beeinflussung der mäuse-in vitro-fertilisation durch verschiedene faktoren — ein modell für die...

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Tabelle 1. Resultate Chlamydia trachomatis-positiv Zervix Fimbrienende Gruppe 1 (n = 10) 3 6 (60%) Gruppe 2 (n = 21) 3 4 (19%) Gruppe 3 (n = 10) 1 2 (20%) Gruppe 4 (n = 10) 0 1 (10%) Patientinnen) ergab oder lediglich tuboovarielle Adhfisionen (drei Patientin- hen). Gruppe 2:21 Patientinnen mit einem oder mehreren Sterilitfitsfaktoren. Gruppe 3: Zehn Patientinnen mit Interruptio und laparoskopischer Tubenste- rilisation im ersten Schwangerschaftsdrittel. Gruppe 4: Zehn fertile Patientinnen mit laparoskopischer Tubensterilisation. Jeder Patientin der Gruppe 1 wurde eine Kontrollpatientin gleichen Alters der Gruppen 3 und 4 zugeordnet. In jeder Gruppe wurde C. trachomatis hfiufiger im Fimbrienende als in der Zervix uteri nachgewiesen. In der Gruppe mit ungeklfirter Sterilit~it oder tuboovariellen Adhfisionen lieg sich der Erreger dreimal hfiufiger nachweisen als in den Kontrollgruppen. Schluflfolgerung: Werden diese Resultate an gr6geren Kollektiven bestfitigt, besteht m6glicherweise ein Zusammenhang zwischen Infektion der Tuben mit C. trachomatis und Sterilitfit. 285. V. Baukloh, M. Seki, L. Mettler (Kiel): Beeinflussung der Miiuse-in vitro-Fertilisation durch verschiedene Faktoren - Ein Modell fiir die mensch- liche extrakorporale Befruchtung Ein Mfiuse-in vitro-Fertilisationsmodell bietet die M6glichkeit, die Wirkung yon Verfinderungen verschiedener Faktoren der extrakorporalen Befruchtung zu effassen, bevor die Ergebnisse auf die Verhfiltnisse bei der menschlichen in vitro-Befruchtung fibertragen werden k6nnen. Die weiblichen Tiere wurden superovuliert durch Injektionen yon 5 IE PMSG und 5 IE HCG im Abstand von 48 Std. Nach 12-14 Std wurden die Eizellen gewonnen, 6 Std lang mit Spermien inkubiert, anschlieBend gewaschen und in frisches Kulturmedium umgesetzt. 24-26 Std spfiter erfolgte die Bestimmung der Befruchtungsrate anhand der erreichten Zweizellstadien. Versuche fiber den Einflul3 verschiedener Prfipa- rationsmethoden von Spermien auf deren Kapazitation mit Inzuchtm~iusen des Stammes C57BL/6 ergaben, dab mit epididymalen Spermatozoen bei 90 min Vorinkubation in einem Gemisch von 5% CO2 in Luft bei 37~ C vergleichbare Ergebnisse zu erzielen waren wie mit uterinem Sperma. Ffir alle weiteren Experimente wurden daher wegen der einfacheren Zugfinglichkeit epididymale Spermien verwendet. Die Kombination yon Oozyten von Hybridweibchen mit Spermien von Inzuchtm~innchen erzielte h6here Befruchtungsraten als das Inzuchtsystem. Als besonders geeignet erwies sich die Verwendung des F1-Hybrids von C58BL/6 x Balb/c- und CBA/J-Mfinnchen. Zur Ermittlung der 608

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Tabelle 1. Resultate

Chlamydia trachomatis-positiv

Zervix Fimbrienende

Gruppe 1 (n = 10) 3 6 (60%) Gruppe 2 (n = 21) 3 4 (19%) Gruppe 3 (n = 10) 1 2 (20%) Gruppe 4 (n = 10) 0 1 (10%)

Patientinnen) ergab oder lediglich tuboovarielle Adhfisionen (drei Patientin- hen). Gruppe 2:21 Patientinnen mit einem oder mehreren Sterilitfitsfaktoren. Gruppe 3: Zehn Patientinnen mit Interruptio und laparoskopischer Tubenste- rilisation im ersten Schwangerschaftsdrittel. Gruppe 4: Zehn fertile Patientinnen mit laparoskopischer Tubensterilisation. Jeder Patientin der Gruppe 1 wurde eine Kontrollpatientin gleichen Alters der Gruppen 3 und 4 zugeordnet.

In jeder Gruppe wurde C. trachomatis hfiufiger im Fimbrienende als in der Zervix uteri nachgewiesen. In der Gruppe mit ungeklfirter Sterilit~it oder tuboovariellen Adhfisionen lieg sich der Erreger dreimal hfiufiger nachweisen als in den Kontrollgruppen.

Schluflfolgerung: Werden diese Resultate an gr6geren Kollektiven bestfitigt, besteht m6glicherweise ein Zusammenhang zwischen Infektion der Tuben mit C. trachomatis und Sterilitfit.

285. V. Baukloh, M. Seki, L. Mettler (Kiel): Beeinflussung der Miiuse-in vitro-Fertilisation durch verschiedene Faktoren - Ein Modell fiir die mensch- liche extrakorporale Befruchtung Ein Mfiuse-in vitro-Fertilisationsmodell bietet die M6glichkeit, die Wirkung yon Verfinderungen verschiedener Faktoren der extrakorporalen Befruchtung zu effassen, bevor die Ergebnisse auf die Verhfiltnisse bei der menschlichen in vitro-Befruchtung fibertragen werden k6nnen. Die weiblichen Tiere wurden superovuliert durch Injektionen yon 5 IE PMSG und 5 IE HCG im Abstand von 48 Std. Nach 12-14 Std wurden die Eizellen gewonnen, 6 Std lang mit Spermien inkubiert, anschlieBend gewaschen und in frisches Kulturmedium umgesetzt. 24-26 Std spfiter erfolgte die Bestimmung der Befruchtungsrate anhand der erreichten Zweizellstadien. Versuche fiber den Einflul3 verschiedener Prfipa- rationsmethoden von Spermien auf deren Kapazitation mit Inzuchtm~iusen des Stammes C57BL/6 ergaben, dab mit epididymalen Spermatozoen bei 90 min Vorinkubation in einem Gemisch von 5% CO2 in Luft bei 37 ~ C vergleichbare Ergebnisse zu erzielen waren wie mit uterinem Sperma. Ffir alle weiteren Experimente wurden daher wegen der einfacheren Zugfinglichkeit epididymale Spermien verwendet. Die Kombination yon Oozyten von Hybridweibchen mit Spermien von Inzuchtm~innchen erzielte h6here Befruchtungsraten als das Inzuchtsystem. Als besonders geeignet erwies sich die Verwendung des F1-Hybrids von C58BL/6 x Balb/c- und CBA/J-Mfinnchen. Zur Ermittlung der

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wirksamsten Spermienmenge ffir die Kombination wurden die Oozyten mit Konzentrationen von 103-106 Spermatozoen pro ml inkubiert, wobei sich mit 10 Spermien/ml gute Erfolge erreichen lieBen (94% der Eizellen vom Cumulus befreit, 52% mit zwei Polk6rpern, Fertilisationsrate 50%). Die Inkubation vor der Zugabe zu den Oozyten fiber verschiedene Zeitr/iume (30, 60, 90, 120 und 150 min) ergab, dab eine Kapazitationszeit von 90 rain die gtinstigste Bedingung ffir die in vitro-Fertilisation darstellte. Ein Vergleich des kfiuflichen BMOC-3- (ein modifiziertes Brinster-Medium) mit selbstangesetztem Toyoda-Medium zeigte konstantere Fertilisationsraten mit dem von Toyoda beschriebenen Befruchtungsmedium. Wir testeten auBerdem den Effekt eines erh6hten Bovinserumalbumingehaltes von 30 mg/ml gegeniiber 4 mg/ml, wie von den Autoren angegeben, und konnten eine Steigerung der Fertilisationsrate von 16% feststellen. Die Wirkung eines weiblichen Hormons auf die friJhe Entwicklung von Mausoozyten wurde durch die Zugabe von HCG zum Befruchtungsmedium in verschiedenen Konzentrationen untersucht. Die Fer- tilisationsrate selbst wurde nicht beeinflugt, jedoch zeigte sich nach Zugabe von 15 IE HCG wfihrend der Befruchtungsperiode eine Erh6hung der Rate der entstandenen Morulastadien (54% gegenfiber 46% mit 5 IE und 42% mit 10 IE HCG). Die effektivste HCG-Konzentration bleibt zu ermitteln, auBerdem soil der Einflug anderer Hormone wie Ostrogene und Progesteron in Betracht gezogen werden. FOr die extrakorporale Befruchtung beim Menschen benutzen wir in Anlehnung an Lopata HAM's F-10 als Befruchtungsmedium. Die Spermien kapazitieren 1-1,5 Std vor der zu erwartenden Eizellgewinnung, die Insemination erfolgt mit 10 6 gut beweglichen Spermatozoen pro ml Medium. Das Befruchtungsmedium enthfilt 5 mg Humanserumalbumin pro ml, das Kulturmedium, in das die Oozyte nach 12 Std umgesetzt wird, 15% inaktives Serum der entsprechenden Patientin.

286. D. H. A. Maas (Hannover): Proteine der Eileiterspiilflfissigkeit beim Menschen Der Eileiter des S~iugetieres ist als Ort der Befruchtung der Eizelle und der ersten Entwicklungsstufen des neuentstandenen Keimes von hervorragender Bedeutung. Dabei liegen fiber das Eileitersekret des Menschen nur sehr wenige Untersuchungsberichte vor. Anhand yon 319 Eileiterprfiparaten von 190 Patientinnen wurde der Proteingehalt und die EiweiBzusammensetzung des Eileitersekretes untersucht. Die Eileiter wurden unmittelbar nach der Exstir- pation mit 5 ml Aqua dest. vom Fimbrienende her durchsptilt. Nach der Bestimmung des Proteingehaltes wurden die Proben gefriergetrocknet und in einer Polyacrylamidgelelektrophorese aufgetrennt. Dabei zeigte sich, dab der Proteingehalt des Eileitersekretes um den Ovulationstermin (0,73 + 0,57 mg, n = 34) und w/ihrend der Schwangerschaft (0,86 + 0,36 mg, n = 3) am h6chsten ist. Umgekehrt finden sich die niedrigsten Werte bei den menopausalen Frauen ohne ()strogensubstitution (0,40 + 0,26 mg, n = 56), wfihrend der Amenorrhoe (0,45 + 0,26 rag, n -- 16) und in der frfihen Follikelphase (0,42 + 0,23 mg, n = 19). Die elektrophoretische Auftrennung der Eileiterproteine ergab in nahezu allen untersuchten Prfiparaten neben Albumin und Transferrin eine deutliche Bande im Postalbuminbereich (Rm 0,68). Ein Protein mit gleicher

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