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Arbeitsmaterialien zur Einführung von Umweltkennzahlensystemen Herausgegeben von der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU) und dem Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg Karlsruhe, März 1999

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Page 1: Arbeitsmaterialien zur Einführung von Umweltkennzahlensystemen · der vereinfachte Controlling-Kreislauf: Planen, Umsetzen, Kontrollieren und Korrigieren. Umweltleistungs bewertung

Arbeitsmaterialien zur Einführung vonUmweltkennzahlensystemen

Herausgegeben vonder Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU) unddem Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg

Karlsruhe, März 1999

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Impressum

Titel: Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichenUmweltkennzahlen

Herausgeber: Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU)Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg

Projektbearbeitung: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) gGmbH,Berlin, Hannover, HeidelbergThomas Loew, Heinz Kottmann, Jens Clausen

unterstützt durch: Bardusch GmbH & Co, EttlingenGeorg Kohl GmbH & Co, BrackenheimHansgrohe GmbH & Co KG, Schiltach

inhaltliche Begleitung: Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU)Werner Franke, Referat 21Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-WürttembergStefan Gloger, Stefan Frey, Referate 22 und 21

gefördert durch: Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU) ausMitteln der Umweltforschung des Ministeriums für Umwelt undVerkehr Baden-WürttembergFörderkennzeichen: 209704.03

Druck: Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU)(Umschlag: Georg Kohl, Brackenheim)

Layout (Umschlag): Stefan May, Karlsruhe

Nachdruck: - auch auszugsweise - nur mit Quellenangabe und Überlassungvon Belegexemplaren gestattet

Bestelladresse: Verlagsauslieferung der LfU: JVA Mannheim, Druckerei,Herzogenriedstr. 111, 68169 Mannheim, Fax: 0621/ 39 83 70

Internet: Diese Broschüre steht auch im Internet alsDownload zur Verfügung:http://www.uvm.baden-wuerttemberg.de/lfu/abt2/oaudit

Karlsruhe, März 1999

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 3

Vorwort

Eine Produktion, die Einsparungspotentiale beim Rohstoff- und Energieeinsatz nutztund das Abfallaufkommen mindert, verbessert nicht nur die Umweltverträglichkeitdes Wirtschaftens. Ökologische Effizienz zahlt sich für die Betriebe in aller Regelauch ökonomisch aus. Das Ministerium für Umwelt und Verkehr hat aus diesenGründen mit den Mitteln der Umweltforschung rund 20 branchenbezogene Projektezum Umweltmanagement in Baden-Württemberg gefördert. Eine Übersicht überbisherige Projekte des Landes liegt in Gestalt der Broschüre „ForschungstransferUmweltmanagement“ vor, die vom Ministerium für Umwelt und Verkehr bezogenwerden kann.

Im Februar 1997 erhielt das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) mitdem Projekt „Zielorientiertes Umweltmanagement mit Hilfe von Umweltkennzahlen“einen ergänzenden Auftrag. Mit den Umweltkennzahlen kann die Leistungsfähigkeitdes Umweltmanagements nachvollzogen und beurteilt werden. Sie sind geeignet,den kontinuierlichen Verbesserungsprozeß in den einzelnen Umweltsegmenten undBetriebsbereichen zu fördern. Die Umweltkennzahlen dienen somit der Information,Planung und Steuerung der umweltrelevanten Tätigkeiten im Unternehmen.

Im Rahmen dieses Projektes wurden in drei Pilotunternehmen Umweltkennzahlen-systeme entwickelt und eingeführt. Es hat sich gezeigt, daß jedes Unternehmen einindividuelles Umweltkennzahlensystem entwickeln muß. Die erarbeitetenVorschläge für einzelne Umweltkennzahlen oder kompletteUmweltkennzahlensysteme können jedoch als Anregung für andere Betriebedienen. Die Projektergebnisse ermutigten deshalb, die gewonnenen Erfahrungensowie die Methodik des Vorgehens als Arbeitsmaterial aufzubereiten und denUnternehmen in Baden-Württemberg zugänglich zu machen. Damit soll einewirksame Unterstützung zur Einführung von Umweltkennzahlen in die betrieblichePraxis geleistet werden. Die Arbeitsmaterialien stehen mit dieser Broschüre sowieim Internet allen interessierten Unternehmen zur Verfügung.

Mein besonderer Dank gilt den Firmen Bardusch aus Ettlingen, Georg Kohl ausBrackenheim und Hansgrohe aus Schiltach, die als Pilotunternehmen am Projektmitgearbeitet und selbstentwickelte Instrumente in die Arbeit eingebracht haben.

Ich hoffe, daß mit den „Arbeitsmaterialien zur Einführung von Umweltkennzahlen“ inUnternehmen und Praxis weitere ökologische Verbesserungspotentiale erschlossenwerden können.

Stuttgart, im Dezember 1998

Ulrich Müller MdLMinister für Umwelt und VerkehrBaden-Württemberg

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4 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

Inhalt

1 Einleitung ....................................................................................................................................5

2 Umweltmanagement: Europäische Öko-Audit-Verordnung und ISO-Normenreihe 14 000 setzen Maßstäbe ...........................................................................5

3 Exemplarische Einsatzgebiete von Umweltkennzahlen ...................................................8

3.1 Trendentwicklung: Eingesetzte Lösemittel bei der Firma Georg Kohl ........................................8

3.2 Schwachstellenerkennung: Sommerspitzen bei der Firma Hansgrohe.......................................9

3.3 Schwachstellenerkennung: Logistik-Kennzahlen bei der Firma Bardusch................................11

3.4 Kontinuierlicher Verbesserungsprozeß ....................................................................................12

4 Vorgehensweise bei der Einführung eines betriebsindividuellen Umweltkennzahlensystems......................................................... 14

4.1 Vorgehensweise im Überblick..................................................................................................14

4.2 Vorbereitungen........................................................................................................................154.2.1 Warum die Mitarbeiter informieren?..........................................................................................................154.2.2 Bedeutung des Projektteams ....................................................................................................................154.2.3 Zeitplan........................................................................................................................................................16

4.3 Ermittlung der wichtigen Umweltaspekte..................................................................................17

4.4 Ermittlung von Kennzahlen zur Erprobung ................................................................................194.4.1 Ableitung der Umweltkennzahlen aus den wichtigen Umweltaspekten...................................................194.4.2 Ermittlung von Handlungsspielräumen......................................................................................................194.4.3 Auswahl der Kennzahlen zur Erprobung ...................................................................................................224.4.4 Erprobung der Umweltkennzahlen.............................................................................................................24

4.5 Einführung...............................................................................................................................254.5.1 Ablauforganisation......................................................................................................................................264.5.2 Berichtssystem ...........................................................................................................................................274.5.3 Dokumentation............................................................................................................................................28

4.6 Vorstellung des Umweltkennzahlensystems bei der Belegschaft ..............................................30

5 Zielbildung und Weiterentwicklung des Kennzahlensystems ..................................... 31

6 Anhang...................................................................................................................................... 32

6.1 Arbeitsmaterialien im Internet..................................................................................................32

6.2 Bereitgestellte Folien ..............................................................................................................33

6.3 Zeitplan...................................................................................................................................39

6.4 Anleitung Ishikawa-Methode....................................................................................................40

6.5 Beispiele für Managementkennzahlen......................................................................................42

6.6 Weiterführende Literatur .........................................................................................................43

6.7 Kontaktadressen.....................................................................................................................44

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 5

1 Einleitung

Mit den vorliegenden Arbeitsmaterialien soll Ihnen die Einführung eines betrieblichenUmweltkennzahlensystems erleichtert werden. Die Broschüre verschafft Ihnen die Möglichkeit,auf ein Verfahren mit zugehörigen Arbeitsmitteln zurückzugreifen, das sich bereits im Rahmendes von der Umweltforschung Baden-Württemberg geförderten Pilotprojekts „ZielorientiertesUmweltmanagement mit Hilfe von Umweltkennzahlen” bewährt hat. Die beschriebeneVorgehensweise wurde aus dem Projektbericht entnommen und praxisgerecht überarbeitet.So sollen die für die Einführung eines Kennzahlensystems relevanten Forschungsergebnissedirekt und ohne großen Zeitaufwand der Praxis zur Verfügung gestellt werden.

Auf den folgenden Seiten wird zunächst das Instrument „Umweltkennzahlen” in den Kontext derEG-Öko-Audit-Verordnung und des Entwurfs für die ISO Norm 14031 „Umweltmanagement-Umweltleistungsbewertung“ gestellt. Anschließend zeigen Beispiele aus der Praxis dieunterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten von Umweltkennzahlen auf.

Wenn Sie nach diesen Informationen den Einsatz von Umweltkennzahlen in IhremUnternehmen in Erwägung ziehen, können Sie den folgenden Kapiteln entnehmen, aufwelchem Weg und mit welchen Mitteln ein betriebsspezifisches Umweltkennzahlensystemerstellt und implementiert werden kann. Die beschriebenen Arbeitsmaterialienwerden Ihnen als Dateien im Internet auf der Website der Landesanstalt für UmweltschutzBaden-Württemberg (LfU) unter http://www.uvm.baden-wuerttemberg.de/lfu/abt2/oauditzur Verfügung gestellt. Die Arbeitsmaterialien enthalten Vorlagen für Tabellen und Berichte, dieSie für Ihr betriebsspezifisches Kennzahlensystem anpassen können. Die Abbildungen dieserWerkzeuge sind mit [tool] gekennzeichnet. Weiterhin ist in den Materialien ein Foliensatzenthalten, in den nahezu alle Abbildungen eingearbeitet worden sind. Ein Teil dieser Folien sollSie unterstützen, wenn Sie die Einführung eines Umweltkennzahlensystems mit Ihren Kollegenund Vorgesetzten diskutieren möchten. Andere Folien sind für Workshops im Rahmen derEinführung vorgesehen. Eine Übersicht der in Form von Dateien zur Verfügung gestelltenArbeitsmaterialien finden Sie im Anhang.

Bei der beschriebenen Vorgehensweise handelt es sich nicht um eine Rezeptur, die strengeingehalten werden muß. Die Unterlagen sind vielmehr als eine Hilfe anzusehen, die gemäßden betrieblichen Gegebenheiten, wie Betriebsgröße, Branche und Unternehmenskultur, direktoder entsprechend modifiziert eingesetzt werden kann.

2 Umweltmanagement: Europäische Öko-Audit-Verordnung undISO-Normenreihe 14 000 setzen Maßstäbe

Die Einbeziehung des Umweltschutzes in unternehmerisches Handeln ist nicht nur beiGroßunternehmen, sondern gerade für kleine und mittlere Unternehmen wichtig.Vorausschauender Umweltschutz dient der Langzeitsicherung des Unternehmens,insbesondere der Produkte und des Standortes. Umweltorientierte Unternehmensführung istinnovativ, denkt in die Zukunft und stellt alte Lösungen in Frage. In der Erkenntnis, daß auch dieUmwelt als ein begrenzter Produktionsfaktor - gleichbedeutend neben den Faktoren Arbeit undKapital - nicht frei verfügbar ist, ist ein umweltbewußt geführtes Unternehmen bereit, neuezukunftsträchtige Wege zu gehen. Systematisches Umweltmanagement ermöglicht, dieUmweltprobleme schon vorsorgend anzugehen und durch planerische Tätigkeiten teure “end-

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of-pipe”-Techniken durch integrierte Lösungen zu ersetzen. Hierzu zählen vor allemKreislaufführungen, Materialsubstitutionen und Prozeßablaufänderungen.

Die Europäische Kommission verabschiedete im Juni 1993 die EG-Öko-Audit-Verordnung -mit vollem Namen „Verordnung (EWG) Nr. 1836/93 des Rates vom 29. Juni 1993 über diefreiwillige Beteiligung gewerblicher Unternehmen an einem Gemeinschaftssystem für dasUmweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung". Im Mittelpunkt der EG-Verordnungsteht das Verursacherprinzip, d.h. dieweitestmögliche Beseitigung der Umwelt-belastungen an ihrem betrieblichenUrsprung. Die Unternehmen übernehmenselbst die Verantwortung für den standort-bezogenen Umweltschutz und streben eine"kontinuierliche Verbesserung desbetrieblichen Umweltschutzes" an. Dies soll durch ein Umweltmanagementsystemgewährleistet werden. Das Unternehmen bewertet und kontrolliert mittels regelmäßiger Auditsdie Leistungsfähigkeit des eingeführten Umweltmanagementsystems.Umweltmanagementsysteme erhöhen die Rechtssicherheit, verbessern dasUnternehmensimage, fördern die Mitarbeitermotivation und decken Einsparpotentiale auf.

Parallel zum System der Europäischen Union haben sich die von der Wirtschaft getragenenNormenverbände auf die Erarbeitung einer weltweit gültigen Normenreihe zumUmweltmanagement, die ISO 14 000-Reihe, geeinigt. Im Oktober 1996 - ein Jahr nach derPraxiseinführung der EG-Öko-Audit-Verordnung - wurde die weltweit und für alleOrganisationen gültige Norm ISO 14 001 zum Umweltmanagementsystem vom DeutschenInstitut für Normung als DIN / EN / ISO 14 001 veröffentlicht. Beide Systeme sind inhaltlichweitgehend kompatibel. Von ihrer Entstehung her ist die ISO Norm 14 001 allerdings mehrsystemorientiert, während die Öko-Audit-Verordnung den Schwerpunkt auf die Umweltleistungder Unternehmen legt.

In Ergänzung zur systemorientierten ISO-Norm 14 001 wurde die ISO Norm 14 031„Umweltmanagement- Umweltleistungsbewertung” ent-wickelt, die bis Mitte 1999 verabschiedet werden soll.Diese ISO-Norm versteht sich als Leitlinie, die denUnternehmen Hilfestellung für den Auswahlprozeß und dieAnwendung von Kennzahlen geben soll. Grundlage bildetder vereinfachte Controlling-Kreislauf: Planen, Umsetzen,Kontrollieren und Korrigieren. Umweltleistungsbewertungist ein unternehmensinterner Prozeß zur Bewertung derUmweltbelastungen und der Umweltschutzleistungen im

Vergleich zu selbstgesetzten Umweltzielen und von außen vorgegebenen Maßstäben.

Mit Hilfe von Umweltmanagementkennzahlen kann die Leistungsfähigkeit desUmweltmanagementsystems beurteilt werden. Umweltmanagementkennzahlen beziehen sichauf die Einführung von Umweltzielen und Umweltprogrammen, die Rechts- und Zielerfüllung,die Mitarbeitereinbindung, die finanziellen Leistungen und das Behördenverhältnis. Ebenso läßtsich die Entwicklung der Umweltbelastungen in Form von Umweltbelastungskennzahlen (auchUmweltleistungskennzahlen genannt) darstellen. Diese Kategorie orientiert sich an der Input-Output-Bilanz: Materialien, Energie, erhaltene Dienstleistungen, Infrastruktur und Anlagen,Produkte und Dienstleistungen, Abfälle und Reststoffe sowie weitere Emissionen.

EG-System für dasUmweltmanagement

und dieUmweltbetriebs-

prüfung

Dieser Standort verfügt über ein Umweltmanagementsystem. Die Öffentlichkeit wird im Einklang mit dem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung über den betrieblichen Umweltschutz dieses Standortes unterrichtet. (Register-Nr. ...)

EN ISO 14 031

DIN

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Umweltzustandskennzahlen bilden den Zustand der Umwelt in der Umgebung ab und beziehensich auf Luft, Wasser, Boden, Flora und Fauna, Mensch und Landschaft.

Die ISO-Norm 14 031 liefert den Unternehmen Unterstützung zur Strukturierung und zumAufbau des Umweltkennzahlensystems und zu dessen Aufrechterhaltung. Die Einbindung desUmweltleistungsbewertungs-Prozesses in das Umweltmanagementsystem ist nur ansatzweisedargestellt. Eine betriebsindividuelle Anpassung ist erforderlich, insbesondere vor demHintergrund der Entwicklung des Umweltmanagementsystems.

Das Managementinstrument Umweltkennzahl liefert sowohl aktuelle Informationen als auchgenerelle Trends. Umweltkennzahlen ergänzen Audits, die in regelmäßigen Zeitabschnitten,z.B. alle drei Jahre, die Übereinstimmung mit festgelegten Anforderungen überprüfen. ImRahmen der EG-Öko-Audit-Verordnung sind Zahlenangaben für verschiedeneUmweltbereiche gefordert. Umweltkennzahlen sind geeignet, den kontinuierlichenVerbesserungsprozeß in den Umweltbereichen zu belegen und den Prozeß in denverschiedenen Unternehmensbereichen zu begleiten. Sie eignen sich zur Information,Kontrolle, Planung und Steuerung der umweltrelevanten Tätigkeiten auf den verschiedenenEbenen im Unternehmen. Ebenso können sie zur Kommunikation mit den Anspruchsgruppendes Unternehmens im Rahmen von Umweltberichten herangezogen werden.

Nach drei Jahren Gültigkeit des EG-Öko-Audit-Systems stehen nun die erstenWiederholungsprüfungen an. Einige Unternehmen haben ihr Umweltmanagementsystemschon soweit optimiert, daß sie nach weiteren Verbesserungsmöglichkeiten suchen.Zukunftsweisende Themen sind für sie die Integration des Umweltschutzes in weitereManagementsysteme des Unternehmens. Zum einen wird darunter verstanden, dieZusammenführung der organisatorischen und formalen Anforderungen aus derQualitätssicherung, der Arbeitssicherheit, des Gesundheitsschutzes und des Umweltschutzes.Zum anderen versuchen immer mehr Unternehmen die ökologisch-ökonomischenSynergieeffekte durch die Einführung einer Umweltkostenrechnung oder die Einbettung vonUmweltkennzahlen in das alltägliche Berichtswesen des Unternehmens zu fördern.

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3 Exemplarische Einsatzgebiete von Umweltkennzahlen

Die folgenden Beispiele zeigen unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten vonUmweltkennzahlen auf:

• Darstellung von Trendentwicklungen

• Erkennung von Schwachstellen

• Zielsetzung und Verfolgung im kontinuierlichen Verbesserungsprozeß (KVP)

Diese Beispiele sollen Sie bei der Überlegung, ob und in welchem Umfang Umweltkennzahlenin Ihrem Unternehmen sinnvoll einsetzbar sind, unterstützen.

3.1 Trendentwicklung:

Eingesetzte Lösemittel bei der Firma Georg Kohl

Der Verbrauch von Lösemitteln ist ein viel diskutiertes Umweltthema in der Druckbranche,speziell im Offsetdruck. Bei der Firma Georg Kohl hat man sich vor dem Hintergrund desjährlichen Verbrauches von 20 Tonnen Lösemitteln schon wiederholt für Verbesserungeneingesetzt. Lösemittel sind zum Teil in den Druckfarben enthalten. Der wesentliche Teil derEmissionen wird allerdings durch die technisch erforderliche Reinigung der Druckzylinder undFarbwalzen verursacht. Neben einem sparsamen Umgang bestehen hier die größtenUmweltentlastungspotentiale in der Wahl des verwendeten Lösemittels. Bei den Lösemittelnwerden in Abhängigkeit vom Flammpunkt Kohlenwasserstoffe die Klassen A1, A2, A3 undpflanzliche Öle unterschieden, wobei die Kohlenwasserstoffe der Klasse A1 die größtenGesundheits- und Umweltbelastungen verursachen.1

Sollen Verbrauch und Auswahl der Lösemittel beeinflußt werden, müssen zunächst dieSubstitutionsmöglichkeiten ermittelt und die Mitarbeiter entsprechend informiert werden.Beides hat bei der Firma Georg Kohl bereits stattgefunden, wird aber als Dauerthema immerwieder aufgegriffen. Ein weiterer Einflußfaktor beim Lösemittelverbrauch ist die Druckqualität.Bei geringfügigen Zugeständnissen an die Druckqualität könnten die Reinigungsintervallevergrößert werden. Hierfür gibt es aber bei der Mehrzahl der Kunden keine Akzeptanz,weswegen das Thema nicht weiter verfolgt wird. Bedeutende Handlungsspielräume werden imVerhalten der Mitarbeiter gesehen. Sie können zwischen verschiedenen Lösemitteln wählenund haben so unmittelbaren Einfluß darauf, welche Lösemittel verwendet werden. Da derEinsatz von pflanzlichen Lösemitteln einen höheren Kraftaufwand und etwas mehr Zeiterfordert, bleibt die Neigung bestehen, klassische Lösemittel einzusetzen.2 Um so wichtiger istes, den Mitarbeitern die Erfolge bei der Umstellung regelmäßig aufzuzeigen undTrendentwicklungen kontinuierlich zu verfolgen (siehe Abbildung 1: Eingesetzte Lösemittel beider Firma Georg Kohl).

1 Lösemittel sind teilweise kanzerogen und können insbesondere bei chronischer Einwirkung Nerven- und

Hirnschäden verursachen. Unter starker Sonneneinstrahlung sind sie ein bedeutender Mitverursacher vonSommersmog. Lösemittel der Klasse A1 verflüchtigen sich sehr leicht bei Raumtemperatur und haben einenFlammpunkt unter 21°C.

2 Maschinen mit automatischen Waschanlagen älteren Baujahrs erfordern oft den Einsatz von A1- oder A2-Reinigungsmitteln.

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Entwicklung Reinigungsmittelart

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Geschäftsjahr

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PflanzlicheReinigungsmittel

Lösemittel A III

Lösemittel A I und AII

Abbildung 1: Eingesetzte Lösemittel bei der Firma Georg Kohl

Die Betrachtung der vier Geschäftsjahre von 1993/94 bis 1996/97 macht die Erfolge desUmweltmanagements bei der Substitution der Lösungsmittel der Klassen A1 und A2 deutlich,A2 konnte vollständig ersetzt werden. Dieses Feedback hat die Mitarbeiter motiviert, weiterhinverstärkt pflanzliche Lösemittel einzusetzen. Die Kennzahl ist aus Sicht der Umweltabteilungder Firma Georg Kohl weiter zu verfolgen. Wie die Erfahrung zeigt, muß man “an dem Themadran bleiben”, wenn die bisherigen Erfolge gehalten werden sollen. Die Mitarbeiter müssenalso regelmäßig zur Auswahl von “ökologischen” Lösemitteln motiviert werden, ansonstenbesteht die Gefahr, daß wieder alte Verhaltensmuster angenommen werden.

3.2 Schwachstellenerkennung:

Sommerspitzen bei der Firma Hansgrohe

Zeitvergleiche können zur Untersuchung von Prozessen auf mögliche Optimierungspotentialedienen. Sind mehrere vergleichbare Prozesse vorhanden, können auch Benchmarks, alsoVergleiche zwischen Prozessen, Schwachstellen erkennen lassen. Um die unterschiedlicheAuslastung der Prozesse zu berücksichtigen, sind für die Schwachstellenerkennung relativeKennzahlen, die entweder Output- oder geeignete Inputmengen als Bezugsgröße verwenden,besonders geeignet. Das Beispiel der Firma Hansgrohe zeigt, wie erst über die Berechnungvon relativen Kennzahlen ein überhöhter Energieverbrauch erkannt wurde.

Bei dem Armaturenhersteller Hansgrohe werden mit Extrudern aus Granulat Kunststoffteilegespritzt. Für diesen energieintensiven Prozeß werden regelmäßig die Monatswerte für denabsoluten und den relativen Stromverbrauch ermittelt. Als Bezugsgröße für den relativenStromverbrauch wurde die verarbeitete Menge verspritzten Granulats zugrunde gelegt.Während die absoluten Werte über das Jahr gleichmäßig ohne auffällige Schwankungenverlaufen, zeigten die relativen Werte bei der erstmaligen Berechnung eine auffällige Spitze im

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10 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

Sommer. Die Erklärung lag schnell auf der Hand: In den Urlaubsmonaten werden geringereStückzahlen gefertigt als im Normalbetrieb, aber dies geht offensichtlich nicht mit einementsprechend geringeren Stromverbrauch einher (siehe Abbildung 2)

Spezifischer Stromverbrauch Kunststoffspritzerei 1997(Stromverbrauch in kWh pro kg Granulat)

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Abbildung 2: Spezifischer Stromverbrauch 1997 in der Kunststoffspritzereider Firma Hansgrohe

Aufgrund der Kennzahlen wird vermutet, daß die Extruder in dieser Zeit häufig leer laufen.Inzwischen wird das Problem näher untersucht. Der zuständige Umweltbeauftragte nimmt an,daß man diese auslastungsbedingte Überschreitung des durchschnittlichen relativenStromverbrauchs um etwa die Hälfte reduzieren kann. Damit ließe sich eine Energie-einsparung von jährlich 90 MWh realisieren. Seit Mitte 1998 werden Energiekennzahlen füralle Produktionsabteilungen regelmäßig ermittelt. Es wird davon ausgegangen, daß weitere“Sommerspitzen“ aufgedeckt werden.

kWh/kg

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3.3 Schwachstellenerkennung:

Logistik-Kennzahlen bei der Firma Bardusch

Es gibt Fälle, bei denen die Betrachtung einzelner Kennzahlen nicht ausreicht, um einvollständiges Bild einer Entwicklung zu erhalten. Im Beispiel des TextilmietdienstleistersBardusch wurde eine Matrix mit acht Kennzahlen verwendet, um die Auswirkungen einerveränderten Verkaufsstrategie auf die Logistik zu untersuchen.

Der Textilmietdienstleister Bardusch fährt seine Kunden in festen regelmäßigen Touren an.Die Anlieferungsstellen wurden in einzelnen Regionen angeworben und mit ihnen Einzel-verträge geschlossen. Dadurch konnte eine hohe Auslastung bei den Touren sichergestelltwerden. Durch die zunehmende Zahl an Rahmenverträge mit Fillialunternehmen entschloß sichdie Geschäftsführung zu einem Strategiewechsel von der regionalen Einzelversorgung hin zueiner flächendeckenden Versorgung. Dementsprechend mußte in der zweiten Jahreshälfte1996 eine zusätzliche Tour am Standort Ettlingen eingeführt werden, die dann auch zu einerAusdünnung der vorhandenen Touren führte. Vor diesem Hintergrund des Strategiewechselswurde vermutet, daß sich die Effizienz der Auslieferung verschlechtern könnte. Auf Basis dervorhandenen umsatzbasierenden Kennzahlen konnte diese Vermutung nicht bestätigt werden.Zwar nahm die Laufleistung aufgrund der flächendeckenden Versorgung zu, doch wurdegleichzeitig der Umsatz durch die Rahmenverträge mit Fillialunternehmen gesteigert. Es konnteimmerhin eine Steigerung des Umsatzes pro bearbeitete Menge von 11% erzielt werden(siehe Abbildung 3).

Entwicklung Bereich Logistik Mai 96 - Mai 97

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Abbildung 3: Logistik-Vergleich des Monats Mai mit dem des Vorjahres

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Mittels der neu aufgestellten Umweltkennzahlen wurden nun aber die realen Auslastungs- undEffizienzveränderungen offenkundig. Die bisher nicht betrachtete Kennzahl Strecke probearbeitete Menge mit einer Zunahme von 18% verdeutlicht die Auswirkungen auf die realenVorgänge im Logistikbereich. Die Auslastung hat sich dementsprechend verringert, wodurchsowohl die Umweltbelastungen als auch die Kosten überproportional angestiegen sind.

In einer Bereichsleitersitzung wurden diese Aspekte diskutiert und Lösungsmöglichkeitengesucht. Ansätze sind nun vor allem, die Verkaufsstrategie darauf auszulegen, daß entlang derStrecken der weiten Touren neue Kunden gewonnen werden und bei der Fahrzeugauswahldarauf zu achten ist, daß Größe und Art der Fahrzeuge auf die Touren abgestimmt werden.

3.4 Kontinuierlicher Verbesserungsprozeß

Die Firma Hansgrohe hat bereits seit mehreren Jahren den kontinuierlichenVerbesserungsprozeß (KVP) systematisch in seiner Fertigung etabliert. In jeder Kostenstellebefinden sich Aushänge zum KVP, die über Ziele und Entwicklungen ausgewählter Kosteninformieren. Die auf Monatsbasis definierten Ziele werden jährlich aktualisiert. Somit läßt sichdie Zielerreichung monatlich und damit zeitnah verfolgen.

Die zu diesem Zweck verwendeten KVP-Berichte werden mit einer Tabellenkalkulation erstelltund haben folgenden Aufbau: In einer Tabelle werden den festgestellten Ist-Größen Zielwertegegenüber gestellt und die Abweichung berechnet. Die Tabellenwerte werden zudem grafischdargestellt (siehe Abbildung 4 ). In der unteren Hälfte des Berichts wird die Laufzeit vonMaßnahmen, die die Prozesse verbessern sollen, eingetragen.

Bei der Fa. Hansgrohe kann die Entwicklung der Zielgrößen über die Aushänge an denKostenstellen von allen Mitarbeitern verfolgt werden. Bei Abweichungen zum vorgegebenenZiel finden in den Abteilungen KVP-Besprechungen statt, in denen die Ursachen besprochenund gegebenenfalls Maßnahmen vorgeschlagen werden. Alle drei Monate werden dieKennzahlen in einem werksübergreifenden Arbeitskreis mit dem zuständigen Geschäftsführerbesprochen.

Im Rahmen des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses wurden im Werk Offenbach, indem 286 Mitarbeiter beschäftigt sind, in den Jahren 1996 und 1997 insgesamt 635Verbesserungsvorschläge eingereicht, von denen 479 umgesetzt wurden.

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Abbildung 4: KVP-Blatt der Firma Hansgrohe [tool]

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4 Vorgehensweise bei der Einführung eines betriebsindividuellenUmweltkennzahlensystems

Wenn Sie sich angesichts der bisher gezeigten Beispiele dafür interessieren, wie einUmweltkennzahlensystem in Ihrem Unternehmen eingeführt werden könnte, erklären Ihnen dienächsten Kapitel die Vorgehensweise.

4.1 Vorgehensweise im Überblick

Zur Einführung eines betrieblichen Umweltkennzahlensystems haben sich vier Ablaufschrittebewährt. Jeder Ablaufschritt untergliedert sich in Arbeitsblöcke, an denen verschiedenePersonen im Unternehmen beteiligt sind (siehe Abbildung 5).

Ablaufschritte Arbeitsblöcke Beteiligte

Ermittlung der relevantenUmweltaspekte

Bildung Projektteam Umweltbeauftragte(r)

Ermittlung und Gewichtung derrelevanten Umweltaspekte

Projektteam

Findung der Umweltkennzahlen Aufstellung von Kennzahlen fürdie Erprobung

Projektteam bzw. Fachge-spräche zwischen Umweltbe-auftragten und fachlichVerantwortlichen

Probeweise Erhebung derKennzahlen

Mitglieder des Projektteams

Auswahl der Kennzahlen für dasKennzahlensystem

Projektteam bzw. Fachge-spräche zwischen Umwelt-beauftragten und fachlichVerantwortlichen

Einführung Organisation der Abläufe,Gestaltung der Berichte undDokumentation

Mitglieder des Projektteams

Anwendung, Zielbildung undregelmäßige Überarbeitung

Kontinuierlich: AnwendungPeriodisch: Setzen von quan-titativen Zielen, systematischeÜberarbeitung.

alle Nutzer, bzw. Projektteamoder Umweltbeauftragte(r)

Abbildung 5: Ablaufschritte der Einführung

Nach der Bildung des Projektteams sind zunächst die relevanten Umweltaspekte desUnternehmens zusammenzustellen, um die Stoffströme und Umweltfragen zu identifizieren, dieim weiteren Verlauf näher betrachtet werden sollen.

Darauf aufbauend gilt es, geeignete Kennzahlen für das Umweltkennzahlensystem zu finden(Findung der Umweltkennzahlen). In vielen Fällen lassen sich anfangs zahlreicheKennzahlen finden, die interessante Aussagen versprechen. Aus dieser Vielzahl werdenbesonders aussagekräftige und beeinflußbare Kennzahlen für eine probeweise Erhebungausgewählt. Diese Auswahl sollte in Zusammenarbeit mit den Anwendern der Kennzahlenvorgenommen werden, da sie die jeweils zugrundeliegenden Sachverhalte in der Regel am

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 15

besten kennen. Die anschließende probeweise Erhebung dieser Kennzahlen zeigt zunächst,ob und auf welchem Weg die Kennzahlen ermittelt werden können. Die Erfahrungen aus derprobeweisen Erhebung unterstützen später die Entwicklung der technischen undorganisatorischen Abläufe des laufenden Kennzahlensystems.

Erst eine Beurteilung der erhobenen Kennzahlen macht deutlich, inwiefern die bishervorgesehenen Kennzahlen tatsächlich Aussagekraft haben. Deswegen wird auf Basisprobeweise erhobener Kennzahlen und der Erfahrungen bei der Ermittlung der Ausgangswerteentschieden, welche Kennzahlen regelmäßig gebildet werden, also in das laufendeKennzahlensystem aufgenommen werden sollen. Bei diesem zweiten Auswahlprozeß ist dieBeteiligung der zukünftigen Anwender notwendig.

Die Einführung des Kennzahlensystems erfordert zumeist die Entwicklung neuer Abläufe zurDatenerfassung und -auswertung. Kennzahlenberichte müssen gestaltet werden und es isteine angemessene Dokumentation des Kennzahlensystems aufzustellen, die die bisherigenErfahrungen für die effiziente Pflege dieses neuen Informationsinstruments verfügbar hält.

4.2 Vorbereitungen

4.2.1 Warum die Mitarbeiter informieren?

Für eine erfolgreiche Einführung eines Umweltkennzahlensystems müssen die betroffenenMitarbeiter möglichst frühzeitig über Sinn und Zielsetzung des Instruments informiert werden,um Motivationsbarrieren gegenüber dem erforderlichen Aufwand zu vermeiden. DeutlicherArbeitsaufwand tritt zunächst bei der Einführung des Kennzahlensystems auf, der aber je nachOrganisation im wesentlichen von den Mitgliedern des Projektteams getragen wird. Später wirddie routinemäßige Ermittlung und Auswertung der Kennzahlen ebenso Zeit in Anspruchnehmen. Erfahrungsgemäß müssen neben der Umweltabteilung, das Rechnungswesenund/oder die EDV-Abteilung Leistungen für das Projekt erbringen. Die wesentliche Aufgabebesteht hier in der Bereitstellung von Daten. Weiterhin werden diejenigen Abteilungen inAnspruch genommen, für die Umweltkennzahlen gebildet werden. Sie müssen die Auswahl derUmweltkennzahlen und ihre probeweise Ermittlung unterstützen. Nach Abschluß des Projektskönnen sie dann mit eigenen abteilungsspezifischen Kennzahlen arbeiten.

4.2.2 Bedeutung des Projektteams

Um aussagekräftige Umweltkennzahlen aufzustellen, muß das Wissen derUmweltbeauftragten mit dem betrieblichen Fachwissen zu technischen und organisatorischenFragestellungen kombiniert werden. Daher wird empfohlen, ein Projektteam zu gründen, dasmit der Erstellung des Umweltkennzahlensystems beauftragt wird. Die Mitglieder desProjektteams werden aktiv über die Erteilung von Arbeitsaufgaben in den Prozeß eingebunden.Die einzelnen Mitglieder erfüllen so zwei wichtige Funktionen: Zum einen bringen die Mitgliederdes Projektteams das erforderliche Fachwissen aus den verschiedenen Abteilungen ein. Zumanderen sind sie Multiplikatoren, da davon ausgegangen werden kann, daß sie mit ihrenKollegen über die laufenden Aktivitäten und den Arbeitsstand in informellen Gesprächendiskutieren. Auf diesem Weg soll frühzeitig eine breite Akzeptanz des Instruments„Umweltkennzahlen“ erreicht werden.

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16 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

4.2.3 Zeitplan

Am Anfang eines längeren Projekts mit mehreren Beteiligten sollte immer die Aufstellung einesZeitplans stehen. In den Arbeitsmaterialien ist eine Vorlage enthalten, die individuell angepaßtwerden kann (siehe Abbildung 6). Bei der Aufstellung des Zeitplans sind folgendeArbeitsschritte zu berücksichtigen, die neben dem laufenden Geschäft von den beteiligtenMitarbeitern zu erfüllen sind.

Monat 1 Monat 2 Monat 3 Monat 4Nr Arbeitsschritt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 161 Bildung Projektteam

2 Workshop: Ermittlung und Gewichtung derrelevanten Umweltaspekte

3 Workshop: Analyse der Einflußfaktoren

4 Einzelgespräche: Aufstellung vonUmweltkennzahlen für die Erprobung

5 Probeweise Erhebung der Kennzahlen

6 Einzelgespräche: Auswahl der Kennzahlenfür das Kennzahlensystem

7 Entscheidung der Geschäftsführung überweiteren Projektverlauf

8 Anpassung Zeitplan für Einführung

9 Einführung →→ →→

Abbildung 6: Zeitplan [tool]

Für die Ermittlung der relevanten Umweltfragen ist ein Workshop mit den Mitgliedern desProjektteams von ca. 1-3 Stunden erforderlich. Gegebenenfalls ist ein weitererWorkshoptermin einzuplanen, um bei Bedarf Einflußfaktoren auf komplexe Umweltfragennäher zu untersuchen (siehe Ermittlung von Handlungsspielräumen).

Für die Auswahl der Kennzahlen zur Erprobung sind einstündige Gespräche mitFührungskräften auf Abteilungsleiterebene oder Kostenstellenebene erforderlich. Je nachAnzahl und Verfügbarkeit der Gesprächspartner ist hier ein Zeitraum von etwa einer Wocheeinzuplanen.

Die probeweise Ermittlung der Kennzahlen durch die Mitglieder des Projektteams ist einzeitaufwendiger Arbeitsblock. Hier sollten unter Berücksichtigung der Arbeitslast desAlltagsgeschäfts zwischen drei und sechs Wochen vorgesehen werden. Innerhalb dieserPhase empfiehlt es sich, ein Treffen des Projektteams einzuplanen, bei dem dieTeammitglieder über ihren bisherigen Arbeitsstand berichten. So soll primär erreicht werden,daß die verteilten Arbeitsaufgaben tatsächlich im Rahmen des Zeitplans abgearbeitet werden.Außerdem dient dieses Treffen dem Erfahrungsaustausch, um Doppelarbeiten zu vermeidenoder offene Probleme im Team zu lösen.

Zur Auswahl der Kennzahlen für das zukünftige Kennzahlensystem sind nochmals Gesprächemit den Führungskräften einzuplanen, die wiederum je nach Verfügbarkeit der Ansprechpartnerinnerhalb einer Woche stattfinden können.

Die weitere Planung muß die Einführung des Kennzahlensystems berücksichtigen. DieEinführung stellt den aufwendigsten Arbeitschritt dar, für den ein Zeitraum von ein bis vier

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 17

Monaten vorzusehen ist. Der tatsächliche Aufwand hängt vom Umfang desKennzahlensystems und von den erforderlichen organisatorischen Anpassungen ab. Daherläßt sich eine genaue Planung für die Einführung erst nach Abschluß der Erprobungsphaseaufstellen.

4.3 Ermittlung der wichtigen Umweltaspekte

In der ersten Sitzung des Projektteams sind die wichtigen Umweltaspekte des Unternehmenszu identifizieren und zu gewichten. Für die Erarbeitung einer einheitlichen Arbeitsgrundlage imProjektteam hat sich die Kartenabfrage mit anschließender Bepunktung alsModerationsmethode bewährt. Entsprechend der vergebenen Punkte können die Umweltas-pekte entweder in eine einfache Reihenfolge gebracht oder auch zusätzlich in drei Gruppen,“Größte Umweltrelevanz", “Deutliche Umweltrelevanz" und “Einfache Umweltrelevanz",eingeteilt werden. Das über diese Moderationsmethode ermittelte Bild spiegelt nicht immer diemehrheitliche Meinung des Teams wider, weshalb im Anschluß die Einstufung der Umweltas-pekte noch mal diskutiert und ggf. angepaßt werden muß.

Wie das Ergebnis dargestellt werden kann, zeigt die Aufstellung der wichtigen Umweltaspektevon der Fa. Georg Kohl.

Abbildung 7: Relevante Umweltthemen der Fa. Georg Kohl

Die Erfahrung aus dem Projekt zeigt, daß auf diesem Weg in der Regel keine neuen Erkenn-tnisse über die Art, wohl aber über die unterschiedliche Bedeutung der Umweltaspekte gewon-nen werden. Wichtig ist außerdem, daß so die Teammitglieder, die das Unternehmen aus derPerspektive ihrer Abteilung kennen, hinsichtlich der Umweltaspekte auf einen einheitlichenWissensstand gebracht werden. Die gemeinsame Diskussion schafft die erforderlicheArbeitsgrundlage und motiviert die Mitarbeiter für die anstehenden Aufgaben. Im Vergleich zurindividuellen Ermittlung der wichtigen Umweltaspekte durch den Umweltbeauftragten steigt mitder Teamorientierung die Wahrscheinlichkeit, daß die Aufstellung der relevantenUmweltaspekte vollständig ist.

∗Der Lösemitteleinsatz wurde in der anschließenden Diskussion von einfacher zu deutlicher Umweltrelevanz

aufgewertet.

GrößteUmweltrelevanz

DeutlicheUmweltrelevanz

EinfacheUmweltrelevanz

Thema Punkte Thema PunktePapier, Makulatur 6 Wasser 2 Lagerung,Materialverbrauch, -auswahl 4 Energieeinsatz 1

Elektrosmog,Hilfsstoffverbrauch,

Verkehr: Fuhrpark, Mitarbeiter, Beschaffung

3 Bauökologie,Gebäude

1(Lösemitteleinsatz∗),

Druckfarben,Toner ELP,

Gefahrstoffe,Chemikalieneinsatz 3

Leim /Materialmischungbei Entsorgung

2Ozon von Druckern,

Verpackung,Altgeräte

Qualität der Umwelt-informationen 3 Lösemitteleinsatz*

(alle null Punkte)

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18 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

Die wichtigen Umweltaspekte sollten sich nicht nur in den Umweltkennzahlen, sondern auch inden Umweltzielen oder zumindest in der Umweltpolitik des Unternehmens wiederfinden. DieErgebnisse des Workshops sollten daher mit den bereits aufgestellten Umweltzielen und derUmweltpolitik verglichen werden, um gegebenenfalls entsprechende Anpassungenvorzunehmen oder anzustoßen. Die Anpassung der Umweltziele kann allerdings zu einemspäteren Zeitpunkt vorgenommen werden, wenn nach der Einführung desUmweltkennzahlensystems bereits Zahlenwerte vorliegen, die für die Ableitung vonquantitativen Zielen zugrunde gelegt werden können.

Berücksichtigung der Meinung der Anspruchsgruppen

Für die Ermittlung der wichtigen Umweltaspekte ist das oben beschriebene Verfahren für diemeisten Unternehmen sicherlich ausreichend, um die wesentlichen Umweltfragen zuidentifizieren. Die Erfahrung zeigt jedoch, daß Externe die wichtigen Umweltaspekte oft anderswahrnehmen und andere Meinungen zu “wichtig“ und “unwichtig“ haben als die Beschäftigtendes Unternehmens. Wer also besonders anspruchsvoll vorgehen will, dem wird empfohlen, dieMeinungen externer Anspruchsgruppen bei der Bestimmung der wichtigen Umweltfrageneinzubeziehen. Besonders ist dies natürlich denjenigen Unternehmen zu empfehlen, derenProduktionsstandorte, Produkte oder andere Aktivitäten ohnehin schon kritisch in derÖffentlichkeit diskutiert werden. Es gibt einige Unternehmen, die über eine lange Praxis derAuseinandersetzung und/oder Zusammenarbeit mit externen Kreisen, von der Bürgerinitiativeüber die Verwaltung bis hin zu Verbraucherverbänden, verfügen.

Besteht bezüglich der umweltbezogenen Anliegen und Interessen dieser Kreise nochUnsicherheit, so stehen mehrere Methoden zur Verfügung, um diese zu beseitigen. Es könnenUmfragen veranstaltet, Fragebögen herausgegeben und Marktforschung betrieben werden.Eventuell sind Zeitungsartikel und andere schriftliche Unterlagen interessante Quellen, um dieMeinungen Externer näher kennenzulernen.

Der direkteste Weg besteht wohl darin, Vertreter von externen Gruppen einzuladen und derenSichtweise von Umweltproblemen zu diskutieren. Es sollte berücksichtigt werden, daß dieeinzelnen Vertreter nicht überfordert werden. Ein einzelner Mitarbeiter einer Behörde kannhäufig keine bindende Erklärung abgeben. Ehrenamtliche Vertreter von Umweltverbände sindhäufig tagsüber bei ihrer Arbeit gebunden und daher oft nicht kurzfristig tagsüber verfügbar.Zudem müssen Sie mangels entsprechender Budgets die Reisekosten meistens selbstbezahlen. Daher sollten solche Externe als “Gäste des Unternehmens“ betrachtet werden,denn auch wenn Ihnen hier keine wirtschaftlich mächtigen Organisationen gegenüberstehen,ist es das Unternehmen, welches sich auf Basis der einzuholenden Meinungen undSichtweisen eine bessere Strategie erarbeiten und die Akzeptanz in Öffentlichkeit, Presse undMedien verbessern will.

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 19

4.4 Ermittlung von Kennzahlen zur Erprobung

Zur Ermittlung eines ersten Kennzahlensatzes können zwei Wege beschritten werden.

1. Entweder werden die Umweltkennzahlen vom Projektteam direkt aus den wichtigenUmweltaspekten abgeleitet. Dies kann direkt im Anschluß an die Aufstellung der wichtigenUmweltaspekte geschehen. (Siehe unter 4.4.1 Ableitung der Umweltkennzahlen aus denwichtigen Umweltaspekten)

2. Oder es werden, was insgesamt etwas aufwendiger ist, zunächst die Ursachen für diebesonders relevanten Umweltaspekte untersucht, um darauf aufbauend die Umweltkenn-zahlen zu ermitteln. Hierfür ist unter Umständen ein weiterer Workshop erforderlich. (Sieheunter 4.4.2 Ermittlung von Handlungsspielräumen)

In beiden Fällen müssen aus einer Vielzahl denkbarer Kennzahlen solche ausgewählt werden,die im Anschluß probeweise aufgestellt werden sollen.

4.4.1 Ableitung der Umweltkennzahlen aus den wichtigen Umweltaspekten

Um die Umweltkennzahlen unmittelbar aus den wichtigen Umweltaspekten (größte und ggf.deutliche Umweltrelevanz) abzuleiten, kann das Projektteam ein Brainstorming durchführen,d.h. die Mitglieder im Projektteam machen ca. 5-10 Minuten Vorschläge für Kennzahlen, diesie auf Karten schreiben. Die Karten werden vom Moderator gesammelt und auf einerWandzeitung thematisch sortiert. Die so gewonnenen Vorschläge werden nicht unmittelbar,sondern erst im Anschluß diskutiert. Die Aufgabe des Moderators kann vomUmweltbeauftragen oder von einem Mitarbeiter aus dem Team wahrgenommen werden. In derDiskussion sollte im Mittelpunkt stehen, inwiefern die vorgeschlagenen Kennzahlen sich aufSachverhalte beziehen, die vom Unternehmen, beziehungsweise von Abteilungen undMitarbeitern beeinflußbar sind. Außerdem ist es im Zweifelsfall hilfreich, wenn berücksichtigtwird, ob die erforderlichen Daten zur Berechnung der Kennzahlen bereits vorhanden odereinfach zu ermitteln sind. Als Ergebnis dieses Diskussionsprozesses steht ein erster Satz anKennzahlen für die verschiedenen Umweltaspekte zur Verfügung.

4.4.2 Ermittlung von Handlungsspielräumen

Ist es so, daß die Einflußmöglichkeiten des Unternehmens auf die einzelnen Umweltaspekteoffensichtlich sind, dann lassen sich problemlos wie oben beschrieben Kennzahlen direktableiten. Ist das Wissen um die Einflußfaktoren und die betrieblichen Einflußmöglichkeitenjedoch nicht präsent, eignet sich die Ishikawa-Methode („Fischgrätendiagramm“), umgemeinsam im Team ein vollständiges Bild über die Handlungsspielräume des Unternehmens,der einzelnen Abteilungen und der Mitarbeiter zu erarbeiten.

Für diese Moderationsmethode muß normalerweise zunächst mit einer Frage, die mit“Warum” beginnt, das betrachtete Problem genauer definiert werden. Da viele Umweltaspektein engem Zusammenhang mit Stoff- und Energieströmen stehen, muß nach den Ursachen fürMenge und Qualität dieser Ströme gefragt werden. Schließlich liegenVerbesserungsmöglichkeiten sowohl in der Reduzierung der Mengen, als auch in derSubstitution durch weniger umweltrelevante Stoffe. Die Ishikawa-Frage zum Thema

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20 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

Lösemittelverbrauch in Druckereien beispielsweise lautet: „Warum werden Lösemittel derKlasse A1 und A2 in diesem Umfang eingesetzt?"3. Die Frage wird an die Mitarbeiter desProjektteams gerichtet, die ihre Antworten in Schlagwörtern während ca. 5-10 Minuten aufKarten schreiben. Währenddessen kann der Moderator die Struktur des Ishikawa-Diagramms(auch Fischgrätendiagramm genannt) auf einer Pinwand vorbereiten. Die Einflußkategoriensind die “Gräten" des Diagramms (vgl. Abbildung 7). Klassische Gräten sind die vier “M´s"-“Mitarbeiter", “Maschine", “Methode", “Money" (also Kosten)-, die bei Bedarf ergänzt, bzw.ersetzt werden können.

Die von den Mitarbeitern mit den Ursachen und Einflußfaktoren beschrifteten Karten werdenden vorbereiteten "Gräten" zugeordnet. Gleiche/ähnliche Nennungen werden zusammengefaßtund mittelbare Einflußfaktoren werden über weitere Verzweigungen deutlich gemacht. So ergibtsich in der Regel eine Baumstruktur, die typisch für das Ishikawa-Diagramm ist. DasDiagramm stellt nun die verschiedenen Einflußfaktoren für die jeweilige Problemstellung dar. Imvorliegenden Beispiel aus der Druckerei Georg Kohl (siehe Abbildung 7) werden die Faktoren,die Menge und Qualität der eingesetzten Lösemittel beeinflussen, abgebildet. In denArbeitsmaterialien ist eine Vorlage zur Dokumentation der erstellten Ishikawa-Diagrammeenthalten.

3 Je nach Zusammensetzung des Teams kann die Frage auch einfacher formuliert werden, z.B. “Warum werden

die Lösemittel in dieser Art und Menge eingesetzt".

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 21

Gewichtung der Handlungsspielräume

Da die Einflußfaktoren normalerweise von unterschiedlicher Bedeutung sind, ist nach derErstellung des Ishikawa-Diagramms eine Gewichtung der Faktoren vorgesehen. Zu diesemZweck wird eine Bewertungsfrage gestellt, die bei der Ermittlung von Handlungsspielräumenz.B. folgendermaßen lauten kann: “Welches sind die Faktoren, auf die unsere Firmabesonders großen Einfluß hat?" Die Mitarbeiter des Projektteams bekommen, in Abhängigkeitvon der Teamgröße und der Einflußfaktoren, Klebepunkte zur Verfügung (Faustregel: JedePerson erhält ½ * Anzahl Einflußfaktoren Punkte), die sie nun zur Beantwortung derGewichtungsfrage vergeben können. Um Schwerpunkte zu setzen, kann jeder Mitarbeiter biszu zwei Gewichtungspunkte einem einzelnen Einflußfaktor zuordnen.

Das Ergebnis der Ishikawa-Methode ist nochmals im Team zu diskutieren. In der Regel erlangtman auf diesem Weg ein umfassendes Bild der jeweiligen Problemstellung. Mit dieser Diskus-sion werden etwaige verzerrte Darstellungen ausgeschlossen und als Teamergebnissichergestellt. Eine differenziertere Beschreibung der Ishikawa-Methode ist im Anhangenthalten.

Die Ishikawa-Diagramme und die aus dem Erstellungsprozeß gewonnenen Erkenntnissestehen nun als Grundlage zur Aufstellung von Umweltkennzahlen zur Verfügung. Dazu kann mitdem Team, wie oben beschrieben, ein Brainstorming durchgeführt werden. Alternativ kann der

Gewichtungsfrage: Auf welche Ursache hat man den größten Einfluß?

Warum werden Lösemittel der Klassen A1 und A2in diesemUmfang eingesetzt?

Methode

MenschMaterial

Maschine

Handling 4 P

Bereitschaft zum Einsatz alternativer Stoffe 2 P

Zeit und Motivation für Testsder Anzahl der Alternativen

Information der Mitarbeiter

Verhalten der Miitarbeiter 2 P

Einsicht der Mitarbeiter

Sparsamer Umgang

Lieferantenangebote

Angebot von Substitutionsmöglichkeiten

GefahrstoffklasseUmweltrelevanz

Kostenfrage

Technologische Anforderung

Druckqualität 4 P

Reinigungsintervalle

4 P 4 P

4 P

Abbildung 7: Ishikawa-Diagramm zum Thema Lösemittel

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22 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

Umweltbeauftragte die Vorschläge nun alleine aufstellen, da ihm aus der gemeinsamenErmittlung der Handlungsspielräume ausreichend Informationen zur Verfügung stehen.

4.4.3 Auswahl der Kennzahlen zur Erprobung

Unabhängig davon, ob die Kennzahlenvorschläge direkt aus den Umweltaspekten abgeleitet,oder ob die Ursachen mittels Ishikawa-Methode näher untersucht werden, liegt zunächst eineVielzahl an Vorschlägen für Kennzahlen vor, die zum Teil gleiche Sachverhalte beschreiben.Nun müssen aus diesen Vorschlägen die Kennzahlen ausgewählt werden, die zur Erprobungversuchsweise ermittelt werden sollen. Hier müssen folgende Kriterien berücksichtigt werden:

• Wichtigkeit und Beeinflußbarkeit: Umweltkennzahlen sollen wie andere Informations-instrumente nur relevante Informationen vermitteln. Deswegen sollen nur Kennzahlen fürwichtige Umweltaspekte gebildet werden. Wenn Kennzahlen zur Steuerung eingesetztwerden sollen, müssen die betroffenen Mitarbeiter diese Größen über ihr Verhaltenbeeinflussen können. Für diese Kennzahlen müssen später Zielwerte ermittelt werden, umden kontinuierlichen Verbesserungsprozeß (KVP) anzustoßen. Es kann aber sinnvoll sein,Kennzahlen allein zur Überwachung von Entwicklungen aufzustellen, ohne daß einekurzfristige Beeinflußbarkeit gegeben ist.

• Relative und absolute Kennzahlen: Nur über die Betrachtung beider Kennzahlenartenerhält man ein vollständiges Bild. Aus Sicht des Umweltschutzes sind die absoluten Kenn-zahlen von größerer Bedeutung, da sie die Veränderung der absolut vom Unternehmenausgehenden Umweltbelastungen beschreiben. Mit den relativen Kennzahlen läßt sich dieEffizienz der Umweltschutzbemühungen darstellen. Es kommt immer wieder vor, daß dieWerte der relativen Kennzahlen zurückgehen, während die Gesamtbelastungen,ausgedrückt in den absoluten Kennzahlen, steigen. Die Werte von relativen Kennzahlenkönnen sich auch allein aufgrund besserer Auslastung von Anlagen verbessern, also ohnedaß besondere Umweltschutzmaßnahmen umgesetzt wurden.

• Betrachtungsgegenstände: Es muß festgelegt werden, für welche Betrachtungs-gegenstände (Unternehmen, Standort, Abteilung, ... ) die Kennzahlen gebildet werden sollen.

Zur Auswahl der Umweltkennzahlen empfiehlt es sich, Einzelgespräche mitFachverantwortlichen zu führen. Zum einen kennen sie die zugrunde liegenden Sachverhalte inder Regel am besten, zum anderen sollen sie mit den Kennzahlen in Zukunft arbeiten, weshalbsie schon in dieser Entwicklungsphase integriert sein sollten.

Bereits für die Suche nach Kennzahlen zur Erprobung ist eine sorgfältige Dokumentationerforderlich. Hier empfiehlt sich ein Verzeichnis in Form einer Tabelle, das die Kennzahlennäher beschreibt (siehe Abbildung 8). Um die Erstellung des Kennzahlenverzeichnisses zuerleichtern, enthalten die Arbeitsmaterialien eine entsprechende Vorlage.

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 23

Kennzahlenverzeichnis

Umweltaspekt Kennzahl BeschreibungEin-heit U

nte

rneh

men

Wer

k I

Wer

k II

Pro

d.A

btei

lung

I

Pro

d.A

btei

lung

II

Pro

d.A

btei

lung

III

Lo

gis

tik

Bes

chaf

fun

g

Lo

gis

tik

Ver

san

d

Ver

wal

tun

g

....

....

Thema 1 (z.B. Papier) Produktmenge Absolut kg

RecyclingpapieranteilRecyclingpapierverbrauch / Papierverbrauch % S.6

MakulaturanteilPapierverwertungsmenge / Papierverbrauch % S.6

... ...

Thema 2 (z.B. Betriebsstoffe) Lösemittelverbrauch Absolut kg S.5

Anteil Lösemittel- emissionen

Lösemittelemissionen / Lösemittelverbrauch %

LösemittelquoteLösemittelverbrauch / Produktmenge ml/kg

... ....

.... ....

Thema 3........

Legende:Kennzahl liegt bereits vor/wurde schon mal ermitteltKennzahl soll erstmals ermittelt werden

Abbildung 8: Kennzahlenverzeichnis [Tool]

In den ersten Spalten werden Thema, Kennzahl und die zu verwendenden Einheiten dervorgeschlagenen Kennzahlen beschrieben. In den weiteren Spalten wird über einfache Markie-rung der Felder gezeigt, für welche Betrachtungsgegenstände (Abteilungen, Gebäude etc.) dieKennzahlen gebildet werden sollen. Bei Bedarf können weitere Informationen aufgenommenwerden. So kann es z.B. sinnvoll sein, zwischen bereits vorhandenen und noch zu bildendenKennzahlen zu unterscheiden. In Form des ersten Kennzahlenverzeichnisses liegt schließlichein erster Kennzahlensatz zur Erprobung vor.

Berücksichtigung von Umweltmanagementkennzahlen

Aufgrund der Vorgehensweise, also der Orientierung an den betriebsspezifischenUmweltaspekten, werden erfahrungsgemäß vorwiegend Stoff- und Energiestromkennzahlenfür die Erprobung vorgeschlagen. Der mittelbare Einfluß des Umweltmanagements wird indiesem Prozeß häufig nicht erkannt. Daher soll an dieser Stelle auf die Bedeutung vonManagementkennzahlen hingewiesen werden. Sie dienen der langfristigen Dokumentation undder Identifikation von Entwicklungen des Umweltmanagements. Bei größeren Unternehmensind Umweltmanagementkennzahlen für die Steuerung verschiedener Bereiche oder Standortevon Nutzen. Einige Beispiele für Managementkennzahlen sind als Anregung im Anhangenthalten.

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24 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

Das IÖW hat einen Fragebogen entwickelt, mit dem Unternehmen die Stärken und Schwächenihres Umweltmanagementsystems selbst analysieren können. Für diesen Zweck wurde einUrsache-Wirkungsmodell aufgestellt, in dem 12 Managementfelder betrachtet werden (sieheAbbildung 9).

Voraussetzungen

Verhalten des Top- Manage-

ments

Mitarbeiterschulung

und -führung

Umweltpolitik und Umweltprogramm

Ressourcen-

einsatz

Prozesse

Mitarbeiter-

zufriedenheit

Kunden-

zufriedenheit

Gesellschaft-

liche Akzeptanz

Geschäfts- ergebnisse

Umwelt- schutz- leistung

Ergebnisse

Abbildung 9: Ursache-Wirkungsmodell Umweltmanagement

Der Fragebogen enthält für jedes Managementfeld des Modells einen Frageblock. Anhand derAntworten wird mit einem einfachen Punktesystem jedes Managementfeld bewertet, so daß alsErgebnis Stärken und Schwächen des eigenen Umweltmanagementsystems zu erkennen sind.Als Referenz stehen die Ergebnisse einer Paneelbefragung von 25 hessischenVorreiterunternehmen zur Verfügung. Die Selbstbewertung dauert etwa eine Stunde. DasVerfahren ist im IÖW-Diskussionspapier DP 43/98 „Monitoring von Umweltleistung undUmweltmanagementsystem“ beschrieben4.

4.4.4 Erprobung der Umweltkennzahlen

Bevor das Kennzahlensystem für den laufenden Betrieb aufgestellt wird, werden dieKennzahlen zunächst probehalber erhoben. So lassen sich unnötige Arbeiten, insbesonderebei der Festlegung von organisatorischen Abläufen und bei der Erstellung vonKennzahlenberichten vermeiden. Vielfach zeigt sich erst bei der probeweisen Erhebung,welche Kennzahlen mit vertretbarem Aufwand zu ermitteln sind.

Zur Erprobung werden die Kennzahlen idealerweise für mindestens drei Perioden, ansonstenwenigstens für eine Periode ermittelt. Diese Aufgabe kann unter den Mitgliedern des Projekt-teams verteilt werden. Bereits bei der Ermittlung der Kennzahlen werden wichtige Erfahrungenfür den weiteren Arbeitsfortgang gewonnen. So lassen sich zum Beispiel Probleme bei derErhebung der Daten und mögliche Lösungsansätze erkennen. Bei der probeweisen Ermittlungzeigt sich in der Regel, ob einige Kennzahlen überhaupt nicht oder nur mit erheblichemAufwand ermittelt werden können. Die Erfahrungen sollten vom zuständigen Mitarbeiter

4 40 Seiten, DM 13,- (+ DM 5,- Versand) zu beziehen über das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

(IÖW) gGmbh, Giesebrechtstr. 13, 10629 Berlin, Fax: 030/8825439. Sie können den Fragebogen und dieVerfahrensweise auch auf der Website des IÖW unter www.ioew.de/frabo-um/ abrufen.

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 25

dokumentiert werden. Die Dokumentation wird erfahrungsgemäß als lästig empfunden. Siestellt aber sicher, daß das gewonnene Erfahrungswissen im weiteren Prozeß zur Verfügungsteht.

Unter Berücksichtigung der ermittelten Werte und der bei der Ermittlung gemachten Erfahrun-gen werden die Kennzahlen nochmals auf ihre Eignung für das Kennzahlensystem beurteilt.Entweder im Projektteam oder im Einzelgespräch mit den jeweiligen Fachverantwortlichenmüssen sowohl die Aussagekraft der Kennzahlen, als auch Wesentlichkeit undBeeinflußbarkeit des zugrunde liegenden Sachverhalts diskutiert werden, um diejenigen Kenn-zahlen auszuwählen, die in das Kennzahlensystem aufgenommen werden sollen. An diesenGesprächen sollten die Mitarbeiter, die die Kennzahlen probeweise erhoben haben, beteiligtwerden.

Das Ergebnis der Erprobungsphase ist der Kennzahlensatz für das Umweltkennzahlensystem.Das bereits für die Erprobungsphase angelegte Kennzahlenverzeichnis (Vgl. Abbildung 8) istnun entsprechend zu überarbeiten, um anschließend als Arbeitsgrundlage für die Einführungund später für die Dokumentation zu dienen.

4.5 Einführung

Um dauerhaft mit den Kennzahlen arbeiten zu können, müssen die Abläufe bei der Erhebung,Berechnung und Dokumentation festgelegt werden. Außerdem müssen unterschiedlicheBerichte für verschiedene Adressaten im Unternehmen gestaltet werden. Schließlich sinddiese Informationen, die dauerhaft einen reibungslosen Ablauf sicherstellen, zudokumentieren. Die Einführung stellt den größten einmalig auftretenden

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26 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

Arbeitsaufwand dar. Deshalb wird empfohlen, zu Beginn der Einführung den bisherigenZeitplan zu detaillieren. Einzuplanen sind die Arbeitsschritte:

• Erstellung Ablauforganisation

• Erstellung und Verabschiedung der Berichtsvorlagen

• Erstellung der abteilungs- bzw. kennzahlenspezifischen Berichte

• Erstellung von Auswertungsprogrammen (soweit erforderlich)

• Erstellung Dokumentation

• Beginn der laufenden Ermittlung der Umweltkennzahlen

4.5.1 Ablauforganisation

Zunächst ist das Grundkonzept für die laufende Erfassung und Berechnung der Umweltkenn-zahlen festzulegen. Hier kommen verschiedene Lösungen in Frage, wobei sich zentrale unddezentrale Lösungen unterscheiden lassen. Bei zentralen Lösungen werden die erforderlichenDaten von einer Abteilung (Umweltabteilung oder Rechnungswesen) zusammengetragen undauf EDV erfaßt. Die Berichte werden dort erstellt und an die Nutzer verteilt. DezentraleLösungen zeichnen sich dadurch aus, daß die Daten von den verantwortlichenFachabteilungen direkt erfaßt werden. Nach der Erfassung können die Fachabteilungen ihreKennzahlenberichte selbst ausdrucken. Bei Bedarf können sie auf ihre Daten für weitereAuswertungen zugreifen. Die Ansätze weisen unterschiedliche Vorteile auf (siehe Abbildung10):

Zentrale Erfassung und Berechnung Dezentrale Erfassung und Berechnung

Kontrolle, ob Daten rechtzeitig und richtigerhoben werden.

Förderung der Motivation derFachabteilungen durch aktive Mitarbeit beider Ermittlung der Umweltkennzahlen.

Zeitnahe Verfügbarkeit der Daten kannüber rechtzeitiges Nachhakensichergestellt werden.

Verständnis der Verantwortlichen, wie ihreZahlen zustande gekommen sind.

Kontrolle der Kennzahlenentwicklung beider Erstellung der Berichte.

Verfügbarkeit der Daten für eigeneAuswertungen der Fachabteilungen.

Know-how für Erhebung ist zentralisiertund daher besser verfügbar.

Bessere Verteilung der zusätzlichenArbeitsbelastung.

Abbildung 10: Zentrale Organisation versus dezentrale Organisation derKennzahlenerfassung und –berechnung, Gegenüberstellung der Vorteile.

Wie die Ablauforganisation für die Ermittlung der Kennzahlen und die Erstellung der Berichtegestaltet werden soll, muß unter Berücksichtigung der betrieblichen Strukturen undRessourcen entschieden werden.

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 27

Nur einige wenig verbreitete Programme zur Erstellung von betrieblichen Umweltbilanzen(Input-/Outputbilanzen) enthalten Module zur Bildung von Kennzahlen.5 Deshalb sind bis aufweiteres selbsterstellte Programme für die Datenerfassung, Berechnung und Berichterstellungerforderlich. Aus den Erfahrungen im Projekt erscheint eine PC-Lösung mit einemTabellenkalkulationsprogramm auch bei mittelgroßen Unternehmen sinnvoll.

In der Druckerei Georg Kohl wurde eine dezentrale Lösung eingeführt. Voraussetzung ist einlokales EDV-Netz (LAN) mit einem Server, auf den die Nutzer in den Fachabteilungenzugreifen können. Mit dieser Netzwerkarchitektur können die erforderlichen Daten in denFachabteilungen erfaßt und auf dem Server gespeichert werden. Nach der Datenerfassungkönnen Standardberichte direkt von den Fachabteilungen abgerufen werden. Über den Serverhat die Umweltabteilung Zugriff auf alle erfaßten Daten für weitere Auswertungen und Berichte.

Der Armaturenhersteller Hansgrohe hat eine zentrale Lösung umgesetzt. Hier werden dieAusgangsdaten zur Berechnung der Kennzahlen zentral im Werkscontrolling gesammelt. Dortwerden für jede Kostenstelle 2-3 ausgewählte Kennzahlen berechnet. Die Abweichung der Ist-von den Sollwerten wird in KVP-Berichten zahlenmäßig und grafisch dargestellt. Diese Berichtewerden an den jeweiligen KVP-Tafeln der Kostenstellen ausgehängt.

4.5.2 Berichtssystem

Grundsätzlich sind Kennzahlenberichte für drei organisatorische Ebenen erforderlich: DasUmweltcontrolling benötigt einen Gesamtüberblick. Die Fachverantwortlichen (unteres odermittleres Management) müssen jeweils ihre abteilungs- bzw. die kostenstellenrelevantenUmweltkennzahlen verfolgen und die Geschäftsführung benötigt eine ausgewählte Anzahl vonUmweltkennzahlen für die prioritären betrieblichen Umweltprobleme. Nach Bedarf, z.B. fürArbeitskreise oder für die externe Umweltkommunikation, können weitere Berichtezusammengestellt werden.

Damit sind grundsätzlich folgende Kennzahlenberichte denkbar:

1. Einzelbericht (KVP-Bericht zur Entwicklung einer einzelnen Kennzahl)

2. Abteilungsbericht (Entwicklung mehrerer Kennzahlen einer Abteilung)

3. Strategischer Bericht (Ausgewählte Kennzahlen für die Geschäftsführung)

4. Gesamtbericht (Gesamtübersicht für die Umweltabteilung)

Zur Zeit wird jedoch keine Standardsoftware angeboten, die ein derartiges Berichtssystemunterstützt, weshalb eine vergleichsweise aufwendige Datenbankprogrammierung erforderlichist, um dieses Berichtssystem zu realisieren.

Als einfache und praktikable Lösung bietet sich an, im wesentlichen KVP-Berichte für einzelneKennzahlen zu erstellen, die um einen strategischen Bericht mit Kennzahlen für dieGeschäftsführung ergänzt werden. Der Aufbau und die Nutzung der KVP-Berichte wurdebereits in Kapitel Kontinuierlicher Verbesserungsprozeß beschrieben. Für die Erstellungeigener KVP-Berichte wird eine in Excel erstellte Vorlage in den Arbeitsmaterialien angeboten.

5 Einen Überblick bietet Harmsen et al.: Betriebliche Umweltinformationssysteme, Entwicklungstrends und

Anwenderbedarf zur Unterstützung des betrieblichen Umweltmanagements, Fraunhofer Institut fürSystemtechnik und Innovationsforschung, Karlsruhe 1998

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28 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

KVP-Bericht (Vorlage)

Thema: Jahresplan:

z.B. Wasserverbrauch GJ 19xxPlan erstellt:

Herr PBereich:

z.B. Abteilung ABC Verwaltet von: Herr X

GRAFIK

Euínheit:

DATENBLOCK

Zeitraum: Ø 97 Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Ziel 98

Daten: Soll 97 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0

Ist 97 1,1 0,9 1,1

Differenz -0,1 0,1 -0,1 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0

i.O.

AKTIONSPLANAktionen :Plan : in Aktion

1

2

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Abbildung 11: Vorlage KVP-Bericht [tool]

4.5.3 Dokumentation

Um die Vergleichbarkeit der Kennzahlen und eine langfristige Funktionsfähigkeit des Kennzah-lensystems sicherzustellen, sollten Informationen zu den einzelnen Kennzahlen dokumentiertwerden. Grundlage für die Dokumentation des Kennzahlensystems ist dasKennzahlenverzeichnis, das bereits bei Zusammenstellung der Kennzahlen zur Erprobungerstmals aufgestellt wurde (siehe Abbildung 8). Auf diesen Arbeitsstand kann für dieDokumentation zurückgegriffen werden.

Die Kennzahlen, die nach der probeweisen Ermittlung nicht weiter für das Kennzahlensystemverwendet werden sollen, sind aus dem Verzeichnis zu löschen, so daß nur noch solche

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 29

Kennzahlen enthalten sind, die als Bestandteil des Kennzahlensystems ausgewählt werden.Gegebenenfalls können bei einer sukzessiven Einführung geplante Kennzahlen mit einerentsprechenden Kennzeichnung auch aufgenommen werden.

Im Rahmen der Einführung wird das Kennzahlensystem weiter ausgestaltet. Je nachdem, wiekomplex das Kennzahlensystem und die festgelegten Abläufe sind, empfiehlt es sich,zusätzliche Informationen zu dokumentieren. Zu diesem Zweck können weitere Spalten imKennzahlenverzeichnis eingeführt werden. Folgende Fragestellungen sollten bei derDokumentation berücksichtigt werden:

Frequenz: Für welche Zeiträume sollen die Kennzahlen gebildet werden(monatlich, quartalsweise, jährlich....)

verantwortlich für dieErhebung:

Für die probeweise Erhebung war ein Mitglied des Projektteamszuständig. Nun muß festgelegt werden, wer dauerhaft für dieDatenerfassung und Erstellung der Kennzahlenberichte zuständig ist.

Datenquelle: z.B. Schichtzettel, Kostenstellenbericht, .....

Nutzer: z.B. Kostenstellenleiter, KVP-Arbeitskreis, ...

Bericht: Dateiname und Berichtnummer; dienen zur Zuordnung vonKennzahlen und KVP-Berichten.

Bemerkungen: z.B. hoher Ermittlungsaufwand, Einflußfaktoren werden übersehen,bzw. es wird von Einflußfaktoren abgelenkt. Oder: AusschließlicheOptimierung dieser Kennzahl führt zu ökologischen, ökonomischenProblemen in anderen Bereichen etc. Aus Platzgründen kann Kritikgesondert dokumentiert werden.

Abbildung 12: Erweiterung Kennzahlenverzeichnis

Zur Beschreibung des Berichtsystems bietet es sich an, einfach jeweils ein bespielhaftesExemplar der verschiedenen Berichtstypen abzulegen. Sofern die Berichte zentral abgerufenund verteilt werden, kann noch der Verteiler ergänzt werden.

Ist das Kennzahlensystem eingerichtet und dokumentiert, muß das Umweltmana-gementhandbuch entsprechend angepaßt werden. Der weitere Ausbau desKennzahlensystems oder auch die periodische Überarbeitung können als mittelfristigeUmweltziele festgelegt werden. Bei Bedarf bietet es sich auch an, für die Erhebung vonUmweltkennzahlen, die Erstellung der Berichte und die Überarbeitung des KennzahlensystemsVerfahrensanweisungen zu erstellen.

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30 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

4.6 Vorstellung des Umweltkennzahlensystems bei der Belegschaft

Wenn ein neues Instrument zur Verfügung gestellt wird, das von einer größeren Zahl anMitarbeitern genutzt werden soll, dann ist dieses Instrument der Belegschaft angemessenvorzustellen. Hier können die üblichen Informationswege und -mittel, wie zum BeispielAushänge, Mitarbeiterzeitschrift und Abteilungsleitersitzung genutzt werden.

Beispielhaft erscheint der Weg, den die Firma Georg Kohl eingeschlagen hat, um dieUmweltkennzahlen den Mitarbeitern vorzustellen: Zunächst wurde für die Umweltkennzahleneine eigene Bezeichnung (Umweltkennis) und ein eigenes Logo entwickelt (siehe Abbildung13). Die eigentliche Vorstellung der Umweltkennzahlen wurde mit einer “Aktionswoche Energie“verbunden. Zweck dieser Energiewoche war es, die Mitarbeiter für den bewußten Umgang mitEnergie und allgemein für den kontinuierlichen Verbesserungsprozeß mit Kennzahlen zumotivieren.

Für die Energiewoche wurden die Umwelt-kennzahlen so aufbereitet, daß sie jedemMitarbeiter zugänglich und verständlichwaren. Es wurden Vergleiche angestellt,um das Verständnis für Größenordnungenund Relevanz zu fördern, wie zum Beispiel:“Was und wieviel ist 1 kg CO2?", “Wann isteine Kilowattstunde verbraucht?" oder“Eine Kilowattstunde entspricht 350 gSteinkohle und 1 kg CO2." DieseVergleiche wurden auf Aushängenveröffentlicht. An vier Stationen im Betriebwurde täglich eine neue Umweltkennzahlvorgestellt. Zusätzlich wurde eineFragebogenaktion zum Energieverbrauchdurchgeführt, um eine neue Energie-verbrauchsanalyse zu erstellen und neue

Einsparungspotentiale aufzudecken.

Ziel dieser Aktionen war es, die ökologische und ökonomische Bedeutung desEnergieverbrauches bewußt zu machen und das Know-how der Mitarbeiter systematischeinzubringen. So wurden die Umweltkennzahlen erprobt und erstmals mit ihnen gearbeitet, umden kontinuierlichen Verbesserungsprozeß im Umweltmanagement weiter voranzutreiben.

Abbildung 13: Umweltkenni Fa. Georg Kohl

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 31

5 Zielbildung und Weiterentwicklung des Kennzahlensystems

Die vorgeschlagenen KVP-Berichte bieten eine systematische Unterstützung zur Zielsetzungund insbesondere für die Zielverfolgung, denn nur wenn entsprechende Ziele für dieUmweltkennzahlen gesetzt werden, kann dieses Instrument seine volle Wirksamkeit erfüllen.Im Prinzip ist es denkbar, daß die ersten Sollwerte bereits im Rahmen der Einführungfestgelegt werden, da bereits aus der probeweisen Erhebung Ist-Werte vorliegen. In vielenFällen dürfte es sich jedoch als vorteilhaft erweisen, den Zielfindungsprozeß erst im Anschlußan die Einführung durchzuführen, so kann für die Bildung der Zielwerte auf die dann bereitsvorliegenden Zeitreihen zurückgegriffen werden. Mit diesen Zeitreihen liegen ausreichendErfahrungen über das Verhalten der jeweiligen Stoff- und Energieströme oder sonstigerSachverhalte vor, die die Entwicklung von anspruchsvollen und gleichermaßen realistischenSoll-Werten ermöglichen.

Im Laufe der Anwendung der Umweltkennzahlen werden weitere Erfahrungen gesammelt, zumBeispiel über die Beinflußbarkeit einzelner Kennzahlen oder über weitere, bislang nichtangemessen berücksichtigte Einflußfaktoren. Möglicherweise werden neue Produktionslinienaufgebaut, andere werden modifiziert. Diese Veränderungen im Unternehmen und diegewonnenen Erfahrungen erfordern entsprechende Anpassungen desUmweltkennzahlensystems. Damit für das Instrument Umweltkennzahlen ein KontinuierlicherVerbesserungsprozeß sichergestellt wird, sollten Kritik und Verbesserungsvorschläge zu denKennzahlen gesammelt und ausgewertet werden, um darauf aufbauend gegebenenfallsAnpassungen vorzunehmen.

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32 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

6 Anhang

6.1 Arbeitsmaterialien im Internet

Um Ihnen die Arbeit bei der Entwicklung und Einführung des Umweltkennzahlensystems zuerleichtern stehen im Internet auf dem Server der Landesanstalt für Umweltschutz (LfU) vonBaden-Württemberg verschiedene Dateien mit Folien und “Werkzeugen“ als Download zurVerfügung. Sie finden diese Dateien unter

http://www.uvm.baden-wuerttemberg.de/lfu/abt2/oaudit .

Sie können sowohl einzelne Dateien, als auch das gesamte Paket auf ihren Computer laden.Im einzelnen sind folgende Arbeitsmaterialien vorhanden:

Nr. Bezeichnung Beschreibung Seite Datei Programm

tool 1 Zeitplan Vorlage für einen Projektzeitplan 14 time.doc Word 6.0

tool 2 VorlageIshikawa

Vorlage zur Dokumentation derIshikawa-Diagramme(Fischgrätendiagramme)

21 ishika.ppt Power-point 4.0

tool 3 Kennzahlen-verzeichnis

Übersichtstabelle für die zuerstellenden Kennzahlen. Wirdzunächst für die probeweiseErmittlung der Kennzahlen, späterfür die Dokumentation verwendet.

23 verz.xls Excel 5.0

tool 4 KVP-Bericht Vorlage für die Erstellung vonKennzahlenberichten mit Soll/IstVergleichen. Quantitative undgrafische Darstellung.

13und28

kvp-ber.xls Excel 5.0

tool 5 Folien Die Folien dienen als Grundstockfür Präsentationen im Rahmen derEntscheidungsfindung über dieEinführung von Umweltkennzahlenund für die Workshops

32 ff. folien.ppt Power-point 4.0

Abbildung 14: Übersicht Werkzeuge

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 33

6.2 Bereitgestellte Folien

LfU-ArbeitsmaterialienUmweltkennzahlentool 5 ; folien.ppt

Arbeitsmaterialien zur Einführung vonbetrieblichen Umweltkennzahlensystemen

Herausgegeben vonder Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU)

tool 5: Folienvorlagen

LfU-ArbeitsmaterialienUmweltkennzahlentool 5 ; folien.ppt

Einsatzgebiete von Umweltkennzahlen

l Trendentwicklung− Rückblickend Erfolge/Probleme aufzeigen− interne und externe Kommunikation

l Schwachstellenerkennung− Zeitvergleiche oder Vergleiche zwischen gleichartigen

Prozessen (internes Benchmarking)− Output oder Input als Bezugsgrößen− Untersuchung komplexer Sachverhalte

l Kontinuierlicher Verbesserungsprozeß− Zielsetzung und Zielverfolgung− Integration Maßnahmen− Aushang an den Kostenstellen

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34 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

LfU-ArbeitsmaterialienUmweltkennzahlentool 5 ; folien.ppt

Trendentwicklung: Lösemitteleinsatz

Entwick lung Rein igungsmi t te lar ten

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1 0 %

2 0 %

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1 9 9 3 / 9 4 1 9 9 4 / 9 5 1 9 9 5 / 9 6 1 9 9 6 / 9 7

G e s c h ä f t s j a h r

Rel

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L ö s e m i t t e l A I u n d A I I Lösemi t te l A I I I P f l a n z l i c h e R e i n i g u n g s m i t t e l

LfU-ArbeitsmaterialienUmweltkennzahlentool 5 ; folien.ppt

Schwachstellenerkennung: „Sommerspitzen“

0

1

2

3

4

5

6

Jan

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Spezifischer Stromverbrauch in derKunststoffspritzerei 1997 (kWh pro kg Granulat)

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 35

LfU-ArbeitsmaterialienUmweltkennzahlentool 5 ; folien.ppt

Schwachstellenanalyse II: Logistik Kennzahlen

Entwicklung Bereich Logistik Mai 96 - Mai 97

2%

-8%

8%

2%

11%

6%

18%

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-20%-15%-10%

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LfU-ArbeitsmaterialienUmweltkennzahlentool 5 ; folien.ppt

KVP mit Umweltkennzahlen: Zielverfolgung

0 , 0

1 , 0

2 , 0

3 , 0

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5 , 0

6 , 0

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Jan . F e b . März Apr i l Ma i J u n i Ju l i Aug . Sep t . Okt . Nov . Dez .

Entwicklung des spezifischen Wasserverbrauchs(Liter pro produzierte Einheit)

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36 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

LfU-ArbeitsmaterialienUmweltkennzahlentool 5 ; folien.ppt

KVP mit Umweltkennzahlen: Maßnahmen

D A T E N B L O C K

Zei t { M o n a t K a l e n d e r w o c h e T a g S o n s t : }

Z e i t r a u m : Ø 9 7 J a n . F e b . M ä r z A p r i l M a i J u n i J u l i A u g . S e p t . O k t . N o v . D e z . Z ie l 98

D a t e n : S o l l 9 7 3,5 3,5 3,5 3,5 3,5 3,5 3,5 3,5 3,5 3,5 3,5 3,5 3,5 1,5

I s t 9 7 6,4 6,8 4,7 4,6 4,6 2,3 1,4 1,5 1,4 1,3 1,5 1,4

D i f f e r e n z -2,9 -3,3 -1,2 -1,1 -1,1 1,2 2,1 2,0 2,1 2,2 2,0 2,1

i .O.

A K T I O N S P L A N

Aktionen :Plan : in Aktion

1 Kühlkreislauf überprüfen

2 Produkt 1 - Einsatz von Eismaschine

3 Produkt 2 - Einsatz von Eismaschine

4

LfU-ArbeitsmaterialienUmweltkennzahlentool 5 ; folien.ppt

Ablaufschritte der Einführung

Ablaufschritte Arbeitsblöcke Beteiligte

Ermittlung der relevantenUmweltaspekte

Bildung Projektteam Umweltbeauftragte(r)

Ermittlung und Gewichtung derrelevanten Umweltaspekte

Projektteam

Findung der Umweltkennzahlen Aufstellung von Kennzahlen fürdie Erprobung

Projektteam bzw. Fachgesprächezwischen Umweltbeauftragtenund fachlich Verantwortlichen

Probeweise Erhebung derKennzahlen

Mitglieder des Projektteams

Auswahl der Kennzahlen für dasKennzahlensystem

Projektteam bzw. Fachgesprächezwischen Umweltbeauftragtenund fachlich Verantwortlichen

Implementation Organisation der Abläufe,Gestaltung der Berichte undDokumentation

Mitglieder des Projekteams

Anwendung, Zielbildung undregelmäßige Überarbeitung

Kontinuierlich: AnwendungPeriodisch: Setzen von quan-titativen Zielen, systematischeÜberarbeitung.

alle Nutzer, bzw. Projektteamoder Umweltbeauftragte(r)

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 37

LfU-ArbeitsmaterialienUmweltkennzahlentool 5 ; folien.ppt

Relevante Umweltaspekte

Zu berücksichtigen sind also:l Umweltauswirkungen des Standorts

− Emissionen, Abfälle, Risiken, .....− Transporte

l Umweltauswirkungen in der Produktlinie− Rohstoffe, Bauteile− Nutzung− Entsorgung

Ein relevanter Umweltaspekt ist derjenige Bestandteilder Tätigkeiten, Produkte oder Dienstleistungen, derbedeutende Auswirkungen auf die Umwelt hat oderhaben kann.

LfU-ArbeitsmaterialienUmweltkennzahlentool 5 ; folien.ppt

Auswahl der Kennzahlen zur Erprobung

Kriterien:l Wichtigkeit und Beeinflußbarkeit

− relevante Umweltaspekte− Beeinflußbarkeit durch das Verhalten der Mitarbeiter− Analyse der Ist-Situation (ggf. auch wenn keine

Beeinflußbarkeit gesehen wird)

l Relative und absolute Kennzahlen− absolute Größen: tatsächliche Veränderung der

Umweltbelastung− relative Größen: Vergleichbarkeit, Effizienz

l Betrachtungsgegenstände(Unternehmen, Standort, Abteilung, ....)

l Aufwand bei der Datenermittlung

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38 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

LfU-ArbeitsmaterialienUmweltkennzahlentool 5 ; folien.ppt

Organisation der Erprobungsphase

l Verantwortliche Personen für die Ermittlungbestimmen!

l Zeitraum, für den die Kennzahlen gebildetwerden, festlegen!

l Dokumentation− Kennzahlen (Werte, ggf. auch grafisch)− falls nicht offensichtlich: Datenquellen, Berechnung− falls nicht offensichtlich: Nutzung

l Projektteamtreffen zum Zwischenstand− Erfahrungen− Probleme− Zeitplan

LfU-ArbeitsmaterialienUmweltkennzahlentool 5 ; folien.ppt

Auswahl der Kennzahlen für dasUmweltkennzahlensystem

l Aussagekraftl Genauigkeit (ausreichend?)l Beeinflußbarkeit der zugrundeliegenden

Sachverhaltel Ermittlungsfrequenz (monatlich, quartal, ...)l Aufwand bei der regelmäßigen Ermittlungl Verhältnis Nutzen/Aufwand

Gemeinsam mit den zukünftigen Nutzern werdendie probeweise ermittelten Kennzahlen hinsichtlich folgender Kriterien diskutiert:

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 39

LfU-ArbeitsmaterialienUmweltkennzahlentool 5 ; folien.ppt

Implementation

l Grundkonzept für die Ablauforganisation− Zentral oder dezentral− Berichte

l neuer Zeitplanl Erstellung/Anpassung der Berichtel evtl. DV-Anpassung zu Nutzung bereits

vorhandener Datenl Feinplanung Abläufel Umsetzungl Dokumentation

6.3 Zeitplan

Monat 1 Monat 2 Monat 3 Monat 4Nr Arbeitsschritt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 161 Bildung Projektteam

2 Workshop: Ermittlung und Gewichtung derrelevanten Umweltaspekte

3 Workshop: Analyse der Einflußfaktoren

4 Einzelgespräche: Aufstellung vonUmweltkennzahlen für die Erprobung

5 Probeweise Erhebung der Kennzahlen

6 Einzelgespräche: Auswahl der Kennzahlenfür das Kennzahlensystem

7 Entscheidung der Geschäftsführung überweiteren Projektverlauf

8 Anpassung Zeitplan für Einführung

9 Einführung →→ →→

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40 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

6.4 Anleitung Ishikawa-Methode

Die Anleitung wurde von der Druckerei Georg Kohl zur Verfügung gestellt.

Ishikawa - Methode

Vorbereitungen vor dem Workshop:

1. Zwei Pinwände mit Papier bespannen.

2. Für alle Teilnehmer gleichfarbige Filzstifte und max. 60 ovale Karten bereithalten.

3. Für die Moderationsfrage muß aus der Problemstellung ein klarer, eindeutiger “Warum-Satz“gebildet werden.

Ablauf im Workshop

Informationsphase:

1. Hintergrund und graphische Aufteilung des Ursache-Wirkungs-Diagramms erklären.

2. Die Moderationsfrage wortwörtlich vorlesen und evtl. kurz erläutern.

3. Nachfragen, ob die Teilnehmer alles verstanden haben.

4. An alle Teilnehmer die Filzstifte und ovalen Karten austeilen.

5. Information an die Teilnehmer: Pro Karte darf nur ein Thema in einem kurzen Antwortsatzformuliert werden, möglichst nicht nur in ein oder zwei Stichworten. Die Aussage sollte ohneErläuterung verständlich sein.

6. Auffordern, mit dem Kartenschreiben zu beginnen.

Schreibphase:

1. Moderator setzt sich und läßt die Gruppe in Ruhe überlegen und Karten schreiben. KeineKommentare seitens des Moderators.

2. Wenn zwei Drittel der Gruppenmitglieder nicht mehr schreiben, mit dem Einsammeln der Kartenbeginnen, aber noch nicht an die Pinwand stecken.

3. Alle erhaltenen Karten gut durchmischen, das erhöht beim Vorlesen die Spannung.

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 41

Vortragsphase:

1. Nach der Schreibphase werden zuerst die Haupteinflußgrößen Mensch und Methode gesetzt.

2. Jede Karte vorlesen und zur Gruppe hinhalten. Keine Wertung des Moderators.

3. Doppelte Ursachen-Karten dürfen herausgenommen werden!

4. Ähnliche Karten hintereinander hängen (Ursachenketten bilden).

5. Ursachenkarten, die nicht zu Mensch oder Methode passen, auf einer zweiten Pinwand vorgruppieren.

6. Bezeichnungen der anderen Haupteinflußgrößen festlegen wie z.B.:

- Kosten

- Markt

- Wettbewerb

- Transport

- Organisation

- Ausstattung, Maschine, Material (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe)

- Umwelt, Externe Einflüsse (Milieu)

- Werkzeug

7. Prüfen, ob die Einzelursachen bei den jeweiligen Haupteinflußgrößen einzeln bewertbare Ursachen darstellen oder ob sie gemeinsam betrachtet werden müssen. (Frage: Sind dies alles einzelbewertbare Ursachen.?) So ergeben sich die einzeln zu betrachtenden Ursachenketten (Cluster).

8. Durchzählen und numerieren der Ursachenketten/Cluster.

Gewichtungsphase:

1. Bewertungsfrage (z.B. Was läßt sich hiervon leicht lösen? Womit sollen wir beginnen? Wo habenwir die wenigste Erfahrung?) wortwörtlich vorlesen, evtl. kurz erläutern und hinhängen.

2. Klebepunkte an Teilnehmer austeilen. Anzahl zu verteilenden Klebepunkte:Pro Person werden ½ * Anzahl Cluster an Punkten verteilt. Die Klebepunkte sollen möglichstgleichfarbig sein.

3. Teilnehmer auffordern, eine Punktetabelle anzufertigen. Der Moderator macht ein neutralesBeispiel vor. Hinweis darauf, daß Klebepunkte ins Punktfeld geklebt werden müssen. Es dürfenmax. zwei Klebepunkte pro Teilnehmer und Cluster vergeben werden.

4. Gemeinsames Punkten: Punkte an Ursachenketten kleben.

5. Punkte an Ursachenketten mit dickem, roten Filzschreiber auszählen.

6. Punktesumme pro Haupteinflußgröße feststellen.

7. Ergebnisinterpretation gemeinsam mit der Gruppe(Frage: Wie interpretieren Sie das Punkteergebnis?)

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42 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

6.5 Beispiele für Managementkennzahlen

Umsetzung von Politiken und Programmen

• Anzahl der erreichten allgemeinen und spezifischen Umweltziele.

• Anzahl der Organisationseinheiten, die allgemeine und spezifische Umweltkennzahlenerreicht haben.

• Anzahl der Beschäftigten, deren Arbeitsplatzbeschreibungen Umweltanforderungenenthalten.

• Anzahl der umweltbezogenen Weiterbildungsmaßnahmen pro Mitarbeiter.

• Anzahl der Vorschläge von Beschäftigten für Verbesserungen im Umweltbereich

• Anzahl der Lieferanten, die an der EMAS teilnehmen

• Anzahl der Lieferanten, die zu Umweltthemen befragt wurden

• ....

Konformität

• Ausmaß der Einhaltung von behördlichen Bestimmungen in Prozent.

• Anzahl der Nichteinhaltungen behördlicher Bestimmungen.

• Anzahl erledigter / unerledigter Korrekturmaßnahmen.

• Anzahl der Geldbußen, Strafen oder Kosten.

• Anzahl durchgeführter Audits.

• Anzahl der durchgeführten Notfallübungen.

• ....

(In Anlehnung an Entwurf DIN ISO 14 031)

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Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen 43

6.6 Weiterführende Literatur

Leitfäden zum Umweltmanagement

Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU), Verlagsauslieferungder LfU: JVA Mannheim, Druckerei,Herzogenriedstr. 111, 68169 Mannheim,Fax: 0621/ 39 83 70(branchenspezifische Leitfäden zurEinführung eines Umweltmanagementsnach der EG-Öko-Audit-Verordnung)

ForschungstransferUmweltmanagement

Ministerium für Umwelt und VerkehrBaden-Württemberg (Hrsg.),Bestelladresse: Ministerium für Umweltund Verkehr Baden-Württemberg,Postfach 10 34 39, 70029 Stuttgart(Eine Übersicht über wichtigeForschungsprojekte in Baden-Württemberg und die Erfahrungen beiihrer Umsetzung)

DIN/ISO-Normen

Alle DIN/ISO-Normen können entgeltlichüber den Beuth-Verlag, Burggrafenstr. 6,10787 Berlin bezogen werden.(DIN/ISO-14001Umweltmanagementsysteme;DIN/ISO 14031 Umweltleistungs-bewertung, voraussichtlich 1999DIN 33922 Umweltberichte für dieÖffentlichkeit )

Handbuch Umweltcontrolling

BMU/UBA (Hg.), 663 Seiten, 54 DM,Vahlen Verlag.(Umfassendes Einstiegswerk in dasbetriebliche Umweltcontrolling und-management.)

Leitfaden betrieblicheUmweltkennzahlen

BMU/UBA (Hg.), UBA, Bismarckplatz 1,14193 Berlin, 47 Seiten, kostenlos.(Enthält zahlreiche Beispiele fürUmweltkennzahlen)

Umweltmanagement mitUmweltkennzahlen,

Kottmann, Loew, Clausen, 230 Seiten,Vahlen Verlag, München 1999(Überarbeiteter Endbericht zu demForschungsprojekt, in dem dieArbeitsmaterialien entwickelt wurden)

UmweltkennzahlenSeidel, Clausen, Seifert, 250 Seiten,Verlag Vahlen, München 1998.(Wissenschaftliches Fachbuch)

Ökologisches Wirtschaften 2/1996-Umweltkennzahlen für Unternehmen

IÖW/VÖW (Hg.), 41 Seiten, 14,80 DM,Leser- und Abonnentenservice ÖW, Pan-Adress Direkt Marketing,Semmelweisstr. 8, 82152 Planegg.(Sieben Artikel verschaffen eine Übersichtüber verschiedene Kennzahlenprojekte)

Leitfaden Umweltberichterstattung vonFinanzdienstleistern

Verein für Umweltmanagement inBanken, Sparkassen und Versicherungene.V. (Hg.), Wilhelmstr. 25, 53111 Bonn,22 Seiten, 20 DM.(Enthält u.a. einen Standard-Kennzahlensatz für den Bürobetrieb)

LeitfadenUmweltberichte/Umwelterklärungen

Förderkreis Umwelt future e.V. (Hg.),Geschäftsstelle Süd, Rumfordstr. 10,80469 München, 55 Seiten, 35 DM.(Hinweise zur Erstellung und Verbreitungvon Umweltberichten undUmwelterklärungen)

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44 Arbeitsmaterialien zur Einführung von betrieblichen Umweltkennzahlensystemen

6.7 Kontaktadressen

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) gGmbH

Heinz Kottmann, Thomas Loew, Jens ClausenGiesebrechtstr. 1310629 BerlinTel: 030/884 594-0Fax: 030/882 54 39e-Mail: [email protected]://www.ioew.de

Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU)

Werner FrankeReferat 21Postfach 21 07 5276157 KarlsruheTel: 0721/983-14 65Fax: 0721/983-14 14e-Mail: [email protected]://www.uvm.baden-wuertemberg.de/lfu/

Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg

Stefan Gloger, Stefan FreyReferate 22 und 21Kernerplatz 970182 StuttgartTel: 0711/126-26 72 bzw. -26 64Fax: 0711/126-28 81e-Mail: [email protected]://www.uvm.baden-wuertemberg.de