biodiversitätsschutz ohne klimavertrag: - welche strategien sind jetzt gefordert?
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Biodiversitätsschutz ohne Klimavertrag: - welche Strategien sind jetzt gefordert?. Sönke Kreft Germanwatch e.V. Start. Trotz der Enttäuschung von Kopenhagen… Eingangsthese: Der Kampf für ein Klimaregime ist/bleibt von zentraler Bedeutung für Biodiversitätsschutz - PowerPoint PPT PresentationTRANSCRIPT
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Biodiversitätsschutz ohne Klimavertrag:
- welche Strategien sind jetzt gefordert?
Sönke Kreft
Germanwatch e.V.
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Start
Trotz der Enttäuschung von Kopenhagen…
> Eingangsthese: Der Kampf für ein Klimaregime ist/bleibt von zentraler Bedeutung für Biodiversitätsschutz
> Gesamtintegrität des Klimaregime im Hinblick auf 2°C-Limit
> Verhandlungen zu „Shared Vision“> Verhandlungen zu „Anpassung an den Klimawandel> Verhandlungen zu „Vermiedener (tropischer) Entwaldung“
> Fragestellung: Wo stehen wir nach Kopenhagen? Was sind mögliche Szenarien für die Teilfelder? Was sind notwendige/realistische Ziele? Wo können NROs effektiv den Unterschied möglich machen?
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Exkurs Klimaarchitektur
Konventions-verhandlung
Kyoto-verhandlung
Klimaschutz Anpassung
Finanzierung Technologietransfer
Shared Vision
SBISBSTA
Minderung A1
Minderung NA1
LULUCF
REDD
Framework für A.Ökosystem-Ansatz
Biodiversität im Maßnahmenkatalog
Finanzierungsquellen
Verwaltung der F. Langfristziel
Technologiemecha.
Ökosystem-Ansatz
MRV
Durchsetzung
(Compliance)
Kopenhagen-Akkord
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Fazit Kopenhagen
> Produkte:> Kopenhagen-Akkord> LCA- & KP-Texte (sowie weitere Textbearbeitung mit unklarem Status)
> Analyse:> Keinerlei Dynamik in CPH, Kopenhagen-Akkord ist kleinster Nenner
zwischen China & USA, - Europa war nur Schaulustiger in der letzten Verhandlungsrunde
> Gründe> USA-Problematik (nationales Klimagesetz)> Kein Vertrauen zwischen IL und EL (Grund IL Klimaschutzambition)> Vortexte waren nicht fertig, dadurch keine „Ownership“ der Staaten> Stil der Verhandlungsmoderation (Dänischer PM) war sehr schlecht> Strategische Fehler einiger wichtiger Akteure
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Schneller Klimaschutz ist ein Muss
Um mit 75% Wahrscheinlichtkeit im 2°C-Limit zu bleiben
2020: Industrieländer -40% im Vgl. zu 1990
Entwicklungsländer -30% im Vgl. zu BAU
Stopp der Entwaldung
2050: -80% weltweit (95% Industriestaaten)
2015: Peak in den weltweiten Emissionen
Gerechtigkeit: Finanzierung muss von IL erfolgen
Global Carbon Project (2009)
WBGU (2009)
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Schneller Klimaschutz ist ein Muss
L., Scott et al. (2009): The velocity of climate change. Nature 462, no. 7276 (December 24): 1052-1055. doi:10.1038/nature08649.
“Geschwindigkeit” des Klimawandels(kalkuliert ausgehend von Zeitraum 2050-2100 A1B-Szenario)
30 % der Erde werden eine Geschwindigkeit der Klimazonenänderung aufweisen, die höher liegt als optimistische Schätzungen für Migrationsraten von Pflanzen. Hierzu kommen noch neuzeitliche Effekte der Defragmentierung bzw. natürliche und anthropogene Barrieren
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Zeitplan Klimaverhandlungen 2010
SBI/SBSTALCA/KP in Bonn (31.5.-12.6)
Ministerial in Deutschland(mögl. 15.-17.5.)
Länder sollen Ziele in Akkord schreiben (31.1.)
Forderung der BASIC-Länder:
5 Intersessionals (mögl. 1 März/April, sowie 3 nach SBI/SBSTA)
COP 16 in Cancun 30.11. – 10.12.
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Auch für den Biodiversitätsschutz: Ein FAB* Klimavertrag 2010
Was können wir machen?
> Hemmschuhe für Kopenhagen können in 2010 abgeräumt werden: Rechtlich bindendes Abkommen in Mexiko ist möglich und nötig
> Ministertreffen (Mai) moderiert von Deutschland bedeutet besondere Verantwortung für deutsche NROs
> Europa muss wieder Führung übernehmen, Druck europäischer NROs nötig> Klimawandel wartet nicht: Duale Strategie wichtiger denn je
> EU-Klimawende einleiten, Biodiversität als betroffener „Sektor“ muss scharfe Stimme bleiben
> Internationale Klimapolitik vorantreiben
*Fair, ambitious, (legally) binding
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Biodiversitätsschutz in einer „Shared Vision”
Wo ist der Biodiversitätsbezug?
> Bezug zu CBD, Ökosystem-Ansatz, „Recht für Mutter Erde“
Wo stehen wir/was können wir machen?
> Die Shared-Vision-Verhandlungen in Kopenhagen waren hoch-politisiert> Verhandlungen zu Langfristziel sind gescheitert
> Politisierung der Arbeitsgruppe führte zur totalen Überlagerung von „Detailfragen“ (wie etwa ökosystemischer Ansatz)
> Es wurde kein Shared-Vision-Text an die COP weitergeleitet (Elemente der Diskussionen befinden sich in Chapeau-Text)
> Textbasis für weitere Arbeit unklar (mögl. Chapeau-Text oder Texte aus Vorverhandlungen)
> 2010: Aussichten von Einflussnahme scheinen begrenzt/unklar
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Biodiversitätsschutz im Anpassungsregime
Wo ist der Biodiversitätsbezug?
> 1. Ökosystem-Ansatz als Prinzip in der Implementierung von Anpassungsmaßnahmen
> 2. Biodiversitätsschutz im Maßnahmenkatalog von Anpassungsmaßnahmen
Wo stehen wir?
> Ökosystem-Ansatz befindet sich nicht im Verhandlungstext zu Anpassung> Es gibt einen schwachen Bezug zu Biodiversität im Maßnahmenkatalog
> Gestärkt in der nachverhandelten Version
> Kein Bezug zu Anpassung und Biodiversität im Kopenhagen-Akkord
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Biodiversitätsschutz im Anpassungsregime
Was können wir machen?
> Trotz Unklarheit der Verhandlungsgrundlage in 2010: Anpassungstext ist relativ „ausverhandelt“
> Es wird den Versuch geben den Anpassungstext möglichst nicht „aufzumachen“
> Fokus verschiebt sich zunehmend zu Finanzierung> 2010: Einflussnahme zur Erhöhung eines Biodiversitätsbezug scheint begrenzt> Möglicherweise Biodiversitätsbezug im Fast-track-Anpassungsprogramm
(2010-12) unterstützen
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Biodiversitätsschutz und vermiedene Entwaldung
Welche Möglichkeiten/Gefahren ergeben sich für den Biodiversitätsschutz?
> Stopp der Entwaldung ist eine Notwendigkeit für den Klimaschutz! Entwaldung ist ein Haupttreiber für Artenschwund!
> Alles durch die CO2-Brille? Inwertsetzung von Wäldern darf sich nicht nur auf Kohlenstoff beziehen!> Inwertsetzung über Kohlenstoffmarkt erschwert Vergütung von anderen
Ökosystemleistungen des Waldes und setzt möglicherweise fatale Fehlanreize (z.B. Umwandlung Urwald in Plantagen)
> REDD-Marktlösung gefährdet Klimaschutz (und damit Biodiversität)> Offset-Möglichkeit für Industrieländer (Realismus nach Kopenhagen)> Möglichkeit der Schlupflöcher im Klimaregime (Vergleich LULUCF)> Auswirkungen auf den CO2-Preis (und damit Lock-in-Effekte in
Industriestaaten und verzögerter Umbau der Energiesysteme)> Reduzierte Effizienz durch Mitnahmeeffekte von Waldbesitzern
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Biodiversitätsschutz und vermiedene Entwaldung
Wo stehen wir nach Kopenhagen?
> Verhandlungen unter der Konvention sind weit fortgeschritten:> Streitpunkte: 1. Marktbasiert vs. marktgekoppelt & fondsbasiert
2. Nationale Regime vs. Subnationale Regime
> Weitere offene Fragen: MRV & Kontext von REDD> Lobbyerfolg! Leitplanken zum Biodiversitätsschutz/Schutz von Urwäldern
sowie zum Schutz der Rechte indigener Völker sind Teil des Textes (nicht enthalten in Vorversionen)
> Kopenhagener Akkord erkennt Wichtigkeit von vermiedener Entwaldung an und schafft einen „Waldmechanismus“, sowie Fast-track-Aktivitäten (2010-12)
> Kritische technische Elemente (etwa Bestimmung des Referenzlevels) unter SBSTA sind zum nächsten SBSTA-Treffen weitergeleitet worden
> Es gibt eine COP-Entscheidung, die das Mandat für Pilotaktivitäten in Entwicklungsländern gibt
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Biodiversitätsschutz und vermiedene Entwaldung
Was können wir machen?
> Es gibt ein starkes Momentum für REDD (sowohl Konventionstext, Kopenhagen-Akkord)
> Technische Fragen müssen geklärt werden (SBSTA)> Ministertreffen (Mai) moderiert von Deutschland bietet Chance für
Startschuss von REDD-Aktivitäten> Zur Zeit herrscht noch Unklarheit zu diesen Fast-track-Aktivitäten
(bilateral/multilateral etwa über die Weltbank) – ebenso zur Rolle Deutschlands
> Rolle der NRO ist es, auf stringente Umsetzung/Implementierung von Leitplanken zu setzen, bzw. die Leitplanken in der Praxis weiter zu verstärken
> Außerdem müssen Fast-track-Aktivitäten im Einklang mit marktgekoppelten/fondsbasierten Lösungen sein