aromatische nitroverbindungen lassen sieh in urin

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4. Analyse yon biologischem Material 155 Aromatische Nitroverbindungen lassen sich in Urin nach W. B. KONIECKI lind A. L. LI~c~ 1 mittels Formamidinsulfins~ure (Thioharnstoffdioxyd) in alkMisehem Medium in prim~re aromatisehe Amine fiberffihren. Dureh Diazotierung der aro- matischen Amine und Bindung an Chieagos~ture (1-Amino-8-naphthol-3,4-disulfon- s~ure) werden Azofarbstoffe erhalten, deren Lichtabsorption ausgemessen werden kann. Fiir folgende 8toffe werden die besten Bedingungen zu ihrer Bestimmung ausgearbeitet: Nitrobenzol, Nitrotoluole, Chlornitrobenzole, Chlornitrotoluole, Nitro- d@henyle, Aritroanisole, Nitronaphthalin, Nitrophenetol, Dinitrobenzol, Dinitrotoluot, und Nitroaeetanilide. Die Herstellung der Reagentien, die genaue Arbeits- und Bereehnungsweise sind angegeben. Die Ausbeuten und s~6renden Einfiiisse werden erw~hnt. Ganz besonders wird peinlichste Sauberkeit der Glasgef~Be empfohlen. 1 Analyt. Chemistry 30, 1134--1137 (1958). E. I. du Pont de Nemours & Co., Inc., Penns Grove, N. J. (USA). B. ROSS~rANN Zur Bestimmung fliichtiger Phenole in Urin benutzt S. L. TO~PSETT 1 d~s I)estillat yon 5 ml Urin, 1 ml konz. Salzs~ure und 4 ml Wasser. Es werden 4~mal 5 ml Destillat aufgefangen. Nach je 5 m] Destillat werden wieder 5 ml Wasser in den Destillationskolben gegeben. -- Durehfiihrung. Zur colorimetrisehen Be~'timmung von p-Kresol werden zu 2 ml Destfllat 0,5 ml 0,3~ 1-Nitroso-2-naphthol- 16sung in Aceton zugegeben und 5 rain im Wasserbad bei 60 ~ C erw~rmt. Dann setzt man 4 Tr. konz. 8alpeters~iure zu und erw/trmt eine weitere Minute. Zur Stabilisierung werden 6 ml einer L6sung zugefiigt, die aus 200 ml 6~ Koch- salzlSsung, 250 ml Aeeton, aufgeffillt mit Wasser zu 1 1 hergestellt wird, zu der abet vor Gebraueh auf 100 m] 1 ml 1 m Eisen(III)-ehloridi6sung zugesetzt werden mul3. Nach Misehung sch/ittelt man mi~ 10 m] Athylacetat und miBt die rote Farbe gegen einen Blindversueh bei 500 rote. Vergleichsl6sungen mit 5, 10 und 20 teg p-Kresol werden ebenso behandelt. -- Zur Be.stimmung der Phenole werden 5 ml Destillat mit 2 ml 4 n AmmoniaklSsung, 1 ml 1,5~ 4-Aminoantipyrinhydrochloridl6sung und 1 ml 4~ Ka]inmhexacyanoferrat(III)d6sung versetzt. Naeh 1/2 8td mi~t man die orange Fiirbung bei 510 rote gegen einen ]31indversuch. Vergleichsl6sungen mit Phenol werden ebenso untersueht. Bei dieser Bestimmung werden o- und m-Kresol mit erfal]t. Der Gesamtgeh~lt an fliichtigen Phenolen ergibt sich dutch Addition beider Werte oder dureh Bestimmung mit Folin-Ciocalteu-t~eagens. 1 Clin. Chemistry 4, 237--240 (1958). North. General Hosp., Edinburgh (8chott- land). B. RossMA~ Zur Mikrobestimmung von Cholesterin bei Verwendung yon 0,04 ml Blut- serum modifizieren L. 8. GALLOWAY, P. W. NIELSON, ]~. B. WILCOX und E.M. LANTZ1 die Makromethode yon W. M. SP~: und M. WEBB 2. -- Arbeitsweise. 40 #l Serum yon frisehem Blur werden in Gl~ser yon 1 ml Inhalt pipettiert und bis zur Bestimmung eingefroren. Dann ffihrt man vorsichtig unter 8chfitteln direkt in d~s wieder aufgetaute Serum 0,4 ml der Mischung yon Aceton mit absol. ~_thanol (1:1) 2 ein und stellt kurz in ein kochendes Wasserbad. Nach dem Ab- kiihlen dutch kaltes Wasser wird mit Aeeton-Athanol zu 1 ml aufgefiillt und 20 rain bei 2500 U/rain zentrifugiert. Aus der fiberstehenden L6sung (A) lassen sieh die Proben direkt fiir die Bestimmungen entnehmen. Freies Cholesterin. 0,2 ml LSsung A kommen in ein 1 ml-R6hrehen, werden mit 5 tel 10~ Essigs~ure und 100 tel Digitoninl6sung (500 mg Digitonin in 100 ml 50~ ~thanol) 2 ver- setzt, gut gesehfittelt und mit einem Gummistopfen versehlossen. Einen Reagentien- leerwert (0,2 ml Aeeton-Athanol) behandelt man auf gleiehe Weise. Die Proben l~Bt man fiber Nacht stehen, zentrffugiert, saugt die fibers~ehende LSsung vor- siehtig ab, w~seht den Riickstand mit 200 tel Aeeton-Ather und troeknet ihn durch

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4. Analyse yon biologischem Material 155

Aromatische Nitroverbindungen lassen sich in Urin nach W. B. KONIECKI lind A. L. LI~c~ 1 mittels Formamidinsulfins~ure (Thioharnstoffdioxyd) in alkMisehem Medium in prim~re aromatisehe Amine fiberffihren. Dureh Diazotierung der aro- matischen Amine und Bindung an Chieagos~ture (1-Amino-8-naphthol-3,4-disulfon- s~ure) werden Azofarbstoffe erhalten, deren Lichtabsorption ausgemessen werden kann. Fiir folgende 8toffe werden die besten Bedingungen zu ihrer Bestimmung ausgearbeitet: Nitrobenzol, Nitrotoluole, Chlornitrobenzole, Chlornitrotoluole, Nitro- d@henyle, Aritroanisole, Nitronaphthalin, Nitrophenetol, Dinitrobenzol, Dinitrotoluot, und Nitroaeetanilide. Die Herstellung der Reagentien, die genaue Arbeits- und Bereehnungsweise sind angegeben. Die Ausbeuten und s~6renden Einfiiisse werden erw~hnt. Ganz besonders wird peinlichste Sauberkeit der Glasgef~Be empfohlen.

1 Analyt. Chemistry 30, 1134--1137 (1958). E. I. du Pont de Nemours & Co., Inc., Penns Grove, N. J . (USA). B. ROSS~rANN

Zur Bestimmung fliichtiger Phenole in Urin benutzt S. L. TO~PSETT 1 d~s I)estillat yon 5 ml Urin, 1 ml konz. Salzs~ure und 4 ml Wasser. Es werden 4~mal 5 ml Destillat aufgefangen. Nach je 5 m] Destillat werden wieder 5 ml Wasser in den Destillationskolben gegeben. -- Durehfiihrung. Zur colorimetrisehen Be~'timmung von p-Kresol werden zu 2 ml Destfllat 0,5 ml 0,3~ 1-Nitroso-2-naphthol- 16sung in Aceton zugegeben und 5 rain im Wasserbad bei 60 ~ C erw~rmt. Dann setzt man 4 Tr. konz. 8alpeters~iure zu und erw/trmt eine weitere Minute. Zur Stabilisierung werden 6 ml einer L6sung zugefiigt, die aus 200 ml 6~ Koch- salzlSsung, 250 ml Aeeton, aufgeffillt mit Wasser zu 1 1 hergestellt wird, zu der abet vor Gebraueh auf 100 m] 1 ml 1 m Eisen(III)-ehloridi6sung zugesetzt werden mul3. Nach Misehung sch/ittelt man mi~ 10 m] Athylacetat und miBt die rote Farbe gegen einen Blindversueh bei 500 rote. Vergleichsl6sungen mit 5, 10 und 20 teg p-Kresol werden ebenso behandelt. - - Zur Be.stimmung der Phenole werden 5 ml Destillat mit 2 ml 4 n AmmoniaklSsung, 1 ml 1,5~ 4-Aminoantipyrinhydrochloridl6sung und 1 ml 4~ Ka]inmhexacyanoferrat(III)d6sung versetzt. Naeh 1/2 8td mi~t man die orange Fiirbung bei 510 rote gegen einen ]31indversuch. Vergleichsl6sungen mit Phenol werden ebenso untersueht. Bei dieser Bestimmung werden o- und m-Kresol mit erfal]t. Der Gesamtgeh~lt an fliichtigen Phenolen ergibt sich dutch Addition beider Werte oder dureh Bestimmung mit Folin-Ciocalteu-t~eagens.

1 Clin. Chemistry 4, 237--240 (1958). North. General Hosp., Edinburgh (8chott- land). B. RossMA~

Zur Mikrobestimmung von Cholesterin bei Verwendung yon 0,04 ml Blut- serum modifizieren L. 8. GALLOWAY, P. W. NIELSON, ]~. B. WILCOX und E.M. LANTZ 1 die Makromethode yon W. M. S P ~ : und M. WEBB 2. -- Arbeitsweise. 40 #l Serum yon frisehem Blur werden in Gl~ser yon 1 ml Inhalt pipettiert und bis zur Bestimmung eingefroren. Dann ffihrt man vorsichtig unter 8chfitteln direkt in d~s wieder aufgetaute Serum 0,4 ml der Mischung yon Aceton mit absol. ~_thanol (1:1) 2 ein und stellt kurz in ein kochendes Wasserbad. Nach dem Ab- kiihlen dutch kaltes Wasser wird mit Aeeton-Athanol zu 1 ml aufgefiillt und 20 rain bei 2500 U/rain zentrifugiert. Aus der fiberstehenden L6sung (A) lassen sieh die Proben direkt fiir die Bestimmungen entnehmen. Freies Cholesterin. 0,2 ml LSsung A kommen in ein 1 ml-R6hrehen, werden mit 5 tel 10~ Essigs~ure und 100 tel Digitoninl6sung (500 mg Digitonin in 100 ml 50~ ~thanol) 2 ver- setzt, gut gesehfittelt und mit einem Gummistopfen versehlossen. Einen Reagentien- leerwert (0,2 ml Aeeton-Athanol) behandelt man auf gleiehe Weise. Die Proben l~Bt man fiber Nacht stehen, zentrffugiert, saugt die fibers~ehende LSsung vor- siehtig ab, w~seht den Riickstand mit 200 tel Aeeton-Ather und troeknet ihn durch