auszeit-artikel ausgabe 18

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4 | titel Auf und davon – Auszeit vom Alltag. Warum immer mehr Studenten dem Ruf des Ausreißens folgen und wie die Pause richtig genutzt wird. Text: Patricia Ott – Illustration: Madeleine Schuster Der gewohnte Campus, die altbekannten Gesichter, dieselben Straßen, die gleiche Stadt – alles wie immer. Eigentlich war’s immer so nett, man hat sich einfach wohlgefühlt, aber dennoch – plötzlich ist alles anders. Das sonst so Vertraute wirkt auf einen Schlag ungemein schnöde. Die Brust wird eng, das Atmen fällt schwer, ein seltsames Gefühl der inneren Unruhe breitet sich aus. Klarer Fall: Diagnose Lagerkoller. Man ist auf ein- mal seltsam unzufrieden, die Leute nerven, das Fach ist langweilig, die Stadt zu klein. Das Studium macht keinen Spaß mehr, man quält sich zur Uni und zweifelt am Sinn des eigenen Tuns. Die rettende Lösung: Auszeit. Dabei muss Auszeit nicht gleichbedeutend mit Nichts-Tun sein. Ganz im Gegenteil: Nur eine richtig genutzte Auszeit kann einem neue Wege zeigen, neue Ziele eröffnen und einen weiter bringen. Im besten Fall gewinnt das Altgewohnte, das einem vielleicht vor dem Aufbruch so langweilig, so spießig, so unbe- deutend vorkam, neu an Bedeutung. In den folgenden Artikeln könnt ihr euch von einigen Ausreißern inspi- rieren und vielleicht selbst vom Fernweh packen lassen. Stopp. Cut. Schnitt. Bitte sofort anhalten! Manch- mal muss man das Gewohnte hinter sich lassen, um sich neu zu motivieren. Im besten Fall gestärkt zurück- kehren und dann wieder volle Kraft voraus fahren. AUS ZEIT Lagerkoller Achtung!

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Endlich online: Der komplette Auszeit-Artikel "Lagerkoller" aus der presstige Ausgabe 18!

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4 | titel

Auf und davon – Auszeit vom Alltag. Warum immer mehr Studenten

dem Ruf des Ausreißens folgen und wie die Pause richtig genutzt wird.

Text: Patricia Ott – Illustration: Madeleine Schuster

Der gewohnte Campus, die altbekannten Gesichter, dieselben Straßen, die gleiche Stadt – alles wie immer. Eigentlich war’s immer so nett, man hat sich einfach wohlgefühlt, aber dennoch – plötzlich ist alles anders. Das sonst so Vertraute wirkt auf einen Schlag ungemein schnöde. Die Brust wird eng, das Atmen fällt schwer, ein seltsames Gefühl der inneren Unruhe breitet sich aus. Klarer Fall: Diagnose Lagerkoller. Man ist auf ein-

mal seltsam unzufrieden, die Leute nerven, das Fach ist langweilig, die Stadt zu klein. Das Studium macht keinen Spaß mehr, man quält sich zur Uni und zweifelt am Sinn des eigenen Tuns. Die rettende Lösung: Auszeit.

Dabei muss Auszeit nicht gleichbedeutend mit Nichts-Tun sein. Ganz im Gegenteil: Nur eine richtig genutzte Auszeit kann einem neue Wege zeigen, neue Ziele eröffnen und einen weiter bringen. Im besten Fall gewinnt das Altgewohnte, das einem vielleicht vor dem Aufbruch so langweilig, so spießig, so unbe-deutend vorkam, neu an Bedeutung. In den folgenden Artikeln könnt ihr euch von einigen Ausreißern inspi-rieren und vielleicht selbst vom Fernweh packen lassen.

Stopp. Cut. Schnitt. Bitte sofort anhalten! Manch-mal muss man das Gewohnte hinter sich lassen, um sich neu zu motivieren. Im besten Fall gestärkt zurück-kehren und dann wieder volle Kraft voraus fahren.

A U SZ E I T

LagerkollerAchtung!

Marokko

Wer schon immer in die Wüste oder wenigstens zu Aladin ins Wunderland wollte, sollte sich schnellstmöglich auf den Weg nach Marokko machen. Das Königreich an der nordwestlichen Küste Afrikas (auch per Fähre von Spa-nien aus zu erreichen) katapultiert einen mit Sahara und Wasserpfeifen, den orientalischen Souks und Schlangenbe-schwörern in eine andere Welt. Für Marrakesch reichen drei Tage, nicht verpassen darf man den traumhaft schö-nen Jardin Majorelle und die Medina mit ihrem Straßen-labyrinth voll duftender Gewürzstände, wild gestikulieren-der Händler und knatternden Mopeds. Von Marrakesch aus lassen sich zwei- bis dreitägige Kameltouren in die Sahara organisieren (Kosten um die 120 Euro). Wer kei-ne Lust auf Beduinenzelte und Temperaturen bis zu 50° C hat, fährt per Bus oder Sammeltaxi weiter in die bunte Ha-fenstadt Essaouira und gönnt sich ein bisschen Strandzeit. * Hinkommen: Ryanair fliegt ab 80 Euro (Hin und Zu-rück) von Frankfurt-Hahn und Düsseldorf-Weeze nach Marrakesh, Agadir und Fez.* Schlafen: In einer der vielen wunderschönen Riads, wie die Gästehäuser mit schattigen Innenhöfen in Marokko heißen. Die schönsten findet man z. B. auf www.tripad-viser.de. Für fünf bis sechs Euro pro Nacht kann man aber auch in Mehrbettzimmern in diversen Hostels übernach-ten (www.hostelworld.com, www.hostels.com). * Tun: Handeln! Vom genannten Preis sollte man letzt-endlich nur ca. ein Drittel bezahlen.

LowBUDGET Urlaub abseits von Malle&Co

Die Semesterferien stehen vor der Tür und die von Papi gesponserte Freundin fliegt mal wieder nach Aus­tralien? Der beste Kumpel hat das ganze Semester auf den Boarder­Urlaub in Norwegen gespart? Keine Sorge, du bleibst dieses Jahr nicht allein zu Hause. presstige liefert dir Reisetipps für den schmalen Studentengeldbeutel!

* Nicht tun: In Shorts und Trägertops rumlaufen denn wir befinden uns in einem muslimischen Land! Auf offener Straße Händchen zu halten oder Zärtlichkeiten auszutau-schen, wird genauso ungern gesehen und gilt als unhöflich.* Minimal­Budget für zwei Wochen (ohne Flug): 300 Euro.

Alentejo, Portugal

Wer dachte, Portugal besteht nur aus der Algarve und Lis-sabon, sollte dringend mal „Alentejo“ googlen: Kilome-terlange weiße Sandstrände, wild zerklüftete Felsen und die perfekten Surf-Wellen! Von Lissabon (das natürlich auch einen Besuch wert ist) fahren Busse in traumhafte Küstenorte, wie Vila Nova de Milfontes oder Zambujeira do mar. Tun kann man hier unglaublich viel – oder, je nach Belieben, auch einfach nichts: Surfer oder die, die es werden wollen, werden genauso begeistert sein wie alle, die Lust auf entspannten Strandurlaub ohne betrunkene Engländer haben. Wer auf betrunkene Engländer nicht verzichten kann, sollte erst im August anreisen – dann fin-det in Zambujeira do mar das jährliche Sudoeste Festival statt und verwandelt das Örtchen in eine Partymeile. Letz-tes Jahr waren unter Anderem David Guetta, Jamiroquai, Air, M.I.A. und The Flaming Lips dort.* Hinkommen: Mit der portugiesische Airline tap von München nach Lissabon und zurück ab 80 Euro. * Schlafen: Für Unkomplizierte eignet sich das Zelten auf einem der diversen Campingplätze, ansonsten mit Freun-den ein Ferienhaus mieten!* Tun: Abends in der Strandbar sitzen, portugiesisches Bier trinken, Erdnüsse knabbern und dem Sonnenunter-gang zugucken – besser wird’s nicht.* Nicht tun: Ballermann und Eimersaufen erwarten.* Minimal­Budget für zwei Wochen (ohne Flug): 350 Euro. »

Marokko und Alentejo – „Adieu, Costa Blanca!” und trotzdem nicht armText: Friederike Walter – Fotos: privat

1700 Kilometer ohne TERMINEWie ich mit gefühlten 5m² fahrbarem Untersatz die größte Freiheit überhaupt erlebte.

Mit dem Camper die Ostküste Australiens entlang – für mich ein Traum, der in Erfüllung ging. Freiheit, Unge-zwungenheit und die Möglichkeit, einfach dort zu blei-ben, wo es mir gefällt. Im Sommer 2009 ging es von Cairns bis nach Brisbane. Einfach losfahren, schauen, was kommt, am nächsten schönen Strand halten und bleiben, solange ich will. Jeden Tag genießen – von mor-gens bis abends. Nichts ist vorgegeben, keine Termine,

keine Hektik. Zwei Wochen lang Sonne, Meer und jede Menge Erlebnisse, wie ich sie nur ohne einen festgezurr-ten Plan haben konnte: Beispielsweise eine Fahrt durch brennendes Buschland, nach der ich letztendlich in Gladstone gelandet bin, der Stadt mit der größten Alu-miniumraffinerie Australiens, aber auch dem genialsten Campingplatz des ganzen Trips. Und wenn es heute mal wieder zu stressig wird und ich nicht weiß, womit ich anfangen soll – einfach Augen zu, Film ab und schon liege ich wieder am Whitehaven Beach und höre das Meer rauschen. »

Zwei Wochen „I do it my way“ in AustralienText: Julia Kling

Schweden – Elche, Michel aus Lönneberga, heiße Frauen. Über diese Assoziationen hinaus gibt es noch weitaus mehr über das kühle Königreich zu wissen.

Meine Affinität zu Skandinavien hat die Wahl für mein Auslandssemester auf Schweden fallen lassen – und ich sollte es nicht bereuen. Das Land hat nur etwa neun Mil-lionen Einwohner, die sich auf eine riesige Fläche von knapp 450.000 km² und drei größere Städte verteilen.Angesichts der dünnen Besiedelung stolpert man nicht nur an jeder Ecke über malerische Seen, Uferstege und Wälder, die wirklich geradewegs einem Inga Lindström-Film entsprungen sein könnten – nein, man hat die Natur meist auch ganz für sich alleine. Auch wenn ich mich vor meinem Auslandsaufenthalt nicht gerade als Naturfreak bezeichnete, lernte ich in Schweden alle möglichen Out-door-Aktivitäten kennen und lieben: Wandern, Joggen, Langlauf, Segeln, Kanu-, Huskyschlitten- und Schneemo-bilfahren.

Mein persönliches Bullerbü stellte für vier Monate die Stadt Karlstad dar, die mit knapp 60.000 Einwohnern für schwedische Verhältnisse relativ groß ist. Für meine deut-schen Verhältnisse blieb sie aber immer eine Kleinstadt und dabei ist anzumerken, dass in einer solchen auch nicht viel anderes als Natur geboten ist – meine Motiva-tion, ein echter Wikinger zu werden, hatte daher eher das Credo, aus der Not eine Tugend zu machen.

Die Schweden sind schön. Besonders meine männ-lichen deutschen Freunde konnten sich angesichts mei-ner Auslandspläne anzügliche Bemerkungen über heiße

Alter SCHWEDESchwedinnen nicht verkneifen. Meiner Erfahrung nach mag dieses Klischee auf die jüngere Generation teilweise zutreffen (auf Frauen und Männer gleichermaßen). Das liegt wohl aber auch daran, dass die Schweden sehr viel Wert auf ihr Äußeres legen und somit auch Vorreiter in Sachen Mode und Styling sind. So manch gewöhnungs-bedürftiger Trend dringt jedoch gar nicht erst bis nach Deutschland durch und lasst es mich so sagen: Manch-mal ist das auch ganz gut so…

Vorsicht Elchtest

Bleibt noch die Zuneigung der Deutschen zu den Elchen zu klären, welche in Schweden gemeinhin bekannt ist und oft belächelt wird. Warum wir so verrückt nach den riesigen Tieren sind, ist mir selbst nicht ganz klar, aber ja, auch ich habe eine Elchfarm besucht und war begeistert. In freier Wildbahn sind die Tiere allerdings nur selten an-zutreffen, was angesichts ihrer Körpermasse von bis zu 800 Kilogramm besonders für Autofahrer von Vorteil ist.

Mein Fazit: Schweden, ein Land, in das man sich vielleicht erst auf den zweiten Blick verliebt. Meiner Beziehung zum skandinavischen Königreich konnten weder Dunkelheit noch Kälte oder horrende Lebens-mittel- sowie Alkoholpreise einen Abbruch tun. Am Ende heißt der Michel im schwedischen Original üb-rigens Emil und ich werde definitiv wiederkommen zu den Elchen, den stilbewussten Schweden und meinem persönlichen Bullerbü.

Text: Patricia Ott – Fotos: privatWie mich ein halbes Jahr Erasmus zum Wikinger en vogue machte

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Presstige: Vor drei Jahren haben Sie ein Sabbat-Jahr eingelegt und waren in den ver-schiedensten Ecken der Erde. Was genau ist denn ein Sabbat-Jahr?Sabine Graus: Im Prin-zip ist ein Sabbatjahr nichts anderes als eine Auszeit. In meinem Fall war es wirklich ein ganzes Jahr, aber es gibt auch kürzere Modelle. Mein Freund zum Bei-spiel hat sich nur drei

Monate frei genommen.

Kann jeder ein Sabbat-Jahr einlegen, ganz gleich aus wel-chem Berufsfeld er kommt?Eigentlich kann es jeder machen. Und da man das Wort „eigentlich“ ja auch immer weglassen kann, kann tat-sächlich jeder eine Auszeit nehmen. Nur leider ist dies in Deutschland weitaus komplizierter, als in anderen Län-der. Hier geben die Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern nur

ungern oder gar nicht die Möglichkeit, mal für drei Mo-nate, auch unbezahlt, vom Arbeitsplatz fern zu bleiben. Dass man danach erholter, mit neuen Ideen etc. zurück kommt und vielleicht auch damit bessere Leistung zeigt, das sieht leider keiner. Wenn man aber die Möglichkeit hat, kann ich nur raten: Zugreifen!

Wie kam es dazu, dass Sie sich für diese Art von Auszeit entschieden haben?Als ich zum ersten Mal von der Möglichkeit eines Sabbat-jahres hörte, war für mich sofort klar: Ich möchte meine Arbeit für ein Jahr unterbrechen, um die Arbeitszeit auf-zulockern und zu reisen, da ich das einfach gerne mache.

Welche Länder haben Sie in Ihrem Sabbat-Jahr bereist?Ich bin in Chile gestartet und habe das lange, aber sch-male Land, von Nord nach Süd bereist. Von dort ging es dann über die Osterinsel nach Französisch Polynesien, weiter nach Neuseeland und Australien und zum Ab-schluss nach Thailand.

Was war das Skurrilste, was Sie auf Ihrer Reise erlebt haben?Skurril war zum Beispiel ein Franzose, der in Hong Kong lebt und vom Sternenhimmel über der chilenischen Wüs-

Sab

ine

Gra

us

ist Lehrerin am Helfenstein-Gymnasi-

um in Geislingen und erholte sich in

einem Sabbat-Jahr.

Vom Tauchen mit Haien und Franzosen in derWÜSTEAuszeit im Job – dem Sabbatjahr sei Dank

Text: Sandra Junger – Fotos: privat

Die Abschlussarbeit ist abgegeben, die erste Be-werbung geschrieben – jetzt beginnt der Ernst des Lebens. Das Zukunftsmotto heißt: Arbeiten. Statt monatelanger Semesterferien gibt’s nur noch sechs Wochen Urlaub im Jahr. Damit muss aber der Traum

einer längeren Auszeit noch lange nicht begraben werden. Wie man auch während der Berufstätigkeit für ein Jahr die Welt bereisen kann, erzählt uns Sa-bine Graus, Lehrerin am Helfenstein-Gymnasium in Geislingen.

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te vollkommen fasziniert war, weil man in Hong Kong nicht auch nur einen Stern sehen kann. Er hat sich so sehr gefreut, wie ein kleines Kind über den ersten Schnee.

Und was war das schönstes Erlebnis auf Ihrer Reise?Es gab durchaus einige Highlights. Dazu gehören unter anderem die Besteigung des Villarica, ein Vulkan, der nach wie vor aktiv ist; das Tauchen mit Zitronenhaien auf Moorea; Silvester alleine auf dem Campingplatz im Outback oder Weihnachten unter strahlender Sonne.

Was haben Sie am meisten vermisst, als Sie unterwegs waren?Auf alle Fälle mal kein Leberwurstbrot oder Ähnliches, wie man es in anderen Reiseberichten immer wieder liest. In den ersten drei Monaten, als ich alleine unterwegs war, hat mir mein Freund am meisten gefehlt, trotz Skype.

In wie weit war Ihre Reise eine wahre Auszeit für Sie?Eine Auszeit war es für mich in dem Sinne, dass ich wirk-lich einmal Einiges hinter mir lassen konnte und richtig Zeit fürs Reisen und Unterwegs-Sein hatte. Was haben Sie aus Ihrem Sabbatjahr mitgenommen und gelernt?Gelernt habe ich, dass wir Deutschen wahnsinnig kom-pliziert und unfreundlich sind. Hier muss es immer 100 prozentig und verbissen sein. In all den Ländern, die ich bereist habe, ist man viel offener und freundlicher aufge-nommen worden. Natürlich gibt es für beide Seiten aber auch die Ausnahme!

Was meinen Sie, in wie weit hat Sie Ihre Weltreise ver-ändert?Im Prinzip ist es ein Satz: Alles, was passiert, hat seinen

Vom Tauchen mit Haien und Franzosen in derWÜSTESinn. Auch wenn man den Sinn nicht sofort sieht.

Welche Tipps können Sie jemanden geben, der ein Sab-batjahr vorhat?Erkundigt euch genau, was ihr mit eurer Zeit anfangen könnt und wollt. Aufs Geradewohl loszuziehen ist nie gut. Man sollte beispielsweise die Sprache im Zielland schon einigermaßen beherrschen. Man kommt nämlich nicht überall mit Englisch weiter. Ferner sollte man sich in die entsprechenden Länder einlesen. Und daheim braucht man jemanden, der sich um alles kümmert, was anfällt – Denn Rechnungen, Post etc. laufen auch hier weiter. Vielen Dank für das Gespräch! »

„Sabbat-Jahr: Teilzeitbeschäftigung + Urlaub“

Auch nach dem Studium gibt es noch genügend Möglichkeiten, aus

dem Alltag auszubrechen und die Welt zu bereisen. Mit Hilfe des so-

genannten Sabbat-Jahres können langersehnte Träume auf sichere Art

und Weise Wirklichkeit werden. Ursprünglich kommt der Begriff aus

dem Alten Testament: Sabbat steht für das Ruhejahr des Ackerlandes,

in dem sich der Boden erholen soll. Auf unsere Arbeitswelt übertragen,

bedeutet es eine Auszeit von der Arbeit. Sei es, um eine Weile in einem

Kloster zu leben, sein Haus zu renovieren oder um die Osterinseln zu

bereisen – mit einem Sabbat-Jahr kann jeder Traum erfüllt werden.

Da man zum Reisen aber bekanntlich auch Geld benötigt, bietet diese

Art der Auszeit ganz besondere Vorteile. Denn ein Sabbat-Jahr ist eine

besondere Variante der Teilzeitbeschäftigung. Zunächst arbeitet man

einige Jahre mit reduziertem Gehalt. Dafür bekommt man dieses auch

während des eigentlichen Sabbat-Jahres. So kann man die Welt mit ei-

nem gesicherten Einkommen bereisen. In der Regel dauert das eigentli-

che Sabbat-Jahr zwischen drei und zwölf Monaten.

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Mein Wunsch nach Freiheit führte mich in die Schweiz und bescherte mir statt der ersehnten Zwang-losigkeit eine ganze Menge Arbeit. Nicht umsonst heißt es also: Sei vorsichtig, was du dir wünschst!

Mein Wunsch nach Freiheit führte mich in die Schweiz und bescherte mir statt der ersehnten Zwang-losigkeit eine ganze Menge Arbeit. Nicht umsonst heißt es also: Sei vorsichtig, was du dir wünschst!

Als ich irgendwann kurz vor den Prüfungen anfing, fürs Abitur zu lernen, wurden mir schnell zwei Dinge klar – Erstens: „Das wird ein hartes Stück Arbeit“ und Zweitens: „Ich brauche mal ‘ne Pause“. Daher machte ich mich auf die Suche nach einer kostengünstigen Mög-lichkeit, ein Jahr überall, nur nicht zu Hause zu ver-bringen, und wenn möglich dabei noch Spaß zu haben und etwas zu lernen. Schnell stand fest: Ich arbeite nach bestandenem Abitur ein Jahr als Au-pair. Blieb nur noch die Frage, wo. Da ich schon immer Französisch lernen wollte, entschied ich mich für die französisch-sprachige Schweiz. Zum Glück bietet das Internet eine ganze Rei-he von Seiten, auf denen man potentielle Gastfamilien betrachten und auch ein eigenes Profil einstellen kann. Also wurde ich neues Mitglied in der digitalen Welt der Au-pairs (www.aupair-world.net). Bereits nach drei Ta-gen hatte ich gefühlte 1000 Anfragen von potenziellen Gastfamilien und nun die Qual der Wahl. Die Entschei-dung für mein neues Zuhause war aber bald gefällt, die Koffer gepackt und dann hieß es nur noch ab in die Freiheit.

Mit Händen und Füßen

Als nach gut zehn Stunden Zugfahrt meine „Freiheit“ be-gann, merkte ich eines schnell: Wirklich frei war ich nicht. Zum einen ist es sehr schwierig, drei Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren zu betreuen, wenn man davon ei-gentlich keine Ahnung hat. Zum anderen wird das Ganze nicht leichter, wenn man deren Sprache so gut wie nicht spricht. Auch meine „Gespräche“ mit Putzfrau, Lehrern und Eltern wurden dadurch nicht eben einfacher.

Daher war klar, dass ich unbedingt einen Sprachkurs besuchen musste. Glücklicherweise gab es ganz in der Nähe das Schweizer Pendant zur deutschen Volkshoch-schule, die Klubschule Migros. Dort wurde sogar ein Kurs extra für Au-pair-Mädchen angeboten. Nach einigen Wo-chen konnte ich mich endlich mit meiner Umwelt verstän-digen und hatte in dem Kurs auch viele Freunde gefunden.

An- oder Ausspannen?

Trotz Alltagsstress genoss ich die folgenden Monate sehr. In meiner Gastfamilie hatten wir zwar immer ein volles Haus und statt drei betreute ich oft fünf und mehr Kin-der, aber ich gewöhnte mich schnell an den Trubel. Sogar das mit der Freiheit klappte noch: An den Wochenenden

Kinder, Küche, KÄSEEin Jahr Au-pair in der Schweiz

Text: Ramona Anner – Fotos: privat

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In ein fremdes Land zu reisen, ist an sich schon eine Herausforderung. Als was bezeichnet man aber den Umstand, auf einem anderen Kontinent bei fremden Menschen auf dem Sofa zu schlafen? Ganz einfach: als Couchsurfing!

Ganz schön hart, der Boden. Und staubig. Und mein Schlafplatz für heute Nacht. Keiner hier im Appartement in Brooklyn, New York, hat ein Bett. Nicht einmal der Eigentümer, der im Moment aber sowieso ausgeflogen ist. Ich befinde mich mitten in meinem Couchsurfing Trip durch die USA. Erst die Ostküste für fünf Wochen abklap-pern, dann für drei Wochen in Kalifornien entspannen.

Auch das ist Couchsurfen. Zwar ohne Couch, aber das Prinzip ist das gleiche: Ich gebe dir mein Haus, du bringst nette Geschichten sowie Interesse an mir und meiner Stadt mit. Auf einer der Couchsurfing-Home-pages ist es leicht, in Kontakt mit potenziellen Hosts (engl. Gastgeber) zu kommen. Der ganze Ablauf ist kostenlos und nur mit einer Anmeldung auf der jewei-ligen Homepage verbunden. Details über die Anzahl der Personen, die übernachten, und die Dauer des Auf-enthalts werden vorab geklärt. Und nach ein bis zwei Nächten meinten zumindest meine Hosts meist: „You can stay as long as you want.“ Sympathie füreinander spielt eben auch eine große Rolle.

Ist das nicht gefährlich?

Zu Beginn meiner USA-Reise hatte ich vorsichtshalber zwei Nächte im Hostel in Washington D.C. gebucht, man weiß ja nie... Doch gleich in der ersten Couchsurfing-Wohnung wurden alle Zweifel beseitigt: Eigenes Zimmer, nette Leute – und der Kühlschrank stand immer offen. Am zweiten Tag ging es von der Pool-Party mit Burgern zur Paella-Party. James, der Gastgeber hatte hierfür extra seine Wohnung bereit gestellt und wildfremde Menschen eingeladen. Ganz schön riskant, denkt da das vernünfti-ge deutsche Gehirn. „Da kann soviel passieren“, würde

Mama sagen, Freunde „da kann soviel kaputt gehen.“ Aber im Rahmen meiner Couchsurfing-Erfahrung: No problem. Ich bekam Wohnungsschlüssel aus Downtown Chicago sowie Downtown L.A. und konnte in den Woh-nungen tun und lassen was ich wollte. In Boston war die Haustür meiner Hosts sowieso nie abgeschlossen.

Die Gastgeber selbst konnten unterschiedlicher nicht sein: vom Angestellten im Hotel über Studenten aus Ver-bindungen bis hin zum Business-Mann mit ziemlich ho-hen Einkommen. Laut Wikipedia hat Couchsurfing etwa 2,2 Millionen Mitglieder, die aktiv sind. Das Spannende daran ist, dass sie Insidertipps zur jeweiligen Stadt geben, die man im Reiseführer nicht findet. In Boston etwa war mein Host Segellehrer und so gingen wir einen Tag segeln. Auch lernte ich sofort die Freunde der Hosts kennen und fühlte mich somit nie alleine. Dies ist gleichzeitig auch der einzige Wehmutstropfen: Da man bei einer fremden Person kostenlos unterkommt, fühlt man sich eventuell manchmal verpflichtet, ihr Gesellschaft zu leisten. Man möchte nicht unhöflich sein, wäre aber in manchen Mo-menten doch lieber alleine.

Ist das zu empfehlen?

Letztlich war ich immer froh, eine Schlafmöglichkeit im Warmen zu bekommen und möchte auch keine Erfah-rung missen. Dennoch würde ich nach 14-stündiger Au-tofahrt kein zweites Mal auf demselben Boden schlafen, auf dem eine Stunde zuvor eine Rockparty stattfand. Ich habe durch das Couchsurfen Leute kennengelernt, die ich sonst niemals getroffen hätte. Ich war Teil im Leben der Amis: Barbecue, Football oder auch organic food (vega-nes Essen) – alles habe ich ausprobiert. Man lernt sein eigenes Land und Leben durch diese Erfahrung neu zu schätzen und wird offener anderen gegenüber. Ach ja, im Appartement in Brooklyn war das Essen übrigens vom Müll der Supermärkte. „Igitt“ würden andere sagen, durch meine Couchsurfing-Erfahrungen sage ich inzwi-schen: „Interessant“. »

besuchte ich verschiedene Schweizer Städte, fuhr in die Berge, ging Skilaufen und tanzte die Nächte durch.

Aus meinem Au-pair-Jahr konnte ich vieles mitneh-men: Ich wurde stressresistenter, geduldiger und konnte neben einer neuen Sprache auch Land und Leute richtig

kennen lernen. Für alle, die nicht vor Herausforderungen zurückschrecken, bietet das Au-pair-Programm eine tolle Möglichkeit, sich eine interessante, abwechslungsreiche und garantiert nie langweilige Auszeit vom Alltag zu neh-men.

Surfing USAMein zweimonatiger Couchsurfing-Trip durch Amerika

Text: Sophia Druwe

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Auszeit ja, Geld nein? Kein Problem,

presstige liefert euch einige Tipps, wie man sich auch mit wenig Geld einen

Auslandsaufenthalt leisten kann:

1. Aupair

Als Aupair bezahlt man lediglich die Reisekosten selbst, Unterkunft und Verpflegung,

sowie monatliches Taschengeld werden von der jeweiligen Gastfamilie übernommen.

Kostenlose Anmeldung und Suche nach Gastfamilien: www.aupairworld.de

2. Freiwilligendienst

Mindestens ein halbes Jahr oder länger als Freiwilliger in einem beliebigen

Hilfsprojekt arbeiten. Flug, Unterkunft und Verpflegung werden bezahlt, man

muss lediglich eventuelle Impfkosten tragen und einen bestimmten Spendenbetrag sammeln.

Infos: www.weltwärts.de

3. Work & Travel

Arbeiten in einem fremden Land, um den Auslandsaufenthalt und die Reisen zu finanzieren. Allerdings ist ein „Startkapital“

notwendig. Infos und Tipps (+günstige Flugangebote extra für Studenten): www.statravel.de

4. Die presstige Vorstellungsrunde im Überblick:

•Der Name der Stille – Wie eine Auszeit im Kloster unter Nonnen und Mönchen von statten geht.**

•Alter Schwede! Von Erasmus im hohen Norden, Vorurteilen über Schweden und der deutschen Liebe

zu Elchen.*

•1700 Kilometer ohne Termine – Eine australische Freiheitsgeschichte.*

•Vom Tauchen mit Zitronenhaien und Franzosen in der Wüste – Das Interview zum Thema Sabbatjahr

zeigt, wie man sich auch im Job eine Auszeit nehmen kann.**

•Low Budget Urlaub abseits von Malle&Co – Unsere presstige-Reisetipps für Marokko* und Alentejo**.

•Kinder, Küche, Käse! – Von einem Jahr Aupair in der Schweiz.**

•Surfing USA – Zwei Monate Amerika, wildfremde Menschen und ihre Sofas: Über Couchsurfing und

seine Tücken.**

*Artikel im Heft **Artikel auf www.presstige.org

Von gemeinsamen Gebeten und begleitenden Ge-sprächen – Was ihr schon immer über eine Auszeit im Kloster wissen wolltet.

Wo können gestresste und orientierungslose Studenten Ruhe und Entspannung finden und dem Studienalltag entfliehen? Das geht hinter den Klostermauern in und um Augsburg (zum Beispiel Zentrum Maria Ward, Kloster Maria Stern, Abtei St. Stephan, Kloster Ober-schönenfeld).

Neben Unterkunft und Vollverpflegung erwartet Studenten die (meist) freiwillige Teilnahme an den Gebeten und Gottesdiensten sowie die Möglichkeit zu begleitenden Gesprächen oder zur Teilnahme an Meditationskursen und weiteren „stillen“ Angebo-

ten. Diese werden auch genutzt, denn immer mehr Studierende nehmen sich eine Auszeit im Kloster, um zu entspannen und neue Kraft zu sammeln. Die ge-nannten Augsburger Klöster haben sich auf die neuen Gäste eingestellt und gewähren deshalb Studenten-Rabatte oder verlangen generell nur (angemessene) Spenden. Spontan darf man im Kloster außerdem sein, denn Termin und Länge der Auszeit sind per Telefon individuell und kurzfristig planbar. Im Fokus des Klosteraufenthalts stehen in jedem Fall Ruhe und Entspannung – man muss die Stille aber auch aushal-ten können und darf die Auseinandersetzung mit sich selbst nicht scheuen.

Fazit: Gott sei Dank – Wer Stille sucht kann Ruhe finden!

Der Name der STILLEUnter Nonnen und Mönchen

Text: Franziska Hiemer

Kostengünstige Möglichkeiten für eine Auszeit Text: Viktoria Rohde

STRESS lass nach!

Dem Alltagsstress kann nur entgehen, wer’s vermei-det, aufzustehen. Wenn dieser schlaue Spruch der einzi-ge Weg sein soll, um der Hast der Welt zu entkommen, bedeutet das: Entweder du erliegst deinem Leben oder

Was hilft, wenn alles zu viel wird?

Da muss man zweifach arbeiten. Das

erste ist, die Situation, in der ich ge-

rade stecke, so zu gestalten, dass sie

überlebbar wird. Also Dringendes und

Wichtiges mit Vorrang zu erledigen

und beim Rest: Mut zur Lücke! Das

Zweite ist das langfristige Arbeiten

an der eigenen Persönlichkeit. Ich bin

überzeugt, dass ein gesunder Selbst-

wert eine gute Grundlage ist, um mit

Stress umzugehen.

Wie kann ich mich vor Burn­Out

schützen?

Ich selbst war vor einigen Jahren ganz

knapp vor einem Burn-Out. Was mir

heraus geholfen hat, war das Arbeiten

an meiner Persönlichkeit und meinem

Selbstwertgefühl und damit verbunden

auch, wie ich Leute von mir abhängig

mache, um mich besser zu fühlen.

Das hat mich wiederum von Lob und

Bestätigung der anderen abhängig ge-

macht. Mein Schritt heraus aus der

Gefahr war, in Empfang zu nehmen,

was Jesus Christus mir für einen Wert

beimisst, und mich damit unabhängi-

ger von den Meinungen der Menschen

zu machen. ◊

Woran merken Sie, dass Sie im Stress sind?

Stress wird in der Psychologie als schlechte Passung

zwischen den Anforderungen, die an jemanden ge-

stellt werden, und dessen persönlichen Fähigkeiten

definiert. Ich merke, dass ich im Stress bin, wenn ich

das Gefühl habe, die Anforderungen werden größer

und ich daran zweifele, ob ich diesen gerecht werden

kann. Schlafprobleme oder weniger Appetit können

Anzeichen dafür sein.

Was sind konkrete Schritte von „Ich kann nicht

mehr“ zu „Ich schaff das schon“?

Das Einholen von Hilfe ist ein wichtiger Baustein:

Mit jemandem reden, Unterstützung suchen und

Aufgaben abgeben. Ein weiterer Schritt ist, die An-

forderungen klarer zu definieren. Vage Dinge erscheinen schlimmer und weniger bewältigbar als

konkrete Dinge. So sollte man beispielsweise nachschauen, wie viele Seiten man für die Klausur

tatsächlich lesen muss und Lerntipps einholen, bevor die große Panik ausbricht. Ein guter Zeit-

plan gehört hierbei in jedem Fall dazu.

Was tun, damit aus Anforderungen keine Überforderungen werden?

Erstens viel schlafen und zweitens eine zeitlich definierte Stressphase akzeptieren und auf „schö-

ne Dinge“, die Zeit rauben (z.B. Feiern gehen) verzichten und nach der Phase nachholen. Wohl

gemerkt: Die „schönen Dinge“ sollten danach unbedingt wieder aufgenommen werden.

Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Menschen, die Stress haben,

haben es auch ein bisschen gut. Sie stehen voll im Leben und werden von vielen verschiedenen

Fronten beansprucht. Das ist ein gutes Zeichen, weil der Mensch auch etwas zu tun haben will.

Einsamkeit, Arbeitslosigkeit o. Ä. sind stressfrei, aber trotzdem unangenehm.

Was gehört zu einem ausgeglichenen Leben?

Das richtige Maßhalten in allen Dingen des Lebens,

im „Hier und Jetzt“ zu sein und Freude am Leben zu

haben. Das bedeutet z. B. gesunde Ernährung und

das richtige Maß von Aktivität und Entspannung.

Wichtig sind ausreichend Schlaf und kurze Entspan-

nungsphasen im Alltag. Dazu zählt für einen Mo-

ment auf dem Rücken liegen, einfach mal aus dem

Fenster schauen oder vor der Tür tief durchatmen.

Yoga bietet eine ideale Unterstützung, den Tag z. B.

mit einer kurzen Meditation zu beginnen.

Ihr Rat, um Burn­Out vorzubeugen?

Sich selbst wertzuschätzen. Die meisten unserer

Aktivitäten sind ein Mittel, um Wertschätzung von

außen zu holen.Konkret: Lernen, die eigenen Bedürf-

nisse wahrzunehmen und für sie einzutreten, Grenzen zu setzen und Nein zu sagen. Auch

dankbar und zufrieden zu sein für das, was wir haben, hilft.

du liegst dein gesamtes Leben! Damit ihr nicht euer komplettes Dasein verschlafen müsst, hat presstige sich auf die Suche nach Experten gemacht, die noch jede Menge andere Lösungen im Umgang mit Stress kennen.

ist Pastor einer Freikirche (Freie evangeli-

sche Gemeinde) in Augsburg und hilft den

Menschen, die er in der Seelsorge begleitet,

auch mit Stresssituationen umzugehen.

Ger

har

d S

mit

s

Experten-Tipps für Stress-ExpertenText: Katharina Weber

Dr.

An

ne

Fren

zel

ist neu berufene Professorin für Psycho-

logie und definiert Stress ganz anders,

seit sie Mutter geworden ist.

Ute

God

lin

ski

ist Yogalehrerin, kennt Stress in Alltag

und Beruf, liebt aber jede Minute des

Yoga-Unterrichtens.