armenisch-türkischer konflikt im osmanischen reich

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Armenisch- Türkischer Konflikt im Osmanischen Reich Eine Diskussion an Hand nicht türkischer Dokumente Dialog für Frieden e. V. www.dialogfurfrieden.org Şahin Ali Söylemezoğlu Dialog für Frieden e. V. – [email protected] 1

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Eine Diskussion an Hand nicht türkischer DokumenteDialog für Frieden e. V.www.dialogfurfrieden.org Şahin Ali Söylemezoğlu

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1915-1922 sind Millionen gestorbenMillionen von unschuldigen Menschen, Armenier und Moslems, haben ihr Leben verloren. Die meisten von ihnen hatten keine Mglichkeit, diese Katastrophe zu verhindern.Wer ist dafr verantwortlich?

Dialog fr Frieden e. V. [email protected]

Kendi medeniyetimizi ne kadar tanyoruz?Dialog fr Frieden e. V. [email protected]

bersichtDas trkische Territorium im VisierDialog fr Frieden e. V. [email protected] 6. April 2011 erklrte der armenische Abgeordnete und Vorsitzender der Taschnak Partei, Hovhannisyan, dass die trkische Stadt Kars als Hauptstadt von Armenien die am besten geeignete Stadt sei.Siehe: http://news.am/eng/news/54310.htmlIm Juli 2011 erklrte der Prsident der armenischen Republik, Sarkissian gegenber armenischen Jugendlichen sinngem, dass es ihre Aufgabe sei, Ostanatolien zu erobern.http://www.news.az/articles/armenia/41254bersichtFlschungenTuschung d. BundestagesErfundene MassakerArmenier vernichtet?Verluste der TrkenGab es einen Aufstand?Ziel: Vernichtung d. Armenier?Die Hungersnot

5Gier auf osmanische TerritorienArmenien?Ermordete ArmenierWie begannen die Massaker?Dialog fr Frieden e. V. [email protected] Beispiel aus Spiegel

Spiegel Nr. 14, Jahr 2010, S. 92. Im Bildtitel Aleppo 1919. Die trkische Armee hatte am 27.10.1918 Aleppo verlassen.Deswegen hat dieses Foto nichts mit den Trken zu tun.82Der Schatz des Klosters SisDie osmanische Regierung hatte Vorkehrungen dafr getroffen, dass die heiligien Reliquien in dem armenischen Kloster Sis nach Damaskus verbracht werden knnen.Heute wird dieser Schatz in einem besonderen Museum in Libanon aufbewahrt.(Siehe: Herman Goltz, Klaus E. Goltz, Rescued Armenian Treasures from Cilicia, Wiesbaden, 2000, S. 10 ve devam.) Auch das gesamte Archiv des armenischen Patriarchats ist nach Jerusalem verbracht worden.Htte die osmanische Regierung sich um die armenischen Kulturgter gekmmert, wenn sie sich die Vernichtung der Armenier zum Ziel gesetzt htte?Armenier werden die Mehrheit bildenWilson, schreibt in seinem Bericht, den er im November 1920 an den Hohen Rat berreicht hatte, dass die Armenier, die vor dem Krieg in diesem Gebiet einen Anteil von 40 % gehabt htten, im Jahre 1921 einen Anteil von 50 % haben wrden. Die Moslems dagegen die vor dem Krieg die Mehrheit gebildet htten, wrden 1921 in der Minderheit sein.Siehe: Full Report, S. 67 ff.Selahattin Demirta und die ARF FhrungDialog fr Frieden e. V. [email protected]

Von links: Garo Armenian, Mehmet Yksel, Hagop Der Khatchadourian, Selahattin Demirta, Nazmi Gr, Ani Haroian, und Aram Hamparian.(Mehmet Yksel ist der Vertreter der BDP in Washington, Nazmi Gr Abgeordneter im Parlament Republik Trkei). http://armenianweekly.com/2013/10/31/high-ranking-arf-bdp-meeting-held-in-washington/Am 29.10.2013 in Washington DCBeispiele fr landlufige FlschungenVor Seite 97 des Buches Der Vlkermord an den Armeniern vor Gericht (Tessa Hofmann) befindet sich ein Foto:In Wirklichkeit handelt es sich um ein Gemlde des Malers Paul-mile Boutigny (1854-1929) Les Horreurs de la guerre, das 1914 gemalt worden war.Dialog fr Frieden e. V. [email protected]

Es soll ein Lichtbild der geschndeten und gefolterten Armenierinnen sein!Gekreuzigte armenische FrauenDialog fr Frieden e. V. [email protected]

Angebliches Foto der gekreuzigten armenischen FrauenSiehe: Der Prozess Talaat Pascha, 1980, die nicht paginierte Seite vor der 96. Seite.Diese Behauptung ist am 26.02.2015 von Michael Hesemann in einem Vortrag in Mnchen erneut erhoben worden.Das Bild wird an den Infostnden gern eingesetzt.In Wirklichkeit ist dies eine Szene aus einem Film Ravished Armenia, der 1919 in den USA zu Propagandazwecken gedreht worden ist. Siehe:https://www.youtube.com/watch?v=uTnCaW-Uo_s14Wie der Deutsche Bundestag getuscht wird:In einer Ausarbeitung der wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages vom 3.April 2000 lesen wir:Der Vlkermord von 1915 nimmt in vielem die Methoden der Massenvernichtung vorweg, wie sie die deutschen Nationalsozialisten wenige Jahre spter anwandten: .. So wurden armenischen Soldaten und Zivilpersonen Typhuserreger eingeimpft ...Quelle: Trkischer Genozid an den Armeniern im Jahre 1915, 03. April 2000, Reg.-Nr. WD 1 23/00, S. 815Fortsetzung der Behauptung:... in Trapesunt erstickte man armenische Kinder in einem als Dampfbad getarnten Raum mit Giftgasen.Adolf Hitler war offenbar nicht nur gut ber den trkischen Vlkermord unterrichtet ..sondern nahm ihn sich offenbar auch zum Vorbild.Diese sehr schwerwiegende Anschuldigung wurde ohne jede Quellenangabe erhoben!16Diese Behauptungen sind frei erfunden!Auf unsere Anfrage teilten die wissenschaftlichen Dienste am 6.11.2001 mir mit, da sie die Quelle fr die obigen Behauptungen nicht mitteilten knnten, da die Verfasserin nicht mehr dort beschftigt sei!Erst mit einem Brief an Herrn Prsidenten des Bundestages konnten wir erreichen, dass man am 7.10.2005 die Quelle nannte: Ein Buch von Frau Dr.Tessa Hofmann!Doch auch in jenem Buch von Frau Hofmann findet sich keine Quellenangabe.Aus dem einfachen Grunde: Die zitierte Behauptung ist eine Erfindung von Frau Tessa Hofmann. Sie hat eine Anschuldigung, die 1919 vor dem Gericht nicht erwiesen werden konnte, als erwiesene Tatsache dargestellt.Erfundene MassakerDialog fr Frieden e. V. [email protected] armenische Republik hatte im Juni 1920 die Kohleminen von Oltu besetzt, war also zeitgleich und koordiniert mit dem griechischen Vormarsch an der Westfront von Osten her gegen die Trken vorgerckt. Dieser Angriff lste die Offensive der trkischen Streitkrfte gegen die armenische Republik aus, die am 29. September 1920 begann . Ein Monat spter, am 30.10.1920, gelang es den trkischen Truppen unter General Kazm Karabekir, die Festungsstadt Kars einzunehmen.Wie wird die Situation in Kars dargestellt?Dialog fr Frieden e. V. [email protected] das Geschehen nach der Befreiung der Stadt Kars werden die schlimmsten Verbrechen gemeldet:Hewsen schreibt: Die Trken besetzten die Stadt am 30. Oktober. Die bliche Katastrophe, die mit einer Massenflucht verbunden ist, brach ein, es schloss sich die Plnderung, Vergewaltigung und Massakrierung derjenigen, die nicht hatten rechtzeitig flchten knnen, an.Siehe: Robert H. Hewsen, Armenia. A Historical Atlas, Chicago and London, 2001, S. 237. Hewsen gibt keine Belege an.Weitere BehauptungenDialog fr Frieden e. V. [email protected] Walker lesen wir: Die Trken haben drei Tage lang ununterbrochen geplndert, vergewaltigt und gettet, und haben in der Stadt jede Art der Brutalitt verbt.Babalian, der selber ein Zeuge der Ereignisse war, hat die Grueltaten der Trken in erschreckenden Farben beschrieben. Die Armenier wurden abgeschlachtet, schne Frauen wurden als Konkubinen festgehalten, krftige Mnner wurden in die inneren Gebiete der Trkei abgefhrt. Siehe: C. J. Walker, Armenia. The Survival of a Nation. 1990, London, S. 310. Die Amerikaner widerlegen diese BehauptungenDialog fr Frieden e. V. [email protected] diese Autoren offenbar nicht wissen: 1920 gab es in Kars eine groe Gruppe der Mitarbeiter der amerikanischen Hilfsorganisation N.E.R. Die Berichte dieser Amerikaner widerlegen die obigen Anschuldigungen.Sowohl diese Amerikaner wie auch die amerikanischen Diplomaten in Tiflis schreiben in ihren Berichten, dass die trkischen Truppen sehr diszipliniert waren und sich vorbildlich benommen haben.Bericht (vom 20.11.1920) (860J.00/18, Mikrofilmgruppe 59, Mikrofilmrolle t1192) des amerikanischen Konsuls C. K. Moser in Tiflis an den amerikanischen Auenminister. NARA.Vergangenheit und GeschichteDialog fr Frieden e. V. [email protected]

Trken und Armenier 1915VergangenheitDie Vergangenheit ist den heutigen Menschen kaum bekannt.Wie wird daraus Geschichte gemacht?Von Vergangenheit zur Geschichtebersicht22VergangenheitFr uns unbekannt und unvernderlichArbeit des Historikers produziert Artifakte, Quellen, DokumenteBeeinflusst von den Vorlieben, Abneigungen & Interessen des HistorikersBeeinflusst von den Vorlieben, Abneigungen & Interessen des Verfassers.Arbeit des Historikers produziert durch seine Auswahl eine bestimmte Geschichtsdarstellung, also Bcher usw.

23Die sechs stlichen ProvinzenDiese sechs Provinzen wurden als armenische Provinzen von der armeni-schen National-bewe-gung beansprucht.

24Der Anteil der Armenier in Armenien betrug weniger als 20 %!So erklrte der franzsische Auenminister Gabriel Hanotaux am 3.11.1896 im franzsischen Parlament: Die Armenier machen etwa 16 % der Gesamtbevlkerung Armeniens aus.Siehe z. B.: Hans Barth, Trke wehre Dich!, Leipzig 1898, S. 18, Funote.25Die Armenier bildeten eine Minderheit.Hovannisian schreibt: Selbst wenn man die Maximalangaben des Patriarchats akzeptiert, bildeten die Armenier nachweislich keine Mehrheit in den stlichen Provinzen. Hovannisian, Armenia on the Road to Independence, S.3726Wie lauten die Vorwrfe?Die Armenier forderten kulturelle und religise Autonomie, bzw. nationale Unabhngigkeit.Sie wurden deshalb verfolgt und massakriert.Die jungtrkische Regierung zielte auf Vernichtung der Armenier ab.Sie wollten Anatolien trkisieren.Der I. Weltkrieg gab die Gelegenheit, die Vernichtung der Armenier zu vollenden!Die trkische Regierung fabrizierte eine armenische Rebellion und benutzte diese als Vorwand, um die Armenier zu vernichten.26Taner Akam als Quelle angeben!27Die Vorgeschichte: 800 Jahre friedliches Zusammenleben:

Die Trken und die Armenier haben 800 Jahre friedlich zusammengelebt.Diese Moschee und die armenische Kirche (1835) in stanbul zeugen von dieser Freundschaft. (stanbul, Kuzguncuk)28Gab es keine Autonomie?Im Osmanenreich genossen die Armenier eine beispiellose kulturelle und religise Autonomie.Die armenische Gemeinde verfgte ber eigene Gerichte, verwaltete ihre religisen, sozialen und kulturellen Einrichtungen vllig autonom.Der Patriarch und seine Hauptberater waren von allen Steuern befreit.Der Patriarch hatte den Rang eines Paa.Quelle: Artinian, Vartan: The Armenian Constitutional System in the Ottoman Empire 1839-1863. A Study of its Historical Development.29Weltweit einzigartige Rechte:Der Patriarch konnte gegen alle Armenier Geld- und Gefngnisstrafen sowie Verbannung verhngen oder Exkommunizieren.Er verfgte ber eigene Kerker.Nach 1863 wurden zwei Rte etabliert, die durch allgemeine Wahlen bestimmt wurden und die ihrerseits den Partriarchen whlten, die Wahl mute allerdings vom Sultan besttigt werden.30Armenier als Hofarchitekten:

Dolmabahe Palast in Istanbul wurde von dem Hofarchitekten Balyan gebaut (um 1850).Zum Beitrag der Armenier zur trkischen KulturDas Werk eines Architekten aus der Familie Balyan:Ortaky MoscheeDas Werk eines Architekten aus der Familie Balyan:Dolmabahe MoscheeDialog fr Frieden e. V. [email protected]

32Armenier bekleideten hohe mterAb 1856 waren Christen und Juden den Moslems rechtlich gleichgestellt.Es gab zahlreiche Richter, Botschafter und Senatoren armenischer Abstammung.Leiter der Schiesspulverwerke, der Mnzprge, der ersten trkischen Bank, des statistischen Amtes, der Zensurbehrde waren Armenier.Siehe: Sylemezolu, Die Andere Seite der Medaille, S. 30 ff, 229 ff und 234 ff.33Armenier als Aussenminister1912, whrend des ersten Balkan-krieges, hie der osmanische Aussenminister Kapriyel Noradunkyan (1852-1936). Noradunkyan hatte zuvor auch andere Ministerposten bekleidet.Siehe: Aubrey Herbert, Ben Kendim. A Record of Eastern Travel. London, 1924, S. 273.34stanbul: Zentrum armenischer KulturVor der Eroberung stanbuls durch die Trken gab es in der Stadt keine einzige armenische Kirche.Erst nach der Eroberung durften armenische Kirchen gebaut werden.stanbul war im 19. Jh. mit 120.000 Armeniern und 55 armenischen Kirchen zum weltweiten Zentrum der armenischen Kultur geworden.1876 erschienen allein in stanbul 9 armenische Zeitungen.Quelle: P. Mansel, Constantinople, S. 52 und S. 29535Es gab einen Plan zur Vernichtung der osmanischen Armenier!Rev. Cyrus Hamlin enthllte am 28.12.1893 in einer amerikanischen Zeitschrift diesen Plan.Cyrus Hamlin hatte 39 Jahre in der Trkei als protestantischer Missionar geabeitet. Er war einer der besten Trkeikenner seiner Zeit.

36Cyrus Hamlin schrieb am 23.12.1893 in Boston, USA:So wird mir von einem hochintelligenten Armenier, beredtem Verteidiger der Revolution, versichert, dass alle Hoffnung vorhanden sei, Russland den Weg nach Kleinasien und die Besitzergreifung des Landes zu ermglichen. Auf meine Frage, wie dies mglich, erwiderte er: Quelle: The Congregationalist, 28.12.1893, S. 99237Cyrus Hamlin schreibt weiter:Die Huntschak-Banden sind im ganzen Reiche organisiert und lauern nur auf die Gelegenheit, eine Anzahl Trken und Kurden zu tten, ihre Drfer in Brand zu stecken und sich dann in die Berge zu flchten. 38Hamlin berichtet weiter:Voll Ingrimm werden sich darauf die Mohammedaner erheben, ber die armenische Bevlkerung herfallen und sie mit solcher Barbarei niedermetzeln, dass Ruland im Namen der Humanitt und der christlichen Zivilisation einrcken und das Land okkupieren wird. 39C. Hamlin berichtet weiter:Als ich dieses Projekt als mehr als entsetzlich und diabolisch bezeichnete, antwortete er mir ruhig:Es mag Ihnen ohne Zweifel so scheinen, aber wir Armenier sind entschlossen, frei zu werden. Europa hat sich durch die bulgarischen Greuel erweichen lassen und hat Bulgarien frei gemacht. ...40Hamlin benennt die Drahtzieher:Was ich hier in sehr abgeschwchter Weise verffentliche, betrifft brigens nur einige wenige der Schandtaten, welche Huntschak plant. Sie ist russischen Ursprungs. Russisches Gold und russische Machenschaften regieren sie.41Das Kredo der Huntschakisten:Wir wrden zufrieden sein, wenn von den insgesamt vier Millionen Armeniern lediglich 100.000 berlebten, wir jedoch im Ergebnis in einem freien sozialistischen Regime leben wrden. Vahakn N. Dadrian, The History of the Armenian Genocide, New York, Oxford (6. Auflage 2004) S. 132 42Das Ziel der Russen:Das Ziel der Russen hatte der russische Auenminister Lobanov-Rostovskii bereits 1896 ffentlich deklariert:Armenien ohne die Armenier(Siehe: Hovannisian, Armenia on the Road to Independence, S. 67)Es war traditionelle Politik der christlichen Mchte, die christlichen Minderheiten im Osmanischen Reich als eigene fnfte Kolonne zu mibrauchen.So hatte der griechische Auenminister gegenber dem sterreichischen charg daffaires in Athen im Frhjahr 1897 offen gedroht, dass Griechenland mit Hilfe der griechischen Minderheiten in stanbul und berall im osmanischen Reich eine allgemeine Feuersbrunst entfachen wrde, um die griechischen Forderungen in der Kreta-Frage durchzusetzen. Dialog fr Frieden e. V. [email protected] Minderheiten als fnfte Kolonnestanbul den Flammen bergebenDialog fr Frieden e. V. [email protected] griechische Auenminister erklrte gegenber dem sterreichischem Diplomaten:Die dreihunderttausend Griechen in der trkischen Hauptstadt wrden die Stadt den Flammen bergeben.W. L. Langer, The Diplomacy of Imperialism, 1890-1902, New York, 1968, S. 358.Ein Amerikaner beobachtete 1896Der amerikanische Pastor Hepworth, der ab Ende August 1896 im Auftrag einer amerikanischen Zeitung mehrere Monate Anatolien bereiste, schreibt ber die armenischen Geheimorgani-sationen: Sie werden nicht in allen Fllen, doch in sieben von zehn Fllen, wo es zu Massakern gekommen ist, feststellen, dass diese Spitzbuben dabei waren, Unruhe unter dem einfachen Volk zu schren.G. H. Hepworth, Through Armenia on Horseback, New York, 1898, S. 159.45Aus dem Album der Taschnak-Partei (ARF)Dialog fr Frieden e. V. [email protected] of the Armenian Revolutionary Federation Commemorative Album Atlas in Three Volumes. 1890-1990, Volume I, Epic Battles 1890-1914, Los Angeles, California, 2006, s. 45.

bersicht600 Bomben fr den berfallDialog fr Frieden e. V. [email protected]

bersicht48Gendarmen Lebendig VerbranntDer Freiheitskmpfer Aghassi berichtet ber die Rebellion von Zeitun. In seinem Bericht lesen wir, da zwei trkische Gendarmen, die im offiziellen Auftrag in ein armenisches Dorf in der Nhe von Zeitun geschickt worden waren.Diese Gendarmen wurden von den Dorfbewohnern gefangengenommen, an Bume gebunden und verbrannt.Siehe: Aghassi. Zetoun, depuis les origines jusqu' l'insurrection de 1895... Traduction d'Archag Tchobanian. Prface par Victor Brard, Paris, 1897, S. 192-193Die Huntschakisten wollten auf diese Weise Ha zwischen den Moslems und den Armeniern sen.49Terror gegen armenische GeistlicheAm 1.11.1904 hat Ischkan, einer der Anfhrer Taschnakisten in Van, den Katholikos des Klosters Aktamar, Arsen Vartabed und seinen Sekretr Mihran ermordet. Papazian, Patriotism Perverted, 1934, Boston, S. 68-69

50Der armenische Brgeremeister1909 wurde der armenisch-stmmige Bedros Kapamacyan, ein wohlhabender und angesehener Kaufmann, zum Brger-meister von Van gewhlt, obwohl die Mehrheit der Stadt aus Moslems bestand. Kapamacyan war ein beliebter und erfolgreicher Brgermeister.51Von den Taschnaken ermordetBedros Kapamacyan wurde am 10.12.1912 auf Befehl des Anfhrers der Taschnaken mit dem Decknamen Aram Manukyan (eigentlicher Name: Sergei Hovhanessian) vor seiner Wohnung erschossen.Quelle: Auswrtiges Amt, Archiv, 1914-08-11-DE-001-V 521913: Die Rebellion wird vorbereitetWelch ein Vermgen knnte man jetzt mit einer Ladung billiger Gewehre machen! Die Armenier rsten wie wild. Diese Feststellung gehrt T. E. Lawrence (besser bekannt als Lawrence von Arabien). Lawrence schrieb diese Zeilen in dem Brief vom 2.2.1913 aus Syrien an seine Familie in England. Quelle: Jeremy Wilson, Lawrence von Arabien. Die Biographie. Mnchen 1999, S. 124 53Osmanisches Reich 1914

Kaynak: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/16/Ottoman_Empire_1914_h.PNGZypern, gypten und Sudan gehrten rechtlich zum Osmanischen Reich, waren aber britisch besetzt.Zyperngypten

Sudan54Sykes-Picot Vertrge (1915) zur Aufteilung des Osmanischen ReichesSiehe: Hovannisian, Armenia on the road to Independence, s. 61

RusslandItalienFrankreichEnglandGrozgiger-weise ist dieses Stck fr die Trken gedacht55Der Sprecher der armenischen Nationalbewegung hat mitunterschriebenDer offizielle Vertreter der armenischen Nationalbewegung (Boghos Nubar) hat an den Aufteilungsverhandlungen zwischen Russland, England und Frankreich (1915) teilgenommen und mitunterschrieben.Vahan Papazian, The Armenian National Congress in Paris, in: The Armenian Review, February 1960, S. 62

56Das Ziel unseres Verbndeten

Siehe:Richard Tannenberg, Gross-Deutschland. Die Arbeit des 20. Jahrhunderts. Leipzig, 1911, S. 262Berlin auf krummen PfadenDialog fr Frieden e. V. [email protected] versuchte im Sommer 1915 hinter dem Rcken des Osmani-schen Reiches ein Separatfrieden mit dem Zaren zu schliessen und offerierte als Gegenleistung die osmanische Hauptstadt!Der russische Botschafter in Stockholm, Nekliudov, berichtet, dass Deutschland fr einen Sepa-ratfrieden mit Ruland dem Zarenreich Konstantinopel und die Meeresengen zu bieten bereit wre. Die Russen reagierten nicht. Harry N. Howard, The Partition of Turkey. A Diplomatic History 1913-1923, New York 1931, 1966 edition, S. 133.Der Versuch der deutschen Regierung, die osmanische Hauptstadt als Kder zu benutzen, um die Russen zu einem Separatfrieden mit Berlin zu bewegen, ist auch beim Taylor zu lesen.A. J. P. Taylor, The Struggle for Mastery in Europe 1848-1918, 1971 paperback edition, S. 543.588. Kongress der A.R.F in ErzurumIm Juli 1914 tagte in Erzurum, in einem Theatersaal der 8. Internationale Kongress der A.R.F.Das Kommitee fr Einheit u. Fortschritt schickte eine Delegation zum Kongress und erklrte, dass man als Gegenleistung fr einen gemeinsamen Kampf gegen den Zarismus die Grndung eines autonomen Armeniens akzeptieren wrde.Siehe: Hovannisian, Armenia on the Road..., S. 42 vd., veya Garegin Pasdermadjian, Why Armenia should be free. Boston 1918, S. 16 ff, oder Papazian, Patriotism Perverted..., Boston 1934 S. 37 ff.59Der gesamte Kongress htte gefat werden knnenAllein diese Tatsache zeigt, dass im Juli 1914 die osmanische Regierung keine bsen Absichten bezglich Armenier gehabt hatte.Wenn die Regierung solche Absichten gehegt htte, htte die gesamte Fhrung der A.R.F in Erzurum festgenommen werden knnen.60Der erste armenischen Botschafter in den USA, Pastrmacyan schrieb 1920:Wir Armenier haben 1914 England, Russland und Frankreich untersttzt und einen wichtigen Beitrag zum Sieg im Weltkrieg geleistet. Siehe: Garo Pasdermadjian, D. SC.: Armenia. A Leading Factor In The Winning of World War I, The Armenian Review, Boston, 1964, Vol. XVII, S. 43 61Boghos Nubar hat im November 1914 England Untersttzung zugesagt

Boghos Nubar hat nach eigenen Angaben im November 1914 den Briten vorgeschlagen eine Invasion in der Bucht von skenderun zu starten. Die Armenier von Mara, Adana und Hatay wrden eine solche Invasion mit einer Rebellion untersttzen, wenn man ihnen Waffen und Munition geben wrde. Siehe: Vatche Ghazarian (editor), Boghos Nubars Papers and the Armenian Question 1915-1918. Documents, Waltham MA, USA, 1996, S.212. Ende 1914: Boghos Nubar fordert zur Invasion aufDialog fr Frieden e. V. [email protected]... Am Anfang des letzten Novembers habe ich mich [d. h. Boghos Nubar, er meint November 1914] an die militrischen und zivilen britischen Behrden gewandt und schlug vor, dass sie an der Kste von Kilikien Truppen landen und die Hfen von Mersin und skenderun sowie die Ebenen von Adana besetzen. Ich versprach ihnen, dass ich nach dieser Besetzung der Armee eine groe Anzahl von Anfhrern, Dolmetschern und Lobbyisten zur Verfgung stellen wrde, deren Aufgabe es unter anderem sein wrde, die armenische Bevlkerung im Gebirge zur Rebellion zu fhren.Ghazarian, Vatche, (Hrsg.) Boghos Nubars Papers and the Armenian Question 1915-1918. Documents. Waltham (USA), 1996, S. 212.63Wir haben 5 trkische Divisionen beschftigtPastrmacyan, der armenische Botschafter in den USA, hat 1920 geschrieben, dass die armenischen Rebellionen im Sommer 1915 fnf trkische Divisionen beschftigt und so die russische Armee vor einer Niederlage gerettet haben und so zum Sieg im Ersten Weltkrieg beigetragen haben.Dieser Aufsatz, der 1920 publiziert worden war, ist 1964 ist mit dem Vermerk ein authentischer Bericht erneut abgedruckt worden.Garo Pasdermadjian, D. SC.: Armenia. A Leading Factor In The Winning of World War I, in: The Armenian Review, Boston, 1964, Vol. XVII, S. 33Damit drfte die Behauptung, die armenische Rebellion sei eine trkische Erfindung, vom Tisch sein.64Die feindlichen U-Boote im Goldenen Horn

25 Mai 1915, Das britische U-Boot E11 torpediert den Frachter stanbul .Eine Darstellung in Illustrated London News. Quelle: commons.wikimedia.org/wiki/HMS E11

Musa Da65Wie wurden die 5 Divisinonen beschftigt?Die Rebellionen begannen mit dem Angriff auf die DardanellenMaraVanMuebinkarahisarUrfa

66Der Aufstand in Van (1915)Im Frhjahr 1915 kam es zu einem Aufstand in Van.Eine Augenzeugin, die deutsche Missionsschwester Kthe Ehrhold, die in der deutschen Mission in Van arbeitete, schreibt in ihrem Bericht ber diese Ereignisse.67Der Aufstand war gut vorbereitet:In wenigen Stunden war das lieblich im ersten Frhlingsgrn leuchtende Wan Schauplatz eines blutigen Brgerkrieges geworden: ber Nacht waren die armenischen Viertel, fr uns wie durch einen Zauber, in einen modernen Kampfplatz umgewandelt mit Schtzengrben, Hauptquartier, Munitionslager, Lazarett usw.Quelle: Kthe Ehrhold, Flucht in die Heimat. Aus dem Kriegserleben deutscher Missionsschwestern in der asiatischen Trkei. 1937, Dresden-Leipzig, S. 1068Bericht ber das erste Massaker:Der Leiter der deutschen Missionsstation in Van, Prediger T. Sprri (in der Station hatten 2.000 armenische Zivilisten Zuflucht gefunden) berichtet ber das Schicksal der Trken in Van, als die Russen am 16.5.1915 einmarschierten:69Alle Trken wurden umgebracht!Die erbitterten Armenier handelten nicht nach den Verordnungen der Genfer-Konvention, ...: Sie lieen vielmehr ihrem Rachedurst freien Lauf. ... Trken, die etwa noch angetroffen wurden, fanden keine Gnade; sie wurden niedergemacht, auch wenn sie krank und elend waren.Ernst Sommer, Die Wahrheit ber die Leiden des armenischen Volkes in der Trkei whrend des Weltkrieges. Frankfurt / Main, (ohne Jahresangabe), S. 9 70Ein britischer GeheimdienstoffizierAubrey Herbert war ein fhrender Geheimdienstoffizier der Briten und Trkei-Spezialist.Er kmpfte an zwei Fronten gegen die Trken (Dardanellen und persischer Golf).A. Herbert hat seine Memoiren (Ben Kendim) wenige Wochen vor seinem Tod (1923) auf seinem Totenbett diktiert.

71Aubrey Herbert vermerkt:Obwohl die Armenier bei der Entwicklung und Modernisierung der Trkei eine Zukunft vor sich hatten, wurden sie von Europa verfhrt und zum Selbstmord verleitet.A. Herbert, Ben Kendim, London 1924, S. 274 ff.72Aubrey Herbert weiter:Als der groe Krieg begann wurden die christlichen Minderheiten von den Franzosen und von Mr. Lloyd George als die kleinen Allierten der Gromchte begrt, die die Trkei bekmpften. Die Armenier, geschmeichelt durch diese Anerkennung, machten sich daran, 1915 die angreifenden russischen Truppen zu untersttzen und ab jenem Moment befanden sie sich in einer schrecklichen und unmittelbaren Gefahr.Der sterreichische MilitrbevollmchtigterDialog fr Frieden e. V. [email protected] mit der allerschrfsten Verurteilung der barbarischen trkischen Methoden darf man jedoch nicht bersehen, dass ein Teil der Schuld an den selben zweifellos die Armenier selbst trifft. Denn sie selbst waren es, welche die Warnungen der Regierung missachtend durch ihr aggressives Vorgehen die trkische Armee zur Selbstverteidigung zwangen und Repressivmanahmen der Regierung hervorriefen.Pomiankowski, Joseph, Der Zusammenbruch des Ottomanischen Reiches, Wien 1928, S. 165.Zeugnis eines deutschen OffiziersDialog fr Frieden e. V. [email protected] Aufstand war von langer Hand vorbereitet wie die zahlreichen Funde an gedruckten Aufrufen, aufhetzenden Broschren, Waffen, Munition, Sprengstoffen u.s.w. in allen von Armeniern bewohnten Gegenden beweisen; es war sicher von Ruland angestiftet, untersttzt und bezahlt. Eine armenische Verschwrung in Konstantinopel, die sich gegen hohe Staatsbeamte und Offiziere richtete, wurde rechtzeitig entdeckt.Der deutsche Offizier weiter:Dialog fr Frieden e. V. [email protected] sich alle waffenfhigen Mohammedaner beim trkischen Heere befanden, war es den Armeniern leicht, unter der wehrlosen Bevlkerung eine entsetzliche Metzelei anzurichten; denn sie beschrnkten sich nicht etwa darauf, rein militrisch gegen die Flanke und gegen den Rcken der in der Front durch die Russen gebundenen trkischen Ostarmee zu wirken, sondern sie rotteten die muselmanische Bevlkerung in jenen Gegenden einfach aus. Sie begingen dabei Grausamkeiten, von denen ich als Augenzeuge wahrheitsgem bezeuge, da sie schlimmer waren, als die den Trken spter vorgeworfenen Armeniergreuel.Generalleutnant Bronsart v. Schellendorf, in der Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 24.7.1921bersichtAnatolien trkisieren?Dialog fr Frieden e. V. [email protected] erste armenische Botschafter in den USA, Pastrmacyan, schrieb 1920:Wie wre der Verlauf der Ereignisse in dem Nahen Osten gewesen, wenn die Armenier eine vllig entgegengesetzte Haltung im Vergleich zu dem, was sie tatschlich getan haben, eingenommen htten? Mit anderen Worten, wenn sie ihr Schicksal 1914 mit der trkisch-deutschen Sache verbunden htten, genau wie dies die Bulgaren 1915 getan haben? die entsetzliche VerantwortungDialog fr Frieden e. V. [email protected] Millionen Krper der armenischen Frauen und Kinder, die im Sommer 1915 die Ebenen bedeckten, erschienen im August 1914 wie Phantome vor unseren Augen, als wir uns entschieden, der wilden trkischen Rache und ihrer frchterlichen Ergebnisse die Stirn zu bieten. Doch genau diese Frage stand 1914 vor den Armeniern, und sie haben sich nicht leichten Herzens dafr entschieden, sich den Alliierten anzuschlieen. Jeder einzelne von ihnen hatte eine klare Vorahnung der entsetzlichen Verantwortung, die sie bernahmen. was wre passiert, wenn Dialog fr Frieden e. V. [email protected], im Oktober 1918, wenn wir zur Stunde des endgltigen Sieges so nahe sind, und die Sicherheit und die Gewissheit haben, dass jene dunklen Tage des Sommers 1914 nie mehr zurckkehren werden, erlaube ich mir, bevor ich zum Ende komme, mit einigen wenigen Worten zu beschreiben, was passiert wre, wenn die Armenier sich vom Beginn des Krieges an im Nahen Osten an die deutsch-trkische Seite gestellt htten. die Sympathien der Armenier gewinnenDialog fr Frieden e. V. [email protected] voran, jene entsetzlichen armenischen Massaker wren nicht passiert. Im Gegensatz, die Trken und die Deutschen htten versucht, bis zum Ende des Krieges auf jede erdenkliche Art und Weise die Sympathien der Armenier zu gewinnen. Garo Pasdermadjian, D. SC.: Armenia. A Leading Factor In The Winning of World War I, in: The Armenian Review, Boston, 1964, Vol. XVII, S. 4380Waisenanstalten in MaraEnde des Jahres 1919 fanden amerikanische Hilfsdienste allein in der Stadt Mara fnf Waisenhuser fr armenische Kinder, in denen sich insgesamt 1.400 armenische Kinder befanden..S. E. Kerr, The Lions of Marash, Albany 1973, p. 74-7581Ein Waisenhaus in Libanon, errichtet von Cemal Paa

S. E. Kerr, The Lions of Marash, Albany 1973, p. 166Diese Waisenan-stalt fr armenische Kinder wurde am Ende des Krieges den Amerikanern bergeben.83Ein bemerkenswerter BriefAm 6. Januar 1918 schrieb der Vorstand der Deutsch-Armenischen Gesellschaft (DAG) einen Brief an den Reichskanzler Graf Georg von Hertling.In diesem Brief wird ausdrcklich festgehalten, da im Januar 1918 die Armenier in den stlichen Provinzen der Trkei die Mehrheit bilden, und in diesem Gebiet keine Mohammedaner mehr da sind!Es folgt ein Zitat aus dem besagten Brief:84Armenier bilden jetzt die MehrheitWie bereits betont, sind die Provinzen jetzt von Mohammedanern grtenteils entleert; die Armenier, die nach Russland geflchtet waren, bilden jetzt auch in diesen Gegenden, wo es frher keine armenische Mehrheit gab, die Mehrzahl der Einwohner. Die Frage der Autonomie ist daher erheblich leichter lsbar als frher....Siehe: Die Armenische Frage und der Genozid an den Armeniern in der Trkei (1913 1919) Vardges Mikaelyan (Hrsg.) Yerevan 2004, S. 468 ff.85Eine sonderbare Situation!Die angeblich vernichteten Armenier bilden die Mehrheit in einer Region, wo sie bis 1918 in der Minderheit waren.Dagegen sind die angeblichen Tter (d. h. die Trken) verschwunden! Dies schreibt der Vorstand der Deutsch-Armenischen Gesellschaft am 6. Januar 1918, drei Jahre nach dem behaupteten Genozid!25 armenische Grundschulen Dialog fr Frieden e. V. [email protected] armenischstmmige amerikanische Historiker Hovhannisian, schreibt, dass im Winter 1917/18, nach dem Sturz des Zarismus, die Armenier, die nach Russland geflchtet waren, zurckgekehrt waren.Im Ergebnis seien allein in der Umgebung der Stadt Van 25 armenische Grundschulen gegrndet worden.Siehe: Hovannisian, Armenia on the Road to Independence, 1967, S. 79.Armenische Territorialforderungen 1919

Aus der gemeinsamen Deklaration der beiden armenischen Delegationen zu der Friedenskonferenz zu Paris. Quelle: National Archiv der USA, (NARA)88Etwa so gro wie BRD nach 1990Die beanspruchten Gebiete sind ca. 360.000 qkm gross, somit vergleichbar der Flche der Bundesrepublik ab 1990.Da auch Frankreich Anspruch auf Teile dieser Gebiete erhob, entstand ein Konflikt zwischen den Armeniern und Frankreich.Daraufhin baten London, Rom und Paris den amerikanischen Prsidenten, diesen Streit zu schlichten und die Westgrenze Armeniens verbindlich festzulegen.89Der Bericht des amerikanischen PrsidentenDiese Bitte ist am 26. April 1920 auf der Konferenz in San Remo von dem Supreme Council der Siegermchte an den amerikanischen Prsidenten W. Wilson gerichtet worden.Prsident Wilson schickte seine Entscheidung bezglich der fraglichen Grenzen fnf Monate spter, am 22.11.1920, dem Supreme Council, d.h. an England, Frankreich und Italien.Der Grenzverlauf wurde mit einem umfangreichen Bericht (86 Seiten) begrndet.Dieser Bericht ist seit 95 Jahren nicht publiziert worden.90Wilsons InformationsquellenBei der Vorbereitung seines Berichts sttzte sich der amerikanische Prsident Wilson auf alle Informationsquellen, die 1920 den Alliierten zur Verfgung standen.Darunter auch auf die Informationen der amerikanischen Diplomaten, Hilfsorganisationen, und Missionare, die vor dem Krieg und teilweise whrend des Krieges in dem betreffenden Gebiet gelebt hatten.

Photo: Harris & Ewing 1919, Library of Congress91Wilson hatte alle 1920 verfgbaren Informationen zusammengefatDer Bericht der amerikanischen Militrmission unter General Harbord, die 1919 ausgedehnte Reisen in Kleinasien und Armenien unternommen hatte, sowie die persnlichen Angaben der Mitglieder dieser Mission, spielten hierbei eine gewichtige Rolle.Somit ist der Wilson-Bericht das einzige Dokument, das zeitnah und nach umfangreichen Recherchen vor Ort erstellt worden war.Deckblatt des Wilson-Berichts (1920)

Quelle: Microfilm number T1193, record group 59, Records of the Department of State Relating to the Internal Affairs of Armenia 1910-1929, National Archives and Records Administration (NARA)93Wilsonian ArmeniaWilsons Entscheidung:Die Flche betrug etwa 150.000 qkm, d.h. so gro wie Bayern, Hessen, Baden-Wrttemberg und Thringen zusammen, etwa fnf Mal grer als Belgien.

The Armenian Review, spring 1970, vol 23, S. 48.95Die Trken erlitten Verluste im selben Verhltnis wie die ArmenierWegen der unerhrten Einbuen der trkischen und tatarischen Bevlkerung in Folge der Kriegsverluste, des entsetzlichen Wtens der Krankheiten (die Typhus-Mortalitt lag bei gut ber 50 % der Erkrankten), der Massaker und der Flchtlingsbewegungen vor dem russischen Vormarsch litten die trkischen und tatarischen Elemente in etwa selben Verhltnis wie die christlichen Elemente.US-Prsident W. Wilson, Bericht vom 22.11.1920, S. 69 f.Hungersnot in Syrien und LibanonDialog fr Frieden e. V. [email protected] Hungersnot war unter anderem eine Folge der britisch-franzsischen Seeblockade, die sowohl gegen Deutschland, wie auch gegen das osmanische Reich verhngt worden war.Syrien und Libanon importierten vor dem Krieg das bentigte Getreide aus gypten und aus dem Harran-Gebiet. Mit der Blockade wurden die Importe aus gypten lahmgelegt. Gleichzeitig brach zu Beginn des Krieges eine ausgedehnte Heuschreckenplage in Syrien und Irak aus, so dass kein grnes Blatt mehr brigblieb. Siehe: James L. Barton, Story of Near East Relief (1915-1930). An Interpretation. New York 1930, S. 71.Folgen der HungersnotDialog fr Frieden e. V. [email protected] Amerikaner S. E. Kerr stellte Ende 1919 fest, dass in den vier Jahren des Weltkrieges allein in Libanon 80.000 Menschen verhungert sind.Stanley E. Kerr, The Lions of Marash. Personal Experiences with American Near East Relief, 1919-1922, Albany 1973, S. 32.Der persische Historiker Majd stellt ber die Hungersnot im Iran fest:In den Jahren 1917 1919 haben etwa 10 (zehn!) Millionen Menschen, d. h. ca. 40 % der Iraner ihr Leben verloren.Mohammed Gholi Majd, The Great Famine and Genocide in Persia, 1917-1919, New York 2003.Hungersnot in der osmanischen HaupstadtDialog fr Frieden e. V. [email protected] amerikanische Botschafter A. Elkus berichtet ber die Situation Ende 1916 in stanbul, dass selbst in der osmanischen Hauptstadt, die die mit Nahrungsmitteln am besten versorgte Stadt war, eine vorsichtige Schtzung die Zahl der Personen am Rande des Verhungerns mit 50.000 bezifferte.Abram I. Elkus, The Memoirs of Abram Elkus. Lawyer, Ambassador, Statesman. With a critical commentary by Hilmar Kaiser, Princeton and London, 2004, S. 64.bersichtVerhungernde SoldatenDialog fr Frieden e. V. [email protected] sterreichische Militrbevollmchtigte notiert ber die Versorgungssituation der 2. Armee (in Ostanatolien, in der Gegend um Mu): An der ganzen Front der Armeegruppe bekamen die Leute hchstens die Hlfte, meist aber ein Drittel der vorgeschriebenen Ration, waren uerst ungengend, oft nur mit Sommermonturen bekleidet, weshalb bei dem strengen Klima massenhafte Erfrierungen vorkamen. Seit dem Jahre 1914/15 gingen in Ostanatolien alljhrlich etwa 100.000 Mann an Klte, Hunger und Krankheiten zugrunde. Pomiankowski, Joseph, Der Zusammenbruch des Ottomanischen Reiches, Wien 1928, S. 226.bersichtHungersnot in WestanatolienDialog fr Frieden e. V. [email protected] hatte 1921, als Journalist fr Manchester Guar-dian die damals griechisch besetzten Teile Westanato-liens bereist. Dabei erfuhr er in der Stadt Manisa von den einheimischen Griechen, dass die in der dortigen Garnison befindlichen trkischen Soldaten whrend des Weltkrieges fast verhungert waren, obwohl diese Stadt eine Eisenbahnverbindung besitzt und in einem Gebiet mit entwickelter Landwirtschaft liegt.Arnold J. Toynbee, The Western Question in Greece and Turkey. A Study in the Contact of Civilisations, New York 1970, S. 142.bersicht101Hungersnot in DeutschlandEine der Hauptursachen der Hungersnot war die britisch-franzsische Blockade. Nach einer Untersuchung des Reichge-sundheitsdienstes vom 16.12.1918 sind allein in dem Winter 1917-1918 in Deutschland 750.000 Menschen in Folge der britisch-franzsischen Blockade wegen Ernhrungsmangel verstorben.Karl Dietrich Erdmann, Der Erste Weltkrieg, S 188 u. 233. In: Gebhardt: Handbuch der der deutschen Geschichte, Band 18, dtv, Mnchen, 1985 (5. Auflage) Vatanmza sadk kalan bir ok Ermeni de vardrDialog fr Frieden e. V. [email protected] Cihan Harbinde, hem de stiklal Harbinde vatana sadk kalm ve byk yararlklar gstermi bir ok Ermeni vardr.Bir rnek: Galatasaray mezunlarndan doktor Agop Elmasyan 60 yan gemi olmasna ramen gnll olarak anakkaleye gitti ve orada vatan iin hayatn verdi.

Galatasaray Lisesindeki AntDialog fr Frieden e. V. [email protected] Lisesindeki antta Elmasyann ismi var.Galatasaray mezunlarndan Dikranyan da vatan iin hayatn verdi.Onun da ismi ve resmi antta yer alyor.

104Die Armenischen Agenten des trkischen Geheimdienstes in stanbul (1919-1922)Terziyan EfendiPandikyan Efendi (Abteilungsleiter im britischen Geheimdienst)Murat DavutyanHogasyan EfendiKali EfendiBedros Garabetyan Efendi105Bedros Garabetyan (1872-1937) Der Turkologe Garabetyan war im osmanischen Reich Mitglied des Staatsrates.Er hatte in stanbul eine eigene Schule fr armenische Kinder gegrndet.Nach der Niederlage der Trkei im I. Weltkrieg wurde er zum Mitglied der geheimen Widerstands-organisation Karakol.

106Berc Keresteciyan half beim Waffenschmuggel:

Berc Keresteciyan war einer der trkischen Armenier, die 1919 in der von den Feinden besetzten Hauptstadt Istanbul mit dem trkischen Geheim-dienst zusammenarbeiteten.Die Bundesregierung ber VlkermordDialog fr Frieden e. V. [email protected] Niederschlagung des Aufstandes der Volksgruppen der Herero und Nama durch Kolonialtruppen zwischen 1904 und 1908 im damaligen Deutsch-Sdwestafrika, dem heutigen Namibia, kann nach Auffassung der Bundesregierung nicht nach den heute geltenden Regeln des humanitren Vlkerrechts bewertet und daher auch nicht als Vlkermord eingestuft werden. In einer Antwort (17/10481) auf eine Kleine Anfrage (17/10407) der Fraktion Die Linke erklrt sie, dass die fr die Bundesrepublik Deutschland erst am 22. Februar 1955 in Kraft getretene Konvention vom 9. Dezember 1948 ber die Verhtung und Bestrafung des Vlkermordes nicht rckwirkend gelte. Auf historische Ereignisse, die vorher stattgefunden haben, knne sie daher nicht angewendet werden. Konkret schreibt sie: Bewertungen historischer Ereignisse unter Anwendung vlkerrechtlicher Bestimmungen, die im Zeitpunkt der Ereignisse weder fr die Bundesrepublik Deutschland noch fr irgendeinen anderen Staat in Kraft waren, werden von der Bundesregierung nicht vorgenommen. Wir konnten Dokumenten zeigen:Dialog fr Frieden e. V. [email protected] Armenier verfgten im Osmanischen Reich ber groe Freiheiten und Rechte und bekleideten hohe staatliche Positionen.Die armenischen Massaker im 19. Jahrhundert wurden von Russland und England angezettelt.Im Ersten Weltkrieg wollten alle Gromchte das Osmanische Reich unter ihre Herrschaft bringen.London, Paris und Petersburg haben versucht, die trkischen Armenier im Krieg als fnfte Kolonne zu benutzen, es kam zu ausgedehnten bewaffneten armenischen Aufstnden.Die jungtrkische Regierung bat den Armeniern eine Zusammenarbeit an, dieses Angebot wurde von armenischer Seite ausgeschlagen. Zusammenfassung (weiter):Dialog fr Frieden e. V. [email protected] armenische Nationalbewegung machte gemeinsame Sache mit Russland, England u. Frankreich.Daraufhin beschloss die jungtrkische Regierung die zwangsweise Umsiedlung.In den Kriegswirren verloren hunderttausende Armenier und noch mehr Moslems ihr Leben.Der Hauptgrund fr die Verluste war die Hungersnot und die Krankheiten.Die jungtrkische Regierung hat zahlreiche Manahmen getroffen, um das Leben der Armenier zu schtzen.Als die Friedenskonferenz in Paris zusammentrat (1919), war die groe Mehrheit der osmanischen Armenier am Leben, sie waren keinesfalls vernichtet.