesetzt. Vorbeugend ist das konsequente Training für je-den sinnvoll, vor allem aber wenn bereits Beschwerden aufgetreten sind. Die Studienlage zeigt eindeu-tig: Je früher man beginnt, desto besser ist die Prognose.

■■ Welche Möglichkeiten habe ich, den Beckenboden zu kräftigen?Eine Variante ist die Gymnastik, die man praktisch überall machen kann – selbst in der U-Bahn. Nach einer einmaligen Einschulung durch ei-nen Fachmann, sind die notwendi-gen Übungen zuhause in jede Form der Gymnastik integrierbar, die An-spannungsübungen kann man teil-weise auch unbemerkt im Büro er-ledigen. Sinnvoll ist es, zumindest zwei- bis dreimal die Woche zu üben und das etwa fünf bis zehn Minuten. Gymnastik eignet sich vor allem zur Prävention.

■■ Und wenn bereits Probleme bestehen? Eine Möglichkeit ist es, mit repeti-tiver peripherer Muskelstimulation (rPMS) zu arbeiten. Die Beckenbo-denmuskulatur wird dabei mit Hilfe eines starken Magnetfeldes zu Kon-traktionen angeregt. Diese Kontrak-tionen sind deutlich intensiver als dies willentlich möglich ist. Somit entspricht diese Therapie einem in-tensiven und deutlich effektiveren Krafttraining. Diese Form der Mus-kelstimulation ist eine ideale Option zu Beginn den Beckenboden intensiv zu kräftigen, um im Anschluss mit Beckenbodengymnastik den positi-ven Effekt zu erhalten.

■■ Wann kann man sich auf die ersten Erfolge freuen?

Bei rPMS braucht es meistens vier bis fünf Sitzungen bis eine erste Besse-rung eintritt, insgesamt kann man mit etwa zehn bis zwanzig Sitzungen rechnen. Bei der Gymnastik in Eigen-initiative braucht es etwas länger. Konsequent durchgeführt, mindes-tens dreimal die Woche, zeigen sich nach drei bis vier Wochen Effekte.

■■ Werden die Kosten für die Muskelstimulation von der Krankenkasse übernommen?Noch ist das eine reine Privatleis-tung. Für die Behandlung benötigt man eine ärztliche Freigabe, um et-waige Kontraindikationen wie etwa Metallimplantate oder Herzrhyth-musstörungen auszuschließen.

■■ Gibt es Risikogruppen, denen Sie ein vorbeugendes Becken-bodentraining auf jeden Fall ans Herz legen würden? Frauen, die eine oder mehrere na-türliche Geburten hatten, sind be-sonders anfällig für Harninkonti-nenz. Hier eignet sich rPMS auch als Training zur Rückbildung nach einer Schwangerschaft. Grundsätz-lich müssen Frauen eher an die Prä-vention denken. Übergewicht oder ein schwaches Bindegewebe sind weitere Faktoren, die das Auftreten von Inkontinenz im Alter begüns-tigen. Männer sind vor allem nach Prostataoperationen gefährdet. Oft gehen damit auch Schwächungen in der Gesäß- und Rückenmuskula-tur einher, diese sollte dann eben-falls mittrainiert werden.

Kraft für den Beckenboden

facts

■■ Geschlecht: insgesamt sind in Österreich etwa 850.000 frauen und 150.000 Männer von inkonti-nenz, also ungewolltem Harnver-lust, betroffen.

■■ Alter: Vor allem bei frauen in der altersgruppe der 50- bis 70- Jährigen zeigt sich eine inzidenz von nahezu 30 bis 40 prozent.

■■ Tabu: Nur fünf bis zehn prozent der betroffenen frauen konsultie-ren tatsächlich auch einen arzt. immer noch ist inkontinenz ein tabuthema mit hohem Leidens-druck für die Betroffenen.

! Wichtige Links

www.urologisch.atwww.inkontinenz.atwww.kontinenz-gesellschaft.de

Dr. med. univ. Darius Chovghifacharzt für Allgemeinmedizin

BarBara WakolBinger

[email protected]

Harald TrieBnig, MkÖ

[email protected]

Wie Sie Ihre Inkontinenz überwinden und wieder entspannt lachen können

Vor dem Einkaufscenter fällt der bange Blick auf den Getränkekasten, der vom Einkaufswagen ins Auto gehoben werden muss. Beim Treffen mit der besten Freundin im Café versucht man nicht zu ausgelassen zu lachen. Alles, damit nicht wieder ein „Unfall“ passiert. Eine Belastungs-inkontinenz schränkt das eigene Leben in vielen Situationen ein und die meisten Betroffenen wünschen sich eine schnelle und zuverlässige Lösung. Wenn eine Patientin den Mut aufbringt und zu diesem unangenehmen Thema ihren Arzt kon-sultiert, ist das Beckenbodentraining mit den Femcon Vaginalkonen häufig die Empfehlung. Die Anwendung der Konen ist sehr einfach und durch die mitgelieferte Anleitung problemlos zu erlernen.

Mit Femcon sind für eine erfolgreiche Stärkung des Beckenbodens keine zeitraubenden Trai-ningseinheiten notwendig. Im Gegenteil: Sie können die Konen ganz nebenbei tragen (z.B. beim Zähneputzen) und so das Training problemlos in Ihren Alltag integrieren.

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SePteMBer 2013 · 3eine theMenzeitung von MediAPlAnet

Page 4: BLASE AUFKLÄRUNG OHNE TABUdoc.mediaplanet.com/all_projects/12991.pdfUniv.-Prof. Dr. Madersbacher, Facharzt für Urologie, über Harninkontinenz und falsche Scham unter Betroffenen

Univ.-Prof. Dr. Madersbacher, Facharzt für Urologie, über Harninkontinenz und falsche Scham unter Betroffenen.

■■ Herr Prof. Madersbacher, vor-weg sollten wir klären, wie un-sere Blase funktioniert.Unsere Harnblase und ihr Schließmuskel haben eine zweifa-che Aufgabe. Der Harn soll ja über viele Stunden gespeichert und nur zu gegebener Zeit kontrolliert wie-der abgegeben werden. Dazu muss der Schließmuskel in der Speicher-phase geschlossen und die Blase ent-spannt sein. Zur Blasenentleerung entspannt sich der Schließmuskel, die Blase baut Druck auf und entleert so den Harn, Im Normalfall zügig und vollständig.

■■ Wie kommt es zur Harninkonti-nenz, welche Ursachen gibt es?In erster Linie ist eine gestörte Speicherphase für die Inkontinenz verantwortlich. Eine Schließmus-kelschwäche führt zur „Belastungs-inkontinenz“, es kommt dabei beim Husten, Nießen oder sportlicher Be-tätigung zu unfreiwilligem Harnab-gang. Eine zu aktive („überaktive“) Blase, die zur falschen Zeit Druck auf- baut, führt zur Dranginkontinenz. Das führende Symptom ist ein plötzlicher, nicht unterdrückbarer Harndrang, der zum Harnverlust führt, meist kombiniert mit häu-figen Harnentleerungen tagsüber und nachts.

■■ Worin unterscheidet sich ein kurzfristiges Blasenleiden von der Inkontinenz?Gerade bei älteren Menschen, die zu

Blasenentzündungen neigen, kann allein schon die Reizung der Bla-se durch die Entzündung dazu füh-ren, dass der Harndrang nicht mehr kontrollierbar wird. Nach erfolgrei-cher Therapie des Harnwegsinfekts klingt dieses Phänomen wieder ab. Bei nicht adäquater Behandlung kann aber ein zeitlich begrenztes Phänomen zur anhaltenden Inkon-tinenz führen.

■■ Welche Personengruppen sind von Inkontinenz betroffen?Inkontinenz kann in jedem Alter auf-treten, sowohl beim Mann als auch bei der Frau. Alters- und geschlechts-spezifische Unterschiede sind jedoch vorhanden. Bei Frauen tritt durch Ge-burten und die Wechseljahre oft ei-ne Schwäche des Beckenbodens auf. In diesem Lebensabschnitt um die 50 ist die Belastungsinkontinenz am häufigsten. Im Alter kann die Blase überaktiv werden, die Dranginkon-tinenz nimmt zu, auch bei Männern. Operationen wegen Prostatakrebs können ebenfalls Harninkontinenz verursachen.

■■ Ist Inkontinenz immer noch ein Tabuthema?In den letzten 30 Jahren hat sich viel getan. Anfangs war eine starke Tabu-isierung zu merken, heute sind die Betroffenen aufgeklärter. Vielen ist

bewusst, dass Inkontinenz kein not-wendiges Übel des Alters ist, sondern gut behandelt und therapiert wer-den kann. Man muss nur zum Arzt gehen, besser früher als später.

■■ Wie kann Inkontinenz behan-delt werden?Die unterschiedlichen Ursachen und Formen von Harninkontinenz sind unterschiedlich zu behandeln. Bei Belastungsinkontinenz kann man die Schließmuskelschwäche durch ein Beckenbodentraining, unter An-leitung einer/eines Physiotherapeu-tin/en gut beeinflussen, auch eine wenig belastende Operation kann die Inkontinenz beseitigen. Bei der blasenbedingten Dranginkontinenz gelingt es häufig, durch ein gezieltes Blasentraining die Harnblase wieder unter Kontrolle zu bringen. Medi-kamente, die die Blase entspannen, sind dabei hilfreich. Auch die Ände-rung ungünstiger Lebensgewohn-heiten (übermäßiges trinken oder starkes Übergewicht) kann Inkon-tinenz bessern. Die Bandbreite der möglichen Therapien ist groß und reicht bis zum (Selbst-) Katheteris-mus bei Überlaufinkontinenz.

■■ Stichwort Miktionsprotokoll: Was versteht man darunter?Das Miktionsprotokoll (Miktion ist ein medizinischer Fachausdruck für Harnentleerung) ist eine wich-tige Maßnahme im Rahmen der Ab-klärung einer Inkontinenz. Der Pati-ent notiert über zwei Tage und zwei Nächte, wann die Blase entleert wur-de und wie viel (mittels Messbe-cher), ob er/ sie zum Zeitpunkt der Entleerung noch trocken war oder bereits eingenässt hat, selbst die Stärke des Harndrangs kann notiert werden. Aufgrund dieser Aufzeich-nungen kann sich der Arzt vom Ver-halten der Blase im Alltag ein gutes Bild machen.

news

Blasenschwäche ist nach wie vor ein Tabuthema, über das Betroffe-ne nur ungern sprechen. Dabei sind sie mit ihrem Problem nicht allein: Etwa jede vierte Frau über 35 hat be-reits Erfahrungen mit einer schwa-chen Blase gemacht, während unter den Männern jeder Zehnte über 50 betroffen ist. Wenn es zu ungewoll-tem Urinverlust kommt, verzich-ten viele Menschen auf die schönen Dinge im Leben. Dabei gibt es einfa-che und wirksame Lösungen, die ei-nen unbeschwerten Alltag ermög-lichen: Spezielle Schutzprodukte machen das Leben wesentlich ein-facher und angenehmer – doch sie werden immer noch viel zu selten genutzt.

Etwa 80 Prozent aller Frauen mit schwacher Blase verwenden unge-eignete Produkte. Mehr als die Hälf-te versucht sich mit herkömmli-chen Damenhygiene-Produkten zu behelfen, die jedoch für die Aufnah-me von Urin ungeeignet sind und deshalb nur einen unzureichenden Schutz bieten. Ein weiteres Viertel benutzt je nach geplanter Aktivi-tät herkömmliche Damenhygiene-Produkte oder Blasenschwäche-Produkte. Einige Frauen verzichten sogar gleich ganz auf einen Schutz und machen sich das Leben damit unnötig schwer.

Lösungen für Frau und MannUnter den Männern verwenden rund 70 Prozent keine speziellen Schutzprodukte. Im Gegensatz zu Frauen haben Männer in der Regel keinerlei Erfahrung mit Hygiene-produkten. Deshalb schützen sich vier von zehn Männern trotz regel-mäßigem Urinverlust überhaupt nicht. Ein knappes Drittel setzt auf selbstgemachte Lösungen, beispiels-weise Taschentücher, zurechtge-schnittene Handtücher oder zusätz-liche Unterwäsche. Einige Männer greifen zu den Hygieneprodukten ihrer Frau. Viele wissen nicht ein-mal, dass spezielle Schutzproduk-te für Männer überhaupt existieren und wie sehr sie ihnen das Leben er-leichtern könnten.

Spezielle Blasenschwäche-Pro-dukte werden demnach noch viel zu wenig genutzt. Dabei bieten sie enorme Vorteile gegenüber selbstge-machten Lösungen und herkömm-lichen Damenhygiene-Produkten: Blasenschwäche-Produkte wurden speziell für die Aufnahme von Urin entwickelt und sind daher deutlich saugfähiger, schneller trocken und verfügen zudem über einen sicheren Geruchsschutz.

aniTa knapp

[email protected]

lukas Wieringer

[email protected]

DENTSPLY IH GmbH

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iNfo

Hilfe bei Blasenschwäche

Foto: SCA

Vom Blasenleiden zur inkontinenz

Univ.-Prof Dr. Helmut Madersbacherfacharzt für urologie in innsbruck

facts

■■ Etwa eine Million Menschen in Österreich leiden an sogenann-ter „Blasenschwäche“. Vor allem ältere Menschen und frauen. Da-runter fallen sowohl die blasenbe-dingte Dranginkontinenz als auch die schließmuskelbedingte Bela-stungsinkontinenz.

■■ Aus dem Miktionsprotokoll ist für den behandelnden arzt gut ersichtlich, welche Blasenentlee-rungsgewohnheiten beim pati-enten vorherrschen und wo die Ur-sachen für eine inkontinenz liegen könnten.

www.kontinenzgesellschaft.atAuf der Informationsseite der MKÖ fi ndet man einen umfassenden Überblick über die zahlreichen Möglichkeiten in der Behandlung, Information über Hygiene- und Hilfsmittel, hilfreiche Adressen (z.B. Beratungs- und Anlaufstellen in den Bundesländern), Termine uVm.

Beratungstelefon 0810/100 455Hotline zum Ortstarif: telefonische Beratung & Anforderung eines Infopaketes

Veranstaltungen (die nächsten Termine)Wiss. Jahrestagung: 18.+19. Okt. 2013, LFI Oberösterreich, LinzGesund leben: 8.-10. Nov. 2013, Messe WelsSenAktiv: 15.-17. Nov. 2013, Messe InnsbruckWiener Herbst Senioren Messe: 20.-23. Nov. 2013, Messe Wien

Inkontinenz bringt einen nicht um, aber sie nimmt das Leben. Deshalb: Darüber reden statt darunter leiden!

Blasen- und Darmschwäche sind weit verbreitet, der Leidensdruck ist enorm. Dennoch wird kaum Hilfe gesucht. Vor allem die Scham verhindert häufi g eine erfolgreiche Behandlung. „Oft erfolgt der soziale Rückzug aus Angst vor dem ’peinlichen Missgeschick’. Die Inkontinenz wird zum heimli-chen Leiden und ein erfülltes Le-ben scheint kaum noch möglich“, so MKÖ-Präsident Univ.-Prof. Dr. Max Wunderlich.

Die MKÖ ist eine wissenschaftli-che Fachgesellschaft, die sich aus einem Team von Spezialisten – Fachärzten für Urologie, Gynä-kologie, Chirurgie und Innere Medizin, speziell ausgebildeten Schwestern und Physiotherapeu-tinnen – zusammensetzt. Diese Experten stehen auch Betroffenen und Angehörigen mit professionel-lem Rat und tatkräftiger Hilfe zur Seite.

Info & Beratung direkt von den Experten

1TIPP

BLASE nICHT zU voLL WERDEn

LASSEn!

4 · SePteMBer 2013 eine theMenzeitung von MediAPlAnet

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news

inkontinenz: effektive Behandlung möglich

■■ Frage: ist inkontinenz behandelbar?

■■ Antwort: Ja, in den meisten fällen schon. hilft eine medika-mentöse therapie nicht, erzielen Botox oder elektrische neuro-modulation gute erfolge.

Ständig drückt die Blase und wenn sie sich meldet, dann muss sofort eine Toilette in der Nähe sein, um den ungewollten Harnverlust zu verhindern: Für Patienten mit In-kontinenz ist der Alltag oft stark eingeschränkt, immer noch ist die Krankheit ein Tabuthema. Den meisten Patienten kann jedoch ein-fach geholfen werden. In der Inkon-tinenzambulanz gilt es zuerst, den eigenen Körper und die eigenen Gewohnheiten genau zu beobach-ten. „Anhand eines Miktionspro-tokolls können wir feststellen, an welcher Form der Inkontinenz ein Patient leidet“, erklärt Dr. Maximili-an Rom, Leiter der Inkontinenzam-bulanz der Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universi-tät Wien am Allgemeinen Kranken-haus. Er unterscheidet zwei große Formen des ungewollten Harnver-lusts. Einerseits die Belastungsin-kontinenz – sie tritt vor allem beim Niesen, Heben oder bei körperlicher Betätigung auf. Hier rät der Experte zu Beckenbodentraining. Hilft das nicht, muss meist an eine Operation gedacht werden. Die zweite große Gruppe ist die Drang-inkontinenz.

„Hier geht dem Harnverlust ein sehr starker Harndrang voran, der Grund ist eine Überaktivität der Harnbla-se“, so der Experte. Bis zu einmal in der Stunde müssen die Patienten dringend aufs Klo. Sehr häufig tre-ten auch Mischformen auf.

Lebensstil ändern In manchen Fällen kann bereits eine Änderung des Lebensstils eine deut-liche Besserung des Problems her-beiführen. So sollte man die tägliche Trinkmenge auf 1,5 bis 2 Liter Wasser reduzieren und Alkohol sowie Kaffee meiden. Führt das zu keinen Verbes-serungen, ist der nächste Schritt die medikamentöse Behandlung. „Der-zeit setzen wir auf Anticholinergika. Sie hemmen die Kontraktion des Bla-

senwandmuskels, die Überaktivität wird gedämpft“, schildert Dr. Rom. Vor allem modernere Präparate ha-ben kaum noch Nebenwirkungen, dennoch muss man mit trockenen Schleimhäuten, etwa in Mund oder Augen, sowie Verstopfung rechnen. Derzeit wird auch an einer völlig neu-en Medikamentengruppe geforscht – die sogenannten Beta-3-Agonisten sollen ein deutlich geringeres Neben-wirkungsprofil haben.

Per nervensignal die Blase modulierenAber nicht immer sprechen Patien-ten auf Medikamente an, manche Erkrankungen wie vor allem Grü-ner Star sind zudem klare Kontra-indikationen. Gute und wirksame

Alternativen gibt es dennoch. „Es be-steht einerseits die Möglichkeit, das Nervengift Onabotulinumtoxin A, kurz Botox, in die Blasenwand zu inji-zieren und so deren Aktivität zu hem-men. Andererseits gibt es die Therapie mittels sakraler Neuromodulation“, erklärt der Experte. Bei dieser Me-thode wird am Kreuzbein des Pati-enten eine Elektrode operativ einge-legt. Diese liegt unmittelbar neben jenen Nervenwurzeln, welche zu den Beckenorganen führen. Der Eingriff ist minimal-invasiv und dauert rund zwanzig Minuten. In einer Testpha-se wird das Signal richtig eingestellt. Tritt ein Erfolg ein, wird dem Patien-ten ein kleiner Impulsgenerator un-ter die Haut gesetzt, der über Ner-vensignale die Blase moduliert. Die Modulation hilft auch bei zu schwa-chem Muskel und daraus folgender Restharnbildung, sowie bei Stuhlin-kontinenz oder Verstopfung. Der Vor-teil gegenüber Botox: Während des-sen Wirkung nur bis zu neun Monate hält, läuft das Gerät je nach Einstel-lung und Modell bis zu neun Jahre lang. Bedienen muss man es nur im Störungsfall. Dr. Rom abschließend: „Die Ergebnisse sind vergleichbar. Wichtig sind die individualisierte Therapie je nach Bedürfnis des Pati-enten sowie ein ausführliches Bera-tungsgespräch.“

BarBara WakolBinger

[email protected]

facts

■■ Die Dranginkontinenz zeich-net sich durch häufigen und impe-rativen Harndrang aus. Zugrunde liegt dieser Erkrankung eine Über-aktivität der Harnblase.

■■ Medikamentös wird die Dran-ginkontinenz primär mit anticholi-nergika behandelt. spricht der pa-tient darauf nicht an, stehen mit sakraler Modulation und Botox-in-jektionen invasivere zur Verfügung.

■■ Körperliche Betätigung, sowie Niesen oder das Heben von Lasten sind die auslöser für Harnverlust bei der Belastungsinkontinenz. sie wird am besten mit Beckenboden-

training oder einer operation be-handelt.

■■ Ein Miktionsprotokoll, in dem der patient zwei tage lang seine trink- und toilettengewohnheiten protokolliert, hilft bei der richtigen Diagnose.

■■ In der Harnblasenwand be-findet sich der Musculus detrusor vesicae, der Harnblasenmuskel. Durch unterschiedliche Erkran-kungen kann eine Detrusorschwä-che vorliegen, Restharnbildung und Retention sind die folge. auch hier kann man mit sakraler Neuro-modulation Erfolge erzielen.

„Wichtig sind die individualisierte therapie je nach Bedürfnis des Patienten sowie ein ausführliches Beratungsge-spräch.“

vIELE MÖGLICHKEITEnDie Behandlung von Harninkontinenz reicht vom Beckenbodentraining bis

hin zu Sakraler neuromodulation.Foto: ShutterStoCk

Dr. Maximilian Rom Leiter der inkontinenz-ambulanz im aKH Wien

SePteMBer 2013 · 5eine theMenzeitung von MediAPlAnet

Page 6: BLASE AUFKLÄRUNG OHNE TABUdoc.mediaplanet.com/all_projects/12991.pdfUniv.-Prof. Dr. Madersbacher, Facharzt für Urologie, über Harninkontinenz und falsche Scham unter Betroffenen

■■ Herr Rafreider, warum setzen Sie sich als Prominenter für die Vorsor-geuntersuchung bei Prostatakrebs ein?Das Thema Vorsorge ist mir ein persön-liches Anliegen. Ich sehe das ganz sim-pel: Wenn man mit der Sensibilisierung der Öffentlichkeit einen Beitrag dazu leisten kann, dass nur ein Mann mehr bewusst zur Prostatakrebs-Vorsorge- untersuchung geht und dadurch viel-leicht Erkrankungen rechtzeizig er-kannz werden können, hat sich das En-gagement schon gelohnt.

■■ Gehen auch Sie persönlich regelmäßig zur Vorsorge- untersuchung?Logisch! Das Thema Männervorsor-ge war und ist auch für mich wichtig, der regelmäßige, prophylaktische Be-such beim Urologen meines Vertrau-ens Pflicht. Zumindest jedes zweite Jahr, nun bereits seit mindestens 15 Jahren. Wer den Servicetermin für sein Auto im Kopf hat, sollte sich auch um einen Ser-vicetermin für den eigenen Körper küm-mern. Denn wenn mir irgendwann ein Arzt erzählt, dass man eine Krankheit leichter hätte heilen können, wenn sie früher entdeckt worden wäre, würde mich das extrem ärgern.

■■ Was glauben Sie, warum lassen sich Männer so schwer zu Vorsoge- untersuchungen bewegen?Offenbar ticke ich da anders als die Mehrheit meiner Geschlechtsgenossen. Der Glaube, dass alles in Ordnung ist, so-lange nichts weh tut, dürfte immer noch vorherrschen. Ich glaube aber nicht, dass es Angst ist, die viele Männer zurück-hält, sondern der Irrglaube, dass man ge-sund ist, wenn nichts weh tut. Prostata-krebs spürt man lange Zeit gar nicht und wenn es dann wehzutun beginnt, ist es für eine Heilung oft schon zu spät. Frau-en sind da sensibler, wenn es um den ei-genen Körper und die eigene Gesundheit geht. Wir müssen daher alle gemeinsam versuchen, Männer zu sensibilisieren und wachzurütteln. Wenn ich dazu ei-nen kleinen Beitrag leisten kann, mache ich das sehr gerne.

■■ Wie könnte man Männern die Scheu vor dem Gang zum Urologen nehmen?Durch recht einfache Dinge, glaube ich. Wenn Männer beispielsweise sehen, dass andere Männer gar nichts Befremd-liches an einer Prostata-Vorsorgeunter-suchung finden und dass es selbstver-ständlich ist, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen, kann das sicherlich ein wenig die Scheu vorm Urologen nehmen. Errei-chen kann man das aber nur, wenn man durch unterschiedliche Aktionen und

proFiL

■■ Der studierte po-litikwissenschaftler und orF-Journalist roman rafreider ist Hauptanchor der ZiB 20 und mode-riert auch die ZiB 24. rafreider treibt regel-mäßig Sport, ist sehr gesundheitsbewusst und engagiert sich für mehr gesundheit im Alltag.

Der bekannte ORF-Moderator und Publikumsliebling Roman Rafreider engagiert sich für die Aufklärung und Sensibilisierung zum Thema Prostatakrebs. Seine Motivation und die Beweggründe dafür sind vielfältig.

Initiativen darauf aufmerksam macht. Denn dadurch wird aus etwas Außerge-wöhnlichem, das man vermeintlich gar nicht nötig hat, etwas ganz Selbstver-ständliches und dann geht’s. Aber wenn man in die Vergangenheit blickt, sieht man, dass sich ja schon viel bewegt hat. Unsere Väter sind mit dem Thema Vor-sorgeuntersuchungen und Checks beim Urologen noch viel lascher umgegangen als wir das heute machen. Es bewegt sich da schon was. Aber zaghaft.

■■ Was versteht man eigentlich un-ter der Movember-Aktion?Das ist eine gezielte kleine Provoka-tion, um Betroffene aufzurütteln. Be-kannte Frauen und Männer, von denen man das nicht erwartet hätte, tragen in der Öffentlichkeit einen aufgekleb-ten Schnurrbart und erregen so natür-lich Aufmerksamkeit. Die dann genau auf eben das Thema Prostatakrebs und

die Vorsorgeuntersuchung beim Urolo-gen gelenkt wird. Wichtig ist uns, einen Impuls zu geben und aufzuzeigen, dass es da etwas gibt, das man leicht machen kann, um großen Ärger zu verhindern.

■■ Werden Sie auch heuer wieder mitmachen?Natürlich! Wenn man mich denn fragt, dann gern. Schließlich ist mir das Thema ein großes Anliegen, auch persönlich.

■■ Haben Sie für unsere Leser einen Tipp zum Thema Vorsorgeuntersu-chung und Prostatakrebs?Wichtig ist, nicht groß darüber nach-zudenken, ob man es denn nun braucht oder nicht. Anstatt lange zu überlegen, sollte man es einfach tun. Im besten Fall ist sowieso alles in Ordnung und im schlechtesten Fall erreicht man da-durch, dass nach einer erfolgten, recht-zeitigen Behandlung der Schaden be-grenzt ist. Daher mein Appell an alle Männer: Nicht lange zaudern, sondern einfach tun. Auch weil es nun wirklich absolut keinen Grund der Welt gibt, da-vor eine Scheu oder gar Angst zu haben. Denn die ist ganz sicher fehl am Platz.

Es gibt keinen Grund, sich zu fürchten!

lukas Wieringer

[email protected]

geSunDHeitSBewuSSt

2TiPP

REDUziEREn SiE niKOTin UnD

KOFFEin!

„die regelmäßige prostatakrebs- vorsorge ist ein kleiner schritt, der großes drama leicht verhindern kann.“

INSPIRATION6 · september 2013 eine themenzeitung von mediaplanet

1

Das KH der Barmherzigen Schwestern Linz bietet seinen Patienten seit 5 Jahren das derzeit modernste chirurgische Verfahren zur Entfernung der Vorsteherdrüse an. Mehr als 850 Patienten wurden mit dieser Metho-de bereits erfolgreich operiert. Das Linzer Ordenskrankenhaus ist als Zentrum für Tu-morerkrankungen mit dieser Methode in derProstata-Chirurgie führend in Österreich.

Prostatakrebspatienten, deren Vorsteherdrüse aus medizinischen Gründen vollständig entfernt werden muss, wurden bisher entweder laparos-kopisch, das heißt mittels Schlüssellochchirurgie oder mit einer offenen Operation, die große chi-rurgische Schnitte erfordert, behandelt. Letztere birgt allerdings nicht unwesentliche Risiken für

großen Blutverlust, starke Schmerzen, ungewoll-ten Harnabgang sowie erektile Dysfunktion - be-dingt durch die mögliche Gefahr der Verletzung des empfi ndlichen Nervengewebes der Prostata. Mit der da Vinci Methode wird in diesen Punkten eine klare Verbesserung des Ergebnisses für den Patienten angestrebt: „Diese roboterunterstütz-te Operationstechnik hat aufgrund seiner hohen Präzision und Sicherheit in den USA die konven-tionelle laparoskopische Prostataentfernung na-hezu vollständig und die offene Operation bereits weitgehend verdrängt“, erklärt Prim. Dr. Wolf-gang Loidl, Leiter der Abteilung für Urologie und des Prostatazentrums am KH der Barmherzigen Schwestern Linz.

www.prostatazentrum.at

Vollständige Entfernung der Prostata mittels Roboter-Chirurgie

Hightech im Prostatazentrum

Erfahrung zählt: Das Prosta-tazentrum in Linz setzt seit 5 Jahren das so genannte da Vinci-System für sämtliche Entfernungen der Vorsteher-drüse erfolgreich ein.

Page 7: BLASE AUFKLÄRUNG OHNE TABUdoc.mediaplanet.com/all_projects/12991.pdfUniv.-Prof. Dr. Madersbacher, Facharzt für Urologie, über Harninkontinenz und falsche Scham unter Betroffenen

MOVEMBERBärte als Provokation um auf die Thematik Prostatakrebs aufmerksam zu machen.Foto: Christian anderl - MoveMber Portraits

■■ Wie wichtig ist die Prostata-Vorsorge?Bei der Prostata gibt es keine Vor-sorge, nur die Früherkennung. Und die rettet Leben. Noch geht nur je-der vierte Mann zur Untersuchung, das ist viel zu wenig.

■■ Ab welchem Alter sollte man sich untersuchen lassen?Empfohlen ist die jährliche Unter-suchung für Männer ab einem Alter von 45 Jahren. Gibt es Erkrankun-gen in der Familie, ist das Risiko für ein Prostatakarzinom achtfach er-höht. Hier wird die Untersuchung schon ab 40 empfohlen.

■■ Wie läuft die Untersuchung ab?Die medizinische Untersuchung besteht aus einer Fingeruntersu-chung, die rektal durchgeführt wird, sowie einer Blutuntersu-chung, in der das Prostataspezifi-sche Antigen (PSA), bestimmt wird. Fürchten muss sich davor niemand.

■■ Wie hoch ist die Chance, dass eine bösartige Verände-rung erkannt wird?Jeder sechste österreichische Mann hat das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken, jeder sechste Erkrankte stirbt auch daran. Also relativ hohe Inzidenz, aber geringe Mortalität.

■■ Gibt es Präventions- möglichkeiten?Sonne, wenig Stress und gesunde Ernährung sind nicht falsch, statis-tisch bewiesen hilft Bewegung, am besten eine halbe Stunde, fünfmal die Woche.

Prim. Dr. Wolfgang LoidlVorstand der urologischen Abteilung am KH der Barmherzigen Schwestern Linz

FrAge & Antwort

BarBara WakolBinger

[email protected]

INSPIRATIONseptember 2013 · 7eine themenzeitung von mediaplanet

MOVEMBER1 Kati Bellowitsch2 Andi Moravec3 Patricia Kaiser Fotos: Christian anderl - MoveMber Portraits 32

Page 8: BLASE AUFKLÄRUNG OHNE TABUdoc.mediaplanet.com/all_projects/12991.pdfUniv.-Prof. Dr. Madersbacher, Facharzt für Urologie, über Harninkontinenz und falsche Scham unter Betroffenen

news

7. Messe Gesundheit & Wellness

15. - 17. November 2013 in der Messe Wien

Österreichs größte Wohlfühl-messe punktet auch 2013 mit vie-len aktuellen Themen und vielen interessanten Ausstellern. Die Messe informiert über eine ge-sunde Lebensweise, gesunde Er-nährung, Beauty, Wellnessurlaub bis hin zu Whirlpool, Infrarot-Kabinen & Co.

Messe Wien, Halle C, Eingang D. Täglich 10 – 18 Uhr. www.gesundundwellness.at

9. Intersana – Größte Int. Gesundheitsmesse

25. – 27. Okt. 2013 Messe in Augsburg

Die größte Gesundheitsmesse im deutschsprachigen Raum präsen-tiert dieses Jahr 350 Aussteller aus dem In- und Ausland. Vergangenes Jahr informierten sich 25.000 Ge-sundheitsinteressierte auf der In-tersana. 3 Tage volles Programm – der weite Weg lohnt sich. Neben den großen Sonderthemen 2013 ‚Allergien‘ und ‚Stress-Burn-Out‘ können sich männliche Messebesucher voll dem Thema ‚Männergesundheit‘ widmen.

Messe AugsburgTäglich 10-18 Uhrwww.intersana.de.

fÜr ihre geSundheit

Messeanzeiger

Foto: FotoLIA, ANDreJS PIDJASS

Dank Früherkennung und individueller Therapie mit vielen optionen haben 75 Prozent der Patienten mit Prostatakarzinomen heute eine gute Aussicht auf Hei-lung, erklärt Priv. Doz. Dr. Anton Ponholzer, oberarzt der Abteilung für Urologie und Andrologie am Kranken-haus der Barmherzigen Brüder in Wien.

■■ Diagnose Prostatakrebs – wie sieht der nächste Schritt aus? Heutzutage werden Prostatakarzi-nome glücklicherweise meist nicht in einem fortgeschrittenen, sondern in einem lokal begrenzten Stadium entdeckt. Das bedeutet, dass es noch keine Absiedelungen gegeben hat. Schon in diesem Fall gibt es mehre-re Optionen. Es gibt auch Karzino-me, bei denen man davon ausgeht, dass sie sehr wahrscheinlich für den Mann keine konkrete Bedrohung darstellen. In diesem Fall braucht man keine Therapie, sondern setzt

strikte Überwachungsmaßnahmen, um im Fall des Falles doch rechtzei-tig behandeln zu können.

■■ Wovon hängt diese Entscheidung ab? Bei der Therapieentscheidung spie-len viele Faktoren mit: Welches Al-ter hat der Patient, wie mobil und be-lastbar ist er? Wie aggressiv ist der Tumor? Zudem müssen natürlich die Vorstellungen des Patienten – auch in Bezug auf seine Lebensquali-tät – mitgedacht werden. Manchmal kann es eine Herausforderung sein, sich über alle Optionen zu informie-ren und zu entscheiden. Wichtig sind das Gespräch mit dem Arzt und eine gute Aufk lärung. Angstmache ist hier fehl am Platz. Denn die posi-tive Nachricht ist: Heutzutage beste-hen viele Möglichkeiten.

■■ Wie gut sind die ■■ Heilungschancen?

Heutzutage erkennen wir etwa 75 Prozent der Erkrankungen in einem lokal begrenzten Stadium. Diese Pa-tienten haben – je nach Konstellation – zwischen 60 und 90 Prozent Wahr-scheinlichkeit, dass sie vollständig geheilt werden. Vor allem Operation und Bestrahlung sind hier die zwei Hauptbehandlungsoptionen.

■■ Und die anderen 25 Prozent? Diese Patienten benötigen sehr wahrscheinlich auch eine systemi-sche Therapie wie etwa eine Hor-montherapie oder eine Chemothe-rapie. Aber es ist behandelbar und die Chance ist gut, dass diese Patien-ten noch relativ lange leben. Aber ich kann wahrscheinlich nicht sagen: „Danke, Sie sind geheilt, gehen Sie

nach Hause.“ Man muss das Prostata-karzinom dann wie eine chronische Erkrankung begreifen.

■■ Wie läuft die Behandlung im fortgeschrittenen Stadium ab? Es gibt selten nur eine einzige Mög-lichkeit und alles andere ist falsch. Einer der Grundpfeiler der Prostata-karzinom-Therapie ist die Hormon-therapie, bei der dem Patienten Tes-tosteron entzogen wird. Wirkte die Therapie früher nicht, dann gab es eigentlich keine sinnvolle Weiterbe-handlung mehr. Heute sind für dieses Erkrankungsstadium zwei Chemo-therapien und zwei Formen der wei-terführenden Hormontherapie zu-gelassen. Neue Therapien werden derzeit erforscht.

■■ Chemotherapie ist oft negativ besetzt und wird als Mittel der letzten Wahl gesehen?Chemotherapie ist nur ein Baustein unter vielen, sie wird unter ande-rem eingesetzt, wenn die Hormon-therapie nicht mehr wirksam ist. Beim Prostatakarzinom ist sie meist gut verträglich, verlängert das Leben und lindert die Beschwerden. Aber selbst wenn man nicht darauf an-spricht, bedeutet das nicht das Be-handlungsende.

BarBara WakolBinger

[email protected]

facts

■■ Das Prostatakarzinom ist bei Männern in Österreich die häu-fi gste form des tumors; etwa ein Viertel aller Karzinome, die beim Mann festgestellt werden, sind prostatakarzinome.

■■ Meistens wird Prostatakrebs im fortgeschrittenen alter dia-gnostiziert, der Häufi gkeitsgip-fel liegt beim alter von 70 Jahren. Dank besserer früherkennung sinkt dieses alter jedoch.

■■ Entscheidend für eine heilende therapie wie etwa die Bestrahlung und der chirurgische Eingriff der radikalen prostatektomie ist, dass es keine absiedelung gibt, also der tumor die Kapsel der Vorste-herdrüse nicht überschritten hat.

■■ In Österreich wird prostata-krebs bei etwa 4.400 Männern pro Jahr diagnostiziert, jährlich ster-ben circa 1.100 Männer daran.

prostatakrebs: Viele Bausteine zur Behandlung

Priv.Doz. Dr. Anton Ponholzeroberarzt für urologie und Andro-logie, vorsitzender des Ak für urolo-gische onkologie

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MÄnnERSACHE

Zahlen bitte!■■ Prostatakrebs ist mit 23 Prozent jährlicher

Inzidenz in Österreich der Männerkrebs Nummer 1.■■ Im Jahr 2010 erkrankten in Österreich insgesamt

4.488 Männer an Prostatakrebs.■■ Die Neuerkrankungen nehmen kontinuierlich ab:

Im Vergleich zum Jahr 2000 sank die Rate um 32 Prozent.

■■ Das Risiko, vor dem 75. Lebensjahr an Prostata-krebs zu erkranken, liegt derzeit bei ca. 8 Prozent.

■■ Durch PSA-Screenings gelingt eine frühe Diagnosestellung immer besser.

■■ Jeder Mann ab 45 sollte regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung.

Foto: ShutterStoCk

8 · SePteMBer 2013 eine theMenzeitung von MediAPlAnet

Page 9: BLASE AUFKLÄRUNG OHNE TABUdoc.mediaplanet.com/all_projects/12991.pdfUniv.-Prof. Dr. Madersbacher, Facharzt für Urologie, über Harninkontinenz und falsche Scham unter Betroffenen

expertenpanel

SchWAngerSchAft

Bereit für den nachwuchs

FamilienplanungModerne technik erleichtert paaren den KinderwunschFoto: ShutterStoCk

Eindeutig ja! Zur Basisabklärung bei Kinderwunsch zählt neben der Abklärung der Frau auch die Abklärung des Mannes, insbesondere die Erstellung eines Spermio-gramms. Dieses wird beim Urologen, in diversen medi-zinischen Labors, aber auch in Kinderwunschkliniken angeboten. Das Ejakulat wird dabei auf natürliche Wei-se gewonnen und danach unter dem Mikroskop unter-sucht. Dichte, Beweglichkeit und Form sind wesentliche Kriterien bei der Erstellung des Befundes. Wir finden bei zumindest der Hälfte unserer Patienten eine Einschrän-kung des Samenbefundes. Diese können von milden Formen bis hin zu starken Pathologien, ja sogar bis zum völligen Fehlen von Spermien im Ejakulat reichen. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein. Entzündliche Erkrankungen wie z.B. Mumps im Kindesalter, Operati-onen im Hoden- oder Leistenbereich, aber auch Lebens-stil und Ernährung können sich negativ auf die Samen-qualität auswirken. Eine weitergehende Untersuchung beim Urologen ist in diesen Fällen jedenfalls anzuraten.

Der Leidensdruck, der bei Paaren durch unerfüllten Kinderwunsch entsteht, ist groß und die Ursachen für dieses Problem vielfältig. Gerade in einer Zeit, in der der Wunsch nach Kindern oft aus beruflichen Gründen auf-geschoben wird, ist das Thema Kinderwunsch in un-serer Gesellschaft von zunehmender Bedeutung. Ursa-chen für unerfüllten Kinderwunsch liegen gleicher-maßen sowohl bei Männern als auch bei Frauen, deshalb ist die Abklärung und Therapie der Unfruchtbarkeit ei-ne Angelegenheit, die Urologen und Gynäkologen am besten in enger Zusammenarbeit durchführen sollten. Angeborene oder erworbene urologische Erkrankun-gen wie der Verschluss der Samenleiter, Hodenerkran-kungen, Infektionen, Hormonstörungen, Verletzungen oder genetische Ursachen stehen oft hinter dem Prob-lem Kinderwunsch.

Bei milden Formen der männlichen Fruchtbarkeits-störung können sogenannte Inseminationen durchge-führt werden. Dabei werden die Samen des Ejakulates konzentriert und mittels eines Katheters in die Gebär-mutterhöhle der Partnerin eingebracht. Durch diese Methode wird die Chance auf Schwangerschaft durch die damit erreichte höhere Samenkonzentration rund um die Eizelle erhöht. Die Befruchtung findet dabei im Körper der Frau statt. Eine weitere Methode, welche bei starken Einschränkungen des Spermiogramms Anwen-dung findet, ist die sogenannte In-vitro-Fertilisation, kurz IVF. Hierbei werden die weiblichen Eizellen außer-halb des Körpers befruchtet. Diese, in vielen Fällen er-folgversprechendste Methode, wird ausschließlich in qualifizierten Kinderwunschkliniken durchgeführt. Die Kosten hierfür werden in Österreich - bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen - zu 70 Prozent von der öffentlichen Hand übernommen. Damit ist dieses The-ma für die meisten Paare auch aus finanzieller Sicht durchaus handhabbar.

Eine weitere Ursache für das Fehlen von Spermien im Ejakulat ist natürlich auch das bewusste Herbeiführen der männlichen Unfruchtbarkeit, also die Durchtren-nung des Samenleiters, die sogenannte Vasektomie. Da-zu entschließen sich Männer oft nach vermeintlich abge-schlossener Familienplanung im Sinne einer Verhütung. Immer häufiger, oft motiviert durch eine neue Partner-schaft, stellt sich auch nach einer Vasektomie erneut Kin-derwunsch ein. Selbst in diesen Fällen ist eine künstliche Befruchtung eine erfolgversprechende Behandlungs-möglichkeit.

An erster Stelle steht das ausführliche Gespräch mit dem Urologen. In diesem werden Risikofaktoren, relevan-te Vorerkrankungen - wie Hodenhochstand - und eventu-elle Lifestyle-Faktoren (Stress, seelischer Druck, Rauchen, Medikamente etc.), die sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken können, festgehalten. Wichtig für die Behand-lung der Infertilität und die Prognose der Erfolgschancen durch eine Kinderwunschtherapie ist es zu wissen, wie lange der Kinderwunsch schon besteht. Außerdem ist das Alter der Partnerin und deren Fertilitätsstatus ein wich-tiger prognostischer Faktor für den Erfolg einer assistier-ten Reproduktion. Nach dem Erstgespräch folgt eine ge-naue urologische Untersuchung von Hoden, Samenlei-ter, Prostata und Harnblase. Die wichtigste und zentrale Untersuchung zur Beurteilung der männlichen Frucht-barkeit ist die Analyse der Samenprobe unter dem Mik-roskop (Spermiogramm), bei der Anzahl, Beweglichkeit und Form der Samenzellen beurteilt werden. Bei einge-schränkter Samenqualität soll immer auch eine Hormon-analyse durchgeführt werden, da die Funktion der Hoden (Produktionsstätte von Testosteron und Samen) unter der zentralen Steuerung durch die Hirnanhangsdrüse steht. Die genetische Analyse bei Patienten mit stark einge-schränkter Samenqualität ist nicht nur zur weiteren Ab-klärung der Ursache wichtig, sondern verhindert auch, dass genetische Defekte bei einer späteren künstlichen Befruchtung an den Embryo weitergegeben werden. Fin-den sich keine Samenzellen im Spermiogramm, so muss durch eine Probenentnahme von Hodengewebe (TESE) bestimmt werden, ob im Hodengewebe des betroffenen Mannes überhaupt Samenproduktion stattfindet.

Frage 2:Wie erfolgt eine Abklärung der männlichen Fruchtbarkeit und welche Behand-lungsmöglich-keiten gibt es?

Frage 1:Etwa jedes siebente Paar in Österreich ist ungewollt kin-derlos. Kann die Ursache auch beim Mann liegen?

Dr. Anton Stangelbergerfacharzt für Urologie und andrologie

Dr. Rudolf Rathmannerfacharzt für Gynäkologie und Ge-burtshilfe, Reproduktionsmediziner

Sie finden uns am Ferdinand Porsche Ring 8, 1. Stock, 2700 Wiener Neustadt Telefon: 02622/64493 Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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Viele Paare überlegen sich genau, wann die Zeit für Nachwuchs reif ist und dann soll es meistens schnell klappen und es ist wich-tig zu wissen, wann die Chance am größten ist, um schwanger zu werden.

Eine Eizelle ist nur bis zu 24 Stunden während eines Zyk-lus befruchtungsfähig. Da aber Spermien einige Tage im Eileiter der Frau überleben, ist das Zeit-fenster für «wirkungsvollen» Sex nicht nur auf den Tag des Ei-sprungs begrenzt, sondern er-streckt sich auch über 3-5 Tage davor. Umso wichtiger ist es, den Zeitpunkt des Eisprungs genau zu kennen.

Temperatur messen Da ein bis zwei Tage nach dem Eisprung die Körpertempera-tur um bis zu einem halben Grad ansteigt, ermöglicht beispiels-weise eine Temperaturmessung am Morgen eine Berechnung. Wem das Arbeiten mit Kalen-der und Thermometer zu auf-wändig ist, kann eigene Mess-computer zu Hilfe nehmen, die nach einer kurzen Lernphase die fruchtbar(st)en Tage individuell vorhersagen können.

Ausgewogene Ernährung, Ver-meidung von Stress, genug Be-wegung und Schlaf unterstützen darüber hinaus die Fruchtbarkeit - sowohl bei Frauen als auch bei Männern.

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SePteMBer 2013 · 9eine theMenzeitung von MediAPlAnet

Page 10: BLASE AUFKLÄRUNG OHNE TABUdoc.mediaplanet.com/all_projects/12991.pdfUniv.-Prof. Dr. Madersbacher, Facharzt für Urologie, über Harninkontinenz und falsche Scham unter Betroffenen

news

■■ Frage: Was sind die folgen einer diabeteserkrankung und wie kann ich diese mildern?

■■ Antwort: diabetes hat eine vielzahl von folgeerscheinungen, die durch einen guten therapie-plan - und dessen genaue einhaltung - in den griff zu bekommen sind.

Diabetes wird zur neuen Volkskrank-heit stilisiert und immer wieder ist von einer Anzahl Neuerkrankungen epidemischen Ausmaßes die Rede, mit der in den nächsten Jahrzehn-ten zu rechnen sein wird. Der frü-her als Jugenddiabetes bezeichne-te Typ 1 betrifft dabei zwischen 5-10 Prozent der PatientInnen und ist ge-kennzeichnet durch die Unfähigkeit des Körpers, das Hormon Insulin zu produzieren, das für die Umwand-lung des Blutzuckers verantwortlich ist. Wenn von der epidemischen Aus-breitung der Diabetes die Rede ist, spricht man hingegen vom Typ 2-Di-abetes. Sie wird durch Übergewicht, mangelnde Bewegung und falsche Ernährung ausgelöst und ist damit eine klassische Zivilisationskrank-heit. Bei dieser Form produziert der Körper zwar genug Insulin, aber die Zellen zeigen sich resistent gegen

das Hormon, sodass die Einlagerung der Glukose in die Zellen nicht mög-lich ist.

Folgen für den ganzen KörperDie Folgeerkrankungen von Diabetes reichen im wahrsten Sinne des Wor-tes von Kopf bis Fuß, von Schäden an der Netzhaut, Potenzstörungen bis hin zum diabetischen Fuß, dem Hauptgrund für Beinamputationen. Die zweithäufigste Folgeerkrankung, die direkt mit Diabetes in Zusam-menhang steht, betrifft die Nieren. Diabetes ist die Hauptursache für

Niereninsuffizienz und 10 Prozent aller DialysepatientInnen sind Dia-betikerInnen. Durch den erhöhten Blutzucker und Blutdruck werden die Innenwände der Blutgefäße in den Nierenkörperchen beschädigt. Da-durch kann diese ihrer Filterfunkti-on nicht mehr so gut nachkommen, was direkten Einfluss auf den gesam-ten menschlichen Organismus hat. Aus diesem Grund empfiehlt es sich für DiabetespatientInnen einmal im Jahr den Urin routinemäßig auf Ei-weiß untersuchen zu lassen, um die Nierenfunktion zu testen.

Neue Forschungen belegen zudem, dass Menschen, die im mittleren Alter an Diabetes erkranken, ein höheres Risiko für eine Demenzerkrankung aufweisen. Alzheimer ist nicht nur ge-kennzeichnet durch einen niedrigen Insulinspiegel im Blut, sondern auch durch Insulinresistenz im Gehirn, weshalb von manchen Forschern bei Alzeimer mittlerweile schon von Typ 3-Diabetes gesprochen wird.

Eigenverantwortung bei der BehandlungFür das Leben nach der Diagnose Di-abetes und seinen Folgeerkrankun-gen spielt vor allem die disziplinier-te Einhaltung einiger wesentlicher

Grundregeln eine bedeutende Rolle. Oberste Maxime ist dabei stets die Normalisierung des Blutzuckerspie-gels. Dabei sind Bewegung und eine angepasste Ernährung die wichtigs-ten und am schnellsten umzuset-zenden Maßnahmen, bevor mit Me-dikamenten nachgeholfen werden muss. Im Laufe der Zeit müssen auch viele Typ 2-DiabetikerInnen Insulin spritzen, weil die Insulinprodukti-on im Körper nachlässt. Entschei-dend ist nach der Diagnose ist eben-falls die kontinuierliche Messung des Blutzuckers im Blut, um zu ho-he oder zu tiefe Werte zu vermeiden. Dadurch können Folgebeschwerden hinausgezögert bzw. verhindert wer- den. Denn ist über einen längeren Zeitraum hinweg zu viel Glukose im Blut, lagern sich Zuckermoleküle im Gewebe ab, wodurch der Organis-mus auf vielfältige Weise Schaden trägt. In der Behandlung liegt da-her neben der guten Kommunikati-on mit dem Arzt oder der Ärztin viel in der Eigenverantwortung der Pati-entInnen, um trotz der Diagnose ein normales Leben führen zu können.

Manuel scHMaranzer

[email protected]

Diabetes betrifft den ganzen Körper

facts

■■ In Österreich sind 420.000 Dia-betiker diagnostiziert. schätzungs-weise 170.000 Betroffene wissen nichts von ihrer Krankheit.

■■ Bis 2050 wird laut prognose jeder fünfte über 45-Jährige in Ös-terreich an Diabetes leiden.

■■ Typ 1-Diabetes ist eine auto-immunerkrankung, die zu absolu-tem insulinmangel führt und mit ei-ner insulintherapie behandelt wird.

■■ Typ 2-Diabetes ist beeinflusst von Lebensweise und genetischen faktoren. Von dieser form ist im Volksmund bei Diabetes die Rede

tipps

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Eine der schwerwiegendsten Fol-gen eines langjährigen Diabetes mellitus mit schlecht eingestell-tem Blutzucker ist die diabetische Nephropathie. Sie ist die häufigste Ursache eines dialysepflichtigen Nierenversagens.

Dementsprechend spielt bei einer großen Zahl von Dialysepatien-ten das Blutzuckermessen eine wichtige Rolle. Betroffene Diabeti-ker sollten darauf achten, dass ihr Blutzuckermessgerät auch unter Dialysebedingungen unverfälschte Messwerte ausgibt. Denn bei der Dialyse kann es zu Veränderungen des Blutes kommen, die unter Um-ständen den Messwert beeinflus-sen.

So entsteht aus der - zur Perito-nealdialyse verwendeten Lösung Maltose – ein Zucker, der bei einer bestimmten Bauform von Teststrei-

fen genauso erfasst wird wie Glu-kose und dadurch zu hohe Blutzu-ckerwerte vortäuschen kann. Mit dem GlucoMen® LX Plus von A. Menarini Diagnostics besteht diese Gefahr nicht, da das auf dem Test-streifen verwendete Enzym aus-schließlich auf Glukose anspricht.

Im Falle der Hämodialyse ist es ein verringerter Hämatokritwert, der zu hohe Messwerte bewirken kann. Da sind Patienten auf der sicheren Seite, wenn sie ein Messgerät wie den GlucoMen® LX Plus mit inte-grierter Hämatokrit-Kompensation verwenden. Das funktioniert, indem in Sekundenbruchteilen vor der ei-gentlichen Blutzuckermessung der Einfluss des Hämatokrit ermittelt und das Ergebnis entsprechend korrigiert wird. Eine aktuelle Stu-die1 belegt, wie zuverlässig dieser Mechanismus arbeitet.

Dialyse und Blutzuckermessung

1 Ramljak, S. et al.: J Diabetes Sci Technol 2013, 7 (1), 179-189

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Vitamin C-Gehalt im Urin wirkt auch keimtötend in der Blase und den Harnwegen. Deshalb fleißig Zitrusfrüchte, Kiwis, Tomaten und Paprika essen. Diese regen auch den Harnfluss an.

viel trinkenBei Blasenschwäche heißt es trotzdem: viel trinken! Sonst

wird der Blasenmuskel nicht mehr trainiert und das Fassungsvermö-gen nimmt ab. Außerdem siedeln sich Bakterien leichter an und der konzentrierte Harn reizt die Schleimhaut der Blase.

Fettes BlutBei einer eingeschränkten Nierenfunktion sollte man

auf seine Blutfettwerte achten. Denn wenn diese erhöht sind, ver-schlechtert sich der Zustand der Niere weiter.

RauchstoppWer seine Niere gesund hal-ten will, sollte aufhören zu

rauchen. Dies gilt besonders für Diabetiker. Bei einem rauchenden Diabetiker nimmt das Filtrations-vermögen der Niere um fünf Milli-liter pro Jahr ab.

Achtung FüßeDiabetiker müssen beson-ders auf ihre Fußpflege

achten, damit Vorsorge für dia-betische Spätschäden wie Ampu-tationen getroffen werden kann.

Kohlenhydrate meidenKohlenhydratarme und zu-ckerfreie Ernährung sollten

im Mittelpunkt der Ernährung von Diabetikern stehen. Außer-dem sollten bis zu sechs kleine Mahlzeiten pro Tag zu sich genom-men werden, damit das Insulin besser wirken kann

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10 · SePteMBer 2013 eine theMenzeitung von MediAPlAnet

Page 11: BLASE AUFKLÄRUNG OHNE TABUdoc.mediaplanet.com/all_projects/12991.pdfUniv.-Prof. Dr. Madersbacher, Facharzt für Urologie, über Harninkontinenz und falsche Scham unter Betroffenen

GastKoMMentarFür die Blase gilt ganz besonders, dass man sie erst dann bewusst wahrnimmt, wenn sie nicht mehr richtig funktioniert oder Schmerzen bereitet. Zahlreiche Erkrankungen verursachen ähnliche Blasensymptome. Eine sorgfältige urologische Abklärung ist daher bei Blasenproblemen dringend zu empfehlen. Das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen.

wer kennt sie nicht, die läs-tigen Blasen-b e s c h w e r -den: Häufi ger, p l ö t z l i c h e r Harndrang,

ungewollter Harnverlust, schmerz-haftes urinieren, Unterbauchbe-schwerden u.ä.m. Diesen Sympto-men können ganz harmlose, aber auch sehr ernste Ursachen zugrunde liegen. Daher ist die Abklärung von Blasenproblemen bei dem Blasen-spezialisten schlechthin, dem urolo-gischen Facharzt, empfehlenswert.

Die Harnblase ist ein Speicher-organ. Nach dem Urinieren sollte sie entleert sein. Mangelhafte Ent-leerung äußert sich mit der Bildung von Restharn, dessen Menge lang-sam zunehmen kann, ohne dass der Betroff ene das wahrnimmt. Ge-nerell fasst die menschliche Harn-blase maximal 500 Milliliter Harn. Wird diese Menge beim Urinieren überstiegen, sollte man die Blasen-funktion untersuchen lassen. Ma-ximal acht Entleerungen pro Tag werden als normal eingestuft, die

Gesamtharnmenge pro Tag soll-te etwa 1.5 bis 2 Liter pro Tag betra-gen. Harndrang in der Nacht ist ein mit zunehmendem Alter häufi geres Problem. Wenn man nur einmal pro Nacht aufstehen muss, ist das aber weniger bedenklich. Behandelt wird nur, wenn Wohlbefi nden bzw. Schlaf dadurch gestört werden.

Probleme leicht vermeidbarDie Blase ist Spiegel der Seele. Es besteht ein enger Zusammen-

hang zwischen innerer Anspannung und Blasenproblemen. Dies erklärt sich aus der Tatsache, dass die Bla-senfunktion vom so genannten ve-getativem Nervensystem gesteuert wird. Wenn wir einer konzentrierten Tätigkeit nachgehen, merken wir den Harndrang erst, wenn die Blase ganz gefüllt ist. Umgekehrt kann in entspannten Situationen der Harn-drang früher empfunden werden.

Auch für die Harnblase gilt, dass Vorsorge besser als Nachbehandlung ist. Mit richtigem Verhalten kann man so manches Blasenproblem ver-meiden. Hier sind zunächst die rich-tigen Trinkmengen zu beachten.

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Generell gibt es die Regel, dass man so viel trinken sollte, um etwa 1,5 Liter Harnmenge pro Tag zu erzielen. Da gibt es aber große individuelle, geo-graphische und kulturelle Schwan-kungen. Viele Menschen können auch in heißen Regionen mit gerin-geren Trinkmengen auskommen und bleiben dabei trotzdem gesund. Die Wahl des Getränks ist ebenfalls wichtig. Reines Trinkwasser ist na-türlich am besten. Fruchtsäfte und Limonaden enthalten oft einen sehr hohen Zuckeranteil. Kohlensäurehal-tige Getränke sollten in Maßen ge-nossen werden. Koff ein ist zwar nach heutigem Stand des Wissens gesund, kann aber bei zu häufi gen Konsum die Blase belasten. Sie antwortet dann mit häufi gen, oft auch nächtlichem Harndrang. Daher gilt besonders für Kaff ee & Co: Weniger ist mehr!

vorsorge ist vielfältigEin weiterer Punkt ist die Bla-senentleerung. Allgemein wird

empfohlen, die Harnblase besser rechtzeitig zu entleeren und den Harn nicht zu lange zurückzuhalten. Der häufi g gehörte Rat, den Becken-

boden für bessere Sexualität zu trai-nieren, indem man beim Urinieren den Harnstrahl durch Kneifen un-terbricht, ist falsch. Dadurch kann ungenügende Blasenentleerung an-trainiert werden. Dieselbe Beckenbo-denübung kann aber selbstverständ-lich unabhängig vom Wasserlassen durchgeführt werden. Blasenentzün-dungen gehören zu den häufi gsten Erkrankungen überhaupt. Meist ste-cken bakterielle Erreger dahinter, die eine Unterkühlung oder sonstige Ab-wehrschwäche des Organismus für eine Infektion nutzen. Auch Infektio-nen kann man/frau vorbeugen: Rich-tige Trink- und Ernährungsgewohn-heiten, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Unterkühlungen unterstützen unsere Abwehrkraft!

Vielfach unbekannt ist die Tatsa-che, dass Raucher nicht nur leichter Blasenkrebs bekommen, sondern die Erkrankung bei ihnen oft bösartiger ist und leichter wiederkehrt. Und wenn wir schon beim Blasenkrebs sind: Viele unangenehmen oder gar gefährliche Erkrankungen der Blase pirschen sich leise an. Gehen Sie lie-ber rechtzeitig zum Arzt!

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„Mit richtigem verhalten kann man so manches Blasenproblem vermeiden.“

GEsUND BLEiBEN

vermeiden.“

Vorsorge ist besser als nachbehandlung

Dr. Karl Dorfingerfacharzt für urologie und Andrologie, Präsident des Berufsverbandes der Österreichischen urologen

3TIPP

vIEL WASSER TRInKEn!

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JUnG & ALT

wenn die Blase krankt

Die Blasenentzündung (Cystitis) ist die häufi gste Erkrankung der Blase. Auslöser ist eine Infektion, die

über die Harnleiter bis zu den Nieren aufsteigen kann.Bei Unterkühlungen tritt häufi g eine Reizblase auf. Sie ist gekennzeichnet durch häufi gen Harndrang

und geringe Harnmenge.Ist der Schließmechanismus der Blase gestört, kann es zu unwillkürlichem Harnabgang, der Harnin-

kontinenz, kommen.Ist der Blasenhals verstopft und kommt es zu ei-nem erschwerten Harnlassen, spricht der Urologe von

einer Blasenhalsobstruktion.2010 wurden in Österreich 1.637 Krebserkrankun-gen in der Harnblase diagnostiziert. 1.185 (72 Prozent)

bei Männern und 452 (28 Prozent) bei Frauen. (Quelle: Sta-tistik Austria, 2012)

Foto: ShutterStoCk

GESUnD BLEIBEnWer auf seine Blase achtet, kann unbeschwert sonnige zeiten genießen.FotoS: ShutterStoCk

SePteMBer 2013 · 11eine theMenzeitung von MediAPlAnet

Page 12: BLASE AUFKLÄRUNG OHNE TABUdoc.mediaplanet.com/all_projects/12991.pdfUniv.-Prof. Dr. Madersbacher, Facharzt für Urologie, über Harninkontinenz und falsche Scham unter Betroffenen

© Eva Kelety, Projektstand: Juni 2013

Stadt des Kindes WIEN 14 Mühlbergstraße 9+11/Hofjägerstraße 2

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