biowärme-partner hafner biotreibstoffe lehre, forschung und … · 2019. 5. 7. · von 2003/04 bis...
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Wien
W ien ist als Bundeshauptstadt von Österreich mit mehr als 1,8 Mil-
lionen Einwohnern gleichzeitig Österreichs bevölkerungsreichstes Bundesland. In Wien arbeitet ein Viertel der österreichi-schen Arbeitskräfte. Mit einer Fläche von 415 km2 ist Wien das kleinste Bundesland Österreichs. Die Bevölkerungsdichte ist in Wiens etwa 75 Mal höher als in Kärnten oder Tirol. Über 13 % Prozent der Fläche Wiens werden landwirtschaftlich genutzt. Der Großteil davon ist Ackerland, 870 Hek-tar werden für den Gartenbau - vor allem für die Gemüseproduktion - verwendet. Auf rund 500 Hektar wird Wein angebaut.
Wien ist umgeben vom Wienerwald, von dessen Gebiet sich etwa 10 % innerhalb der Wiener Landesgrenzen befinden. Für eine Großstadt weist Wien mit 21,5 %
einen sehr hohen Waldanteil auf. Mit den im Wienerwald vorherrschenden Buchen- und Eichen-Hainbuchen-Wäldern ist der Laubholzanteil Wiens (72 %) höher als in jedem anderen Bundesland und fast drei-mal so hoch wie im Bundesschnitt.
Wiener verbrauchen die wenigste Energie pro Kopf Der Bruttoinlandsverbrauch (BIV) Ener-gie Wiens beträgt weniger als die Hälfte des BIV von Ober- oder Niederösterreichs. Pro Kopf verbrauchen die Wiener mit Ab-stand die wenigste Energie im Bundeslän-der-Vergleich. 81 GJ sind nur die Hälfte des Energieverbrauchs eines Durchschnitts-österreichers. Als Großstadt profitiert Wien dabei davon, dass dichte Siedlungs-formen generell weniger Energiebedarf für Mobilität oder Raumwärme bedingen.
Der BIV Wiens ist zwischen 1988 und 2005 von 124 PJ auf 169 PJ gestiegen. Seitdem ist der Energieverbrauch (mit Schwankungen) wieder um etwa 11 % zurückgegangen und erreichte 2016 un-gefähr 151 PJ.
Abwärtstrend bei erneuerbaren Energien – Schlusslicht Die naturräumlichen Gegebenheiten einer Millionenstadt machen es schwierig, auf eigenem Gebiet erneuerbare Energie zu produzieren. Der Anteil erneuerbarer Ener-gien am BIV beträgt in Wien gerade einmal 9,6 %, das ist mit Abstand der niedrigste Wert in Österreich. Auch die Tendenz ist ungünstig, denn 2012 lag der Anteil Er-neuerbarer zumindest noch bei 11,6 %. Wien setzt mit 14,4 PJ noch weniger er-neuerbare Energien ein als das Burgenland (19 PJ) oder Vorarlberg (18 PJ). Beim Pro-Kopf-Einsatz erneuerbarer Energien liegen die Wiener mit 7,8 GJ abgeschlagen an letzter Stelle und weit unter dem Bundes-schnitt von 49 GJ. Die Energieversorgung
Kennzahlen Wien
AllgemeinEinwohner 1.861.599Landesfläche 415 km2
Bevölkerungsdichte 4.488 Einw./km2
BIP pro Kopf 48.600 Euro
ForstwirtschaftWaldanteil 21,5 %Landwirtschaftliche Nutzfläche 5.472 haWaldfläche 8.917 haNadelholz 1,5 %Laubholz 72,1 %Sträucher u. sonstige Flächen 26,4 %Holzvorrat gesamt 3 Mio. VfmHolzvorrat pro Hektar 343 Vfm/haZuwachs gesamt 60.000 Vfm/aNutzung gesamt 10.000 Vfm/aZuwachs pro Hektar 7,4 Vfm/ha*aNutzung pro Hektar 1,6 Vfm/ha*a
EnergieBruttoinlandsverbrauch 150,7 PJEndenergieverbrauch 133,6 PJBIV pro Kopf 80,9 GJEigenerzeugung Energie 13,7 %Importabhängigkeit 86,3 %Anteil Erneuerbare am BIV 9,6 %Anteil Erneuerbare Energien laut EU-Richtlinie 9,1 %
BioenergieBruttoinlandsverbrauch 9,8 PJAnteil Biomasse am BIV 6,5 %Anteil Bioenergie am BIV erneuerbare Energien 68,0 %Holzvorrat pro Kopf 1,7 VfmBrennholzeinsatz pro Kopf 0,04 fm/a
Wiens wird vor allem von Erdgas (für Strom und Wärme) und Erdöl (Verkehr) beherrscht.
Der Erdgas-Anteil am BIV ist in Wien mit 40 % höher als in jedem anderen Bun-desland. Dazu kommen 35 % Erdöl sowie 11 % Strom- und Fernwärmeimporte. Da die Fossilenergien komplett aus dem Aus-land bezogen werden, ist Wien zu 86 % von Energieimporten abhängig, auch das ist ein negativer Rekord unter den Bun-desländern.
Mehr als zwei Drittel der Erneuerbaren sind BioenergieObwohl der Anteil von Bioenergie am ge-samten BIV nur 6,5 % erreicht, ist Bioener-gie in Wien mit einem Beitrag von 68 % unter den erneuerbaren Energieträger der wichtigste. Der Einsatz von Bioenergie hat sich zwischen 1988 und 2011 von 1,7 PJ auf 13,7 PJ mehr als verzehnfacht. Bis 2016 war wieder ein Rückgang auf 9,8 PJ festzustellen. Ohne die Bioenergie würde der Anteil erneuerbarer Energien am BIV statt 9,6 % gerade einmal 3,1 % betragen. Zum Vergleich: Die Erneuerbaren-Schluss-lichter in der EU, Luxemburg, Malta und Holland, verfügen über Anteile von 5,4 %, 6,0 % und 6,0 %.
Wichtigstes biogenes Sortiment in Wien sind flüssige Biogene mit 33 %. Einen der-art hohen Wert erreichen Biotreibstoffe in keinem anderen Bundesland, dennoch ist der Anteil erneuerbarer Mobilität in Wien mit 6,8 % geringer als in allen anderen Bundesländern. Auch der Beitrag von bio-genen Abfällen (Hausmülll) ist der höchste in Österreich und übertrifft mit 28 % den Bundesschnitt (3 %) bei Weitem. Die Be-deutung von Brennholz unter den Sorti-menten ist in Wien dagegen mit 7,5 % viel geringer als in den übrigen Ländern.
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Der Biosphärenpark Wienerwald im Westen von Wien ist nicht nur beliebtes Naherholungsgebiet, sondern bietet auch Potenziale für die Forstwirtschaft und Brennholznutzung.
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Flüssige Biogene Biogene Abfälle Holzabfall (Hackgut, Säge nebenprodukte etc.)
Brennholz
Erneuerbare Energie
Gas Öl
Bioenergie Wasserkraft Geothermie und Wärmepumpe
Nicht energetischer Verbrauch
Fossile Energie
Windenergie
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Solarthermie
Geothermie und Wärmepumpe
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Entwicklung Bruttoinlandsverbrauch 1988 bis 2016
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Energieträgermix Stromaufkommen 2016
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Holz-basiert Biogene Abfälle Biogas
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Bruttoinlandsverbrauch Energie 2016
Bruttoinlandsverbrauch erneuerbare Energie 2016
Bruttoinlandsverbrauch Bioenergie 2016
Kohle Elektrische Energie und Fernwärme-Import
Abfälle nicht erneuerbar
Photovoltaik Solarthermie Windenergie
Pellets Gasförmige Biogene Holzkohle Sonstige Biogene
Energieträger Erneuerbare Energieträger Bioenergie
Quelle: Statistik Austria, Energiebilanz Wien 2016
Quelle: Statistik Austria, Energiebilanzen Wien 1988–2016
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Energieimporte und Eigenerzeugung 2006 und 2016
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Energetischer Endverbrauch für Raumwärme in Haushalten von 2003/04 bis 2015/16
Biomasse
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Wärmepumpe
Fernwärme
Fernwärme biogener Anteil
Quelle: Statistik Austria, Energieeinsatz der Haushalte
Quelle: Statistik Austria, Energieeinsatz der Haushalte
Stromproduktion 20 PJ, Stromimporte 13,7 PJ
Quelle: Statistik Austria, Energiebilanz Wien 2016
Quelle: Statistik Austria, Energiebilanzen Wien
1988–2016
Eingesetzte Heiztechnologien in den Haushalten von 2003/04 bis 2015/16
Heizöl
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Strom
Wärmepumpe Solarthermie
Fernwärme
Biomasse
Energieträgermix Fernwärme 2005 bis 2016
Abfälle nicht erneuerbar Erdöl
Erdgas Heizwerke Erdgas KWK
Solar, Geothermie und Wärmepumpe
Bioenergie Heizwerke Bioenergie KWK
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Fernwärme hauptsächlich aus Erdgas und AbfällenDie Wiener Fernwärme basiert zu 58 % auf Erdgas und zu 22 % auf Abfällen. Der Anteil erneuerbarer (fast ausschließlich biogener) Fernwärme erreicht nur 12 %, österreich-weit sind es dagegen 46 %. Da Wien fast ein Viertel der Fernwärme der Republik bezieht, läge der Durchschnitt der erneu-erbaren Fernwärme in Österreich ohne die Hauptstadt mit 56 % wesentlich höher.
Für den außerordentlich hohen Anteil von brennbaren Abfällen an der Fernwär-meerzeugung in Wien sind die Müllver-brennungsanlagen Flötzersteig, Pfaffenau, Simmeringer Haide und Spittelau verant-wortlich, in denen jährlich mehr als 1 Mio. Tonnen Hausmüll, Restmüll und Industrie-abfälle thermisch verwertet werden. Es gibt kein Biomasseheizwerk in Wien; die KWK-Anlage in Simmering beliefert etwa 12.000 Wiener Haushalte mit Fernwärme.
Erdgas beherrscht den RaumwärmebereichErdgaskessel sind beim Raumwärmever-brauch in Wien so dominant wie in keinem anderen Bundesland: Sie nehmen einen Anteil von 56 % ein. 32 % der Raumwärme werden durch Fernwärme (überwiegend auf Basis Erdgas) gedeckt. Holzbrennstof-fe leisten einen Beitrag von nur 2,9 % und liegen damit noch hinter Heizöl (4,4 %).
Von der Anzahl der Haushalte her be-findet sich Erdgas als Heizsystem mit 409.000 Einheiten (2003/04: 431.000 Stück) an erster Stelle, knapp vor Fernwär-me mit 392.000 Haushalten. Seit 2003/04 sind in Wien mehr als 130.000 Fernwär-meanschlüsse dazugekommen. Die Zahl der Haushalte mit Biomassekesseln hat sich in den vergangenen zehn Jahren um rund 2.000 auf etwa 12.000 erhöht. Die Anzahl der Ölheizungen ist im gleichen Zeitraum von 57.000 auf 31.000 gesun-
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Die Müllverbrennung in Spittelau wandelt jährlich 250.000 Tonnen Hausmüll in Wärme und Strom um.
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Das Waldbiomassekraftwerk Simmering ist mit einer elektrischen Leistung von 24 MW das größte Biomassekraftwerk Österreichs.
ken, jedoch kam es in den letzten Jahren wieder zu einer Zunahme. Wärmepumpen oder Solarthermie werden erst bei 8.600 Haushalten in Wien eingesetzt.
Wien bezieht 53% aller Stromimporte ÖsterreichsWien importiert 41 % seines Stromauf-kommens und trägt damit einen Anteil von 53 % an den gesamten Stromeinfuh-ren Österreichs. Vom 72 %-igen Ökostrom-anteil der Republik trennen die Hauptstadt Welten: Knapp 15 % des Wiener Stroms stammen aus erneuerbaren Quellen (Be-rechnung laut EU-Richtlinie); dieser An-teil stagniert seit Jahren. Bei der Eigen-erzeugung von Elektrizität nimmt Erdgas dank der großen Gaskraftwerke Simmering (1.305 MW) und Donaustadt (395 MW) mit 39 % den größten Anteil ein.
Wien verfügt neben dem großen Donau-kraftwerk Freudenau (172 MW) auch über acht Kleinwasserkraftwerke. Damit steuert die Wasserkraft als bedeutendster Grün-stromproduzent 12 % zum Stromauf-kommen in Wien bei. Dahinter folgt die Biomasse mit 2,5 %, was zu einem Groß-teil dem größten Biomassekraftwerk Ös-terreichs in Simmering zuzuschreiben ist, das 2016 etwa 550 TJ Strom produzierte. In Wien gibt es zwei Biogasanlagen, der Biogasanteil zur Stromproduktion beträgt 0,1 %. Biogene Abfälle tragen 0,7 % zur Wiener Stromproduktion bei. Neun Wie-ner Windkraftanlagen mit 7,4 MW lie-fern 36 TJ Strom (0,1 %).Mit 400.000 m2 Modulfläche steuerte die Photovoltaik im Jahr 2016 erst 0,3 % zur Stromproduktion bei, hier ist bis 2030 eine Steigerung in den zweistelligen Prozentbereich geplant.
Niedrigster Treibhausgasausstoß unter allen BundesländernDie Treibhausgasemissionen Wiens sind von 1990 bis 2015 um 3,7 % auf 8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent zurückgegangen. Obwohl 21 % der österreichischen Bevöl-
kerung in Wien leben, beträgt ihr Anteil an den gesamten Emissionen Österreichs nur 10 %. Die Pro-Kopf-Emissionen Wiens sind die niedrigsten in Österreich und betra-gen mit 4,4 Tonnen CO2-Äquivalent nicht einmal die Hälfte des österreichischen Schnitts von 9,1 Tonnen. Hauptverursa-cher der Treibhausgasemissionen Wiens sind die Sektoren Verkehr (39 %), Energie (24 %) und Gebäude (18 %).
Die größte Emissionszunahme von 1990 bis 2015 (+41 %) verzeichnet der Ver-kehrssektor, hier folgt Wien dem Bundes-trend. Im Energiesektor kam es seit 1990 durch eine Reduktion des Einsatzes von Heizöl und Erdgas zu einer Abnahme der Treibhausgasemissionen um 17 %. Auch im Gebäudesektor sanken die Emissionen aufgrund milderer Heizperioden und vola-tiler Heizölpreise deutlich (–39 %).
Ziel: 20 % Erneuerbare bis 2020Gemäß Rahmenstrategie Smart City Wien möchte die Hauptstadt ihre Treibhausgas-emissionen gegenüber 1990 pro Kopf bis 2030 um 35 % und bis 2050 um 80 % ver-mindern. Bis 2015 wurde schon eine Re-duktion von 20 % erzielt. Der Anteil erneu-erbarer Energien am Endenergieverbrauch soll bis 2020 auf 20 % und bis 2050 auf 50 % gesteigert werden. Die Tendenz zeigt derzeit eher in die andere Richtung: 9,1 % im Jahr 2016 waren der niedrigste Wert seit 2009. Im Gebäudebestand soll der Energieverbrauch durch umfangreiche Sa-nierung jährlich um 1 % pro Kopf gesenkt werden. Diese Bestrebungen unterstützt der Entwurf der Wiener Bauordnung, der für Sanierungen die Dämmung der obers-ten Geschoßdecke vorschreibt. Darüber hinaus soll in Neubauten der Einbau von Ölkesseln nicht mehr zulässig sein.
Um den Hauptemittent von Treibhaus-gasen – dem Verkehr – entgegenzuwirken, möchte Wien den Anteil des motorisierten Individualverkehrs (2015: 27 %) bis 2030 auf 15 % senken.