auf die flüchtigkeit der concentrirten schwefelsäure

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70 Fliichtigkeit der concentrirten SchwefelsIure. Muhlteiche unterhalb und die Miihlrader, so dass eine Verun- reinigung des Bostoner Leitungswassers mit freier Schwefelsaure allgemein befurchtet wurde. Die durch Titriren mit verdiinntem Barytwasser ausgefiihrten Bestimmungen der freien Saure liessen jedoch diese Befurchtung als grundlos erscheinen. Es enthielt namlich : Datum. 7. Juni VM. 9, 99 7. Juni NM. 9, Wasser von: Saure in 100000 Th. Wasser. Ungefahr 1*/, miles unterhalb der Fabrik 99 3 I, ,t 77 ? , '1% mile ,, 7, 97 ,, 31,'2 miles ,, Y) ,I ,, 0,37 Gerade unterbalb der Fabrik . . . . Sieben bis acht miles unterhalb der Schwefelsanrefabrik , am oberen Ende des M y s t i c Pond konnte eine saure Reaction des Wassers nicht mehr bemerkt werden. Am 30. Juni hatte sich auch ca. 3'12 miles unterhalb der Schwefelsaure- Fabrik die natiir- liche alkalisohe Reaction des Bachwassers wieder eingestellt, wah- rend an diesem Orte noch am 19. Juni ein 0,16 Th. H2S04 in 100000 Thln. Wasser entsprechender Sauregehalt beobachtet war- den war. Nahere Daten uber die den Bach durchstromende Wasser- menge, sowie den Gehalt derselben an Carbonaten sind nicht ge- geben. (Papers on water sztpply by professor W i l l i a m Ripley Nichols of the Massachusets Institute oj Tcchnology. Boston Auf die Fliichtigkeit der conccntrirten Schwefeldure 2880.) w. L. bei gewohnlicher Temperatur macht Professor Carla Mar ango ni aufmerksam. Stellt man unter eine Glocke zwei offene Gefasse, eines mit concentrirter Schwefelsaure, das andere mit klarer Chlor- bariumlosung, so wird sich letztere nicht triiben. Aus der feuchten Luft zieht die Schwefelsaure Wasser an, und iiber der concentrirten bildet sich eine Schicht verdunnter Saure, welche die V erdunstnng der ersteren verhindert. In feuchter Luft findet eine Verdunstung von Schwefelsaure nicht statt. Befestigt man jedoch in einer zu verschliessenden Plasche einen Streifen Lackmuspapier frei uber der Oberflache von concentrirter Schwefelsaure , so tritt bald Rothung ein, und nach langerer Zeit wird das Papier durch die Einwirkung der Schwefelsauredampfe zerstort worden sein. In Geissler'schen Rohren sol1 man nach dem Verfasser fir den Schwefel charakteristische Spectrallinien erkennen konnen , sobald die in denselben enthaltenen Gase mittelst Schwefelsaure getrocknet sind. (Las novedades cientificas. 1. Jahrg. S. 241.) W. L.

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70 Fliichtigkeit der concentrirten SchwefelsIure.

Muhlteiche unterhalb und die Miihlrader, so dass eine Verun- reinigung des Bostoner Leitungswassers mit freier Schwefelsaure allgemein befurchtet wurde.

Die durch Titriren mit verdiinntem Barytwasser ausgefiihrten Bestimmungen der freien Saure liessen jedoch diese Befurchtung als grundlos erscheinen. Es enthielt namlich :

Datum.

7. Juni VM. 9 ,

9 9

7. Juni NM. 9 ,

Wasser von: Saure in 100000 Th. Wasser.

Ungefahr 1*/, miles unterhalb der Fabrik 9 9 3 I , ,t 7 7

?, '1% mile ,, 7, 9 7

,, 31,'2 miles ,, Y ) , I

,,

0,37

Gerade unterbalb der Fabrik . . . .

Sieben bis acht miles unterhalb der Schwefelsanrefabrik , am oberen Ende des M y s t i c P o n d konnte eine saure Reaction des Wassers nicht mehr bemerkt werden. Am 30. Juni hatte sich auch ca. 3'12 miles unterhalb der Schwefelsaure- Fabrik die natiir- liche alkalisohe Reaction des Bachwassers wieder eingestellt, wah- rend an diesem Orte noch am 19. Juni ein 0,16 Th. H2S04 in 100000 Thln. Wasser entsprechender Sauregehalt beobachtet war- den war. Nahere Daten uber die den Bach durchstromende Wasser- menge, sowie den Gehalt derselben an Carbonaten sind nicht ge- geben. (Papers on water sztpply by professor W i l l i a m R ip ley N i c h o l s of the Massachusets Institute o j Tcchnology. Boston

Auf die Fliichtigkeit der conccntrirten Schwefeldure

2880.) w. L.

bei gewohnlicher Temperatur macht Professor C a r l a M a r ango n i aufmerksam. Stellt man unter eine Glocke zwei offene Gefasse, eines mit concentrirter Schwefelsaure, das andere mit klarer Chlor- bariumlosung, so wird sich letztere nicht triiben. Aus der feuchten Luft zieht die Schwefelsaure Wasser an, und iiber der concentrirten bildet sich eine Schicht verdunnter Saure, welche die V erdunstnng der ersteren verhindert. In feuchter Luft findet eine Verdunstung von Schwefelsaure nicht statt. Befestigt man jedoch in einer zu verschliessenden Plasche einen Streifen Lackmuspapier frei uber der Oberflache von concentrirter Schwefelsaure , so tritt bald Rothung ein, und nach langerer Zeit wird das Papier durch die Einwirkung der Schwefelsauredampfe zerstort worden sein. I n Geissler'schen Rohren sol1 man nach dem Verfasser fir den Schwefel charakteristische Spectrallinien erkennen konnen , sobald die in denselben enthaltenen Gase mittelst Schwefelsaure getrocknet sind. (Las novedades cientificas. 1. Jahrg. S. 241.) W. L.