bildgebende verfahren in der rheumatologie: sonographie bei rheumatoider arthritis

11
W.A. Schmidt M. Backhaus H. Sattler H. Kellner für die Kommission „Bildgebende Verfahren“ der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (Vorsitzender: Prof. Dr. med. Rolf Rau, Ratingen) Bildgebende Verfahren in der Rheumatologie: Sonographie bei rheumatoider Arthritis Z Rheumatol 62:23–33 (2003) DOI 10.1007/s00393-003-0480-4 ZfRh 480 QUALITÄTSSICHERUNG Eingegangen: 23. Juni 2002 Akzeptiert: 9. Dezember 2002 PD Dr. med. Wolfgang A. Schmidt ( ) ) Rheumaklinik Berlin-Buch Karower Straße 11 13125 Berlin, Germany Tel.: 030-9 4792-3 30 Fax: 030-9 47 92-5 50 E-Mail: [email protected] Dr. med. Marina Backhaus Universitätsklinikum Charité Campus Mitte Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie Humboldt Universität zu Berlin Schumannstraße 20/21 10117 Berlin, Germany Dr. med. Horst Sattler Park-Klinik Salinenstraße 19 67098 Bad Dürkheim, Germany PD. Dr. med. Herbert Kellner Rheuma-Einheit Medizinische Poliklinik Klinikum der Universität München – Innenstadt Pettenkofer Straße 8a 80336 München, Germany Imaging techniques in rheumatology: sonography in rheumatoid arthritis n Zusammenfassung Die Sono- graphie der Bewegungsorgane ist ein wichtiges bildgebendes Ver- fahren in der Diagnostik der rheumatoiden Arthritis und Be- standteil der Weiterbildung zum Rheumatologen in Deutschland. Darüber hinaus werden zahlreiche Kurse angeboten, um spezielle Kenntnisse und praktische Fähig- keiten zu erwerben. Die interna- tionale Bedeutung der Sonogra- phie in der Rheumatologie hat in den letzten fünf Jahren erheblich zugenommen. Die Sonographie kann in der Praxis und am Kran- kenbett als Fortsetzung des klini- schen Status durchgeführt werden. Sie ist für den Patienten nicht be- lastend und kann jederzeit und beliebig oft wiederholt werden. Der Einfluss auf therapeutische Ent- scheidungen ist erheblich. Voraussetzung ist ein Ultra- schallgerät mit einem Linear- schallkopf mit 5 MHz. Am häu- figsten werden Schallköpfe mit ca. 7,5 MHz verwendet. Moderne, höherfrequente, hochauflösende Schallköpfe (>7,5 MHz) erlauben zusätzliche diagnostische Aussa- gen. Die Sonographie ist dem kon- ventionellen Röntgen beim Nach- weis von Erosionen überlegen so- weit die knöchernen Läsionen der sonographischen Untersuchung zugänglich sind. Sie ist sensitiver als die klinische Untersuchung, was den Nachweis von Synoviti- den, Tenosynovitiden, Tendiniti- den und Bursitiden sowie deren Differenzierung voneinander be- trifft. Die Farbdoppler-Sonogra- phie ermöglicht darüber hinaus die Einschätzung der Entzün- dungsaktivität und hilft bei der Differenzierung intraartikulärer Strukturen. Carpal- und Ulnar- tunnelsyndrom können bei der rheumatoiden Arthritis auftreten. Sie sind häufig mit einer sono- graphisch nachweisbaren charak- teristischen Schwellung der Ner- ven verbunden. Punktionen und Injektionen können sonographie- gestützt oder sonographie-gesteu- ert durchgeführt werden. n Summary Musculoskeletal ul- trasonography has become an im- portant diagnostic tool in rheu- matoid arthritis. In Germany it is part of the rheumatology train- ing, and many ultrasound courses provide further education. Only in the last five years the interna- tional importance of ultrasound in rheumatology has increased dramatically. Sonography can be performed as a bedside procedure and as an extension of the clinical investigation. It is easily tolerated by the patients, and it can be re- peated any time. Sonography can have a great impact on therapeu- tic decisions. A 5 MHz linear transducer is needed. Most transducers that are used for musculoskeletal ultra- sound have about 7.5 MHz. Mod- ern transducers with higher fre- quencies (> 7.5 MHz) and high resolution improve the diagnostic value of the investigation. Redaktion: Prof. Dr. E. Genth, Aachen

Upload: ratingen

Post on 25-Aug-2016

228 views

Category:

Documents


7 download

TRANSCRIPT

W.A. SchmidtM. BackhausH. SattlerH. Kellner

für die Kommission „BildgebendeVerfahren“ der DeutschenGesellschaft für Rheumatologie(Vorsitzender:Prof. Dr. med. Rolf Rau, Ratingen)

Bildgebende Verfahren in der Rheumatologie:Sonographie bei rheumatoider Arthritis

Z Rheumatol 62:23–33 (2003)DOI 10.1007/s00393-003-0480-4

ZfR

h480

QUALITÄTSSICHERUNG

Eingegangen: 23. Juni 2002Akzeptiert: 9. Dezember 2002

PD Dr. med. Wolfgang A. Schmidt ())Rheumaklinik Berlin-BuchKarower Straße 1113125 Berlin, GermanyTel.: 030-9 4792-3 30Fax: 030-9 4792-550E-Mail: [email protected]

Dr. med. Marina BackhausUniversitätsklinikum CharitéCampus MitteMedizinische Klinikmit Schwerpunkt Rheumatologieund klinische ImmunologieHumboldt Universität zu BerlinSchumannstraße 20/2110117 Berlin, Germany

Dr. med. Horst SattlerPark-KlinikSalinenstraße 1967098 Bad Dürkheim, Germany

PD. Dr. med. Herbert KellnerRheuma-EinheitMedizinische PoliklinikKlinikum der Universität München –InnenstadtPettenkofer Straße 8a80336 München, Germany

Imaging techniques in rheumatology:sonography in rheumatoid arthritis

n Zusammenfassung Die Sono-graphie der Bewegungsorgane istein wichtiges bildgebendes Ver-fahren in der Diagnostik derrheumatoiden Arthritis und Be-standteil der Weiterbildung zumRheumatologen in Deutschland.

Darüber hinaus werden zahlreicheKurse angeboten, um spezielleKenntnisse und praktische Fähig-keiten zu erwerben. Die interna-tionale Bedeutung der Sonogra-phie in der Rheumatologie hat inden letzten fünf Jahren erheblichzugenommen. Die Sonographiekann in der Praxis und am Kran-kenbett als Fortsetzung des klini-schen Status durchgeführt werden.Sie ist für den Patienten nicht be-lastend und kann jederzeit undbeliebig oft wiederholt werden. DerEinfluss auf therapeutische Ent-scheidungen ist erheblich.

Voraussetzung ist ein Ultra-schallgerät mit einem Linear-schallkopf mit ≥5 MHz. Am häu-figsten werden Schallköpfe mitca. 7,5 MHz verwendet. Moderne,höherfrequente, hochauflösendeSchallköpfe (>7,5 MHz) erlaubenzusätzliche diagnostische Aussa-gen.

Die Sonographie ist dem kon-ventionellen Röntgen beim Nach-weis von Erosionen überlegen so-weit die knöchernen Läsionen dersonographischen Untersuchungzugänglich sind. Sie ist sensitiverals die klinische Untersuchung,was den Nachweis von Synoviti-den, Tenosynovitiden, Tendiniti-den und Bursitiden sowie derenDifferenzierung voneinander be-trifft. Die Farbdoppler-Sonogra-phie ermöglicht darüber hinausdie Einschätzung der Entzün-

dungsaktivität und hilft bei derDifferenzierung intraartikulärerStrukturen. Carpal- und Ulnar-tunnelsyndrom können bei derrheumatoiden Arthritis auftreten.Sie sind häufig mit einer sono-graphisch nachweisbaren charak-teristischen Schwellung der Ner-ven verbunden. Punktionen undInjektionen können sonographie-gestützt oder sonographie-gesteu-ert durchgeführt werden.

n Summary Musculoskeletal ul-trasonography has become an im-portant diagnostic tool in rheu-matoid arthritis. In Germany it ispart of the rheumatology train-ing, and many ultrasound coursesprovide further education. Onlyin the last five years the interna-tional importance of ultrasoundin rheumatology has increaseddramatically. Sonography can beperformed as a bedside procedureand as an extension of the clinicalinvestigation. It is easily toleratedby the patients, and it can be re-peated any time. Sonography canhave a great impact on therapeu-tic decisions.

A ≥5 MHz linear transducer isneeded. Most transducers that areused for musculoskeletal ultra-sound have about 7.5 MHz. Mod-ern transducers with higher fre-quencies (>7.5 MHz) and highresolution improve the diagnosticvalue of the investigation.

Redaktion: Prof. Dr. E. Genth, Aachen

24 Zeitschrift für Rheumatologie, Band 62, Heft 1 (2003)© Steinkopff Verlag 2003

Sonography is superior toplain radiography to detect ero-sions as far as the region is acces-sible by ultrasound. It is moresensitive than the clinical investi-gation for the detection of syno-vitis, tenosynovitis, tendinitis,and bursitis as well as for the dif-ferentiation of these lesions. Col-or Doppler sonography aids in

evaluating the activity of inflam-mation and in differentiating in-traarticular structures. Carpal-and ulnar neuropathy occur sec-ondary to rheumatoid arthritisand may lead to characteristicnerve swelling. Ultrasound-guided injections into jointsand tendon sheets can be per-formed.

n Schlüsselwörter Sonographie –Rheumatoide Arthritis –Richtlinien - Arthritis –Tenosynovitis –Röntgenuntersuchung

n Key words Ultrasonography –rheumatoid arthritis – guidelines –arthritis – tenosynovitis –radiography

Einleitung

Die Ultraschalldiagnostik ist in Deutschland etablier-ter Bestandteil der Diagnostik rheumatischer Erkran-kungen, insbesondere der rheumatoiden Arthritis(RA) und ist Teil der rheumatologischen Weiterbil-dung. International spielte die Sonographie in der Ver-gangenheit eine untergeordnete Rolle, hat aber inner-halb der letzten 5 Jahre sowohl auf wissenschaftlichemGebiet als auch in der Anwendung eine enorm zuneh-mende Bedeutung erlangt. Dieses Phänomen ist unteranderem auf erhebliche technische Verbesserungender Ultraschalltechnik zurückzuführen.

Prinzip der Methode

Bei der B-Bild-Sonographie (Brightness Scan) werdenvom Schallkopf des Sonographiegerätes Ultraschall-wellen ausgesendet. Treffen sie auf Grenzflächen, sowerden sie reflektiert und vom Schallkopf wiederempfangen. Die Echoamplituden werden dabei inHelligkeitspunkte umgewandelt und auf einem Bild-schirm wiedergegeben. Der erzeugte Lichtpunkt istumso heller, je stärker das Echo ist. Es entstehenverschiedene Graustufen. Diese Methode wird heut-zutage in nahezu allen klinischen medizinischenFachrichtungen intensiv angewandt.

Bei der Doppler-Sonographie werden ebenfallsSchallwellen ausgesendet und treffen auf sich bewe-gende Grenzflächen, wie das in den Blutgefäßen derFall ist. Ein Teil der Wellen wird mit geänderter Fre-quenz reflektiert (Doppler-Effekt). Die Interferenzder Frequenzen des einfallenden und des reflektie-renden Strahls ergibt einen Ton (Doppler-Signal),der durch Verstärkung hörbar gemacht wird. Zusätz-lich lässt sich dieses Phänomen graphisch darstellenoder farblich in das B-Bild integrieren (Farbdoppler-Sonographie).

Technische Voraussetzungen und Durchführung

Die Richtlinien der Kassenärztlichen Bundesvereini-gung (KBV) sind zwar noch gültig, sollten aberdringend aktualisiert werden (39). In Tabelle 1 wer-den den Richtlinien der KBV aktualisierte und fürdie Rheumatologie sinnvolle Empfehlungen gegen-übergestellt. In Zukunft wird die Gerätequalität zu-nehmend an standardisierten Phantomen mit echo-freien Massen beurteilt werden (31).

Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in derMedizin (DEGUM) empfiehlt 3 Kategorien für Ultra-schallgeräte (siehe Tab. 2) (38). Die Zuordnung derin Deutschland erhältlichen Geräte zu den einzelnenKategorien findet sich unter www.degum.de.

Vor- und Nachteile der Methode

Vorteile:1. Die Sonographie wird durch den Rheumatologen

selbst als Fortsetzung der klinischen Unter-suchung bei unklarem Befund vorgenommen (28).

2. Sie kann am Krankenbett oder an der Unter-suchungsliege in der Praxis/Ambulanz durch-geführt werden.

3. Ultraschallgeräte sind flächendeckend verfügbar.4. In der Regel kann die Untersuchung schnell

durchgeführt werden und ist kostengünstig.5. Die Untersuchung ist für den Patienten ohne we-

sentliche Unannehmlichkeiten durchführbar.6. Sie ist risikofrei.7. Man kann die sonographische Untersuchung un-

begrenzt wiederholen.8. Weichteile, Gelenke und Sehnen sowie Knochen-

oberflächen können hervorragend abgebildetwerden.

9. Entsprechend den klinischen Angaben kann ge-zielt eine schmerzhafte oder geschwollene Regionuntersucht werden.

10. Wie auch andere bildgebende Verfahren ist dieSonographie ein wichtiger Baustein in der Diag-

nostik rheumatischer Erkrankungen. Es mussaber betont werden, dass – mit welchem bild-gebenden Verfahren auch immer – ohne Anam-nese und klinischem Befund in der Regel dierheumatologische Diagnose nicht gestellt werdenkann (21, 22). Der Einfluss der Arthrosonogra-phie auf klinische Entscheidungen ist jedoch er-heblich (19).

Nachteile:1. Es besteht eine gewisse Untersucher-Abhängigkeit

der Befunde. Bei gut ausgebildeten Untersuchernist die Befundvariabilität allerdings gering.

2. Strukturen in oder hinter Knochen können nichtabgebildet werden.

3. Dadurch, dass die Sonographie der Bewegungs-organe in Deutschland sehr häufig angewendet

wird, entstehen in der Gesamtheit hohe Kosten.Diese Tatsache ist nicht unbedingt ein Nachteilder Methode, zeigt sie doch deren Bedeutung. An-dere, in der Regel kostenträchtigere bildgebendeVerfahren können eingespart werden. Durch Fort-und Weiterbildung der Anwender und derjenigen,die die Indikation zur Untersuchung stellen, kanndie Anzahl der Untersuchungen auf ein vernünftignotwendiges Maß reduziert werden.

Indikationen und Kontraindikationen

n Nachweis einer Synovialitis bei klinisch unklarem Be-fund. Es ist häufig klinisch nicht eindeutig, ob einErguss vorliegt, vor allem am Hüft- und Schulterge-

25W.A. Schmidt et al.Sonographie bei RA

Tab. 1 Anforderungen an die Sono-graphiegeräte für die Untersuchungder Stütz- und Bewegungsorgane derKBV (39) im Vergleich zur Empfehlungfür neue Anforderungen

Bisherige Anforderungen Empfohlene neueAnforderungen

Begründung

B-Mode-Gerät Dito

Scanmodus: Linear- oderCurved-Array oder Sektorscanmit integrierter Vorlaufstrecke

Dito

Nennfrequenz 5–7,5 MHz Nennfrequenz ≥5 MHz Es gibt inzwischen moderne hochauf-lösende Schallköpfe mit höherenFrequenzen, die insbesondere kleinereGelenke gut abbilden. Die Abbildungtieferer Abschnitte ist durch diegleichbleibenden Bedingungen vonArbeitsbereich und Bildfeldtiefegewährleistet

Arbeitsbereich 0,5 cm–4,0 cm Dito

Bei Linear- und Curved-Arrayumschaltbarer Sendefokus mitFokuslagen in 0,5–2,5 cm und2,5–5,0 cm Tiefe; Sektorscannermüssen mit einer integriertenVorlaufstrecke betrieben werden

Dito

Linear- oder Curved-Array sindbei abweichender Fokuslage miteiner adaptierbaren Vorlaufstreckezu versehen

Entfällt Der Gerätestandard sollte heutzutageerlauben, ohne diese Ausnahmeauszukommen

Bildfeldbreite: mindestens 5 cmin 1,5 cm Tiefe; bei Curved Arraysist hierbei ein maximalerScanwinkel bis zu ±30 Gradzulässig

Entfällt Inzwischen gibt es zahlreiche hoch-wertige Schallköpfe mit einer erheblichbesseren Auflösung, die kürzer als5 cm sind. Sie sind bei kleinenGelenken, sowie kurzer Ankopplungs-strecke z. B. bei kontrakten Gelenkenbisherigen Schallköpfen deutlichüberlegen. Zusätzlich bieten mancheHersteller sogar „Panorama-View“-Funktionen an, mit denen selbst eine18 cm lange abgesackte Bakerzysteauf einem Bild dokumentiert werdenkann

Bildfeldtiefe mind. 6,0 cm Dito

lenk. Die Sensitivität der Sonographie zur Erfassungvon Ergüssen ist aber auch an allen anderen Gelen-ken höher als die der klinischen Untersuchung (1).Gerade bei adipösen Patienten und bei Patienten mitÖdem ist der klinische Befund oft zweideutig. Ins-besondere bei Patienten mit geringen entzündlichen

Veränderungen hilft die Sonographie weiter, um dieFrage zu beantworten, ob eine entzündlich-rheuma-tische Erkrankung wie die RA überhaupt vorliegt(Abb. 1 c).

n Synovialitis und Gelenkpunktion. Stellt sich die Syno-vialitis sonographisch echofrei dar, so ist davon aus-zugehen, dass man sie erfolgreich punktieren kann.Manchmal findet sich nur eine kleine echofreie Regi-on, die dann nach Markierung gezielt punktiert wer-den kann (ultraschall-gestützte Punktion). Die Syno-vialisproliferationen können vor und nach der Radio-synoviorthese oder Chemosynoviorthese abgebildetwerden. Außerdem ist die Gelenkpunktion und -injek-tion unter sonographischer Sicht möglich (ultraschall-gesteuerte Punktion) (Abb. 1b) (26).

n Nachweis von pathologischen Veränderungen derSehnen und ihrer Umgebung bei klinisch unklarem Be-fund. Mittels Sonographie kann zwischen Tendinitis,Tenosynovitis, Paratendinitis, Bursitis und Synovitisunterschieden werden (Abb. 1c, Abb. 2). Es istmöglich, ultraschall-gesteuerte Injektionen in die Seh-nenscheide bei Tenosynovitis durchzuführen (13). Au-ßerdem können Sehnenrupturen und deren Lokalisa-tion dargestellt werden.

n Nachweis von Erosionen. Sonographie und MRTsind in der Lage, kleine Erosionen darzustellen, dieröntgenologisch noch nicht zu sehen sind soweit dieknöchernen Läsionen der sonographischen Unter-

26 Zeitschrift für Rheumatologie, Band 62, Heft 1 (2003)© Steinkopff Verlag 2003

Tab. 2 Kategorien der DEGUM-Geräteliste (38)

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3

Preisklasse <30000 � 30000–90000 � >90000 �

TechnischeBetriebsarten

B-modeM-mode

+PW/CW-Doppler+Farbduplex+Power-Doppler

+Tissue harmonic I+Contrast harmonic I(ggf. 3D Sono)

Graustufen 256 256 256

Bildratemindestens

>12 >18 >24

Frequenz-bereich

3,5–7,5 MHz 2,5–10 MHz 2,5–>10 MHz

Prozess Kanäle <48 >64 >64

Dynamikeinstellbar

<65 dB >80 dB >80 dB

Sonden-anschlüsse

1–2 2–3 3–4

AuflösungFarbduplex

– >5 MHzSpektral<128 Punkte<64 FarbstufenSlow Flow >1 cm/s

>7,5 MHzSpektral>128 Punkte64 GraustufenSlow Flow <1 cm/s

Abb. 1 Sonographie der Fersenregion im poste-rioren Longitudinalschnitt (37); a Normalbefund;b Tendinitis der Achillessehne. Der sagittaleDurchmesser ist mit 12 mm deutlich vergrößert.Die Sehne ist echoarm und inhomogen (�).Zusätzlich findet sich eine Bursitis subachillea.Der echoreiche Punkt markiert die in der Bursapositionierte Kanüle (*) zur Injektion eines Gluko-korticoid-Präparates; c Erguss im dorsalen Rezes-sus des rechten OSG (�); d Schallkopfposition.Der Patient in Abbildung 1b und 1 c hat eineSpondylitis ankylosans. Gleiche Befunde könnenaber auch bei der RA vorkommen

suchung zugänglich sind. Vergleichende Studienwurden an Finger- und Zehengelenken durchgeführt(1, 34, 44), an anderen Gelenken ist diese Aussagenicht wissenschaftlich evaluiert. Speziell MCP II,MCP V, MTP V oder besonders betroffene Finger-und Zehengelenke können gezielt in der Diagnostikeiner frühen RA untersucht werden, wenn radio-logisch noch keine Erosionen gesehen werden(Abb. 3). Ebenso wie eine Röntgenaufnahme kanndie Sonographie leicht zwischen knöchernen Apposi-tionen und Erosionen unterscheiden.

n Abschätzung der entzündlichen Aktivität und Beur-teilung intraartikulärer Strukturen. Die Farbdoppler-So-nographie vermittelt weitere Informationen über in-traartikuläre Strukturen (Abb. 4). Vermehrte Perfusi-on lässt sich bei Pannus und bei villonodulärer Syno-

vitis darstellen (33). Die Intensität der Durchblutunghängt auch vom Grad der Entzündung ab (15).

n Nachweis von begleitenden Nervenkompressionen.Bei RA kommt es insbesondere am N. medianus durchTenosynovitiden, seltener durch Artikulosynovitidenzu einer Kompression, die zum Carpaltunnelsyndromführt. Dabei kann der Durchmesser des Nervs distaldes Carpaltunnels in Höhe des Os scaphoideum ver-größert sein (27). Gleiches wurde beim Nervus-ulna-ris-Kompressions-Syndrom nachgewiesen (6).

n Differenzierung von Rheumaknoten. Der Befund ei-nes Rheumaknotens ist in der Regel klinisch eindeu-tig. Manchmal ist die Unterscheidung zu knöchernenAppositionen oder sehr derben Bursen schwierig. Indiesen Fällen kann die fragliche Region sonogra-

27W.A. Schmidt et al.Sonographie bei RA

Abb. 2 Sonographisches Bild einer Tenosynovitisder Sehne des M. extensor carpi ulnaris bei RA.Um die Sehne herum lässt sich ein echoarmerSaum nachweisen. a Longitudinalschnitt, b Trans-versalschnitt. c Schallkopfposition zu a, d Schall-kopfposition zu b

Abb. 3 MCP-II-Gelenk einer 41-jährigen Patien-tin mit rheumafaktor-positiver rheumatoider Ar-thritis; a und b Sonographische Darstellung einergroßen Erosion und mehreren kleinen Erosionen;c Im Röntgenbild finden sich ebenfalls erosiveDestruktionen der knöchernen Oberfläche. Die so-nographisch abgebildete große Erosion stellt sichradiologisch als orthograd getroffene subchondra-le Zyste dar (�); d Schallkopfposition im Longitu-dinalschnitt

phisch untersucht werden. Der Rheumaknoten istdabei echoarm (Abb. 6).

n Differenzialdiagnose der Unterschenkelschwellung.Die Unterscheidung zwischen Phlebothrombose undrupturierter oder abgesackter Bakerzyste ist klinischnicht sicher möglich, sonographisch jedoch rasch zuklären (Abb. 7).

n Differenzierung des Fersenschmerzes. Er kann be-dingt sein durch eine Tendinitis oder Paratendinitisder Achillessehne, durch eine Bursitis subachillea

oder eine Synovitis des oberen Sprunggelenkes imdorsalen Rezessus (Abb. 1). Eine gezielte Glukokorti-koid-Injektion ist in den letzten 3 Fällen möglich.Eine plantare Fasziitis kann sonographisch gut dar-gestellt werden.

n Unterscheidung betroffener Strukturen in der Diffe-rentialdiagnose der RA. An der Schulter kann bei-spielsweise differenziert werden, ob die Symptomeauf die RA zurückzuführen sind (29). So können ne-ben einer Synovitis des Glenohumoralgelenkes, einerBursitis oder einer Tenosynovitis der langen Bizeps-sehne auch eine Rotatorenmanschettenruptur, einImpingement-Syndrom, eine vermehrte Adhäsionzwischen M. deltoideus und Rotatorenmanschettteoder Verkalkungen der Rotatorenmanschette vorlie-gen (Abb. 5).

n Dokumentation der Befunde. Bei einem Normalbe-fund soll die untersuchte Gelenkregion in 2 Stan-dardebenen dokumentiert werden. Darüber hinausist jeder pathologische Befund ebenfalls in 2 Ebenenzu dokumentieren. Dabei wird beim Longitudinal-schnitt die cranialseitige Region und beim Transver-salschnitt die mediale, ulnare bzw. tibiale Regionlinks abgebildet (DEGUM-Richtlinien) (14). Alterna-tiv kann beim Transversalschnitt die linke Seite desBildes der links vom Untersucher aus gesehenen Re-gion entsprechen, was eher dem Vorstellungsvermö-gen des Untersuchers entspricht.

28 Zeitschrift für Rheumatologie, Band 62, Heft 1 (2003)© Steinkopff Verlag 2003

Abb. 4 Darstellung von Gefäßen intraartikulärer Strukturen (Pannus; �) beiaktiver RA dorsal im rechten Radiocarpalgelenk (Longitudinalschnitt)

Abb. 5 Vier pathologische Befunde, die in derDifferenzialdiagnose des Schulterschmerzes bei RAnachgewiesen werden können

Quantifizierung der Befunde

In der Regel werden sonographisch qualitative Be-funde erhoben. Tabelle 3 listet Messwerte auf, die alsnormal angesehen werden. Dabei ist zu beachten,dass je nach Qualität des Gerätes und zusätzlicher

morphologische Befunde in einzelnen Fällen vonden Werten abgewichen werden muss. Zudemkönnen Messfehler durch ungenau definierte Mess-punkte und Abweichungen im Rahmen von Intra-und Interobservervarianz entstehen. Erosionen undBakerzysten können in drei Ebenen ausgemessenund dokumentiert werden. Bei Ergüssen empfiehlt

29W.A. Schmidt et al.Sonographie bei RA

Abb. 6 Rheumaknoten an der Dorsalseite desUnterarmes

Abb. 7 Sonographische Darstellung von Bakerzys-ten; a Bakerzyste im Longitudinalschnitt mit echo-freiem Inhalt; b rupturierte Bakerzyste im Longitu-dinalschnitt; c Bakerzyste im Transversalschnitt mitechofreien Arealen im Sinne von Flüssigkeit (BZ)und Arealen mit geformten Bestandteilen (BGM), inder linken Bildhälfte ist der M. semimembranosusabgebildet (SM); d Schallkopfposition zu Abbildung7a und 7b; e Schallkopfposition zu Abbildung 7 c

sich die Messung des sagittalen Durchmessers in ei-ner Standardebene. Eine quantitative Umrechnungin eine genaue Ergussmenge aus diesem Wert istnicht möglich. Zahlreiche Studien untersuchten dieÜbereinstimmung der Ergebnisse verschiedener Un-tersucher sowie die Korrelation zwischen Sonogra-phie und anderen diagnostischen Verfahren. Die Er-gebnisse variieren erheblich entsprechend der unter-suchten Region. Tabelle 4 nennt einige Beispiele.Von der sonographischen Untersuchung der Menisciwird abgeraten. Hier sind die MRT bzw. die Arthro-skopie deutlich überlegen (7).

Eignung der Methode zur Verlaufsbeurteilung

Erosionen können im Verlauf mit der Frage nachGrößenzunahme dokumentiert werden. Bei mehre-ren Erosionen an einem Gelenk empfiehlt es sich,die größte Erosion zu verfolgen. Bei Bursitiden istdie Größe im Verlauf ebenfalls beurteilbar. Der Ver-lauf von Ergussmengen lässt sich ungefähr abschät-zen, wenn der sagittale Durchmesser vorher in einerdefinierten Ebene gemessen wurde. Die Vermin-derung von Synovialisproliferationen nach Radio-

30 Zeitschrift für Rheumatologie, Band 62, Heft 1 (2003)© Steinkopff Verlag 2003

Tab. 3 Anhaltswerte für sonographisch normale Distanzen

Region Schnittebene Anatomische Struktur Maximalernormaler Wert

Quelle

Schultergelenk Axillär Abstand Knochen-GelenkkapselRecessus axillaris

3 mm 24

Bursasubdeltoidea

Ventrallong./transv.

Sagittaler Durchmesser 2 mm 32

N. ulnaris Ellenbogendorsal transv.

Fläche in Höhe des Epicondylus medialis 7 mm2 6

N. medianus Volar transv. Fläche in Höhe des Os scaphoideum 10 mm2 27

Handgelenk Dorsal long. Abstand Knochen-Gelenkkapsel 2,4 mm 12

Hüftgelenk Ventral long. Abstand Knochen-Gelenkkapsel 7 mm 23

OSG anterior Anterior long. Abstand Knochen-Gelenkkapsel 3 mm 25, 30

OSG posterior Posterior long. Abstand Knochen-Gelenkkapsel 1 mm 30

Bursa subachillea Posterior long. Sagittaler Durchmesser 2,5 mm 30

Achillessehne Posterior long. Sagittaler Durchmesser 7 mm 11

Sehne desM. tib. post.

Medial transv. Durchmesser Tenosynovium 4 mm 30

Peronaeussehnen Lateral transv. Durchmesser Tenosynovium 3 mm 30

MTP-Gelenke Anterior long. Abstand Knochen-Gelenkkapsel 3 mm 25

Tab. 4 Sensitivität, Spezifität undUntersucher-Übereinstimmung sono-graphischer Untersuchungen

Untersuchte Struktur Referenzmethode Sensitivität Spezifität Agreement Quelle

Kniegelenkerguss Untersucher-Vgl. 100% 33

Kniegelenkerguss Untersucher-Vgl. 90% 18

Kniegelenkerguss Operation 92% 100% 33

Bakerzyste MRT 100% 100% 45

Hüftgelenk-Kapsel Untersucher-Vgl. 89% a 5

Komplette Ruptur derRotatorenmanschette

Operation 81% b 94% b 41

MCP-Gelenke:Farbdopplersignal

Kontrast-MRT 89% 98% 43

Partielle Fingerstreck-sehnenruptur

Operation 33% c 89% c 42

a Vergleich erfahrener Untersucher mit Anfänger; b MRT im Vergleich zur Operation; Sensitivität: 81%, Spezfität: 88%;c MRT im Vergleich zur Operation: Sensitivität: 27%, Spezfität: 83%

synoviorthesen, Chemosynoviorthesen und Synov-ektomien kann insbesondere am Kniegelenk doku-mentiert werden. Zur Verlaufskontrolle bei klini-schen Studien wurde die Sonographie bisher seltenangewandt. Nach arthroskopischer Synovektomie imBereich des Kniegelenkes korrelierte der sonographi-sche Befund eng mit klinischen Parametern (9). Inneueren Studien wird die Farbdoppler-Sonographieuntersucht. Eine deutliche Abnahme der Farbsignaleunter Therapie mit Kortikosteroiden (40) bzw. TNF-alpha-Inhibitoren (16), die mit einer Besserung kli-nischer und laborchemischer Parameter einherging,konnte nachgewiesen werden. Weitere Studien zudiesem Thema sind zu erwarten.

Kosten und Zeitbedarf

Für die Sonographie einer Gelenkregion einschließ-lich der Gegenseite rechnen wir inklusive Patienten-lagerung und Befunddokumentation 10 bis 15 Minu-ten.

Der EBM honoriert nur die Untersuchung einerGelenkregion (z.B. Hand, Fuß, Knie) unabhängig da-von, ob die Gegenseite oder wie viele andere Gelen-ke insgesamt untersucht werden (20). In der Regelsollte dennoch die entsprechende Gelenkregion derGegenseite mit untersucht werden. Bei Privatpatien-ten kann jede einzelne Gelenkregion abgerechnetwerden (10). Tabelle 5 informiert über die Kosten-erstattung. Für die Untersuchung von Gelenken las-sen sich bei einem Kassenpatienten ca. 6 � abrech-nen (bei einem Punktwert von 5), bei der Unter-suchung des Patienten aus einem anderen Kranken-haus für ein Gelenk 17,20 �, für zwei Gelenke

30,60 �, für drei Gelenke 44,00 � und für vier Gelen-ke 57,40 � (8). Bei Privatpatienten kostet die Unter-suchung eines Gelenkes 26,81 �, von zwei Gelenken37,54 �, von drei Gelenken 48,27 � und von vier Ge-lenken 59,00 �.

Erforderliche Qualifikation des Anwenders

Ärzte mit der Schwerpunktbezeichnung „Rheumato-logie“ können die Genehmigung durch die zuständigeLandesärztekammer für Leistungen der Ultraschall-diagnostik gemäß EBM beantragen, wenn das Zeugnisüber die Weiterbildung und eine Bescheinigung übersonographische Untersuchungen der Bewegungsorga-ne an mindestens 400 Patienten vorliegt. Die Kennt-nisse und Erfahrungen können in den zwei Jahrender Ausbildung im Sinne einer begleitenden Tätigkeitoder aber in einer mindestens viermonatigen ständi-gen Tätigkeit in der Ultraschalldiagnostik erworbenwerden. Die Weiterbildungsordnung in der Rheuma-tologie schreibt den Erwerb besonderer Kenntnisseund, Erfahrungen auf dem Gebiet der Sonographieder Bewegungsorgane vor.

Ärzte für Allgemeinmedizin, Chirurgie, InnereMedizin, Kinderheilkunde, Neurologie, Orthopädieund radiologische Diagnostik dürfen die Zulassungfür Ultraschalluntersuchungen der Bewegungsorganebeantragen, wenn sie die Untersuchung von 400 Pa-tienten nachweisen können. Sie müssen zusätzlich ei-ne mindestens viermonatige ständige oder eine min-destens vierundzwanzigmonatige begleitende Tätig-keit in der Ultraschalldiagnostik nachweisen. DieAnleitung hat durch einen zur Weiterbildung er-mächtigten oder durch einen bereits für die Ultra-schalldiagnostik des Gebietes qualifizierten Arzt zuerfolgen. In der Regel ist die erfolgreiche Teilnahmean einem Kolloquium erforderlich.

Oben nicht genannte Ärzte müssen eine mindes-tens 18-monatige Tätigkeit im Fachgebiet Ortho-pädie nachweisen.

Falls die Qualifikation im B-Mode-Verfahren einesanderen Anwendungsbereiches nachgewiesen werdenkann, müssen 300 Patienten untersucht werden undentweder eine 3-monatige ständige oder eine 18-mo-natige begleitende Tätigkeit in der Ultraschalldiag-nostik nachgewiesen werden (39).

Alternativ zur Anleitung durch einen zur Weiter-bildung ermächtigten oder durch einen bereits fürdie Ultraschalldiagnostik des Gebietes qualifiziertenArzt kann die Befähigung in der Ultraschalldiagnos-tik durch Ultraschallkurse erbracht werden. Dabeiwird jeweils ein Grund-, ein Aufbau- und ein Ab-schlusskurs absolviert. Grund- und Aufbaukurs dau-ern jeweils mindestens 16 Stunden, der Abschluss-

31W.A. Schmidt et al.Sonographie bei RA

Tab. 5 Abrechnung von Ultraschallleistungen (8, 10, 20)

Leistungs-katalog

Nummer Untersuchung Punkte bzw. �

EBM 384

+74

Sonographische Untersuchung„anderer“ OrganeKurzer ärztlicher Bericht überdas Ergebnis einerPatientenuntersuchung

200 Punkte

40 Punkte

DK-GNT 410

420

Ultraschalluntersuchung einesOrgansUltraschalluntersuchung vonbis zu drei weiteren Organenin Anschluss an Leistung 410

17,20 �

Je 13,40 �(max. 3×)

GOÄ 410

420

Ultraschalluntersuchung einesOrgansUltraschalluntersuchung vonbis zu drei weiteren Organenin Anschluss an Leistung 410

26,81 �

Je 10,73 �(max. 3×)

kurs mindestens 12 Stunden an jeweils mindestenszwei aufeinanderfolgenden Tagen. Zwischen Grund-und Abschlusskurs müssen mindestens 9 Monate lie-gen. Zum Abschlusskurs sind Untersuchungsbefundevon 400 verschiedenen Patienten, die selbst unter-sucht worden sind, vorzulegen. Abschließend wirdebenfalls ein Kolloquium verlangt.

Angehende Rheumatologen sollen Kenntnisse undErfahrungen im Bereich der Sonographie der Bewe-gungsorgane erlangen. Die freiwillige Teilnahme anSonographiekursen ist empfehlenswert, um einenausreichenden Standard zu gewährleisten. Es gibt in

Deutschland derzeit 53 Seminarleiter, die durch Qua-litätsstandards der DEGUM qualifiziert sind, Kurseder Sonographie der Stütz- und Bewegungsorganeabzuhalten. Eine Kursliste findet sich jeweils in derletzten Ausgabe des Jahres in den Mitteilungen derDeutschen Gesellschaft für Rheumatologie in derZeitschrift für Rheumatologie (35). Die aktuellenTermine kann man auch unter www.degum.de erfah-ren.

Empfehlungen für die Ultraschalluntersuchungeneinzelner Gelenkregionen in der Rheumatologie wur-den kürzlich publiziert (2–4, 17, 29, 36, 37).

32 Zeitschrift für Rheumatologie, Band 62, Heft 1 (2003)© Steinkopff Verlag 2003

Literatur

1. Backhaus M, Kamradt T, Sandrock D,Loreck D, Fritz J, Wolf KJ, Raber H,Hamm B, Burmester GR, Bollow M(1999) Arthritis of the finger joints: acomprehensive approach comparingconventional radiography, scintigra-phy, ultrasound, and contrast-en-hanced magnetic resonance imaging.Arthritis Rheum 42:1232–1245

2. Backhaus M, Burmester GR, GerberT, Grassi W, Machold KP, Swen WA,Wakefield RJ, Manger B (2001)Guidelines for musculoskeletal ultra-sound in rheumatology. Ann RheumDis 60:641–649

3. Backhaus M, Schmidt WA, Mellero-wicz H, Bohl-Bühler M, Banzer D,Braun J, Sattler H, Hauer RW (2002)Technik und Stellenwert der Arthro-sonographie in der rheumatolo-gischen Diagnostik – Teil 4: Sonogra-phie des Ellenbogens. Z Rheumatol61:415–425

4. Backhaus M, Schmidt WA, Mellero-wicz H, Bohl-Bühler M, Banzer D,Sattler H, Hauer RW (2002) Technikund Stellenwert der Arthrosonogra-phie in der rheumatologischen Diag-nostik – Teil 6: Sonographie derHand- und Fingergelenke. Z Rheuma-tol 61:674–687

5. Balint PV, Sturrock RD (2001) In-traobserver repeatability and interob-server reproducibility in musculoske-letal ultrasound imaging measure-ments. Clin Exp Rheumatol 19:89–92

6. Chiou HJ, Chou YH, Cheng SP, HsuCC, Chan RC, Tiu CM, Teng MM,Chang CY (1998) Cubital tunnel syn-drome: diagnosis by high-resolutionultrasonography. J Ultrasound Med17:643–648

7. De Maeseneer M, Lenchik L, StarokM, Pedowitz R, Trudell D, Resnick D(1998) Normal and abnormal medialmeniscocapsular structures: MR ima-ging and sonography in cadavers.AJR Am J Roentgenol 171:969–976

8. Deutsche Krankenhausgesellschaft(2002) DKG-NT Band 1: Tarif derDeutschen Krankenhausgesellschaft(28. Aufl). Kohlhammer, Stuttgart

9. Fiocco U, Cozzi L, Rubaltelli L, RigonC, De Candia A, Tregnaghi A, GalloC, Favaro MA, Chieco-Bianchi F, Bal-dovin M, Todesco S (1996) Long-term sonographic follow-up of rheu-matoid and psoriatic proliferativeknee joint synovitis. Br J Rheumatol35:155–163

10. Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ),UV-GOÄ (2001) Stand der Ausgabe:1. 5. 2001, Deutscher Ärzteverlag, Köln

11. Graf R, Schuler P (1988) Sonographieam Stütz- und Bewegungsapparat beiErwachsenen und Kindern – Lehr-buch und Atlas. VCH Verlagsge-sellschaft mbH, Weinheim

12. Grassi W, Tittarelli E, Blasetti P, Pira-ni O, Cervini C (1993) Ultrasoundexamination of the metacarpophalan-geal joints in rheumatoid arthritis.Scand J Rheumatology 22:243–247

13. Grassi W, Farina E, Filippucci C, Cer-vini C (2002) Intralesional therapy incarpal tunnel syndrome: a sono-graphic-guided approach. Clin ExpRheumatol 20:73–76

14. Gruber G, Konermann W (1997) So-nographie der Stütz- und Bewegungs-organe: Standardschnittebenen nachden Richtlinien der DEGUM. Chap-man & Hall, Weinheim

15. Hau M, Schultz H, Tony HP, Keberle M,Jahns R, Haerten R, Jenett M (1999)Evaluation of pannus and vasculariza-tion of the metacarpophalangeal andproximal interphalangeal joints inrheumatoid arthritis by high-resolu-tion ultrasound (multidimensional lin-ear array). Arthritis Rheum 42:2303–2308

16. Hau M, Kneitz C, Tony HP, KeberleM, Jahns R, Jenett M (2002) High re-solution ultrasound detects a de-crease in pannus vascularisation ofsmall finger joints in patients withrheumatoid arthritis receiving treat-ment with soluble tumour necrosisfactor alpha receptor (etanercept).Ann Rheum Dis 61:55–58

17. Hauer RW, Schmidt WA, Bohl-BühlerM, Banzer D, Mellerowicz H, SattlerH, Braun J, Backhaus M (2001) Tech-nik und Stellenwert der Arthrosono-graphie in der rheumatologischen Di-agnostik – Teil 1: Sonographie desKniegelenkes. Z Rheumatol 60:139–147

18. Hauzeur JP, Mathy L, De MaertelaerV (1999) Comparison between clini-cal evaluation and ultrasonographyin detecting hydrarthrosis of theknee. J Rheumatol 26:2681–2683

19. Karim Z, Wakefield RJ, ConaghanPG, Lawson CA, Goh E, Quinn MA,Astin P, O’Connor P, Gibbon WW,Emery P (2001) The impact of ultra-sonography on diagnosis and man-agement of patients with musculoske-letal conditions. Arthritis Rheum44:2932–2933

20. Kassenärztliche Bundesvereinigung(2001) Einheitlicher Bewertungsmaß-stab (EBM), Stand: 1. Oktober 2001,Deutscher Ärzte-Verlag, Köln

21. Kellner H, Zoller WG (1993) Sonogra-phische Diagnostik entzündlich-rheu-matischer Erkrankungen. Z Rheuma-tol 52:80–89

33W.A. Schmidt et al.Sonographie bei RA

22. Kellner H (2001) Arthrosonographie:Von der Außenseitermethode zumstandardisierten und integrierten Bes-tandteil der bildgebenden Diagnostikin der Rheumatologie. Z Rheumatol60:137–138

23. Koski JM (1989) Ultrasonographicevidence of hip synovitis in patientswith rheumatoid arthritis. Scand JRheumatol 18:127–131

24. Koski JM (1989) Axillar ultrasoundof the glenohumeral joint. J Rheuma-tol 19:664–667

25. Koski JM (1990) Ultrasonography ofthe metatarsophalangeal and talo-crural joints. Clin Exp Rheumatol 8:347–351

26. Koski JM (2000) Ultrasound guidedinjections in rheumatology. J Rheu-matol 27:2131–2138

27. Lee D, van Holsbeeck MT, JanevskiPK, Ganos DL, Ditmars DM, DarianVB (1999) Diagnosis of carpal tunnelsyndrome – ultrasound versus elec-tromyography. Rad Clin North Am37:859–872

28. Manger B, Kalden JR (1995) Jointand connective tissue ultrasonogra-phy – a rheumatologic bedside proce-dure? A German experience. ArthritisRheum 38:736–742

29. Mellerowicz H, Schmidt WA, HauerRW, Banzer D, Braun J, Bohl-BühlerM, Sattler H, Backhaus M (2002)Technik und Stellenwert der Arthro-sonographie in der rheumatolo-gischen Diagnostik – Teil 5: Sonogra-phie der Gelenke des Schultergürtels.Z Rheumatol 61:577–589

30. Nazarian LN, Rawool NM, MartinCE, Schweitzer ME (1995) Synovialfluid in the hindfoot and ankle: de-tection of amount and distributionwith US. Radiology 197:275–278

31. Satrapa J, Doblhoff G, Schultz HJ,(2002) Automatisierte Qualitätskon-trolle von diagnostischen Ultraschall-geräten. Ultraschall in Med 23:123–128

32. Sattler H, Rehart S (1997) Arthroso-nographie und klinischer Befund.Deutscher Ärzte-Verlag, Köln

33. Schmidt WA, Völker L, Zacher J,Schläfke M, Ruhnke M, Gromnica-Ihle E (2000) Colour Doppler ultraso-nography to detect pannus in knee-joint synovitis. Clin Exp Rheumatol18:439–444

34. Schmidt WA (2001) Sonography indiagnosis of rheumatoid arthritis.Lancet 357:1056–1057

35. Schmidt WA (2002) Arthrosonogra-phiekurse nach den Richtlinien derDEGUM 2002. Z Rheumatol 61:763–764

36. Schmidt WA, Hauer RW, Banzer D,Braun J, Bohl-Bühler M, MellerowiczH, Sattler H, Backhaus M (2002)Technik und Stellenwert der Arthro-sonographie in der rheumatolo-gischen Diagnostik – Teil 2: Sonogra-phie der Hüftregion. Z Rheumatol 61:180–188

37. Schmidt WA, Hauer RW, Banzer D,Braun J, Bohl-Bühler M, MellerowiczH, Sattler H, Backhaus M (2002)Technik und Stellenwert der Arthro-sonographie in der rheumatolo-gischen Diagnostik – Teil 3: Sonogra-phie der Sprunggelenke, des Fußesund der Zehen. Z Rheumatol 61:279–290

38. Schultz HJ, Fröhlich E, Weiss H,Strunk H (2002) Aktuelle Gerätelisteder DEGUM. www.degum.de

39. Spitzenverbände der Krankenkassen:Kassenärztliche Bundesvereinigung(1998) Vereinbarung von Qualitäts-voraussetzungen gemäß § 135 Abs.2 SGB V zur Durchführung von Un-tersuchungen in der Ultraschalldiag-nostik (Ultraschall-Vereinbarung)vom 10. Februar 1993 in der Fassungvom 10. Juni 1996. In: Kassenärzt-liche Bundesvereinigung (Hrsg) Ver-träge der Kassenärztlichen Bundes-vereinigung. Deutscher Ärzte-Verlag,Köln

40. Stone M, Bergin D, Whelan B, MaherM, Murray J, McCarthy C (2001)Power Doppler ultrasound assess-ment of rheumatoid hand synovitis. JRheumatol 28:1979–1982

41. Swen WA, Jacobs JW, Algra PR, Man-oliu RA, Rijkmans J, Willems WJ,Bijlsma JW (1999) Sonography andmagnetic resonance imaging equiva-lent for the assessment of full-thick-ness rotator cuff tears. ArthritisRheum 42:2231–2238

42. Swen WA, Jacobs JW, Hubach PC,Klasens JH, Algra PR, Bijlsma JW(2000) Comparison of sonographyand magnetic resonance imaging forthe diagnosis of partial tears of fin-ger extensor tendons in rheumatoidarthritis. Rheumatology 39:55–62

43. Szkudlarek M, Court-Payen M,Strandberg C, Klarlund M, Klausen T,Ostergaard M (2001) Power Dopplerultrasonography for assessment of sy-novitis in the metacarpophalangealjoints of patients with rheumatoid ar-thritis: a comparison with dynamicmagnetic resonance imaging. Arthri-tis Rheum 44:2018–2023

44. Wakefield RJ, Gibbon WW, ConaghanPG, O’Connor P, McGonagle D, PeaseC, Green MJ, Veale DJ, Isaacs JD, Em-ery P (2000) The value of sonographyin the detection of bone erosions inpatients with rheumatoid arthritis.Arthritis Rheum 43:2762–2770

45. Ward EE, Jacobson JA, Fessell DP,Hayes CW, van Holsbeeck M (2001)Sonographic detection of Baker’scysts: comparison with MR imaging.AJR Am J Roentgenol 176:373–380