ausgabe 01/13 (titelgeschichte: das tradingtagebuch-lernen aus der vergangenheit)

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Page 1: Ausgabe 01/13 (Titelgeschichte: Das Tradingtagebuch-Lernen aus der Vergangenheit)

tradingkompakt A k t u e l l > S e i t e 5

Transparent und renditestark

01/13 15. Januar 2013

W i s s e n > S e i t e 12

Bollinger-Bänder (Bollinger Bands)

R o h s t o f f e c k e > S e i t e 16

Platin weiter vorn

www.trading-kompakt.de

T i t e l g e s c h i c h t e > S e i t e 7

Das Tradingtagebuch – Lernen aus der Vergangenheit

Page 2: Ausgabe 01/13 (Titelgeschichte: Das Tradingtagebuch-Lernen aus der Vergangenheit)

Aktuell Titelgeschichte ChartCheck Gastbeitrag Wissen Rohstoffecke Termine

zum Jahreswechsel wird meist nicht nur zurückgeblickt, auch gute Vorsätze für das nächste Jahr sind bei vielen Leuten obliga-torisch. Aufhören zu rauchen, mehr Sport treiben oder sich mehr Zeit für die Familie nehmen, sind einige davon. Ein guter Vor-satz für Anleger könnte, falls noch nicht praktiziert, das Führen eines Trading-Ta-gebuchs sein. Schließlich ist der Lerneffekt, der sich aus bereits abgeschlossenen Trades erzielen lässt, beträchtlich und ein Schatz, den es sich zu heben lohnt. Ein Trading-Tagebuch erfasst möglichst detailliert die Fakten und Umstände, die Grundlage für Handelsentscheidungen und das Verwalten von Positionen waren. Diese Informatio-nen können dann genutzt werden, um mit vergleichsweise geringem Aufwand Erträge und Risiken in der Zukunft zu optimie-ren. Gerade für Trader kann das Trading-Tagebuch, um das es in der Titelgeschichte dieser Ausgabe geht, daher ein wichtiger Faktor sein, um die eigene Handelsperfor-mance kontinuierlich zu verbessern.

Apropos Performance: 2012 erzielte Platin die beste Performance innerhalb der vier großen Edelmetalle. Im noch jungen neuen Börsenjahr 2013 setzte sich diese Tendenz fort, und es führt bis dato die Gewinner-liste vor Silber, Palladium und Gold an.

Grund genug, in der Rohstoffecke einmal etwas genauer hinzuschauen. Zumal sich auch der untypische Preisabschlag von Pla-tin zum Gold weiter verringert hat. Dazu beigetragen hat auch die Schwäche des gelben Edelmetalls seit Anfang Dezember. Offenbar scheint es angesichts der vermeint-lichen Beruhigung bezüglich der vielen Krisen seine Stellung als „sicherer Hafen“ erst einmal etwas eingebüßt zu haben. Al-lerdings sollte man sich von den scheinbar abnehmenden Sorgen nicht in Sicherheit wiegen lassen. Die Risiken sind nach wie vor immens, sodass Gold 2013 schnell wie-der interessant und auch das Börsenjahr an den Finanzmärkten insgesamt turbulent werden könnte.

Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre.

Herzlichst, Ihre trading kompakt-Redaktion

Liebe Leserinnen und Leser,

Editorial. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2

Indizes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3

Trading-News. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3

Aktuell Transparent und renditestark . . . . . . . . . . . . . . .5

Titelgeschichte Das Tradingtagebuch – Lernen aus der Vergangenheit . . . . . . . . . . . . . .7

ChartCheck Devon Energy, EADS, Plum Creek Timber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Gastbeitrag Oliver Bossmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Wissen Bollinger-Bänder (Bollinger Bands). . . . . . . . . 12 Lexikon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Rohstoffecke Platin weiter vorn. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Charttechnik: Mais, Zinn, Lebendrind. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Trading-Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

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Thomas Uhlig

Leiter Redaktion trading kompakt

Editorial

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Page 3: Ausgabe 01/13 (Titelgeschichte: Das Tradingtagebuch-Lernen aus der Vergangenheit)

Trading-News/Indizes Aktuell Titelgeschichte ChartCheck Gastbeitrag Wissen Rohstoffecke Termine

Indizes

Marktüberblick Stand14.01.2013

+/- %1 Monat

+/- %1Jahr

Aktienmärkte weltweit

DAX 7.729,52 +1,75% +25,82%

Dow Jones 13.507,32 +2,83% +8,74%

S&P 500 1.470,68 +4,04% +14,09%

NASDAQ 100 2.735,70 +4,09% +15,33%

EURO STOXX 50 2.715,16 +3,22% +16,13%

Nikkei 225 10.801,57 +10,93% +27,08%

Hang Seng 23.413,26 +3,57% +21,92%

HSCEI 12.003,75 +7,73% +12,85%

MSCI Emerging Markets 1.080,72 +3,63% +13,41%

Währungen

EUR/USD 1,3377 +1,63% +5,49%

EUR/Yen 119,70 +8,91% +22,67%

EUR/GBP 0,8321 +2,24% +0,52%

EUR/CHF 1,2339 +2,11% +2,20%

EUR/AUD 1,2671 +1,68% +2,96%

Rohstoffe

WTI Crude CME ($/bbl) 94,2 +8,51% -4,88%

Gold Forex ($/Unze) 1668,00 -1,57% +1,84%

Aluminium LME Spot ($/t) 2062,5 -3,28% -2,25%

Kupfer LME Spot ($/t) 7968 -0,94% -0,29%

Weizen CME ($c/bu) 767 -5,77% +27,36%

Mais CME ($c/bu) 724 -0,92% +20,77%

Baumwolle ICE ($c/lb) 75,54 +0,55% -21,09%

Sonstige

Euro-Bund-Future 142,59 -1,69% +1,92%

VDAX-NEW 13,48 -13,08% -49,32%

VIX 13,52 -20,47% -35,34%

ONVISTA BANK

Festpreis-Aktion für Aktien aus TigerstaatenZum Jahresauftakt startet die OnVista Bank eine Festpreis-Aktion mit der Baader Bank: Bis zum 31. März 2013 können rund 260 Aktien aus den asiatischen Tigerstaaten Thailand, Südkorea, Indonesien, Taiwan und Hongkong pauschal für 3,95 Euro gehandelt werden (zuzüglich eventueller Fremdspesen oder Handelsplatzgebühren). Das Angebot gilt ausschließlich im außer-börslichen Direkt- und Limithandel mit der Baader Bank und für alle Käufe und Ver-käufe ab einer Ordergröße von 2.000 Euro.

Für Transaktionen über die Börse oder andere Emittenten sowie Aufträge unter 2.000 Euro fallen bei der OnVista Bank wie gewohnt 5,99 Euro plus 0,23% des Order-volumens (maximal 39 Euro) an. Mögliche Freikäufe, die Kunden eines FreeBuy-De-pots der OnVista Bank zur Verfügung ste-hen, werden im Rahmen der Aktion auto-matisch eingesetzt, teilte der Online-Broker mit. Ausführlich über Tigerstaaten-Aktien informieren können sich Anleger direkt bei www.onvista.de.

DAB BANK

Sparmöglichkeiten im Derivate- und ETF/ETC-Handel

der am Gesamtmarkt verfügbaren Produkte zum Pauschalpreis zur Verfügung. Die güns-tigen Gebühren für Produkte der Star Partner gelten im DAB Sekunden-Handel, dem au-ßerbörslichen Handel der DAB bank. Dieser zeichnet sich durch lange Handelszeiten sowie eine transparente Kursstellung aus. Auch für die Produktgattungen der ETFs und ETCs gibt es seit kurzem „DAB Star Partner“, de-ren Produkte zu einer Flat Fee gekauft wer-den können: iShares und Lyxor im Bereich der ETFs, ETF Securities und Source bei den ETCs. ETCs sind einfache und transparente

Seit Anfang des Jahres sind die BNP Paribas und das Bankhaus Vontobel „Star Partner Derivate“ der DAB bank. Deren Kunden können nunmehr Optionsscheine, Zertifi-kate und Aktienanleihen von insgesamt fünf Star Partnern online zur Flat Fee von 4,95 Euro handeln – ohne zusätzliche handels-platzabhängige Entgelte oder Courtagen. Neben BNP Paribas und Vontobel zählen die Commerzbank, Lang & Schwarz sowie HVB onemarkets zu den „Star Partnern Derivate“. Damit stehen DAB-Kunden nunmehr rund 400.000 Derivate und damit etwa ein Drittel

MA XBLUE

Flat Fee-Aktion mit db-X marketsKunden von maxblue, dem Online-Broker der Deutschen Bank, kommen bis Ende Januar in den Genuss einer neuen Flat Fee-Aktion: Im Rahmen des Angebots können alle Produkte von db-X markets ab einem Ordervolumen

von 1.000 Euro für 5,55 Euro pro Order ge-handelt werden. Besagte Aktion gilt für online erteilte Orders im außerbörslichen Handel über maxblue Direct Trade mit dem Handels-partner Deutsche Bank db-X markets.

Wertpapiere, die Anlegern den Handel mit Rohstoffen erlauben, ohne dass ein Handel mit Futures oder eine physische Auslieferung erforderlich ist. ETFs oder ETCs der neu-en Star Partner sind bei der DAB ab einem Ordervolumen von 1.000 Euro online zum Pauschalpreis von 4,95 Euro handelbar. Han-delsplatzabhängige Entgelte und Courtagen fallen darüber hinaus nicht an. Besagte Kauf-gebühren gelten im außerbörslichen Handel der DAB bank über den Handelsplatz „DAB Star Partner ETF/ETC“, für den der Market Maker Lang & Schwarz steht.

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Trading-News Aktuell Titelgeschichte ChartCheck Gastbeitrag Wissen Rohstoffecke Termine

LYNX

Mindestkommissionen für Aktienorders sinkenBestands- und Neukunden gilt. Wie bisher berechnet LYNX auch weiterhin keine Depotführungsgebühren. Auch der Handel über XETRA ist bereits ab 5,80 Euro möglich. Ausgenommen sind in-des die Frankfurter und die Stuttgarter Wertpapierbörse. Besonders vorteilhaft für LYNX-Kunden: Der in Berlin ansässige Broker führt die auf Aktiengewinne fällige Abgeltungssteuer erst im Folgejahr an den deutschen Fiskus ab.

LYNX Broker, der deutsche Ableger des US-Anbieters Interactive Brokers, hat die Mindestkommission für Aktienkäufe und -verkäufe innerhalb der Eurozone von 6,00 auf 5,80 Euro gesenkt. Das Beson-dere: Alle Börsen- und Drittgebühren sind bereits enthalten, wobei das Angebot für

COMDIRECT BANK

ETF-Offensive mit db x-trackers und ComStageDie Comdirect Bank verlängert ihre ETF-Offensive: Anleger können zu besonders attraktiven Konditionen in insgesamt 50 Indexfonds der Anbieter db x-trackers und ComStage investieren. Bei einer Einmalan-lage fallen für Kauf oder Verkauf zwischen

1.000 und 25.000 Euro lediglich 3,90 Euro Ordergebühr an, bei ei-nem Sparplan entfallen die Ordergebühren vollständig. Die Order-abwicklung ist über die Börsenplätze Xetra und TradegateExchange möglich. Bei der Suche nach dem richtigen ETF-Produkt hilft der ETF-Selector auf der Website der Comdirect. Dabei können Kunden gezielt nach Kriterien wie Anlagetyp oder Abbildungsart auswählen.

CORTAL CONSORS

Neue Fremdwährungskonten im AngebotWährungsspeku lanten kommen bei Cortal Consors auf ihre Kosten, denn die Direktbank setzt zunehmend auf Währun-gen außerhalb des Euroraums und erweitert ihre Palette an Fremdwährungskonten deut-lich: Statt bisher drei stehen jetzt insgesamt zehn verschiedene Währungskonten zur Verfügung. Zu den bisherigen Fremdwäh-rungskonten in US-Dollar, Schweizer Fran-ken und Britischem Pfund gesellen sich ab sofort auch Konten in Kanadischem Dollar, Australischem Dollar, Norwegischer Krone, Schwedischer Krone, türkischer Lira, japa-nischem Yen und südafrikanischem Rand.

Dem Broker zufolge haben Consors-Kunden aktuell so viel Geld auf Fremdwährungskonten angelegt wie noch nie. Diese sind auch für Wertpapieranleger interessant, denn über ein Fremdwährungs-konto lassen sich auch Transaktionen in der jeweiligen Währung tätigen, etwa für Wertpapierkäufe an ausländischen Börsen. Nutzt der Kunde das Fremdwährungskonto zur Abrechnung seiner Wert-papierkäufe, spart er sich die sonst anfallenden Umtauschgebühren – ein klarer Renditevorteil gegenüber der Abrechnung in Euro. Die Eröffnung eines Fremdwährungskontos ist für Kunden der Direkt-bank bequem online möglich. Für den Währungstausch berechnet die Bank eine pauschale Umtauschgebühr von 19,95 Euro. Konto-führungsgebühren fallen nicht an. Eine Mindestanlagesumme gibt es ebenfalls nicht, jedoch werden derzeit auch keinerlei Guthaben-zinsen gezahlt.

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Aktuell

Transparent und renditestark

Exotische Optionsscheine für mutige AnlegerNicht ganz so optimistisch wie Halver sind die Analysten der DekaBank – sie er-warten, dass der DAX in diesem Jahr die 8.000-Punkte-Marke erklimmen wird. Legt man diese Prognose zugrunde, verfügt der Index über ein Aufwärtspotenzial von we-niger als 300 Punkten. In den kommenden Wochen könnte der DAX allerdings durch-aus in einem Seitwärtstrend stecken bleiben, zumal er im vergangenen Jahr bereits um knapp 30% gestiegen ist. Daher sind derzeit StayHigh-Optionsscheine ein interessantes Investment für risikofreudige Anleger. Mit diesen exotischen Finanzprodukten vom französischen Bankhaus Société Générale lassen sich üppige Renditen erzielen, sofern der Kurs des Basiswerts während der Lauf-zeit die jeweilige Knock-out-Schwelle nicht erreicht oder unterschreitet. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Optionsscheinen, bei denen viele Kennzahlen beachtet werden müssen, ist der Funktionsmechanismus der Stay-High-Produkte ziemlich einfach: Wird die Knock-out-Schwelle nicht verletzt, gibt es

Titelgeschichte ChartCheck Gastbeitrag Wissen Rohstoffecke Termine News/Indizes

Dank der Interventionen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Genehmigung des Euro-Rettungsschirms ESM durch das Bun-desverfassungsgericht ist die durch die Probleme in den Krisenlän-dern der Eurozone ausgelöste Verunsicherung der Marktteilnehmer fast vollständig verschwunden. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass sich die Leitindizes der hoch verschuldeten Euro-Län-der seit Anfang September 2012 positiv entwickelt haben. Seither ist beispielsweise das spanische Kursbarometer IBEX 35 um etwa 40% gestiegen. Im selben Zeitraum kletterte Italiens Leitindex FTSE MIB um rund 16% nach oben. Nun dürften sich die Aktienmärkte in Portugal, Italien, Griechenland und Spanien aber eine Verschnauf-pause gönnen. Schließlich wird die Wirtschaftsleistung in diesen vier Ländern 2013 schrumpfen.

Börsenstimmung dürfte gut bleibenDeutschland wird hingegen auf Wachstumskurs bleiben. Hans-Werner Sinn vom Münchner ifo-Institut erwartet hierzulande in diesem Jahr einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,7%. Angesichts dieser erfreulichen Perspektive sind Analysten optimistisch bezüglich der diesjährigen Entwicklung des deutschen Aktienmarktes. Marktstra-tege Robert Halver von der Baader Bank rechnet beispielsweise mit einem DAX-Anstieg auf 8.500 Punkte bis Ende 2013. Ob er mit seiner Prognose richtig liegen wird, steht in den Sternen. Unabhän-gig davon dürfte der Blue Chip-Index in den kommenden Monaten kaum fallen, denn eine nachhaltige Eintrübung der Börsenstimmung ist zurzeit ein ziemlich unwahrscheinliches Szenario.

Sowohl der DAX als auch die Aktienindizes anderer europäischer Länder sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Nun ist das Aufwärtspotenzial jedoch nicht mehr sonderlich groß. Deshalb bietet sich der Kauf von StayHigh-Options-scheinen an, die mit üppigen Renditen und einem leicht nachvollziehbaren Funktionsmechanismus überzeugen.

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Aktuell Titelgeschichte ChartCheck Gastbeitrag Wissen Rohstoffecke Termine News/Indizes

nach dem Fälligkeitstermin eine Gutschrift von zehn Euro pro Schein. Anderenfalls ist das vom Anleger eingesetzte Kapital vollstän-dig verloren.

Drei kaufenswerte StayHigh-ScheineGute Konditionen bietet ein StayHigh-Optionsschein (WKN: SG3KRA) auf den DAX, der mit einer Knock-out-Schwelle bei 6.600 Punkten ausgestattet und aktuell für 7,77 Euro zu haben ist. Fällig wird er am 20. September 2013. Geht die Spekulation auf, erzielen Anleger mit diesem Produkt eine Rendite von 28,7%. Wer eine Knock-out-Schwelle bei 6.200 Punkten bevorzugt, kann sich den StayHigh-Optionsschein auf den DAX mit der WKN SG3HP3 mit derselben Laufzeit ins Depot legen. Bei diesem risi-koarmen Derivat muss man sich jedoch mit einer Rendite von 15,3% zufrieden geben. Die Société Générale hat auch auf den FTSE MIB StayHigh-Produkte emittiert. Beispiels-weise können Anleger mit dem Schein der WKN SG3L89 darauf spekulieren, dass der italienische Leitindex bis zum 20. September 2013 nie auf oder unter 14.400 Punkte fällt. Dieses Produkt kostet derzeit 7,48 Euro.

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Etwas günstiger ist ein StayHigh (WKN: SG3L9T) auf den Hang Seng China Enter-prises-Index (HSCEI) – er notiert bei 6,79 Euro, wird ebenfalls im September fällig und ist mit einer Knock-out-Schwelle bei 10.000 Punkten ausgestattet.

Chancenreiche StayLow-ScheineEine Alternative zu den StayHighs sind die StayLow-Produkte, mit denen Anleger darauf spekulieren können, dass der Kurs des Under-lyings die Knock-out-Schwelle nicht erreicht oder überschreitet. Auch mit diesen Papieren lassen sich hohe Gewinne erzielen. Lohnen dürfte sich der Einstieg bei einem StayLow (WKN: SG3K8V) auf die Commerzbank-Aktie mit einer Knock-out-Schwelle bei 1,95 Euro, der im Juni fällig wird. Das Chance/Ri-siko-Verhältnis dieses Optionsscheins ist gut, da sich der Anteilsschein des Finanzinstituts in den zurückliegenden Wochen signifikant verteuert hat und infolgedessen das Kurspo-tenzial nach oben zurzeit gering ist. Kaufens-wert ist auch ein StayLow (WKN: SG3K4U) auf die Renault-Aktie, der ausgeknockt wer-den würde, wenn der Kurs des Basiswerts die 51-Euro-Marke bis zum 21. Juni 2013 erreicht oder überspringt.

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SoftwareBei der Führung des Tradingtagebuchs können Trader entsprechen-de Spezialsoftware nutzen, die bei der Aufbereitung der Daten be-hilflich ist. Mit etwas mehr Aufwand lassen sich die entsprechenden Daten allerdings auch in einer Excel-Tabelle verwalten. Zumindest sollten die Hilfsmittel mit Rechenfunktionen ausgestattet sein. Wer-den Charts zum Handel genutzt, helfen Screenshots des Bildschirms, die dem Tagebuch beigelegt werden können, dabei, den Trade besser nachzuvollziehen. Im Internet ist es möglich, Tradingtagebücher in speziellen Communities auch anonymisiert zu veröffentlichen und mit anderen Tradern zu diskutieren. Dies führt zu einem zusätzlichen Lerneffekt, der durch Erfahrungen anderer Trader bereichert wird.

Soft FactsEs ist durchaus sinnvoll neben den harten Daten des Trades wie Ein-stiegs- und Ausstiegszeitpunkt, Höhe des investierten Kapitals und Verlauf, auch eigene Gedanken und Emotionen zum Trade festzu-halten. Gerade die emotionale Komponente des Tradings wird immer noch von vielen Tradern vernachlässigt. Viele Marktteilnehmer haben schon die Erfahrung gemacht, dass Trades, die aus einer schlech-ten Stimmung heraus gemacht werden, oft auch schlecht verlaufen. Das Tradingtagebuch kann dazu beitragen festzustellen, wie die Stimmung des Traders mit dem Erfolg oder Misserfolg korreliert. Dazu zählen auch Emotionen, die den Trader dazu bewegen, den

Das Tradingtagebuch – Lernen aus der VergangenheitViele Trader richten ihren Blick hauptsächlich in die Zukunft und schauen, wann sich die nächste Tradinggelegen-heit ergibt. Dabei wird oft die Vergangenheit vernachlässigt. Dabei ist der Lerneffekt, der sich aus bereits abge-schlossenen Trades erzielen lässt, beträchtlich. Ein Tradingtagebuch erfasst möglichst detailliert die Fakten und Umstände aus den Trades der Vergangenheit. Es erleichtert das Analysieren schlechter Trades und ermöglicht mit vergleichsweise geringem Aufwand, Erträge und Risiken in der Zukunft zu optimieren.

ursprünglich gewählten Plan nicht einzuhal-ten. Häufig werden aus emotionalen Impul-sen Positionen zu früh geschlossen und da-bei nur kleine Gewinne mitgenommen oder Positionen zu lange gehalten und dadurch Verluste vergrößert. Werden die Befindlich-keiten schriftlich fixiert, erleichtert das den Zugang zu zunächst unbewussten Mechanis-men. Ins Tagebuch eingetragen werden soll-ten auch Gedanken, die den Trader aus dem Alltag begleiten und die verhindern, dass er den Kopf für den Handel frei hat.

Gebühren und SlippageSelbstverständlich sollte ein Tradingtage-buch auch die Gebühren der Trades bein-halten. Gewinne sind erst Gewinne nach Kosten. Darüber hinaus sollte das Journal Hinweise zu Gewinnzielen enthalten, wenn diese Bestandteil des Tradingplans sind, sowie Details zur Verwendung von Stops. Werden im Tagebuch aus Lernzwecken Auf-zeichnungen über fiktive Trades geführt, sollte auch unter der Rubrik Kosten ein

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bestimmter Prozentsatz für Slippage aufge-führt werden. Darunter versteht man beim Einstieg oder Ausstieg den Unterschied zwi-schen dem Kurs, zu dem der Trader kaufen bzw. verkaufen möchte und dem Kurs, den er tatsächlich erzielt und der häufig für ihn ungünstiger sein kann als erwartet.

Kursziele und Trailing-StopsDer Trader sieht am 09.11. ein charttechnisches Signal, das zu einem Longeinstieg genutzt werden könnte. Die Kerze bildet einen bulli-schen Hammer mit kurzem oberen und langem unteren Schatten, der das untere Bollinger-Band unterschritten hat.

Der Wert kommt auf die Watchlist für den folgenden Tag, da noch eine mögliche Bestätigung abgewartet wird. Am 10.11. eröffnet der Kurs der Aktie über dem Schlusskurs des 09.11. und übersteigt das Hoch des Vortages. Der Einstieg am 10.11. erfolgt einen Tick über dem Hoch des Hammers bei 94,13 Euro.

Das Einstiegsszenario wird so im Tradingtagebuch vermerkt. In einem weiteren Schritt erfolgt die Ermittlung eines sinnvollen Stop-kurses. Dieser kann einen Tick unter dem unteren Schatten des Hammers vom 09.11. liegen. Bei einem Kurs von 91,37 Euro würde die Position wieder geschossen. Das Risiko liegt also bei 2,76 Euro pro Aktie.

In einem weiteren Schritt wird ein erstes mögliches Kursziel definiert. Hier bietet sich das Hoch der Aktie vom 14.09.2012 an, das bei 97,33 Euro lag. Nach dem Einstieg indizieren weiße Kerzen steigende Kurse bis am 16.11. eine lange schwarze Kerze fallende Kurse anzeigt. Aller-dings ist die Stop-Marke bei 91,37 Euro nicht in Gefahr. Die schwar-ze Kerze vom 16.11. erweist sich als Bärenfalle. Danach nehmen die Kurse nämlich deutlich an Fahrt auf. Die zunächst avisierten 97,33 Euro werden am 23.11. erreicht.

Auch das wird im Tradingtagebuch vermerkt, mit dem Hinweis, in welchem zeitlichen Rahmen die Kurse diese Marke berührt haben. Dies ist deshalb von Bedeutung, weil der Trader sich auch überlegen kann, zeitliche Stops einzuführen. Das bedeutet, dass eine Position geschlossen wird, wenn sie sich nicht in einer be-stimmten Zeit in die gewünschte Richtung bewegt. Getreu dem Motto Gewinne laufen zu lassen und Verluste zu begrenzen, kann der Trader seine Stops nachziehen. Dazu wird ein Trailing-Stop verwendet, der dazu beiträgt, den Trade zu managen. Auch die Regeln für den Trailing-Stop werden ins Tagebuch eingetragen. Das trägt zur Disziplin bei, weil es verhindert, dass der Trader willkürliche Kriterien verwendet, um den Trade zu beenden. Im Beispiel wurde ein ursprüngliches Risiko von 2,76 Euro pro Aktie akzeptiert. Ist das Kursziel erreicht, wird der Stop 2,76 Euro unter dem Hoch der Kerze an dem Tag, an dem das Kursziel erreicht wurde, platziert. Es folgt eine dynamische längere Aufwärtsbewe-gung. Am 09.01. wird der Trade zur Eröffnung bei 105,40 Euro geschlossen.

Beispiel: Adidas-Chart

Beispiel: Allianz-Chart

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Berechnung der PositionsgrößeVor Eingehen des Trades sind Überlegungen zur Höhe des Kapitalein-satzes nötig. Als Faustregel gilt, dass pro Trade nicht mehr als 2% des eingesetzten Kapitals riskiert werden sollten. Diese 2% des Trading-kapitals beziehen sich allerdings nur auf das Risiko, es ist nicht die Höhe des eingesetzten Kapitals pro Trade. Wenn bei einem 25.000 Euro-Depot 2% riskiert werden, dann sind das 500 Euro, die maximal bei einem Trade verloren gehen dürfen. Wird das Tradingtagebuch von einem Papertrader mit fiktiven Trades geführt, müssen auch noch Ge-bühren und Slippage-Kosten berücksichtigt werden. Hier kann man beispielsweise 0,60% ansetzen. Das Risiko beim Beispiel der Allianz-Aktie liegt bei 2,76 Euro zuzüglich der Kosten in Höhe von 0,56 Euro (94,13 x 0,60%), insgesamt also bei 3,32 Euro. Daraus lässt sich die Anzahl der Aktien errechnen, mit der die Position eingegangen wird. Gehen wir davon aus, dass wir bei einem Depot von 25.000 Euro ma-ximal 500 Euro riskieren wollen, wird der Aktienkauf mit 150 Aktien umgesetzt (500 Euro/3,32 Euro = 150). Fällt die Aktie unter die Stop-Loss-Marke, wird die Verlustgrenze nicht überschritten.

Risiko gering haltenAm oberen Bollinger-Band zeigt sich am 10.09. bei der Adidas-Aktie ein so genannter Shooting-Star, eine Kerze mit langem oberem und kurzem unterem Schatten. Er deutet ein potenzielles Ende einer Auf-wärtsbewegung und eine Trendumkehr an. Der kommende Tag scheint diese Sicht zunächst zu bestätigen. Die Eröffnung erfolgt mit einem Gap nach unten. Der Trader plant einen Leerverkauf, der beispielsweise mit CFDs umgesetzt werden kann. Der Einstieg erfolgt bei 63,79 Euro zur Eröffnung am 11.09., der Stop wird einen Tick über dem Hoch des Shooting-Stars bei 64,60 Euro gesetzt. Der Kurs am 11. schließt fast am Tageshoch, was signalisiert, dass die Bullen wieder das Zepter zu über-nehmen scheinen. An den folgenden Tagen bewegt sich die Aktie sowohl nach oben als auch nach unten, was auf einen Kampf der Marktteil-nehmer über die Richtung schließen lässt. Entgegen der ursprünglichen

Erwartung des Traders bewegen sich die Kurse weiter nach oben. Am 18.09. erreicht der Kurs ein Niveau von 64,60 Euro, und die Position wird mit einem Verlust geschlossen. Mit dem Einstieg wurde bereits ein vergleichsweise en-ger Stop definiert. Mit Hilfe eines Tradingtage-buchs können unterschiedliche Stop-Varianten verglichen werden und somit attraktive Chan-ce/Risiko-Verhältnisse identifiziert werden.

Fazit:Tradingjournale sind ein hilfreiches Instru-ment, um die eigenen Trades auf Herz und Nieren zu überprüfen. Nur bei einer ausgie-bigen Analyse der eingegangenen Trades in der Vergangenheit lässt sich dauerhaft Erfolg in der Zukunft erzielen. Bei einem sinnvoll geführten Tradingtagebuch können auch die Verluste, wenn schon nicht monetär so doch vom Lerneffekt her, gewinnbringend sein. Ein Tradingtagebuch eignet sich auch für Einsteiger, die erst im Papertrading Er-fahrung sammeln wollen, bevor sie mit ech-tem Geld handeln. Trader begründen den Verzicht auf ein Tradingtagebuch häufig mit mangelnder Zeit, da Trading meist neben dem Beruf betrieben wird. Dabei wird über-sehen, dass entsprechende Aufzeichnungen dazu führen, dass weniger aber qualitativ hochwertigere Trades mit weniger zeitlichem Aufwand umgesetzt werden.

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ChartCheck

Devon Energy

Bei der Aktie des US-Öl- und Gaskonzerns könnte aktuell eine Spe-kulation auf eine mögliche Gegenbewegung innerhalb des übergeord-neten Abwärtstrends infrage kommen. In den beiden Wochen rund um den Jahreswechsel 2012/13 wurde im Kerzenchart auf Wochen-basis knapp über der Haltezone bei 50,74 US-Dollar das potenzielle Trendumkehrmuster Bullish Engulfing gebildet. In der vergangenen Woche folgte ein kleiner Rücksetzer, der den Kurs wieder unter die in der Woche zuvor überschrittene Hürde bei 54,01 US-Dollar drück-te. Ein nachhaltiges Knacken dieser Marke bleibt jedoch denkbar, was dann Kurspotenzial bis in die Region von 60 bis 64 US-Dollar eröffnen könnte.

Stand: 10.01.2013

EADS

Seit dem Mehrjahrestief von April 2009 bei 8,19 Euro zeigt sich ein übergeordneter Aufwärtstrend bei der Aktie des europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzerns. Vorläufiger Höhepunkt war das Zwischenhoch im April 2012 bei 31,66 Euro, der eine recht breit angelegte Konsolidierung mit dynamischen Auf- und Abschwün-gen folgte. Der Aufwärtsimpuls seit November führte den Kurs nun über die Hürde bei 31,66 Euro und generierte damit ein Kauf-signal. Jetzt könnte, vielleicht auch erst nach einem eventuellen Pullback an die übersprungene Marke, das bisherige Allzeithoch bei 35,44 Euro anziehend wirken und damit eine Long-Spekula-tion rechtfertigen.

Stand: 10.01.2013

Plum Creek Timber

Innerhalb der seit dem Zwischentief von Juli vergangenen Jahres auszumachenden Aufwärtsbewegung scheint die Aktie des US-Forstkonzerns nun die Hürde von 44,99 US-Dollar (Zwischenhoch September 2012) sowie die obere Begrenzung der aufwärts gerich-teten Bewegung der vergangenen Jahre nachhaltig überschritten zu haben. Aus dem daraus resultierenden Kaufsignal könnte in etwa ein mittelfristiges Kursziel bis in die Region von 56 US-Dollar ab-geleitet werden. Die Marke von 56 US-Dollar stellt zudem das bis-herige Allzeithoch auf Tagesschlusskursbasis von September 2008 dar und könnte daher auch von dieser Warte aus anziehend wirken.

Stand: 11.01.2013

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Trade-Box Devon EnergyAngenommener Kaufkurs: 55,10 USD Ziel: 62,50 USD Chance: +11,8%Chance/Risiko-Verhältnis: 2,1 Stop: 51,50 USD Risiko: -6,5%

Trade-Box EADSAngenommener Kaufkurs: 32,40 EUR Ziel: 35,00 EUR Chance: +7,4%Chance/Risiko-Verhältnis: 2,1 Stop: 31,15 EUR Risiko: -3,9%

Trade-Box Plum Creek TimberAngenommener Kaufkurs: 46,60 USD Ziel: 56,00 USD Chance: +16,8%Chance/Risiko-Verhältnis: 2,8 Stop: 43,20 USD Risiko: -7,3%

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aufgrund der hohen Freiheitsgrade steht dem diskretionären Trader ein weites Strategiefeld zur Verfügung, das er zu seinem eigenen Vor-teil nutzen kann, indem er auch andere, alter-native Ansätze in sein Trading mit einbezieht.

Ein Beispiel eines unkonventionellen Tra-dingansatzes wäre die statistische Arbitrage, auch marktneutrale Strategie genannt, bei der die allgemeine Marktrichtung nicht für das Gelingen des Trades relevant ist, sondern die Konvergenz oder Divergenz zweier Wer-te. Andere, zum konventionellen Trading völlig unkorrelierte Ansätze könnten auch fortgeschrittene Optionsstrategien sein, wie z.B. Stillhaltergeschäfte, die darauf abzielen, dass der Trader von ruhigen, langweiligen Seitwärtsmärkten profitiert. Es gibt weitere Beispiele die man aufzählen könnte. Entschei-dend für eine solche Herangehensweise ist je-doch, dass sich der Trader ein tiefes Fachwis-sen aneignet, um unkonventionelle Strategien überhaupt umsetzen und einschätzen zu kön-nen. Vorausgesetzt er hat ein diszipliniertes Risikomanagement, dann könnte das Resultat sein, dass er sein eigenes Handeln durch die Unkorreliertheit der verschiedenen Strategien effizient diversifiziert und Drawdowns wesent-lich glättet. Es bleibt jedoch stets zu beachten, dass das Trading trotz allem immer ein gewis-ses Risiko in sich birgt.

Eine effiziente Diversifikation steht und fällt zuallererst mit der Unkorreliertheit der Investments, die sich im Depot befinden. Was den Investment- und Fondsmanagern in den letzten Jahren immer schwerer fiel, nämlich lohnende und stark voneinander unkorrelierte Investments zu finden, das könnte Tradern aufgrund ihrer Schnellig-keit bei der Umsetzung und der hohen Freiheitsgrade bei der Wahl der Finanzprodukte und Strategien wesentlich besser gelingen. Wenn man als Trader bereit ist, tiefer in die Materie einzutauchen, um z.B. über die konventionellen Richtungstrades auf DAX, Dow und EUR/USD hinauszuschauen, dann könnte sich ein großes Strategiespekt-rum eröffnen, dass sich optimal zur Diversifikation eignet.

Systemtrader, die nach fixen Regelwerken handeln, um vor allem den emotionalen Faktor beim Trading auszuschalten, fassen das Konzept der Diversifikation unter dem Begriff „System of Systems“ zusam-men. Hier wird auf Grundlage von historischen Backtests oder realen Trading-Resultaten versucht, langfristig profitable Strategien effizient zu mischen und zu gewichten, mit dem Ziel, die Rendite zu maximie-ren und im gleichen Zug das Risiko bzw. den maximalen Drawdown der Performancekurve zu minimieren. In der Praxis des Systemtra-dings häufig angewandte Diversifikationsverfahren beruhen auf dem fortlaufenden Ranking verschiedener Systeme anhand von Kennzah-len, von denen dann z.B. die besten fünf gehandelt werden.

Für einen rein diskretionären Trader hingegen gibt es kein festes Re-gelwerk. Seine individuelle Analyse basiert auf Erfahrung, Intuition, technischer Analyse, aktueller Berichterstattung und vielen anderen Faktoren mehr. Das Ergebnis seiner subjektiven Analyse äußert sich dann in der Regel in klaren Richtungstrades. Es scheint so als gäbe es hier wenig Ansatzpunkte für eine quantitative Diversifikation, so wie sie Investmentmanager und Systemtrader anwenden. Aber gerade

Oliver BossmannMarktanalyst, ETX Capital

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Diversifikation beim TradingFür Investment- und Fondsmanager ist die Diversifikation über verschiedene Anlageklassen, Märkte und Zeithorizonte ein wesentlicher Baustein im Kampf um Rendite und eine effiziente Risikominimierung. Der Diversifikationsansatz ist logisch nachvollziehbar, heißt doch schon ein bekanntes Sprichwort „Setze nie alles auf eine Karte“, und wurde aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht in der modernen Portfoliotheorie nach Markowitz formal-mathematisch formuliert.

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liegenden Periode im Durchschnitt abgewichen sind. Der Wert der Standardabweichung wird dann mit dem Wert der Durchschnitts-linie summiert, woraus sich das obere Bollinger-Band ergibt. Das untere Bollinger-Band entsteht wiederum aus der Differenz von glei-tendem Durchschnitt und Standardabweichung.

„Anhäufung in der Mitte“Bollinger setzte mit dieser Konstruktion auf die aus der Statistik be-kannte „Anhäufung in der Mitte“, mit der man die Verteilung von Daten rund um ihren Mittelpunkt herum beschreibt. Hintergrund ist somit der Umstand, dass statistische Ergebnisse stets eine Konzentra-tion um den Mittelwert zeigen. Im Fall der Bollinger-Bänder gib die Standardabweichung somit vereinfacht gesagt die durchschnittliche Entfernung aller gemessenen Schlusskurse (in der Standardeinstel-lung 20 Schlusskurse) vom Durchschnitt an. Die Ausprägung der Standardabweichung lässt dabei Rückschlüsse auf die Volatilität zu. Nimmt die Schwankungsintensität des Basiswerts ab, wird also we-niger volatil, verringert sich die Standardabweichung, was zu einem kleiner werdenden Abstand zwischen dem gleitenden Durchschnitt und den Bändern führt. Eine zunehmende Volatilität führt wieder-um zu einer größer werdenden Standardabweichung, so dass sich der Abstand von den Bändern zum gleitenden Durchschnitt ausweitet.

Bollinger-Bänder (Bollinger Bands)

Bollinger-Bänder (Bollinger Bands) gehören zu den Standardinstrumenten vieler Charttechnikprogramme. Sie lie-fern in der Regel für sich allein genommen jedoch keine Handelssignale, sondern dienen lediglich als Grundlage, um bei bestimmten Konstellationen andere technische Instrumente auf mögliche Handelssignale zu überprüfen.

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Entwickler der Bollinger-Bänder ist John Bollinger. Als Optionshändler suchte er nach einer Möglichkeit, die gerade im Ter-mingeschäft äußerst wichtige Volatilität in einen Trading-Band darzustellen. Während die seit den 1960er-Jahren entwickelten zahl-reichen Trading-Bänder eher statisch konst-ruiert waren, indem die oberen und unteren Bänder um einen bestimmten Prozentsatz oder einen festen Betrag zum als Mittellinie fungierenden gleitenden Durchschnitt pa-rallel verschoben wurden, nutzte Bollinger in seinen 1983 entwickelten Bändern die Standardabweichung. Er berechnete dazu zunächst einen einfachen gleitenden Durch-schnitt (GD), manchmal auch als mittleres Bollinger-Band bezeichnet. Standardeinstel-lung zur Berechnung des GDs sind 20 Peri-oden (Wochen, Tage, Stunden usw.). Dann wird die Standardabweichung berechnet, die angibt, wie weit die einzelnen Kurse von der Durchschnittslinie in der ihr zugrunde

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Grafik 1

Quelle: tradesignalonline.com, finanzpark

Grafik 2

Quelle: tradesignalonline.com, finanzpark

Bollinger-Bänder reagieren damit sehr stark auf die kurzfristigen Kurs- respektive Vola-tilitätsveränderungen.

EinstellungenFür kurz- bis mittelfristige Trends verwen-dete Bollinger einen einfachen 20-Perioden-GD als Standardeinstellung. Um den größ-ten Teil der Schwankungsbreite einfangen zu können, empfahl Bollinger zudem die Standardabweichung mit einem Faktor zu multiplizieren. Während die einfache Standardabweichung gut 70% aller Kurse abdeckt, empfahl er den Faktor zwei, da die Berechnung einer zweifachen Standard-abweichung rund 95% aller festgestellten

Kurse umfasst. Grafik 1 zeigt den DAX (Tageschart) mit Bollinger-Bändern. Gut zu erkennen ist hier, dass die Bänder, die auf einer mit dem Faktor zwei multiplizier-ten Standardabweichung beruhen (blaue Linien), deutlich mehr Kurse einfangen, als die Bänder (rote Linien), die lediglich die einfache Standardabweichung als Basis haben. Neben den gängigen Standardein-stellungen 20 Perioden für den GD und Faktor zwei bei der Standardabweichung, können die Parameter der Berechnung in-dividuell angepasst werden. Beispielsweise kann für sehr kurzfristige Bewegungen ein 10-Perioden-GD genutzt werden, wobei der Faktor für die Standardabweichung verrin-gert wird, wie in der Literatur zu finden beispielsweise auf 1,9 oder 1,5. Bei einem längerfristigen 50-Perioden-GD wird der Faktor für die Standardabweichung wiede-rum erhöht. Angegeben werden hier Werte von 2,1 oder 2,5. Auch weitere Variationen bei den Faktoren und Betrachtungsperi-oden bei der Berechnung der gleitenden Durchschnitte sind möglich, so dass sich die Bollinger-Bänder an die jeweiligen Vo-latilitäten anpassen lassen, die für bestimm-te Märkte, Anlageklassen oder einzelne Basiswerte charakteristisch sind. Bollinger empfiehlt sogar, die Einstellung für den glei-tenden Durchschnitt derart zu wählen, dass er den Kursverlauf gut nachzeichnet. Darü-ber hinaus lässt sich die Datenbasis für den gleitenden Durchschnitt variieren. So ver-wendete Bollinger nicht nur den Schlusskurs, sondern nutzte auch den typischen Kurs und den gewichteten Schlusskurs.

InterpretationBollinger selbst bewertete seine Bänder mit der Fähigkeit, den Großteil der Bewe-gungen festzuhalten. Sie sind jedoch nicht dazu konstruiert, um daraus konkrete Han-delssignale abzuleiten. Sie stellen demnach lediglich ein Rahmenwerk dar, in dem Entscheidungen verankert werden müssen. Bollinger-Bänder dienen der Theorie nach

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anderen zu bewegen. Gerade in trendlo-sen Phasen stellen Bollinger-Bänder somit Unterstützungs- und Widerstandszonen dar, was bei der Berechnung von Kurs-zielen und dem Setzen von Stops helfen kann. Ausbrüche aus den Bändern sind wiederum als extreme Ereignisse zu werten, und derartige Überdehnungen werden in der Regel schnell korrigiert. Kommen sol-che Ausbrüche jedoch in Phasen mit star-ken Trends vor, können sie Indiz für eine fortgesetzte Kursentwicklung in Richtung des Ausbruchs sein, was wiederum durch andere technische Hilfsmittel unterfüttert werden muss. Außerdem können Bollinger-Bänder genutzt werden, um Tops oder Bö-den zu bewerten. Fußt die erste Phase einer Boden- oder Topbildung auf einem Extrem-wert außerhalb der Bollinger-Bänder, wie in Grafik 2 der linke grüne Kreis und wird die Boden- oder Topformation dann innerhalb der Bänder komplettiert, bestätigt dies derar-tige Formationen und unterfüttert somit die Annahme einer bevorstehenden Trendwende. Aufschluss über den Zustand des Basiswerts gibt außerdem der Abstand zwischen den Bändern. Liegen sie weit auseinander, spricht dies für große Schwankungen, und mit zu-nehmender Ausweitung der Bänder werden Konsolidierungen wahrscheinlicher. Trend-lose Phasen sind wiederum von vergleichs-weise schmalen Bändern gekennzeichnet. Hier ist die Volatilität entsprechend relativ gering. Je länger dieser Zustand anhält und umso weiter sich die Bollinger-Bänder ihrem gleitenden Durchschnitt annähern, desto wahrscheinlicher wird eine starke nachhalti-ge Bewegung. Allerdings lassen sich aus sol-chen schmalen Bändern keine Rückschlüsse über die Richtung eines eventuell bevorste-henden Kursimpulses ziehen. Hier bedarf es wieder anderer technischer Hilfsmittel. Re-lativ schmale Bänder finden sich außerdem in gleichmäßig verlaufenden starken Trends.

somit lediglich dazu, festzustellen, ob ein Kurs über- bzw. unter-bewertet ist. Die Praxis weicht davon jedoch ab, und es gibt inzwi-schen Ansätze für konkrete Kauf- respektive Verkaufsentscheidun-gen auf Basis der Bollinger-Bänder. Dazu gehört das Überschreiten der Bänder. Wird das obere überschritten, werden weiter steigende Kurse unterstellt, so dass sich daraus Long-Signale ableiten lassen.

Wird das untere unterschritten, gilt dies wiederum als Indiz für weiter fallende No-tierungen und damit als Short-Signal. In der Regel fungieren Bollinger-Bänder je-doch nicht als Signalgeber. Stattdessen soll-ten andere technische Hilfsmittel eingesetzt werden, um konkrete Signale zu erzeugen. Bollinger-Bänder können dabei Ausgangs-punkte für derartige Anwendungen bieten. So können beispielsweise Indikatoren wie

(RSI, MACD usw.) auf Divergenzen zum Kurs untersucht werden, wenn der Kurs das obere oder das untere Bollinger-Band erreicht, um daraus Umkehrpunkte im Markt zu identifizieren. Gibt es tat-sächlich eine solche Divergenz zwischen Basiswert und Indikator, deutet dies mit erhöhter Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass der Basiswert wieder in Richtung des gegenüberliegenden Bollinger-Bands drehen wird. In Grafik 2 ist ein Beispiel für einen solchen Fall gegeben. Der DAX erreichte im März das obere Band, kletter-te kurzzeitig darüber und erreichte ein neues Zwischenhoch (roter Kreis). Allerdings bildete der RSI kein neues Hoch, sondern ledig-lich ein tieferes Zwischenhoch (roter Kreis) aus, und die auszuma-chende Divergenz ließ Grund zu der Annahme, dass sich der Index wieder in Richtung des unteren Bollinger-Bands bewegen wird, was sich im Nachhinein auch bestätigte. Ist keine Divergenz auszuma-chen, spricht dies indes für eine neue Trendphase, in der sich der Kurs in der Nähe des betreffenden Bandes nach oben respektive unten hangelt. Solche Entwicklungen, in denen sich die Kurse längere Zeit in der Nähe eines der Bänder bewegen, sind charakteristisch für starke Trends. Innerhalb solcher Trendphasen kommt es dabei oft vor, dass der Kurs bis zum mittleren Bollinger-Band, also dem gleitenden Durchschnitt, korrigiert, um sich anschließend wieder zu dem Band in Trendrichtung zu bewegen. Der GD fungiert somit als Unterstützung.

Sonstige CharakteristikaDarüber hinaus besitzen Bollinger-Bänder folgende Charakteristi-ka, die Anhaltspunkte für Handelsentscheidungen geben oder zur Bestimmung von Kurszielen und Stopmarken eingesetzt werden können. Demnach neigen Kurse dazu, sich von einem Band zum

Gerade in trendlosen Phasen stellen Bollinger-Bänder

Unterstützungs- und Wider-standszonen dar

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[LEXIKON]

GDs dienen nicht nur dazu, um Kurs- oder Preisbewegungen zu glät-ten. Auch bei den verschiedensten technischen Indikatoren werden Durchschnittsberechnungen eingesetzt, um deren Verlauf ruhiger zu machen und Handelssignale zu generieren. Denn oft sind die Verläufe von Indikatoren wegen ihrer teils zerhackten oder zappeligen Muster wenig für eine Interpretation geeignet. Abhilfe können kurzfristig eingestellte GDs auf den Indikator selbst schaffen, wodurch es zu ru-higeren Verläufen kommt. Ein klassisches Beispiel ist der Stochastic-Indikator. In der Urform wirkt dieser Indikator sehr hektisch (siehe Grafik). Wird dieser mit einem GD geglättet, gängig ist ein 3-Perio-den-GD, entsteht der Stochastic-Slow-Indikator, der schon wesent-lich ruhiger verläuft und damit leichter zu interpretieren ist. Ferner gibt es Ansätze, bei denen die Ausgangsdaten geglättet werden, bevor der Indikator berechnet wird. Für einige Indikatoren ist eine solche Glättung von Ausgangsdaten oder vom Indikator selbst gar eine grundsätzliche Voraussetzung, um sie darzustellen und anzuwenden.

GDs spielen aber nicht nur bei der eigentlichen Berechnung von den Indikatoren eine Rolle. Eine weitere wichtige Verwendung ist jene als Signallinie. Signallinien kommen in sehr vielen Indikatoren vor. Basis sind die jeweiligen Indikatorwerte, auf denen eine entsprechende Durch-schnittsberechnung durchgeführt wird. Bei trendfolgenden Konzepten können Schnittpunkte von Indikator und Signallinie als Anhaltspunkte für eine Änderung des Trends interpretiert werden. Eine Rolle spielt auch die Lage von Indikator im Vergleich zur Signallinie. Liegt der Indikator über der Signallinie, wird ein Aufwärtstrend des Basiswerts unterstellt. Liegt der Indikator unter der Signallinie, wird ein Abwärtstrend ange-nommen. Etwas problematisch bei der Verwendung von Signallinien ist es, wenn der Indikator ein sehr unruhiges Verlaufsmuster aufweist. Dar-aus kann es zu einem häufigen Kreuzen kommen, was die Interpretation

Gleitende Durchschnitte (Moving Averages) – Teil 4

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Wie in Teil 3 dargelegt, können GDs als eigenständige technische Indikatoren verwendet werden und dienen als Grundlage für darauf aufbauende Handelssysteme. Das sind aber nicht die einzigen Einsatzgebiete.

bei der Trendbestimmung erschwert. Dem kann man wiederum begeg-nen, indem man die Signallinie etwas träger gestaltet, also den GD hin-sichtlich seiner Periodenlänge entsprechend modifiziert und somit „etwas länger“ eingestellte GDs verwendet. Das „etwas länger“ hängt dabei vom jeweiligen Indikator, dem Basiswert und dem Einsatzzweck ab. Außer-dem können nicht nur einfache GDs, sondern auch solche mit anderen Berechnungsmethoden genutzt werden. Signallinien werden außerdem in Oszillatoren eingesetzt. Hier können Schnittpunkte zwischen Indi-kator und Signallinie als konkrete Handelssignale interpretiert werden. Auch hier gilt: Je ruhiger der Indikator verläuft, umso kürzer kann der GD für die Berechnung der Signallinie eingestellt werden. Bei Signal-linien von Oszillatoren werden zudem ebenfalls andere Methoden bei der GD-Berechnung verwendet, um sie reagibler zu gestallten. Wel-che unterschiedlichen Methoden es gibt, GDs zu berechnen, darum geht es im nächsten Teil.

Stochastic und Stochastic Slow

Quelle: tradesignalonline.com

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Derivate auf Platin (Basiswert: Spotpreis in US-Dollar)

Typ WKN Basispreis/Knock-out Laufzeit Hebel

Index-Zertifikat (Quanto)

GS72WL - open end -

Index-Zertifikat GS0HH1 - open end -

Hebel-Zertifikat (long)

CZ24F8 1.173,91/1.207,00 US-Dollar

open end 3,76

Rohstoffecke

Mehr als 4% liegt Platin seit Jahresbeginn im Plus. Aus charttechni-scher Sicht zeigte sich dabei in den vergangenen zwei Wochen ein Auf-wärtsimpuls, ausgehend von den Unterstützungen bei 1.513 und 1.508 US-Dollar. Mit dem jüngsten Anstieg und der besseren Performance

Innerhalb der vier großen Edelmetalle war 2012 Platin das mit der besten Performance. Auch im noch jungen neuen Börsenjahr 2013 führt es die Gewinnerliste vor Silber, Palladium und Gold an.

als Gold verringerte sich damit der seit 2011 auszumachende untypi-sche Preisabschlag zum gelben Edelmetall weiter. Kostete Platin im No-vember noch mehr als 180 US-Dollar weniger, hat sich der Abstand auf zuletzt rund 52 US-Dollar verringert. Damit wurde auch der Wert von September 2012 unterschritten, als sich der Abschlag wegen der Rally des Platinpreises aufgrund der Streiks in Südafrika auf etwa 66 US-Dollar reduzierte. Vielleicht setzt sich die zuletzt gesehene Entwick-lung fort, sodass sich eventuell der Normalzustand einstellt, in dem das seltenere Platin mit einem Preisaufschlag zum Gold gehandelt wird.

Dazu müsste die bessere Performance gegenüber Gold aber anhal-ten. Und dazu müssten auch die fundamentalen Aspekte mitspielen. Dabei geht es aber weniger um die zuletzt für reichlich Diskussions-stoff sorgende bizarre Idee einer 1 Bio. US-Dollar Platinmünze in den USA, um mit diesem Trick die US-Staatsschulden zu senken. Vielmehr trugen zuletzt wohl einige positiv interpretierte Konjunk-turdaten, beispielsweise aus China, mit zu der steigenden Tendenz des Platinpreises seit Jahresbeginn bei. Sollten sich die Erwartun-gen bezüglich der weltweiten konjunkturellen Entwicklung weiter aufhellen, könnte dies weiter stützend wirken. Zudem könnte die verringerte Produktion, 2012 wurden einige unrentable Minen in Südafrika (weltweit größter Produzent) stillgelegt, das Angebot ver-knappen. Wurde 2012 bereits ein globales Defizit zwischen Angebot und Nachfrage erwartet, dürfte es auch 2013 eine Lücke geben. Sollte sich die Erwartung eines Defizits erhärten und vielleicht durch er-neute Streiks oder andere Produktionsunterbrechungen in wichtigen Förderländern (Südafrika, Russland) zusätzlich angefeuert werden, könnte dies weiter preistreibend wirken.

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Platin – Spotpreis in US-Dollar

Quelle: tradesignalonline.com, Stand: 10.01.2013

Platin weiter vorn

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Lebendrind – Februar-Future (CME)

Die seit dem Zwischentief von September 2012 auszumachende Auf-wärtsbewegung führte den Preis für Lebendrind kurz vor Weihnach-ten über das Hoch von September 2012. Allerdings gelang es ihm erst einmal nicht, sich über dieser Marke nachhaltig festzusetzen, und mit den kräftigen Verlusten in der vergangenen Woche wurde sie sogar deutlich unterschritten. Damit scheint ein klares bärisches Signal gegeben zu sein. Sollte daher nun eine erneute baldige Attacke der Bullen ausbleiben, besteht weiteres Abwärtspotenzial, wobei als nächstes die Unterstützung bei 127,90 US-Cent ein erstes mögliches Korrekturziel darstellen könnte.

Stand: 11.01.2013

Derivate auf Mais (Basiswert: März-Future (CME))Typ WKN Basispreis/Knock-out Laufzeit HebelHebel-Zert. (long) DZ9WKE 537,766/562,226 US-Cent open end 3,79Hebel-Zert. (short) DZ9DZV 913,296/889,208 US-Cent open end 3,66

Derivate auf Zinn (Basiswert: März-Future (LME))Typ WKN Basispreis/Knock-out Laufzeit HebelHebel-Zert. (long) DZ1XQT 16.558,95/16.842,40 USD open end 2,92Hebel-Zert. (short) DZ472K 31.920,48/31.652,42 USD open end 3,54

Derivate auf Lebendrind (Basiswert: März-Future (CME))Typ WKN Basispreis/Knock-out Laufzeit HebelHebel-Zert. (long) CK0MCH 100,69/102,50 US-Cent open end 4,36Hebel-Zert. (short) CM9D1Z 162,36/159,20 US-Cent open end 4,10

Mais – März-Future (CME)

Seit dem Hoch von August 2012 ist Mais im Korrekturmodus. Aus-gehend vom Zwischenhoch im November startete dabei die letzte Ab-wärtswelle, die recht dynamisch ausfiel. Der Preis fiel dabei fünf Wochen hintereinander. In der vergangenen Woche wurde diese Serie nun mit einer kräftig steigenden Tendenz gebrochen. Mit der weißen Wochenker-ze bildete sich dabei knapp über der in der Woche davor getesteten Un-terstützung bei 681 US-Cent (Zwischenhoch August 2011) ein Muster (Bullish Engulfing), das als potenzielles Trendwendemuster gewertet, zumindest aber für eine größere Gegenbewegung sprechen könnte. Ein erstes Ziel könnte die Region zwischen 760 und 780 US-Cent sein.

Stand: 14.01.2013

Zinn – Spotpreis in US-Dollar (LME)

Nachdem im Dezember 2012 das Zwischenhoch von Anfang Oktober 2012 bei 22.453 US-Dollar geknackt und kurz vor dem Jahreswechsel das 38,2%-Fibonacci-Retracement überwunden wurde, nähert sich Zinn nun weiterhin der nächsten Hürde bei 25.445 US-Dollar, resultie-rend aus dem 50%-Retracement der Abwärtsbewegung von April 2011 bis August 2012. Knapp darüber, bei 25.625 US-Dollar, befindet sich zudem ein weiterer Widerstand (Zwischenhoch Februar 2012). Sollte dieses Widerstandsbündel geknackt werden, könnte dies dann weiteren Kursspielraum auf der Long-Seite eröffnen. Eine erste mögliche An-laufstelle wäre dann die Region von etwa 27.000 bis 29.000 US-Dollar.

Stand: 11.01.2013

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Page 18: Ausgabe 01/13 (Titelgeschichte: Das Tradingtagebuch-Lernen aus der Vergangenheit)

Volkswirtschaftliche Termine

Datum Uhrzeit (MEZ) Land Termin

16.01.2013 15:15 USA Industrieproduktion & Kapazitätsauslastung Dez.

16.01.2013 20:00 USA Fed Konjunkturbericht (Beige Book) Januar

25.01.2013 10:30 Deutschland ifo Geschäftsklimaindex Januar

28.01.2013 14:30 USA Auftragseingänge langlebige Güter Dezember

30.01.2013 20:15 USA Fed, Zinsbeschluss der Ratssitzung 29./30.01.

30.01.2013 14:30 USA BIP Q4/2012 (erste Schätzung)

31.01.2013 08:00 Deutschland Einzelhandelsumsatz Dezember

01.02.2013 14:30 USA Arbeitsmarktbericht Januar

01.02.2013 16:00 USA ISM-Index (verarbeitendes Gewerbe) Januar

05.02.2013 16:00 USA ISM Index (Dienstleistungsgewerbe) Januar

06.02.2013 08:00 Deutschland Auftragseingangsindex verarbeitendes Gew. Dez.

13.02.2013 14:30 USA Einzelhandelsumsätze Januar

14.02.2013 08:00 Deutschland BIP Q4/2012 (1. Veröffentlichung)

15.02.2013 15:15 USA Industrieproduktion & Kapazitätsauslastung Jan.

Rohstofftermine

Datum Uhrzeit (MEZ) Land Termin

16.01.2013 - Welt OPEC, Oil Market Report

16.01.2013 19:00 USA EIA Öl- und Benzinlagerbestände (Woche)

18.01.2013 - Welt IEA Ölmarktbericht

18.01.2013 21:30 USA CFTC - Daten zur Positionierung der Anleger

24.01.2013 19:00 USA EIA Öl- und Benzinlagerbestände (Woche)

25.01.2013 21:30 USA CFTC - Daten zur Positionierung der Anleger

30.01.2013 19:00 USA EIA Öl- und Benzinlagerbestände (Woche)

31.01.2013 21:00 USA Agrarpreise Januar

01.02.2013 21:30 USA CFTC - Daten zur Positionierung der Anleger

08.02.2013 18:15 Welt USDA, World Agricultural Production

08.02.2013 21:30 USA CFTC - Daten zur Positionierung der Anleger

12.02.2013 - Welt OPEC, Oil Market Report

13.02.2013 - Welt IEA Ölmarktbericht

15.02.2013 21:30 USA CFTC - Daten zur Positionierung der Anleger

Unternehmenstermine

Datum Uhrzeit (MEZ) Unternehmen Termin

16.01.2013 - Goldman Sachs Group Ergebnisbericht 2012

17.01.2013 - Intel Corporation Ergebnisbericht 2012

18.01.2013 - General Electric Co Ergebnisbericht 2012

22.01.2013 - IBM Corp. Ergebnisbericht 2012

23.01.2013 - Siemens AG Ergebnisbericht Q1 2012/13

23.01.2013 - SAP AG Ergebnisbericht 2012

24.01.2013 - Microsoft Corp. Halbjahresbericht 2012/13

29.01.2013 - Philips Electronics Ergebnisbericht 2012

31.01.2013 - Deutsche Bank AG Ergebnisbericht 2012

06.02.2013 - ArcelorMittal SA Ergebnisbericht 2012

12.02.2013 - ThyssenKrupp AG Ergebnisbericht Q1 2012/13

14.02.2013 - Nestlé SA Ergebnisbericht 2012

14.02.2013 - Aurubis AG Ergebnisbericht Q1 2012/13

19.02.2013 - Dell Inc Ergebnisbericht 2012

Trading-Termine

Impressum

V.i.S.d.P. : Christian Ernst Frenko

Herausgeber: Weimer Media Group GmbH, Maximilianstraße 13, 80539 München

Geschäftsführer: Dr. Wolfram Weimer

Amtsgericht: München, HRB 198201

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christian Ernst Frenko, Miriam Feuerstein, Thomas Uhlig, Margot Habjan, Andreas Fiek, Michaela Ellen Lenz, Christian Bayer, Martin Münzenmayer, Wolfgang Tenor, Nina Bradinova, Oliver Bossmann

Vertriebsleitung: Andreas Fiek, Tel.: 0911 / 274 00 0 [email protected]

Bildnachweis: fotolia

Layout: addna, Nürnberg

Erscheinungsweise: monatlich, jeden dritten Dienstag

Anmeldung: Um trading kompakt kostenfrei zu beziehen, können Sie sich unter www.trading-kompakt.de anmelden.

Abmeldung: Zur Abmeldung vom Bezug von „trading-kompakt“ senden Sie einfach eine Email an [email protected]

Leserservice: [email protected]

Archiv: www.trading-kompakt.de/archiv

Die Charts wurden mit freundlicher Unterstützung von TradeSignal erstellt.

Auflage: 25.000

Risikohinweise / Disclaimer: „Sie erhalten diesen Newsletter als kostenlosen Service der Weimer Media Group GmbH. Alle ver-öffentlichten Artikel, Nachrichten, Daten und Empfehlungen werden von der Herausgeberin mit großer Sorgfalt erstellt; da die Redaktion ihrerseits aber auch auf Quellen Dritter angewie-sen ist und auch den Mitarbeitern der Herausgeberin Fehler un-terlaufen können, kann für die Richtigkeit aller Angaben keine Garantie übernommen werden. Die Herausgeberin will ihren Abonnenten die Möglichkeit bie-ten, sich eine unabhängige und eigenverantwortliche Meinung zu bilden, keinesfalls jedoch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Rechten abgeben. Die zur Ver-fügung gestellten Informationen sollen auch keine Beratung dar-stellen oder insbesondere ersetzen. Es wird fehltgend empfohlen, sich stets auch immer aus anderen Quellen zu informieren.Es kann im Einzelfall nicht ausgeschlossen werden, dass der Redakteur oder einzelne Mitarbeiter der Herausgeberin an Un-ternehmen beteiligt sind, die Gegenstand von Analysen oder anderen Berichten sind. Umso mehr stellen die veröffentlichten Artikel, Nachrichten, Daten und Empfehlungen immer auch eine persönliche Meinung des Autors dar und erheben weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf alleinige Richtigkeit.Wir verweisen insbesondere auf § 675 II BGB, wonach die Weimer Media Group GmbH, unbeschadet der sich aus einem (anderen) Vertragsverhältnis, einer unerlaubten Handlung oder einer sonstigen gesetzlichen Bestimmung ergebenden Verant-wortlichkeit, zum Ersatz des aus der Befolgung des Rates oder der Empfehlung entstehenden Schadens nicht verpflichtet ist.“Für alle Hyperlinks gilt: Die Weimer Media Group GmbH er-klärt ausdrücklich, keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten zu haben. Daher distanziert sich die Weimer Media Group GmbH von den Inhalten aller ver-linkten Seiten und macht sich deren Inhalte ausdrücklich nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle in den Seiten vorhandenen Hyperlinks, ob angezeigt oder verborgen, und für alle Inhalte der Seiten, zu denen diese Hyperlinks führen.

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