auswertung des dritten online-dialogs - bonn macht mit€¦ · unter bonn-macht-mit.de angepasst....
TRANSCRIPT
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Auswertung des dritten Online-Dialogs
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Bürgerdialog Seilbahn – 3. Phase
Änderungen im Zuge der dritten Phase
Im Zuge der dritten Phase zum Bürgerdialog wurden die Modalitäten des Online-Dialogs
unter bonn-macht-mit.de angepasst. Fortan war die Erstellung von Diskussionsbeiträgen
nur nach Anlegen eines Benutzerkontos/-namen möglich. Die Kommentierung der Beiträge
konnte hingegen weiterhin auch als nicht-registrierter Gast erfolgen.
Die Pflicht zum Anlegen des Benutzerkontos samt Kontakt-Emailadresse führte dazu, dass
sich einige Teilnehmen mit Klarnamen oder ähnlichen Alias registrierten,
sich der Umgangston deutlich verbesserte und
sich ein ausgewogeneres Verhältnis an Beiträgen und Kommentaren ergab. Durch die
für nicht-registrierte Gäste erforderliche Bezugnahme auf vorhandene Beiträge
entwickelten sich teils dialogartige Ansätze, die über die reine Darstellung eigener
Ansichten hinausgingen.
Da die beiden Kategorien Beitrag/Kommentar unterschiedlichen Nutzergruppen zugänglich
waren, sind sie separat ausgewertet und dargestellt.
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Entwicklung der Online-Beteiligung
1. Phase
• 22.06. – 16.09.2016
• Benutzerkonto optional, Beiträge und Kommen-tare als Gast möglich
2. Phase
• 05.10. – 23.12.2016
• Benutzerkonto optional, Beiträge und Kommen-tare als Gast möglich
3. Phase
• 19.05. – 12.06.2017
• Benutzerkonto optional, Beiträge nur mit Benutzer-konto, Kommentare auch als Gast möglich
572
151
Kommentare Beiträge
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Beitragsfrequenz wächst zum Ende hin
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Wortmeldungen (Beiträge ohne Kommentare im Zeitverlauf)
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Erscheinungsdatum n=151
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119 Diskutanten - 17 Mehrfachschreiber
Auswertung der Beitragsersteller Insgesamt haben sich vom 19.05.2017 bis zum 22.06.2017 119 einzeln auftretende Autoren
an dem BürgerDialog beteiligt. Es sind 1
Beiträge erstellt worden. 102 der Beteiligten haben sich jeweils nur einmal zu Wort gemeldet. Nur 17 Autoren haben sich mehrfach geäußert, 11 davon zweimal, lediglich 6 Teilnehmer des Dialogs haben sich öfter als zweimal zu Wort gemeldet. Insgesamt stehen hinter den 193 Beiträgen als maximal 119 einzelne Personen. Dabei ist immer nicht ausgeschlossen, dass sich einzelne Personen mit mehreren Identitäten anmelden.
Autor Beiträge
Carsten_R_78 8
TS 5
JuliaB 4
Bewohner Bonns 4
Gundolf Reichert 3
Cotebleu 3
Umweltschützer 2
AKO 2
Jutta 2
Birgit Reichert 2
Geizhals 2
Ilka Mehlis 2
chile2003 2
Dottendorf05 2
Marc 2
schucobn 2
Flopr 2
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Erfassung Tonalitäten
Positiv Der Verfasser spricht sich klar für eine Seilbahn aus.
Eher positiv Der überwiegende Anteil der Argumente des Verfassers im Diskussionsbeitrag ist pro Seilbahn. Die Haltung ist offen, zuversichtlich.
Neutral Der Beitrag ist sachlich formuliert, er enthält bspw. pro und contra Argumente die sich die Waage halten. Die Haltung ist offen.
Eher negativ Der überwiegende Anteil der Argumente des Verfassers im Diskussionsbeitrag ist contra Seilbahn. Die Haltung ist offen, skeptisch.
Negativ Der Verfasser spricht sich klar gegen eine Seilbahn aus.
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Beiträge Tonalität
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Negativ Eher negativ Neutral Eher positiv Positiv
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Negativ Eher negativ Neutral Eher positiv Positiv
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Tonalität n=151
Tonalität der Beiträge (ohne Kommentare)
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Themen der Beiträge
6
Themen der Beiträge (ohne Kommentare)
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Nen
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Themen
n=193 inkl. Mehrfachnennungen, max. 2
dominierende Themen pro Beitrag
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Erörterung zu den Themen
• Kosten (Höhe, Abschätzbarkeit, Entwicklung, Zunahmen durch Zusatzfunktionen)
• mangelnde Nutzung (subjekt-bezogen, „Seilbahn als Verkehrsmittel ohne Akzeptanz“)
• Flächennutzung (Eingriff öffentl. Flächen insb. Schulhof/Spielplatz, Auswirkung auf Privatsphäre, Auswirkung auf Stadtbild, Eingriffe in Naturräume)
• genereller Nutzen (generalisierend auf versch. positive Aspekte der Seilbahn eingehend)
• Verkehr – mangelnde Entlastung (meist bezogen auf 8%-Reduktion der Robert-Koch-Straße, teils „Tropfen auf heißen Stein“ angesichts genereller Verkehrsdichte)
• Alternativenprüfung (Wunsch nach Darstellung anderer Varianten, insbesondere Bustaktverdichtungen, Expressbusse ab HBF, Werksbusse aus Umlandgemeinden, Kreisel statt Ampeln, teils Straßenneubau als Erschließung, mehr Parkfläche an UKB)
• Verkehr – mangelnde Notwendigkeit („es gibt keine Stauproblematik die zu lösen wäre“)
• Dialogprozess (Anmerkungen zu Dialogprozess als solchem)
• ÖV-Entwicklung (Seilbahn als Element einer künftigen ÖV-Entwicklung, Querverbindung)
• Prozessentwicklung (des Klinikums und Begleitung durch Stadt, UKB als passiver Nutznießer, zu späte Planungen der Stadt, UKB Auslagerung statt Zentralisierung)
• Partikularinteressen (Schilderung pers. Betroffenheit oder Kritik an pers. „Befindlichkeiten“)
• Verkehr – fehlende Alternativen (Seilbahn als einzig leistungsfähiges Verkehrsmittel)
• Verkehr – Erreichbarkeit (generelle Erreichbarkeit UKB, Veränderung für Stadtteile)
• Verkehrsentlastung (positiver Bezug auf perspektivische Verkehrsentlastungen)
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Verfasste Kommentare im Zeitverlauf
Insgesamt werden deutlich mehr Kommentare denn Beiträge verfasst. Wie bei früheren Bürgerdialogen nehmen die Wortbeiträge kurz vor dem Schließen des Dialogs und der Ankündigung der nächsten öffentlichen Veranstaltung zu.
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Erscheinungsdatum
Beiträge (n=151)
Kommentare (n=572)
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Anmeldepflicht erleichtert Rückschlüsse
Generell werden von den Top5-Verfassern (nach absoluter Anzahl, ohne Berücksichtigung von Gästen) mit 317 Kommentaren über die Hälfte aller Kommentare verfasst (55%).
Fast 200 und damit 1/3 der Kommentare wurden über die rechts stehenden Konten in den letzten beiden Tagen des Online-Dialogs veröffentlicht. In Einzelfällen wurde nur an diesen Tagen kommentiert. Somit entsteht der Eindruck eines „Ringens um die Deutungshoheit“.
Generell dienen zahlreiche dieser ablehnenden (aber auch befürwortender) Kommentare einer Artikulation der eigenen Position. Außer dem Nutzer „Carsten_R_78“ erwecken sie den Eindruck, kaum mehr an einer weiteren inhaltlichen Abwägung interessiert zu sein.
Darstellung häufigster Kommentatoren nach Veröffentlichungsdatum
Autor Datum Anzahl
Kommentare durchschn. Tonalität
Umweltschützer 92 1,1
11.06.2017 63
12.06.2017 29
Bewohner Bonns 77 1
29.05.2017 8
08.06.2017 2
11.06.2017 36
12.06.2017 31
Carsten_R_78 22 Tage von
19.05. - 12.0.6. 70 1,4
TS 58 1,1
30.05.2017 13
08.06.2017 10
10.06.2017 10
11.06.2017 5
12.06.2017 20
AKO 12.06.2017 20 4,9
Durch die Konzentration der Kommentare auf eine kleine Zahl von Mehrfachverfassern muss der bei der großen Zahl der Kommentare zunächst naheliegende Eindruck einer breiten Beteiligung stark relativiert werden.
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Wer sind die Gäste?
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Anteil Kommentare pro Tag registrierte Nutzer Anteil Kommentare pro Tag Gäste
Auch hinter den nicht-registrierten Nutzern verbergen sich einige Intensivnutzer. Dies lässt sich anhand einer punktuell hohen Anzahl an Veröffentlichungen erkennen. Deren Analyse von Tonalität und Schreibstil unterstreicht dies. Hinter den Spitzen 24.5./26.5./03.06./06.06. ist ein einzelner und betont sachlich auftretender Fürsprecher zu vermuten*. Am 10.06. wird deutlich kontroverser diskutiert; zu einem Seilbahn ablehnend auftretenden Gast kommen mutmaßlich noch einige weitere Einzelpersonen hinzu.
Zumindest analog zur Häufigkeitsverteilung der Beitragsersteller lässt sich jedoch auch hier mehrheitlich von Einzelnutzern ausgehen.
*„Das ist auch der Grund, weshalb ich hier so viel kommentiere:…“ (26.05.)
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Tonalität der Kommentare
60% 15%
14%
8% 4%
Negativ Eher negativ Neutral
Eher positiv Positiv
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300
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Negativ Ehernegativ
Neutral Eherpositiv
Positiv
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Tonalität (gesamt)
23%
13%
13%
8% 1%
Negativ Eher negativ Neutral
Eher positiv Positiv
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Negativ Ehernegativ
Neutral Eherpositiv
Positiv
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Tonalität (Auswahl)
Werden jene 4 vermehrt „meinungsorientiert“ auftretende der Top5-Kommentierer in der Analyse nicht berücksichtigt, ergibt sich ein sehr viel ausgewogeneres Bild.
Diese Betrachtung ist aber nur exemplarisch zu verstehen und verdeutlicht das Maß, in dem einzelne erhöhte Aktivitäten das Gesamtbild überlagern können. Die Analyse auf der vorigen Folie legt nahe, dass auch ein wesentlicher Teil zustimmender Kommentare lediglich durch eine bzw. wenige Personen erfolgte.
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Analyse Tonalität-Verteilungen - Verschiedene Auswahlmodelle
Aufgrund der zuvor dargestellten starken Konzentration in der Häufigkeit der Kommen-tierungen lässt sich ferner untersuchen, wel-ches Verhältnis in der Tonalität der Kommen-tare besteht, wenn bestimmte Gruppen isoliert betrachtet oder aus der Betrachtung ausgeschlossen werden.
Dabei zeigt sich aber insgesamt stets eine eher ablehnende Haltung. Je nach fallweisem Ausschluss von quantitativen „Ausreißern“ ergeben sich zusammengefasst ablehnende Haltungen (negativ + eher negativ) von zumeist 70-85%.
Tonalität Tonalität ohne Gäste
abs. % abs. %
Negativ 345 60% Negativ 311 76%
Eher negativ 84 15% Eher negativ 53 13%
Neutral 78 14% Neutral 19 5%
Eher positiv 44 8% Eher positiv 8 2%
Positiv 21 4% Positiv 19 5%
Summe 572 Summe 410
Tonalität ohneTop1/Top2/Top4/Top5 Tonalität Gäste
abs. % abs. %
Negativ 132 23% Negativ 34 21%
Eher negativ 73 13% Eher negativ 31 19%
Neutral 74 13% Neutral 59 36%
Eher positiv 43 8% Eher positiv 36 22%
Positiv 3 1% Positiv 2 1%
Summe 325 Summe 162
Tonalität ohne Gäste und Top1/2/4/5 Tonalität bei theoretisch 10 Einträgen der Top5
abs. % abs. %
Negativ 98 60% Negativ 123 40%
Eher negativ 42 26% Eher negativ 59 19%
Neutral 15 9% Neutral 67 22%
Eher positiv 7 4% Eher positiv 43 14%
Positiv 1 1% Positiv 13 4%
Summe 163 Summe 143
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Themen der Kommentare #1
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20
40
60
80
100
120
An
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Th
emen
nen
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ng
Themen der Kommentare n=631
max. 2 dominierende Themen pro Kommentar
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Themen der Kommentare #2
• Im Gegensatz zu den thematischen Beiträgen steht bei den Kommentaren die Kategorie „direkter Dialog“ an erster Stelle. Dies sind direkte Interaktionen, denen sich kein führendes Thema mehr zuordnen lässt, bzw. das Kommunikations-verhalten betreffende Fragen.
• Ansonsten sind auch jene Thematiken führend, die im Rahmen der Beiträge aufgegriffen werden. Dies sind in der Wahrnehmung der Nutzer – hohe Kosten bei einer vergleichsweise geringen Entlastung
– der Wunsch nach einer Darstellung bzw. Kalkulation möglicher Alternativen und deren Kosten
– Unzufriedenheit über die Prozessentwicklung (Expansion der Klinik lange Zeit ohne adäquate Betrachtung der verkehrlichen Situation, weitere Belastung öffentl. Haushalte durch Expansion)
– die Eingriff in öffentl. Flächen (Schulhof, Spielplatz) und teils damit verbunden ein befürchteter Verlust an Privatsphäre oder neg. Einfluss auf das Stadtbild
– der Energiebedarf
• Im Gegensatz zu den Beiträgen werden im Zuge der Kommentare auch sehr explizite Manipulationsvorwürfe artikuliert (z.B. bezüglich der Zunahme der Verkehrsmengen); in Einzelfällen in „verschwörungstheoretischem Duktus“.
2017-07-12 S4-5-7-8.pdfADP5FB8.tmpRAUMKOMRAUMKOMRAUMKOMVerfasste Kommentare im ZeitverlaufAnmeldepflicht erleichtert Rückschlüsse Wer sind die Gäste?Tonalität der KommentareAnalyse Tonalität-Verteilungen - Verschiedene AuswahlmodelleThemen der Kommentare #1Themen der Kommentare #2
2017-07-12_S 6neu.pdf2017-07-12 S2-5.pdfADP5FB8.tmpRAUMKOMRAUMKOMRAUMKOMVerfasste Kommentare im ZeitverlaufAnmeldepflicht erleichtert Rückschlüsse Wer sind die Gäste?Tonalität der KommentareAnalyse Tonalität-Verteilungen - Verschiedene AuswahlmodelleThemen der Kommentare #1Themen der Kommentare #2