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1 Fachprüfung für Steuerberater Angaben zur Klausurarbeit aus Rechnungsle- gung und externe Finanzberichterstat- tung (WTBG 2017) Dezember 2017

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Fachprüfung für Steuerberater

Angaben zur Klausurarbeit aus Rechnungsle-

gung und externe Finanzberichterstat-tung (WTBG 2017)

Dezember 2017

Page 2: Angaben zur Klausurarbeit aus Rechnungsle- gung und ... und externe Finanzberichterstat-tung (WTBG 2017) Dezember 2017 2 Punkteschema zur Klausurarbeit aus Rechnungslegung und externe

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Punkteschema zur Klausurarbeit aus Rechnungslegung und

externe Finanzberichterstattung

Dezember 2017 (WTBG 2017) Geschäftszahl der Prüfungsarbeit: …………………………

Punkte maximal

Punkte erreicht

1. Erstellen von Jahresabschlüssen / Bilanzierung, Sonderfragen des Jahresabschlusses Beispiel 1.1 15

Beispiel 1.2 35

Beispiel 1.3 20

Beispiel 1.4 20

Beispiel 1.5 20

Gesamt 110

2. Grundzüge der Konzernrechnungslegung Beispiel 2.1 13 Beispiel 2.2 12

Gesamt 25

3. Grundzüge der internationalen Rechnungslegung Beispiel 3.1 15

Beispiel 3.2 10

Beispiel 3.3 10

Gesamt 35

4. Grundzüge der Personalverrechnung Beispiel 4.1 10

Gesamt 10

Notenspiegel 0-107 Nicht bestanden

108-180 Bestanden

Beurteilung:…………………………………………………………………

Datum:…………………………… Unterschrift:………………………………………………

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1. Erstellen von Jahresabschlüssen/Bilanzierung, Sonderfragen des Jahresab-

schlusses 110 Punkte

Beispiel 1.1: Wertsicherungsklausel 15 Punkte

Die Fudge-GmbH hat im Dezember 2015 eine neue, vollautomatisierte Fertigungsstraße erworben und

auch unmittelbar in Betrieb genommen.

Zum 31.12.2015 beläuft sich die diesbezüglich noch offene Kaufpreisschuld auf € 120 000 (Fälligkeit:

Mai 2017), wobei gemäß den vereinbarten Konditionen – zusätzlich zu den gesondert vereinbarten

marktüblichen Zinsen – die noch offene Kaufpreisschuld mit dem monatlichen Verbraucherpreisindex

wertgesichert ist.

Der Jahresabschluss 2016 wird im April 2017 erstellt.

Die Entwicklung des maßgeblichen Verbraucherpreisindex wird wie folgt erwartet:

Dezember 2015 125,9 Punkte

Dezember 2016 127,7 Punkte

Mai 2017 (Schätzung) 129,2 Punkte

Aufgabenstellung:

1. Führen Sie allfällige für den Jahresabschluss 2016 aufgrund der Wertsicherungsklausel erfor-

derliche Buchungen durch. (5 Punkte)

2. Zusatzinformation: Die vereinbarten Konditionen enthalten weiters die Vereinbarung, dass die

noch offene Kaufpreisschuld erst dann wertmäßig angepasst wird, wenn eine zumindest 2%ige

Indexveränderung eintritt.

Führen Sie unter Berücksichtigung der Zusatzinformation allfällige für den Jahresabschluss

2016 aufgrund der Wertsicherungsklausel erforderliche Buchungen durch. (10 Punkte)

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Beispiel 1.2: Ratenkauf 35 Punkte

Die Green-Transport-GmbH erwirbt von einem namhaften Hersteller einen – als besonders umwelt-

freundlich angepriesenen – LKW mit Hybridtechnologie zu folgenden Konditionen mittels Ratenkaufs:

o Übergabe LKW und Fälligkeit erste Rate: 01.07.2016

o halbjährliche Rate: € 16 500 (über einen Zeitraum von 3 Jahren)

o Fälligkeit Raten: jeweils am 01.07. und am 31.12.

o Kalkulationszinssatz: 4 % p.a

o Fälligkeit USt aus dem gesamten Ratenkauf: 01.07.2016

Die wirtschaftliche Nutzungsdauer des LKW beträgt 8 Jahre.

Aufgabenstellung:

Hinweis: Runden Sie Ihre (Zwischen-)Ergebnisse stets auf ganze Zahlen.

1. a) Erstellen Sie einen Tilgungsplan.

b) Nehmen Sie aus Sicht der Green-Transport-GmbH sämtliche für obigen Sachverhalt erfor-

derlichen Buchungen im Jahr 2016 vor und begründen Sie Ihr Vorgehen. (12 Punkte)

2. Zusatzinformation: Im Dezember 2017 wird bekannt, dass der von der Green-Transport-GmbH

erworbene LKW bestimmte Umweltauflagen entgegen den Vereinbarungen nicht erfüllt. An-

hand vergleichbarer Fälle wird zum 31.12.2017 ein beizulegender Wert dieses LKWs iHv

€ 50 000 ermittelt. Die Green-Transport-GmbH rechnet nicht mit einer Schadenersatzleistung

seitens des Herstellers aufgrund dessen massiven finanziellen Schwierigkeiten.

Nehmen Sie aus Sicht der Green-Transport-GmbH sämtliche unter Berücksichtigung der Zu-

satzinformation erforderlichen Buchungen im Jahr 2017 vor und begründen Sie Ihr Vorgehen.

(8 Punkte)

3. Variante zu Aufgabenstellung 2: Der LKW-Hersteller und die Green-Transport-GmbH einigen

sich bei Bekanntwerden des Schadens im Dezember 2017 auf einen vollständigen Nachlass der

letzten Rate. Zum 31.12.2017 beträgt in diesem Fall der beizulegende Wert des LKWs € 70 000.

Nehmen Sie aus Sicht der Green-Transport-GmbH sämtliche für diese Variante im Vergleich zu

Aufgabenstellung 2 abweichenden Buchungen im Jahr 2017 vor und begründen Sie Ihr Vorge-

hen. (15 Punkte)

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Beispiel 1.3: Urlaubsrückstellung 20 Punkte

Für die seit Jahren in der XYZ-AG beschäftigten Angestellten A, B und C sind der Urlaubskartei folgende

Informationen zu entnehmen:

Arbeitnehmer noch offene Urlaubstage aus Vorjahren konsumierte Urlaubstage 2016

A 10 40

B 7 32

C 13 36

Der laufende monatliche Bruttobezug (jeweils inklusive € 400 Überstundenpauschale) beträgt für:

A: € 3 200

B: € 2 700

C: € 3 800

Jährlich werden pro Arbeitnehmer noch 2 Sonderzahlungen jeweils in Höhe des laufenden monatli-

chen Bruttobezugs abgerechnet.

Die XYZ-AG rechnet mit 18 Arbeitstagen pro Monat.

Es wird mit 29 % Lohnnebenkosten gerechnet.

Der Urlaubsanspruch beträgt 25 Arbeitstage p.a. (entsteht jeweils am 01.01. eines Jahres, unabhängig

vom Eintrittsdatum).

Bisheriger Buchungsstand: Der Stand der url Urlaubsrückstellung zum 31.12.2015 betrug € 8 000, der

strl entsprechende Wert war € 7 500.

Aufgabenstellung:

Nehmen Sie alle für obigen Sachverhalt erforderlichen Buchungen inkl allfälliger MWR für das Jahr

2016 vor.

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Beispiel 1.4: Produktionsmaschine 20 Punkte

Am 01.05.X1 erwarb das Produktionsunternehmen X-GmbH eine Produktionsmaschine um

€ 1 000 000 netto, welche sie unmittelbar in Betrieb nahm (geschätzte Nutzungsdauer: 25 Jahre, es

wird monatsgenau linear abgeschrieben).

Anfang X5 stellt sich heraus, dass die ursprünglich geschätzte Nutzungsdauer durch nicht sachgerechte

Handhabung der Produktionsmaschine in den ersten vier Nutzungsjahren bedeutsam reduziert wurde;

dementsprechend kann die Anlage ab Jänner X5 voraussichtlich nur noch 12 Jahre im Unternehmen

genutzt werden.

Der Wiederbeschaffungspreis einer gleichen Produktionsanlage (gleiches Alter und Zustand) beträgt

zum 31.12.X5 € 490 000 netto (zuzüglich erwartete Anschaffungsnebenkosten von € 10 000 netto).

Weiters wird ab dem Geschäftsjahr X5 die ursprünglich erwartete durchschnittliche Auslastung dauer-

haft reduziert. Die Unternehmensleitung geht davon aus, dass durch die eingeschränkte Nutzbarkeit

ein Wertabschlag von 20 % der Wiederbeschaffungskosten gerechtfertigt ist.

Im Juli X6 wird beschlossen, dass die Produktionsmaschine in der X-GmbH nicht mehr wirtschaftlich

einsetzbar ist und sie wird daher zum 01.11.X6 um € 400 000 netto veräußert.

Aufgabenstellung:

Nehmen Sie alle für obigen Sachverhalt erforderlichen Buchungen inkl allfälliger MWR für die Jahre X5

und X6 aus Sicht der X-GmbH vor. Begründen Sie Ihr Vorgehen.

Lösungshinweis: Der Jahresabschluss per 31.12.X4 ist bereits erstellt und folglich nicht mehr anzupas-

sen.

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Beispiel 1.5: aktienbasierte Vergütung und eigene Anteile 20 Punkte

Das Eigenkapital der X-AG besteht aus folgenden Komponenten:

Grundkapital: 1 Mio Stück Aktien mit einem Nennbetrag von 1 € je Aktie

gebundene Kapitalrücklage: 100 000 €

freie Gewinnrücklage: 5 000 000 €

Um den 50 leitenden Mitarbeitern der X-AG einen höheren Leistungsanreiz zu bieten, wird zum

31.12.X1 ein neues Prämienmodell vereinbart: Jeder leitende Mitarbeiter erhält 1 000 Stück Optionen

für den Erwerb von je einer Aktie der X-AG zum 31.12.X4 (Ausübungsdatum) zum Börsenkurs vom

Stichtag 31.12.X1 (Ausübungspreis). (Da die Gehälter aller betroffenen Mitarbeiter über der Höchst-

bemessungsgrundlage zur Sozialversicherung liegen, ist aus Sicht der X-AG vereinfachend mit keinen

Lohnnebenkosten zu rechnen. Weiters ist § 20 Abs 1 Z 7 EStG vereinfachend zu vernachlässigen.)

Um die Aktienoptionen bedienen zu können, erwirbt die X-AG Anfang Dezember X1 50 000 Stück ei-

gene Aktien zum Kurs von 8,40 € je Aktie. An Kaufspesen fallen 900 € an.

Folgende weitere Informationen sind bzgl der einzelnen Jahre gegeben:

Zum 31.12.X1 wird angenommen, dass 20 % der betroffenen Mitarbeiter das Unternehmen vor Ablauf der drei Jahre verlassen.

Zum 31.12.X2 haben fünf Mitarbeiter gekündigt, insgesamt wird weiterhin mit einem vorzeitigen Ausscheiden von Mitarbeitern iHv 20 % gerechnet.

Zum 31.12.X3 haben vier weitere Mitarbeiter gekündigt und es wird mit drei weiteren Kündigun-gen gerechnet.

Zum 31.12.X4 haben dann tatsächlich zwei weitere Mitarbeiter gekündigt.

Alle zum 31.12.X4 berechtigten Mitarbeiter üben ihre Optionen aus, wobei die Zahlung des Aus-übungspreises und die Zuteilung der Aktien aus dem Bestand der eigenen Aktien im Jänner X5 erfolgt. Bei der X-AG fallen Spesen in Höhe von 2 000 € an.

Der Börsenkurs je Aktie und der Wert pro Option (unter Berücksichtigung der Bedingung bzgl Fälligkeit

der Vergütung als auch der Kursentwicklung) betragen wie folgt:

Datum Börsenkurs in € je Aktie Wert pro Option

31.12.X1 8,60 € 1,8 €

31.12.X2 8,10 € 1,6 €

31.12.X3 9,60 € 2,4 €

31.12.X4 10,70 €

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Bisheriger Buchungsstand anlässlich der Anschaffung der eigenen Aktien:

(2) eigene Anteile 420 000

an (2) Zahlungsmittelkonto 420 000

(7) sonstiger Aufwand 900

an (2) Zahlungsmittelkonto 900

Aufgabenstellung:

Nehmen Sie alle noch erforderlichen Buchungen für den Erwerb bzw Verkauf der eigenen Aktien sowie

alle erforderlichen Buchungen aus dem aktienbasierten Vergütungsprogramm in den Jahren X1 bis X5

vor.

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2. Grundzüge der Konzernrechnungslegung 25 Punkte

Beispiel 2.1: Zwischenergebniseliminierung 13 Punkte

Die M-AG hat im April X1 eine nicht mehr benötigte, sechs Jahre alte Maschine (ursprüngliche Nut-

zungsdauer 10 Jahre) an die 100 %-Tochter T-AG zu fremdüblichen Konditionen verkauft.

Folgende weitere Informationen stehen bzgl dieser Maschine zur Verfügung:

ursprüngliche Anschaffungskosten: 1 000 000 €

Restbuchwert zum 1.1.X1: 400 000 €

Verkaufspreis an die T-AG: 500 000 €

geschätzte Restnutzungsdauer aus Sicht der T-AG: 4 Jahre

Der Steuersatz beträgt für beide Unternehmen 25 %, bei beiden Unternehmen kommt im Jahresab-

schluss sowie auch im Konzernabschluss die Halbjahresregel zur Anwendung, Abschreibungen werden

indirekt gebucht.

Aufgabenstellung:

Nehmen Sie die Konsolidierungsbuchungen X1 und X2 einschließlich der Buchungen für latente Steu-

ern vor.

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Beispiel 2.2: Schuldenkonsolidierung 12 Punkte

Am 1.10.X1 gewährt die M-AG ihrer 100 %igen Tochtergesellschaft T-AG ein fremdüblich ausgestalte-

tes Darlehen iHv 1 000 000 € mit einer Laufzeit von 10 Jahren.

Das Darlehen wird mit 3 % verzinst, die Zinsen werden jeweils jährlich im Voraus bezahlt.

Zum 31.12.X1 nimmt die M-AG eine Wertberichtigung der Darlehensforderung (durch eine unvorher-

gesehene Krise im Hauptabsatzmarkt der T-AG) um 200 000 € vor.

Im Jahr X2 bleibt die Wertberichtigung in unveränderter Höhe bestehen.

Aufgabenstellung:

Hinweis: Latente Steuern sind zu vernachlässigen.

Ermitteln Sie für obigen Sachverhalt alle erforderlichen Konsolidierungsbuchungen für den UGB-Kon-

zernabschluss der M-AG zum 31.12.X1 sowie zum 31.12.X2.

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3. Grundzüge der internationalen Rechnungslegung 35 Punkte

Beispiel 3.1: Umsatzerfassung IFRS 15 Punkte

Die X-AG hat einen Auftrag zur Errichtung einer Fertigungsanlage, bei dem die Kriterien zur Umsatzre-

alisierung im Zeitablauf gemäß IFRS 15 erfüllt sind, übernommen:

o Die Auftragssumme beträgt 2 Mio €.

o Lt Projektbudget sollen folgende Kosten anfallen:

im ersten Jahr 600 000 €,

im zweiten Jahr 900 000 €,

im dritten Jahr 300 000 €.

Die Messung des Fertigstellungsgrads erfolgt nach der Cost-to-Cost-Methode.

Aufgabenstellung:

1. Ermitteln Sie für den IFRS-Abschluss der X-AG:

die erfassten Umsatzerlöse und die Auswirkungen auf das Ergebnis vor Steuern aus

diesem Auftrag in den Jahren 1 bis 3;

den Bilanzposten für den Vertragsvermögenswert am Ende des ersten bzw zweiten

Jahres. (7 Punkte)

2. Zusatzinformation: Zum Ende des zweiten Jahres stellt sich heraus, dass die Kosten im dritten

Jahr statt der ursprünglich geplanten 300 000 € nunmehr 450 000 € betragen werden.

Ermitteln Sie unter Berücksichtigung der Zusatzinformation für den IFRS-Abschluss der X-AG:

die erfassten Umsatzerlöse und die Auswirkungen auf das Ergebnis vor Steuern aus

diesem Auftrag in den Jahren 1 bis 3;

den Bilanzposten für den Vertragsvermögenswert am Ende des ersten bzw zweiten

Jahres. (8 Punkte)

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Beispiel 3.2: Sachanlagen IFRS - Gebäude 10 Punkte

Zum 31.12.X1 hält die X-AG folgende Gebäude:

o ein Bürogebäude, das selbst genutzt wird.

o eine Lagerhalle: Im Jänner X1 hat die X-AG die Lagerhalle günstig erworben, die sie aktuell

nicht selbst benötigt und daher vermietet. Bis Ende des Jahres konnte ein langfristiger Miet-

vertrag abgeschlossen werden, der Barwert der zukünftigen Mieterlöse (abzüglich erwarteter

Instandhaltungskosten) beträgt zum 31.12.X1: 1 050 000 €.

o ein am 1. Oktober X1 erworbenes Logistikgebäude, das selbst genutzt wird.

Folgende weitere Informationen stehen bzgl dieser Gebäude zur Verfügung:

Bürogebäude Lagerhalle Logistikgebäude

Anschaffungskosten inkl Nebenkosten 5 600 000 € 800 000 € 1 400 000 €

geschätzte Nutzungsdauer 40 Jahre 20 Jahre 25 Jahre

Buchwert zum 1.1.X1 3 220 000 €

Fair Value zum 31.12.X1 3 000 000 € 1 400 000 €

Die X-AG wendet das Fair-Value-Modell gemäß IAS 40.30 an. Die Neubewertungsmethode gemäß

IAS 16 findet keine Anwendung. Ertragsteuern sind nicht zu beachten.

Aufgabenstellung:

Ermitteln Sie alle erforderlichen Buchungen (einschließlich der Anschaffung der Lagerhalle und des

Logistikgebäudes) für obige Sachverhalte für den IFRS-Abschluss der X-AG im Jahr X1.

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Beispiel 3.3: Wertpapiere IFRS 10 Punkte

Die X-AG erwirbt am 1.12.X1 eine Staatsanleihe, folgende Informationen stehen diesbezüglich zur Ver-

fügung:

o Nennwert und Rückzahlungsbetrag: 400 000 €

o Ausgabepreis: 422 000 €

o Ankaufsspesen: 2 000 €

o Laufzeit: 10 Jahre

o Zinssatz: 3 % p.a.

(Die Zinsen werden jeweils am 30.11. für ein Jahr im Nachhinein bezahlt.)

o Börsekurs der Anleihe zum 31.12.: 103 %

o geschätzte Wertminderung über die Gesamtlaufzeit: Null

Die Anwendung der Effektivzinsmethode erfolgt bei der X-AG vereinfachend durch eine lineare Vertei-

lung aller relevanten Beträge über die Laufzeit, da der Unterschied zur exakten Berechnung als unwe-

sentlich angesehen wird.

Aufgabenstellung:

1. Zusatzinformation: Die Anleihe soll zu Handelszwecken gehalten werden.

Ermitteln Sie unter Berücksichtigung der Zusatzinformation alle erforderlichen Buchungen für

obigen Sachverhalt für den IFRS-Abschluss der X-AG im Jahr X1. (5 Punkte)

2. Zusatzinformation: Die Anleihe soll ausschließlich zur Vereinnahmung von Zins- und Tilgungs-

zahlungen dienen und soll daher bis zur Endfälligkeit gehalten werden. Etwaige Wahlrechte zur

Bilanzierung mit dem Fair Value sollen nicht in Anspruch genommen werden.

Ermitteln Sie unter Berücksichtigung der Zusatzinformation alle erforderlichen Buchungen für

obigen Sachverhalt für den IFRS-Abschluss der X-AG im Jahr X1. (5 Punkte)

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4. Grundzüge der Personalverrechnung 10 Punkte

Beispiel 4.1: Theoriefrage 10 Punkte

Aufgabenstellung:

Nennen Sie die wesentlichen Charakteristika eines freien Dienstvertrags.

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Fachprüfung für Steuerberater

Lösung zur Klausurarbeit aus Rechnungsle-

gung und externe Finanzberichterstat-tung (WTBG 2017)

Dezember 2017

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Punkteschema zur Klausurarbeit aus Rechnungslegung und

externe Finanzberichterstattung

Dezember 2017 (WTBG 2017) Geschäftszahl der Prüfungsarbeit: …………………………

Punkte maximal

Punkte erreicht

1. Erstellen von Jahresabschlüssen / Bilanzierung, Sonderfragen des Jahresabschlusses Beispiel 1.1 15

Beispiel 1.2 35

Beispiel 1.3 20

Beispiel 1.4 20

Beispiel 1.5 20

Gesamt 110

2. Grundzüge der Konzernrechnungslegung Beispiel 2.1 13 Beispiel 2.2 12

Gesamt 25

3. Grundzüge der internationalen Rechnungslegung Beispiel 3.1 15

Beispiel 3.2 10

Beispiel 3.3 10

Gesamt 35

4. Grundzüge der Personalverrechnung Beispiel 4.1 10

Gesamt 10

Notenspiegel 0-107 Nicht bestanden

108-180 Bestanden

Beurteilung:…………………………………………………………………

Datum:…………………………… Unterschrift:………………………………………………

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1. Erstellen von Jahresabschlüssen/Bilanzierung, Sonderfragen des Jahresab-

schlusses 110 Punkte

Lösung Beispiel 1.1: Wertsicherungsklausel 15 Punkte

Aufgabenstellung 1 (Punkte: 5)

Ermittlung Restschuld am 31.12.2016 = 𝑅𝑒𝑠𝑡𝑠𝑐ℎ𝑢𝑙𝑑

𝐼𝑛𝑑𝑒𝑥 12/2015∗ 𝐼𝑛𝑑𝑒𝑥 12/2016 = 121 715,65

Verb aus L+L (31.12.2016) 121 715,65

Verb aus L+L (31.12.2015) 120 000,00

Werterhöhung 1 715,65

31.12.2016 (7) sonstiger betrieblicher Aufwand 1 715,65

an (3) Verbindlichkeiten aus L+L 1 715,65

Aufgabenstellung 2 (Punkte: 10)

Ermittlung Mindestindexänderung = 𝐼𝑛𝑑𝑒𝑥12/2016−𝐼𝑛𝑑𝑒𝑥 12/2015

𝐼𝑛𝑑𝑒𝑥 12/2015= 1,43 %

Da die Mindestindexänderung zum 31.12.2015 kleiner als 2 % ist, ist die Verbindlichkeit aus L+L nicht

aufzuwerten.

Nachdem jedoch bis zur Fälligkeit im Mai 2017 eine Erhöhung der Mindestindexänderung um mehr

als 2 % wahrscheinlich ist (lt Prognose iHv 2,62 %), ist eine RSt für ungewisse Verbindlichkeiten ent-

sprechend der bis zum 31.12.2016 (realisierten) Wertsteigerung anzusetzen.

31.12.2016 (7) sonstiger betrieblicher Aufwand 1 715,65

an (3) RSt für ungewisse Verbindlichkeiten1 1 715,65

Eine Abzinsung der RSt hat nicht zu erfolgen, da die RSt eine Restlaufzeit (Dez 2016 bis Mai 2017) von

weniger als einem Jahr aufweist.

(gesamt: 15)

1 Eine Verbindlichkeit ist auch denkbar.

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Lösung Beispiel 1.2: Ratenkauf 35 Punkte

Aufgabenstellung 1

Der LKW ist gem § 203 Abs 2 UGB mit den Anschaffungskosten, die allerdings keine Finanzierungskos-

ten umfassen, zu aktivieren, dh der LKW wird mit dem Barwert der Ratenzahlungen eingebucht. Die

laufenden Ratenzahlungen sind jeweils in einen Zins- und Tilgungsanteil aufzuteilen. (Punkte: 2)

Berechnung Barwert mittels HP (2 Raten p.a., vorschüssig, 6 Raten, 4 %, 16 500 Rate): 94 272

Datumoffene

VerbindlichkeitRate Zinsen Tilgung

01.07.2016 94 272 16 500 0 16 500

31.12.2016 77 772 16 500 1 555 14 945

01.07.2017 62 828 16 500 1 257 15 243

31.12.2017 47 584 16 500 952 15 548

01.07.2018 32 036 16 500 641 15 859

31.12.2018 16 176 16 500 324 16 176 (Punkte: 3)

Aktivierung LKW, Zahlung USt und Rate Nr 1:

01.07.2016: (0) Fuhrpark 94 272

(2) VSt 19 800

an (2) Bank 36 300

an (3) Verbindlichkeiten aus L+L 77 772 (Punkte: 4)

Rate Nr 2 und pAvA:

Halbjahresabschreibung: 94 272 Anschaffungskosten / 8 Jahre Nutzungsdauer / 2 = 5 892

31.12.2016: (3) Verbindlichkeiten aus L+L 14 945

(8) Zinsaufwand 1 555

an (2) Bank 16 500

(7) pAvA 5 892

an (0) Fuhrpark 5 892 (Punkte: 3)

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Aufgabenstellung 2

Rate Nr 3 und 4, pAvA:

01.07.2017: (3) Verbindlichkeiten aus L+L 15 243

(8) Zinsaufwand 1 257

an (2) Bank 16 500

31.12.2017: (3) Verbindlichkeiten aus L+L 15 548

(8) Zinsaufwand 952

an (2) Bank 16 500

(7) pAvA 11 784

an (0) Fuhrpark 11 784 (Punkte: 5)

apAvA:

Gemäß Zusatzinformation liegt eine voraussichtlich dauernde Wertminderung vor, sodass aufgrund

§ 204 Abs 2 UGB eine außerplanmäßige Abschreibung vorzunehmen ist. (Punkte: 1)

Vergleichswert 31.12.2017 50 000

- Buchwert 31.12.2017 - 76 596

= apAvA 26 596

31.12.2017: (7) apAvA 26 596

an (0) Fuhrpark 26 596 (Punkte: 2)

Aufgabenstellung 3

Der Nachlass einer Rate im Dezember 2017 stellt eine nachträgliche Minderung der ursprünglichen

Anschaffungskosten dar, dementsprechend sind sowohl die Anschaffungskosten als auch die zugehö-

rige Verbindlichkeit abzustocken. Die Differenz aus der höheren Reduktion der Verbindlichkeit iHv

€ 15 860 im Vergleich zur Reduktion der Anschaffungskosten iHv € 14 944 beruht darauf, dass der ge-

währte Nachlass auch die Zinskomponente iHv € 916 (= 15 860 – 14 944) umfasst. (Punkte: 2)

01.07.2016:

ursprünglicher Barwert Anschaffungskosten (AK) 94 272

- Barwert AK neu (2 Raten p.a., vorschüssig, 5 Raten, 4 %, 16 500 Rate) - 79 328

= Abstockung AK LKW 14 944

20 % VSt von Summe der Leasingraten alt 19 800

- 20 % VSt von Summe der Leasingraten neu 16 500

= Korrektur VSt 3 300

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6

31.12.2017:

ursprünglich offene Verbindlichkeit 32 036

- tatsächlich offene Verbindlichkeit nach Nachlass letzte Ratenzahlung - 16 176

= Abstockung Verbindlichkeit 15 860

ursprünglicher Barwert AK 01.07.2016 94 272

- ½ pAvA 2016 - 5 892

= Restbuchwert 31.12.2016 88 380

- Minderung AK - 14 944

= Restbuchwert neu 73 436

- pAvA 2017 (73 436 / 7,5 Jahre Restnutzungsdauer) - 9 791

= Buchwert LKW 31.12.2017 63 644

Vergleichswert 31.12.2017 (vgl Aufgabenstellung 2) 70 000

Verbuchung nachträgliche Reduktion Anschaffungskosten/Verbindlichkeit, VSt, pAvA neu:

31.12.2017: (3) Verbindlichkeiten aus L+L 15 860

an (0) Fuhrpark 14 944

an (8) sonstige finanzielle Erträge 916

(3) Verbindlichkeiten aus L+L 3 300

an (2) VSt 3 300

(7) pAvA 9 791

an (0) Fuhrpark 9 791 (Punkte: 10)

Eine außerplanmäßige Abschreibung ist in diesem Fall nicht vorzunehmen, da – nach Minderung der

Anschaffungskosten – zum 31.12.2017 der Buchwert des LKW iHv € 63 644 unter dem beizulegenden

Wert iHv € 70 000 liegt. (Punkte: 3)

(gesamt: 35)

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7

Lösung Beispiel 1.3: Urlaubsrückstellung 20 Punkte

UGB (Punkte: 10)

A: Urlaubsvorgriff von 5 Tagen (= 10 + 25 - 40)

Bruttobezug für 5 Urlaubstage 1 037,04 [(3 200 * 14) / (18 * 12) * 5]

Lohnnebenkosten (29 %) 300,74

ARA 1 337,78

B: kein offener Resturlaub, 0 Tage (= 7 + 25 - 32)

C: offener Resturlaub von 2 Tagen (= 13 + 25 - 36)

Bruttobezug für 2 Urlaubstage 492,59 [(3 800 * 14) / (18 * 12) * 2]

Lohnnebenkosten (29 %) 142,85

url RSt Soll 635,44

url RSt Ist 8 000,00

url aufzulösen 7 364,56

StR (Punkte: 6)

Nach VwGH 12.1.1993, 92/14/0165, erfolgt keine Berücksichtigung der Leistungstage sondern des ge-

samten Lohnzahlungszeitraums, dh der Divisor ist 260.

A: Urlaubsvorgriff von 5 Tagen

Gehalt für 5 Werktage [(3 200 * 14) / 260 * 5] 861,54

LNK (29 %) 249,85

Entgelt für 5 Arbeitstage = strl Abgrenzung 1 111,39

MWR: 1 337,78 – 1 111,39 = - 226,39

C: offener Resturlaub von 2 Tagen

Gehalt für 2 Werktage [(3 800 * 14) / 260 * 2] 409,23

LNK (29 %) 118,68

Entgelt für 2 Arbeitstage = strl RSt Soll 527,91

strl RSt Ist 7 500,00

strl aufzulösen 6 972,09

MWR: 7 364,56 – 6 972,09 = - 392,47

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8

Werden Urlaubsvor- und -rückgriffe unsaldiert verbucht, so ist zunächst ein aktiver Rechnungsabgren-zungsposten iHd Vorgriffs des Arbeitnehmers A zu verbuchen. Da die Urlaubsrückstellung auch in die-sem Fall gesunken ist, ist sie anteilig aufzulösen. Um dem Grundsatz der Einzelbewertung zu entspre-chen, ist die Verbuchung wie folgt vorzunehmen:

31.12.2016: (2) aktiver Rechnungsabgrenzungsposten 1 337,78

an (6) Gehaltsaufwand 1 037,04

an (6) gesetzlicher Sozialaufwand 300,74

MWR: - 226,39

(3) RSt für nicht konsumierten Urlaub 7 364,56

an (6) Gehaltsaufwand 5 708,96

an (6) gesetzlicher Sozialaufwand 1 655,60

MWR: - 392,47

(Punkte: 4)

(gesamt: 20)

Alternativlösung:

Werden Urlaubsvor- und -rückgriffe zunächst saldiert und dann erst verbucht, so ergibt sich in der Gesamtbe-trachtung ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten und folglich ist die bereits bestehende Urlaubsrückstellung aufzulösen. Die Saldierung wird zwar in der Praxis häufig vorgenommen, steht jedoch im Widerspruch zum Ver-rechnungsverbot gem § 196 Abs 2 UGB und darf nur dann erfolgen, wenn es sich um Beträge von untergeordneter Bedeutung handelt.

31.12.2016: (2) aktiver Rechnungsabgrenzungsposten 702,34

an (6) Gehaltsaufwand 544,45

an (6) gesetzlicher Sozialaufwand 157,89

MWR: - 118,86

(3) RSt für nicht konsumierten Urlaub 8 000,00

an (6) Gehaltsaufwand 6 201,55

an (6) gesetzlicher Sozialaufwand 1 798,45

MWR: - 500

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Lösung Beispiel 1.4: Produktionsmaschine 20 Punkte

Jahr X5: (Punkte: 10)

UGB:

Anschaffungskosten 1 000 000,00

– bisherige pAvA (01.05.X1 – 31.12.X4) − 146 666,67

(1 000 000 / 25 / 12 * 44)

= Restbuchwert zum 01.01.X5 853 333,33

– pAvA X5 − 71 111,11

(853 333,33 / 12)

= Restbuchwert Ende X5 782 222,22

Wiederbeschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten 500 000,00

– Wertabschlag (20 %)1) − 100 000,00

= beizulegender Wert gem § 189a Z 3 UGB zum 31.12.X5 400 000,00

Vergleich mit Restbuchwert 31.12.X5 782 222,22

= apAvA2) 382 222,22

1) Die besonderen Nutzungsmöglichkeiten im Unternehmen sind zu berücksichtigen, weswegen durch die eingeschränkte Nutzbarkeit ein Wertabschlag iHv 20 % vorzunehmen ist.

2) Aufgrund einer dauerhaften Wertminderung muss zwingend außerplanmäßig auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben werden (§ 204 Abs 2 UGB).

StR: Nach § 7 Abs 2 EStG ist die strl AfA zwingend nach der Halbjahresregelung zu ermitteln (pro-rata-temporis-Abschreibung unzulässig):

AK 1 000 000,00

– bisherige AfA − 160 000,00

(1 000 000 / 25 * 4)

= strl Restbuchwert zum 01.01.X5 840 000,00

– Teilwert (= beizulegender Wert) 31.12.X5 − 400 000,00

= TWA 31.12.X53) 440 000,00

Vergleich mit url Abschreibung (pAvA + apAvA) 453 333,33

= MWR + 13 333,33

3) Hinweis: Gem EStR 2000, Rz 3112, schließt eine Teilwertabschreibung eine AfA im selben Wirtschafts-jahr aus. Eine Aufschlüsselung der MWR im Jahr X5 in jene resultierend aus der AfA (= strl Restbuchwert 840 000 / 12 = 70 000 → MWR: + 1 111,11) und in jene aus der TWA (= 770 000 – 400 000 → MWR: + 12 222,22) ist jedoch ebenfalls als richtig zu werten. 31.12.X5: (7) pAvA 71 111,11

(7) apAvA 382 222,22

An (0) Maschine 453 333,33

MWR: + 13 333,33

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Jahr X6: (Punkte: 10)

UGB:

Restbuchwert 31.12.X5 (nach apAvA) 400 000,00

− pAvA X6 (01.01.X6 – 01.11.X6) − 30 303,03 (400 000 / 11 / 12 * 10)

= Restbuchwert 01.11.X6 369 696,97

Veräußerungserlös 400 000,00

= url Veräußerungsgewinn 30 303,03

StR:

UGB MWR

strl Restbuchwert zum 01.01.X6 400 000,00

− AfA X6 (400 000 / 11) – 36 363,64

pAvA X6 30 303,03 - 6 060,61

strl Restbuchwert bei Abgang 363 636,36

Vergleich mit Veräußerungserlös 400 000,00

= strl Veräußerungsgewinn 36 363,64 url VG 30 303,03 + 6 060,61

Summe MWR 0

01.11.X6: (7) pAvA 30 303,03

An (0) Maschine 30 303,03

(2) ZMK 480 000,00

an (4) Erlöse aus dem Abgang von Anlagen 400 000,00

an (3) Umsatzsteuer 80 000,00

(7) Buchwert abgegangener Anlagen 369 696,97

An (0) Maschine 369 696,97

(4) Erlöse aus dem Abgang von Anlagen 400 000,00

An (4) Erträge aus dem Abgang von Anlagen 400 000,00

(4) Erträge aus dem Abgang von Anlagen 369 696,97

An (7) Buchwert abgegangener Anlagen 369 696,97

MWR: 0

(gesamt: 20)

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11

Lösung Beispiel 1.5: aktienbasierte Vergütung und eigene Anteile 20 Punkte

Dezember X1:

(9) Grundkapital – Eigene Anteile 50 000

(9) freie Gewinnrücklage 370 000

an (2) eigene Anteile 420 000 (Punkte: 2)

(9) freie Gewinnrücklage 50 000

an (9) gebundene Kapitalrücklage 50 000 (Punkte: 2)

31.12.X1:

Keine Buchung. (= Obwohl die Zusage bereits zum 31.12.X1 erfolgte, ist keine Buchung erforderlich, da

mangels abgelaufenem Erdienungszeitraum noch kein Personalaufwand angefallen ist).

31.12.X2: 40 Mitarbeiter * 1 000 Optionen * 1,80 € * 1/3 Planablauf = 24 000

(6) Personalaufwand 24 000

an (9) Optionsrücklage 24 000 (Punkte: 3)

31.12.X3: 38 Mitarbeiter * 1 000 Optionen * 1,80 € * 2/3 Planablauf = 45 600 – 24 000 = 21 600

(6) Personalaufwand 21 600

an (9) Optionsrücklage 21 600 (Punkte: 2)

31.12.X4: 39 Mitarbeiter * 1 000 Optionen * 1,80 € * 3/3 Planablauf = 70 200 – 45 600 = 24 600

(6) Personalaufwand 24 600

an (9) Optionsrücklage 24 600 (Punkte: 2)

Jänner X5:

39 Mitarbeiter * 1 000 Optionen * 8,60 € = 335 400 (davon 39 000 Nennwert; davon [8,6 – 8,4] = 0,2 *

39 000 gebundene Kapitalrücklage)

(2) Zahlungsmittel 335 400

an (9) Grundkapital – Eigene Anteile 39 000

an (9) freie Rücklage 288 600

an (9) gebundene Kapitalrücklage 7 800 (Punkte: 5)

(9) gebundene Kapitalrücklage 39 000

an (9) freie Rücklage 39 000 (Punkte: 1)

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(9) Optionsrücklage 70 200

an (9) gebundene Kapitalrücklage 70 200 (Punkte: 2)

(7) sonstiger Aufwand 2 000

an (2) Zahlungsmittelkonto 2 000 (Punkte: 1)

(gesamt: 20)

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13

2. Grundzüge der Konzernrechnungslegung 25 Punkte

Lösung Beispiel 2.1: Zwischenergebniseliminierung 13 Punkte

31.12.X1:

(0) Maschinen 500 000

(4) Erträge aus dem Abgang von Anlagen 150 000

an (0) kumulierte Abschreibungen 575 000

an (7) pAvA 75 000 (Punkte: 4)

(2) aktive latente Steuern 18 750

an (8) Ertragsteueraufwand 18 750 (Punkte: 2)

31.12.X2:

(0) Maschinen 500 000

(9) Ergebnisvortrag 75 000

an (0) kumulierte Abschreibungen 550 000

an (7) pAvA 25 000 (Punkte: 4)

(2) aktive latente Steuern 12 500

(8) Ertragsteueraufwand 6 250

an (8) Ergebnisvortrag 18 750 (Punkte: 3)

(gesamt: 13)

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Lösung Beispiel 2.2: Schuldenkonsolidierung 12 Punkte

31.12.X1

(3) Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen 1 000 000

an (0) Ausleihungen an verbundene Unternehmen 800 000

an (8) sonstiger Aufwand Finanzanlagen 200 000 (Punkte: 3)

(8) Zinsertrag 7 500

an (8) Zinsaufwand 7 500 (Punkte: 1)

(3) passive Rechnungsabgrenzung 22 500

an (2) aktive Rechnungsabgrenzung 22 500 (Punkte: 2)

31.12.X2

(3) Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen 1 000 000

an (0) Ausleihungen an verbundene Unternehmen 800 000

an (9) Ergebnisvortrag 200 000 (Punkte: 3)

(8) Zinsertrag 30 000

an (8) Zinsaufwand 30 000 (Punkte: 1)

(3) passive Rechnungsabgrenzung 22 500

an (2) aktive Rechnungsabgrenzung 22 500 (Punkte: 2)

(gesamt: 12)

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3. Grundzüge der internationalen Rechnungslegung 35 Punkte

Lösung Beispiel 3.1: Umsatzerfassung IFRS 15 Punkte

Aufgabenstellung 1: (Punkte: 7)

(31.12.) X1 (31.12.) X2 X3

Fertigstellungsgrad 33,33 % 83,33 % 100 %

Umsatzerlöse (€) 666 667 1 000 000 333 333

Ergebnis vor Steuern (€) 66 667 100 000 33 333

Vertragsvermögenswert (€) 666 667 1 666 667

Aufgabenstellung 2: (Punkte: 8)

Der Fertigstellungsgrad X2 errechnet sich:

angefallene Kosten 1 500 000 / korrigierte Gesamtkosten 1 950 000 = 76,92%.

Daraus ergibt sich ein Vermögenswert von 1 538 462 (2 000 000 x 76,92 %) und ein Umsatz von 871 795

(1 538 462 – 666 667):

(31.12.) X1 (31.12.) X2

X3

Fertigstellungsgrad 33,33 % 76,92 % 100 %

Umsatzerlöse (€) 666 667 871 795 461 538

Ergebnis vor Steuern (€) 66 667 -28 205 11 538

Vertragsvermögenswert (€) 666 667 1 538 462

(gesamt: 15)

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Lösung Beispiel 3.2: Sachanlagen IFRS - Gebäude 10 Punkte

Bürogebäude: (Eigennutzung: nach IAS 16 planmäßig abzuschreiben) (Punkte: 3)

planmäßige Abschreibung 140 000

an Gebäude 140 000

Wertminderung 80 000

an Gebäude 80 000

Lagerhalle: (Vermietung, daher IAS 40; laut Angabe Fair-Value-Model) (Punkte: 4)

Als Finanzinvestition gehaltene Gebäude 800 000

an Zahlungsmittelkonto bzw Verbindlichkeit 800 000

Als Finanzinvestition gehaltene Gebäude 250 000

an Erträge Wertsteigerung Finanzinvestitionen 250 000

Logistikgebäude: (Eigennutzung: nach IAS 16 planmäßig abzuschreiben) (Punkte: 3)

Gebäude 1 400 000

an Zahlungsmittelkonto bzw Verbindlichkeit 1 400 000

planmäßige Abschreibung 14 000

an Gebäude 14 000

(gesamt: 10)

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Lösung Beispiel 3.3: Wertpapiere IFRS 10 Punkte

Anmerkung: Die Lösung des Beispiels ist unabhängig davon, ob IFRS 9 oder IAS 39 zur Anwendung kommt.

Aufgabenstellung 1: zu Handelszwecken gehalten (Punkte: 5)

Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente sind zwingend ergebniswirksam zum Fair Value zu erfassen, Transaktionskosten werden sofort als Aufwand erfasst:

1.12. Wertpapier zu Handelszwecken 422 000

an Zahlungsmittelkonto 422 000

Spesen des Geldverkehrs 2 000

an Zahlungsmittelkonto 2 000

31.12. Kursverluste 10 000

an Wertpapier zu Handelszwecken 10 000

Aufgabenstellung 2: Held to Maturity (Punkte: 5)

Da keine Wahlrechte zur Bilanzierung mit dem Fair Value in Anspruch genommen werden sollen, erfolgt die Bilanzierung mit den fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode. Ankaufsspe-sen werden als Anschaffungsnebenkosten berücksichtigt:

1.12. Anleihen 424 000

an Zahlungsmittelkonto 424 000

31.12. Anleihen (400 000 * 3 % / 12) 1 000

an Zinsertrag 1000

Zinsertrag (24 000 / 10 * 1/12) 200

an Anleihen 200

(gesamt: 10)

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4. Grundzüge der Personalverrechnung 10 Punkte

Lösung Beispiel 4.1: Theoriefrage 10 Punkte

Die wesentlichen Charakteristika eines freien Dienstvertrags sind:

o Mischvertrag (der freie Dienstvertrag beinhaltet sowohl Elemente des echten Dienstvertrags

als auch des Werkvertrag)

o Dauerschuldverhältnis (geschuldet wird ein Wirken bzw ein Tun)

o Persönliche Unabhängigkeit:

generelles Vertretungsrecht

Recht, Aufträge ablehnen zu können

Recht, Hilfspersonen beiziehen zu können

keine Integration in die betriebliche Struktur des Unternehmens

keine Weisungsbindung

keine Kontrollunterworfenheit

freie Zeiteinteilung

freie Wahl des Arbeitsorts

Unternehmerrisiko

o qualifizierter Arbeitgeber (zB Privatperson kann kein Auftraggeber eines freien Dienstvertra-

ges sein)

o keine wesentlichen eigenen Betriebsmittel

o keine Ausnahmebestimmung (zB Zugehörigkeit zu einer gesetzlichen beruflichen Vertretung)

o ESt-pflichtig gem §§ 22 bzw 23 EStG

o sozialversicherungspflichtig gem § 4 Abs 4 ASVG

(gesamt: 10)