atomkraft - energie ohne zukunft

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  • 8/9/2019 Atomkraft - Energie ohne Zukunft

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    Kurzinfo Atom

    Energie

    Atomkraft Energieohne Zukunft

    www.g

    reenpeace.de

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    02 Atomenergie

    Einzig sichere Alternative:Abschalten!

    Schlagende Argumente sprechen f rden raschen Ausstieg aus der Atom-kraft : das stndige Risiko einesReaktor unfalls bishin zum Super- GAU,die Gefahr terrorist ischer Angriffe unddie ungelste Entsorgung welt weit.Da es kein sicheres Endlager gib t,

    wird der gif tigste Mll aller Zeitenzwischengelagert.Klimaerwrmung, hohe l- und Gas-preise sind den Energiekonzernenwillkommene Anlsse, um ihre Risiko-technologie anzupreisen. Greenpeaceengagiert s ich seit 20 Jahren gegendie Atomkraf t und wei dabei dieMehrheit der Bevlkerung hinter sich:Die Deutschen befrwor ten den Atom-ausstieg . Den erneuerbaren Energienund intelligenten Techniken zur Ener-gieeinsparung gehrt die Zukunft .

    Bis heute ist es der Atomindustrie nichtgelungen, das Risiko eines Super-GAUsauszuschlieen. Alle Reaktoren habenkonstruktionsbedingte Sicherheitsproble-me. Jeden Tag kommt es in Atomanlagenweltweit zu Fehlfunktionen und Unfllen.Materialversagen, technische Defekte undmenschliche Fehler knnen eine Katastro-phe auslsen. Im dicht besiedelten Europa

    wren die Folgen noch dramatischer als1986 in Tschernobyl.Zur Verhinderung von Terroranschlgengibt es bisher kaum Vorkehrungen. DieMeiler knnten, je nach Baujahr, allenfallsden Aufprall von Sportjets oder Militr-flugzeugen standhalten. Was aber, wenn

    ein voll betanktes Verkehrsflugzeug ineine Atomanlage gelenkt wrde?Technische Abhilfe, etwa die Idee derVernebelung, ist bei AKWs nicht mglich.Der einzig wirksame Schutz der Anlagenvor Terrorismus ist ihre Stilllegung.Der Terrorismus birgt noch eine weitereGefahr, denn die bereits existierendenzivilen Anlagen sind keinesfalls sicher.2005 waren pltzlich aus der Wiederauf-arbeitungsanlage in Sellafield 30 Kilo-gramm Plutonium spurlos verschwunden.Das Material reichte aus, um sechs Atom-bomben zu basteln. Nicht auszudenken,

    wenn Plutonium in die Hnde gewaltbe-reiter Gruppierungen fiele.Und was geschhe, wenn sich radikaleRegierungen waffenfhiges Plutoniumbeschafften? Die Atomkraft und die Atom-bombe sind nicht voneinander zu trennen.Wer die Technologie zur Urananreicherungbesitzt, kann Uran sowohl zu zivilen alsauch zu militrischen Zwecken aufbereiten.

    Endlager verzweifelt gesuchtRadioaktive Stoffe sind die gefhrlichstenSubstanzen, die der Mensch jemals in dieUmwelt entlassen hat. Plutonium bleibtfr Hunderttausende von Jahren eintdliches Umweltgift. Wer nur ein Milli-onstel Gramm davon einatmet, kann an

    Krebs erkranken. Dennoch produziert dieAtomindustrie am laufenden Band hochgefhrlichen Mll. Ein geeignetes Endla-ger, welches das strahlende Erbe fr eineMillion Jahre sicher von der Bioshpre ab-schirmen knnte, ist auf der ganzen Weltnicht in Sicht. 400 Tonnen hochradioakti-

    ver Atommll fallen allein in Deutschlandjedes Jahr an. Bis zum Abschalten desletzten AKWs 2022 wird dieser Berg auf14.000 Tonnen angewachsen sein.Die Verschiebung von Atommll ins Aus-land ist seit dem Atomkonsens, der einEnde der Wiederaufarbeitung deutschenMlls vorsieht, nicht mehr mglich. DerDruck, eine Lsung zu finden, wchst.

    Der Reaktorunfall von Tschernobyl 1986 erzeugte unermessliches Leid bei Tausenden von Menschen. Die Folgen reichen von akuten Verstrahlungen bis hin zu

    Erbkrankheiten in knftigen Generationen.

    Wussten Sie,dass RWEder klimaschdlichste Energiekonzernin Deutschland ist ? RWE produziert97 Prozent seines Stroms aus Kohleund Atomk raft . Wann wechseln Sie zueinem kostromanbieter?

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    Greenpeace Kurzinfo 03

    Nun favorisiert die Bundesregierung denSalzstock im niederschsischen Gorlebenals Endlager. Der Stollen, rund 1.000 Meterunter der Erde, gilt seit 1979 als Erkun-dungsbergwerk. Die Energiekonzerne

    wollen ein Exempel statuieren und hierbeweisen, dass sie die Entsorgung imGriff haben. Der Salzstock hat jedochKontakt mit dem Grundwasser. Es gibtkein abschlieendes, dichtes Deckgebirgeber dem Salzstock. Dies wre aber zwin-gend notwendig, wenn man Atommll inSalz lagern will. Daher taugt Gorleben ausSicht von Greenpeace nicht als Endlagerfr den gefhrlichsten Mll aller Zeiten.

    Auch der Skandal um das Versuchsend-lager Asse zeigt, wie notwendig der Atom-ausstieg ist: Die zwischen 1967 und 1978eingelagerten Fsser saufen im Salzstocklangsam ab. Radioaktives Material

    (70 Prozent stammt von Energieversorgern)in teilweise rostenden Fssern drohen, dasGrundwasser zu verseuchen. Die immen-sen Sanierungskosten zahlen wir alle mitunseren Steuergeldern. Pikant dabei eben-falls, dass die Wissenschaftler, die damalsAsse Sicherheit bescheinigten, sich imAuswahlverfahren um den Endlagerstand-ort Gorleben wieder stark gemacht haben.

    AKWs als Klimaretter?Erderwrmung und hohe l- und Gasprei-sen kommen den Energiekonzernen wiegerufen, denn sie haben aus Profitgrndenein starkes Interesse, die Laufzeiten ihrerMeiler zu verlngern. Der im Jahr 2000vereinbarte Atomkonsens war zwar eingroes Zugestndnis an die Atomkraft-

    werksbetreiber, sicherte ihnen aber denungestrten Betrieb ihrer Anlagen bis 2022.Doch das reicht ihnen nicht aus, sie wollen

    noch lngere Laufzeiten und preisen ihreTechnologie an als Wundermittel gegen

    den drohenden Klimakollaps.Doch die Manager nehmen den Mund zuvoll: Die 436 Reaktoren weltweit stellenheute nur 2,5 Prozent der Endenergiebereit. Selbst wenn man die Anzahl derAKWs bis 2050 vervierfachte, kme esnur zu einer fnfprozentigen CO2-Reduk-tion zu wenig und zu spt!In der Studie Klimaschutz: Plan B weistGreenpeace den Weg, wie die Kohlendi-oxid-Emissionen bis 2020 um 40 Prozentgesenkt werden knnen bei gleichzeitigemAusstieg aus der Atomenergie bis 2015.Die Diskussion ber Laufzeitverlngerunggeht also an der Realitt vorbei. DasDurchschnittsalter der bisher weltweitvom Netz gegangenen Atomkraftwerkewar 22 Jahre. Sollen jetzt etwa gerade alte,sehr stranfllige Meiler wie Biblis undBrunsbttel weiter Mensch und Umweltbedrohen? Eine Serie von Pannen undStrfllen erschtterte 2007 Meiler inNorddeutschland. Lngere Laufzeiten freine Risikotechnologie wren unverant-

    wortlich.

    Je lnger die Meiler laufen, um so hherist die Gefahr eines Reaktorunfalls. Auchneuere Reaktoren weisen Schwachstellenauf, allein in Deutschland gibt es jhrlich120 meldepflichtige Ereignisse. Darberhinaus werden die Leistungen der Atom-kraftwerke stndig erhht, was zu einer

    verstrkten Belastung des Materials fhrt.Dadurch werden Sicherheitsmargen weiterreduziert. Aus diesen Grnden fordertGreenpeace den schnellstmglichen Aus-stieg aus der Atomkraft.

    Wechseln Sie die Seite!Wenn Sie nicht w arten wollen, bis2022 in Deutschland das letzteAtomkraftwerk abgeschaltet wird,steigen Sie persnlich aus der Atom-energie aus! Wechseln Sie zu einemkostromanbieter.Den Stromlieferanten zu wechseln istkinderleicht, manchmal sogar kosten-gnstiger und ganz unbrokratisc hmgl ich. berzeugen Sie auchFreunde, Arbeitskollegen und

    Verwandte.Eine gute Mglichkeit, sauberen Stromzu beziehen, ist beisp ielsweiseGreenpeace energy. Die Genossen-schaft b ezieht Strom aus umwelt-freundlichen Quellen ohne Atomk raftund Kohle. Greenpeace energy plantauch den Bau moderner, saubererKraftwerke.

    www.greenpeace-energy.de

    Im Versuchsendlager Asse gibt es schon vor Inbetriebnahme gravierende Sicherheitsmngel.

    Einem Terrorangriff wie am 11. September 2001 auf das Pentagon knnten Atomkraftwerke nicht standhalten.

    Foto aus Videoberwachung des Pentagon.

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    Den erneuerbaren Energien gehrt die Zukunft: Sie sind sicher, nachhaltig und schaffen Arbeitspltze.

    Atomenergie04

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    ImpressumGreenpeace e.V., Groe Elbstr. 39, 22767 Hamburg, Tel.: 040/306 18-0 Politische Vertretung Berlin Marienstr. 1920, 10117 Berlin, [email protected],www.greenpeace.de V.i.S.d.P. Heinz Smital Redaktion Anja Oeck Fotos Titel: Martin Storz/Greenpeace, S. 2: Vaclav Vasku/Greenpeace, S. 3 oben: Helmholtz Zentrum Muenchen/ddp,S. 3 unten: AP, S. 4: Paul Langrock/Greenpeace Gestaltung Titus Meusel, Hamburg Druck Druckzentrum Harry Jung, Am Sophienhof 9, 24941 Flensburg Auflage 20.000

    Zur Deckung d er Herstellungsk osten bit ten wir um eine Spende: Postbank Hambur g, BLZ 200 100 10, Kto-Nr. 97338-207

    Gedruckt auf 100%-Recyclingpapier Stand 3 / 2009

    Der Energiemix der Zukunft ohne AtomkraftNur eine Energiewende hin zu den erneu-erbaren Energien kann die gefhrlicheAtomkraft stoppen und das Klima retten.Atomstrom macht heute in Deutschlandcirca 25 Prozent der Energieversorgungaus. Milliarden Subventionen sind in dieAtomenergie geflossen. Dabei sind Sonne,Wind, Wasser, Biomasse und Geothermiezu kurz gekommen, obwohl sie aus kolo-

    gischer Sicht unschlagbar sind. Denn beiihrer Erzeugung werden keine Treibhaus-gase emittiert, und die Ressourcen werdenschonend genutzt.Die alternativen Energietrger knnen bis2050 mindestens die Hlfte der weltweitbentigten Energie fr Strom, Treibstoffeund Wrme bereitstellen. Die andere Hlfteknnte durch ein Bndel von Manahmenzur Steigerung der Effizienz gedeckt wer-den: Energie muss dezentral in Kraft-

    Wrme-Kopplungsanlagen erzeugt werden.In allen wirtschaftlich relevanten Sektorensind die Potenziale zur Energieeinsparungauszuschpfen.

    Atomkraft hat in diesem Szenario keinenPlatz: Sie ist nicht nur gefhrlich, sondernauch berflssig eine Energie ohneZukunft. Die Vision einer Energieversor-gung ohne Atomkraft und ohne fossileBrennstoffe kann heute schon Realitt

    werden. Die erneuerbaren Energienknnen als Basis dienen, den Lebens-standard der Menschen in den Lnderndes Sdens anzuheben. Sie sichern heuteschon die Lebensqualitt in den Wohl-standsnationen, gleichzeitig schtzensie das Klima und die Umwelt. Die Zu-kunft gehrt den erneuerbaren Energien.

    ber weitere Mglichkeiten, wie Sie unsereArbeit zur Energiewende als Frdermit-

    glied oder durch ehrenamtliche Mitarbeituntersttzen knnen, informieren wir Sieunter Tel: 040/306 18-0.Wenn Sie mehr ber Greenpeace z. B.die Geschichte, Erfolge, Themen wissenmchten, senden wir Ihnen gern weitereBroschren zu. Tipps und Informationenauch unter

    www.greenpeace.de

    Greenpeace ist eine internationale Umweltorganisation, die mit gewaltfreien

    Aktionen fr den Schutz der Lebensgrundlagen kmpft. Unser Ziel ist es,Umwelt zerstr ung zu verhindern, Verhaltensweisen zu ndern und Lsungendurchzusetzen. Greenpeace ist berparteilich, politisch und finanziell unab-hngig und nimmt keine Gelder von Regierungen, Parteien oder der Industr ie.

    Greenpeace fordert : Atomkraft werke mssen so schnellwie technisch mglic h abgeschaltetwerden.

    Die Bundesregierung muss denunsicheren Salzstock in Gorlebenals Endlagerstandor t aufgeben.

    Die alternati ve Suche nach einemEndlager fr Atommll muss soschnell wie mglich b eginnen.Die Betreiber mssen ihre Atom-kraft werke ausreichend versichern.

    Rckstellungen fr den Rckbau

    von Atomkr aftw erken und fr dieEntsorgung von Atommll sind inunabhngig verwaltete Fondseinzuzahlen.