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Ausbildungsgrundlagen Stgw 90 JS-Kurs Bülach

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Ausbildungsgrundlagen Stgw 90 JS-Kurs Bülach

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Inhaltsverzeichnis: v Sicherheit

o Sicherheitserziehnung 4 o Sicherheitsgrundregeln 4 o Persönliche Sicherheits Kontrolle (PSK) 5 o Sicherheitsstellung 5 o Sicherheitsvorschriften (Sivo`s) 6

v Waffen- und Muntionskenntnisse o Hauptbestandteile Stgw 90 7 o Bestandteile und Funktion 8 o Technische Daten 8 o Funktion 16 o Munition 20 o Gefahrenzonen 21 o Treffpunktkorrektur 22 o Zielbilder A/B – Scheibe 23

v Parkdienst / Wartung o Zerlegen 24 o Auslegeordnung 25 o Grossparkdienst 26 o Zusammenbau 29 o Funktionskontrolle 30

v Handhabung o Kontrollen

§ Persönliche Sicherheitskontrolle (PSK) 31 § Laufkontrolle 31 § Entladekontrolle 31

o Manipulationen § Grundsätzliches 31 § Sichern/Entsichern 32 § Laden 32 § Nachladen 33 § Entladen 33 § Abspitzen 33 § Störungen 33

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v Schiessausbildung o Schiessstellung

§ Stellung Liegend (Einrichten) 34 o Grundsätze des Schiessens

§ Psychologische Schiesstipp`s 35 § Halten der Waffe 35 § Anschlag 35 § Zielen 36 § Atemtechnik 37 § Schussabgabe 37

o 6 Schiesssequenzen § Identifizierung 38 § Anschlagen 38 § Zielen 38 § Zeigefingerplatzierung 39 § Schiessen 39 § Zielanalyse / Schiessfehler 39 § Ausbildungshinweise 41

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Sicherheit:

Sicherheitserziehung: Keine Mechanik besitzt einen eigenen Willen. Eine Waffe schiesst nicht von selbst. Zur Schussauslösung muss irgendetwas oder irgendjemand den Abzug betätigen. Die Waffen selbst sind «sicher». Gefährlich sind fehlerhafte Handhabung und der fahrlässige Umgang damit.

Die Sicherheit einer Waffe richtet sich also nach dem Ausbildungsstand und der Erziehung des Schützen. Ist ihm während der Ausbildung eingeprägt worden, den Respekt vor der Waffe zu wahren und die vier Sicherheitsgrundregeln zu befolgen, kann Unfällen vorgebeugt werden. Zwischenfälle sind möglich, nicht aber Unfälle.

Zwischenfälle oder Unfälle erzeugen sich nicht nur im Schiessstand, sondern überall dort, wo eine Waffe gehandhabt wird. Sicherheitsregeln sind deshalb sowohl beim Schiessen, wie auch im täglichen Umgang mit der Waffe zu betrachten bzw. anzuwenden.

Sicherheitsgrundregel:

Der Schütze ist verpflichtet diese Regeln im Umgang mit Schusswaffen dauernd zu befolgen/anzuwendend!!! Die Regeln lautend folgendermassen:

1. Alle Waffen sind immer als geladen zu betrachten. Es gibt keine Ausnahmen. Der Umgang mit Waffen ist konsequent und bedingungslos ernst zu nehmen. Die Unfälle ereignen sich meistens mit vermeintlich ungeladenen Waffen.

2. Nie eine Waffe auf etwas richten, das man nicht treffen will. Die meisten Schiessunfälle ereignen sich wegen nichtbeachten dieser Regel. Wenn jemand diese Bestimmung verletzt und darauf aufmerksam gemacht wird, so antwortet er in der Regel: «Meine Waffe ist nicht geladen!» (Regel Nr. 1)

3. Solange die Visiervorrichtung nicht auf das Ziel gerichtet ist, ist der Zeigefinger ausserhalb des Abzugbügels zu halten. Der Zielvorgang benötigt mehr Zeit, als nur mit dem Zeigefinger an den Abzug zu gelangen. Der Schütze verliert also keine Zeit und gewinnt dafür an Sicherheit.

4. Seines Zieles sicher sein. Vor dem Schiessen ist das Ziel immer zu identifizieren. Der Schütze muss sich über die Konsequenzen bei Querschlägern, Fehlschüssen und beim Durchschlagen des Zieles im Klaren sein. Er ist für jeden abgegebenen Schuss verantwortlich.

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Persönliche-Sicherheits-Kontrolle (PSK):

Die PSK wird durchgeführt:

- Wenn die Waffe aufgenommen wird; - Wenn die Waffe abgelegt wird; - Wenn die Waffe übergeben/übernommen wird.

Vorgehen:

- Kontrolle ob die Waffe gesichert ist - Verschluss öffnen (falls nötig) - Patronenlager kontrollieren (keine Patrone im Patronenlager) - Magazin kontrollieren (keine Patronen im Magazin)

Sicherheitsstellung:

Beschreibung:

- Waffe am Pistolengriff tragen (mit der starken Hand)

- Handschutz an der Schulter, Lauf nach oben gerichtet

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Sicherheitsvorschriften:

Jede Waffe ist als geladen zu betrachten, bis sich der Benützer durch die PSK vom Gegenteil überzeugt hat.

Die 4 Sicherheitsgrundregeln sind zwingend zu beachten.

Jeder Schütze ist für den Einsatz seiner Waffe verantwortlich. Er stellt das Feuer auch entgegen anders lautenden Befehl sofort ein, wenn er eine Gefährdung von Menschen und Tieren oder die Beschädigung von Material zu erkennen glaubt.

Vor jeder Schiessübung muss die Laufkontrolle, durchgeführt werden.

Am Ende jeder Schiessübung ist eine Entladekontrolle durchzuführen.

Manipulationen dürfen nur auf dem Schützenlager in der Schiessstellung vorgenommen werden.

Das Stgw darf nur in der Schiessstellung entsichert/gesichert werden.

Für die Ausbildung in der Waffenhandhabung dürfen nur Manip Pat verwendet werden

Vor dem Betreten des Schiessstandes:

- Wird die PSK durchgeführt (Magazin wird nicht mehr eingesetzt werden) - Ist die Laufkontrolle durchgeführt - Ist die Seriefeuersperre eingeschaltet (weisser Punkt sichtbar) und gesichert. - Ist der Verschluss geöffnet und arretiert.

Im Schiessstand:

- Ist das Stgw mit offenem Verschluss, ohne Magazin und gesichert im Gewehrrechen abzustellen.

- Darf das Stgw erst in der Schiessstellung geladen werden. Es muss vor dem Verlassen der Schiessstellung entladen sein.

- Sind sämtliche Manipulation nur in der Schiessstellung, mit der Waffe im Anschlag, durchzuführen.

- Während den Schiessübungen ist das Gehör mit einem Schalengehörschutz zu schützen!!! - Nach dem Schiessen ist die Entladekontrolle durchgeführt

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Waffen- und Munitionskenntnisse:

Hauptbestandteile:

1 Lauf 7 Pistolengriff 2 Korn 8 Abzuggehäuse 3 Handschutz 9 Magazin 4 Verschlussgehäuse 10 Tragriemen 5 Visier 11 Zweibeinstütze 6 Kolben

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Technische Daten:

Gesamtlänge 1000 mm

Länge mit umgelegtem Kolben 772 mm

Kaliber 5,6 mm

Lauflänge 528 mm

Anzahl Züge 6

Drall Rechtsdrall

Visier Diopter-Visier

Länge der Linie Visier - Korn 540 mm

Technische Kadenz 600/900 Schuss/Min

Gewicht der Waffe mit vollem Magazin 4350 g (Gw Pate 90) 4354 g (Lsp Pat 90)

Gewicht der Waffe mit leerem Magazin 4100 g

Gewicht des Magazins leer 95 g

Gewicht des Magazins voll 340 g

Mündungsgeschwindigkeit (Vo) 905 m/s

Gasdruck Max 4200 bar

Bestandteile:

Der Lauf (2) ist mit dem Verschussgehäuse (1) verschraubt. Der Kornaufsatz (3) ist auf dem Lauf fest montiert. Die Mündung ist mit einem Feuerscheindämpfer (4) versehen.

1 Verschlussgehäuse 4 Feuerscheindämpfer 2 Lauf 5 Bajonett-Arretierung 3 Kornträger

Lauf

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Das Verschlussgehäuse (7) führt den Verschluss. Auf der Gehäuseoberseite sind das Visier und die Zielfernrohr-Halterungen angebracht.

Verschlussgehäuse

1 Visier mit hinterer Zielfernrohr-Halterung

5 Ladegriff

2 Verschlusslippe 6 Vordere Zielfernrohr-Halterung

3 Ladegriffarretierung 7 Verschlussgehäuse 4 Verschlussträger

Der Verschluss besteht aus den zwei Hauptteilen:

– Verschlussträger (1); – Verschlusskopf (2).

Der Verschlussträger (1) führt den Verschlusskopf (2), steuert mit der Steuerkurve die Ver- und Entriegelung und spannt den Schlaghammer. Er ist durch den Ladegriff (6) mit der Gasstange verbunden.

Der Verschlusskopf (2) dient zum Verriegeln des Verschlusses, führt die Patronen zu und enthält den Zündstift (3) und den Auszieher.

Verschluss zerlegt

1 Verschlussträger 4 Zündstiftfeder 2 Verschlusskopf 5 Zündstiftbolzen 3 Zündstift 6 Ladegriff

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Die Gaseinheit dient zur gesteuerten Entriegelung des Verschlusses nach der Schussauslösung.

Die verstellbare Gasdüse (2) weist zwei unterschiedliche Düsenbohrungen auf, die zur Regelung der für eine einwandfreie Funktion der Waffe benötigten Gasmenge dienen.

Die Schliessfeder (4) wird während des Verschlussrücklaufes gespannt, worauf sich durch die Kraft der gespannten Schliessfeder der Verschluss wieder nach vorne bewegt und verriegelt.

Gaseinheit mit Lauf und Verschlussgehäuse

1 Gasrohr 5 Kornträger 2 Gasdüse 6 Lauf 3 Gasstange 7 Verschlussgehäuse 4 Schliessfeder

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Die Abzugvorrichtung enthält alle Teile für die Schussauslösung, insbesondere Abzug (7) und Schlaghammer sowie Sicherungshebel (4), der wie folgt gestellt werden kann:

– Stellung «S»: Der Abzug ist blockiert, das heisst die Waffe ist gesichert; – Stellung «1»: Die Waffe kann Einzelfeuer schiessen; – Stellung «3»: Die Waffe kann Kurzfeuer (3-Schuss-Automatik) schiessen; zur Abgabe eines

weiteren Kurzfeuers muss der Abzug losgelassen und erneut durchgezogen werden;

– Stellung «20»: Die Waffe kann Seriefeuer schiessen.

Durch Umlegen des Abzugbügels (8) kann der Abzug auch mit Fausthandschuhen bedient werden.

1 Verschlusshalter 6 Deckel zu Pistolengriff 2 Seriefeuersperre 7 Abzug 3 Hinterer Abzuggehäusebolzen 8 Schwenkbarer Abzugbügel 4 Sicherungshebel 9 Magazinhalter 5 Pistolengriff

Die Seriefeuersperre (2) beeinflusst die Wahl der Feuerart:

– Ist sie eingeschaltet (weisser Punkt sichtbar), kann nur Einzelfeuer und rasches Einzelfeuer geschossen werden;

– Ist sie ausgeschaltet (weisser Punkt verdeckt), können alle Feuerarten geschossen werden; – Die Stellung der Seriefeuersperre wird normalerweise durch die Einsatzregeln vorgegeben.

Der Pistolengriff enthält die Ladehilfe. Im Deckel (Abbildung 6, Nr. 6) ist das Namensplättchen eingeschoben.

Der Handschutz ist zweiteilig und dient als Schutz, bei heissgeschossenem Lauf. Am Unterteil ist die Zweibeinstütze befestigt.

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Die Visiervorrichtung umfasst das Dioptervisier und den Kornaufsatz.

Bestandteile des Visiers:

1 Visierträger 4 Diopterloch 2 Höhenkorrekturschraube 5 Seitenkorrekturschraube 3 Visiertrommel 6 Hintere Zielfernrohr-

Halterung (Bohrung auf dem Bild nicht sichtbar)

An der Visiertrommel sind die Visiereinstellungen «1», «2», «3» und «4» möglich. Sie entsprechen den Schussdistanzen 100 m, 200 m, 300 m und 400 m (Haltepunkt = Treffpunkt). Die rot markierte Stellung (rot 3) kann für das 300 m Standschiessen auf A-Scheibe verwendet werden, wenn mit dem Haltepunkt schwarz 6 gezielt wird.

Das Visier «1» (100 m) ist ein offenes Visier. Es enthält seitlich des Visiereinschnittes zwei Leuchtquellen (3), die zusammen mit dem aufklappbaren Nachtkorn als Nachtvisiervorrichtung dienen.

Visier «1» «Nahkampfvisier» (Irisschraube ausgeschraubt)

1 Visiertrommel 2 Kimme 3 Leuchtquellen für Nachtvisier

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1 Korntunnel 1 Nachtkorn aufgeklappt 2 Korn 2 Leuchtquelle 3 Kornschraube

4 Nachtkorn abgeklappt

5 Kornträger

Die Breite des Kornes entspricht einem Winkel von 3‰.

Der Kolben ist am Abzuggehäuse befestigt und umklappbar. Durch Drücken der Kolbensicherung (1) wird er umgeklappt und in dieser Stellung durch den Klips (2) arretiert.

Kolben umgeklappt

1 Kolbensicherung 3 Kolbenklappe 2 Klips 4 Öse für Tragriemen

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Das Magazin ist transparent und fasst 20 oder 30 Patronen. Es lässt sich ohne Hilfsmittel oder mit der Ladehilfe für Ladestreifen abfüllen. Am Magazinkasten sind Lager und Kupplungsköpfe angebracht, mit welchen bei Bedarf Magazine aneinander gekoppelt werden können.

Magazin (20 Schuss)

1 Magazin zusammengesetzt 5 Magazinboden 2 Kupplungsknöpfe 6 Magazinbodenhalter 3 Lager 7 Magazinfeder 4 Magazinkasten 8 Zubringer

Der Tragriemen wird von oben mit dem einen Haken (4) am Kornträger und dem anderen Haken (2) am Visierträger eingehängt.

Das Einstellen und Fixieren des Tragriemens erfolgt mit dem Stellstück (1) und der Spange (3). Die Spange ist in jedem Fall wieder am Tragriemen einzuhängen.

Für den Einsatz kann der Tragriemen verlängert werden (siehe Ziff. 44).

Abbildung 14: Tragriemen

1 Stellstück 3 Spange 2 Haken (am Visierträger

einhängen) 4 Haken (am Kornträger

einhängen)

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Putzzeug

1 2 Büchsen mit Automatenfett 7 Putznippel 2 Putzstockgriff 8 Reinigungspinsel mit

Düsenreiniger 3 Fettbürste 9 Bürste für Gasrohr 4 Laufreiniger 10 Patronenlagerreiniger 5 3 Putzstockverlängerungen 11 Laufspiegel 6 Putzstockverlängerungen mit

Muffe 12 Etui

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Funktion des Stgw 90:

Schussbereitschaft Im Moment der Schussbereitschaft ist der Verschluss verschlossen und verriegelt.

Die Gasstange (1) hält, durch Druck der Schliessfeder (2), den Verschlussträger (4) in der vorderen Endlage fest.

Durch die Steuerkurve (3) des Verschlussträgers (4) ist der Verschlusskopf (5) derart verdreht, dass seine Verriegelungswalzen (8) in die entsprechenden Aussparungen des Verriegelungsstückes (9) eingreifen.

In dieser Lage ist der Schlaghammer (7) gespannt und der Auslöser (6) hinuntergedrückt.

Waffe schussbereit und gesichert

1 Gasstange 6 Auslöser 2 Schliessfeder 7 Schlaghammer 3 Steuerkurve 8 Verriegelungswarzen 4 Verschlussträger 9 Verriegelungsstück 5 Verschlusskopf

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Schussauslösung Durch Druck auf den Abzug (5) wird der Schlaghammer (3) freigegeben. Dieser schlägt unter dem Druck der Schlagfeder (4) auf den Zündstift (2), welcher seinerseits gegen die Zündkapsel der Patrone (1) schlägt und somit den Schuss auslöst.

Schussauslösung

1 Patrone 4 Schlagfeder 2 Zündstift 5 Abzug 3 Schlaghammer

Entriegelung und Rücklauf des Verschlusses Der Gasdruck des verbrennenden Pulvers treibt das Geschoss durch den Lauf (4). Sobald das Geschoss die auf der Höhe des Kornträgers angebrachte Gasbohrung (5) passiert hat, strömt Pulvergas in die verstellbare Gasdüse (1). Dieser Gasdruck bewirkt, dass die Gasstange (2) den Verschlussträger (3) nach hinten schiebt.

1 Gasdüse 4 Lauf 2 Gasstange 5 Gasbohrung 3 Verschlussträger

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Durch die Rückwärtsbewegung des Verschlussträgers (3) wird durch die Steuerkurve (1) der Verschlusskopf gedreht (2), sodass die Verriegelungswarzen (4) freigegeben werden. Der Verschluss ist entriegelt.

Entriegelung des Verschlusses

1 Steuerkurve 3 Verschlussträger 2 Verschlusskopf 4 Verriegelunswarzen

Der Verschluss gleitet in den Führungsbahnen des Verschlussgehäuses (2) zurück bis zum Anschlag (4), wobei:

– Die Schliessfeder (1) gespannt wird; – Der Schlaghammer (3) gespannt wird; – Der Auszieher (5) die Hülse aus dem Patronenlager zieht; – Der Auswerfer (6) die Hülse durch die Öffnung des Verschlussgehäuses auswirft.

Rücklauf des Verschlusses und Hülsenauswurf

1 Schliessfeder 4 Anschlag 2 Verschlussgehäuse 5 Auszieher 3 Schlaghammer 6 Auswerfer

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Vorlauf und Verriegelung des Verschlusses Durch die Kraft der gespannten Schliessfeder (1) bewegt sich der Verschluss nach vorne. Der Verschlusskopf (2) schiebt die Patrone aus dem Magazin (3) ins Patronenlager.

1 Schliessfeder 3 Verschlusskopf 2 Magazin

In der letzten Phase des Vorlaufes wird der Verschlusskopf (1) wieder verriegelt und der Auslöser (2) hinuntergedrückt. Die Waffe ist schussbereit.

Verriegelung des Verschlusses

1 Verschlusskopf 2 Auslöser Verschlusshalter Bei leerem Magazin bleibt der Verschluss nach dem letzten Schuss geöffnet. Er wird im Vorlauf durch den Verschlusshalter (Abbildung 6) zurückgehalten.

Im 5,6 mm Sturmgewehr 90 sind folgende Sicherungsvorschriften eingebaut: – Der Sicherungshebel aus Stellung «S» blockiert den Abzug; – Der Auslöser gibt den Schlaghammer nur dann frei, wenn der Verschluss verriegelt ist;

Die eingeschaltete Seriefeuersperre (weisser Punkt sichtbar) erlaubt nur Einzelfeuer;

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Munition: 5,6 mm Gewehrpatrone 90 (ALN 591-1050) Die 5,6 mm Gw Pat 90 setzt sich zusammen aus Geschoss, Treibladung, Zündkapsel und Hülse. Das Geschoss besteht aus einem Bleikern, der von einem Stahlmantel umfasst wird. Die Treibladung besteht aus rauchschwachem Pulver. Die Hülse ist aus Messing; im Hülsenboden ist eine Zündkapsel eingesetzt.

Kennzeichen: Patrone ohne Farbkennzeichnung

5,6 mm Gewehr-Manipulierpatrone (ALN 595-8005) Die 5,6 mm Gw Manip Pat ist aus Messing und der Kampfmunition in der äusseren Form nachgebildet. Sie enthält weder eine Treibladung noch eine Zündkapsel und ist ungefährlich.

Gewicht der Patrone: 23,9 g Kennzeichen: Ganz aus Messing, Hülsenteil mit drei randrierten Rillen gekennzeichnet Mittleres Durchschlagsvermögen der 5,6 mm Gw Pat 90 und 5,6 mm Gw Lsp Pat 90:

Entfernung 100 m 300 m Tannenholz Sand Ackererde Stahlblech

45,0 cm 10,0 cm 29,0 cm 0,9 cm

70,0 cm 17,0 cm 35,0 cm 0,6 cm

Flugbahn der 5.6mm Gw Pat 90

Gewichte: – Patrone bestehend aus: 12.7 g – Geschoss 4,1 g – Hülse und Treibladung

8,6 g

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Gefahrenzonen:

Bezeichnung der Gefahrenzone

Auflagen

Zone 1: Schussfeld * Bau- und beschränktes Pflanzverbot

Zone 2: Nächstliegendes Seitengelände *

Bau- und beschränktes Pflanzverbot

Zone 3: Entferntes Seitengelände

Beschränktes Bauverbot

Zone 4: Nächstliegendes Hintergelände *

Bauverbot

Zone 5: Entferntes Hintergelände

Hinsichtlich Gefahr im Hintergelände zu beurteilende Zone

* Betreten während des Schiessens verboten!

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Treffpunktkorrektur:

Korrigieren, ist das Berücksichtigen von externen Einflüssen (Wind, Licht, Geländewinkel, usw.). Diese können sich schnell verändern und somit die Trefferlage verschieben. In den anderen Fällen erfolgt die Korrektur am Diopter-Visier. Durch Drehen der Höhen- bzw. der Seitenkorrekturschraube um eine Rasterstellung verschiebt sich der mittlere Treffpunkt in der Höhe bzw. in der Seite um 0,15 ‰. Dies ergibt auf 300 m eine Treffpunktverschiebung pro Raste um 4,5 cm und auf 30 m 4,5 mm. Die entsprechende Korrekturschraube wird mit dem Schraubenzieher des Taschenmessers in Pfeilrichtung gedreht. Höhenkorrekturen:

– Falls der Schuss zu tief liegt, dreht man die Höhenkorrekturschraube im Uhrzeigersinn; –Falls der Schuss zu hoch liegt, dreht man die Höhenkorrekturschraube im Gegenuhrzeigersinn.

1 Korrektursymbol bei Schusslage tief

2 Korrektursymbol bei Schusslage hoch

Das Symbol besteht aus Ziel, Treffpunkt und Drehrichtung der Korrekturschraube.

Seitenkorrektur: – Falls der Schuss links liegt, negativer Sektor, dreht man die Seitenkorrekturschraube im

Uhrzeigersinn; – Falls der Schuss rechts liegt, positiver Sektor, dreht man die Seitenkorrekturschraube im

Gegenuhrzeigersinn.

1 Korrektursymbol bei Schusslage links, negativer Sektor

2 Korrektursymbol bei Schusslage rechts, positiver Sektor

Das Symbol besteht aus Ziel, Treffpunkt und Drehrichtung der Korrekturschraube.

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A/B – Scheibe: Kombinierte Scheibe A

Die kombinierte Scheibe A hat einen weissen Grund von mindestens 150 cm Breite und 165 Höhe und einen schwarzen Kreis von 60 cm Durchmesser als Zentrum. Das Trefferfeld von 100cm Durchmesser ist in 5 bzw. 10 gleichmässige Kreise eingeteilt.

Kombinierte Feldscheibe B

Die kombinierte Feldscheibe B hat einen hellgrauen Grund von mindestens 150 cm Breite und 165 cm Höhe und ein grünes Brustbild von 45 cm Breite und 50 cm Höhe als Zentrum, das bis 100x100cm grauen und oliven Tarnfelder umgeben ist. Das Trefferbild von 100cm Durchmesser ist in 4 Felder bzw. 10 gleichmässige Kreise eingeteilt.

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Parkdienst / Wartung:

Zerlegen der Waffe inkl. Auslegeordnung:

Zerlegen der Waffe Während dem Zerlegen wird die Auslegeordnung gemäss Abbildung Seite25 erstellt.

Vorgehen beim Zerlegen der Waffe:

1. Waffe entladen 2. Tragriemen aushängen; 3. Hinteren Abzuggehäusebolzen von beiden Seiten zusammendrücken und nach der Seite des

Kopfes bis zum Anschlag herausziehen; 4. Waffe auf die linke Seite legen und Kolben mit Abzugvorrichtung ausschwenken; 5. Vorderen Abzuggehäusebolzen herausziehen und Kolben mit Abzugvorrichtung entfernen; 6. Ladegriffarretierung hinunterdrücken und Ladegriff herausziehen; 7. Verschluss mit Ladegriff nach hinten stossen und aus dem Verschlussgehäuse nehmen; 8. Verschlusskopf aus dem Verschlussträger herausdrehen; 9. Handschutzunterteil nach hinten ziehen und abheben, Zweibeinsützen aufklappen und

seitlich ausfahren; 10. Handschutzoberteil nach hinten abheben und am Kornträger ausfahren; 11. Arretierstift zur Gasdüse hinunterdrücken, Gasdüse drehen und bei gleichzeitigem Ziehen

nach vorne entfernen; 12. Gasstange mit Schliessfeder von der Auswurföffnung her mit einem Finger nach vorne

stossen und herausziehen; 13. Arretierstift zur Gasdüse hineindrücken und Gasrohr um 90° drehen, sodass die Aussparung

am Kopfstück am Lauf liegt; Gasrohr nach vorne herausziehen; 14. Zündstift ausbauen

a. Verschlusskopf so auf eine Unterlage stellen, dass der Zündstift ganz in den Verschlusskopf eingedrückt werden kann;

b. Mit dem Putzstockgriff den Zündstiftbolzen entfernen und den Zündstift samt Zündstiftfeder ausbauen;

15. Sofern notwendig, Kolbensicherung ausbauen (nur bei neuerem Waffenmodell möglich) a. Kolben umklappen;

b. Kolbensicherung mit Ladegriff hineindrücken, im Gegenuhrzeigersinn um 90° drehen und samt Feder ausbauen;

16. Sofern notwendig, Magazin zerlegen: a. mit dem Putzstockgriff den Arretiernocken des Magazinbodenhalters hineindrücken und

Magazinboden nach hinten ausfahren; b. Magazinbodenhalter samt Magazinfeder und Patronenzubringer herausziehen;

17. Sofern notwendig, Deckel zu Pistolengriff entfernen und Ladehilfe herausnehmen.

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Grossparkdienst: Der Parkdienst ist nach jeder Schiessübung durchzuführen Vorgehen:

1. Waffe zerlegen; 2. Reinigung der Bestandteile:

a. Gasdüse, Gasrohr und Gasstange (mit Reinigungspinsel, Lappen, Düsenreiniger und Putzstock mit Bürste für Gasrohr);

b. Verschlussgehäuse, Patronenlager sowie Lauf vom Patronenlager her (mit Reinigungspinsel, Lappen und komplettem Putzstock);

c. Abzugvorrichtung und übrige Waffenteile (mit Reinigungspinsel und Lappen). 3. Reinigung des Zubehörs; 4. Zustandskontrolle der Einzelteile; 5. Nummernkontrolle (Verschlussgehäuse, Abzuggehäuse, Verschlussträger und

Verschlusskopf); 6. Fetten der Waffe 7. Waffe zusammensetzen; 8. Funktionskontrolle.

Lauf/Verschlussgehäuse: Reinigung des Laufes: Den Lauf mit dem kompletten Putzstock mit gefettetem Laufreiniger mit mind. 25 Doppelhüben vom Patronenlager her reinigen. Dabei ist darauf zu achten, dass der Laufreiniger den Lauf sowohl bei der Mündung als auch beim Patronenlager komplett verlässt, damit die Borsten sich wieder aufrichten können. Andernfalls wird der Laufreiniger unbrauchbar. Nach ca. 6 (max. 8) Reinigungszyklen muss der Laufreiniger ersetzt werden, da er die vom Geschossmantel (Tombakplättierung) stammenden Metallablagerungen im Lauf nicht mehr entfernt. Das Patronenlager mit 10 Doppelhüben reinigen (Griff, Verlägerung drehbar, Patronenlagerbürste gefettet) Anschliessend den Lauf mit dem Laufreinigungslappen vom Patronenlager her säubern. Sauberkeit des Laufes von beiden Seiten her kontrollieren. Reinigung des Gasblocks: Die Pulverrückstände auf der Stirnseite und auf den Aussenflächen des Gasblocks, auf dem Lauf hinter und vor dem Gasblock, in der Vertiefung hinten am Gasblock sowie in der Bohrung für das Gasrohr mit dem Putzlappen und Düsenreiniger entfernen (leichte Beschädigung an der gelblich- braunen Teflonschicht rund um die Bohrung für das Gasrohr sind normal) Reinigung des Verschlussgehäuses: Das Verschlussgehäuses aussen (inkl. Visier) und innen mit Putzlappen und Pinsel reinigen. Speziell Pulverrückstände und Messingspäne rund um das Patronenlager und im Verriegelungsgehäuse entfernen. Pulverrückstände im Gegenlager des Gasrohrs mit Putzlappen und Düsenreiniger entfernen.

Schmierung: Den Lauf mit der Fettbürste vom Patronenlager her einfetten. Von beiden Seiten kontrollieren ob sich im Lauf keine glänzenden Stellen (fettfreie Punkte) mehr befinden. Gasblock und Lauf aussen

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leicht einfetten. Im Verschlussgehäuse nur das Verriegelungsgehäuse rund um das Patronenlager leicht einfetten. Gasdüse: Reinigung: Festsitzende Pulverrückstände innen mit dem Düsenreiniger wegschaben (Die Rückstände in der Vertiefung im Düsenboden können eventuell nicht alle entfernt werden). Wichtig ist, dass die innen umlaufende Kante (zwischen Düsenboden und -wandung) gut gereinigt wird. Die festen Pulverrückstände aussen um die Gasbohrung mit dem Düsenreiniger wegschaben (keine Metallbürste verwenden, da sie deformiert wird). Anschliessend die ganze Gasdüse mit einem Putzlappen säubern. Schmierung: Die Gasdüse innen und aussen leicht einfetten. Gaskolben und Schliessfeder Reinigung: Die Gasstange und der Gaskolben sind verchromt. Pulverrückstände mit einem Putzlappen abwischen. Harte Pulverrückstände auf der Stirnseite des Gaskolbens mit dem Düsenreiniger abschaben, anschliessend mit einem Putzlappen nachwischen. Zurückbleibende dunkle Stellen (Verfärbungen) sind normal und haben keinen negativen Einfluss auf die Funktion der Waffe. Das «polieren» der Stirnfläche auf Tragriemen oder Putzlappen ist unnötig. Die Schliessfeder aussen abwischen anschliessend von beiden Seiten her zurückziehen (komprimieren) und die darunter liegende Gasstange mit einem Putzlappen reinigen. Schmierung: Alle Teile leicht einfetten. Gasrohr Reinigung: Die gefettete Gasrohrbürste auf den Putzstock (Griff, 2 Verlängerungen) aufschrauben und ca. 10 mal durch das Gasrohr stossen. Anschliessend ein nicht zu grosses Stück Putzlappen oder ein Gewehrreinigungstuch mehrmals von hinten durch das Gasrohr stossen, bis dieses innen sauber ist. Wenn ein Putzlappen fälschlicherweise von vorne durch das Gasrohr gestossen wird und bei der Verengung stecken bleibt, muss er mit der Gasstange von hinten herausgestossen werden (nicht mit dem Putzstock, da dieser deformiert wird). Das Gasrohr aussen mit einem Putzlappen abreiben. Festsitzende Pulverrückstände rund um die Gasbohrung in der Verriegelungsnute für die Gasdüse und hinter dem Rand mit dem Düsenreiniger wegschaben. Anschliessend mit einem Putzlappen reinigen. Die Gasentlastungsbohrungen entlang des Gasrohrs müssen nicht speziell gereinigt werden. Auf keinen Fall dürfen sie mit dem Nocken des Düsenreinigers «ausgebohrt» werden, da dies die Schutzschicht (Phosphatierung) zerstört, was zu Rostansatz führt. Schmierung: Gasrohr innen und aussen leicht einfetten.

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Verschluss Reinigung: Verschlussträger und Verschlusskopf mit Putzlappen und Pinsel reinigen. Speziell Pulverrückstände und kleine Messingspäne am Stossboden (Stirnseite des Verschlusskopfes) entfernen. Schmierung: Verschlussträger und Verschlusskopf leicht einfetten. Folgende Stellen sind gut einzufetten:

- Zylindrischer Teil des Verschlusskopfes - Verriegelungspunkte («glänzende» Stellen) - Hinten an den Verriegelungswarzen des Verschlusskopfes - Spiralnute und Führungsnuten des Verschlussträgers

Zweibeinstütze / Handschutz Reinigung: Zweibeinstütze und Handschutz innen und aussen mit einem Putzlappen abreiben. Speziell sind die Gleitflächen der Rastbolzen auf dem Stützlager zu reinigen. Schmierung: Bei der Zweibeinstütze nur die Gleitflächen der Rastbolzen auf dem Stützlager leicht einfetten. Beim Handschutz empfiehlt sich, beide Teile im vordersten Drittel innen ganz leicht einzufetten. Diese erleichtert das Entfernen der Pulverrückstände. Abzugsvorrichtung / Kolben Reinigung: Die Funktionsteile im Innern der Abzugsvorrichtung mit einem fettigen Lappen abwischen. Verunreinigungen im Innern des Abzugsgehäuses können soweit möglich mit einem über dem Düsenreiniger gelegten Putzlappen entfernt werden. Die Verwendung jeglicher Art von Flüssigkeiten (Waffenreinigungsöl, Petrol, Benzin, Wasser usw.) für die Reinigung ist verboten. Eine stark verschmutzte Abzugsvorrichtung kann nur in zerlegtem Zustand durch einen Waffenmechaniker gereinigt werden. Das Abzugsgehäuse aussen und den Kolben mit Kolbensicherung und Feder mit einem sauberen Putzlappen abwischen. Schmierung: Die Abzugsvorrichtung innen nicht einfetten (abwischen mit fettigem Lappen genügt). Kolbensicherung mit Feder leicht einfetten. Magazin Reinigung: Magazinkasten, Magazinboden, Magazinfeder (rostfrei) und Patronenzubringer mit einem Putzlappen reinigen. Schmierung: Das Magazin muss nicht eingefettet werden. Putzzeug Wenn nötig ist das Putzzeug mit einem Putzlappen zu reinigen. Fettbüchsen sind aufzufüllen und defekte oder deformierte Bürsten zu ersetzen (Laufreiniger müssen nach spätestens achtmaligen Gebrauch ersetzt werden). Ersatzfett und Bürsten sind beim JS Leiter zu beziehen (Ware gegen Ware). Es ist empfehlenswert immer ca. 20 Laufreinigungslappen im Putzzeug aufzubewahren.

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Zusammensetzen der Waffe:

Die Waffe wird grundsätzlich in umgekehrter Reihenfolge zusammengesetzt.

Dabei ist darauf zu achten, dass:

– Beim Einbau der Gasstange die Bohrung im Kopf der Gasstange gegen den Lauf gerichtet ist, somit wird die Arretiernute in die richtige Position gebracht (Abbildung 25);

– Beim Einbau der Gasdüse die zwei Kerben unter einem der Flügel mit dem Arretierstift übereinstimmen und einrasten;

– Beim Einbau des Verschlusses der Verschlusskopf durch Drücken auf den Zündstift nach vorne geschoben wird, so dass die Verriegelungswarzen mit den Führungsbahnen im Verschlussgehäuse übereinstimmen;

– Beim Einbau des Ladegriffs die Ladegriffarretierung im Ladegriff richtig einrastet; – Die Funktionsbereitschaftskontrolle durchgeführt wird.

1 Gasstange 2 Arretiernute

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Funktionskontrolle:

Die Funktionsbereitschaftskontrolle ist nach jeder Zerlegung wie folgt durchzuführen. Dabei ist das Magazin zu Beginn nicht eingesetzt.

1. Waffe entladen 2. Gasdüse kontrollieren:

a. Prüfen, ob sich die Gasdüse leicht verstellen lässt und ob sie in den Stellungen senkrecht und schräg einrastet;

b. Gasdüse senkrecht stellen. 3. Zielvorrichtung kontrollieren:

a. Drehbarkeit der Visiertrommel; b. Funktion des Nachtkornes.

5. Kontrollieren, ob die Ladegriffarretierung im Ladegriff eingerastet ist; 6. Kolben kontrollieren:

a. Einrasten des umgeklappten Kolbens; b. Arretieren durch die Kolbensicherung.

7. Auslösewiderstand des Sicherungshebels kontrollieren; lässt sich der Sicherungshebel ohne grossen Widerstand betätigen, ist die Waffe durch den Waffenmechaniker oder das Zeughaus zu kontrollieren;

8. Funktionen kontrollieren: a. Sicherungshebel auf «S», Ladebewegung ausführen, Abzug drücken: Schlaghammer darf

nichtauslösen, Abzug muss blockiert sein; b. Sicherungshebel auf «1», Abzug drücken und festhalten: Schlaghammer muss auslösen; c. Ladebewegung bei zurückgezogenem Abzug ausführen: Schlaghammer darf nicht auslösen; d. Abzug loslassen und erneut abdrücken: Schlaghammer muss auslösen; e. Druckpunkt kontrollieren, Ladebewegung ausführen, Sicherungshebel auf «1», mehrmals

prüfen, ob Druckpunkt spürbar. 9 .Leeres Magazin einsetzen, festen Sitz kontrollieren; 10. Verschlusshalter kontrollieren:

a. Ladebewegung ausführen; b. Verschluss muss in der hinteren Stellung gefangen werden; c. Verschlusshalter hochdrücken; d. Verschluss muss nach vorne schnellen, in eine sichere Richtung halten, abdrücken, sichern.

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Handhabung

Kontrollen

Persönliche Sicherheitskontrolle (PSK):

Siehe Kapitel Sicherheit => PSK Seite 5

Laufkontrolle: Für die Laufkontrolle vor den Schiessübungen hat der Schütze folgende Handgriffe auszuführen:

a. Waffe entladen; b. Waffe hochheben und mit dem Kolben auf Gurthöhe abstützen; c. Waffe mit Auswurföffnung oben schräg aufwärts nach vorne richten.

Der Schiessleiter prüft den Lauf durch die Mündung (entfettet und frei von Schmutz) und die richtige Stellung der Seriefeuersperre. Einzelschiessende sind für die Laufkontrolle selbst verantwortlich! Anschliessend ist die Waffe mit offenem Verschluss, gesichert, ohne Magazin, im Gewehrrechen abzustellen. Entladekontrolle: Der Schiessleiter führt am Ende der Schiessübung die Entladekontrolle durch. Einzelschiessende sind für die Entladekontrolle selbst verantwortlich! Er kontrolliert:

a. Verschluss offen; b. keine Patrone im Patronenlager; c. Waffe gesichert; d. Magazin leer.

Er macht auf die Munitionsvorschriften aufmerksam. Überzählige Munition ist abzugeben/einzusammeln! Anschliessend ist die Waffe mit offenem Verschluss, gesichert, ohne Magazin, im Gewehrrechen abzustellen. Manipulationen Grundsätzliches: - An Schiesstagen dürfen Manipulationen nur auf dem Schützenläger in der Schiessstellung vorgenommen werden; - Alle Manipulationen lassen sich mit gesicherter oder ungesicherter Waffe durchführen; - der Zeigefinger ist gestreckt ausserhalb des Abzugbügels zu halten, der Lauf zeigt Richtung Scheibe (sichere Richtung); - die starke Hand (Schiesshand) lässt den Pistolengriff nie los; - alle Manipulationen werden mit der schwachen Hand ausgeführt (Ausnahme: Sichern und Entsichern).

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Sichern / Entsichern der Waffe: Entsichert wird mit dem Daumen der Schiesshand. Einzelfeuer und Schnellfeuer: Sicherungshebel auf Stellung 1 drücken. Gesichert wird mit dem Zeigefinger der Schiesshand. Sicherungshebel in Stellung S drücken.

Laden: 1. Hülsenabweiser aufsetzen; 2. Magazin einsetzen und durch Gegenbewegung den festen Sitz kontrollieren; 3. Verschluss durch Drücken des Verschlusshalters nach vorne schnellen lassen Nachladen: Vorgehen bei ausgeschossenem Magazin: 1. leeres Magazin entfernen; 2. Magazin auffüllen und wieder einsetzen; 3. Verschluss schliessen (Verschlusshalter nach oben drücken oder den Verschluss mit dem Ladegriff bis zum Anschlag zurückziehen und vorschnellen lassen). Entladen: 1. Sicherungshebel auf "S" stellen; 2. Hülsenabweiser demontieren; 3. Magazin entfernen; 4. Verschluss zurückziehen und mit dem Verschlusshalter arretieren; 5. Patronenlager kontrollieren; 6. Patrone aufnehmen.

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Abfüllen der Magazine: – Ladehilfe aus dem Pistolengriff herausnehmen; – Ladehilfe auf das Magazin setzen; – Ladestreifen in die Ladehilfe einführen; – Die Patronen im Winkel von 45 Grad gegen den Boden des Magazins drücken; – Schusszahl anhand der Markierung auf dem Magazin kontrollieren; – Ladestreifen entfernen und Ladehilfe im Pistolengriff versorgen.

Patronen einfüllen in Magazin ab Ladestreifen mit Ladehilfe

Störungen: Sobald das Sturmgewehr infolge einer Störung nicht mehr schiesst, ist folgendermassen vorzugehen: 1. Ladebewegung; 2. weiter schiessen. sofern die Waffe immer noch nicht funktioniert: 1. sichern; 2. Magazin entfernen; 3. Ladebewegung, Verschluss in der hintersten Stellung zurückhalten, Hülsenauswurf und die möglicherweise eingeklemmte Hülse entfernen; 4. nachgefülltes Magazin einsetzen; 5. nachladen, weiter schiessen. schiesst die Waffe immer noch nicht: 1. Entladen; 2. Meldung an den Schiessleiter; 3. weiteres Vorgehen nach Anordnung des Schiessleiters. Störungen können weitgehend vermieden werden wenn: Die Waffe ordnungsgemäss gewartet wird, der Parkdienst vorschriftsgemäss durchgeführt wird, die Funktionskontrolle reglemtskonform vorgenommen wird, dass Magazin richtig abgefüllt und eingesetzt wird. Gasdüsenstellung: Grundsätzlich ist beim Standschiessen die Gasdüse "senkrecht" gestellt.

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Schiessausbildung: Anschlag liegend ab Zweibeinstütze («Einrichten»):

1. Körper und Waffe bilden eine Achse; 2. Der Körper liegt flach, gerade und entspannt hinter der Waffe; 3. Der Augenabstand zum Diopter sollte 8-12cm betragen; (um diesen zu erreichen kann im

Ausnahmefall die Achse, Körper / Waffe um ca. 20-40° schräggestellt werden) 4. Die Beine sind leicht gespreizt, die Füsse Flach auf dem Boden; 5. Der Anschlag soll einen geraden Durchblick durch die Visiervorrichtung erlauben; (Höhe und

Position Kopf zum Diopter) 6. Die starke Hand umfasst ohne zu verkrampfen den Pistolengriff; (der Druck auf den

Pistolengriff sollte bei jeder Schussabgabe gleich sein) 7. Die schwache Hand fasst den starken Bizeps. Der schwache Arm «zieht» den Kolben gegen

die Schulter; 8. Der Kolben liegt zwischen Daumen und Zeigefinger der schwachen Hand auf; 9. Die Distanz zwischen Ellenbogen richtet sich nach der Armlänge und dem Neigungswinkel des

Lägers; 10. Man sucht eine möglichst lockere und Stabile Haltung, mit welcher der Schütze die Waffe mit

geringer Anstrengung über längere Zeit halten kann; 11. Wen vorhanden, Einstellung an der Irisblende vornehmen. Blende so einstellen, dass das

Korn am «schärfsten» ist. 12. Nullpunkt kontrollieren (Siehe Seite 35 Anschlag)

Entscheidend ist, dass sich der Schütze wohl fühlt und gute Resultate erreicht!

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Grundsätze des Schiessens: Psychologische Schiesstipps:

Tipp 1 Denke positiv Positives Denken und positive Einstellung steigern die Erfolgsquote in enormen Masse.

Tipp 2 Lerne deine Nervosität zu akzeptieren Stehe der Nervosität positiv gegenüber, denn auch du benötigst sie, damit du deine persönliche Bestleistung erbringen kannst.

Tipp 3

Konzentriere dich auf das Wesentliche Du kannst von A bis Z unmöglich alles richtig machen. Konzentration und das saubere, entschlossene Abziehen bei zentriertem Zielbild sind wichtiger als Nebensächlichkeiten.

Tipp 4

Konzentriere dich auf Einzelschüsse Versuche im Wettkampf eine Hier-und-Jetzt-Mentalität zu entwickeln. Nur der nächste Schuss ist wichtig. Was du bereits geschossen hast, kannst du nicht mehr beeinflussen.

Tipp 5

Entwickle einen gesunden Ehrgeiz Steuere selbst so viele gute Schüsse wie möglich bei, damit hilfst du dir und deinem Verein am meisten

Halten der Waffe = Fest: Um die erforderliche Stabilität bei der Schussauslösung zu ermöglichen, ist das Sturmgewehr nicht zu umklammern, sondern lediglich auf das Knochengerüst des Körpers aufzustützen. Ein verkrampftes Halten der Waffe überträgt Vibrationen, was eine grössere Schussgarbe zur Folge hat. Der Pistolengriff wird mit der starken Hand ohne grossen Druck umfasst, der Kolben wird deshalb mit der schwachen Hand unterstützt und nur leicht an die Schulter gezogen. Anschlag = Bequem: Folgende Grundregeln sind zu beachten:

- Entspannte Körperhaltung - Die Waffe wird durch das Knochengerüst gestützt - Der Körper ist die Verlängerung der Waffe - Der 0-Punkt muss «Stimmen»

Die einfachste Variante der 0-Punkt Kontrolle:

- Schiessstellung einnehmen - Zielen / Finger auf den Abzug (Waffe nicht geladen) - Augen schliessen - 3-5 Sekunden warten (mit geschlossenen Augen) Atmen nicht vergessen! - Augen öffnen - Position Diopter, Korn, Scheibe vor und nach dem Augenschliessen/Zielen vergleichen - Gegebenenfalls Körperposition in entsprechende Richtung korrigiere

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Zielen = Korn Scharf: Durch das Zielen werden das Auge, die Visierung und der Halteraum des Zieles auf eine Linie gebracht. Das Stgw ist mit einer Dioptervisierung ausgerüstet, welche das Zielen wesentlich vereinfacht. Der Schütze muss dabei nur darauf achten, dass er das Korn auf den Halteraum (das Ziel) ausgerichtet hat, wobei die volle Sehkraft auf das Korn zu richten ist. Also konzentrieren wir uns auf nachfolgende zwei Visierelemente:

Korn und Halteraum (Ziel) Das Symetriegefühl jedes Menschen ist so ausgerichtet, dass das Korn automatisch genügend im Diopter zentriert wird. Dadurch erübrigt es sich, dass der Schütze das Korn im Dioptergesichtsfeld genau zentriert. Wenn die seitlichen Lichtringe nicht symetrisch erscheinen, so deutet dies darauf hin, dass die Schützenstellung nicht richtig ausexerziert ist. Ist der Schütze mit voller Konzentration mit dem Abzug am Druckpunkt, so ist eine Schussauslösung innert einer maximalen Zeit von 4 - 6 Sekunden möglich. Die Sehkraft lässt nach dieser Zeit rasch nach. Grundsätzlich wird auf alle Distanzen und Zielbilder das Korn mit der Zielmitte in Uebereinstimmung gebracht.

Zielbild "Fleck" Beim Zielen kann das Auge nicht drei verschiedene Objekte (Korn, Visier und Scheibe) mit unterschiedlichen Distanzen scharf erfassen. Aus diesem Grund muss sich das Auge auf das Korn konzentrieren, welches scharf erfasst wird, während Visier und Scheibe unscharf wahrgenommen werden. Das Schiessen mit beiden geöffneten Augen bietet nach Überwindung von Anfangsschwierigkeiten den Vorteil, dass der Schütze in der Regel weniger rasch ermüdet. Sowohl beim Schiessen mit einem als auch mit beiden geöffneten Augen soll immer mit dem Leitauge gezielt werden. Das Leitauge kann ermittelt werden, indem mit dem Zeigefinger des ausgestreckten Armes auf einen entfernten Punkt gezeigt wird, während beide Augen geöffnet bleiben. Durch abwechselndes Schliessen eines Auges lässt sich feststellen, mit welchem Auge der Punkt erfasst wurde bzw. bei welchem Auge der Zeigefinger weggesprungen ist. Jenes Auge, bei dem der Zeigefinger und Punkt übereinstimmen, ist das Leitauge. Bei gutem Ausrichten der Visiervorrichtung liegt der Treffer auch bei leichtem Verschieben des Zielbildes oder verkantetem Gewehr noch auf der Scheibe. Da es schwierig ist, die Waffe absolut ruhig zu halten, muss der Schütze die Visiervorrichtung ausrichten, gleichzeitig die Waffe in die Mitte der Scheibe führen und abdrücken. Der Weg der Bewegung muss so kurz als möglich gehalten werden.

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Atemtechnik = nicht daran denken: Der Atmungsprozess ist für den allgemeinen Körperzustand (Blutkreislauf, Sauerstoffaufnahme, Stoffwechsel) von grosser Bedeutung. Eine falsche Atmung kann die Leistungsfähigkeit beim Schiessen stark reduzieren. Wenn der Schütze zu zielen beginnt, so wird die Atmung flacher und nach zwei bis drei Atemzügen ganz angehalten (ca. 3 - 5 Sekunden). Während dieser Phase wird der Schuss ausgelöst und die Atmung setzt wieder normal ein. Beim Einatmen dehnt sich die Brust erst aus und zieht sich dann beim Ausatmen wieder zusammen. Diese Bewegung überträgt sich auf das Sturmgewehr; beim Einatmen senkt es sich ein wenig, beim Ausatmen hebt es sich. Dass die Waffe beim Schiessen stabilisiert ist, muss die Luft ganz ausgelassen sein und der Atem angehalten werden. Der Atem kann maximal 8 Sekunden angehalten werden. Konnte der Schuss in dieser Zeit nicht ausgelöst werden, so muss neu durchgeatmet werden.

Schussabgabe = Bis zum Anschlag:

Die Abzugshand (Schiesshand) umfasst den Pistolengriff mit Kraft. Der Abzugsfinger (Zeigefinger) wird so an den Abzug geführt, dass dieser in der ersten Gelenkbeuge gedrückt wird. Die übrigen zwei Gelenkglieder müssen frei sein und dürfen ausser dem Abzug keinen anderen Teil der Waffe berühren.

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Der Druck auf den Abzug muss genau in Richtung der Laufachse erfolgen. Die Schussabgabe ist nichts anderes, als der wachsende Druck des Zeigefingers auf den Abzug, bis der Abzugshebel am mechanischen Anschlag ansteht. Bei einer korrekten Schussauslösung wird der Schütze vom Auslösen des Schusses überrascht. Die Ziellinie wird dabei nicht verlassen und der Nachhalteprozess ist somit garantiert.

Druckverlauf am Abzug im Verhältnis zum Weg

6 Schiesssequenzen:

Identifizierung:

Die Identifizierung beinhaltet unter anderem die Vergewisserung, dass sich der Schütze auf der richtigen Schiessbahn befindet. Beispiel: Läger 12 = Scheibe 12 -Ist die Scheibe erkennbar? (Nebel usw.) -Wie sind die Umweltbedingungen? (Wind, Sonne, Regen etc.) -Entscheid ob das Schiessen möglich (Sinnvoll) ist. Anschlagen: Bei dieser Sequenz wird der Anschlag eingenommen oder überprüft. Bei Bedarf inkl. Nullpunkt-Kontrolle. (Die Waffe sollte nach Möglichkeit während dem Programm / der Schiesssequenz nicht abgesetzt werden, da sich die Stellung und somit der Nullpunkt respektive die Treffer auf der Scheibe verlagern könnten) Das Zielen: Das Korn entsprechend der Gegebenheiten auf den Haltepunkt ausrichten. Das Zielen selbst ist unter «Zielen=Korn scharf» beschrieben.

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Das Platzieren des Zeigefingers auf dem Abzug: Sobald das Korn auf das Ziel gerichtet ist, den Zeigefinger auf dem Abzug platzieren. (Anwendung der Sicherheitsregeln) Das Schiessen: - Die Anzahl Schüsse gemäss Programm/Schiessleiter abgeben. - Koordination der Atmung, Zielen und Schussabgabe Die Koordination ist das Zusammenspiel zwischen dem Erfassen des Zielbildes und des Abziehens. Dabei werden die Informationen unserer Sinnesorgane (Auge und Haut des Abzugfingers) in Übereinstimmung gebracht. Stimmen diese Werte, so werden über das Nervensystem die Muskeln des Abzugfingers bewegt und der Druck wird kontinuierlich erhöht bis der Abzug am mechanischen Anschlag ansteht. Die Fertigkeit in der Atem-, Ziel- und Schussabgabetechnik erhält der Schütze vor allem mit einem ausgewogenen Trockentraining (Schussabgabetraining „trocken“ ohne Munition). Wie die meisten sportlichen Tätigkeiten basiert auch das Schiessen auf der Koordination der motorischen Fähigkeiten. Ein häufiges Betrachten unseres Zielbildes gegen einen weissen Hintergrund, sowie ein häufiges abtasten des Druckpunktes und der Schussauslösung, indem der Abzug bis an den mechanischen Anschlag geführt wird, erhöhen die gute Koordination. Diese Erfahrungswerte werden im Gehirn abgespeichert. Schussabgabe ohne Zeitdruck - Atmen und in die Weite blicken (Wald, Wiese), um die Augen zu entspannen; - ruhig ein- und ausatmen, alle Luft ausatmen, dann, weder verkrampft noch angespannt den Atem anhalten; - den Druckpunkt fassen; - Sich auf das Korn konzentrieren; - so lange drücken, bis der Abzugshebel am mechanischen Anschlag ansteht jedoch maximal 5 – 6 Sekunden; - bei Nichtabgabe des Schusses den Vorgang wiederholen. Schussabgabe unter Zeitdruck - Den Abzug nicht unter dem Vorwand der Eile ruckartig durchreissen, sondern gleichmässig bis an den mechanischen Anschlag drücken; - nach einer Schussabgabe atmet der Schütze einmal ruhig ein und ganz aus, fasst erneut den Druckpunkt und löst den nächsten Schuss rasch aus (max. innerhalb von 3 Sekunden); - eine gezielte Schussabgabe unter Zeitdruck auf 300 m und gut sichtbare Ziele erfolgt somit etwa alle 5 Sekunden. Die Zielanalyse/Schiessfehler: Analysierung des Treffers/ der Schussgruppe auf Lage, Grösse (Streuung) etc. Analyse des Schützengefühls bei Schussabgabe. Entspricht das angezeigte Resultat den Erwartungen? Hat der Schütze verkanntet, abgerissen, dem Schuss «nachgeschaut»? Ist der Haltepunkt korrekt? Ist ein Fehler in der Stellung vorhanden?

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Im Anschluss an die Zielanalyse werden die notwendigen Korrekturen durchgeführt und das Programm / die Schiesssequenz fortgesetzt. Die unten ersichtliche Grafik soll bei der Fehlersuche/Fehlerbehebung als Leitfaden dienen.

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Ausbildungshinweise: Schlechte Resultate werden erzielt, wenn: - Bei der Schussauslösung die Visierlinie nicht mit der Ziellinie übereinstimmt. Dies ist der Fall, wenn das Korn gegenüber dem Ziel nicht genau in Übereinstimmung gebracht wird. - Die Augen während der Schussauslösung reflexartig geschlossen werden. - Die Schussabgabe schlecht ist und der Abzug ohne den Druckpunkt zu erfassen in einem Zug durchgezogen wird. (abreissen) - Die Schussauslösung bewusst erfolgt und mit der Schulter am Gewehrkolben gestossen wird. Die Schusslage liegt dann tief und gegenüber der Anschlagsseite. - Die Waffe nicht spannungsfrei genau auf das Ziel ausgerichtet ist. - Die Atmung falsch ist. - Der Schütze einen groben Sehfehler hat. (Korrektur durch Schiessbrille möglich) Durch erkennen der Fehlverhalten und durch Training können die Schiessleistungen enorm gesteigert werden. Bei Trockenschussauslösungen kann betrachtet werden, ob der Schütze das Korn über die Schussauslösung hinaus betrachtet. Bei Trockenschussauslösungen muss das Korn absolut ruhig bleiben bis der Abzugshebel nicht mehr weiter betätigt werden kann. Schlägt das Korn während der Trockenschussauslösung seitlich oder in der Höhe aus, so ist die Abzugsbetätigung zu schnell oder ohne genügenden Druck am Druckpunkt. Mit der Methode „geführtes Abdrücken“ können Abzugsfehler behoben werden. Der Schütze erfasst mit dem Abzugsfinger den Abzug. Der Ausbildner legt seinen Zeigefinger auf den Abzugsfinger des Schützen. Nun wird zuerst der Druckpunkt sicher erfasst und anschliessend der Abzug bis an den Anschlag betätigt. Diese Übung zeigt dem Schützen auf, wie eine Schussauslösung richtig ausgeführt wird. Die Übung kann trocken aber auch mit Munition durchgeführt werden. Durch anschliessendes häufiges Üben wird der Abzugsvorgang verbessert. Die Qualität der Schussauslösung kann überprüft werden indem der Ausbildner seinen Zeigefinger zwischen den Abzugsfinger des Schützen und den Anzug legt. Die Atmung kann kontrolliert werden, indem die Rückenpartie in der Hüftgegend genau beobachtet wird. Die Schussauslösung soll erst erfolgen, wenn ausgeatmet und der Atem angehalten ist. Bei einer richtigen Bauchatmung ist der Waffenausschlag sehr gering.