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Umwelttechnischer Kurzbericht
(Radonmessung)
Projekt-Nr.: B19211
Projekt: Ortsgemeinde Walsheim, B-Plan Flurstücke 240/1, 239/1, 218/1
Litschengarten, Walsheim Betreff: Radonmessung
Bearbeiter: Laura Höhn (M. Sc. Angew. Geowiss.) / mm
Datum: 10.03.2020
Verteiler: vorab per e-mail an gklimmek@landau-land.de
Kopie per e-mail an planungsbuero-wolf@t-online.de
Geschäftsführer Frank Neumann Diplom-Geologe (Ingénieur-Conseil OAI Luxembourg) Amtsgericht Kaiserslautern HRB 2687 USt-Id-Nr. DE 152749803 USt-Id-Nr. LU 18399128
Ortsgemeinde Walsheim über
Verbandsgemeindeverwaltung Landau-Land
Postf. 2230
76829 Landau
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Inhaltsverzeichnis
1 VORGANG ..................................................................................................................... 4
2 STANDORTBESCHREIBUNG ....................................................................................... 5
2.1 Allgemein ....................................................................................................................... 5
2.2 Radonprognosekarte des LGB ....................................................................................... 5
3 DURCHGEFÜHRTE UNTERSUCHUNGEN ................................................................... 7
3.1 Ein und Ausbau der Dosimeter ....................................................................................... 7
3.2 Bodenansprache ............................................................................................................ 8
4 ERGEBNISSE UND BEWERTUNG ............................................................................... 9
4.1 Allgemein ....................................................................................................................... 9
4.2 Bewertungsgrundlage ................................................................................................... 11
4.3 Untersuchungsergebnisse und Bewertung ................................................................... 12
5 SCHLUSSBEMERKUNG ............................................................................................. 13
Anlagen
Anlage 1 Lageplan der Radonmessstelle (1 Seite)
Anlage 2 Ergebnisbericht Bestimmung der Radonkonzentration, ALTRAC, 13.02.2020 (1 Seite)
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Verwendete Unterlagen
[1] Landesamt für Geologie und Bergbau, Rheinland-Pfalz:
Geologische Übersichtskarte von Rheinland-Pfalz 1:300.000,
http://www.geoportal.rlp.de:80/portal/karten.html?LAYER[zoom]=1&LAYER[id]=24212
(04.03.2020)
[2] Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz: Radonprognosekarte
mit weiterführende Erläuterungen,
http://mapclient.lgb-rlp.de///?app=lgb&view_id=5 (04.03.2020)
[3] Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz:
Radonmessung in der Bodenluft – Informationen und Empfehlungen zur Radonvorsorge
bei Neubauten und Neubaugebieten; Stand 2009
http://www.lfu.rlp.de/Service/Radon-Informationen/Veroeffentlichungen/ (04.03.2020)
[4] Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz (GStB): Gemeinde und Stadt,
Ausgabe Februar 2012, Radon - neuer Aspekt in der Bauleitplanung
http://www.lgb-rlp.de/fileadmin/internet/pdf/Radon_neuer_Aspekt_in_der_Bauleitplanung.pdf
(04.03.2020)
[5] Ad-hoc-Arbeitsgruppe Boden: Bodenkundliche Kartieranleitung KA5,
Hrsg.: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Zusammenarbeit mit den
Staatlichen Geologischen Diensten, 5. Aufl., Hannover 2005
[6] Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz:
Bodenflächenkarte (BFD50) von Rheinland-Pfalz 1:50.000,
https://mapclient.lgb-rlp.de/?app=lgb&view_id=17 (04.03.2020)
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1 VORGANG
Die Ingenieurgesellschaft Prof. Czurda und Partner mbH (ICP), Am Tränkwald 27, 67688 Roden-
bach wurde am 04.12.2019 von Herrn Keller im Namen der Ortsgemeinde Walsheim über die
Verbandsgemeindeverwaltung Landau-Land, mit der Durchführung einer orientierenden Lang-
zeitmessung von Radon in der Bodenluft im Zuge der Baugrunderkundung beauftragt.
Zur Installation der Radonmessdose wurde am 06.01.2020 -1- Kleinrammbohrung Ra1 (DN 80)
abgeteuft. Die Zieltiefe von 1,00 m u GOK (unter Geländeoberkante) wurde bei der Bohrung er-
reicht. Das Dosimeter wurde am 27.01.2020 wieder geborgen. Die Lage der Messstellen geht aus
dem beigefügten Lageplan in Anlage 1 hervor.
Die laborchemische Auswertung durch das Sachverständigenbüro ALTRAC Radon-Messtechnik,
Dorothea-Viehmann-Straße 28, 12524 Berlin, wird im nachfolgenden Kurzbericht dargestellt und
beurteilt. Der Ergebnisbericht vom 13.02.2020 ist in Anlage 2 beigefügt.
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2 STANDORTBESCHREIBUNG
2.1 Allgemein
Im Zuge der Baumaßnahme ist die Erschließung eines Mischgebietes auf den Flurstücken 240/1,
239/1 und 218/1 geplant.
Gemäß Geologischer Übersichtskarte von Rheinland-Pfalz 1 : 300000 befindet sich das Untersu-
chungsgebiet im Bereich mächtiger Sedimente des Pleistozäns, die überwiegend aus Löß,
Lößlehmen, Schwemmlöß und Sandlöß (Lo; Quartär; Schluff bis Lehm, schluffig bis Schluff, san-
dig, z.T. umgelagert) aufgebaut werden.
2.2 Radonprognosekarte des LGB
Abbildung 1: Auszug aus der Radonprognosekarte Rheinland-Pfalz. Die Lage des Untersuchungsgebietes
ist mit Rot markiert.
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Gemäß der Radonprognosekarte des Landesamts für Bergbau und Geologie (LGB), Rheinland-
Pfalz [1] liegt das Plangebiet innerhalb eines Bereiches mit intensiver Bruchtektonik, in dem ein
lokal hohes Radonpotenzial (>100 kBq/m³) bekannt ist bzw. nicht ausgeschlossen werden kann.
Es wird daher dringend empfohlen, orientierende Radonmessungen in der Bodenluft vorzuneh-
men, um festzustellen, ob und in welchem Ausmaß Baumaßnahmen der jeweiligen lokalen Situa-
tion angepasst werden sollten.
Demnach ist im Untersuchungsgebiet mit lokal hohem Radonpotenzial (> 100 kBq/m³) zu rechnen
(siehe Abbildung 1). Das Untersuchungsgebiet liegt innerhalb einer tektonischen Bruchzone mit
lokal hohem Radonpotential. Nach den Erläuterungen der Radonprognosekarte RLP [1] werden
für Gebiete, die eng an tektonischen Kluftzonen liegen, Radonmessungen dringend empfohlen.
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3 DURCHGEFÜHRTE UNTERSUCHUNGEN
3.1 Ein und Ausbau der Dosimeter
Zur orientierenden Untersuchung der Radon-Konzentration in der Bodenluft wurde auftragsge-
mäß -1- Langzeitmessung nach der Bohrlochmethode durchgeführt. Es wurde am 06.01.2020 -1-
Kleinrammbohrung (Ra 1) bis ca. 1 m Tiefe abgeteuft. Die Bohrung konnte bis zur Zieltiefe abge-
teuft werden. In das Bohrloch wurde jeweils ein Standrohr eingebracht, um die Wandungen zu
stützen.
In das ausgebaute Bohrloch wurde am 06.01.2020 eine an Seilen befestigte Radonmessdose
(Dosimeter) eingebracht und ca. 0,2 m mit Bohrgut überdeckt.
Zur Unterbindung atmosphärischer Störungen wurden die Rohre mit Deckeln und Klebeband ver-
schlossen.
Die Radonmessdosen wurden am 27.01.2020 nach einer Verweildauer von über drei Wochen
wieder geborgen und in radondichte Folien verpackt. Anschließend wurden die Messstellen rück-
gebaut.
Die chemische Auswertung wurde durch die „Anerkannte Sachverständige Radon-Messstelle
ALTRAC“, Dorothea-Viehmann-Straße 28, 12524 Berlin durchgeführt (siehe Ergebnisbericht vom
13.02.2020, Anlage 2).
Der Aufbau der eingebauten Radonpegel ist in Abbildung 2 dokumentiert.
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3.2 Bodenansprache
Die Bodenansprache nach KA5 [5] wurde an die Erkundungstechnik mittels Rammkernbohrungen
angepasst. Bei den Bohrarbeiten vom 06.01.2020 und im Vergleich zur Bodenkarte BFD50 [6]
wurde mit dem Aufschlusspunkten Ra 1 folgendes typisches Bodenprofil erkundet:
Ah
0 - 20 cm
Bodenart: Utt2
humoser Oberboden, schwach bis mittel durchwurzelt, locker, feucht,
braun, meist kalkhaltig, häufig von Tieren durchmischt
G
20 - 100 cm
Bodenart: Ut2
G-Horizont, Mineralbodenhorizont; verlehmter Unterboden, dicht,
schwach feucht bis mittel feucht, braun
Der Boden im Bereich der Rammkernsondierunge Ra1 kann als Gley aus
Kolluviallöss Holozäns bezeichnet werden (siehe Abbildung 2).
Abbildung 2: Bohr-
profil der Rammboh-
rung Ra1
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4 ERGEBNISSE UND BEWERTUNG
4.1 Allgemein
Als radioaktives Edelgas mit einer Halbwertszeit von 3,8 Tagen, welches aus dem radioaktiven,
fast überall in der Erdkruste vorhandenen Schwermetall Uran entsteht, sind Radon und seine
Folgeprodukte ebenfalls überall im Erdreich nachzuweisen und daher Teil der natürlichen Strah-
lenbelastung, die seit jeher auf den Menschen einwirkt.
In der freien Luft außerhalb von Gebäuden wird das aus dem Boden austretende Radon sofort
durch Atmosphärenluft auf sehr niedrige Konzentrationen verdünnt. Innerhalb von Gebäuden
können aber beträchtliche Radonkonzentrationen auftreten, vor allem in Räumen ohne aus-
reichende Belüftung. Außer von der Belüftung hängt die Radonkonzentration in den Räumen von
den Faktoren Bauwerk (Dichtigkeit des Gebäudes gegen Radoneintritt durch die Bodenplatte und
erdberührende Wände) sowie Baugrund (Uran- bzw. Radongehalt der Gesteine und Böden im
näheren und tieferen Baugrund; Wegsamkeiten für das Radon im Erdreich, z. B. tektonische Stö-
rungen sowie Porosität des Gesteins im Untergrund) (Landesamt für Geologie und Bergbau
Rheinland-Pfalz 2006 – 2013; Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz RLP 2014)
ab.
Bei erhöhten Radonkonzentrationen in der Raumluft von Wohn- bzw. Aufenthaltsräumen besteht
eine signifikante Risikoerhöhung für Krebserkrankungen. Als Richtwerte für die Radon-
konzentration in der Wohnraumluft sieht die Empfehlung der EU aus dem Jahr 1990
(90/143/Euratom, Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaft Nr. L 80 vom 27.03.1990) für beste-
hende Gebäude einen Wert von 400 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³) und für neu zu errichten-
de Gebäude einen Wert von 200 Bq/m³ vor.
Die Grundlagen der EU-Empfehlung von 1990 sind heute angesichts neuer wissenschaftlicher
Erkenntnisse zum Risikopotential von Radon jedoch als überholt anzusehen. Das wissen-
schaftliche Beratungsgremium des Bundesumweltministeriums, die Strahlenschutzkommission,
hat mit ihrer Stellungnahme vom 12. Mai 2005 nach Auswertung aller vorliegenden Gesundheits-
studien zum Radon festgestellt, dass ab dem Bereich von 100 bis 200 Bq/m³ eine statistisch sig-
nifikante Erhöhung der Lungenkrebsrate durch Radon gegeben ist.
Nach Empfehlungen des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) und der Weltgesundheitsorganisa-
tion (WHO) - wie in den neuen Aspekten der Bauleitplanung des GStB aufgeführt - sollten neu zu
errichtende Gebäude so geplant werden, dass in der Raumluft von Aufenthaltsräumen Radon-
konzentrationen von mehr als 100 Bq/m³ im Jahresmittel vermieden werden
Als Grundlage zur Einschätzung der regionalen Radonsituation wurde vom Bundesamt für Strah-
lenschutz eine Karte der Radonkonzentration in der Bodenluft für Deutschland veröffentlicht (sie-
he Abbildung 3). In Deutschland sind demnach in der Bodenluft Radonkonzentrationen in einem
Bereich von weniger als 10.000 bis 100.000 Bq/m3 üblich, lokal können aber auch deutlich höhere
Konzentrationen vorkommen.
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Die Radonprognosekarte Deutschlands (siehe Abbildung 3) gibt eine Orientierung über die regio-
nale Verteilung der Radonkonzentration in der Bodenluft (Porenräume des Bodens) in einer Tiefe
von 1 m unter der Erdoberfläche. Datenbasis sind bis September 2003 durchgeführte Messungen
an insgesamt 2346 geologisch repräsentativen Messorten. Die Dichte der Beprobung wurde der
geologischen Variabilität angepasst. In Gebieten mit höherem geogenen Radonpotenzial und
stark wechselnder Geologie liegen die Messorte dichter beieinander als in Regionen mit mittlerem
bis niedrigem Radonpotential. Die flächendeckende Schätzung der Radonkonzentration in der
Bodenluft erfolgte mittels einer abstandsgewichteten Interpolation zwischen den Messorten in-
nerhalb generalisierter geologischen Einheiten auf der Basis eines regelmäßigen Rasters von
3 x 3 km.
Abbildung 3: Übersicht über die Radonkonzentration in der Bodenluft in 1 m Tiefe auf der Datenbasis von
September 2003 (Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz, Salzgitter).
Die Karte dient zur Prognose der Radonkonzentration in der Bodenluft ausschließlich im regiona-
len Maßstab. Aus der für eine Rasterfläche prognostizierten Radonkonzentration in der Bodenluft
kann nicht auf die Radonkonzentration in der Bodenluft an einem Standort (z.B. einem Baugrund-
stück) geschlossen werden. Die Radonkonzentration in der Bodenluft ist entscheidend dafür, wie
viel Radon im Untergrund zum Eintritt in ein Gebäude zur Verfügung steht. In der Regel liegt die
Radonkonzentration in der Raumluft um etwa einen Faktor 500 bis 1000 unter der der entspre-
chenden Bodenluft [4].
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4.2 Bewertungsgrundlage
Folgende Radonpotential-Klassen für Konzentrationen in der Bodenluft und die entsprechenden
Bedeutungen werden unterschieden (Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz
[3]):
1 Niedriges Radonpotential: 0 – 40.000 Bq/m3
Keine Vorsorgemaßnahmen nötig, wenn ausgeschlossen werden kann, dass eine
geologische Störung (tektonische Kluftzone) im Baugebiet vorliegt.
2 Erhöhtes Radonpotential: > 40.000 – 100.000 Bq/m3
Eine orientierende Radonmessung in der Bodenluft sollte Grundlage für die Bau-
herren sein, sich ggf. für bauliche Vorsorgemaßnahmen zu entscheiden.
3 Hohes Radonpotential: > 100.000 Bq/m3
Radonmessungen in der Bodenluft werden dringend empfohlen. Werden tatsäch-
lich Werte über 100.000 Bq/m3 festgestellt, wird angeraten, bauliche Vorsorge-
maßnahmen zu treffen, um den Eintritt des Radons ins Gebäude weitgehend zu
verhindern.
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4.3 Untersuchungsergebnisse und Bewertung
In der nachfolgenden Tabelle 1 sind die nach einer Expositionsdauer 500 Stunden gemessenen
mittleren Radon-222-Konzentrationen (CRn) dargestellt (siehe auch Analysebericht in Anlage 2).
Tabelle 1: Ergebnisse der Radonmessung
Expositionsort
(Messstelle) /
Probennummer
Rechtswert /
Hochwert
Messgeräte-Nr. /
Proben-bezeichnung
Messtiefe
[m u GOK]
Expositionsdauer
texp (d)
Mittlere
Radon-222-
Konzentration
CRn
[Bq/m³]
Ra 1 436554 / 5454120
3Y5897 1,00 Ca. 21 11000
Die seitens des Sachverständigenbüro ALTRAC Radon-Messtechnik ausgewertete Radon-
messung (siehe Anlage 2) für das geplante Baufeld ergab eine mittlere Radon-222-
Konzentration von ca. 11000 Bq/m3. Daher kann das Plangebiet in die Radonpotential-Klasse
1 (niedriges Radonpotenzial ≤ 40.000 Bq/m3) eingestuft werden.
Nach den Erläuterungen der Radonprognosekarte RLP [1] werden für Gebiete im näheren Um-
feld bzw. innerhalb einer tektonischen Kluftzone Radonmessungen dringend empfohlen. Laut
Radonprognosekarte Rheinland-Pfalz [1] befindet sich das Plangebiet in einer Kluftzone mit lokal
erhöhtem Radonpotenzial.
Auf Grundlage der vorliegenden Ergebnisse sind für das geplante Bauvorhaben keine wei-
teren Vorsorgemaßnahmen erforderlich.
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5 SCHLUSSBEMERKUNG
An dieser Stelle ist der Hinweis angebracht, dass Bohrungen und Proben naturgemäß punktuell
Aufschluss über die Untergrundverhältnisse und die Belastungssituation stichprobenartig wieder-
geben. Die räumliche Interpretation und die aus den Prüfgegenständen abgeleiteten, verallge-
meinernden Aussagen sind entsprechend zu betrachten.
Bei Unsicherheiten/Unklarheiten und/oder der Gefahr der Fehlauslegung ist der Gutachter heran-
zuziehen.
ICP Ingenieurgesellschaft Prof. Czurda und Partner mbH
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