berlin verlag - frÜhjahr 2009
DESCRIPTION
Helen Garner - Das Zimmer, Jonathan Littell - Das Trockene und das Feuchte, Patrick Desbois - Der vergessene Holocaust, Willy Vlautin - Northline, Milton Hatoum - Die Waisen des Eldorado, Björn Kuhligk - Von der Oberfläche der Erde, Wolfram Eilenberger - Kleine Menschen, große Fragen, Thomas Klupp - Paradiso, Steven Millhauser - Ein Protest gegen die Sonne, Viktor Jerofejew - Russische Apokalypse, Péter Esterházy - Keine Kunst, Frances Itani - Über dem Strom, Stephan Enter - Spiel, Andreas Schlüter/Peter Strohschneider (Hrsg.) - Bildung? Bildung! Anne Michaels - Wintergewölbe. Manjit Kumar - Quanten, Julia Wiener - Mischas roter Diamant, Jean Rolin -Boulevard Ney, Isaiah Berlin - Das krumme Holz der HumanitätTRANSCRIPT
FRÜHJAHR 2009BERLIN VERLAG
I N H A LT
Diese Autorinnen und Autorenstehen für Lesereisen zur Verfügung.
11. März
Belletristik
Péter EsterházyKeine Kunst 20
Frances ItaniÜber dem Strom 24
Stephan EnterSpiel 25
Sachbuch
Andreas Schlüter/Peter Strohschneider (Hrsg.)Bildung? Bildung! 48
25. April
Belletristik
Anne MichaelsWintergewölbe 26
Sachbuch
Manjit KumarQuanten 52
Bereits lieferbar:Siehe Seiten 38 und 59
30. Mai
Belletristik
Julia WienerMischas roter Diamant 32
Jean RolinBoulevard Ney 34
Sachbuch
Isaiah BerlinDas krumme Holzder Humanität 56
Der Verlag 58
9. Januar
Belletristik
Helen GarnerDas Zimmer 4
Sachbuch
Jonathan LittellDas Trockene unddas Feuchte 36
Patrick DesboisDer vergessene Holocaust 40
28. Februar
Belletristik
Willy VlautinNorthline 14
Milton HatoumDie Waisen des Eldorado 18
Björn KuhligkVon der Oberfläche der Erde 19
Sachbuch
Wolfram EilenbergerKleine Menschen,große Fragen 44
7. Februar
Belletristik
Thomas KluppParadiso 8
Steven MillhauserEin Protest gegendie Sonne 12
Sachbuch
Viktor JerofejewRussische Apokalypse 42
Bloom
sbury Plc Diese Bücher sind auf Englisch beiBloomsbury Publishing Plc erschienenund können bei unseren Vertreterinnenund Vertretern mitbestellt werden.Sie erhalten die Bücher in einer Sendungund auf einer Rechnung mit allen beiPROLIT ausgelieferten Verlagen.
Helen GarnerDas Zimmer
Spitzentitel Belletristik 9. Januar 2009
„Wir ertragen es nicht, was du durchmachen musst“, sagte ich.
„Wir ertragen es nicht, wenn wir dich verlieren. Wir möchten auf
dich aufpassen. Du bist uns so wichtig. Aber du reißt dich dauernd
zusammen. Du hältst uns fern. Wir kommen nicht an dich ran.
Du wehrst uns ab. Und du schaffst es, dass wir uns blöd vorkom -
men, wenn wir Angst kriegen.“
Sie ließ sich von Iris den Kopf halten, während ihr die Tränen aus
den Augen strömten und über die Wangen liefen. Bald war das
Vorderteil von Iris’ Pyjamajacke dunkel vor Nässe.
„Du bringst uns zur Erschöpfung, wenn du immer und immer
stoisch bleibst“, sagte ich. „Das ist wie eine entsetzliche Maske.
Die würden wir am liebsten zerschlagen. Wir wollen dich
wiederhaben.“
„Wir ertragen dieses Lächeln nicht, meine Liebste“, sagte Iris
sanft. „Du brauchst nicht zu lächeln.“
M A R K E T I N G :
SpitzentitelLeseexemplarLesereiseAutorenmagazinStreifenplakat Prolit-Nr. 200-95642
A N Z E I G E N I N :
Buchhändlerische Werbemittel
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hat das Gefühl, nicht nur einen groß-Leben selbst erfahren zu haben.“ SUNDAY TIMES
Spitzentitel Belletristik 9. Januar 2009
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Als sie ihre Freundin Nicola einlädt, für eine dreiwöchige Krebstherapie bei ihr
zu wohnen, ist Helen nicht bewusst, was es bedeutet, einen sterbenden Menschen zu
begleiten. In einer glasklaren Sprache, getragen von liebevollem Humor, erzählt Helen
Garner vom Ringen um das Leben, um eine Freundschaft und einen würdevollen
Tod. Auf Wunderheilung hofft Nicola vergebens – es ist Helen Garner, die ein Wunder
vollbringt: Wir lesen eine tieftraurige Geschichte und fühlen uns bewegt, gestärkt,
amüsiert und schließlich versöhnt mit der gebrechlichen Einrichtung unserer Welt.
An alles hat Helen gedacht. Das Bett ist auf Nord-Süd-Achse gebracht, dem posi-
tiven Energiefluss des Planeten folgend. Die Bettwäsche ist von einem Rosa, das auch
bleicher Haut schmeichelt, der alte Teppich mit den gefährlichen Fußangeln ist aus-
getauscht, eine vegetarische Suppe köchelt auf dem Herd.
Für drei Wochen will Nicola bei ihrer Freundin in Melbourne wohnen, um sich
einer alternativen Krebstherapie zu unterziehen; das Zimmer steht bereit. Und doch
trifft es Helen unvorbereitet – wie desolat Nicolas Zustand ist, wie kräftezehrend ihre
Pflege, wie barbarisch die Bedingungen jener obskuren Therapie, wie wundergläubig
ihre todkranke Freundin ist und vor allem, mit welch hilflosem, unbändigem Zorn sie
selbst auf all dies reagiert.
Mit entwaffnender Wahrhaftigkeit beschreibt Helen Garner eine Situation, wie
sie unerträglicher nicht sein könnte. Doch sie setzt der hoffnungslosen Überforderung,
die das Leben oftmals für den Menschen bereithält, ein Maß an kluger Menschlichkeit
und beherztem Witz entgegen, die Das Zimmer zu einer bewegenden und tröstlichen,
auf wunderbare Weise heiteren Lektüre machen.
Helen Garner wurde 1942
im australischen Geelong
geboren. Zu ihrem vielfach
preisgekrönten Werk zählen
Romane und Kurzgeschichten
sowie Sachbücher. Mit Das
Zimmer kehrte die Autorin
nach 15 Jahren erstmals
wieder zum Roman zurück.
Sie eroberte sofort die aus -
tralische Bestsellerliste und
wurde in diesem Jahr mit
dem Victorian Premier’s
Literary Award for Fiction
sowie dem Queensland
Premier’s Literary Award
for Fiction und dem Vance
Palmer Prize for Fiction
ausgezeichnet.
„Man schlägt dieses Buch zu undartigen Roman gelesen, sondern das
Helen Garner
Das Zimmer
RomanAus dem Englischen von Gerhard Falknerund Nora MatoczaEtwa 176 Seiten. GebundenCa. e 18,00 [D]ISBN 978-3-8270-0833-6 [WG 1112]Erscheint am 9. Januar 2009Die Originalausgabe erschien 2008unter dem Titel The Spare Roombei The Text Publishing Company, Melbourne
AutorenmagazinGarner
à 50 Exemplare gebündeltProlit-Nr. 200-97406
Spitzentitel Belletristik 7. Februar 2009
„Wenn jetzt ein paar Außerirdische mit Laserkanonen
oder sogar die Westernfrau aus Spermarados selbst aus
den Büschen brechen würde, wäre überhaupt nichts
dabei. Ich würde mich wirklich nicht darüber wun-
dern, nicht einen Deut. Allerdings würde ich mich nie
darüber wundern, um ehrlich zu sein. Ich glaube ja
ganz grundsätzlich, dass immerzu alles passieren
kann, Außerirdische und Westernfrauen und auch, dass
plötzlich ein glimmendes Tor auftaucht, und wenn man
durchgeht, kommt man in einer Parallelwelt raus. Das
beruhigt mich ungemein, dieses Tor, meine ich. Ich
würde nämlich sofort durchgehen. Ich würde durch-
gehen, ohne mit der Wimper zu zucken, weil auf der
anderen Seite wäre ich ein strahlender Held und würde
mein vorbestimmtes Schicksal erfüllen. So wie Neo
oder der Terminator oder wie Bastian Baltasar Bux
vielleicht. Das sage ich nicht nur, weil ich gerade drei
Obstler gekippt habe, das meine ich ernst. Ich bin
wirklich der Typ für eine solche Aktion.“
Thomas K l upp
Parad i so
M A R K E T I N G :
SpitzentitelLesereiseStreifenplakat Prolit-Nr. 200-95643Leipziger Buchmesse
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Wenn er sich bis dahin nicht vonvon seinem Sog verschlungen.“ THOMAS BRUSSIG
Spitzentitel Belletristik 7. Februar 2009
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Eigentlich wollte er auf kürzestem Wege von Potsdam nach München reisen.
Aber nichts im Leben von Alex Böhm ist vorhersehbar. Er fährt los und wird in die
Heimat verschlagen, wo sich bodenlose Abgründe auftun. Auch die gehören zu seinem
Leben, und das ist kein Wunder bei einem, dessen Charakter geprägt ist von einem
chronischen Mangel an Moral …
Es ist heiß. Glühend heiß. In der flirrenden Tankstellenluft wartet Alex Böhm auf
einen gelben Kombi, der gleich an den Zapfsäulen halten und ihn nach München
bringen soll. Von dort wird er am nächsten Morgen mit seiner Freundin Johanna nach
Portugal fliegen. Das ist der Plan. Aber dann taucht Konrad auf, der „Loserkonrad“ aus
Schulzeiten, und diese Begegnung katapultiert Böhm auf das Minenfeld seiner Ver-
gangenheit. Während er in atemlosen Monologen einen Zünder nach dem anderen
schärft, gerät er in die nördliche Oberpfalz, seine alte Heimat. Hier riecht es nach Zer-
störung, und der Eindruck trügt nicht. Bei einem Fest am Paradiso, einer Kiesgrube
tief im Wald, kommen all diejenigen zusammen, die in seinem Leben eine Rolle ge-
spielt haben, darunter der beste Freund und die Frau, die er liebt. Er hat sie verlassen,
für eine andere, Schönere, aber in Böhm fängt es zu ticken an. Als er das Fest nach
Sonnenaufgang verlässt, ist nichts mehr wie zuvor. Zurück bleiben verbrannte Erde,
eine zerstörte Liebe und ein halbtoter Freund im Wald. Und natürlich er selbst. Alex
Böhm findet sich am Morgen in einer oberbayerischen Dorfkirche wieder und fleht die
Gläubigen mit Speed verschnupfter Nase an, ihn zum Münchner Flughafen zu fahren.
Das Debüt von Thomas Klupp ist ein bitterböser Roman über einen Charakter
ohne moralisches Innen, über einen Blender im Hier und Jetzt. Anarchisch und mit
tiefschwarzem Humor erzählt, lässt er den Leser atemlos und mit weit aufgerissenen
Augen zurück.
„Ein gutes Buch muss bekanntlich umhauen können. Paradiso ist ein Boxer mit einer
Linken aus sprödem Witz und einer Rechten aus kompromissloser Ehrlichkeit.“
SAŠA STANIŠIC
Thomas Klupp wurde 1977
in Erlangen geboren und lebt
in Berlin. Er gab die Litera -
tur zeitschrift BELLA triste
heraus und arbeitet am Lite -
raturinstitut der Universität
Hildesheim. Er veröffent-
lichte Prosa in Zeitschriften
und Anthologien, erhielt u. a.
ein Werkstattstipendium
der Jürgen Ponto-Stiftung
und war Stipendiat beim
10. Klagen furter Literatur -
kurs. Paradiso ist sein erster
Roman.
„Fünf Seiten gebe ich dem Leser.diesem Buch losreißen konnte, wird er
Thomas Klupp
Paradiso
RomanEtwa 176 Seiten. GebundenCa. e 18,00 [D]ISBN 978-3-8270-0843-5 [WG 1112]Erscheint am 7. Februar 2009
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schreibt mit so viel Einfallsreichtum,wie Steven Millhauser.“ THE WASHINGTON POST BOOK WORLD
Belletristik 7. Februar 2009
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Virtuose, Zauberer, Illusionist – Steven Millhauser ist der Peter Pan unter den
amerikanischen Autoren, seine Imagination sprengt alle Grenzen, seine Storys gleichen
wundersamen Reisen durch mysteriöse Gefilde, betörend kindliche Träume und laby-
rinthische Gegenwelten – sinnlich und verstörend zugleich.
Mit diesem Band erscheint eine Auswahl von Millhausers besten Geschichten
erstmals auf Deutsch.
Beinahe zehn Jahre nach ihrer letzten Begegnung besucht ein Mann seinen alten
Freund Albert. Albert habe, so schrieb er in einem Brief an den Freund, in der Zwi-
schenzeit eine Frau und sein Glück gefunden, man genieße die ländliche Ruhe zu
zweit. Ein verwilderter Garten umgibt das Haus, üppig saftige Natur und ein glitzern-
der Teich – ein idyllischer Ort. Der Besucher ist beeindruckt. Beim Mittagessen end-
lich lernt er Alberts Frau kennen: Alice ist ein Frosch.
Ein perfekter Sommertag. Elizabeth verbringt ihn mit ihren Eltern am Strand, in
der Ferne schimmern die Schornsteine auf Long Island. Es riecht nach Sonnenöl, salzi-
gem Sand und Seetang. Elizabeths Mutter liest Jane Austens Verführung. Die Zeit steht
still. Dann, plötzlich, wütend, stapft ein Junge durch den Sand: Er trägt schwere schwar -
ze Schuhe, schwarze Jeans und einen schwarzen Parka, Schweiß tropft ihm von der
Stirn, seine Augen glühen, über den Kopf hat er eine dicke Kapuze gezogen.
Eine Gruppe befreundeter Teenager, gelangweilt, rastlos, voller Sehnsucht. Unter
Ahornbäumen warten sie auf eine Eingebung. Sie könnte einfacher nicht sein: Lachen
wegen allem und jedem. Sie perfektionieren ihr Lachen, kitzeln sich stundenlang,
fordern sich heraus auf Lachpartys. Und keiner kann so virtuos orgasmisch lachen wie
Clara Schuler. Doch sie geht zu weit. Offiziell heißt es, sie sei an einer Hirnblutung
gestorben. Aber alle wissen: Clara lachte sich zu Tode.
In Amerika gefeiert und verglichen mit Kafka, Borges, Cortázar, Calvino, Beckett,
Nabokov, Poe, Andersen, Rabelais – und Disney, in Europa bislang wenig bekannt: Steven
Millhauser ist ein großartiger Stilist und der vollkommene Meister im Reich der lite -
rarischen Phantasie.
Steven Millhauser ist Professor
für Englische und Amerika -
nische Literatur am Skidmore
College und lebt in Saratoga
Springs, New York. Sein
Roman Martin Dressler. Ein
amerikanischer Träumer
(BvT 2009) wurde 1997 mit
dem Pulitzer-Preis ausge -
zeichnet, seine Kurz geschichte
„Eisenheim der Illusionist“
2006 mit Edward Norton,
Jessica Biel und Paul Giamatti
unter dem Titel Der Illusionist
erfolg reich verfilmt.
© J
erry
Bau
er
„Kein anderer amerikanischer Autor Sehnsucht, Sex und trockenem Humor
Steven Millhauser
Ein Protest gegen die Sonne
Short StorysAusgewählt von Laurenz BolligerAus dem Amerikanischen von Eike SchönfeldEtwa 288 Seiten. Gebunden. LeinenCa. e 19,90 [D]ISBN 978-3-8270-0811-4 [WG 1112]Erscheint am 7. Februar 2009
Steven Millhauser
Martin Dressler.
Ein amerikanischer Träumer
RomanAus dem Amerikanischenvon Dorothée BeckhoffNeu überarbeitete ÜbersetzungEtwa 288 SeitenCa. e 9,90 [D]ISBN 978-3-8333-0621-1 [WG 2112]BvT Berliner Taschenbuch Verlag
Erstmals als Taschenbuch!Erscheint am 26. September 2009
Willy VlautinNorthline
Spitzentitel Belletristik 28. Februar 2009
„Als der Bus in Reno ankam, war es Nacht, fast drei Uhr morgens,
und sie saß im herunter gekommenen Busbahnhof und wusste
nicht wohin. Die anderen Reisenden verschwanden und der
Terminal leerte sich, und da sah sie, wie der Fahrer ihres Busses
auf ein kleines Hinterzimmer zuging, und sie fragte ihn, ob er
wisse, wo die Spielkasinos seien. Er deutete vage in eine Rich tung,
und sie nahm ihren Koffer und ging.“
© G
etty
Imag
es
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Herzzerreißend schön.Willy!“ ROLLING STONE
M A R K E T I N G :
SpitzentitelLeseexemplarLesereise
A N Z E I G E N I N :
Spitzentitel Belletristik 28. Februar 2009
Das Romandebüt Motel Life war ein Sensationserfolg: Die deutsche Kritik lobte
„die zu Herzen gehende Lebensgeschichte von zwei Brüdern“ als „kraftvoll und herz-
zerreißend“, „zutiefst menschlich“, „authentisch und zart“, attestierte ihr „leuchtende
Sätze, mit vielen knappen, herrlich klaren, anrührenden und alles sagenden Dialogen“
und bezeichnete sie als „großes Erzählkino“. Jetzt legt Willy Vlautin mit Northline nach.
Die Nacht bricht herein über Las Vegas, Stadt der Glücksspieler und einsamen
Trinker, der Nutten und Hochzeitstouristen in der Wüste Nevadas. Allison Johnson,
Anfang zwanzig, ein Mädchen mit schwarzem Haar und blauen Augen, sitzt vor einem
Videospiel im Kasino. Sie ist betrunken. Ihr Freund Jimmy schleppt sie aufs Klo, zwingt
sie, mit ihm Sex zu haben, prügelt sie blutig, weil sie bewusstlos wird.
Allison lebt mit ihrer Mutter im Norden der Stadt. Vor und hinter dem Haus zwei
verdorrte Rasenflächen, in der Auffahrt unter einem Plastikdach ein 1987er Chevrolet
Lumina. Die Mutter trinkt und raucht ununterbrochen, hat eine Affäre mit irgendeinem
Tom und trägt billige chinesische Seidenkleidchen. Abends schauen sie Filme mit Paul
Newman, Haie der Großstadt und Butch Cassidy und Sundance Kid.
Als Allison erfährt, dass sie im dritten Monat schwanger ist, packt sie ein paar
Kleider in einen Koffer und haut ab. In Reno, der Spielerstadt an der kalifornischen
Grenze, findet sie einen Job als Kellnerin in einem Diner. Ihr Baby muss sie zur Adop-
tion freigeben. Es bleiben ihr der Alkohol und die Gespräche mit Paul Newman: Immer
wenn die Hoffnungslosigkeit am größten ist, denkt sie an den schönen Schauspieler
und an seine Rollen, und er kommt zu ihr und tröstet sie. Und dann ist da noch Dan, der
Stammkunde im Diner …
„Diese Musik schrieb ich während der Überarbeitung von Northline. Jedes Mal, wenn
ich Allison Johnson in Schwierigkeiten brachte oder sie hilflos zurückließ, fühlte ich
mich schrecklich schuldig, hörte auf zu schreiben und griff mir eine Gitarre. Daraus sind
diese Songs entstanden. Ich hoffe, die Musik gibt das Grundgefühl des Buches wieder.“
WILLY VLAUTIN
Willy Vlautin, geboren 1967
in Reno, Nevada, ist Sänger
und Songschreiber der
Folkrockband Richmond
Fontaine. Sein Romandebüt
Motel Life wurde zu einem
internationalen Erfolg.
Willy Vlautin lebt in Portland,
Oregon, schreibt den dritten
Roman und tourt immer
wieder mit Richmond
Fontaine um die Welt.
www.richmondfontaine.com
www.willyvlautin.com
© L
ee P
osey
„Großes Erzählkino.Gut so,
Willy Vlautin
Northline
RomanAus dem Amerikanischen von Robin DetjeMit einem Nachwort von Pedro LenzInkl. limitierter CD mit Originalsoundtrackvon Willy Vlautin & Paul BrainardEtwa 208 Seiten. Broschiert mit SchutzumschlagCa. e 18,00 [D]ISBN 978-3-8270-0834-3 [WG 1112]Erscheint am 28. Februar 2009Die Originalausgabe erschien im März 2008unter dem Titel Northlinebei Faber & Faber, London
Willy Vlautin
Northline
Leicht gekürzte LesungInterpreten: Nicolette Krebitz;Otto Mellies als Paul Newman4 CDs. Laufzeit ca. 320 Min.ISBN 978-3-491-91294-6Patmos Verlag
Willy Vlautin
Motel Life
RomanAus dem Amerikanischen von Robin DetjeMit einem Nachwort von Clemens MeyerIllustriert von Nate Beaty208 Seiten. Broschiert mit Schutzumschlage 17,00 [D] ISBN 978-3-8270-0746-9 [WG 1112]
CDim Buch!
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Belletristik 28. Februar 2009
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Mit Von der Oberfläche der Erde legt Björn Kuhligk seinen vierten Gedicht-
band vor und stellt einmal mehr unter Beweis, dass er eine der wichtigsten ly-
rischen Stimmen seiner Generation ist.
Er war schon immer da. Aber spätestens mit diesem vierten Gedichtband
des einst zur „lyrischen Hoffnung“ ausgerufenen Poeten ist es legitim, vom
Kuhligk-Sound zu sprechen. Jenem leicht rotzigen, nie halbherzigen, bewusst
stilbrechenden und in seiner Aufrichtigkeit unmittelbar berührenden Ton, der
das lyrische Werk Björn Kuhligks ausmacht und ihm sein unverwechselbares
„Gesicht aus Eleganz / und Fresse“ verleiht.
Diese Gedichte scheinen unter Strom zu stehen, der sich oft aus der Span-
nung zwischen heterogenen Erlebniswelten speist. Kuhligk verlagert urbane
Bruchstellen in die Natur, überblendet authentisches Gefühl mit Phrasen. Er
verleiht sozialen Realitäten in wenigen Zeilen Tiefenschärfe und besticht vor
allem durch eins: eine unbändige Vitalität.
Björn Kuhligk wurde 1975 in Berlin geboren. Seit 2006 leitet er die
Lyrikwerkstatt open poems der literaturWERKstatt Berlin. Nach
Es gibt hier keine Küstenstraßen (2001) und seinem Gedichtband
Am Ende kommen Touristen (Berlin Verlag 2002) erschien zuletzt
Großes Kino (Berlin Verlag 2005).
© C
op. G
ezet
t
„Konsequent zeitgenössischund rücksichtslos poetisch.“ DER TAGESSPIEGEL
Belletristik 28. Februar 2009
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„Im Jahre 1965, als es am Amazonas noch kein Fernsehen gab, lud mich
eines Sonntags mein Großvater zum Mittagessen ein. An jenem Nachmittag er-
zählte er mir eine Geschichte, die er auf einer seiner vielen Reisen ins Hinter-
land von Amazonien gehört hatte. Es war eine Liebesgeschichte von
dramatischem Zuschnitt, wie fast immer in der Literatur und gelegentlich
auch im Leben: der Mythos von der verzauberten Stadt. So mancher glaubt
heute noch, dass tief unten auf dem Grund eines Flusses eine reiche, präch-
tige Stadt existiert, ein Musterbeispiel an Harmonie und sozialer Gerechtigkeit,
in der die Menschen leben, als wären sie verzaubert.
Mythen wandern, genau wie die Kulturen, sie sind miteinander verquickt
und gehören zur Geschichte und dem kollektiven Gedächtnis. In der Literatur
ist der Mythos der Ort, an dem das Wesen des Erzählens deutlich wird, und
wie jede Kunst steht es in Verbindung mit der Welt, die der Mensch erfindet.
Diese Version der Geschichte von der verzauberten Stadt ist inspiriert von der
Erinnerung an meinen Großvater und der – auch von etlichen anderen Mythen
Amazoniens geprägten – Phantasie des Erzählers.“ Milton Hatoum
Milton Hatoum, 1952 als Kind libanesischer Einwanderer im brasi-
lianischen Manaus geboren, studierte Literatur in Madrid, Barcelona
und an der Sorbonne in Paris. Ab 1984 unterrichtete er Franzö -
sische Literatur an der Universität in Manaus und später Brasi -
lianische Literatur an der University of California in Berkeley.
1989 erschien sein erster Roman Brief aus Manaus (dt. 1992), 2000
der Roman Zwei Brüder (dt. 2002). Hatoum lebt und arbeitet in
São Paulo.
© c
ompa
nhia
das
letr
as
Die Waisen des Eldorado –Der Mythos von der verzauberten Stadt
Björn Kuhligk
Von der Oberfläche der Erde
GedichteEtwa 86 Seiten. GebundenCa. e 16,00 [D]ISBN 978-3-8270-0846-6 [WG 1151]Erscheint am 28. Februar 2009
Milton Hatoum
Die Waisen des EldoradoDer Mythos von der verzauberten Stadt
Aus dem brasilianischen Portugiesischvon Karin von Schweder-SchreinerEtwa 128 Seiten. GebundenCa. e 16,00 [D]ISBN 978-3-8270-0502-1 [WG 1112]Erscheint am 28. Februar 2009Die Originalausgabe erschien 2007unter dem Titel Órfãos do Eldorado –O Mito da Cidade Encantadabei Companhia das Letras, São Paulo
Péter EsterházyKeine Kunst
© Is
olde
Ohl
baum
Spitzentitel Belletristik 11. März 2009
Lesungen mit Péter Esterházy:
11. März Literaturhaus Frankfurt
12. März Literaturhaus Stuttgart
13. März Buchmesse Leipzig
14. März Haus des Buches Leipzig
15. März LitCOLOGNE
16. März Osiandersche Buchhandlung
Reutlingen
17. März Literaturhaus München
23. März Literaturhaus Hamburg
24. März Akademie der Künste, Berlin
Weitere Lesungen in Vorbereitung.
„Ich verstehe nichts von Fußball, er interessiert mich auch
gar nicht. Damit befinde ich mich in Opposition zu meiner
Mutter, die dieses Spiel geradezu abgöttisch liebt, in letzter Zeit
ist Fußball das einzige Thema unserer Unterhaltungen, und
obwohl wir uns eigentlich auf einem mir fremden und sogar
widerlichen Terrain bewegen, stört es mich überhaupt nicht,
so sehr freue ich mich über diese späten Gespräche mit
meiner Mutter. (Mein eben jetzt entstehendes Buch behandelt –
so hoffe ich zumindest – diese Freude.)“
PÉTER ESTERHÁZY IN „LITERATUREN“ (JAN./FEBR. 2008)
„Überhaupt diese Fußballbücher! Zum Kotzen! Mein Sohn,
die sind schrecklich und voll mit Kunst, nicht zum Aushalten!
Lass die Finger weg von solchen Büchern! Keine Kunst!
Glaube mir, keine Kunst!“
Harmonia Cælestis unddas Buch über die Mutter
M A R K E T I N G :
SpitzentitelLesereiseLeipziger Buchmesse
A N Z E I G E N I N :
Spitzentitel Belletristik 11. März 2009
Nach dem Buch über den Tod der Mutter ist Keine Kunst das Buch über die wie-
der zum Leben erweckte Mutter, deren Sprache die Sprache des Fußballs ist – und der
Sohn in dieser Erzählung (ist das Péter Esterházy?) existiert und schreibt in dieser
Muttersprache.
„Als ich beschloss, die Geschichte meiner Mutter zu schreiben, über ihre verblüf-
fende, auf jeden Fall aber ungewöhnliche Beziehung zum Fußball, wusste ich nicht,
dass auch ich eine neue Geschichte haben würde.“
1985 hatte Esterházy auf anrührende Weise in den Hilfsverben des Herzens vom
Sterben seiner Mutter erzählt. Jetzt erweckt er sie wieder zum Leben. Fast jeden Tag
sieht er sie, während er diese Erzählung schreibt, sie essen zu Mittag, reden. Und er
erfährt neue Geschichten – über die fünfziger Jahre, über die Fußball-„Wundermann-
schaft“ von Bern, ihre Freundschaft mit den Fußballgöttern Hidekuti und Puskás, der
ihr den Hof machte und dem es 1951 gelang, die Familie vor der Deportation zu bewah-
ren. „Fußball ist ihr ganzes Leben, die Welt setzte sich im Kopf meiner Mutter aus den
Vierecken des Fußballplatzes zusammen.“
Auf diesem Spielfeld lässt der Ich-Erzähler die uns bekannten Figuren aus seiner
Familiengeschichte, Vater, Mutter, die Geschwister, auflaufen, aber in neuer Formation.
Der Vater bekommt eine neue Geschichte, die Gnade des frühen Todes, der Sohn eine
Liebesgeschichte, die vor 45 Jahren begann und deren düstere Schatten ihn noch
heute verfolgen. Und wenn die Mutter ihm am Schluss den Text ihrer Todesanzeige
diktiert hat, verlässt die Sprache das Spielfeld.
Es bleibt, um im Bild zu bleiben, ein wunderbares neues Viereck, dieses Buch:
eine Hommage an die Mutter, die im Herzen des Erzählers für ewig weiterlebt.
Péter Esterházy wurde 1950 in
Budapest geboren, wo er auch
heute lebt, seit 1978 als freier
Schriftsteller. Für seinen Roman
Harmonia Cælestis (BV 2001,
BvT 2003) erhielt er u. a. den
Ungarischen Lite raturpreis und
den Grinzane Cavour-Preis. 2004
wurde er mit dem Friedenspreis
des Deutschen Buchhandels
ausgezeichnet.
Außerdem liegen vor: Eine Frau
(BvT 2002), Fancsikó und Pinta
(BV 2002, BvT 2004), Verbesser -
te Ausgabe (BV 2003, BvT 2004),
Das Buch Hrabals (BvT 2004),
Rubens und die nichteukli di -
schen Weiber (BvT 2006), Donau
abwärts (BvT 2006), Deutsch -
landreise im Straf raum (BV 2006,
BvT 2008) und (zusammen
mit Imre Kertész und Ingo
Schulze) Eine, zwei, noch eine
Ge schichte/n (BV 2008). Im April
2009 erscheint Thomas Mann
mampft Kebab am Fuße des
Holstentors (BvT). Ein Buch
über den Autor liegt mit Was für
ein Péter! (BvT 2005) vor.
© Is
olde
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baum
Nach den „Vaterbüchern“Verbesserte Ausgabe
Péter Esterházy
Keine Kunst
RomanAus dem Ungarischen von Terézia MoraEtwa 240 Seiten. Gebunden. LeinenCa. e 22,00 [D]ISBN 978-3-8270-0815-2 [WG 1112]Erscheint am 11. März 2009Die Originalausgabe erschien 2008unter dem Titel Semmi müvészetbei Magvetö, Budapest
HarmoniaCælestis
e 14,90 [D]ISBN 978-3-8333-0114-8BvT
VerbesserteAusgabe
e 9,90 [D]ISBN 978-3-8333-0135-3BvT
Die Hilfsverbendes Herzens
e 7,90 [D]ISBN 978-3-8333-0626-6BvT
Einführung in dieSchöne Literatur
e 60,00 [D]ISBN 978-3-8270-0539-7Berlin Verlag
Deutschlandreiseim Strafraum
e 8,90 [D]ISBN 978-3-8333-0498-9BvT
Erstverkaufstag:25.4.2009
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Belletristik 11. März 2009
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Norbert Vijgh wächst in dem idyllischen Dorf Brevendal in den Nieder-
landen auf. Wir tauchen ein in die Welt seiner Kindheit und Jugend, in die
rätselhafte Welt von Winnetou und Hiob, von Dorftrotteln und einer weisen
Groß mutter, von Katechismusunterricht und erster ungelenker Verliebtheit.
Norbert ist neun und verliert beim Scrabble jedes Mal gegen seine Groß -
mutter. Für ihn ist das der Beweis, dass sie ihn ernst nimmt – und er liebt sie
dafür wie niemanden sonst. Als er Jahre später doch gegen sie gewinnt, erkennt
er schlagartig, was Älterwerden bedeutet – für sie beide.
Norbert, ein scheuer Junge mit ungewöhnlicher Beobachtungsgabe, macht
allmählich seinen Weg ins Erwachsenenleben. Bei Indianerspielen, Schach und
in den Machtspielen der Jungen lernt er seine Rolle einzunehmen. Er lernt,
dass auch das Leben im Dorf einem Spiel gleicht. Und er lernt, wie sich der erste
Kuss anfühlt und der erste Verlust. Stephan Enter spürt jenen kleinen Verschie-
bungen des Blicks nach, die das Vertraute unwiederbringlich verändern können.
Die präzisen und einfühlsamen Beschreibungen lassen die Schönheit der
ersten Erfahrung, eine Zeit voller Intensität erstehen und machen Spiel zu einem
ebenso fesselnden wie poetischen Roman.
„Filigran, zart und elegant – Spiel ist ein außergewöhnlicher Roman.“
DE VOLKSKRANT
Stephan Enter, geboren 1968, hat in den Niederlanden bereits den
Erzählband Winterhanden und den Roman Lichtjaren veröffent-
licht. Die Bücher wurden von der Kritik begeistert aufgenommen
und für den Gerard-Walschap- und den Libris-Literaturpreis nomi-
niert. Stephan Enter gilt als eine der wichtigsten Stimmen der jün-
geren niederländischen Literatur. Spiel ist sein erster Roman auf
Deutsch.
© F
riso
Keu
ris
„Ein wahrer Garten voller sinnlicherEmpfindungen – schön, zart und beeindruckend.“
JAN SIEBELINK
11. März 2009 Belletristik
24
Frances Itani, geboren in Ontario und aufgewachsen in Quebec,
hat Psychologie und Anglistik studiert und einige Jahre als Kran-
kenschwester gearbeitet. Für ihren ersten Roman Betäubend
(Berlin Verlag 2003; BvT 2005) erhielt sie den Commonwealth
Writer’s Prize for Best Book und den Drummer General’s Award
for Fiction. Sie schreibt regelmäßig für die Washington Post und
lebt in Ottawa.
© T
om E
vans
„Frances Itani hat einen unvergleichlich zarten,eleganten Roman geschrieben!“ TORONTO STAR
Das berührende Porträt einer kanadischen Familie, die in den fünfziger
Jahren von Ontario nach Quebec zieht, in ein kleines Haus am Fluss, in ein Leben,
das von der klaren, unbezwingbaren Kraft des Wassers beherrscht wird.
Er ist wild und unberechenbar im Frühling, seicht im Sommer, still und
vereist im Winter. Der Ottawa. Ein Nebenfluss des mächtigen Sankt-Lorenz-
Stroms. Die Grenze zwischen Ontario und Quebec.
Als die Munitionsfabrik in Darley schließt, verfrachtet Jock seine Familie
nach St. Pierre, in einen kleinen Bungalow oberhalb schäumender Stromschnel-
len, von dessen Fenstern man hinaus auf den Fluss blickt. Ein Umzug vom Angel-
sächsischen ins Französische, fort von der Großfamilie, in eine fremde Welt.
In eindringlichen Bildern beschreibt Frances Itani das Leben der Familie,
der ernsten Mutter Maura, die nur, wenn sie die alten Jazztunes im Radio hört,
aus sich herausgeht, des Vaters Jock, der die Familie auch bei arktischen Tem-
peraturen zu Erkundungstouren ins Freie treibt und in seinen Kindern die
Liebe zur Poesie wecken möchte, und der beiden Töchter Lyd und Trude und
ihres Bruders Eddie.
Über dem Strom ist eine wunderbar komponierte Familiengeschichte,
die in der Tradition der großen kanadischen Erzähler steht. Ein Roman voll lyri-
scher Präzision, der die stille, unbezwingbare Kraft des Wassers in sich trägt.
Stephan Enter
Spiel
RomanAus dem Niederländischen von Christiane KubyEtwa 304 Seiten. GebundenCa. e 19,90 [D]ISBN 978-3-8270-0812-1 [WG 1112]Erscheint am 11. März 2009Die Originalausgabe erschien 2007unter dem Titel Spelbei Van Oorschot, Amsterdam
Frances Itani
Über dem Strom
RomanAus dem Englischen von Patricia KlobusiczkyEtwa 224 Seiten. GebundenCa. e 19,90 [D]ISBN 978-3-8270-0622-6 [WG 1112]Erscheint am 11. März 2009Die Originalausgabe erschien 1998unter dem Titel Leaning, Leaning Over Waterbei HarperCollins Canada
WintergewolbeSpitzentitel Belletristik 25. April 2009
„Das Licht in der Abenddämmerung war wie feiner Puder, wie
goldener Staub, der sich auf der Wasser oberfläche des Nils
absetzte. Immer wenn Avery seine Malfarben aus der Holzschachtel
nahm, die dicken Blöcke kompakter Aquarellfarbe, legte seine Frau
sich auf das noch warme Deck. Wie in einer zeremo niellen
Handlung zog er ihr dann die Baumwoll bluse von den Schultern,
und dabei stellte er Mal für Mal eine tiefere Bräune ihrer Haut fest;
Sandstein, Terrakotta, Ocker. Ein kurzes Hervor blitzen der
verborgenen weißen Träger-Streifen und der blassen Ovale, von
der Sonne nicht berührt, wie Feuchtigkeit unter Steinen. Diese
geheime Blässe, die er später im Dunkeln berühren würde. Dann
streifte Jean die Ärmel herunter und drehte sich mit dem Rücken
zu ihm auf die Seite, in jenem samtigen Licht. Dem Licht der
Dunkelheit, das eher Abend- als Tageslicht war.“
Anne Michaels
..
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Anne Michaels!
M A R K E T I N G :
SpitzentitelLesereiseDekomaterial
A N Z E I G E N I N :
Spitzentitel Belletristik 25. April 2009
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Ein Jahrzehnt haben die begeisterten Leser der Fluchtstücke auf ein neues Buch
von Anne Michaels warten müssen – nun werden sie belohnt mit einem Roman von
außergewöhnlicher poetischer Kraft, mit einer großen Liebesgeschichte. Vielleicht liegt
es an der Weite der kanadischen Landschaft, in der sie geboren wurde, fest steht, Anne
Michaels ist eine unvergleichliche Kartographin des menschlichen Gefühls.
Sie begegnen einander in einem Fluss ohne Wasser. Jean durchstreift das ver-
waiste Bett des St.-Lorenz-Stroms, sammelt Pflanzen, letzte Zeugnisse einer Land-
schaft, die es so nicht mehr geben wird. Niemand weiß das besser als Avery, der als
Ingenieur maßgeblich an der Flussbegradigung beteiligt war, und nun erst schuld be-
wusst die Tragweite des Eingriffs ermisst. Sie begegnen sich – es ist Liebe auf den er-
sten Blick. Und als Avery zu einem neuen Auftrag gerufen wird, gehen sie gemeinsam
nach Ägypten, leben in einem Hausboot auf dem Nil, der hier bald zum gewaltigen
Nassansee gestaut werden soll. Averys Aufgabe ist es, den Abu Simbel Tempel zu ver-
setzen, zu bewahren vor dem Versinken in der künstlichen Flut, der ganze Dörfer zum
Opfer fallen werden. Die Fragwürdigkeit dieses Rettungsaktes im Angesicht von Zer-
störung und Vertreibung wird beiden mit jedem Tag deutlicher, doch Jean und Avery
finden keine Sprache für ihr Unbehagen. Sie flüchten sich in die Beschwörung ihrer
Nähe, ihrer Liebe. Nacht für Nacht erzählen sie einander die Geschichte ihrer Her-
kunft, ihrer Familien und kommen sich dabei abhanden, noch bevor sie selbst ein
schwerer Verlust trifft, der alles verändert.
In einer Sprache, deren poetische Intensität ihr Debüt zum Bestseller machte,
erzählt Anne Michaels von Vertreibung und Neuanfang, von Trauer und Verlust und
der einzig rettenden Macht der Liebe.
Anne Michaels wurde 1958 in
Toronto geboren. Mit ihrem
ersten Roman Fluchtstücke
gelang ihr ein internationaler
Bestseller, der in 30 Sprachen
übersetzt wurde.
© D
avid
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Die neue
Anne Michaels
Wintergewölbe
RomanDeutsch von Gerhard Falkner und Nora MatoczaEtwa 350 Seiten. GebundenCa. e 22,00 [D]ISBN 978-3-8270-0534-2 [WG 1112]Erscheint am 25. April 2009Die Originalausgabe erschien 2008unter dem Titel The Winter Vaultbei McClelland & Stewart Ltd, Toronto
Spitzentitel Belletristik 25. April 2009
Nach dem Weltbestseller Fluchtstücke –Anne Michaels’ neuer Roman
„Eine Geschichte von
Freundschaft, von Liebe,
mit großer Klugheit und
Wärme erzählt … Ein ganz
wunder bares, litera risch
großartiges Buch.“
ELKE HEIDENREICH, LESEN!
Anne MichaelsFluchtstückeRomanDeutsch von Beatrice Howege 8,90 [D]ISBN 978-3-8333-0042-4 [WG 1112]BvT Berliner Taschenbuch Verlag
AutorenmagazinMichaelsà 50 Exemplare gebündeltProlit-Nr. 200-97053
BERLIN VERLAG
Stre
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Pro
lit-N
r. 20
0-95
644
Lesereise im Mai 2009
Schwerpunkt in Werbung und Pressearbeit
Autorenmagazin
Dekomaterial
12. März 2009:
Lesung Anne Michaels
Eröffnungsveranstaltung litCOLOGNE
Moderation: Elke Heidenreich
Buchhändlerische Werbemittel
Großformatige AnzeigenkampagneDas Marketing
33
Oz, der Witz von Etgar KeretEphraim Kishon!
Spitzentitel Belletristik 30. Mai 2009
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Ein rasanter Roman über einen kauzigen Immigranten, dessen Leben reichlich
kompliziert wird, als er eine Sammlung gestohlener Diamanten findet. Ein furiose
Geschichte, die vom Suchen und Finden ein paar wertvoller Steine, vor allem aber von
den Verheißungen eines fremden Landes – Israel – erzählt.
Mischa Tscherikower, jüdischer Kleinbürger aus Russland, ist vor allem eines: ein
alter Griesgram. Vor zehn Jahren nach Jerusalem ausgewandert, verbringt er seine
Zeit damit, zu Hause Teppiche zu knüpfen und über Juden, Araber und ungenießbare
koschere Wurst zu schimpfen. Als ihm eines Tages eine Sammlung gestohlener Dia-
manten in die Hände fällt, überschlagen sich die Ereignisse: Mischa landet im Bett
seiner marokkanischen Nachbarin, seine Frau verlässt ihn für einen Orthodoxen und
seine Tochter verliebt sich ausgerechnet in einen Palästinenser, der auch noch der
Diamantengeschichte auf die Spur kommt. Ein Höllenritt beginnt, aber Mischa denkt
gar nicht daran, seinen Fund wieder herzugeben ...
Es sind die Themen von Amos Oz, die Julia Wiener mit dem Witz von Etgar Keret
(und einem Schuss Ephraim Kishon-Slapstick!) erzählt. In einer grandiosen Tour de
Force stellt sie uns die Ansichten eines Helden von einfältiger Schönheit vor – und den
alltäglichen Irrsinn in Israel aus höchst ungewöhnlicher Perspektive.
„Julia Wieners Stimme ist unglaublich witzig und doch sehr bedacht. Ihr Roman ist
angelegt wie ein Thriller, und das macht ihn extrem unterhaltsam, aber eigentlich ist
es bloß der Vorwand für eine gute Story, die weit entfernt ist von Genreliteratur. Julia
Wiener findet sich überall brillant zurecht, in der Psychologie genauso wie im Sex. Ein
absolut bezauberndes Buch.“ ELENA LAPPIN
Julia Wiener, geboren in
Moskau, studierte am
Moskauer Filminstitut.
1971 wanderte sie nach
Israel aus. Sie lebt in
Jerusalem und arbeitet
dort als Autorin und Über -
setzerin. Mischas roter
Diamant ist ihr erster
Roman.
Die Themen von Amosund ein Schuss
M A R K E T I N G :
Spitzentitel
A N Z E I G E N I N :
Julia Wiener
Mischas roter Diamant
RomanAus dem Russischen von Franziska ZwergEtwa 384 Seiten. GebundenCa. e 22,00 [D]ISBN 978-3-8270-0842-8 [WG 1112]Erscheint am 30. Mai 2009Die Originalausgabe erschien 2006unter dem Titel Krasnyi adamantbei Text Publishers, Moskau
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Welt à la française
Belletristik 30. Mai 2009
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Literarische Streifzüge durch ein verfallendes Viertel im Norden von Paris, ein
Niemandsland, in das sich kein Paris-Tourist je verirrt: Jean Rolin betritt es wie ein
Schlachtfeld von heute und hält die tragischen und komischen Lebensgeschichten sei-
ner Bewohner fest – mit einem Sinn für das Poetische im Alltäglichen, der ihn neben W.
G. Sebald stellt.
Für Monate hat sich der Journalist und Romancier Jean Rolin in den billigen
Kreditkartenhotels einquartiert, die den Pariser Autobahnring Périphérique säumen.
Er sondiert sein Terrain wie ein General das Gelände vor der Schlacht, steigt zu den
Boulevards hinab und begegnet auf seinen Streifzügen zwischen Boulevard Ney und
Périphérique den Menschen, die den nordöstlichen Stadtrand von Paris bevölkern und
in diesem „Zwischenreich“ zu Hause sind: Außenseiter, Clochards, Fixer, afrikanische
und osteuropäische Prostituierte.
Er hat dabei Bilder aus dem Leben Michel Neys im Kopf, jenes Marschalls deut-
scher Herkunft, dem der Boulevard seinen Namen verdankt und den Napoleon einst
als den „Tapfersten der Tapferen“ rühmte. Aber nicht weniger heldenhaft und tra-
gisch sind die Geschichten von heute, die Rolin von seinen Streifzügen mitbringt – die
des Rollstuhlfahrers Cerbère, der im Brückenpfeiler der Stadtautobahn haust, des Ex-
Offiziers Lito, Wachmann bei McDonald’s, der aus Kabilas Truppen desertierte, oder
der bulgarischen Prostituierten Ginka, die, von Messerstichen zerfetzt, auf der Bö-
schung der Rue de la Clôture liegt.
Voller Empathie, mit einem Hauch von Bitterkeit, aber ohne Zynismus erzählt,
fügt sich das Kaleidoskop dieser unspektakulären Lebensgeschichten zu einem Ro-
man des Lebens.
„Weil er die Welt nicht ändern kann, hat er beschlossen, sie zu vermessen und zu be-
schreiben. Und wir müssen ihm folgen.“ LE MONDE
Jean Rolin, geb. 1949, hat als
Journalist 25 Jahre lang aus
den Krisengebieten der Welt
berichtet, aus dem belagerten
Beirut ebenso wie von den
Bürgerkriegen in Afrika oder
im ehemaligen Jugoslawien.
Als einer der großen Stilisten
der franzö sischen Literatur
hat er für seine mehr als 15
Romane und Bücher u. a. den
Prix Roger-Nimier, den Prix
Valéry-Larbaud und zuletzt
den Prix Médicis erhalten.
Von seinem Bruder Olivier
Rolin wurde 1998 im Berlin
Verlag der Roman Meroe
veröffentlicht.
Eine Vermessung der
Jean Rolin
Boulevard Ney
RomanAus dem Französischen von Holger FockEtwa 220 Seiten. Gebunden. LeinenCa. e 24,00 [D]ISBN 978-3-8270-0797-1 [WG 1112]Erscheint am 30. Mai 2009Die Originalausgabe erschien 2002unter dem Titel La Clôturebei P.O.L. éditeur, Paris
„Dieses Buch ist Stoff für die nächsten fünfzig Jahre.“ Elke Heidenreich und Claus Peymann in Lesen! am 1. Mai 2008
HEIDENREICH Ich bin Ihnen dankbar, denn ich habe in meinem ganzen Leben,
und ich lese wirklich viel, nie etwas Wichtigeres gelesen, was mich mehr aufgerührt hat.
PEYMANN Es ist vielleicht wirklich erst der Anfang der Diskussion über das, was
die Nazis sind und was die Nazis gemacht haben. Für mich ist es ein Buch, das so zentral
dasteht wie das gesamte Werk von Thomas Mann! Der Autor ist auch ein Flaneur wie
Thomas Mann, ein Flaneur durch die Weltgeschichte und durch die Zeit, und er hat das
Nazijahrhundert herausgegriffen, aber jetzt nicht voller Schuldbewusstsein und in tiefer
Verzweiflung, sondern aus dem Blick der Täter. Da tritt ein Mann auf, ein SS-Mann, ein
Obersturmbannführer, und der kriegt das alles mit, aber er leidet nicht darunter, er ist
angewidert, aber er hält die Pistole fest, er geht in die Gaskammer, er macht das alles
mit. Und ich habe an diesem Buch eigentlich auch etwas über mich selbst erfahren. (…)
Man ist nach diesem Buch eine Spur heller.
HEIDENREICH Man ist ein anderer.
PEYMANN Man ist ein anderer, (…) ich habe meinen Vater verstanden, ich habe
diese ganze Oberschicht der Intellektuellen verstanden, die ja genauso sind wie wir
heute, und die diese Nazizeit zugelassen haben. Und jetzt habe ich eigentlich begriffen,
wie das geht.
HEIDENREICH Theweleit hat es uns ja vor Jahren in Männerphantasien schon ge-
sagt, diese unterdrückte Sexualität, Männer in Masse, in Uniform, mit Macht ausgestattet,
wozu die fähig sind, und so brutal wie hier hab ich es noch nie gelesen, und Sie sag ten
eben: so monumental wie Thomas Mann. Die deutsche Literaturkritik hat ja teilweise
sehr gelobt, aber teilweise auch darauf rumgehauen.
PEYMANN Das ist eben wirklich ein Mann, der in die deutsche Seele hineinsteigt,
dieser Littell, vielleicht kann man das wirklich nur von außen und nicht von innen, (…)
und natürlich, bezeichnenderweise, versagt vor allem die deutschsprachige Literatur-
kritik, die versagt und verreißt dieses wahnsinnig wichtige Buch.
HEIDENREICH Aber es waren ja ganze Seiten in den Zeitungen voll mit Kritiken, es
sei Pornographie, es sei obszön. Ich finde die Verbrechen der Nazis pornographischer
und obszöner als das, was dieser Mann an inzestuösen Phantasien hat.
PEYMANN Es ist jetzt vielleicht absurd, das zu sagen, aber es ist ein total ele-
gantes Buch, sehr französisch, (…) es ist ein unheimlich musikalisches Buch. Es ist wie
ein Orkan, und diese Melodie hat dieses Buch zu einem für mich ganz wichtigen Buch
gemacht.
HEIDENREICH Also, es ist so gespenstisch, es ist so furchtbar und so grausig,
dass man sieht, wie auf dem Reißbrett da Völkervernichtung und Menschenvernichtung
betrieben wurde, und ich verstehe überhaupt nicht, wie man dem Buch den Vorwurf
machen kann, es sei pornographisch, es sei obszön, das ist es alles nicht. Es ist sehr, sehr
schwer zu lesen, es ist sehr schwer zu ertragen.
PEYMANN Der Akzent liegt für mich nicht unbedingt nur auf der Darstellung des
Horrors, sondern liegt, vor allen Dingen, im Blick dieses SS-Mannes. Er ist kalt und sen-
sibel zugleich, hoch gebildet, hoch musikalisch, er schwebt wirklich zwischen Euripides
und Thomas Bernhard – in dieser Welt schwebt er, und das ist eigentlich eine Innensicht
dieser deutschen Seele, dieses Abgrunds, den wir alle in uns
haben. (…) Nicht nur die Darstellung des Grauens, sondern
die Betrachtung des Grauens, der Blickwinkel, das ist für mich
das eigentlich Neue. Dieses Buch ist Stoff für die nächsten
fünfzig Jahre.
Plak
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1 Pr
olit
-Nr.
200-
9563
3Jonathan Littell
Die Wohlgesinnten
RomanAus dem Französischen
von Hainer Kober1400 Seiten. Leinen
e 36,00 [D]ISBN 978-3-8270-0738-4 [WG 1112]
Marginalienband
104 Seiten. Broschur m. Abb.e 5,00 [D]
ISBN 978-3-8270-0789-6 [WG 1112]
für den BestsellerDie Wohlgesinnten“ DER SPIEGEL
M A R K E T I N G :
Spitzentitel
A N Z E I G E N I N :
Spitzentitel Sachbuch 9. Januar 2009
Jonathan Littell, 1967 in New
York geboren, in Frankreich
aufgewachsen, Studium in
Yale (USA). Zwischen 1993
und 2001 arbeitete er für die
humanitäre Organisation
„Aktion gegen den Hunger“
(ACF) in Bosnien und Afgha -
nistan, im Kongo und in
Tschetschenien. Littell lebt mit
seiner Familie in Barcelona.
Für seinen Roman Die
Wohlgesinnten (dt. 2008)
erhielt er 2006 den Grand
Prix du Roman der Académie
Française und den prestige -
trächtigsten französischen
Literaturpreis Prix Goncourt.
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„Die Quelle seiner Inspiration
Ein Essay über die Struktur der faschistischen Sprache, den Littell während der
Vor arbeiten zu Die Wohlgesinnten verfasste. Eine Fortschreibung von Theweleits Männer-
phantasien und zugleich ein literarisches Spiel, eine diskrete Parodie in der Maske der
wissenschaftlichen Arbeit.
„Diesen Text schrieb ich 2002, als ich mit den Recherchen zu einem inzwischen
veröffentlichten Buch beschäftigt war. Er entstand aus der Begegnung der Thesen eines
brillanten, aber schwer greifbaren Autors – Klaus Theweleit –, mit dem Text eines bel-
gischen Faschisten.“ Jonathan Littell
Ausgestattet mit dem theoretischen Rüstzeug aus Theweleits berühmten Männer-
phantasien, liest Jonathan Littell den Rußlandfeldzug Léon Degrelles, des Gründers
der katholischen „Rexisten“-Bewegung und späteren Kommandeurs der SS-Division
„Wallonien“. Und er findet eine verblüffende Parallele zwischen den Schriften der deut-
schen Freikorpskämpfer der zwanziger Jahre und der 1949 erschienenen Rechtferti-
gungsschrift Degrelles: den Typus des „soldatischen Mannes“, der sich aus Angst vor
der psychischen Auflösung mit einem Panzer schützt. Littell macht in Degrelles Wahr-
nehmungsmustern und Sprache eine Serie von Oppositionen aus, das Harte und das
Weiche, das Saubere und das Schmutzige, und eben, als Hauptopposition, das titel -
gebende Trockene und Feuchte – alles Material für die Konstruktion des Protagonisten
Maximilian Aue und der Romanwelt in den Wohlgesinnten.
„Littell belegt damit genau“, schreibt Theweleit in seinem Nachwort, „dass er die
Sprache seines Protagonisten keineswegs erfunden hat, er hat das verfügbare Material
‚der Henker‘ genau angeschaut.“
Jonathan Littell
Das Trockene und das Feuchte
Ein kurzer Einfall in faschistisches GeländeMit einem Nachwort von Klaus TheweleitAus dem Französischen von Hainer KoberEtwa 160 Seiten. KlappenbroschurCa. e 16,90 [D]ISBN 978-3-8270-0825-1 [WG 1947]Erscheint am 9. Januar 2009Die Originalausgabe erschien 2008unter dem Titel Le sec et l’humidein der Reihe L’arbalète gallimardder Éditions Gallimard, Paris
„Der Schriftsteller Jonathan Littell war im August in
Georgien, Südossetien und Abchasien. Bei seinem
Reisebericht denkt man unwillkürlich an die Berichte
von Bernard-Henri Lévy in Pakistan und Peter Handke
im ehemaligen Jugoslawien. Doch kann der
Erfolgsautor Littell im Unterschied zu jenen auch
moralisch klein schreiben. Seine Darstellung ist im Ton
leise und gestikuliert nicht mit Schuldzuweisung.“
JOSEPH HANIMANN, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
Jonathan Littell
Georgisches ReisetagebuchDeutsch von Hainer KoberEtwa 48 Seiten. BroschurCa. e 5,00 [D]ISBN 978-3-8270-0854-1 [WG 294]
Lieferbar!
41
Monument der Erinnerung
Sachbuch 9. Januar 2009
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„Die Menschen erzählen, als wären diese Dinge erst gestern geschehen, als hätte
es die sechzig Jahre dazwischen nicht gegeben. Manche fragen: ‚Warum kommen Sie
so spät? Wir haben auf Sie gewartet.‘“ Patrick Desbois
1941: Die deutsche Wehrmacht überfällt die Sowjetunion. In der Ukraine gehen
die deutschen Besatzer systematisch gegen die jüdische Bevölkerung vor. Zu Hun-
derttausenden werden jüdische Frauen, Männer und Kinder zusammengetrieben, zu-
meist abseits der Städte erschossen und in Massengräbern verscharrt.
Patrick Desbois hat die Spuren dieses vielfach verdrängten Kapitels des Holocaust
gesucht. Dabei ist er auf Zeugen des nationalsozialistischen Völkermords gestoßen,
die von der Forschung bisher kaum beachtet wurden: Menschen, die die Erschießungen
vor über sechzig Jahren gesehen und gehört haben oder sogar gezwungen wurden,
den Mördern zur Hand zu gehen.
Desbois hat es sich zur Aufgabe gemacht, die noch lebenden Zeugen zu finden
und mit kriminalistischer Akribie die Spuren des Genozids zu dokumentieren. Zusam-
men mit einer Übersetzerin, einem Historiker, einem Fotografen und einem Ballistik -
experten ist er dafür von Dorf zu Dorf gefahren. Mit ihrer Hilfe hat er bislang Hunderte
von Tatorten und vergessenen Massengräbern ausfindig gemacht und ist Frauen und
Männern begegnet, die nach Jahrzehnten des Schweigens zum ersten Mal über ihre
schmerzhaften Erinnerungen sprechen.
Der vergessene Holocaust ist nicht nur ein bedeutender Beitrag zur zeitgeschicht-
lichen Forschung. Es ist auch ein erschütterndes Monument der Erinnerung an die
1,5 Millionen ukrainischen Juden, die abseits der Vernichtungslager ermordet wurden
und denen bis heute eine würdige Grabstätte verwehrt geblieben ist.
„Patrick Desbois lehrt die Historiker, die nicht nur nie daran gedacht haben, all diese
Menschen zu befragen, sondern die immer nur in der klassischen Aufteilung zwischen
Opfern, Henkern und Zeugen argumentiert haben, eine große Lektion der Demut.“
LE MONDE
Patrick Desbois ist katholischer
Priester und Beauftragter der
französischen Bischofskonfe -
renz und des Erzbischofs von
Paris für den Dialog mit dem
Judentum. Er ist Berater des
Vatikans und Vorsitzender
des Vereins Yahad-In-Unum,
der von Kardinal Jean-Marie
Lustiger und Israel Singer
vom World Jewish Congress
zur katholisch-jüdischen
Verständigung gegründet
wurde. Seit 2002 bereist er
die Ukraine und erforscht
die Geschichte der Massen -
erschie ßungen von Juden
durch deutsche Besatzungs -
truppen während des Zweiten
Weltkriegs. Patrick Desbois
lebt in Paris.
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In U
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uilla
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Ribo
tEin erschütterndes
Patrick Desbois
Der vergessene Holocaust
Die Ermordung der ukrainischen JudenEine SpurensucheAus dem Französischen von Hainer KoberMit einem Geleitwort von Arno LustigerEtwa 352 Seiten. Ca. 30 Abbildungensowie Karten. GebundenCa. e 22,90 [D]ISBN 978-3-8270-0826-8 [WG 1947]Erscheint am 9. Januar 2009Die Originalausgabe erschien 2007unter dem Titel Porteur de mémoires.Sur les traces de la Shoah par ballesbei Éditions Michel Lafon, Paris
M A R K E T I N G :
Lesereise
Mit einem
Geleitwort von
Arno Lustiger
43
nicht hingekriegt, KapitalismusApokalypse vom Feinsten.“ VIKTOR JEROFEJEW
M A R K E T I N G :
LesereiseLeipziger Buchmesse
A N Z E I G E N I N :
Sachbuch 7. Februar 2009
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Viktor Jerofejew schreibt in diesen pointierten Essays von den vielen Gesichtern
Russlands, den russischen Hedonisten und Patrioten und ihrem fortwährenden Kampf
um Demokratie und Freiheit. Er jubiliert, prophezeit und kritisiert – nur eines tut er
nicht: stillschweigen.
„Sie wissen, dass in unserem Land ein Staatsstreich stattgefunden hat? Was heißt
hier: wann? Das genaue Datum zu nennen, ist unmöglich, denn es gab ja keins. Es war
einfach so, dass irgendwie Wind aufkam, der Himmel sich zuzog und Regen einsetzte.
Da haben Sie den ganzen Staatsstreich.“
So zugespitzt kommentiert Jerofejew den staatlich gelenkten Wetterumschwung
in Russland, verursacht von den Unsichtbaren, die die Nation auf ein unbekanntes Ziel
hinsteuern. Und wer seine Heimat dennoch liebt, muss sich die Gegenfrage gefallen
lassen: Liebt sie dich auch? Während Jerofejew noch über die russischen Befindlich-
keiten spottet, bleibt dem Leser das Lachen im Hals stecken, weil hinter der Provokation
die Sorge um das Land spürbar wird. Ein Land, in dem nach Jerofejews Überzeugung
die Apokalypse eingetreten ist. Mit seiner Sicht auf die Lebensweisen von Neureichen
und Politikern wie auf ideale Gatten, Schriftsteller, Freunde oder Hausfrauen erweist
er sich als Kenner der russischen Seele. Die aber schwebt unentschlossen zwischen den
Erfahrungen der Vergangenheit und den Herausforderungen der Gegenwart.
Viktor Jerofejew stellt erneut seine stilistische Brillanz unter Beweis, und seine
Texte erzeugen gerade deshalb eine so große Wucht, weil sie trotz aller Wut und Em -
pörung auch voller Liebe für die Literatur und Sprache seines Landes sind.
P R E S S E Ü B E R V I K T O R J E R O F E J E W :
„Einer der wichtigen Chronisten dieser turbulenten und erschreckend faszinierenden
vergangenen Jahrzehnte Russlands.“ DIE ZEIT
„So viel Sprachwitz, gepaart mit Situationskomik und Entlarvungsstrategie, hat Russ -
land schon lange nicht mehr zu bieten gehabt.“ DER SPIEGEL
Viktor Jerofejew, 1947 in
Moskau geboren, gilt als
einer der führenden Autoren
Russlands. Seit einigen Jahren
moderiert er die wöchentliche
Talkshow „Apokryph“ mit
Themen zu Literatur, Kultur
und Gesellschaft. Er schreibt
regelmäßig für den New
Yorker sowie für Mare,
DIE ZEIT, die Frankfurter
Allgemeine Zeitung und DIE
WELT. Zudem ist er Heraus -
geber der ersten russischen
Nabokov-Ausgabe. Sein
Debütroman Die Moskauer
Schönheit (1989) wurde in 27
Sprachen übersetzt. Im Berlin
Verlag erschienen bereits
seine Romane Das jüngste
Gericht (1997), Der gute
Stalin (2004), der Erzählungs -
band De profundis (2006)
und bei BvT u. a. seine Reise -
reportagen Der Mond ist kein
Kochtopf (2007).
© J
enia
Dür
er
„Den Kommunismus habt ihrläuft auch nicht, dafür
Viktor Jerofejew
Der gute Stalin
e 9,90 [D]ISBN 978-3-8333-0336-4[WG 2112]BvT Berliner
Viktor Jerofejew
Die Moskauer Schönheit
e 9,90 [D]ISBN 978-3-8333-0392-0[WG 2116]BvT Berliner
Viktor Jerofejew
Russische ApokalypseAus dem Russischen von Beate RauschEtwa 256 Seiten. GebundenCa. e 22,00 [D]ISBN 978-3-8270-0711-7 [WG 1118]Erscheint am 7. Februar 2009
Spitzentitel Sachbuch 28. Februar 2009
Kleine Menschen, große Fragen
Ein anregendes und kurzweiliges
Buch über Fragen so tief wie das
Leben selbst, eine wunderbar
spielerische und zugleich ernsthafte
Einführung in das Philosophieren.
„Habt ihr mich so gewollt, wie ich bin?“
„Schaut uns der liebe Gott gerade zu?“
„Wo ist Opa jetzt?“
„Können Steine denken?“
Wolfram Eilenberger
f
a
„Sind wir jetzt wieder Freunde?“
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Erwachsene. Und wer erziehtDie Philosophie!
M A R K E T I N G :
SpitzentitelLeseprobeLesereise
A N Z E I G E N I N :
Spitzentitel Sachbuch 28. Februar 2009
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„Habt ihr mich so gewollt, wie ich bin?“ – „Schaut uns der liebe Gott gerade zu?“ –
„Wo ist Opa jetzt?“ Ein anregendes und kurzweiliges Buch über Fragen so tief wie das
Leben selbst, eine wunderbar spielerische und zugleich ernsthafte Einführung in das
Philosophieren.
Fragen zu stellen, die unbeantwortbar bleiben, ist laut Kant die Bestimmung des
Menschen. Doch davon, dass bereits kleine Kinder ihre Eltern vor solche Fragen stel-
len, schrieb er nichts. Dabei ist das „metaphysische Kind“ – wie jede Mutter und jeder
Vater sofort bestätigen werden – ein ganz alltägliches Ereignis. „Was wäre, wenn du
Mama nicht getroffen hättest?“ – „Hätte ich auch ein Junge sein können?“ – „Muss man
Versprechen halten?“ – „Guckt uns der liebe Gott gerade zu?“ – Fragen, die uns als Er-
wachsene faszinieren und verunsichern zugleich.
Was der Beginn eines spannenden Gesprächs sein könnte, versiegt allzu oft in
schneller Beschwichtigung oder scherzhafter Ablenkung. Das ist keine Katastrophe,
aber doch eine vergebene Chance. Denn für Wolfram Eilenberger sind diese Fragen
nicht weniger als eine Herausforderung an uns „Große“, selbst zu denken, oder anders
gesagt: Sie sind ein Sprungbrett in die Welt der Philosophie. Anschaulich, überraschend
und lebensnah macht Eilenberger uns mit den Arten und Weisen vertraut, in denen
sich die Philosophie mit den großen Fragen des Lebens auseinandergesetzt hat.
P R E S S E S T I M M E N Z U „ P H I L O S O P H I E F Ü R A L L E , D I E N O C H E T W A S V O R H A B E N “ :
„Kein halbakademisches Kompendium philosophischen Fachwissens erwartet den Leser,
sondern eine Sammlung humorvoller Erlebnisberichte, die vom Nachdenken direkt ins
Denken führen.“ DER TAGESSPIEGEL
„Das Buch hebt sich wohltuend von der üblichen Ratgeberkultur mit ihren Patent -
rezepten ab.“ DEUTSCHLANDFUNK
Wolfram Eilenberger, Vater
von Zwillingen und promo -
vierter Philosoph, ist Korres -
pondent des Magazins Cicero,
Kolumnist des Berliner Tages -
spiegels und freier Autor.
Im Berlin Verlag liegt von
ihm u. a. vor: Philosophie
für alle, die noch etwas
vorhaben (2005; BvT 2007).
Wolfram Eilenberger lebt
mit seiner Familie in
Blooming ton, Indiana, und
Berlin.
© M
arku
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Wer erzieht unsere Kinder?die Erwachsenen?
Wolfram Eilenberger
Philosophie für alle,
die noch etwas vorhaben
e 8,90 [D]ISBN 978-3-8333-0827-5 [WG 2920]BvT Berliner Taschenbuch Verlag
Wolfram Eilenberger
Kleine Menschen,große Fragen
20 philosophische Geschichten für dieErwachsenen von morgen – und heuteEtwa 192 Seiten. GebundenCa. e 18,00 [D]ISBN 978-3-8270-0827-5 [WG 1920]Erscheint am 28. Februar 2009
„Die Bologna-Reform droht die akademische
Lehre in eine tiefe Krise zu führen – nicht weil
die Ziele verfehlt, sondern weil sie aus dem
Blick geraten sind.“
„Die moralische Steuerungskraft von
Wissenschaftsethik wird notorisch
überschätzt.“
„Ein modernes und offenes Bildungssystem
braucht leistungsfähige Schulen in privater
Trägerschaft.“
Spitzentitel Sachbuch 11. März 2009
„Wissensgesellschaften sind keineswegs
notwendigerweise auch politisch gebildete
Gesellschaften.“
„Bildung ist mehr als Wettbewerb.“
„Forschung bildet, da Forschung
begründet zu zweifeln lehrt.“
„Eines der größten und unerkannten Pro ble me
des deutschen Gesundheits wesens ist die
endemische Unbildung der Mediziner.“
BILDUNG?BILDUNG!25 Thesen zur Bildung als Heraus forderung des 21. Jahrhunderts
51
Wikipedia – droht eineohne Bildung?
M A R K E T I N G :
SpitzentitelStreifenplakat Prolit-Nr. 200-95645
A N Z E I G E N I N :
Online-Werbung
Spitzentitel Sachbuch 11. März 2009
50
Bildung? Bildung! will einen öffentlichen Diskurs über Bildung in einem enorm
schnell und tiefgreifend sich wandelnden Wissenschaftssystem anregen. In 25 thesen-
förmig zugespitzten Essays diskutieren erfahrene Wissenschaftler und Wissenschafts -
manager aktuelle Formen und Leistungen von Bildung in Forschung und Lehre.
Forschung, akademische Lehre und Studium werden im Englischen und in den
heute besonders erfolg- und einflussreichen Wissenschaftssystemen vor allem Nord -
amerikas und Großbritanniens vom Begriff der „Erziehung“ her gedacht. Sie sind Di-
mensionen und Funktionen des Higher education sector. In anderen Sprachen und
Ländern ist das anders. So werden Forschung und Hochschulen im Deutschen und in
Deutschland nicht unter dem Begriff der „Erziehung“, sondern – mit weitreichenden
Folgen für Institutionen, Rollen und Selbstbeschreibungen – unter demjenigen von
„Wissenschaft“ subsumiert. Gleichwohl (oder gerade deswegen?) kommt in Deutsch-
land dem Begriff der „Bildung“ nicht nur historisch (Bildungsroman, Bildungsbürgertum
usw.), sondern auch in aktuellen Debatten eine besondere Bedeutung zu: Schulbil-
dung, Bildung und Ausbildung, Weiterbildung, Bildungsgutscheine oder politische
Bildung – die Fülle der Wortbildungen macht deutlich: Ohne „Bildung“ geht es nicht.
Ist „Bildung“ aber mehr als eine Leerformel oder – im Gegenteil – ein Pathosausdruck
akademischer Feierstunden? Hier will der Band eine öffentliche Debatte anregen, in-
dem er fragt, was „Bildung“ in den verschiedensten institutionellen Zusammenhängen
des Wissenschaftssystems und an dessen Grenzen heute (noch) ist, wie der Begriff ge-
braucht werden kann – und was solcher Gebrauch zu leisten vermöge.
Mit Beiträgen von Jutta Allmendinger, Helmut Anheier, Gian Domenico Borasio,
Friedrich Wilhelm Graf, Michael Hüther, Reinhard F. Hüttl, Peter Graf Kielmansegg,
Matthias Kleiner, Jürgen Kocka, Wilhelm Krull, Jutta Limbach, Hubert Markl, Christoph
Markschies, Gert Melville, Oliver Primavesi, Gerhard Roth, Andreas Schlüter, Georg
Schütte, Winfried Schulze, Günter Stock, Peter Strohschneider, Heinz-Elmar Tenorth,
Joachim Treusch, Hans N. Weiler, Peter Weingart und Margret Wintermantel.
Die Herausgeber:
Andreas Schlüter war u. a.
Geschäftsführer der Bertelsmann
Stiftung und Gene ralsekretär
des Goethe-Instituts. Seit 2005
ist der Jurist und Betriebswirt
General sekretär des Stifter -
verbandes für die Deutsche
Wissenschaft. Seit 2008 ist er
zudem außerplanmäßiger
Professor an der Rechtswissen -
schaftlichen Fakultät der
Uni versität zu Köln.
Peter Strohschneider ist
Professor für Germa nistische
Mediävistik an der Ludwig-
Maximilians-Universität in
München. Von 1992 bis 2002
hatte er einen Lehrstuhl an
der Technischen Universität
Dresden inne. 2001 war er
Gastprofessor an der Ecole
Pratique des Hautes Etudes in
Paris. Seit 2005 ist er Mitglied,
seit 2006 Vorsitzender des
Wissenschaftsrates.
Bildung im Zeitalter vonWissensgesellschaft
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Streitgespräche zu „Bildung“am Freitag, den 22. Mai 2009in Zusammenarbeit mit demStifterverband für die Deutsche Wissenschaftim Neubau der Bibliothekder Humboldt-Universität zu Berlin
Andreas Schlüter undPeter Strohschneider (Hrsg.)
Bildung? Bildung!
25 Thesen zur Bildungals Herausforderung des 21. JahrhundertsEtwa 256 Seiten. Gebunden. LeinenCa. e 19,90 [D]ISBN 978-3-8270-0849-7 [WG 1970]Erscheint am 11. März 2009
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Spitzentitel Sachbuch 25. April 2009
Niels Bohr, Albert Einstein
„Es gibt keine Quantenwelt. Es gibt nur eine
abstrakte quantenmechanische Beschreibung.“
NIELS BOHR
„Ich glaube noch an die Möglichkeit eines Modells
der Wirklichkeit, das heißt einer Theorie, die die
Dinge selbst und nicht nur die Wahrscheinlichkeit
ihres Auftretens darstellt.“ ALBERT EINSTEIN
Manjit Kumar Quanten
55
vielleicht doch?
M A R K E T I N G :
Spitzentitel
A N Z E I G E N I N :
Spitzentitel Sachbuch 25. April 2009
54
Manjit Kumar berichtet packend von der Geburt und Entwicklung einer radika-
len wissenschaftlichen Idee, der Quantentheorie. Er schildert die gesellschaftlichen,
politischen und philosophischen Umwälzungen, die zu ihr führten, und er zeigt, wie
diese Theorie ihrerseits unser Leben revolutioniert hat.
Als Max Planck im Jahr 1900 seine revolutionäre Quantentheorie vorstellte, mit
der er die physikalischen Gesetzmäßigkeiten auf der atomaren Ebene zu erklären ver-
suchte, war dies die Geburtsstunde der modernen Physik. Die ebenso faszinierende wie
irritierende Welt der kleinsten Teilchen, deren Verhalten nach den Regeln der klas si-
schen Physik geradezu bizarr anmutete, sollte in den folgenden Jahrzehnten zum Ge-
genstand einer der kontroversesten intellektuellen Debatten des 20. Jahrhunderts
werden. Eindrücklich beschreibt Kumar die daran beteiligten Forscher, die zugleich
das Goldene Zeitalter der Physik verkörperten: Planck, Einstein, Bohr, de Broglie, Pauli,
Heisenberg, Schrödinger und Dirac.
Quanten erzählt eine überaus menschliche Geschichte von Freundschaft und
Rivalität, von genialen Ideen und fatalen Fehlern. Im Zentrum des Buches steht dabei
die jahrzehntelange Auseinandersetzung zwischen dem dänischen Physiker Niels Bohr
und Albert Einstein, die 1927 in aller Heftigkeit entbrannte. Ihr Streit drehte sich um
die Frage, was die Quantentheorie letztlich bedeutete: Während Bohr davon ausging,
dass sich die Teilchenphysik durch eine fundamentale Unbestimmtheit auszeichnet,
dass darin also Zufall und Wahrscheinlichkeiten wirken, beharrte Einstein darauf, dass
auch dort sehr wohl weiterhin Präzision, Vernunft und Kausalitäten herrschen – dass
Gott eben gerade nicht „würfelt“. Es ist eine bis heute andauernde Debatte über die
Berechenbarkeit und Gesetzmäßigkeit der Dinge, die mit ihren Fragen und Zweifeln
an den Grundfesten unseres Wissenschafts- und Weltverständnisses rüttelt.
Manjit Kumar legt mit Quanten ein herausragendes Stück Wissenschafts -
geschichte vor, spannend und anschaulich erzählt und nicht weniger als ein intellek-
tuelles Vergnügen.
Manjit Kumar hat in London
Physik und Philosophie
studiert. Er war Gründer und
Herausgeber der Zeitschrift
Prometheus, die sich bewusst
interdisziplinär Themen
zwischen Geistes- und Natur -
wissenschaften widmete.
Zusammen mit John Gillott
hat er 1997 das Buch Science
and the Retreat from Reason
veröffentlicht. Manjit Kumar
lebt mit seiner Familie in
London.
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erry
Bau
er
Würfelt Gott
Manjit Kumar
Quanten
Einstein, Bohr und die große Debatteüber das Wesen der WirklichkeitAus dem Englischen von Hainer KoberEtwa 480 Seiten. Ca. 15 sw-Abbildungen. GebundenCa. e 24,00 [D]ISBN 978-3-8270-0496-3 [WG 1982]Erscheint am 25. April 2009Die Originalausgabe erschien 2008unter dem Titel Quantum. Einstein, Bohrand the Great Debate about the Natureof Reality bei Icon Books, London
Sachbuch 30. Mai 2009
© B
erlin
Ver
lag
Isaiah Berlin wurde 1909 in
Riga geboren, zog 1915 mit
seiner Familie nach Russland
und emigrierte 1921 nach
England, wo er später in
Oxford Philosophie lehrte.
Der bekannte und vielfach
ausgezeichnete Ideengeschicht-
ler starb 1997. Im Berlin
Verlag erschienen bisher
Der Magus in Norden (1995),
Wirklichkeitssinn (1998),
Persönliche Eindrücke
(2001), Die Wurzeln der
Romantik (2004) sowie Die
Macht der Ideen (2006).
Anlässlich des 100. Geburtstags Isaiah Berlins am 6. Juni 2009 legt der Berlin
Verlag eines der wichtigsten Werke des großen Ideengeschichtlers in einer Neu aus-
gabe vor.
Mit dem Titel dieses Buches spielt Isaiah Berlin auf ein berühmtes Diktum
Immanuel Kants an: „Aus so krummem Holze, als woraus der Mensch gemacht ist, kann
nichts ganz Gerades gezimmert werden.“ Dieser Satz enthält ein Programm, das für
die Werke Berlins von Anfang an charakteristisch war: Unabhängigkeit des Denkens
und das Plädoyer für Humanität gerade aus dem Wissen um ihre stete Gefährdung.
Das krumme Holz der Humanität belegt diese Haltung auf eindrückliche Weise.
In acht ideengeschichtlichen Studien diskutiert Isaiah Berlin zentrale Konzepte der
Philosophie und Politik, die in den letzten 200 Jahren einen radikalen Bedeutungs- und
Bewertungswandel erfahren haben: Pluralismus und Relativismus, Nationalismus und
Faschismus, europäische Einheit und Utopie. Berlin beschwört nicht die Kultur Euro-
pas, er verkörpert sie – er schreibt und argumentiert aus ihrem Geiste, in genauer
Kenntnis ihrer Leistungen und ihrer Widersprüche.
P R E S S E S T I M M E N :
„Isaiah Berlin werden künftige Generationen als einen der letzten Repräsentanten des
europäischen Geistes erkennen.“ LE MONDE
„Einer der brillantesten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts.“ DIE WELT
„Wer je das Glück hatte, mit Sir Isaiah zusammenzutreffen, wird sich daran erinnern,
dass er nach einer aufregend sprudelnden Unterhaltung wie unter Strom stehend die-
sen imponierenden Mann verließ.“ WILLY HOCHKEPPEL, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
Ein Klassiker derzum 100. Geburtstag Isaiah
56 57
Ideengeschichte – Berlins neu aufgelegt.
Isaiah Berlin
Persönliche Eindrücke
e 19,90 [D]ISBN 978-3-8270-0143-6 [WG 1922]
Isaiah Berlin
Die Wurzeln der Romantik
e 19,90 [D]ISBN 978-3-8270-0142-9 [WG 1922]
Isaiah Berlin
Die Macht der Ideen
e 29,90 [D]ISBN 978-3-8270-0144-3 [WG 1922]
Isaiah Berlin
Das krumme Holzder Humanität
Kapitel der IdeengeschichteHerausgegeben von Henry HardyAus dem Englischen von Reinhard KaiserEtwa 288 Seiten. Gebunden. LeinenCa. e 19,90 [D]ISBN 978-3-8270-0816-9 [WG 1920]Erscheint am 30. Mai 2009Die Originalausgabe erschien 1990 unterdem Titel The Crooked Timber of Humanity.Chapters in the History of Ideasbei John Murray Publishers Ltd, London
SchweizAnnelies HohlGladbachstr. 55CH-8044 ZürichTel. 0041 / 44 350 24 00Fax 0041 / 44 350 24 [email protected]
ÖsterreichEleonore LittasyFranz-Josefs-Kai 45/9A-1010 WienTel. 01 / 5 35 11 83Fax 01 / 5 32 07 [email protected]
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Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-VorpommernAnna Maria HellerBerliner VerlagsvertretungenLiselotte-Herrmann-Str. 210407 BerlinTel. 030 / 421 22 45Fax 030 / 421 22 [email protected]
Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-HolsteinFina A. BothurHollinghauser Str. 527412 VorwerkTel. 04288 / 6 22Fax 04288 / 14 [email protected]
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Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, LuxemburgRaphael PfaffAn den Drei Hohen 5160435 Frankfurt/MainTel. 069 / 54 89 03 66Fax 069 / 54 90 [email protected]
Sachsen, Sachsen-Anhalt,ThüringenDr. Torsten SpittaFeldstr. 7 d04288 Leipzig-HolzhausenTel. 034297 / 4 97 92Fax 034297 / 7 77 [email protected]
Margaret Atwood
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Debt and theShadow Side of Wealth
Ca. e 13,90ISBN 978-0-7475-9849-7Bloomsbury Publishing
Lieferbar
Margaret Atwood
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Schulden und die Schattenseitedes WohlstandsDeutsch von Bettina Abarbanell,Grete Osterwald, Sigrid Ruschmeier,Gesine Strempel, Brigitte WalitzekCa. e 18,00 [D]ISBN 978-3-8270-0857-2 [WG 1118]Lieferbar
„Geistreich, glasklar argumentiert und aufbeunruhigende Weise voraus schauend – mindestens
so unterhaltsam wie beklemmend.“CHICAGO TRIBUNE
Punktgenau zum weltweiten Platzen der Finanzblase legt Margaret Atwood ein Buch
vor, das sich mit der Voraussetzung dieser Krise auseinandersetzt: dem Prinzip von
Schuld und Verschuldung, Ausgleich und Gerechtigkeit, auf dem unsere Gesellschaft
gründet. Während wir in Panik ausbrechen, hektisch nach den Verantwortlichen
fahnden, erklärt uns Margaret Atwood mit faszinierender Klarheit, beeindruckender
Sachkenntnis und unwiderstehlichem Witz, wie maßgeblich das Konzept der Schuld –
im ökonomischen und im moralischen Sinn – unser Denken und Verhalten seit An-
beginn der menschlichen Kultur prägt und bestimmt.
„Ein virtuoses Spiel mit Zitaten, eine
Tragikomödie aus Ost und West, aus
Paradies und Sünde.“ NEUE ZÜRCHER ZEITUNG
„So leicht und luftig ist das Ganze,
dass man ganz anstrengungslos dieser
Etüde in Weltschöpfung und Welten -
wandel folgen mag.“ DIE ZEIT
„Ein wunderbar lesbarer und zugleich
literarisch hoch komplexer Roman über
die Wiedervereinigung.“ DIE WELT
„Schulze übertrifft sich selbst!“DER TAGESSPIEGEL
Ingo Schulze
Adam und Evelyn320 Seiten. Gebunden. Leinene 18,00 [D]ISBN 978-3-8270-0810-7
Ingo Schulze
Der Herr Augustin40 Seiten. Gebundene 12,90 [D]ISBN 978-3-8270-5329-9BloomsburyKinder- und Jugendbücher
„Ingo Schulze hat mit Der Herr Augustin sein erstes Kinderbuch geschrieben,
und dessen Tonfall ist ein Glücksfall: präzise, aber gerade durch Gewähltheit
auch verlockend fremd, knapp und doch verträumt.
Juli Penndorf hat dieser Stimmung Illustrationen zugesellt, die das tun, was
Illustration im Idealfall leistet: weitererzählen, über den Text hinaus, an- und
ausdeuten – und vor allem überraschen.“ FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
www.ingoschulze.com