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Wiener Medizinische Wochenschrift ISSN 0043-5341Volume 164Combined 11-12 Wien Med Wochenschr (2014)164:228-238DOI 10.1007/s10354-014-0277-x
(Hoch-)intensives Intervalltrainingmit Kindern und Jugendlichen imNachwuchsleistungssport
Florian Azad Engel & Billy Sperlich
1 23
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review
228 (Hoch-)intensives Intervalltraining mit Kindern und Jugendlichen im Nachwuchsleistungssport 1 3
Zusammenfassung Um die Effektivität von (Hoch-)inten-sivem Intervalltraining (HIIT) im Nachwuchsleistungs-sport und bei untrainierten gesunden Kindern und Jugendlichen in der wissenschaftlichen Literatur ein-zuschätzen, wurde eine computerbasierte Literaturre-cherche in den elektronischen Datenbanken PubMed, MEDLINE, SPORTDiscus und Web of Science durch-geführt. Studien, welche die Auswirkungen von HIIT-Interventionen auf die Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen (9–18 Jahre) anhand von Analysen der motorischen oder leistungsphysiologischen Kenngrößen der Probanden, vor und nach der Trainingsinterven-tion, analysierten, wurden berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigten eine Verbesserung aerober und anaerober Leis-tungsparameter bei einer Anwendung von zwei bis drei Einheiten HIIT pro Woche über einen Zeitraum von fünf bis zehn Wochen, zusätzlich zum normalen Training. Langzeitstudien zu HIIT, welche auf langfristige Trai-ningseffekte hinweisen, fehlen. Darüber hinaus wurde aufgrund von physiologischen Besonderheiten während HIIT-Protokollen eine verbesserte Ermüdungsresistenz bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen belegt, was als gute Voraussetzung für die Anwendbarkeit von HIIT bei Kindern interpretiert werden kann.
Schlüsselwörter Hoch intensives Training · Ausdauer · Anpassungserscheinungen · Kinder und Jugendliche · Trainingseffekte
High-intensity interval training for young athletes
Summary A computer-based literature research dur-ing July 2013 using the electronic databases PubMed, MEDLINE, SPORTDiscus and Web of Science was per-formed to assess the effect of the high intensity interval training (HIIT) on sport performance in healthy children and adolescents. Studies examining the effect of HIIT on aerobic and anaerobic performance pre and post to HIIT-Interventions in children and adolescents (9–18 years) were included. The results indicate increased aer-obic and anaerobic performance following two or three HIIT sessions per week for a period of five to ten weeks, additional to normal training. Results regarding long term effects following HIIT have not been documented so far. In addition, due to the physiological characteris- tics during HIIT protocols improved fatigue resistance has been demonstrated in children as compared to adults, which may be interpreted as a prerequisite for the appli-cability of HIIT in children.
Keywords High intensity training · Endurance · Adap-tions · Children and adolescents · Performance im-provements
Einleitung
Das (Hoch-)intensive Intervalltraining (HIIT) wird in der wissenschaftlichen Literatur seit geraumer Zeit als „neue“ Trainingsmethode zur Verbesserung der sub-maximalen und maximalen Ausdauerleistungsfähigkeit von erwachsenen Athleten [1–5] wie auch im klinischen
Prof. Dr. B. Sperlich ()Lehrstuhl für Sportwissenschaft, Institut für Sportwissenschaft, Julius -Maximilians Universität Würzburg,Judenbühlweg 11, 97082 Würzburg, DeutschlandE-Mail: [email protected]
F. A. Engel, Dipl Spo SciForschungszentrum für den Schulsport und den Sport von Kindern und Jugendlichen, Karlsruhe Institut für Technologie,Karlsruhe, Deutschland
Eingegangen: 15. Januar 2014 / Angenommen: 17. März 2014 / Online publiziert: 15. April 2014© Springer-Verlag Wien 2014
Wien Med Wochenschr (2014) 164:228–238DOI 10.1007/s10354-014-0277-x
(Hoch-)intensives Intervalltraining mit Kindern und Jugendlichen im Nachwuchsleistungssport
Florian Azad Engel · Billy Sperlich
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review
(Hoch-)intensives Intervalltraining mit Kindern und Jugendlichen im Nachwuchsleistungssport 2291 3
Setting [6] angewendet. Arbeiten aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts [7] dokumentierten bereits wesent-liche Anpassungserscheinungen des Herz-Kreislaufsys-tems im Zuge von intensivem Intervalltraining, welches zuerst in der Leichtathletik seine Anwendung fand.
Das Spektrum der Intensität, Dauer und Häufigkeit von HIIT ist in der Literatur uneinheitlich und wird meist mit maximalen (ca. 90–100 % der maximalen Laufge-schwindigkeit oder Leistung, Herzfrequenz sowie Sauer-stoffaufnahme (VO2
)) und supramaximalen (> 100 %) Intensitäten oder sogenannten „all out“ Belastungen im Intervallprinzip definiert [4, 5]. Die Dauer der einzelnen Intervalle variiert zwischen 6 s und 8 min mit Pausenlän-gen von 45 s bis 8 min.
HIIT-Interventionen sind im Nachwuchsleistungs-sport bei weitem nicht so intensiv erforscht wie bei erwachsenen Athleten oder im klinischen Setting. Neu-ere HIIT-Studien bei Kindern und Jugendlichen deuten darauf hin, dass die „Grundfitness“, sowie spezielle aerobe und anaerobe Fähigkeiten, insbesondere zeitsparend verbessert werden können und daher HIIT als sinnvolle Trainingsmethode in dieser Alterspanne Anwendung findet [8–16]. Lange Zeit ging man davon aus, dass die anaerobe Leistungsfähigkeit im Kindesalter kaum oder gar nicht trainierbar sei [17–19]. Ursache dafür war u.a. die „Trigger-Hypothese“ von Katch (1983) [17], die besagt, dass vor Beginn der Pubertät intensives Ausdauertrai-ning zu keinen oder keinen lohnenswerten Verbesse-rungen der anaeroben Kapazität führen würde. Als Folge dieser Theorie wurden kontinuierliche, niedrig-intensive Belastungsformen als Ausdauertrainingsmethoden für Kinder und Jugendliche in deutschsprachigen Lehrbü-chern zur Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit favorisiert [18, 19].
Ziel dieses Übersichtsartikels ist es: 1.) die aktuel-len Ergebnisse von HIIT-Studien im Nachwuchsleis-tungssport zusammen zu fassen, 2.) die Effektivität von HIIT für Kinder und Jugendliche zu analysieren und 3.) anhand der Ergebnisse Kriterien zur Gestaltung von HIIT-Protokollen für den Nachwuchsleistungssport zu erstellen und 4.) Vorschläge zur Periodisierung von HIIT im Nachwuchsleistungssport zu erarbeiten.
Methodik
Im Juli 2013 wurde eine Literaturrecherche in den elek-tronischen Datenbanken PubMed, MEDLINE, SPORT-Discus und Web of Science durchgeführt. Die folgenden Schlüsselwörter wurden für die Suche nach relevanten Artikeln verwendet: „High intensity (interval) training“, „high intensive (interval) training“, „sprint interval trai-ning“, „interval training“, „exercise“, „children“, „adole-scents“, „block periodization“, „endurance performance“, „training“. Zusätzlich wurden die Literaturlisten der ver-wendeten Artikel und von bereits vorher identifizierten Artikeln nach weiteren relevanten Studien durchsucht. Ausgeschlossen wurden Studien mit erkrankten sowie älteren (> 18 Jahre) Probanden (Abb. 1).
Originalstudien mit „peer-review“ Verfahren wurden berücksichtigt, welche HIIT-Interventionen und die Aus-wirkungen auf die Leistungsfähigkeit von männlichen oder weiblichen Kindern und Jugendlichen (9–18 Jahre) jeweils vor und nach einer HIIT-Intervention analysier-ten. Zur Analyse der Trainingseffekte von HIIT auf moto-rische oder leistungsphysiologische Kenngrößen, wie die aerobe und anaerobe Ausdauerleistungsfähigkeit, Kraftfähigkeiten und die sportartspezifische Leistungs-fähigkeit sowie Studien mit und ohne Kontrollgruppen wurden akzeptiert. Studien mit gesunden, nicht über-gewichtigen oder adipösen, trainierten und untrainier-ten Kindern und Jugendlichen wurden ausschließlich einbezogen.
Ergebnisse
Von den ursprünglich n = 64 identifizierten Studien in den Datenbänken wurden, basierend auf den Ein- und Aus-schlusskriterien, letztlich n = 15 Studien in diesem Über-sichtsartikel analysiert (Abb. 1).
Charakterisierung der HIIT-Interventionen
Die in Tab. 1 dargestellten HIIT-Studien analysier-ten Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 18 Jahren der Sportarten Fußball, Basketball, Handball, Triath-lon, Schwimmen und Ski-Alpin (VO
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39,9–65,3 ml·min−1·kg−1) sowie untrainierte (VO2max
bzw. VO
2peak 43,9–46,2 ml·min−1·kg−1) männliche und weibliche
Kinder und Jugendliche.Die Intervalldauer betrug je nach Protokoll zwischen
10 s und 4 min mit jeweils drei bis 40 Wiederholungen. Die Trainingsinterventionen umfassten eine Zeitspanne von vier bis zehn Wochen, mit durchschnittlich zwei bis
Abb. 1 Flow Diagramm des Auswahlprozesses relevanter Studien
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review
230 (Hoch-)intensives Intervalltraining mit Kindern und Jugendlichen im Nachwuchsleistungssport 1 3
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(Hoch-)intensives Intervalltraining mit Kindern und Jugendlichen im Nachwuchsleistungssport 2311 3
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232 (Hoch-)intensives Intervalltraining mit Kindern und Jugendlichen im Nachwuchsleistungssport 1 3
hochintensive Aktionen (+ 18 %) während sich die Geh-strecken reduzierten. In der Studie mit jungen Schwim-mern bewirkte das HIIT eine signifikante Verbesserung der Schwimmleistung (2000 Meter Test und verbesserte Punktzahl in der Bewertung der 100 Meter Schwimmleis-tung nach LEN Punktesystem) [14].
Die zentrale und periphere Ermüdungsresistenz („Fatigue Resistance“) während HIIT bei Kindern und Erwachsenen
Detaillierte Übersichtsarbeiten [24, 25] dokumentieren, dass die körperliche Ermüdung während HIIT bei Kin-der- und Jugendlichen im Vergleich zu Erwachsenen ver-langsamt ist und gleichzeitig die Regeneration nach HIIT schneller erfolgt (siehe Tab. 2). Die biologischen Mecha-nismen erhöhter Ermüdungsresistenz (im internationa-len Sprachgebrauch als „Fatigue Resistance“ bezeichnet) während HIIT bei Kindern und Jugendlichen sind bisher nicht gänzlich geklärt und wahrscheinlich auf eine Viel-zahl von physiologischen, anatomischen und psycholo-gischen Faktoren zurück zu führen.
Zahlreiche Untersuchungen zeigten, dass Kin-der gegenüber Jugendlichen und Erwachsenen einen geringeren Rückgang der absoluten sowie auf das Kör-pergewicht relativierten Leistung im Verlauf von HIIT aufweisen (siehe Tab. 2). Die Abnahme der dynamischen Muskelkraft während maximal ausgeführter isokineti-scher Knieextension ist bei 11-bis 14-jährigen Kindern geringer als bei Jugendlichen und Erwachsenen [26–29] (siehe Tab. 2). Auch Studien mit sportartspezifischen Testprotokollen auf dem Fahrrad (10 × 10 s Sprint, 2 × 30 s Sprint, 1 × 90 s Sprint) und mit dem Armkurbelergome-ter (1 × 30 s) sowie auf dem Laufband (10 × 10 s Sprint) und bei Feldtests im Laufen (10 × 10 s Sprint; 6 × 20 s Sprint) zeigten weniger starke Abnahmen der dynami-schen Muskelkraft bei Kindern gegenüber Jugendlichen und Erwachsenen (siehe Tab. 2).
Hebestreit et al. (1993) untersuchten die Regeneration von Kindern im Vergleich zu Erwachsenen nach einem Wingate Anaerobic Test. Die 10-jährige Jungen waren in der Lage bereits nach 2 min Regeneration 96,4 % ihrer Leistung aus dem ersten 30-sekündigen Maximaltest auf dem Fahrradergometer zu reproduzieren, die erwach-senen Männer benötigten 10 min Regenerationszeit, um 94,0 % der Leistung aus dem ersten Wingate Anaerobic Test zu erreichen [30].
Biologische Ursachen der besseren Ermüdungsresistenz von Kindern gegenüber Erwachsenen
Blutlaktatkonzentration Kinder weisen im Vergleich zu erwachsenen Sportlern geringere absolute Blutlaktat-werte während und nach intensiven Einzel- und Inter-vallbelastungen auf [31–34]. Die geringeren Laktatwerte
drei HIIT Trainingseinheiten pro Woche. In zwei Studien absolvierten die Athleten einen Trainingsblock von 11 bzw. 14 Tagen mit jeweils 15 HIIT Trainingseinheiten [15, 16]. Langzeitstudien, welche Hinweise auf die Nachhal-tigkeit beinhalten oder auf Langzeiteffekte von HIIT hin-deuten, sind bisher nicht vorhanden.
Als Trainingsintensitäten wurden in der Literatur hohe bis sehr hohe Belastungsintensitäten gewählt. Am häu-figsten wurde die Belastungsintensität von 90–95 % der maximalen Herzfrequenz [8, 10–13, 15, 16] angegeben. Weitere Studien definieren die Intensität der Intervalle als „all out“ Belastungen [20], anhand 90 % der persönli-chen Bestzeit [14], 90 % der Geschwindigkeit der aeroben Kapazität [21, 22], sowie mit Intensitäten von 30 % ober-halb der individuellen anaeroben Schwelle [9] (Tab. 1). Die Pausengestaltung erfolgt überwiegend aktiv (50–70 % HFmax
) [8, 10–13, 15] und in einigen Studien passiv [16, 20, 23]. Die Pausendauer reicht von 10 s bis 3 min. Die Durchführung von HIIT erfolgt teilweise sportartspezi-fisch, beispielsweise als 4 × 4 min Dribbelparcours mit Ball für Fußballspieler [8, 12] oder als Schwimmtraining für Schwimmer [9, 14] und als Schwimm- und Radtrai-ning für Triathleten [16]. In einigen Studien erfolgte das HIIT teilweise in einer von der Zielsportart weitgehend unabhängigen Form, wie beispielsweise HIIT auf dem Fahrradergometer für Skifahrer [15] oder als Intervall-läufe ohne Ball für Fußballer [10, 13] bzw. Basketballer [22] und Handballer [21].
Als Kontrollintervention wurde meist ein submaxima-les Ausdauertraining (50–85 % der HFmax
oder 85 % der Geschwindigkeit der Bestleistung) mit längerer Dauer pro Trainingseinheit [9, 13, 14, 20] oder das normale sportartspezifische Vereinstraining [15] durchgeführt. In zwei Studien wurde keinerlei Training mit der Kontroll-gruppe absolviert [20, 23].
Effekte von HIIT auf aerobe und anaerobe Leistungskomponenten
Die meisten Studien zeigen, als wesentlichste Anpassung infolge von HIIT (Tab. 1), eine signifikante Verbesse-rung der absoluten und relativen VO
2max bzw. VO
2peak von
durchschnittlich 7,9 % ± 3,9 (Range: 1,0–11,5 %) in 2–10 Wochen (Durchschnitt: 6,3 Wochen).
Zwei Studien demonstrierten Leistungsverbesserun-gen anaerober Komponenten im High Box Jump [15] und im Wingate Anaerobic Test [20], sowie die Verbes-serung von Sprint- und Sprungleistungen [12, 13]. Die komplexe sportartspezifische Leistungsfähigkeit der jungen Sportler verbesserte sich ebenfalls in Folge der HIIT Interventionen. Nach der HIIT Trainingsphase wie-sen jugendliche Fußballer im Fußballspiel eine erhöhte absolvierte Distanz, eine höhere Anzahl von Sprints und Ballbesitzen auf und das Fußballspiel konnte in höheren Intensitätsbereichen absolviert werden [10]. Die Fuß-baller in der Studie von Impellizzeri et al. (2006) [11] wiesen nach dem HIIT im Fußballspiel ebenfalls eine höhere absolvierte Laufstrecke auf, absolvierten mehr
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Austausch und Verteilung von Metaboliten und führen insgesamt zu einer geringeren maximalen Laktatkonzen-tration [31, 35, 37] nach HIIT.
Während HIIT weisen Kinder bei gleichen Laktatkonzen- trationen niedrigere und kaum veränderte H+-Ionenk- onzentrationen als Erwachsene auf [33]. Kinder können im Vergleich zu Erwachsenen die Ratio von Blutlaktat zu H+ über eine höhere Atemfrequenz besser regulieren und somit mehr CO
2 zu Beginn der Belastung abatmen
[33]. Zudem weist der kindliche Säure-Basen Haushalt im Vergleich zu dem eines Erwachsenen womöglich eine bessere Diffusion von H+ Ionen zwischen Sarkolemm und Kapillarwänden auf [37].
Muskelfaserspektrum, Muskelmasse und Muskelfaserre-krutierung Die geringere absolute Laktatkonzentration und Leistungsabgabe mit erhöhter Ermüdungsresistenz bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen kann auf ein unterschiedliches Muskelfaserspektrum zurückzuführen
bei Kindern können durch a) eine geringere Produktion, b) bessere Verteilung innerhalb und zwischen unterschied-lichen Gewebskompartimenten (v.a. Blut, Muskulatur) sowie c) höhere Elimination oder einer Kombination aus a), b), c) zurückzuführen sein.
Eine geringere Laktatproduktion kann auf die insge-samt geringere kindliche Muskelmasse zurückzuführen sein [24, 25]. Hinsichtlich der Laktatelimination von Kin-dern und Jugendlichen ist die Literaturlage uneinheit-lich. Während Beneke et al. [2005] [31] bei präpubertären Jungen eine schnellere Elimination von Blutlaktat nach einer einzelnen intensiven Belastung (Wingate Anae-robic Test) gegenüber Jugendlichen und Erwachsenen feststellte, konnte Dotan et al. (2003) [35] keine unter-schiedlichen Eliminationsraten von Jungen und Män-nern nachweisen.
Kürzere Kreislaufzeiten aufgrund kürzerer Perfusions-strecken zwischen Muskelgewebe und Kapillargefäßen bei Kindern [36] bedingen prinzipiell einen schnelleren
Tab. 2 Literaturübersicht zu Studien über altersabhängige Ermüdung (Muscle Fatigue) während Hochintensivem Training (Ein-zelbelastungen) und Hochintensivem Intervalltraining (Intervallbelastungen) bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. (mo-difiziert nach: Ratel et al., 2006, S. 1036)
Autoren Probanden/Alter/Geschlecht Sportart Protokoll Indizes Regenerationsverhalten
Buchheit et al. (2010)[34]
Kinder: 9,6/♂Jugendliche: 15,2/♂Erwachsene: 20,4/♂
Fahrradergometer 10 × 10 s; Pause: 5 min STMP Kinder = Jugendliche = Erwachsene
Dipla et al. (2009)[27]
Kinder: 11,3/♂Jugendliche: 14,7/♂Erwachsene: 24,0/♂Kinder: 10,9/♀Jugendliche: 14,4/♀Erwachsene: 25,2/♀
Isokinetischer Dynamo-meter
4 × 18 Knieextensionen und Knieflexionen; Pause: 1 min
FR Jungen >Jugendliche >MännerMädchen >JugendlicheMädchen >FrauenJugendliche = Frauen
Paraschos et al. (2007)[29]
Kinder: 10,5/♂Erwachsene: 24,3/♂
Isokinetischer Dynamo-meter
25 x maximale isokineti-sche Knieextensionen
STMP Jungen > Männer
Zafeiridis et al. (2005)[26]
Kinder: 11,4/♂Erwachsene: 24,1/♂
Isokinetischer Dynamo-meter
4 × 30 s; Pause: 1 min2 × 60 s; Pause: 2 min
STMP Jungen > Männer
Ratel et al. (2004)[70]
Kinder: 11,7/♂|Erwachsene: 22,1/♂
Nicht motorisiertes Lauf-band & Fahrradergometer
10 × 10 s; Pause: 15 s PPTotal Work
Jungen > Männer
Halin et al. (2003)[71]
Kinder: 10,5/♂Erwachsene: 21,5/♂
Armergometer 1 × 30 s maximale isomet-rische Ellbogenflexion
FR Jungen > Männer
Lazaar et al. (2002)[72]
Kinder: 11,0/♂Erwachsene: 21,3/♂
Laufen 10 × 10 s; Pause: 30 s; 1- und 5 min
Zurück gelegte Strecke
Jungen > Männer
Ratel et al. (2002)[33]
Kinder: 9,6/15,0/♂Erwachsene: 20,4/♂
Fahrradergometer 10 × 10 s; Pause: 30 s STMP Jungen > Männer
Dupont et al. (2000)[73]
Kinder: 11,6/♂Erwachsene: 18,4/♂
Laufen 6 × 20 s; Pause: 1 min Zurück gelegte Strecke
Jungen > Männer
Soares et al. (1996)[74]
Kinder: 12,1/♂Erwachsene: 28,3/♂
Bankdrücken (Arm- und Brustmuskulatur)
5 × 80 % des ORM bis zur Erschöpfung; Pause: 90 s
Anzahl der Wie-derholungen
Jungen = Männer
Gaul et al. (1995)[75]
Kinder: 11,4/♂Erwachsene: 22,6/♂
Fahrradergometer 1 × 90 s Sprint FR Jungen > Männer
Kanehisa et al. (1995)[28]
Kinder: 14/♂Erwachsene: 18–25/♂
Isokinetischer Dynamo-meter
50 x Knieextensionen Höchste aufge-zeichnete Kraft
Jungen > Männer
Hebestreit et al. (1993)[30]
Kinder: 10,3/♂Erwachsene: 21,6/♂
Fahrradergometer 2 × 30 s; Pause: 1-, 2- und 10 min
STMP Jungen > Männer
♂ männlich, ♀ weiblich, P Pause, STMP Short Term Muscle Power (Kurzzeitmuskelkraft), ORM One Repetition Maximum (Maximales Gewicht welches einmal gestemmt werden kann), FR Fatigue Resistance (Ermüdungswiederstandsfähigkeit), FI Fatigue Index (Ermüdungsindex im Wingate Anaerobic Test), PP Peak Power (Höchste mechanische Kraft im Sprint auf dem Fahrradergometer)
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234 (Hoch-)intensives Intervalltraining mit Kindern und Jugendlichen im Nachwuchsleistungssport 1 3
laufzeiten [24, 25, 56] und Perfusionsstrecken zwischen Muskelgewebe und Kapillargefäßen [36] begründet. Ein weiterer Grund für die schnellere Regeneration der Sauerstoffaufnahme könnte das kleinere Sauerstoffdefi-zit der Kinder zu Beginn der intensiven Belastung sein, welches eine kleinere Sauerstoffschuld zur Folge hat und somit nach Ende der Belastung die schnellere Rückkehr zu Ruhewerten ermöglicht [51].
Basierend auf früheren Arbeiten [24] fasst Abb. 2 eine Vielzahl von potentiellen Faktoren zusammen, die die erhöhte Ermüdungsresistenz von Kindern erklären.
Gesundheitliche Aspekte zum HIIT mit Kindern
Um ein dauerhaftes „Overreaching“ oder gar ein Über-trainingszustand durch HIIT bei Kindern und Jugend-lichen zu vermeiden, müssen generelle Strategien zur Periodisierung von HIIT im Nachwuchsleistungssport erarbeitet werden. Das HIIT weist naturgemäß eine hohe kardiopulmonale und metabolische Beanspruchung auf und eine, je nach Sportart (Laufen vs. Fahrradergo-meter), erhöhte Belastung für den passiven Bewegungs-apparat. Sprunghaft gesteigerte und dauerhaft hohe körperliche Beanspruchungen können negativ auf das Immunsystem wirken [57] und ein sogenanntes „Over-reaching“ auslösen, was einen Leistungsrückgang sowie Burnoutsymptome bewirken kann [23, 58]. Zudem kön-nen hohe Umfänge (> 18 Std/Woche) von starken Stoß- und Sprungbelastungen vor und während der Pubertät negativ auf das Längenwachstum der Knochen von jun-gen Athletinnen wirken [59, 60].
Zu betonen ist natürlich, dass HIIT einen sehr unter-schiedlichen Intensitätsgrad aufweisen kann, der bekanntlich von anaerob-alaktaziden Belastungen bis hin zu hoch laktaziden Belastungen reichen kann.
Bei der Diskussion um intensive Belastungen im Nachwuchsleistungssport muss zwischen chronisch-einseitiger Frühspezialisierung im Hochleistungssport und Intensivierung von Belastungen im Training diffe-renziert werden. Beeinträchtigungen im Längenwachs-tum des passiven Bewegungsapparates wurden bisher nur bei exzessiv und andauernd wiederholten Sprün-gen und Stoßbelastungen bei Wettkampfturnerinnen im frühen Kindesalter beobachtet, wobei die Turnerinnen extrem hohe Trainingsumfänge absolvierten [59–61]. In einem geringeren Umfang durchgeführte intensive Sprungbelastungen (über 7 Monate 3x/Woche 100 beid-beinige Sprünge von einer 61 cm hohen Kiste) hingegen haben einen positiven Effekt auf die Mineraldichte in Hüftgelenk und Wirbelsäule von vorpubertären Jungen und Mädchen (7,5 Jahre) [62].
Da die Interventionsdauer der vorgestellten HIIT-Stu-dien den Zeitraum von 10 Wochen nicht überschreitet und das jährliche Wachstum von vorpubertären Kin-dern in etwa 5 cm pro Jahr beträgt, ist es unwahrschein-lich dass diese relativ kurzen Interventionen von HIIT sich negativ auf das Wachstum von Kindern auswirken [63, 64]. Interventionsstudien zu Krafttraining mit hoher
sein. Kinder verfügen über einen höheren Anteil an Typ I Muskelfasern als Erwachsene [38–41]. Typ I Muskelfa-sern oxidieren Laktat aufgrund einer hohen Dichte an Monocarboxylat-Transporter 1 (MCT1
: Protein in der Zellmembran, welches die Diffusion von Laktat und H+ aus der Muskelzelle katalysiert und ein Übersäuern der Muskelzelle vermeidet), wodurch Laktattransport und -elimination beschleunigt sind [42, 43]. Der hohe Anteil an Type II Muskelfasern im Muskelfaserspektrum bei männlichen Erwachsenen führt zwar zu höheren Spit-zenwerten der mechanischen Leistung, aber auch zu einer erhöhten Ermüdung während HIIT [44, 45].
Resynthese von Kreatinphosphat Zur Minimierung des ermüdungsbedingten Abfalls der Leistung während intensiver Muskelarbeit kommt der Biosynthese ener-gieliefernder Prozesse, insbesondere die Resynthese von Kreatinphosphat (KP), in den Intervallpausen eine besondere Bedeutung zuteil. Die Wiederauffüllung der KP-Speicher bei Erwachsenen ist eng mit der oxidativen Kapazität verknüpft [46]. Je höher die oxidative Kapa-zität, desto schneller wird KP resynthetisiert, was eine erhöhte Ermüdungsresistenz während HIIT erklärt [46]. Erwachsene weisen im ersten von zehn intensiven Inter-vallen eine stärkere Entleerung der KP-Speicher auf als neunjährige Kinder [47]. Kinder (6–12 Jahre) füllen ihre intramuskulären KP-Speicher in der Wade nach einer stufenweise ansteigenden Belastung schneller auf als Erwachsene [48]. Als Grund für die schnellere Auffüllung bzw. die langsamere Entleerung der kindlichen KP-Spei-cher wird vermutet, dass Kinder während HIIT vermehrt oxidative als glykolytische Stoffwechselwege beanspru-chen [24, 25, 47].
Sauerstoffaufnahme- und Sauerstoffkinetik Die meis-ten Studien zeigen eine signifikante Verbesserung der absoluten und relativen VO2max
von durchschnittlich 7,9 % ± 3,9 (Range: 1,0 –11,5 %) nach 2–10 Wochen HIIT. Eine gesteigerte VO
2max wirkt sich in Ausdauersportarten
[49] sowie in Spielsportarten [10, 50] positiv auf die sport-spezifische Leistungsfähigkeit aus.
Zu Beginn von HIIT zeigen Kinder ein schnelleres Ansteigen der Sauerstoffaufnahme als Erwachsene [51–54]. Während sich die initiale Sauerstoffaufnahme bei submaximaler körperlicher Arbeit zwischen Kindern und Erwachsenen nicht unterscheidet, reagiert die Sauer-stoffaufnahme bei intensiven Belastungen bei Kindern schneller [51, 53]. Die schnellere Anpassung der Sauer-stoffaufnahme an einen erhöhten Bedarf bei intensiver körperlicher Arbeit ermöglicht es Kindern im Vergleich zu Erwachsenen länger aerobe Stoffwechselvorgänge zu nutzen und erst zu einem späteren Zeitpunkt die anae-robe Energiebereitstellung vermehrt zu beanspruchen [53]. Darüber hinaus zeigt sich nach intensiven Belas-tungen bei Kindern ein schnelleres Regenerationsver-halten in der Sauerstoffaufnahme [30, 55] sowie in der CO2
Abgabe und der Atemfrequenz als bei Erwachsenen [30, 52]. Die Ursachen für die schnellere Regeneration der Sauerstoffaufnahme liegen wohl in kürzeren Kreis-
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(Hoch-)intensives Intervalltraining mit Kindern und Jugendlichen im Nachwuchsleistungssport 2351 3
Spielsportarten sind bei der Trainingsgestaltung zu beachten.
5. Bei Muskel- oder Gelenkproblemen, Abgeschlagen-heit oder nachlassender Schulleistungen ist ein Über-lastungssyndrom zu prüfen. Der motivationale Hin-tergrund der Kinder ist in solchen Fällen sorgfältig zu prüfen.
6. Die Athleten sollten über Hitze-/Kälteschädigungen, Übertraining und den damit verbundenen Verletzun-gen aufgeklärt werden.
7. Den Athleten, Eltern und Trainern sollte die Möglich-keit gegeben werden, sich über Themen wie Sporter-nährung, Flüssigkeitszufuhr und Übertrainingssymp-tome zu informieren, um eine hohe Leistungsfähigkeit gewährleisten und Gesundheitsbeeinträchtigungen vermeiden zu können.
8. Trainer sollten besonders darauf achten, dass die Kin-der von ihren Eltern nicht zu einer exzessiven Wett-kampfteilnahme gedrängt werden.
Praktische Empfehlungen und Praxisbeispiele
HIIT ist aufgrund seines relativ geringen Zeitbedarfs und seiner Effizienz, die sich in den Trainingseffekten wiederspiegelt, dazu geeignet variabel im Training von Nachwuchsleistungssportlern berücksichtigt zu werden. Prinzipiell liegen dem HIIT vor allem drei Protokolle zu Grunde, die individuell in die jeweilige Trainingseinheit bzw. Sportart transferiert werden können:
1. Protokolle mit sehr kurzer Belastungs- und Entlas-tungsdauer: ≤ 15 s; z. B. 8–10 × 15 s Belastung (100–120 % vVO
2max) mit ca. 15 s passiver Pause [5]
Muskelspannung und anaeroben Komponenten mit vorpubertären Kindern (< 20 Wochen) zeigten keinen negativen Einfluss auf das Wachstum von vorpubertä-ren Kindern [64, 65]. In wieweit für den Aspekt Wachs-tum eine Übertragbarkeit vom Krafttraining auf das HIIT vorliegt kann nur mit HIIT Langzeitstudien empirisch überprüft werden. Jedoch existieren bisher keine empi-rischen Hinweise dass HIIT sich auf Größenwachstum oder Geschlechtsreife von Kindern auswirkt [63].
Entgegen der teilweise vertretenen älteren Lehrbuch-meinung belegen wissenschaftliche Trainingsstudien anschaulich die positive Wirkung von intensiven Trai-ningsmethoden auf die Ausdauerleistungsfähigkeit von Erwachsenen, aber auch von Kindern und Jugendlichen. Diese Effekte sind in vergleichsweise kurzer Zeit erreich-bar. Einer Überforderung des kindlichen Organismus muss durch eine gezielte Beobachtung der chronischen Belastungsantwort gegengesteuert werden. Übertrai-ningsphänomene können natürlich auch bei Kindern auftreten. Von der American Academy of Pedriatics [66] liegen hier klare Empfehlungen vor:
1. Pro Woche sind mindestens ein bis zwei wettkampf-freie Tage einzuhalten, an denen auch sportartspezi-fisches Training zu vermeiden ist, um der psychophy-sischen Erholung genügend Zeit zu geben.
2. Die Steigerung des Trainingsumfanges, der Wieder-holungszahl oder die Gesamtdistanz sollte innerhalb einer Woche nicht mehr als um 10 % gesteigert wer-den.
3. Es wird empfohlen, über zwei bis drei Monate im Jahr kein sportartspezifisches Training durchzuführen.
4. Wettkampfmäßig sollte gleichzeitig nur eine Sportart betrieben werden. Zusätzliche Belastungsumfänge in
Abb. 2 Schematische Ab-bildung der Gründe für die schnellere Regeneration von Kindern während hochintensi-vem Intervalltraining. (modi-fiziert nach [24], S. 111)
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rend HIIT bei Kindern größer als bei Erwachsenen. Keine der hier vorgestellten Studien dokumentierte eine Über-forderung des kindlichen Organismus. Ferner besteht ein dringender Forschungsbedarf zur Wirkung von intensivem Training auf den kindlichen Organismus um die teilweise herrschende Lehrmeinungen der 70–80er Jahre kritisch zu hinterfragen.
InteressenkonfliktDie Autoren erklären, dass keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit dieser Publikation bestehen.
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2. Protokolle mit mittlerer Belastungs- und Entlastungs-dauer: < 45 s [5]; z. B. 12 × 30 s Belastung (90–95 % HR
max) mit 30 s Pause (50–60 % HR
max) [13]
3. Protokolle mit langer Belastungs- und Entlastungs-dauer: 2–4 min; z. B. 4–6 × 4 min (≥ 95 % vVO
2max oder
90–95 % HFmax
) mit ca. 4–5 min aktiver Pause (≤ 60–70 % vVO
2max) [5, 8, 10–13, 15, 16].
Die Prozentzahlen entsprechen der Intensität ausgehend von der maximalen Leistungsfähigkeit, z. B. der maxima-len Herzfrequenz (Hf
max) oder der Geschwindigkeit bei
der maximalen Sauerstoffaufnahme (vVO2max
). Damit ist eine individuelle Differenzierung nach den Fähigkeiten der jungen Athleten möglich, was einem hohen Maß an Binnendifferenzierung entspricht.
Die Frage nach der optimalen Anzahl von HIIT Trai-ningseinheiten pro Mikrozyklus im Nachwuchsleistungs-sport bleibt weiterhin bestehen und ist sicherlich von der Sportart, Vorerfahrung und aktuellen Trainingszielen abhängig. Die Mehrzahl der erfolgreich durchgeführten HIIT-Interventionsstudien absolvierte zwei HIIT Trai-ningseinheiten pro Woche über fünf bis zehn Wochen, zusätzlich zum normalen Training, und konnten damit effektive Leistungsverbesserungen erreichen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Durchführung eines konzentrierten HIIT-Mikrozyklus, welcher aus ca. zehn bis vierzehn Tagen besteht an denen ausschließlich HIIT ohne zusätzliches Training absolviert wird. Breil et al. (2010) [15] konnten dies erfolgreich bei jungen Skirenn-läuferinnen und Skirennläufern (17 Jahre) durchführen und Wahl et al. (2013) [16] bei jungen Triathletinnen und Triathleten (15 Jahre).
Grundsätzlich jedoch geht es beim Einsatz von HIIT keinesfalls um den Verzicht von Trainingsphasen mit aerobem Training, sondern um das Verbessern der Trai-ningsqualität zum Erschließen von Leistungsreserven durch das Durchführen gezielter Blöcke hoher bis höchs-ter Intensitäten [15, 67].
Schlussfolgerung
Die Literaturrecherche des vorliegenden Übersichtsarti-kels zeigte dass HIIT zur Verbesserung aerober und anae-rober Leistungskomponenten erfolgreich mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren, sowohl mit Nachwuchsleistungssportler/Innen der Sportarten, Fußball, Basketball, Handball, Triathlon, Schwimmen und Ski-Alpin als auch mit untrainierten Jungen und Mädchen, angewendet wird. Bei zwei bis drei HIIT Ein-heiten pro Woche ist, mit relativ geringem zeitlichem Aufwand, über eine Dauer von zwei bis zehn Wochen mit einer Steigerung der VO2max
von durchschnittlich 7,9 % (1,0–11,5 %) zu rechnen. Zusätzlich wurden nach den Trainingsphasen mit HIIT Verbesserungen der Sprint- und Sprungleistungen sowie verbesserte anaerobe Leis-tungen und Verbesserungen der sportartspezifischen Leistungsfähigkeit beobachtet. Unabhängig des HIIT Belastungsprotokolls ist die Regenerationsfähigkeit wäh-
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