ausgabe 3⁄2016 - gewobag · 2019-03-29 · lollapalooza-festival 2016 im treptower park. 2...
TRANSCRIPT
Gerhard Sche� elke gehört zu den ersten Mietern in Berlins größter Wohngemeinschaft
Aktiv dabei
Das Magazin der GewobagAusgabe 3⁄2016
MITBESTIMMUNG
Die Mieterräte sind gewählt
WOHNTRENDS
Ideen für mehr Platz imKinderzimmer
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Best of Kiez Song Contest: Die Finalisten
Im Spätsommer 2012 hat die Gewobag den erfolgreichen „Kiez
Song Contest“ zum ersten Mal veranstaltet. Seitdem durften mehr
als 140 Sängerinnen, Sänger, Bands und ein Chor auf Berliner
Bühnen ihr Können zeigen. Beim „Best of Kiez Song Contest 2016“
auf dem Familienfest der Berliner Wasserbetriebe am 3. September
traten sieben Sieger und Finalisten der vergangenen vier Jahre
gegeneinander an. Das Rennen machte am Ende die Zwei-Gene-
rationen-Band Grupo SonAsi. Die Musiker werden auch in Zukunft
von der Gewobag mit Auftrittsmöglichkeiten gefördert.
Markus Terboven
Mitglied des Vorstandes
Snezana Michaelis
Mitglied des Vorstandes
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Kiez & Quer
4 Der Mieterrat der Gewobag ist gewählt
6 Wohn!Aktiv: Berlins größte Wohngemeinschaft
8 Alles, was recht ist: Der Gewobag-Ombudsmann über Korruptionsprävention
10 KinderKulturMonat Oktober: Gewobag-Partnerschaft mit dem ECC Preussen Wohnen & Leben
10 Spaziergang durch den Kiez: Die Altstadt von Spandau14 Ehrenamtliches Engagement: Grünflächen-Patenschaften
Service & Freizeit
16 Legionellen: Ein Fachmann informiert über Gefahren und die richtige Vorsorge
18 Platz und Geborgenheit: Das ideale Kinderzimmer20 Herbstausflüge ins Umland
Tipps & Termine
22 Volles Programm in Berlin23 Rätsel & Coupons
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I M P R E S S U M
berlinerleben, Ausgabe 3/2016, © Gewobag 2016
Herausgeber: Gewobag Wohnungsbau-Aktien -
gesellschaft Berlin, Alt-Moabit 101 A, 10559 Berlin,
E-Mail: [email protected], Internet: www.gewobag.de,
Fon: 0800 4708-800 (kostenfrei)
Chef redaktion/Projektleitung: Volker Hartig (V. i. S. d. P.,
v.hartig@ gewobag.de), Tatjana Hoth ([email protected])
Produktion: Raufeld Medien GmbH,
Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin, www.raufeld.de
Redaktion: Jan Ahrenberg, Kirsten Niemann,
Daniel Segal, Jörn Käsebier, Meike Wölhlert
Layout: Lotte Rosa Buchholz, Maureen Vollmer,
Juliana Hesse (AD)
Titelbild: Harry Schnitger
Auflage & Druck: 61.000 Stück, Eversfrank Berlin GmbH
Wir drucken umweltfreundlich:
Liebe Leserinnen und Leser,
im Mai hatte die Gewobag alle
wahlberechtigten Mieterin-
nen und Mieter angeschrie-
ben, um Kandidatinnen und
Kandidaten für die erste
Mieterratswahl zu gewinnen.
Angespornt vom Wunsch,
als Mieterrat ihr Wohnumfeld
aktiv mitzugestalten, haben
sich 93 engagierte Damen
und Herren zur Wahl gestellt.
Am 10. September erfolgte die ö� entliche Stimm auszählung. Nun ist der
neunköpfi ge Mieterrat gewählt (Seiten 4–5). Über alle Bezirke hinweg sind
etwa 30 Prozent der Gewobag-Mieterinnen und -Mieter älter als 60 Jahre.
Deshalb haben wir unter dem Titel „Wohn!Aktiv“ ein bislang einzigartiges
Wohnkonzept für aktive Menschen ab 60 entwickelt. In unser frisch
saniertes Wohn!Aktiv-Haus in der Zobeltitzstraße 117 in Reinickendorf sind
inzwischen die ersten Mieter eingezogen (Seiten 6–7). Wir sprachen mit
dem Ombudsmann der Gewobag, Rechtsanwalt Dr. Rainer Frank, zum
Thema Korruptions prävention (Seite 8). Unser Kiezspaziergang führt
diesmal durch die Altstadt von Spandau und die Georg-Ramin-Siedlung
(Seiten 10–13). Lernen Sie engagierte Mieterinnen kennen (Seiten 14–15),
erfahren Sie Wissenswertes zum Thema Legionellen (Seiten 16–17)
und probieren Sie unsere herbstlichen Freizeittipps aus (Seiten 20–21).
Genießen Sie und Ihre Familie diese Jahreszeit mit ganzem Herzen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
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Zwei Tage Live-Musik, Mode, Food –
und Kunst. Mehr als 140.000 Menschen
sind am 10. und 11. September in den
Treptower Park gepilgert, um 45 Bands
zu sehen, darunter große Namen wie Ra-
diohead, Kings of Leon, James Blake und
New Order. Keine Frage, Lollapa looza hat
sich wieder einmal als Festival der Super-
lative gezeigt. Wie im vergangenen Jahr
war auch dieses Mal die Streetart-Initi-
ative URBAN NATION involviert. Sieben
internationale Streetart-Künstler haben
gemeinsam den 24 Meter breiten und
15 Meter hohen Pavillon „Dreamscape“
errichtet und in eine Indoor-Outdoor-
Galerie verwandelt. Die Außenwände der
Architektur erinnerten an eine Traum-
landschaft aus Lewis Carrolls „Alice im
Wunderland“. Eine im Inneren installierte
Plattform erlaubte von verschiedenen
Höhen aus eine Sicht auf das Festivalge-
schehen. Zugleich waren die Ö� nungen
des dreiarmigen Pavillons auf die drei
Hauptbühnen gerichtet. „,Dreamscape‘
fügte sich ideal in die natürliche Um-
gebung des Events ein“, sagt Yasha
Young, Leiterin von URBAN NATION
und Kuratorin des Kunstprojekts. „Der
Pavillon stellt eine Erlebniswelt dar, die
verschiedene Kunstformen miteinander
verschmelzen lässt. Die Kunstwerke un-
terstreichen den magischen Aspekt und
die Vielfalt eines gemeinsamen Traums,
der hier verwirklicht wurde. Nach dem
Motto: ,Teamwork makes the dream
work‘“, sagt Young.
URBAN NATION ist ein Projekt der
Stiftung Berliner Leben. Infos unter
www.gewobag.de/lollapalooza2016
Gewobag-News
–
Sägen, löten, nieten – Kunst zum Mitmachen:
Berliner Kids schufen Hunderte von Kunstblumen.
–
URBAN NATION beim
Lollapalooza-Festival:
Sieben Künstler gestal-
teten den „Dreamscape“-
Pavillon.
URBAN NATION
Musik und Kunst
Wer gestaltet, der verändert die Welt! Unter diesem Motto nah-
men rund 2.000 Kinder und Jugendliche an der Kunst aktion
„Der kleine Rosengarten“ der kinderKUNSTmagistrale e. V. teil.
Gemeinsam mit Kunstvermittlern haben sie einen Teil des
Parks am Gleisdreieck in ein begehbares Kunstobjekt verwan-
delt. Gefördert wurde die Aktion, die vom 25. August bis zum
4. September lief, von der Stiftung Berliner Leben.
Kunstprojekt
Der kleine Rosengarten
–
Die Band Grupo
SonAsi gewann
den „Best of Kiez
Song Contest“.
–
Der Pavillon „Dreamscape“
war eine Attraktion auf dem
Lollapalooza-Festival 2016 im
Treptower Park.
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Mehr Mitbestimmung
Der Mieterrat ist gewählt
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Ich sehe abends gerne fern oder höre Musik,
wodurch sich mein Nachbar jedoch gestört fühlt.
Aber vor 22 Uhr darf ich das doch, oder?
Das ist keine Frage der Uhrzeit, sondern vielmehr
der Lautstärke. Grundsätzlich gilt: Das Abspielen
von Tonwiedergabegeräten ist nur in Zimmerlaut-
stärke erlaubt. So gelten etwa zu unterschiedlichen
Uhrzeiten verschiedene gesetzliche Bestimmungen,
die auch Bestandteil unserer Hausordnung sind.
Die gesetzliche Nachtruhe gilt von 22 bis 6 Uhr. Alle
Bewohner haben dann jeglichen Lärm zu unterlassen.
Werktags zwischen 6 und 7 Uhr, in der Mittagszeit von
13 bis 15 Uhr sowie nach 20 Uhr sollte alles unter-
bleiben, was Lärm verursacht.
Welche Regelungen gelten für Kinder?
Geräusche, die von Kindern verursacht werden, sind
juristisch als sozial adäquat und damit zumutbar zu
beurteilen. Kinder, die in einem städtischen Umfeld
gesund aufwachsen, können das nicht geräuschlos.
Mein Nachbar ist zu laut, was kann ich tun?
Reden Sie mit ihm! Vielleicht können Sie das Pro-
blem im persönlichen Gespräch lösen. Ist dies nicht
möglich, müssen Sie beweisen können, dass Ihre
Beschuldigungen zu Recht bestehen. Fertigen Sie ein
Protokoll an: Datum, Uhrzeit, Dauer der Lärmbeläs-
tigung sind ebenso wichtig wie die Art des Lärms.
Hierzu können Sie das Formular Lärmpro-
tokoll auf unserer Webseite nutzen.
Oder rufen Sie im Service-Center
an und wir senden Ihnen das For-
mular zu. Wird keine einvernehm-
liche Lösung gefunden, bieten die
Schiedsämter der Bezirke Hilfe an.
An dieser Stelle beantworten wir häufi ge Fragen unserer Mieter. Heute: Beschwerden wegen Lärm.
Gewobag online
www.gewobag.de/
laermschutz
Aus dem Service-Center
»Ich setze mich für
günstigen Wohnraum,
behindertengerechtes Wohnen
und den Ausbau von sozialen
Aktivitäten der Mieter ein.«
BERND HESSLEIN, 53 JAHRE
Angehöriger der Berliner Polizei
Spandau
»Ich trete für bezahlbares Wohnen,
für Mitbestimmung und die Stärkung
der Nachbarschaften ein.«
MARTIN HOFFMANN, 65 JAHRE
Rentner aus Charlottenburg-Wilmersdorf
»Ich engagiere mich für bezahlbaren
Wohnraum, gegen Fehlbelegungen
und für altersgerechten
Wohnungsbau.«
GERHARD BORMANN, 68 JAHRE
Rentner aus Prenzlauer Berg
»Ich setze mich u. a. für
eine hohe Wohnqualität, für
Sicherheit und Toleranz ein.«
MARINA MAKOWSKI
Fotografin aus
Friedrichshain-Kreuzberg
»Ich stehe für eine sozial gerechte
Wohnungspolitik, faire Mieten und
gute Nachbarschaften.«
KLEMENS WITTE, 34 JAHRE
Politologe und Wirtschaftsrechtler aus
Tempelhof-Schöneberg
»Ich mache mich stark für
bezahlbares, harmonisches
Wohnen und für ein
friedliches, nachbarschaftliches
Zusammenleben.«
DIANE HANKE, 26 JAHRE
Studentin aus Spandau
»Ich möchte den
sozialverträglichen, inklu-
sionsgestaltenden und
familienkonformen
Wohnungsbau fördern.«
ROLAND KNÖDLER, 68 JAHRE
Dipl.-Psychologe i. R. aus Spandau
»Ich engagiere mich für
ein gutes Miteinander
und den Zusammenhalt
von Jung und Alt.«
HEIKE STREHLAU,
44 JAHRE
Chemielaborantin aus
Reinickendorf
»Ich möchte mich für
bezahlbare Mieten und eine
umweltverträgliche Bebauung
starkmachen.«
RAINER FELKENEYER,
65 JAHRE
Rentner aus Pankow
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Die Mitglieder des Gewobag-Mieterrats *
* Die Verö� entlichung des endgültigen Wahlergebnisses erfolgt unbeschadet einer Wahlprüfung aufgrund von Einsprüchen.
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Insgesamt erhielten die 93 Kandidatinnen und Kandidaten 7.486 gültige Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 15 Prozent.
52.500 Wahlberechtigte hat die Gewobag im
Mai dieses Jahres angeschrieben, um Kandida-
tinnen und Kandidaten für die erste Mieterrats-
wahl in Berlin zu gewinnen – 93 Mieterinnen
und Mieter aus fünf Wahlbezirken fanden sich
bis zum Stichtag, dem 17. Juni, dazu bereit.
Auf sechs Wahlveranstaltungen erhielten die
Kandidatinnen und Kandidaten Gelegenheit,
sich vorzustel len und zu erklären, wie sie das
Amt ausfüllen wollen. Das Engagement seitens
der Mieterinnen und Mieter war wieder einmal
groß und, wie die Wahlauszählung am
10. September im Ameron Hotel Abion zeigte,
alle Mühen wert. Die Gewobag-Mieterinnen
und -Mieter haben mit einer Wahlbeteiligung
von 14,75 Prozent entschieden und den neun-
köpfi gen Mieterrat gewählt. Damit wurde die
vom Senat vorgegebene Mindestwahlbeteili-
gung von fünf Prozent deutlich überschritten.
Ein schöner Erfolg.
Neues Mitglied im Aufsichtsrat
Basis für die Wahl des Mieterrats ist das
Wohnraumversorgungsgesetz, das seit Anfang
2016 in Kraft ist. Es sieht mehr Mitsprache-
recht für Mieterinnen und Mieter der städti-
schen Wohnungsbauge sellschaften vor. Der
Mieterrat soll als neues Bindeglied zwischen
Unternehmen und Mieterschaft die Interessen
aller Mieter vertreten. Er befasst sich mit den
Unternehmensplanungen bei Neubau-, Mo-
dernisierungs- und Instandsetzungsprogram-
men sowie der Quartiersentwicklung und den
Gemeinschaftseinrich-tungen. Hierzu nimmt
der Mieterrat gegenüber der Unternehmens-
leitung Stellung und entsendet einen Vertreter
in den Aufsichtsrat der Gewobag. Das soll ge-
währleisten, dass die Stimme der Mieterschaft
in die Unternehmensentscheidungen einfl ießt.
Am 26. Oktober 2016 trat der Mieterrat zur
konstituierenden Sitzung zusammen.
Aktuelle Informationen fi nden Sie unter
www.gewobag.de/Mieterrat
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Die Grenzen der Wahlbezirke entsprechen nicht den Bezirksgrenzen.
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»Die Bilder von dem Haus haben mir auf
Anhieb gefallen.«ANDREAS TÖPFER,
Mieter im Wohn!Aktiv-Haus
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„Ich habe mir immer gedacht: Irgendwann ziehst du
dort mal ein!“, sagt Doris Dolgner. Im vergangenen
Sommer war es so weit. Die 70-Jährige bezog eine
schöne helle Wohnung in der vierten Etage des
Wohn!Aktiv-Hauses. „Die vier Stockwerke zu Fuß zu
laufen, hält mich auf Trab. Sollte es irgendwann einmal
nicht mehr gehen, gibt es ja den Fahrstuhl.“ Seit vielen
Jahren unternimmt sie Wanderungen – das hält fi t.
Aktiv sein, am besten in der Gemeinschaft, das gefällt
Doris Dolgner. In der Zobeltitzstraße 117 ist sie daher
am rechten Platz. „Wohn!Aktiv“ heißt das deutschland-
weit einzigartige Wohnprojekt für ältere Menschen,
die gerne etwas zusammen unternehmen. „Viele der
Bewohner sind neu im Kiez. Denen möchte ich gerne
zeigen, wo etwas los ist.“ Bei einem Spaziergang durch
Tegel zum Beispiel oder bei einem Theaterbesuch im
Centre Français. Auch für Andreas Töpfer ist die aktive
Hausgemeinschaft ein Segen. Er kannte so gut wie
niemanden in der Stadt, als er im Juni von Bonn nach
Berlin zog. „Ich habe Bilder von diesem Wohnhaus
gesehen, es hat mir auf Anhieb gefallen.“ Inzwischen
hat der unternehmungslustige Rheinländer viele Be-
kanntschaften geschlossen. Ebenso wie auch Renate
Seider. „Meine Töchter leben längst ihr eigenes Leben.
In meinem alten Haus war es nicht leicht, Anschluss
zu fi nden.“ Seit August wohnt die 66-Jährige in der
Zobeltitzstraße. „Toll wäre, wenn sich hier noch eine
Gymnastikgruppe bilden würde!“
Gemeinsam statt einsam
In den Jahren 1964/65 wurde das Haus als Senioren-
wohnhaus errichtet. Wie wichtig einmal das Thema
Wohnen im Alter werden würde, hat damals noch
keiner geahnt. Von den Mietern der rund 58.500 Woh-
nungen, die die Gewobag in der ganzen Stadt unter-
hält, ist inzwischen ein Drittel älter als 60 Jahre. 2014
war die Zeit reif für eine Sanierung des achtgeschossi-
gen Mietshauses. Modern, hell und o� en ist das Haus
heute. Der großzügig gestaltete Eingangsbereich ver-
fügt über eine Rampe und strahlt etwas Freundliches
aus. „Willkommen“ hat man in großen Lettern an die
Wand geschrieben. Die Flure jeder Etage sind farblich
individuell gestaltet, was sich an der Fassade wieder-
fi ndet. Die meist 27 Quadratmeter großen Wohnungen
sind barrierearm. Jede verfügt über eine Einbauküche
und ein modernes Bad. Französische Fenster gewäh-
ren einen Blick ins Grüne. Die Warmmiete beträgt
zwischen 350 und 420 Euro monatlich.
Man wollte nicht nur seniorengerecht und komforta-
bel ausgestatteten Wohnraum anbieten, sondern ein
Angebot scha� en, das es den älter werdenden Mietern
ermöglicht, lange ein aktives und selbstbestimmtes
Leben zu führen. Der Vorteil: Je enger die Bindung in
der Hausgemeinschaft, desto länger können die Seni-
oren in ihrem gewohnten Umfeld bleiben. Inzwischen
kommen schon mal mehr als zwanzig Menschen zu
den Ka� eerunden und Kochabenden. Auch Gerhard
Sche� elke hat hier Freunde gefunden. In der Stube, die
hier liebevoll „Kaminzimmer“ genannt wird, tre� en sie
sich zum Skat. Vor allem gefällt ihm die Umgebung.
Hinter der Siedlung geht es gleich in den Wald. Zur
Erholung schwingt er sich aufs Fahrrad. „Ich bin in den
letzten vier Monaten 1.000 Kilometer geradelt!“
Kulturelle Teilhabe
„Die Menschen sind verschieden. Das spiegelt sich
auch in diesem Haus“, sagt Marion Detzler. Seit Mitte
August lebt sie in dem Wohn!Aktiv-Haus. Die studierte
Historikerin hat viele Jahre als Reiseleiterin gearbeitet.
Der Austausch mit anderen Menschen lag ihr schon
immer am Herzen. Vor allem in der Kultur fühlt sie
sich zu Hause. „Ob Konzerte, Theaterbesuche oder
Ausstellungen – Berlin bietet so viele Möglichkeiten“,
sagt die zierliche, elegant gekleidete Dame. All das
möchte sie noch so lange wie möglich wahrnehmen.
Am liebsten gemeinsam mit anderen Menschen.
_
Aktive Menschen ab 60 Jahren fühlen sich in
der Zobeltitzstraße 117 in Reinickendorf gut
aufgehoben. Alle Wohnungen (oben) sind frisch
saniert und verfügen über eine seniorengerechte
Ausstattung.
_
Gemeinschaftliche Spaziergänge
halten fi t und machen Spaß. Der
nächste Wald ist ja nicht weit
entfernt.
Wohn!Aktiv
In der Zobeltitzstraße stehen insgesamt 151 Woh-
nungen zur Verfügung, 146 davon sind Einraum-
wohnungen. Das Wohn!Aktiv-Konzept soll in den
nächsten Jahren auf andere Stadtteile ausgeweitet
werden. Weitere Informationen zum Projekt fi nden
Sie unter www.gewobag.de/wohnaktiv
–
Renate Seider, Andreas Töpfer,
Doris Dolgner und Gerhard
Sche� elke (v. li. n. re.) tre� en
sich häufi g in der Gemein-
schaftsküche.
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„Gemeinsam statt einsam“ lautet das Motto im Wohn!Aktiv-Haus der Gewobag in Reinickendorf. Ein innovatives Konzept für aktive Menschen ab 60.
Wohn!Aktiv
Die größte WG der Stadt
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Herr Frank, Ihre Tätigkeit ist bei der
Gewobag Bestandteil der Compliance.
Was verbirgt sich hinter diesem Begri� ?
Der Begri� kommt eigentlich aus der
Medizin und bedeutet so viel wie „Regel-
befolgung". Ursprünglich bedeutet
Compliance also, dass der Patient tut, was
der Arzt sagt. In unserem Fall heißt das,
dass Mitarbeiter eines Unternehmens die
Einhaltung gesetzlicher Regeln als eigenes
Anliegen verstehen – und dabei von
ihrem Arbeitgeber unterstützt werden.
Was macht die Gewobag dafür?
Die Gewobag nutzt dafür ein sogenanntes
Risiko- und Compliance-Management-
System (RCMS), das eine konkrete Risiko-
vorsorge gegen Rechtsverstöße beinhaltet.
Es geht darum, genau zu analysieren, wo
sich Risiken befi nden und wie gegen diese
vorgegangen werden kann. Dazu wurde
durch den Vorstand u. a. ein Ausschuss
ins Leben gerufen, in dem der interne
Compliance-Beauftragte, die Personal-
leitung, der Leiter der Internen Revision
und der Leiter der Rechtsabteilung sitzen.
Dieser Ausschuss ist Ansprechpartner für
die einzelnen Fachbereiche. Ergänzend
gibt es häufi g noch jemanden wie mich
als externen Ombudsmann.
Worin besteht dabei Ihre Aufgabe?
Manche nennen mich auch Vertrauens-
anwalt, woraus sich die Aufgabe besser
erschließen lässt. Es geht darum, dass
Menschen vielleicht Hinweise auf
Rechtsverstöße oder sogar Straftaten
geben könnten, aber nicht Zeuge sein
möchten und ihr Wissen deshalb lieber
für sich behalten. Andere wiederum ha-
ben Skrupel, als Denunziant dazustehen.
Meine Aufgabe ist es daher, diese Sorgen
zu nehmen. Mein Anwaltsvertrag bein-
haltet deshalb, dass Informationen nur
dann weitergegeben werden, wenn es
die Hinweisperson ausdrücklich erlaubt.
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Nimmt Hinweise auch anonym
entgegen: Rechtsanwalt Dr. Rainer Frank
ist bei der Gewobag Ombudsmann zum
Thema Korruptionsprävention.
Kontakt zum Ombudsmann
Wenn Mitarbeiter und Mieter/-innen
der Gewobag sowie andere unter-
neh mens externe Personen schwere
Rechts ver stöße beobachten sollten,
können sie sich anonym an Rechts-
anwalt Dr. Frank wenden. Dazu stehen
die Ombuds mann-Hotline,
Fon: 030 31868583, und die E-Mail-
Adresse ombudsmann-gewobag@
fs-pp.de zur Verfügung.
Was geschieht typischerweise beim
Erstkontakt zu einem Hinweisgeber?
Oft spreche ich erst einmal darüber, dass
es nicht moralisch verwerfl ich ist, etwas
über einen Kollegen oder ein Vorkomm-
nis zu sagen. Danach geht es darum,
Vertrauen zu scha� en. Erst dann beginnt
man damit, den konkreten Sachverhalt zu
erörtern und den Verdachtsgrad zu be-
stimmen. Denn das Hinweisgebersystem
ist wirklich nur dafür da, schwerwiegende
Rechtsbrüche aufzudecken. Ich nehme
also etwa nicht auf, dass ein Kollege
häufi g zu spät kommt. Wenn aber ein
Anfangsverdacht für eine Straftat besteht,
dann gebe ich den Fall an den Leiter der
Internen Revision weiter.
Welches Compliance-Thema ist für die
Gewobag besonders relevant?
Ganz klar die Korruptionsprävention im
Rahmen der Wohnungsvergabe. In Zeiten
der Wohnraumknappheit bewerben sich
oft Hunderte Bewerber um ein Objekt.
Wir haben es also mit einer enormen
Konkurrenzsituation zu tun. Da gibt es den
einen oder anderen Interessenten, der sich
überlegt, wie er seine Mitbewerber ausste-
chen kann. Dabei kann es zu unlauteren,
zumeist fi nanziellen, Angeboten kommen.
Welche Konsequenzen hätte es, wenn
sich ein Mitarbeiter bestechen ließe?
Die Gewobag hat klare Regeln, die jede
Vorteilsannahme in Verbindung mit einer
geschäftlichen Entscheidung verbieten.
Falls das also passieren würde, wäre das
eine grobe Verletzung arbeitsrechtlicher
Pfl ichten, die zu einer fristlosen Kündi-
gung führen würde.
Um beispielsweise bei der Wohnungsvergabe Regelverstöße zu verhindern, hat die Gewobag den Ombudsmann Dr. Rainer Frank engagiert.
Korruptionsprävention
„Die Gewobag hat klare Regeln“
Die Gewobag unterstützt zahlreiche Projekte in den Bereichen
Kunst, Kultur, Bildung – und Sport. Nicht ohne Grund entstand
deshalb im Jahr 2011 eine Partnerschaft mit dem Eishockeyclub
Charlottenburg Preussen Berlin. Der ECC hat es sich zur Aufgabe
gemacht, die sportliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen
zu fördern. Aktuell zählt der Verein knapp 300 Mitglieder unter
18 Jahren. Sie alle sollen sich durch den Mannschaftssport nicht
nur fi t halten, sondern spielerisch auch allgemeine soziale Kom-
petenzen erwerben. Um noch mehr junge Berliner – und zwar
aus allen Kulturkreisen und Einkommensschichten – zu erreichen,
stellt der ECC Preussen den Eishockeysport und sein Trainingsan-
gebot häufi g in Schulen vor. Ziel dieser Aktivitäten ist es letztlich
auch, talentierte Nachwuchsspieler in den jeweiligen Altersstufen
bis hin zum Spieler in der 1. Mannschaft zu entwickeln und die
Rückkehr in das deutsche Spitzeneishockey zu scha� en. Ein erster
Achtungserfolg ist bereits geglückt: Gleich zu Beginn der Saison
setzte sich der Verein mit der 1. Mannschaft in der Oberliga-Nord
(3. Eishockeyliga) mit 3 : 2 gegen die Füchse Duisburg durch und
sicherte sich damit die ersten drei Punkte. Aber auch in den unte-
ren Spielklassen erzielte der ECC Preussen Berlin e. V. beachtliche
Erfolge wie zum Beispiel in der Landesliga mit einem 9 : 1-Ender-
gebnis gegen den OSC Berlin.
Beim Eishockey werden Kraft, Ausdauer und ganz nebenbei auchsoziale Kompetenzen trainiert.
Gewobag-Partnerschaft
ECC Preussen fördert den Nachwuchs
Zahlreiche Kulturorte lockten an den Oktoberwochenenden mit einem bunten Programm – kindgerecht und kostenlos.
KinderKulturMonat
Entdecke die Stadt!
–
Erstmals wurde der KinderKulturMonat von der Berliner
Leben gefördert. URBAN NATION, ebenfalls Stiftungsprojekt
der Berliner Leben, beteiligte sich mit einem Stencil-Work-
shop für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren.
Ob großes Opernhaus, altehrwürdiges Museum oder
aber kleiner Projektraum – der KinderKulturMonat
wurde vor fünf Jahren ins Leben gerufen, um auch
den kleinen Berlinern die vielfältigen kulturellen Orte
unserer Stadt näherzubringen.
Fast sechzig Einrichtungen beteiligten sich in diesem
Jahr an der Aktion und hatten sich für die fünf (!)
Oktoberwochenenden jeweils ein ganz besonderes
Programm ausgedacht. Instrumente bauen? Eine
Radiosendung aufnehmen? Urtiere malen oder Ballett
tanzen? Die Möglichkeiten waren nahezu grenzenlos.
Eines aber hatten sämtliche Angebote gemein: Sie
eigneten sich für alle Kinder zwischen vier und zwölf
Jahren und waren darüber hinaus kostenlos.
Berliner Leben, die Stiftung der Gewobag, förderte das
Programm in diesem Jahr erstmals und unterstützte
insbesondere die Einbindung gefl üchteter Kinder mit
noch geringen Deutschkenntnissen. Unter dem
Motto „Deine Farben – Deine Stadt!“ veranstaltete
URBAN NATION, die Kunstinitiative der Berliner
Leben, am 8. Oktober einen eigenen Stencil-Work-
shop. Im Mittelpunkt stand dabei die künstlerische
Arbeit mit Schablonen. „Wir freuen uns über das
o� ene Angebot des KinderKulturMonats. Unabhängig
von der Herkunft können alle Kinder teilnehmen. Das
bedeutet ganz im Sinne der Berliner Leben Kultur für
alle“, begründet Hendrik Jellema, Vorstandsvorsitzen-
der von Berliner Leben, das Engagement der Stiftung.
TICKETRABATTAlle Mieterinnen und Mieter, die den
ECC Preussen live anfeuern möchten, erhalten
bis August 2017 einen Rabatt von 20 Prozent auf
alle verfügbaren Tickets. Der Verkauf erfolgt nur
auf Vorbestellung, schriftlich an tickets@
eccpreussen.de, Stichwort: Gewobag, oder Fon:
0173 9955022, Ansprechpartnerin Frau Otto.
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Spaziergang durch Spandau Die liebevoll restaurierte Altstadt macht den Charme
von Spandau aus. In der Georg-Ramin-Siedlung wohnt man ganz nah dran und doch im Grünen.
Im Westen geht die Sonne auf
Wenn Georg Ramin wüsste, wie es um
die von ihm beauftragte Siedlung heute
steht, er wäre ein zufriedener Mann. Als
der frühere Spandauer Bürgermeister,
nach dem die Siedlung benannt wurde,
1957 verstarb, waren die 1.321 Ein- bis
Dreieinhalb-Zimmer-Wohnungen gerade
fertig. Zwischen Seegefelder Straße,
Galenstraße und Borkzeile gelegen, sind
sie nur wenige Gehminuten vom Rat-
haus Spandau entfernt. Vielleicht hatte
Bezirksbürgermeister Ramin ja eines
Tages beim Blick aus dem Fenster die
Idee, dort gemeinnützigen Wohnraum
zu errichten, mit Balkonen und parkähn-
lichen Grünanlagen.
Mama, ich will schaukeln!
Kastanien und Kiefern, Eichen und
Birken: Samantha Behrendt schätzt den
alten Baumbestand und die gepfl egten
Rasenfl ächen vor ihrem Haus. Sie be-
wohnt zweieinhalb Zimmer in einem
der viergeschossigen, sandfarbenen
Gebäude. Für ihre vierjährige Tochter
sind die Bedingungen hier ideal. „Wir
haben wirklich an jeder Ecke einen
Spielplatz“, sagt die 28-jährige Erzie-
herin. Am Anfang war der Weg zur
Kita anstrengend: „Da hieß es immer:
,Mama, ich will rutschen, Mama, ich will
schaukeln!‘“ Inzwischen habe die Kleine
aber akzeptiert, dass der Spielplatz erst
nach der Kita auf dem Programm steht.
Dort tri� t sich die Nachbarschaft, dort
entsteht Gemeinschaft. Dabei ist Saman-
tha Behrendt ohnehin bestens vernetzt.
Ihre beste Freundin wohnt im selben
Haus, Mutter und Großmutter leben ein
paar Straßen weiter. So viel Kontinuität
über vier Generationen spricht für eine
–
An vier Wochentagen
lockt der Havelländische
Land- und Bauernmarkt in
die Altstadt von Spandau.
–
Samantha Behrendt, 28,
vor ihrem Haus an der
Seegefelder Straße.
–
Blick aus dem Rathaus:
Das Gebäude rechts
gehört zur Siedlung.
STADTTEIL
SPANDAU
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wie das körperliche, die Vermittlung von
Werten wie Geduld und Rücksichtnahme
ist Teil des Trainings. Danach werden bei
einer Tasse Tee soziale Kontakte geknüpft.
In wenigen Monaten ist die Schule zu
einer Begegnungsstätte geworden.
Angenehmes Wohnumfeld
Auch Rolf Lützels Tochter lernt Karate. Rolf
Lützel, 67, lebt seit 2006 mit Frau und Kind
in einer Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung
gegenüber der Kampfkunstschule. Seit die
Zehnjährige mit Karate angefangen hat, ist
der Pensionär häufi g dort und kommt mit
anderen Eltern ins Gespräch. Aus lang-
jährigen Nachbarn werden Freunde. „Die
Schule ist eine sehr positive Veränderung“,
fi ndet Rolf Lützel, „die Siedlung ist dadurch
aufgeblüht.“ Was nicht heißen soll, dass es
auf den Wegen und in den Treppenhäu-
sern sonst fürchterlich anonym zuginge.
„Man sieht sich, man grüßt sich. Das ist
schon angenehm.“ Im „Kummerfrosch“ –
einem Kasten, den der Mieterbeirat
vergangenes Jahr an einer eigens ge-
pfl anzten Nordmanntanne angebracht
hat – liegt nur selten ein Brief. Thomas
Staar, 63, Sprecher des Mieterbeirats,
erklärt sich die Beliebtheit der Georg-
Ramin-Siedlung so: „Die Struktur stimmt
einfach noch.“
Staar würde sich allerdings eine Kiez-
stube wünschen, vor allem als Tre� -
punkt für ältere Bewohner, denen sonst
nur die Sitzbankgruppen im Freien zur
Verfügung stehen. Die Sorge mancher
Mieter vor Kriminalität konnte die Polizei
vor Kurzem bei einer Sprechstunde
im Waschhaus entkräften: „Da wurde
uns bestätigt, dass die Georg-Ramin-
Siedlung in der Statistik ganz unten liegt“,
sagt Staar.
Wer weiß, vielleicht wacht Namens patron
Georg Ramin als guter Geist über die
Siedlung. Sein Grab befi ndet sich jeden-
falls nur drei Kilometer von der Seegefel-
der Straße entfernt auf dem städtischen
Friedhof In den Kisseln.
–
Die Ritterstraße führt zum „Wenden-
schloss“, einem historischen Neubau
aus den 1960er-Jahren, der an ein Acker-
bürgerhaus von 1861 erinnern soll.
–
Die meisten Wohnungen
in der Georg-Ramin-
Siedlung haben Balkone.
hohe Lebensqualität. Die zentrale Lage
sieht sie als großes Plus. Der Bahnhof ist
nur einige Hundert Meter entfernt. Zum
Einkaufen ist sie genauso schnell in den
Arkaden wie in der Altstadt.
Ein Hauch von Mittelalter
Im Jahr 1232 erhielt der Marktfl ecken
Spandau das Stadtrecht, 1319 wurde mit
dem Bau einer Stadtmauer begonnen,
von der heute noch Reste übrig sind.
Trotz der gravierenden Zerstörungen im
Zweiten Weltkrieg hat sich viel von dem
historischen Flair erhalten, nicht nur
dank der Zitadelle, einer der imposantes-
ten Festungsanlagen Europas.
Herz der Altstadt ist seit dem 14. Jahr-
hundert die St. Nikolaikirche. Sie steht
auf dem Reformationsplatz, umge-
ben von liebevoll restaurierten Fach-
werk- und Herrenhäusern an Kopf-
steinpfl asterstraßen, die meisten davon
Fußgängerzone. Gemütlich lässt es sich
an Marktständen, Cafés und Geschäften
vorbeifl anieren. Das Rathaus mit seinem
hohen Turm setzt einen markanten archi-
tektonischen Endpunkt, gegenüber sorgen
U-, S- und Regionalbahnen für eine ideale
Verkehrsanbindung.
Schlendert man von dort aus die Seege-
felder Straße weiter in Richtung Westen,
tauchen auf der rechten Seite schnell die
charakteristischen Fassaden der Georg-
Ramin-Siedlung auf. Die bunten Balkone
machen einen freundlichen Eindruck,
verstärkt von farblich abgestimmten
Sonnenschirmen und leuchtend roten Ge-
ranien. Überragt werden die Gebäude von
einem einzigen achtgeschossigen Block,
der einen kleinen Platz mit einer Hand-
voll Gewerbeeinheiten abschließt. Neben
einem Kosmetikstudio, einer Änderungs-
schneiderei, einem Restaurant und einem
Friseur gibt es neuerdings dort auch eine
Karateschule.
Klangschalen statt Frühlingsrollen
Drei Jahre stand das ehemalige China-
Restaurant leer. Als Silvia, 39, und Mario
René von Röhl, 50, beim Gassigehen
mit ihrem Hund daran vorbeikamen,
kam ihnen die Idee: Die Großmeisterin
im Okinawa-Karate und der pensio-
nierte Polizeibeamte beschlossen, die
Räume zu mieten und eine Lernstätte
für Kampfkunst einzurichten. „Wir haben
vorher in Asien gelebt und wollten dieses
Flair mit nach Hause nehmen“, sagt Silvia
Freifrau von Röhl. Also baute ihr Mann
in Eigenregie alles um und stattete die
Räume stilgetreu aus, inklusive Reispa-
pier-Schiebetür, Bambustapete und leise
plätscherndem Budda-Zimmerbrunnen.
Seit Mai fi nden dort nun Karate-, Tai-Chi-
und Qigong-Kurse statt, mit Schülern
von vier bis 77 Jahren. „Plötzlich haben
Jung und Alt ein gemeinsames Ge-
sprächsthema“, freut sich Silvia von Röhl.
Das seelische Wohl ihrer großen und klei-
nen Kunden liegt ihr ebenso am Herzen
–
Ganz egal, wo man sich
in Spandau aufhält: Es
ist nie weit zum Wasser.
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ADRESSEN
Das Gotische Haus
Touristeninformation und
Stadtgeschichtliches Museum
Spandau
Breite Straße 32
Fon: 030 3339388
www.spandau-tourist-
information.de
Zitadellenschänke
Mittelalter-Restaurant
Am Juliusturm 64
Fon: 030 3342106
www.zitadellenschaenke.de
Flugplatz Gatow
Militärhistorisches Museum
Am Flugplatz Gatow 33
Fon: 030 36872601
www.mhm-gatow.de
»Man sieht sich,man grüßt sich. Das ist
schon angenehm.«ROLF LÜTZEL, 67
Pensionär
SILVIA FREIFRAU VON RÖHL, 39
Karate-Großmeisterin
»Wir wollten dasasiatische Flair mit nach
Hause nehmen.«
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Blühende Gärten machen Laune – Mieterinnen und Mieter der Gewobag legen daher beim Pfl anzen, Wässern und Jäten gern selbst Hand an.
Vor fast fünfzig Jahren konnte sich Frau
Ursula Siedler im Leben nicht vorstellen,
einmal in die Prinzenstraße 97 einzuzie-
hen. Die Freifl ächen rundherum waren
ihr, wie das nun mal so ist bei einem
Neubau, viel zu kahl. Aber dann zogen
immer mehr Nachbarn und Freunde dort
ein. Und mitten im Urlaub erhielt sie eine
Nachricht von ihrer Schwester, dass nur
noch wenige Apartments frei sind und
sie sich unbedingt eins anschauen sollte.
Die Wohnungen seien groß, hell und
modern. „Seitdem wohne ich hier, und es
waren sehr schöne Jahre“, berichtet Frau
Siedler. Nur an Grün fehlte es ihr.
Prächtiges Tulpenbeet
Vor etwa dreißig Jahren entschloss sie
sich daher, ihren grünen Daumen in den
Dienst der Hausgemeinschaft zu stellen
und ein prächtiges Tulpenbeet vor das
Haus zu pfl anzen. „Damals war das toll,
die Nachbarn haben sogar Geld dazu-
gegeben, damit ich nicht allein auf den
Kosten sitzen bleibe. Und mir machte das
Gärtnern einfach Spaß.“ Das Tulpenbeet
ist noch heute jedes Frühjahr das blü-
hende Schmuckstück der Prinzenstraße.
Doch Frau Siedler macht noch mehr für
„ihre“ 97: Wird der Rasen löchrig, besorgt
sie Erde und neue Saat, sie pfl anzt sogar
Büsche – kurz: Frau Siedler ist der grüne
Engel der Prinzenstraße – und die Grün-
an dieser Stelle eine Kiefer gefällt, zurück
blieb ein hässlicher brauner Fleck, den
fand ich schrecklich“, erklärt die Rentne-
rin ihr Engagement. Mit der Gewobag
hat sie deshalb vereinbart, dass sie sich
um das Fleckchen Erde kümmert – und
hat von ihr Krokus-Zwiebeln erhalten.
Die Frühblüher sollten den Einstieg in
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Wenn auch Sie sich ehrenamtlich
engagieren möchten, können Sie
sich an die Gewobag-Kiezkoordina-
torinnen, die Mieterbeiräte oder die
Ansprechpartner in den Kiezstuben in
Ihrem Wohnquartier wenden.
Weitere Informationen unter
www.gewobag.de/ehrenamt oder per
E-Mail: [email protected]
Gewobag-Mieter im Ehrenamt
anlage rund um die Nummer 97 längst
keine Brache mehr.
Wie Frau Siedler, so engagieren sich
viele Gewobag-Mieterinnen und -Mieter
für ein blühendes Wohnumfeld in ihren
Siedlungen. Jutta Schulz etwa: Ihr Reich,
das ist eine kleine Pfl anzfl äche neben
dem Hauseingang ihres Mehrparteien-
hauses im Ernst-Thälmann-Park, kaum
größer als ein Pkw-Parkplatz. Dass der
ausreicht, um einen Unterschied zu
machen, kann jeder selbst in Augen-
schein nehmen: Statt auf robuste Büsche
und Hölzer, die andernorts das Bild
bestimmen, setzt Jutta Schulz auf bunte
Vielfalt. „Im vergangenen Herbst wurde
das Gartenjahr erleichtern. Inzwischen
ist auch der braune Baumstumpf unter
einem Steingärtchen nebst schmucken
Sukkulenten verschwunden.
Flower-Power im Hausflur
Von braun zu grün hier, von grau zu
grün dort: Ganz ähnliche Motive haben
Ilona Sommerlad dazu gebracht, sich der
Pfl anzenecke in ihrem Haus anzuneh-
men. „Als ich vor fünf Jahren anfi ng, die
Blumen zu gießen, sah es hier farblos
aus“, erinnert sich die ehemalige Mitar-
beiterin des Jobcenters. Seit 1971 wohnt
sie mit ihrem Mann am Mehringplatz.
Sie sind Erstmieter und fühlen sich dem
Haus eng verbunden. Um sich vollkom-
men zu fühlen, fehlte es ihr nur an Grün.
„Inzwischen wissen die meisten Nach-
barn, dass ich die mit der Gießkanne
bin, und bleiben auf ein Schwätzchen
stehen“, sagt Ilona Sommerlad. Manch
einer stellt ihr auch mal einen Blumen-
topf in das umfriedete Beet: „Dann merkt
man, dass andere mein Engagement
schätzen.“ Am Mehringplatz gibt es für
fast jeden der zahlreichen Aufgänge
jemanden, der sich um die Pfl anzboxen
neben den Eingängen kümmert. Wer
noch Lust hat, mitzumachen, kann nach
draußen ausweichen – im Hof gibt es
noch genügend Platz für das ein oder
andere Blumenbeet.
Grüner geht’s immer!
Ehrenamt – engagierte Mieter
–
Mieterin Ilona Sommer-
lad kümmert sich um
eines der Flurbeete am
Mehringplatz.
–
Tulpen für die Prinzenstraße:
Ursula Siedler bringt die
Zwiebeln für das nächste Jahr
in die Erde.
»Es freut mich, wenn die Nachbarn sagen: Ach, Sie machen das
aber schön!«ILONA SOMMERLAD,
Mieterin
–
Jutta Schulz pfl egt
ehrenamtlich ein Beet
vor ihrem Haus im
Ernst-Thälmann-Park.
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Vorbeugen und schützen – vier Tipps
–
Kristian Boseniuk ist
Ingenieur für Gebäude-
technik und Energie-
management bei der bähr
ingenieure GmbH.
–
Eine der Proben auf
Legionellen wird
aus der Leitung
direkt hinter dem
Wasserspeicher
entnommen.
–
Legionellen werden gefährlich,
wenn sie beim Duschen in
hoher Konzentration einge-
atmet werden. Legionellen
Wasser muss fl ießen
Erkenne ich als Verbraucher, wenn die
Legionellenkonzentration zu hoch ist?
Nein, die Trinkwasserverordnung
schreibt jedoch seit der Novelle von 2013
vor, dass das Trinkwasser von Großanla-
gen regelmäßig auf Legionellen getestet
wird. Die Legionellen-Beprobung erfolgt
durch ein zugelassenes Prüfl abor. Es ent-
nimmt an verschiedenen Stellen Proben:
am zentralen Vorlauf beim Speicheraus-
tritt und am Zirkulationsrücklauf. Weitere
Proben werden in den Wohnungen ge-
nommen, die den längsten Leitungsweg
zum Speicher haben. Meistens handelt
es sich dabei um die Wohnungen in den
obersten Geschossen. Sind die Warm-
wassersteigleitungen baugleich, muss
nicht jede Steigleitung beprobt werden.
Das ist der Grund, warum bei manchen
Mietern eine Probe entnommen wird,
nicht aber beim Nachbarn.
Was passiert, wenn die Auswertung der
Proben ergibt, dass der Grenzwert für
Legionellen überschritten wurde?
In diesem Fall ist der Vermieter verpfl ich-
tet, das Gesundheitsamt und die Mieter
zu informieren. Darüber hinaus wird das
Wasser weiter getestet und vom Betrei-
ber eine Gefährdungsanalyse erstellt.
In welchem zeitlichem Abstand weitere
Proben entnommen werden, hängt dann
von der Höhe der Kontamination ab. Bei
der Gefährdungsanalyse wird überprüft
und dokumentiert, ob die Trinkwasser-
anlage den allgemeinen Anforderungen
nach den Regeln der Technik entspricht.
Was wird außerdem unternommen?
Das ist abhängig vom Zustand der tech-
nischen Anlage und vom Befund. Eine
häufi ge, kurzfristige Maßnahme ist die
thermische Desinfektion der Trinkwas-
seranlage, bei der die Wassertemperatur
kurzzeitig auf 70 bis 75 Grad erhöht wird
und dann die Leitungen mit dem heißen
Wasser durchgespült werden, um die Le-
gionellen abzu töten. Die Mieter werden
gebeten, das Warmwasser in ihrer Woh-
nung aufzudrehen. Auch über andere
Maßnahmen werden die Hausbewohner
informiert.
Was können Mieter zur Vorbeugung
eines starken Legionellenbefalls tun?
Legionellen vermehren sich im stehen-
den Wasser. Die Mieterinnen und Mieter
sollten dafür Sorge tragen, dass das
Wasser an allen Entnahmestellen in ihrer
Wohnung regelmäßig fl ießt. Am besten
dreimal pro Woche.
Ingenieur Kristian Boseniuk über Legionellen im Trinkwasser und die Folgen eines zu starken Befalls.
Herr Boseniuk, was sind Legionellen
und wann können sie für Menschen
gefährlich werden?
Kristian Boseniuk: Bei Legionellen han-
delt es sich um Mikroorganismen, die
sich im Trinkwasser befi nden können –
auch im von Versorgern bereitgestellten
Trinkwasser. Die Konzentrationen sind
hier aber noch sehr gering und unge-
fährlich. Der Grenzwert für Legionellen
liegt bei 100 koloniebildenden Einheiten
(KBE) pro 100 Milliliter. Ab 10.000 KBE
pro 100 Milliliter liegt eine extrem hohe
Kontamination vor, die ein Duschverbot
oder den Einsatz von Kohleaktivfi ltern
zur Folge hat. Denn nur durch die feine
Zerstäubung des Wassers beim Duschen
können sich Verbraucher über die
Atemwege mit Legionellen infi zieren. Im
schlimmsten Fall führt das zur Legionärs-
krankheit, die die Lunge befällt. Das
Trinken des Wassers, die Verwendung
zum Händewaschen oder Kochen sind
weiterhin gefahrlos möglich.
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1 Bei einer Abwesenheit von
vier Stunden bis zu zwei Tagen
genügt es, das Wasser vor
Benutzung 30 Sekunden laufen
zu lassen. So kann das Stagna-
tionswasser aus den Leitungen
ablaufen.
2 Bei Abwesenheit von mehr
als zwei Tagen sollten Sie
die Absperrarmatur für Ihre
Wohnung schließen und das
Wasser nach Ihrer Rückkehr
an allen Entnahmestellen fünf
Minuten fl ießen lassen.
–
Kristian Boseniuk ist
Ingenieur für Gebäude-
technik und Energie-
management bei der bähr
ingenieure GmbH.
der Gefährdungsanalyse wird überprüft
und dokumentiert, ob die Trinkwasser-
3 Spülen Sie die Wasserentnah-
mestellen in Ihrer Wohnung
regelmäßig und lassen Sie
stehendes Wasser ablaufen.
4 Reinigen und entkalken Sie die
Perlatoren der Wasserhähne
regelmäßig mit Essigessenz.
Reinigen und entkalken Sie die
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(2) Flieger im Kinderzimmer: Illustrierte
Tapete von Camengo
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(3) Stauraum im Maul: Wand-Wal „Moby“ von
Julica (über www.julica-design.de)
(4) Kinderleicht aufgeräumt: Bank „Enzo“ von
Pinolino (über www.tausendkind.de)
Frau Depold, wie machen Sie das Beste
aus wenig Platz?
Uns ist wichtig, dass das Kinderzimmer ein
Wohlfühlort ist. Dafür braucht es gar nicht
so riesig zu sein. Neben den Betten mit
vielen Kissen scha� en Bücherregale, kleine
Lichter und der CD-Spieler Geborgenheit.
Ist das Zimmer sehr klein, nehmen wir
alles Unnötige aus dem Raum, dazu zählt
z. B. auch die Kinderkleidung.
Helle Farben, bodenlange Vorhänge,
Streifentapeten und Wandspiegel lassen
einen Raum größer wirken. Was, wenn
die optischen Tricks nicht reichen?
Dann klappt vielleicht die Ausnutzung der
Höhe. In Altbauten geht das meist super,
manchmal auch in Neubauten: ein Hoch-
bett für Kinder nutzen, um darunter Fläche
zu bekommen, etwa für einen Schreib-
tisch. Sicherheit steht hier natürlich an
erster Stelle. Daher mag ich Hochbetten,
gerne auch selbst gebaut, deren Seiten bis
zur Decke geschlossen sind.
Ihre Söhne, sechs und zwei Jahre alt, tei-
len sich ein Schlaf- und ein Spielzimmer ...
Ja. Im Schlafzimmer stehen ein Doppel-
bett und ein Einzelbett, in das der Große
sich zurückziehen kann. Jeder hat eine
Ecke mit seinen Büchern, einen eigenen
Schrank für Spiele, seine Lampe und die
Kuscheltiere, die jeden Abend mit ins Bett
kommen. Im Spielzimmer ist es ähnlich:
Dort stehen zwei Tische, das Lego für Groß
und Klein, die Holzschienen und Autos
sowie die Kinderküche. Macht der Große
etwas, wobei ihn der Kleine nicht stören
soll, setzt er sich an seinen höheren Tisch.
Viele Eltern versuchen, möglichst viel
Stauraum zu scha� en – etwa per Podest,
Bettschublade oder Eckregal. Sie dage-
gen setzen aufs Ausmisten. Das klappt?
Ein guter Trick ist der Spielzeugtausch:
Mehrere Spielzeuge kommen in den Keller,
und die Kinder dürfen sich im Tausch ge-
gen ein aktuelles Spielzeug immer wieder
eines davon nach oben holen. Die uninte-
ressanten Dinge können dann unbemerkt
verkauft oder verschenkt werden.
Schöner wohnen mit berlinerleben Folge 17:
Wachsende
Bedürfnisse
–
SEO-Managerin Sarah
Depold bloggt seit der
Geburt ihres ersten
Sohnes 2010 auf
Mamaskind.de über
das Leben mit Kindern.
Viele Hersteller bieten multifunktionale,
verstell- und erweiterbare Kindermöbel
an, wie z. B. Bopita, Flexa, Kettler, Moll
und Ikea. Das System „Stuva“ ermöglicht
endlose Kombinationen zu günstigen
Preisen. Langfristig zahlt sich insbeson-
dere der „Stuva“-Wickeltisch aus. Mit
seiner höhenverstellbaren Platte lässt er
sich später leicht in einen Schreibtisch
oder eine Spielfl äche umwandeln.
Den „Stuva“-Wickeltisch mit integrier-
tem Regal und vier Schubladen gibt es
in Ikea-Einrichtungshäusern und unter
www.ikea.com.
Tipp: Erst Wickel-, dann Schreibtisch
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Hängeaufbewahrung
„Utensilo Gira� e“ von
3 sprouts, 84 x 35 cm
Kinderzimmer
Kleiner Raum ganz groß
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Spielen, schlafen, toben, lernen: Ein Kinderzimmer muss viele Funktionen erfüllen, oft auf wenigen Quadratmetern. Die Berliner Bloggerin Sarah Depold verrät, wie das bei ihr zu Hause gelingt.
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Die Tage werden wieder deutlich kürzer. Ein Ausfl ug ins Berliner Umland lohnt sich dennoch. Herbstliche Freizeittipps für die ganze Familie.
Fahr doch mal raus!
Den Spreewald erkunden
Ein Gefl echt von Kanälen und Fließen von insge-
samt rund 970 Kilometern Länge durchzieht die
Auen- und Moorlandschaft. Wegen seiner reichen
Tier- und Pfl anzenwelt wurde der Spreewald 1990
zum Biosphärenreservat erklärt, seit 1991 hat er
UNESCO-Status. Bis Ende Oktober verkehren Kähne
auf den Gewässern. Frieren muss niemand: Bei fri-
schen Temperaturen werden Decken gereicht. Aber
auch zu Fuß lässt sich das Gebiet gut erkunden.
www.spreewald-biosphaerenreservat.de
Schlemmen in Schwante
Eigentlich ist es nur ein Gutshaus. Wegen
seiner Größe wird die Flügelanlage aus
dem 18. Jahrhundert gerne als Schloss
bezeichnet. So oder so ist es ein Ort für
Genießer. Gibt es etwas Schöneres, als
nach einem Spaziergang im prächtigen
Speisesaal zu sitzen und sich an der regi-
onalen Küche zu erfreuen?
Weitere Informationen im Internet unter
www.schloss-schwante.de
Beim Drehen dabei sein
Eine Rundfahrt durch die Medienstadt ist spannend:
Täglich werden Stunt- und Tiershows geboten, auf
geführten Touren gibt es Einblicke hinter die Kulis-
sen, auf dem Original-„GZSZ“-Außenset kann man
mit etwas Glück sogar den Stars bei ihren Dreharbei-
ten zuschauen. Vielleicht hat der eine oder andere
Besucher ja das Zeug zum Nachrichtensprecher – im
Fernsehstudio wird es sich zeigen!
www.fi lmpark-babelsberg.de
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2 Familienkarten für
2 Erwachsene mit bis
zu 3 Kindern (bis zu
13 Jahren)
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13 Jahren)
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Sinnliches am Ruppiner See
Während es draußen herbstlich
stürmt, schweben Sie im warmen
Wasser und lassen den Blick über den
Ruppiner See schweifen. Mit 14 Kilo-
metern ist er übrigens der längste See
Brandenburgs und die Fontane Ther-
me bietet die größte schwimmende
Seesauna Deutschlands. Auf
5.000 Quadratmetern lockt eine
Landschaft mit acht Saunen, einer
Eisgrotte, schönen Ruheräumen und
einer hauseigenen Bibliothek. Wer
nach dem Schwitzgang die Abküh-
lung sucht, der springt kopfüber in
den See, zu dem die Therme einen
eigenen Zugang besitzt.
www.resort-mark-brandenburg.de
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Ausfl ug in den Dschungel
Draußen mag es stürmen. In der
Biosphäre Potsdam herrscht an
365 Tagen im Jahr Urlaubswetter.
Die Besucher beginnen ihre Reise
am Wasserfall, danach geht es über
verschlungene Pfade zum Schmet-
terlingshaus bis auf den Höhenweg
in den Baumkronen. Die Tropen-
halle beherbergt auf 5.000 Quadrat-
metern mehr als 20.000 Tropen-
pfl anzen und exotische Tiere. Die
Artenvielfalt zeigt sich auch unter
Wasser: In einem U-Boot gehen die
Besucher der geheimnisvollen Tief-
see auf den Grund.
www.biosphaere-potsdam.de
Die Hauptstadt umradeln
Im Herbst, wenn es nicht mehr so warm ist,
macht das Radfahren besonders viel Spaß.
Dafür muss man nicht einmal besonders
weit ins Umland fahren. Der Berliner Mauer-
weg führt auf rund 160 Kilometern um den
Westteil Berlins herum. Auf vielen Abschnit-
ten verläuft die gut ausgeschilderte Radroute
auf dem ehemaligen Zollweg und dem soge-
nannten Kolonnenweg, den die DDR-Grenz-
truppen für ihre Kontrollfahrten angelegt
hatten. Weitere Informationen im Internet
unter www.mauerweg.com, www.adfc.de
Gewobag online
Mehr Ausfl ugstipps
fi nden Sie online
unter
www.gewobag.de/
herbstausfl uege
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Stuttgart und der Komischen Oper Berlin
in Kooperation mit der Welsh National
Opera. Schräge Tanzrhythmik vereint
sich hier mit akrobatischen Flugnum-
mern. Die Musik von Richard Ayres und
Keith Warner ist mitreißend und dürfte
die ganze Familie begeistern.
Für Kinder und Erwachsene:
06., 13., 14., 18. November
und 08., 11., 22. Dezember,
Komische Oper Berlin,
Behrenstraße 55–57, Mitte,
Fon 030 47997400,
www.komische-oper-berlin.de
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3 x 2 Freikarten für
„Peter Pan“ in der
Komischen Oper Berlin„Alle Kinder verlassen eines Tages ihr
Nimmerland, kommen nach Hause
und werden erwachsen. Nur ein Kind
nicht.“ – So heißt es in der Kinderge-
schichte des schottischen Dichters
James Matthew Barrie. Die Rede ist von
Peter Pan, dem Anführer der „verlorenen
Jungs“, die spannende Abenteuer erle-
ben und gefährliche Kämpfe gegen die
Piraten führen. Immer ein Kind bleiben
zu dürfen, wird zu einem Traum, der am
Ende seinen Reiz verliert. Die Inszenie-
rung ist eine Auftragsarbeit der Oper
HIERONYMUS BOSCH
Seine bekanntesten Bilder, „Der Garten der
Lüste“ oder „Das Jüngste Gericht“, waren
Triptychen, haben aber sicher niemals in
einer Kirche gehangen. Der niederländi-
sche Maler Hieronymus Bosch hatte eine
düstere Fantasie. Als ob er die Schrecken
des 20. Jahrhunderts schon gekannt hätte.
So wundert es nicht, dass der fromme
Holländer so viele inspiriert hat – Dadais-
ten, Surrealisten und Rockmusiker. Die
Gemäldegalerie zeigt zum 500. Todesjahr
des Malers auch Arbeiten von Künstlern,
die sich von ihm inspirieren ließen.
Di, Mi, Fr 10–18 Uhr, Do bis 20 Uhr, Sa/So
11–18 Uhr. Gemäldegalerie, Matthäikirch-
platz, Tiergarten, www.smb.museum
Zirkus
UNDERART IM CHAMÄLEON THEATER
Der Name des schwedischen Zirkus leitet
sich aus dem Französischen ab: „Cirkör“
kombiniert nämlich die Begri� e „cirque“
und „coeur“ miteinander, also „Zirkus“ und
„Herz“. Die Kompanie sieht den Zirkus als
Herzensangelegenheit. Dabei wollen sie
nichts Geringeres, als das Konzept des Zir-
kus ins neue Jahrtausend zu überführen.
Mit ihrer neuen Show „Underart“ gastie-
ren die fünf Artisten und das Duo Ripple
& Murmur im Chamäleon. Zirkus, Tanz,
Akrobatik und Musik stehen hier gleich-
berechtigt nebeneinander.
Bis 19. Februar 2017, Chamäleon Theater in
den Hackeschen Höfen, Rosenthaler Straße
40–41, Mitte, www.chamaeleonberlin.com
Musik
JAZZFEST BERLIN
Bigband, Swing, Dixieland, Cool und Free
Jazz, ob konservativ und massentauglich
oder modern und eigenwillig – in keiner
Musikrichtung ist die Bandbreite so groß
wie im Jazz. Das Jazzfest Berlin, das in
diesem Jahr sein 50. Jubiläum feiert, ist
immer noch gut für freudige Überra-
schungen. Ein Highlight dürfte etwa die
britisch-bahrainische Trompeterin Yazz
Ahmed sein, die mit ihrer siebenköpfi gen
Band Family Hafl a auftritt. Beim diesjäh-
rigen Jazzfest Berlin stellen Frauen zum
ersten Mal die Hälfte der Bandleader.
01.–06. November, Haus der Berliner
Festspiele und andere Orte,
www.berlinerfestspiele.de
Alte Malerei
Kinderoper
Peter Pan
Teilnahmebedingungen:
Teilnahmeberechtigt sind alle Gewobag-Mieter/
-innen ab 18 Jahren. Die Gewobag schließt jede
Haftung für Ver anstaltungen und Coupon-
angebote aus. Für Letztere sind die Firmen und
Veranstalter selbst verantwortlich und haftbar.
An der Verlosung nehmen ausschließlich Zusen-
dungen mit dem richtigen Lösungswort teil. Ein-
sender müssen ihren vollständigen Namen und
ihre vollständige Postadresse angeben. Jeder
Einsender wird nur einmal in der Verlosung
berücksichtigt. Persönliche Daten aus der Betei-
ligung an Preisrätseln oder Aktionen werden von
der Gewobag nicht gespeichert oder an Dritte
weiter gegeben. Werden mehr richtige Lösungen
eingesandt, als Preise zur Verfügung stehen,
entscheidet das Los. Die Gewinnspielteilnahme
von Mit arbeitern der Gewobag und ihrer Toch-
tergesellschaften sowie deren Angehörigen ist
aus geschlossen. Eine Bargeldumwandlung von
Gewinnen und der Rechtsweg sind ebenfalls
ausge schlos sen. Alle Gewinner werden schrift-
lich benachrichtigt und in der nächsten Ausgabe
der berlinerleben verö� entlicht. Die Gewinne
werden per Post zugesandt. Für Termine wird
keine Gewähr über nommen.
Herzlichen Glückwunsch!
Das Lösungswort des Rät-
sels in der Ausgabe 2/2016
lautete „Elektroauto“.
Jeweils zwei Freikarten für
das Musikfestival „Young
Euro Classic“ gewannen
Erika Aigner und Anne
Vassevière. Über ein
6er-Tassenset „Copenha-
gen“ können sich Regina
Augstein, Barbara Senst
und Altrud Hilbert freuen.
Je ein Gutschein für einen
gefüllten Picknickkorb
von Picnic Berlin ging an
Renate Bleß, Klaus Krause
und Kathrin Durstewitz.
Susanne Dorusz und Olivia
Meister erhielten jeweils
einen Einkaufsgutschein
für das Einkaufszentrum
Tempelhofer Hafen.
Senden Sie das Lösungswort unter Angabe Ihres Namens und Ihrer vollständigen Adresse per Post bis zum
12. Dezember an: Gewobag, Redaktion berlinerleben, Tatjana Hoth, Alt-Moabit 101 A, 10559 Berlin, oder
per E-Mail an: [email protected]
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Rätsel
Mitmachen und gewinnen!
Zwei mal eine Familienkarte
für die Bioshäre Potsdam für
zwei Erwachsene mit bis zu
drei Kindern.
4. – 5. Preis 1. – 3. Preis
Drei mal zwei Eintrittskarten für
die Kinderoper „Peter Pan“ in der
Komischen Oper Berlin.
Drei mal ein
„Utensilo Gira� e“
von 3 sprouts,
das Ordnung im
chaotischen
Kinderzimmer
scha� t.
8. – 10. Preis
Peter Pan
1. – 3. Preis
Peter Pan
Peter P
an
Zwei mal ein schönes Badetuch
„Floral Fantasy“ mit Blumenmuster von
PiP Studio.
6. – 7. Preis
Lösung 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
4
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1
Maßeinheit der elektr.Leistung
benach-bart,nichtweit
Bedie-nung imRestau-rant
in Geld-scheinenoderMünzen
flüssigesHaar-wasch-mittel
kleineBrücke Sportart Poesie,
Dichtung
Dynastieim altenPeru
Ge-schichte,Bericht(engl.)
Schmuck-stein
Nadel-baum böse,
schlimm
ZeitalterHafen-stadt inMarokko
dt. Bundes-kanzler(Helmut)
kraftlos,kraftlos,ohnejedenSchwungSchwungSchwungSchwung
stehendesBinnen-gewässer
Abk. fürBundes-kriminal-amt
aufdieseWeise
augen-blicklicheStimmung
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GemahlinLohen-grins
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Energiewende made in Berlin
Klimaschutz geht uns alle an
Als die Gewobag 2015 ihr neuntes Blockheizkraftwerk (BHKW) in Betrieb nahm, schauten auch Reinickendorfs jüngste Klimaschüt-zer vorbei: Schülerinnen und Schüler des Tegeler Humboldt-Gymnasiums (Foto). Klimaschutz ist dort fester Bestandteil des Schulprogramms. Deshalb wissen die Schüler, dass das BHKW Quartier-Strom produziert. Damit werden jährlich 600 Tonnen CO2 vermieden.
Lokal, umweltfreundlich, preiswert – mit dem Quartier-Strom bietet die Gewobag ihren Mietern eine innovative Energieversorgung.
Im Jahr 2016 plant die Gewobag 15 weitere BHKW. Mit ihrer Ener-gietochter Gewobag ED realisiert sie vielerorts in Berlin innovative, umweltfreund liche Energiekonzepte. Diese verbinden energetische Sanierungen, Quartier-Strom, regenerative Energiequellen, Elektro-mobilität, Carsharing sowie Smart-Home-Lösungen miteinander.
Gewobag – Wir treiben die Energiewende voran.
www.quartierstrom.dewww.gewobag.de