asset management durch intelligente verknüpfung von informationen
TRANSCRIPT
Ü6.05
Innovative Werkstoffverbundsysteme im chemischenApparatebauW. Hufenbach1) (E-Mail: [email protected])1)Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik, TU Dresden, Holbeinstraße 3, D-01062 Dresden
DOI: 10.1002/cite.200750384
Neuartige Werkstoffverbundsystemebesitzen im Vergleich zu den klassi-schen Werkstoffen die größere Flexibili-tät zur Anpassung der Werkstoffstruk-tur an thermomechanische sowiemediale Belastungen und sind somit fürAnwendungen im chemischen Appara-tebau prädestiniert. Da sowohl die Bau-teilstruktur als auch der Werkstoff-aufbau selbst gleichzeitig in einemiterativen Prozess entstehen, ist diedurchgängige Betrachtung der einzel-nen Teilbereiche Werkstoffe, Konstruk-tion, Simulation und Fertigung bei derbelastungsgerechten Bauteilentwicklungzwingend erforderlich. Während bisher
das Verstärkungsgerüst der meisten Ver-bundwerkstoffe aus uni- oder bidirektio-nalen endlosfaserverstärkten Einzel-schichten aufgebaut ist, gewinnenneuerdings beanspruchungsgerechtetextile 3D-Verstärkungshalbzeuge inForm von Preforms aus Multiaxialge-stricken, -gewirken und -geflechten undihre faserschonende Einbindung in dieeinsatzangepasste Matrix zunehmendan Bedeutung. Die großen Vorteile tex-tilbasierter Werkstoffverbundsystemehinsichtlich ihrer Gestaltungsfreiheitlassen sich nur durch Einsatz von neuentextilbasierten Konstruktionsprinzipienausschöpfen, die aus einer gezielten
Nutzung der textilen Verbundcharakte-ristik unter Beachtung neuer Textiltech-niken und angepasster Herstellungs-technologien resultieren. Denn ersthierdurch ist eine materialeffizienteHerstellung von leichten, sicheren undendkonturnahen Bauteilstrukturen mithoher Funktionsintegration sowie Pro-duktqualität möglich. Durch die werk-stoffimmanente Einbindung von elektri-schen Funktionselementen bereits aufHalbzeugebene (smart materials) istauch eine online-Überwachung des Be-anspruchungszustandes von chemi-schen Apparaten und Anlagen möglich.
Asset Management
V6.16
Asset Management durch intelligente Verknüpfungvon InformationenDr. T. Müller-Heinzerling1) (E-Mail: [email protected]), Dr. B.-M. Pfeiffer2), H. Grieb2)
1)Siemens AG, A&D CC CCG, G.-Braun-Straße 18, D-76187 Karlsruhe2)Siemens AG, A&D ATS 32, Östliche Rheinbrückenstraße 50, D-76187 Karlsruhe
DOI: 10.1002/cite.200750030
Das anlagennahe Asset Managementspielt in den letzten Jahren eine zuneh-mende Rolle, da mit modernen Plant As-set Management Systemen ein Beitragzur Erhöhung der Anlagenverfügbarkeitgeleistet werden kann. Aufgrund der kon-tinuierlichen Überwachung werden beiStörungen oder Wartungsbedarf der As-sets automatisch Meldungen generiert.Somit können frühzeitig und gezielt ge-eignete Instandsetzungsmaßnahmeneingeleitet werden, um die Verfügbarkeitder Produktionseinrichtung auf einemmöglichst hohen Niveau zu halten.
Jedoch blieb der Umfang der Diagno-sen bisher meist auf die Komponentendes Leitsystems und die Feldgerätebegrenzt. Um den Zustand echterAnlagen-Komponenten, wie z. B. Wär-metauscher, Pumpen, Kompressoren
überwachen zu können, waren in derRegel zusätzliche Investitionen in spezi-fische und teure Mess- und Auswerte-technologien wie z. B. Vibrationssenso-ren, akustische Diagnoseeinrichtungennotwendig, die nur in Einzelfällen fürgroße oder prozesskritische Aggregatezu rechtfertigen waren.
Ein interdisziplinäres Team aus Auto-matisierungsexperten, Verfahrenstech-nikern und Maschinenbauern hat sichmit dieser Problematik auseinanderge-setzt. Das Ergebnis der Projektarbeit istein Konzept, wie in Zukunft auch As-sets, die selbst keine Zustandsinforma-tionen liefern, wie Motoren, Pumpen,Zentrifugen, Filter etc., einfach in dasanlagennahe Asset Management einge-bunden werden können, ohne teure Zu-satzsensorik einsetzen zu müssen. Dies
geschieht durch die Nutzung von schonim Leitsystem verfügbaren Daten undderen intelligente Verknüpfung zu dia-gnostischen Informationen.
Dieser interessante Ansatz wird fürzwei verbreitete Asset-Klassen (Kreisel-pumpen und Wärmetauscher) nebenersten Erfahrungsberichten aus denPilotanwendungen vorgestellt.
[1] T. Müller-Heinzerling, B.-M. Pfeiffer,H. Grieb, atp 2006, 48, 56.
[2] B.-M. Pfeiffer, H. Grieb, K. D. Betten-hausen, Prozessnahes Performance-Management – vom Plant Asset-Mana-gement zur optimierten Betriebsfüh-rung, VDE-Kongress, Tagungsband,Aachen, Oktober 2006.
Prozess-, Anlagen- und Apparatetechnik 1425Chemie Ingenieur Technik 2007, 79, No. 9
© 2007 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.cit-journal.de