bericht über die versammlung der astronomischen gesellschaft in wien

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71 4277 72 Bericht uber die Versammlung der Astronomischen Gesellschaft in Wien. Die 2 2. Generalversamrnlung der Astronomischen Ge- sellschaft wurde in der Zeit vom 15. bis 18. September d. J. in Wien abgehalten. Der Vorsitzende Herr Stel&tr eroffnete die Versammluog am I 5. September morgens I oh im Sitzungs- saale der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Die Zahl der an der Versammlung teilnehmenden Mitglieder be- trug 85; von den Mitgliedern des Vorstandes waren die Herren Bans und Ny~kn am Erscheinen verhindert. Nach der Eroffnung fand eine Begrtifiung der Versammlung durch eintn Vertreter der Regierung, durch den Herrn Vizebtirger- meister der Stadt Wien und durch einen Vertreter der Aka- demie der Wissenschaften statt. Im Namen der Versammlung dankt der Vorsitzende und wirft, indem er hervorhebt, dafi es das dritte Ma1 sei, dafi die Astronomische Gesellschaft sich in Wien zusammenfande, einen RHckblick auf die zwischen der 10. ordentlichen Versammlung im Jahre 1883 in Wien und der diesjahrigen liegenden 2 5 Jahre der Tatigkeit der Gesellschaft. Er erwlhnt die grofien Aufgaben der Kata- logisierung der Sterne bis zur neunten Grohe, die im Vorder- grunde des Interesses im ersten Teil dieser Periode stand, und diejenige der verhderlichen Sterne, die in den letzten Jahren in Angriff genommen ist, und gedenkt dann besonders des der Wissenschaft so frtih entrissenen Mitgliedes, das vor 2 5 Jahren im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Lebens stand, Th. v. Oppolzers und seines Sohnes. Nach einer ktirzeren Pause erstattet sodann der Vorsitzende den geschaftlichen Rericht tiber die letzten beiden Jahre. Die Mitgliederzahl ist von 384 durch den Austritt von II und den Tod von 20 Mitgliedern auf 35 3 herabgegangen; zum Eintritt sind an- gemeldet und vorlaufig vom Vorstand aufgenommen 34, wahrend der Versammlung suchen noch zwei Herren um die Aufnahme nach. Besonders gedenkt Herr Setl&tr der seit der Versammlung in Jena verstorbenen Mitglieder Oudemans, E. v. Oppolzer, Kreutz, Vogel, Lcewy, Janssen und Scheibner. Fur definitive Bearbeitungen von Kometenbahnen sind von der Kommission ftir dit? Lindemann-Stiftung Preise zuerkannt den Herren Boegehold, KZug, Peck, Unattk und dem Personal des Vassar College Observatory, und fur die Verteilung der zur Verftigung gestellten Exemplare der Bonner Durchmusterung sind von der Kommission Herrn Lindemann die Herren Prafka, Boegehld, v. Busbrotck und Rosenbcrg vorgeschlagen. Das fehlende Vorstandsmitglied Herr Nyrkn bittet von einer Wieder- wahl absehen zu wollen, da Gesundheitsrticksichten ihm die Annahme verbieten wtirden. Das Fernbleiben des Rendanten, Herrn Brcms, ist durch ein schweres Ungltick im Schofie seiner Familie verursacht, und der Vorstand hat der schmerz- lichen Anteilnahme durch ein Beileidstelegramm Ausdruck gegeben. Begrtifiungstelegramme sind eingegangen von den Herren Backlund, Vall. und Picketing. Herr Lehtnann-Filhks berichtet sodann tiber die Publikationen der Gesellschaft. Es sind herausgegeben Publikation XII : Logarithmisch-trigono- metrische Tafeln auf 11 Stellen von .Dr. C. Bbrgen und das 4. Sttick der 2. Abteilung des Katalogs der Gesellschaft: Zone - I 4" bis - I 8", Washington. Von den Astronomischen Nachrichten, beztiglich deren der Wechsel in der Person des Herausgebers erwahnt wird, sind die Bande 112-177 er. schienen und der 178. Band steht nahe vor der Vollendung [a der Vierteljahrsschrift sind die jahrlichen Ubersichten tiber die kleinen Planeten und tiber die Kometenerscheinungen und die etwas reichlicher eingegangenen literarischen An- seigen fortgefuhrt, sowie Nekrologe einzelner verstorbener Mitglieder gegeben. Hinsichtlich der Jahresberichte der Stern- warten veranldt Herr Lehmann-Filhks eine Diskussion Uber die Frage, ob als Zeitgrenze fUr dieselben der I. Januar fest- gehalten werden solle. Die Versammlung entscheidet die Frage, indem sie auf VorschIag des Herrn worf beschliefit, dafi als Uberschrift in der Folge gewahlt werden soll: Bericht tiber das Kalenderjahr . . . .. Da kein Mitglied der Kommission fUr das Zonenunter- nehmen der Gesellschaft anwesend ist, berichtet Herr Millcr, dafi, nachdem der Katalog der Zone - 14O bis - I go heraus- gegeben ist, nur noch 3 StUcke fehlen. Die Bearbeitung der Zonen +70° bis +75" (Berlin) und -1o0 bis - 14O (Cam- bridge Mass.) ist nach den eingereichten Berichten nahe ab- geschlossen. ifber die Zone - I 8" bis -23O (Algier) liegt ein Bericht nicht vor, doch geht aus einer privaten Mitteiliing des Herrn Gonnessiat hervor, dafl die Arbeiten gut fort- schreiten. Aus dem gleichfalls von Herrn Miillcr erstatteten Be- richt tiber die Arbeiten an dem herauszugebenden Katalog der veriinderlichen Sterne ist zu entnehmen, dafi ftir 500 Sterne ein druckfertiges Manuskript vorliegt, d& weitere 200 Sterne an die Bearbeiter verteilt sind, und daD noch etwa 300 meist schwieriger zu bearbeitende oder neue Ver- anderliche tibrig sind. Der Abschlufi der Arbeit dHrfte in drei Jahren erfolgen, die Drucklegung des Katalogs I 9 I o beginnen konnen. Das Hauptaugenmerk der Kommission ist darauf gerichtet, moglichst grofie Gleichformigkeit in den Bearbeitungen der einzelnen Sterne zu bewirken ; sie gedenkt weiter vielleicht aufier der ausfiihrlichen Bearbeitung der aus- gewahlten I ooo Veranderlichen noch kurze Notizen fur die tibrigen angezeigten Veranderlichen aufzunehmen. Herr Mullcr hebt die in der Mehrheit der Falle sich zeigende grofie Zu- verlassigkeit der Chandlerschen Elemente und den beachtens- werten Nutzen der Sinus-Glieder seiner Formeln hervor, be- klagt die schwere Zuganglichkeit vieler wertvoller Beobach- tuagsreihen und weist auf die Graffschen Veriiffentlichungen als in der Form besonders empfehlenswert hin. Wegen der zahlreichen, besonders vom Harvard College ausgehenden Neuentdeckungen von Veranderlichen wird den zur Zeit sich mit diesen Beobachtungen beschaftigenden Sternwarten die Uberwachung stets schwieriger, und das Einrticken weiterer Beobachter ist sehr wiinschenswert. Bei der sich anschliefienden Diskussion teilt Herr Prafka mit, dafi er mit der Bearbeitung der hinterlassenen 32000 Beobachtungen Safariks beschaftigt sei und dabei die Unter- sttltzung der Prager Akademie geniefie. Um eine Druck- legung in deutscher Sprache zu erreichen, bittet er um ein beftirwortendes Gutachten der Kommission der Gesellschaft. Nachdem noch Herr Mtllcr und Herr Hay&& fur die Unter- sttitzung der Bestrebungen des Herrn Prafka eingetreten sind, erkennt die Versammlung einstimmig einem Vorschlage des Herrn Setl&cr gemiifi die deutsche Vertiffentlichung als in hohem Grade empfehlenswert an.

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Bericht uber die Versammlung der Astronomischen Gesellschaft in Wien. Die 2 2. Generalversamrnlung der Astronomischen Ge-

sellschaft wurde in der Zeit vom 15. bis 18. September d. J. in Wien abgehalten. Der Vorsitzende Herr Stel&tr eroffnete die Versammluog am I 5 . September morgens I oh im Sitzungs- saale der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Die Zahl der an der Versammlung teilnehmenden Mitglieder be- trug 85; von den Mitgliedern des Vorstandes waren die Herren B a n s und N y ~ k n am Erscheinen verhindert. Nach der Eroffnung fand eine Begrtifiung der Versammlung durch eintn Vertreter der Regierung, durch den Herrn Vizebtirger- meister der Stadt Wien und durch einen Vertreter der Aka- demie der Wissenschaften statt. Im Namen der Versammlung dankt der Vorsitzende und wirft, indem er hervorhebt, dafi es das dritte Ma1 sei, dafi die Astronomische Gesellschaft sich in Wien zusammenfande, einen RHckblick auf die zwischen der 10. ordentlichen Versammlung im Jahre 1883 in Wien und der diesjahrigen liegenden 2 5 Jahre der Tatigkeit der Gesellschaft. Er erwlhnt die grofien Aufgaben der Kata- logisierung der Sterne bis zur neunten Grohe, die im Vorder- grunde des Interesses im ersten Teil dieser Periode stand, und diejenige der verhderlichen Sterne, die in den letzten Jahren in Angriff genommen ist, und gedenkt dann besonders des der Wissenschaft so frtih entrissenen Mitgliedes, das vor 2 5 Jahren im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Lebens stand, Th. v. Oppolzers und seines Sohnes. Nach einer ktirzeren Pause erstattet sodann der Vorsitzende den geschaftlichen Rericht tiber die letzten beiden Jahre. Die Mitgliederzahl ist von 384 durch den Austritt von I I und den Tod von 2 0 Mitgliedern auf 35 3 herabgegangen; zum Eintritt sind an- gemeldet und vorlaufig vom Vorstand aufgenommen 34, wahrend der Versammlung suchen noch zwei Herren um die Aufnahme nach. Besonders gedenkt Herr Setl&tr der seit der Versammlung in Jena verstorbenen Mitglieder Oudemans, E. v. Oppolzer, Kreutz, Vogel, Lcewy, Janssen und Scheibner. Fur definitive Bearbeitungen von Kometenbahnen sind von der Kommission ftir dit? Lindemann-Stiftung Preise zuerkannt den Herren Boegehold, KZug, Peck, Unattk und dem Personal des Vassar College Observatory, und fur die Verteilung der zur Verftigung gestellten Exemplare der Bonner Durchmusterung sind von der Kommission Herrn Lindemann die Herren Prafka, Boegehld, v. Busbrotck und Rosenbcrg vorgeschlagen. Das fehlende Vorstandsmitglied Herr Nyrkn bittet von einer Wieder- wahl absehen zu wollen, da Gesundheitsrticksichten ihm die Annahme verbieten wtirden. Das Fernbleiben des Rendanten, Herrn Brcms, ist durch ein schweres Ungltick im Schofie seiner Familie verursacht, und der Vorstand hat der schmerz- lichen Anteilnahme durch ein Beileidstelegramm Ausdruck gegeben. Begrtifiungstelegramme sind eingegangen von den Herren Backlund, Vall. und Picketing. Herr Lehtnann-Filhks berichtet sodann tiber die Publikationen der Gesellschaft. Es sind herausgegeben Publikation XII : Logarithmisch-trigono- metrische Tafeln auf 11 Stellen von .Dr. C. Bbrgen und das 4. Sttick der 2. Abteilung des Katalogs der Gesellschaft: Zone - I 4" bis - I 8", Washington. Von den Astronomischen Nachrichten, beztiglich deren der Wechsel in der Person des Herausgebers erwahnt wird, sind die Bande 112-177 er. schienen und der 178. Band steht nahe vor der Vollendung

[a der Vierteljahrsschrift sind die jahrlichen Ubersichten tiber die kleinen Planeten und tiber die Kometenerscheinungen und die etwas reichlicher eingegangenen literarischen An- seigen fortgefuhrt, sowie Nekrologe einzelner verstorbener Mitglieder gegeben. Hinsichtlich der Jahresberichte der Stern- warten veranldt Herr Lehmann-Filhks eine Diskussion Uber die Frage, ob als Zeitgrenze fUr dieselben der I. Januar fest- gehalten werden solle. Die Versammlung entscheidet die Frage, indem sie auf VorschIag des Herrn worf beschliefit, dafi als Uberschrift in der Folge gewahlt werden soll: Bericht tiber das Kalenderjahr . . . ..

Da kein Mitglied der Kommission fUr das Zonenunter- nehmen der Gesellschaft anwesend ist, berichtet Herr Millcr, dafi, nachdem der Katalog der Zone - 14O bis - I go heraus- gegeben ist, nur noch 3 StUcke fehlen. Die Bearbeitung der Zonen + 7 0 ° bis +75" (Berlin) und -1o0 bis - 14O (Cam- bridge Mass.) ist nach den eingereichten Berichten nahe ab- geschlossen. ifber die Zone - I 8" bis -23O (Algier) liegt ein Bericht nicht vor, doch geht aus einer privaten Mitteiliing des Herrn Gonnessiat hervor, dafl die Arbeiten gut fort- schreiten.

Aus dem gleichfalls von Herrn Miillcr erstatteten Be- richt tiber die Arbeiten an dem herauszugebenden Katalog der veriinderlichen Sterne ist zu entnehmen, dafi ftir 5 0 0 Sterne ein druckfertiges Manuskript vorliegt, d& weitere 200 Sterne an die Bearbeiter verteilt sind, und daD noch etwa 300 meist schwieriger zu bearbeitende oder neue Ver- anderliche tibrig sind. Der Abschlufi der Arbeit dHrfte in drei Jahren erfolgen, die Drucklegung des Katalogs I 9 I o beginnen konnen. Das Hauptaugenmerk der Kommission ist darauf gerichtet, moglichst grofie Gleichformigkeit in den Bearbeitungen der einzelnen Sterne zu bewirken ; sie gedenkt weiter vielleicht aufier der ausfiihrlichen Bearbeitung der aus- gewahlten I ooo Veranderlichen noch kurze Notizen fur die tibrigen angezeigten Veranderlichen aufzunehmen. Herr Mullcr hebt die in der Mehrheit der Falle sich zeigende grofie Zu- verlassigkeit der Chandlerschen Elemente und den beachtens- werten Nutzen der Sinus-Glieder seiner Formeln hervor, be- klagt die schwere Zuganglichkeit vieler wertvoller Beobach- tuagsreihen und weist auf die Graffschen Veriiffentlichungen als in der Form besonders empfehlenswert hin. Wegen der zahlreichen, besonders vom Harvard College ausgehenden Neuentdeckungen von Veranderlichen wird den zur Zeit sich mit diesen Beobachtungen beschaftigenden Sternwarten die Uberwachung stets schwieriger, und das Einrticken weiterer Beobachter ist sehr wiinschenswert.

Bei der sich anschliefienden Diskussion teilt Herr Prafka mit, dafi er mit der Bearbeitung der hinterlassenen 32000 Beobachtungen Safariks beschaftigt sei und dabei die Unter- sttltzung der Prager Akademie geniefie. Um eine Druck- legung in deutscher Sprache zu erreichen, bittet er um ein beftirwortendes Gutachten der Kommission der Gesellschaft. Nachdem noch Herr Mtllcr und Herr Hay&& fur die Unter- sttitzung der Bestrebungen des Herrn Prafka eingetreten sind, erkennt die Versammlung einstimmig einem Vorschlage des Herrn Setl&cr gemiifi die deutsche Vertiffentlichung als in hohem Grade empfehlenswert an.

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An Stelle des nicht anwesenden Herrn Bw&t&h be- richtet Herr Charlicr kurz Uber den Astronomischen Jahres- bericht, fUr dessen Abfassung sich nur noch unbedeutende hderuogen als notwendig erwiesen haben.

Es folgt der vom Herausgeber der Astronomischen Nachrichten erstattete, sich an den in der Vierteljahrsschrift zu vertlffentlichenden ausftihrlichereo anschliegende Bericht Uber die Kometeoerscheinungen des letzten Bienniums und Uber die im bevorstehenden Biennium zu erwartenden peri- odischen Kometen, verbunden rnit einem Oberblick tiber den Stand der definitiven Berechnung von Kometenbahnen.

Sodann wird der in Vertretung des Rendanten von Herrn Pctw erstattete Kassenbericht vorgetragen, der bei einem Vermtlgensstand von 102800 M. als ein sehr gunstiger anzusehen ist.

Nachdem durch geheime Abstimmuog die angemeldeten Herren als Mitglieder siimtlich aufgenommen sind, wird in die Beratung Uber den Ort der niichsten Versammlung ein- getreten. Herr S c h liidt, da 1910 die neue Hamburger Sternwarte noch nicht fertig sein wird, fUr I 9 1 I nach Ham- burg eio, wihrend Herr Bans Breslau fur die niichste Ver- sammlung in Vorschlag bringt. Herr h s c h n e r endlich fordert die Gesellschaft auf, im Jahre 1910 sich auf amerikanischem Boden zusammeozufinden und bittet auch im Namen des Herrn Campbell, als niichsten Versammlungsort Berkeley zu wiihlen. Er entledigt sich schliefllich noch eines Auftrages des Herrn Pickering, welcher wunscht, daQ die Wahl auf Cambridge Mass. falle. Die Abstimmung Uber diese Vor- schlilge wird ftir die dritte Sitzung vorbehalten.

In der Nachmittagssitzung eroffnet Herr CharZicr die wissenschaftlichen Vortriige rnit einer Besprechuog der Frage nach der Stabilitiit im Rotationsproblem, indem er die Be- dingungen entwickelt, denen im Falle der Stabilitilt die Lage der Rotationsachse und der Haupttriigheitsachse gentigen mussen. Herr ScAram legt seine im Druck erschienenen neuen chronologischen Tafeln vor uod zeigt, wie man rnit Hilfe derselben in eiofachster Weise die Verwandlung der verschiedenen Zeitrechnungen vornehmen kann. Herr Palisa teilt mit, da13 die erste Serie der von ihm nach den Photo- grammen des Herrn Wolf hergestellten Sternkarten erschienen und zur Einsicht und zum eventuellen Ankauf bereit gelegt seien. SchlieBlich berichtet Herr Witt Uber die Ergebnisse seiner Rechnungen Uber die Bahn des Eros. Der aus den Beobachtungen der letzten Erscheinung abgeleitete Normalort, dem ein sehr grofles Gewicht zukommt, l i i h sich nicht dar- stellen, weon man die zerstreuten iilteren Beobachtungen aus 1893-94 und 1896 mitnimmt; es I d t sich [nnJ nicht unter 86" bringen. Ftihrt man hingegen eine Korrektion des New- combschen Wertes der Masse Erde+Mond ein, so sinkt [nn,] auf 25". Das Resultat ist 8 + = 1/s2,920, und dieser Wert kommt dem Ausgangswert Newcombs 1/s28016

sehr nahe. Es scheint hiernach eine Vergrtlberung des an- genommenen Wertes der Erdmasse durchaus notweodig, da- neben ist aber vielleicht auch noch eine Korrektion des Wertes der Venusmasse erforderlich.

In der zweiteo Sitzung am Mittwoch, den I 6. September, werden nach mehreren geschiiftlichen Mitteilungen des Vor- sitzenden und nach erfolgter Entlastung des Rendanten von der Versammlung der Kommission ftir den Katalog der ver-

inderlichen Sterne auf ihren Antrag so00 M. fur die Zeit bis zur niichsten Versammlung bewilligt. Daon folgen wissen- schaftliche Mitteilungen. Herr Hmz macht die Versammlung auf die GrUndung einer photogrammetrischen Gesellschaft aufmerksam und fordert zum Beitritt auf. Herr We$ legt den 20. Band der Annalen der Wiener Sternwarte vor und berichtet Uber den von H e m Palisa aus iilteren Beobach- tungen hergestellten Katalog von 3458 Sternen, die der Mehr- zahl nach zwischen + I 5" und + I 7" der Deklination liegen. Er spricht weiter Uber die von ihm unternommene, sich in- haltlich an den neuen Katalog der Argelanderschen sUdlichen Zonen anschliegende Bearbeitung der Argelander-Oeltzenschen ntlrdlichen Zonen. Die Bearbeitung hat zur Aufdeckung eines merkwtirdigen Verhaltens der Deklinationen Argelanders ge- fUhrt, uod es sind deshalb in dem neuea Katalog Hilfsmittel gegebeo, um diese Fehler zu beseitigen. Schliefilich gedenkt Herr We$, auf den bevorstehenden AbschluD seiner Verbin- dung rnit der Wiener Sternwarte in leitender Stellung hin- weisend, der reichen Schenkungen, die Herr v. Rothschild derselben gemacht hat. Herr U; G. van d;? Sande Bakhuyzcn berichtet tiber seine Bestimmung der Refraktion auf Grund- lage der durch Ballonfahrten gewonnenen Werte der Tempe- raturgradienten und legt eine diesen Gegenstand behandelnde Abhandluog vor, welche die an die Radauschen Refraktionen aozubringenden Korrektionen als Funktion der Zeoitdistanz und der Jahreszeit enthillt. Darauf spricht Herr Uoktsckk tiber seine Arbeiten aus dem Gebiete der Kometographie. Er zeigt, da13 gewisse in der Verteilung der Bahnelemente der uns bekannten Kometen bemerkbare Regeln gana auf den Umstand zurtickgeftihrt werden ktlonen, daB die Kometen um so leichter gesehen und aufgefunden werden, je heller sie fUr uns werden, und dag dieses im allgemeinen um so eher erreicht wird, je mehr die Erdniihe rnit der Sonoenoilhe zusammentrifft. Deshalb findet sich ein Hilufigkeitsmaximum bei den Kometen, fUr welche D = lo - Lo f 180" (lo helioa. Liinge des Perihels, L,, Liinge der Soooe zur Zeit des Perihels) klein ist. Von den untersuchten 382 Kometen fallen 261 in den Bereich o " ~ D s 9 0 " und nur 1 2 1 in den Bereich 9 o o s D s 1 8 0 ~ . Es bilden also die zur Beobachtung ge- laogenden Kometen eine durch die Helligkeit bedingte Aus- lese der in das Sonnensystem eindringenden Kometen. Herr Hagen erliiutert dann der Versammlung in einem liiogeren Vortrage die Prinzipieo, nach denen er im Verein rnit Herrn Stein ein Lehrbuch der verhderlichen Sterne auszuarbeiten unternommen hat. Der technische von Herrn Uagm selbst bearbeitete Teil desselben gliedert sich in den statistischen Abschnitt, die Beobachtungen und die Berechnungen. Der zweite, theoretische Teil ruht in den HSLnden des Herro Sftin. Herr M?dllcr und Herr Hartwig b e g d e n das Unternehmen freudig und letzterer benutzt die Gelegenheit, um die groge Wichtigkeit der Ermittlung des Verbleibs von Winneckes Hand-Atlas der Bonner Durchmusterung darzulegen, weil nur rnit Hilfe desselben die Identifizierung der von Winnecke bei seinen Beobachtungen der verilnderlichen Sterne benutzten Vergleichsterne mtlglich ist. Nach einer sich an den Vortrag ankntipfenden Diskussion legt noch Herr BidrCir0.f die Auf- gaben des unter der Leitung von Herm Maselk stehenden Maritimen Observatoriums in Triest dar und macht weiter Mitteiluogen Uber die von ihm Ubernommene Bearbeitung

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der von Oeltzen in Wien ausgeftlhrten Zonenbeobachtungen, die 36000 auf einem leider nicht geschlossenen Giirtel zwischen +56O und + 5 8 O der Deklination liegende Sternpositionen enthalten.

In der Nachmittagssitzung spricht Herr Schulz Uber Henri Moissan und die Sonnenphysik. Moissan hat gezeigt, da8 im elektrischen Ofen alle irdischen Stoffe verdampfbar sind. Die Temperatur schtitzt er auf 3500°, sptitere Versuche setzen sie aber auf etwa 5300". Auch bei dieser Temperatur wurden einzelne Stoffe nur teilweise zum Verdampfen gebracht. Titankohlenstoff wurde iiberhaupt nicht geschmolzen, sondern nur zihflllssig. Diese Versuche k6nnen daher nicht als Be- weis ftir die dampf- oder gasfiirmige Beschaffenheit der Some dieneo, lassen vielmehr nur auf einen fliissigen Sonnenkern von 5--6000~ Cels. Temperatur schlie8en. Die HerrenSchwars- schild und Safori kntipfen einige Bemerkungen an diesen Vor- trag. Den Schlu8 der Sitzuog bildet eine Vorfiihrung von Lichtbildern durch Herrn worf zur Erlluterung und Veran- schaulichung seiner neueren Untersuchungen ftber die Struktur und iiber die Spektren der Nebel.

Zu Beginn der dritten Sitzung am Donnerstag, den I 7. September, begriiDt zuniichst der Prbident der Kaiser- lichen Akademie Herr Sue$ die Versammlung. Dann folgt nach der Erledigung der geschtiftlichen Angelegenbeiten eine Mitteilung des Herrn Bauschinp iiber den Fortgang der Berechnung der achtstelligen Logarithmentafel. Das Manu- skript sol1 Anfang 1910, das zweiblndige Werk selbst, dessen Druck Engelmann Ubernommen, in etwa 3 Jahren fertig sein. Der-Vortragende gedenkt noch dankend der ihm durch die Herren Auwers und We$ vermittelten Unterstiitzung der Aka- demien in Berlin uod in Wien, die die Ausftlhrung des Unter- nehmens erst erm6glicht hat. Herr Scharsschild macht die Versammlung rnit der von der Stadt Dransfeld geplanteo Errichtung eines Aussichtsturmes auf dem Hohenhagen, dem eioen Eckpunkt des gro8en GauDschen Dreiecks, bekannt und hofft auf eine freundliche Aufnahme des zur Untersttitzung des Unternehmens zu erlassenden Aufrufs. Nach einigen das Programm des folgenden Tages betreffenden Bemerkungeo des Herrn We$ geht die Versammlung zur Wahl des ntichsteo Versammlungsortes fiber. D a die Annahme der Einladung des Herrn Schm eine Abweichung von der Bestimmung del Statuten, da8 alle zwei Jahre eine ordentliche Generalversamm- lung stattzufinden habe, in sich schlieh, schltigt der Vor. sitzende vor, zuntichst durch Abstimmung zu entscheiden, ob die ntichste Versammlung in zwei oder in drei Jahren erfolgea solle. Seine eigene Ansicht gehe dahin, da8 nur besondere GrUnde Veranlassung sein kiinnten, von der Regel abzu. weichen, da8 solche aber in diesem Falle nicht vorltigen Dem Wunsche des Herrn Bauschingcr zuerst die Frage zu era ledigen, ob im Jahre 1913 zur Feier des Jubiltiums eine Versammlung stattfinden solle, weil eine solche ja eine Ab. weichung von den Statuten bedingen wtirde, htilt Herr SCeligM entgegen, da8 das erst in zwei Jahren zu entscheiden wlre Nach Ablehnung eines Antrages Herz, beide Fragen nact dem Ort und der Zeit gleichzeitig zu entscheiden, indem mar Hamburg und Breslau zur Wahl stellte, entscheidet die Ge. sellschaft rnit iiberwiegender Mehrheit sich dafiir, daD die ntichste Versammlung im Jahre 1910 stattfinden solle. Da durch diese Entscheidung eine Annahme der Einladung nact

Kamburg unm6glich gemacht ist, kommen nur noch Breslau, Berkeley und Cambridge Mass. in Frage. Es wird auf Wunsch ies Herrn Leuschnw zuntichst die Frage gestellt, ob die itichste Versammlung in Amerika oder in Breslau stattfioden iolle. Es stimmen fiir Amerika 21, dagegen 24, und es wird ichlie8lich durch Akklamation als Ort der ngchsten Ver- rammlung Breslau angenommen. Herr Fram spricht seinen Dank fiir diese Entscheidung der Versammlung aus. Es folgt 3ie Ersatzwahl ftir vier austretende Vorstandsmitglieder. Die Wahl des Schriftfiihrers ftillt wieder auf Herrn Miller. Auch 3ie Herren Seelt&r und Charlicr werden wiedergewtihlt und ru8erdem wird Herr BackZund neu gewlhlt. Da Herr Back- !und nicht anwesend ist, ist erst eine Nachfrage beziiglich der Annahme der Wahl nirtig; eventuell htitte der Vorstand rich durch Kooptation zu ergtinzen. Als Vorsitzender wird Herr Seehger wiedergewtihlt, der Herrn We$ zu seinem Stell- vertreter ernennt.

Die weiteren wissenschaftlichen Vortriige beginnt Herr kschner rnit der Auseinandersetzung einer oeuen Methode der Bahnbestimmung als Dreikiirperproblem rnit sofortiger Be. riicksichtigung der Sttirungen. Die Ausdrticke der drei Ge- schwindigkeiten ergeben drei Gleichungen zwischen den Nnf Unbekannten: Entfernung des Gestiros von der Erde bei den drei Beobachtungen, Eotfernung vom stiirenden Kiirper und Eotfernung von der Sonne. Zwei weitere Gleichungen folgen aus den zwischen den Entfernungen bestehenden Re- lationen. LtiOt man in den Gleichungen den storenden Pla- oeten fort, so erhtilt man die gewiihnliche Bahnbestimmuog in der als ,Short method( in Berkeley seit Jahren ange- wandten Form ; la8t man andererseits die auf die Sonne be- ztiglichen Ausdrllcke fort, so erhtilt man Gleichungen, die zu einer einfachen Bestimmung einer Trabantenbahn verwendbar sind. Der Vortragende erwtihnt, daD diese Methode, aage- wandt auf die ersten Beobachtungen des 8. Jupiterstrabanten, sogleich auf eine Bahn ftihrte, die rnit der wirklichen nahe iibereinstimmte. Dann berichtet Herr Schwarzschild Ober die in Giittingen unteroommene Bestimmung der photographischen Helligkeiten der in Potsdam photometrisch bestimmten Sterne der Zone oo bis +20°, deren Zweck ist, zu einer Vorstellung iiber die Temperaturverteilung im Raum zu gelangen. Als ein sicheres Ergebnis dieser Beobachtungen ist zuntichst der Nachweis des Bestehens des aktioischen Phlnomens, da8 die Differenz zwischen der visuellen und der photographischen Gr68e abhtingt von der Lage zur MilchstraDe, anzusehen. Aus den Messuogen folgt fllr die Differenz der derselben visuellen Gr6De zugeborigen photographischen Gr6De in) Sinne Milchstrafie - Pol der Milchstraae der Betrag om4. Zur Er- kltirung der beobachteten Beziehung zwischen der Farbe und der Helligkeit der Sterne, die durch eine ein Minimum im Gelb zeigende Kurve dargestellt wird, reicht die Hertzsprung- Pannekoeksche Annahme, da8 die uns nahen Sterne rote und durchschnittlich schwache Sterne sind, aus. Eine bessere Erklbung bietet aber vielleicht die Annahme, da8 die Ge- samtheit der Sterne besteht aus einer Gruppe rnit abnehmender Temperatur roter werdender Sterne und einer zweiten Gruppe niir roter bez. gelber Sterne. Hieran anschlie8end berichtet Herr Schwarsschild noch iiber die Resultate seiner Unter- suchungen tiber die Bewegung des Sternsystems. In der sich an diesen Vortrag aoschlieflenden Diskussioa hebt zuoiichst

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In dem Zirkular I 24 des Harvard College Observatory (A. N. 4159) zeigte Pickering zwei Sterne von sehr kurzer Periode an, deren Veranderlichkeit durch viele Expositionen von je 30 Minuten Dauer auf einer und derselben Platte er- kannt worden ist. Der eine von ihnen ist ST (I 2. I 907) Virginis, dessen durch die Jahreszeit seiner Sichtbarkeit in der Dauer beschrinkte Verfolgung mich eodlich bei zwei Gelegenheiten die Richtigkeit meiner in der Eioleituog zu den Ephemeriden veriinderlicher Sterne f i r 1908 V. J. S. 43 S. 67 ausgesproche- neo Vermutung der Antalgoleigenschaft seines Lichtwechsels hat erkennen lassen. Am 28. und 30. Juni konnte ich den Stern in seinem innerhalb einer Stunde sich abspielenden Aufstieg und in etwa 3 Stunden sich vollziehenden Abstieg seiner Helligkeit beobachteo. Nahe 5 Stunden lang bleibt er kon- stant in der Minimalhelligkeit, wlhrend er im Maximum kaum

Herr MU&Y hervor, daQ die in Potsdam ausgeftihrten Farben- schatzungen eine Bestatigung der in Gottingen erhaltenen Resultate enthielten. Es gehe aus denselben hervor, dafl bei den helleren Sternen bis zur GroBe 6m5 der Prozentsatz gelber Sterne fast konstant und zwar = 52% sei, da13 aber bei der Gr613e 6m5 ein Sprung und eine schnelle Abnahme der gelben Sterne eintrete. An der Diskussion beteiligen sich auch noch die Herren D u n k und Wolf. Herr Kosfer- sitz zeigt in Lichtbildern auf dem Kirchenberge im Gebiete des Monte Maggiore in Istrien aufgenommene, die vorztigliche Ruhe der Luft illustrierende Sternspuren und spricht tiber den Stand der Angelegenheit der in Oesterreich geplanten Errichtung eines Bergobservatoriums. Die Versammlung schlieot sich einstimmig einer von Herrn Palisa beantragten Resolution an, welche lautet : Die Astronomische Gesellschaft anerkennt angesichts der immer ungtinstiger werdenden Lage der in Stadten gelegenen Sternwarten die grooe Wichtigkeit der Bestrebungen, neue Sternwarten an ganz besonders gtinstig gelegenen Punkten und Gegenden insbesondere in hohen Lagen zu errichteo. Dann spricht Herr Franz tiber die Er- gebnisse seiner Forschungen tiber die Entstehung des Mondes. An die PoincarCschen Vorstellungen ankniipfend schliegt er, dafi in Folge der im Augenblick der Trennung von der Erde eingetretenen starken Abnahme der Schwere eine Entweichung der Atniosphlre und dadurch ein Kochen der zahflltssigen Masse entstanden sei, und daQ in diesem Stadium alle wesent- lichen Anderungen eingetreten seien. Mit der Verlangsamung der Rotation muhe eine Abnahme der Abplattung, eine Senkung der iiquatorealen und eine Hebung der polaren Ge- biete Platz greifen, und als eine Folge sind die in dem um z i o gegen den Aquator geneigten GUrtel der Meere auf- tretenden versunkenen Krater und die am Rande der Meere liegenden, teilweise durch die eindringende Meermasse aus- geftillten grogen Krater aufzufassen. Die Mondoberflache zerfallt in drei durch ihre Bildung verschiedene Teile : den leicht zu verstehenden Gtirtel der Meere und die schwerer zu deutenden n6rdlichen und stidlichen Gegenden. Der Vor- tragende erlautert diese Anschauungen an einer Reihe von Lichtbildern und teilt weiter noch mit, daQ die in Breslau

Kiel, 1908 Okt. 3.

I o Minuten verweilt. Aus meinen Beobachtungen des vorigen und dieses Sommers leite ich eine Periode von od41 I 39 ab, wiihrend Pickering od41 2 24 aus i 6 zwischen dem I I. Miirz 1897 und 24. Mai 1906 erhalteoen Aufnahmen angegeben hat. Der nachstjahrigeo Ephemeride filr diesen jetzt in den Sonnenstrahleo verschwindenden Stern werde ich die Elemente 241812 1.4146 + 0.41 139 zugrunde legen.

Den Ort des Sterns, den ich am grogen Refraktor mit dem Lamelleomikrometer bestimmte, habe ich in den Eph. ver. Sterne 1908 V. J. S. 43 S. 7 2 bereits mitgeteilt. Er wurde im AnschluB an BD -0~2819 =AGNic3737 erhalten und ist:

1855 1 4 ~ 2 0 ~ 1 ~ ! 4 4 -0'14' 5271 1900 14 2 2 30.98 - 0 2 7 7.4

Bei dieser Gelegenheit sei bemerkt, daB BD - 0~2825 etwa 4' bis 5 ' zu nordlich im Bonner Atlas verzeichnet ist.

ausgeftihrte Vermessung der Mondkrater sehr weit fortge- schritten sei.

In der Nachmittagssitzung spricht Herr Hcrs Uber seine Methode der Bahnbestimmuog aus drei heliozentrischen Radieo durch Annahme von drei geozentrischen Distanzen, die so korrigiert werden, dal\ die heliozentrischen h e r in einem gr6Bten Kreise liegen und daD die beobachteten geozentri- schen Bewegungen dargestellt werden. Herr Bat tmann macht dann die Versammlung rnit den Resultaten der Berechnung seiner Beobachtungen von Sternbedeckungen bekannt, aus denen insbesondere hervorgeht, da13 die Eioftihrung der aus den neueren Bestimmungen abgeleiteten Randkorrektionen zu einer VergroBerung des Fehlers der Darstelluog ftihreo, so da0 man auf systematische Fehler in diesen Korrektionen schliegen mug. Die Bestimmung scharfer Monddeklinationen auf beiden Erdhalften erscheint in hohem Grade wtinscheos- wert, um zu entscheiden, ob die von Hansen eingefilhrte konstante Korrektion der Mondbreiten und die daraus ent- springende Anderung der Elemente der Mondbahn berechtigt ist. An der Diskussion beteiligen sich auger Herrn Battm- nzann die Herren Witt und U. G. Bakhuyzm. Uber die Beobach- tung des Durchganges dreier dunkler Korper vor der Sonnen- scheibe wPhrend einer Sonnenzeichnung in Agram am I 2. No- vember 1906 macht Herr Kutkra eine Mitteilung. Die duoklen Korper bewegten sich in vertikaler Richtung und blieben auch augerhalb der Sonnenscheibe noch eine kurze Strecke sichtbar. Die Beobachtung erscheint wegen des moglichen Zusammenhanges mit den Perseiden dem Vortragendep der Beachtung wert. Uber ahnliche Wahrnehmungen und ihre Deutung als nicht kosmische Erscheioungen iiuDern sich die Herren Duntr, CharZier und Brm&Z.

Am Abend des dritten Tages vereinigte die Gesellschaft sich auf Einladung des Herrn Btirgermeisters Dr. Lueger in den Rgumen des Rathauses der Stadt Wien bei einem Fest- mahl, und am Nachmittag des vierten Tages fand an Stelle des der Ungunst der Witterung wegen ausgefallenen Aus- fluges nach dem Schneeberge eine Rundfahrt in Aussichts- wagen der elektrischen Stragenbahn rnit sich anschliegender geselliger Vereinigung im Hotel Continental statt.

U. Kobord.

Cfber den neuen Antalgolstern ST Virginis.