state-of-the-art- softwareentwicklung - consistec engineering und
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State-of-the-Art- Softwareentwicklung: history repeating aus der praxiscaplon – die nächste Generation
State-of-the-Art- Softwareentwicklung: history repeating
Unternehmenszeitschrift der consistec Engineering & Consulting GmbH
Heft 02/2008
2 Heft 2 / 2008
inhalt editorial
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
heute möchte ich Ihr Augenmerk auf unser Titelthema lenken: State-of-the-Art-Soft-
wareentwicklung: history repeating.
Auf den ersten Blick reizt der Titelzusatz zum Widerspruch. In einem so innovativen und
entwicklungsfreudigen Bereich wie der Softwareentwicklung sollen alte Hüte in neuem
Glanz präsentiert werden?
Begleiten Sie uns doch einfach bei unserer Zeitreise und finden Sie dabei auch heraus,
warum die Bedeutung von Browsern zu Lasten der Bedeutung von Client-Betriebs-
systemen zunehmen wird und welche Parallelen es zwischen der in den siebziger Jahren
entwickelten Programmiersprache C und einer aktuellen Entwicklung von Google, dem
Google-Web-Toolkit, gibt.
Die Beleuchtung der letzten Jahrzehnte in der Softwareentwicklung und der aktuelle
Trend erlaubt sogar eine Prognose, welche Tools und Trends die Softwareentwicklung in
den nächsten Jahren prägen werden.
In dieser switch!-Ausgabe haben wir eine neue Rubrik ins Leben gerufen: ‚kritisch nach-
gefragt‘. Der erste Beitrag in dieser Reihe beschäftigt sich mit dem Thema Coaching als
hilfreiches Instrument zur Unterstützung von Veränderungsprozessen in Unternehmen.
Ich wünsche Ihnen viel Lesevergnügen
und interessante Einblicke in die Welt der consistec.
Ihr Dr. Thomas Sinnwell
titelthema
State-of-the-Art-Software- entwicklung: history repeating 3
aus der Praxis
caplon – die nächste Generation 8
Das Android SDK – Eine Einführung 10
partner
Qualität mit Zertifikat 15
kundenportrait
Bodymed AG 16
VOXmobile 18
produkte
Sales 2.1: consistec setzt
Webinarreihe fort 21
kritisch nachgefragt
Unterstützung von Veränderungs-
prozessen durch Coaching 23
region
Genussvoll das Saarland entdecken 27
netzweltgeschichten
Burnout in der IT Branche 29
unser Erfolgsrezept 34
news 36
impressum
Herausgeber: consistec Engineering & Consulting GmbH Science Park 1 66123 Saarbrücken Phone: +49 (681) 9 59 04 -
400 Fax: +49 (681) 9 59 04 -
411 www.consistec.de contact@consistec.de
Redaktion und Gestaltung: Marketing, consistec GmbH
Druck: reha GmbH
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers.Alle switch!-Ausgaben stehen auch im Internet unter www.consistec.de zum Download zur Verfügung.
3Heft 2 / 2008
titelthema
ein Browser, die Installation auf jedem
einzelnen Rechner erübrigt sich. Die
Anwendung wird so auf einfachste Weise
plattformübergreifend verfügbar. Das auf
den Client-Rechnern laufende Betriebs-
system wird damit zunehmend bedeu-
tungslos.
Die Bedienung einer „klassischen“ Web-
applikation läuft stets gleich ab: Ein
Server stellt eine HTML-Seite zusammen.
Die wird in den Browser geladen und
dort dargestellt. Jede Benutzeraktion löst
eine neue Anfrage an den Server aus,
der daraufhin, anhand der in der Anwen-
dungslogik fixierten Kriterien, eine neue
Seite erstellt. Diese wird wiederum in den
Browser des Benutzers geladen und durch
diesen dargestellt. Klingt doch irgendwie
bekannt!
Begeben wir uns also auf eine kleine
Zeitreise:
Das noch heute beispielsweise an Flughä-
fen im Einsatz befindliche IBM 360 Main-
frame System verfügt über eine Benutzer-
schnittstelle namens CICS. CICS besteht aus
einem 80 * 24 Zeichen großen Bildschirm –
selbstverständlich im Textmodus. Sendet
der Mainframe ein Formular an ein „Smart
Terminal“, so wird dies dort interpretiert
und dargestellt. Sobald ein Benutzer seine
Eingaben mittels der Taste „Send“ an den
Mainframe zurückschickt, berechnet der
Mainframe ein neues Formular und sendet
dies an das Terminal zurück – und immer
so weiter. Die „modernen“ webbasierten
State-of-the-Art-Softwareentwicklung:history repeating
Immer wieder entpuppen sich aktuelle
Trends in der Softwareentwicklung
bei genauerer Betrachtung als Varia-
tionen längst bekannter Themen.
Dies gilt auch für den derzeitigen
Top-Trend bei Software, der ganz klar
in Richtung serverbasierter Applika-
tionen geht – und zwar sowohl bei
Anwendungen für Endkunden als
auch bei Geschäftssoftware.
Die Hauptargumente der Anhänger server-
basierter Anwendungen sind stets die
Gleichen: die zentrale Wartung und
Datenhaltung. Schließlich erfolgt der
Rollout einer neuen Software durch die
Veröffentlichung auf den Server-Systemen.
Zur Nutzung der Anwendung genügt
4 Heft 2 / 2008
titelthema
Applikationen in ihrer klassischen Form
sind das exakte Äquivalent zu CICS, ledig-
lich angereichert mit Fonts und Bildern.
Bei den klassischen Anwendungen
wurde der nächste Evolutionsschritt
durch die zunehmende Verbreitung
von PCs und Workstations ausgelöst:
Die Anwendungen wurden interak-
tiv. Die Programme waren nämlich in
der Lage, unmittelbar auf Benutzer-
eingaben zu reagieren. Anwendungen
wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulati-
on oder grafische Benutzeroberflächen
wären mit dem Mainframe-Anwendungs-
modell schlichtweg undenkbar.
Doch der nächste Evolutionssprung steht
schon bevor. Schließlich werden klas-
sische Webapplikationen bereits heute
zunehmend als „legacy“, teilweise sogar
Asynchrones JavaScript und XML
Zumindest aus Sicht des Benutzers wird mit-
hilfe von AJAX das Anwendungsmodell
„Server sendet Seite – Browser fordert
neue Seite an“ durchbrochen. Ein Stück
JavaScript, das im Hintergrund eine XML-
basierte Anfrage an den Server stellt,
ermöglicht dies. Der Server sendet ein
kleines Stück XML als Antwort, daraufhin
baut das JavaScript einen Teil der Antwort
dynamisch in die dargestellte Website ein.
Ein ordentliches Stück der Anwendungs-
logik wird so in das vom Browser ausge-
führte JavaScript ausgelagert. Das Ergebnis
für den Benutzer, den diese technischen
Details nicht interessieren: Eine AJAX-
Applikation „fühlt“ sich schneller und
reaktiver an als eine klassische Web-
anwendung.
Dass dabei das gleiche Request/Response-
Ablaufschema „unter der Haube steckt“
wie bei einer klassischen Website, sei nur
als Detail am Rande erwähnt.
Portabilität oder die Spezialitäten
der Plattformen
Bei der Entwicklung von AJAX-Anwen-
dungen ergibt sich jedoch ein Kern-
problem: die zahlreichen Spezialitäten
der verschiedenen Browser. Handge-
schriebenes JavaScript, das die Eigenarten
verschiedener Browser berücksichtigt, ist
enorm arbeits- und zeitintensiv.
als altbacken betrachtet.
Von modernen Webanwendungen werden
Eigenschaften erwartet, die auf dem Desk-
top schon lange selbstverständlich sind: In-
teraktivität, Reaktivität und ein „schnelles“
Benutzer-Interface.
Populäre Vertreter dieser neuen An-
wendungsgeneration sind beispiels-
weise Gmail, Flickr, Google Maps oder
iGoogle. Aber auch viele Web-2.0-Plattfor-
men wie beispielsweise Xing und Facebook
gehören zu diesen Anwendungen.
AJAX macht’s möglich. Folglich ist
AJAX in aller Munde; dabei bezeichnet
es nichts weiter als eine Kombination
längst bekannter Technologien.
5Heft 2 / 2008
titelthema
Aufgrund der browserspezifischen Ei-
genarten ist es also notwendig, An-
wendungen intensiv für Firefox, In-
ternet Explorer 6, Internet Explorer 7,
Internet Explorer 8, Safari und Opera zu
testen. Damit ist die Effizienz dieses Ent-
wicklungsansatzes zumindest als frag-
würdig zu bewerten.
Doch auch hier lohnt ein kleiner Blick in die
Geschichte! 1978 wurde an den Bell Labs
die Programmiersprache C entwickelt. Die
Zielsetzung: Eine portable und effiziente
Programmierumgebung sollte entstehen,
die den Entwickler von den Spezialitäten
der Rechnersysteme und Architekturen
entkoppelt. Die Arbeit der Anpassung
an die Zielplattform wurde einfach an
den Compiler delegiert – konsistent und
beweisbar korrekt.
Das Google-Web-Toolkit
Ein solches SDK in vollem Funktions-
umfang existiert derzeit noch nicht. Es gibt
jedoch bereits einige vielversprechende
Ansätze in dieser Richtung. Das Google-
Web-Toolkit (GWT) ist hierbei bislang am
ausgereiftesten. Das GWT bietet die mei-
sten Features und wird von einer großen
Anzahl von Entwicklern akzeptiert.
Geht man also davon aus, dass sich die
Geschichte wiederholt, dann wird es zu
einer ähnlichen Entwicklung wie 1978
kommen. Es wird ein SDK (Software
Development Kit) geben, das aus einer
höheren Sprache nativen Code erzeugt –
in diesem Falle JavaScript und DOM.
Dieser Code wird für jede Plattform
separat erzeugt. Das SDK generiert
automatisch performanten und für
die Zielplattform angepassten
Code. Händisch durchgeführte
Optimierungen seitens des
Entwicklers sind nicht mehr
notwendig.
6 Heft 2 / 2008
titelthema
Das auf den Client-Rechnern laufen-
de Betriebssystem wird zunehmend
bedeutungslos.
Beim Google-Web-Toolkit werden die
Applikationen nativ in Java entwickelt.
Hierzu wird der sogenannte Hosted
Mode bereitgestellt. Im Hosted Mode
kann die zu entwickelnde Web-
anwendung wie eine Java-Anwendung
debuggt und kompiliert werden. Dazu
beinhaltet das GWT speziell angepasste
Von modernen Webanwendungen
werden Eigenschaften erwartet, die
auf dem Desktop schon lange selbst-
verständlich sind: Interaktivität,
Reaktivität und ein „schnelles“
Benutzerinterface.
Für die serverseitige Komponente der
Anwendung bietet sich das Facade-Pattern
an. Hierbei werden die vom GWT
generierten Servlets als Eintrittspunkte der
Server-Anwendung verwendet. Diese sit-
zen vor einer klassischen Java-Enterprise-
Anwendungsarchitektur und delegieren die
Anfragen und Requests an diese weiter.
Mithilfe der vorgestellten Technik ist es
möglich, effiziente Anwendungen
wirtschaftlich zu entwickeln. Zwar stellt
das GWT noch nicht das erwartete
SDK in seinem ganzen Funktionsumfang
dar, es markiert jedoch einen großen
Schritt in die richtige Richtung.
Versionen von Firefox und Tomcat. Sie
fungieren als Browser bzw. Webserver/
Servlet Container im Hosted Mode. Ist eine
Anwendung fertig entwickelt, wird sie mit-
tels eines Compilers in pures HTML und
JavaScript auf der Client-Seite überführt.
Auf der Server-Seite werden spezielle
Servlets generiert, die als Eintrittspunkt
für die asynchronen XML-Aufrufe dienen.
Das Google-Web-Toolkit beinhaltet eine
komplette Bibliothek der zur Erstellung von
Userinterfaces notwendigen Komponen-
ten wie Drop-down-Listen, Buttons, Reiter,
Menüs etc. Die clientseitige Komponente
einer AJAX-Anwendung kann so elegant
mithilfe des Google-Web-Toolkits realisiert
werden.
6
7Heft 2 / 2008
Dipl.-Inform. Tim Bautz,Software Architect,
consistec GmbH
titelthema
mindest eine temporäre Unabhängig-
keit vom Server zu erreichen – zum
Beispiel Google Gears. Dabei wird ein
noch größerer Teil der Anwendungslogik
in das clientseitige JavaScript verlagert:
Der Datenbestand wird in einer lokalen
Datenbank gecacht und mit dem Server
abgeglichen. Die Rolle des Servers be-
steht nun in der Datenhaltung sowie der
Provisionierung der Anwendungen. Das
Google Gears Framework wird in der
kommenden Ausgabe vorgestellt.
Ausblick
Zurzeit hat das Google-Web-Toolkit die
besten Chancen, zum Platzhirsch unter den
AJAX-SDKs zu werden. Die Bedeutung
serverbasierter Applikationen wird nicht
zuletzt durch die Bemühungen Googles
unterstrichen, mit Chrome einen eigenen
Browser zu veröffentlichen. Das eigent-
liche Betriebssystem auf den Client-PCs
verliert zunehmend an Bedeutung und
Browser werden zum „Betriebssystem“ für
webbasierte Anwendungen. Dass diese
Anwendungen auf eine permanente
Verbindung zum Server angewiesen
sind, um zu funktionieren, ist jedoch
ihr größter Nachteil. Aber: Auch hier gibt
es bereits technologische Ansätze, um zu-
Alternative Technologien
AJAX beruht auf Features, die zu den Bord-
mitteln jedes modernen Browsers gehören.
Es stellt nur eine einzige Anforderung: die
Aktivierung von JavaScript im Browser.
Allen Alternativtechnologien gemein ist die
Notwendigkeit der Installation von
Browsererweiterungen.
Browser werden zum „Betriebs-
system“ für webbasierte Anwen-
dungen.
Java-Applets
Java-Applets sind langsam und durch
die Sandbox stark in ihren Möglichkeiten
eingeschränkt. Aus dem gleichen Grund
hält sich auch die Benutzerakzeptanz bei
Java-Anwendungen für Handys stark in
Grenzen, da die Sandbox keinen Zugriff auf
elementare Features wie etwa das Adress-
buch eines Mobiltelefons gestattet.
Microsoft versucht derzeit, mit Silverlight
eine ähnliche Technologie zu etablieren.
Ob sich Silverlight aber in der Breite durch-
setzen wird, bleibt abzuwarten. Die der-
zeit am weitesten verbreitete Technologie
ist Adobes Flash-Plugin.
8 Heft 2 / 2008
caplon :
die nächste
GenerationDie Arbeitsfähigkeit vieler Unterneh-
men hängt in hohem Maße von der
Verfügbarkeit ihrer IT-Infrastruktur
ab.
Die Ansprüche bezüglich Verfügbar-
keit und Performance können jedoch
nur durch eine kontinuierliche Über-
wachung sowohl der aktiven Infra-
struktur, wie Server, Router und
Switches, als auch der passiven Infra-
strukturkomponenten sichergestellt
werden.
Eine derartige IT-Monitoring- Lösung bildet
die Basis für einen zuverlässigen IT-Betrieb
und kann zudem als Grundlage für die
Planung des Netzausbaus herangezogen
werden.
Der Anfang 2009 zur Verfügung stehende
caplon-Monitoring (oder auch Statistik)-
Client bietet detaillierte Überwachungs-
möglichkeiten der IT-Infrastruktur, die
über den SNMP und RMON Standard hi-
nausgehen.
Die innovativen Techniken erlauben dem
Benutzer Zugriff auf Echtzeitstatistiken,
die anhand von Live-Analysen des Netz-
werkverkehrs und aus Mitteilungen von
Netzwerkkomponenten gewonnen wer-
den. Die Unterstützung von SNMP und
RMON gewährleisten eine einfache Inte-
gration, die durch die Definition von nut-
zerspezifischen Statistiken eine individu-
elle Sicht auf das Netzwerk erlaubt.
caplon kann für das Monitoring in zwei
Betriebsmodi konfiguriert werden. Zum
einen arbeitet er als SNMP-Manager/
Agent, d. h., er kann sowohl die Nach-
richten der Netzwerkelemente als auch
die selbstgenerierten Informationen
entgegennehmen und verwerten.
Zum anderen besteht die Möglichkeit,
caplon an bestehende Überwachungs-
systeme anzubinden. Er fungiert dann
rein als SNMP-Agent, der seine Betriebs-
Neu im 2 . Quartal 2009 :
kenndaten anhand der Analyse des
Netzwerkverkehrs erlangt und bereit-
stellt. Dabei überwacht caplon frei
definierbare Schwellwerte, Minimal-
wie Maximal-Werte, deren Unter-
beziehungsweise Überschreiten eine
wählbare Aktion auslöst. So kann als
Alarmierung eine Benachrichtigung
beispielsweise über E-Mail oder SMS
versendet werden.
Besonders bemerkenswert: Die neue
caplon-Generation besitzt die Fähigkeit
des ‚Post-Capture’. Hier kann im
Nachhinein quasi als Historie auf
bereits verwertete Netzwerkpaketdaten
zugegriffen werden. Somit kann bei der
Entdeckung eines Vorfalls nachträglich
eine Detailanalyse durchgeführt werden.
Alle Monitoring-Informationen lassen sich
über einen Web-Browser darstellen, wobei
die Oberfläche nach Bedarf benutzer-
definiert festgelegt werden kann.
9Heft 2 / 2008
Dipl.-Ing. Dirk Meyer, Produktmanager caplon,
consistec GmbH
caplon :
die nächste
Generation
Echtzeitstatistiken auf Basis von •
SNMP (v1-v3), RMON (v1 & v2) und
eigendefinierte Statistiken sowohl
durch Live-Analyse des Netzwerk-
verkehrs über deep packet inspec-
tion als auch Überwachung und
Auswertung der Netzelemente, wie
Switches, Router, Server etc.
Betriebsmodi: •
- SNMP-Manager-Agent
(ohne Traps)
- Ankopplung an vorhandene Über-
wachungssysteme (Integration
in bestehende Infrastruktur) als
SNMP-Agent
Schwellwerte-Überwachung (Min- •
& Max-Werte; Zeitbasis variabel)
mit Benachrichtigungssystem
(E-Mail, SMS, Traps)
Alarm-Funktion •
Historie der Trace-Daten (Buffer-
abhängig) - ‚Post-Capture’
Darstellung der Graphen (über die •
Zeit) in einer webbasierten userde-
finierten GUI
Eigene Definition von Statistiken•
Kontinuierliche Auswertung •
variabler Zeitraum der Datenvor-•
haltung
Die Features der neuen caplon-Generation im Überblick:
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10 Heft 2 / 2008
aus der praxis
Das Android-SDK – eine Einführung
In letzter Zeit wurde viel über das
gPhone von Google spekuliert
und geschrieben. Inzwischen wur-
de der Schleier gelüftet und am 23.
September wurde der Öffentlichkeit
das erste auf Android basierende
Smartphone präsentiert. Doch die
Meinungen sind geteilt. Viele sprechen
von einem iPhone-Abklatsch. Zugege-
ben, die Nähe des neuen T-Mobile G1 –
so der offizielle Name – zum Kult-
Smartphone ist kaum zu übersehen.
11Heft 2 / 2008
aus der praxis
Folglich sind Grabenkämpfe zwischen
Apple- und Google-Anhängern vor-
programmiert. Dabei wird jedoch
oft eines vergessen: Die eigentliche
Innovation ist nicht das Handy,
sondern sein Betriebssystem!
Das G1 ist nur das erste einer langen
Reihe von Android-Handys, denn: Android
wird unter eine Open-Source-Lizenz
gestellt und damit für viele Handyherstel-
ler interessant. Schließlich können diese
das Betriebssystem lizenzkostenfrei für
ihre Geräte verwenden. Zudem bietet
Android größtmögliche Freiheit bei der
individuellen Anpassung an ihre Geräte.
Darüber hinaus kann jedermann An-
wendungen für Android entwickeln und
publizieren, ohne auf Restriktionen achten
zu müssen. Im Folgenden soll daher ein
Einblick in das Android-SDK gegeben und
die grundlegenden Konzepte hinter einer
Android-Anwendung erklärt werden.
ACTIVITY
Das Herz einer jeden Android-Anwen-
dung ist die Activity. Jede Android-
Applikation muss zumindest eine
Activity implementieren.
Dabei stellt eine Activity einen kom-
pletten Screen bzw. ein Fenster einer
Applikation dar und verbindet Ober-
flächenelemente und Funktionalität
miteinander.
Eine Applikation, in der man beispiels-
weise Kontakte verwaltet, könnte aus
einer Activity bestehen, die alle Kontakte
anzeigt und aus der man Kontakte
auswählen kann. Eine zweite Activity
wäre in diesem Fall dafür zuständig, einen
einzelnen Kontakt darzustellen und zu be-
arbeiten.
Jede Activity muss die Methode
onCreate() implementieren. Diese Me-
thode wird aufgerufen, wenn die
Activity zum ersten Mal erzeugt wird.
Typische Aufgaben, die an dieser Stel-
le durchgeführt werden:
Layout setzen
Ein zuvor in XML definiertes Layout wird
an eine Activity gebunden. Dieses Layout
legt in einer Android-Anwendung das ge-
nerelle Aussehen und Verhalten einer Ac-
tivity oder seiner Teile fest.
Beispiel: ein Texteingabefeld, ein
Button und ein Textanzeigefeld –
alle relativ zueinander angeordnet.
Views erzeugen
Views sind einzelne GUI-Elemente.
Sie werden in XML beschrieben, ihre
Instanziierung erfolgt innerhalb der on-
Create()- Methode.
Daten an Listen binden:
Startet der Benutzer die Kontakt-Appli-
kation aus unserem Beispiel, so möchte
er beispielsweise als Erstes eine komplette
Liste seiner Kontakte sehen. Diese initiale
Anzeige von Daten wird ebenfalls in
der onCreate()-Methode durchgeführt.
Klassischerweise werden dabei Daten –
meist aus einer Datenbank – an Listen
12 Heft 2 / 2008
aus der praxis
gebunden und anschließend angezeigt.
Listener-Objekte erzeugen und binden
Oberflächenelementen wird ein Listener-
Objekt zugewiesen, damit auf Benutzer-
eingaben reagiert werden kann.
LEBENSZYKLUS
Die onCreate()-Methode einer Activity
ist nur eine einer ganzen Reihe von
Methoden, die während des Lebens-
zyklus einer Activity aufgerufen
werden. Abb. 1 zeigt den kompletten
Lebenszyklus einer Activity mit seinen
Stati und korrespondierenden Metho-
den.
Vorsicht: Der Begriff Activity ist
jedoch nicht mit einer Anwen-
dung gleichzusetzen, denn: Eine
Anwendung wird sich in den
meisten Fällen aus mehreren
Activities zusammensetzen.
Die Tatsache, dass Entwickler nur wenig
Einfluss auf den Lebenszyklus einer
Anwendung haben, ist eine Besonderheit
von Android. Die einzelnen Methoden des
Lebenszyklus werden nicht explizit aufge-
rufen – so kann Android beispielsweise
eine Activity ohne Rückmeldung termi-
nieren, wenn Systemressourcen für wich-
tigere Activities gebraucht werden.
Grundsätzlich kann sich eine Activity
in vier Zuständen befinden.
1. Aktiv
Die Activity ist aktiv, nachdem onResume()
aufgerufen wurde. Sie befindet sich vor
allen anderen Activities im Vordergrund
und interagiert mit dem Benutzer.
2. Pausiert
Die Activity pausiert, nachdem onPause()
aufgerufen und abgearbeitet wurde. Sie
befindet sich jetzt nicht mehr im Vor-
dergrund, Teile des Screens sind jedoch
noch sichtbar oder transparent sichtbar.
Beispiel: Ein Popup mit einer System-
mitteilung erscheint im Vordergrund.
Typischerweise werden die vom Benutzer
eingegebenen Daten spätestens an dieser
Stelle persistent gemacht und exklusive
Ressourcenzugriffe wieder geschlossen.
Abb. 1: Activity-Lebenszyklus
13Heft 2 / 2008
aus der praxis
sondern implizit aufgerufen – und zwar
über die Angabe der Daten, mit denen
etwas gemacht werden soll, und eine so-
genannte Activity Action, die ganz allge-
mein festlegt, was getan werden soll.
Häufig verwendete Activity
Actions sind:
>>ACTION_VIEW ->
Anzeige der Daten
>>ACTION_EDIT ->
Bearbeiten der Daten
>>ACTION_PICK ->
Anwender kann ein Element aus der
Liste der Daten auswählen
>>ACTION_MAIN ->
initialer Aufruf der Start-Activity
Im Gegenzug kann für jede Activity
ein Intent-Filter spezifiziert werden.
Auf diese Weise wird festgelegt, wel-
cher Intent, das heißt welche Daten,
in welcher Form von der Activity bear-
beitet werden können. Wird ein Intent
abgesetzt, prüft Android zur Laufzeit
die Intent-Filter der Anwendungen
und startet die passende Activity. Passen
mehrere Activities auf einen Intent, stellt
Android den Anwender vor die Wahl.
ANDROIDMANIFEST.XML
Die Manifest-Datei ist die zentrale
Projektbeschreibung der ganzen
Applikation. Sie enthält die Struktur
der Anwendung und ihrer Kompo-
nenten. Alle Activities und deren
Android-API liegt im Prinzip der losen
Kopplung aller Applikationen und der
Kommunikation zwischen den Acti-
vities über sogenannte Intents.
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit,
innerhalb einer Activity eine andere
explizit aufzurufen, beispielsweise, wenn
innerhalb der eigenen Applikation eine
neue Activity aufgerufen wird: Wählt der
Benutzer aus einer Liste von Kontakten ei-
nen Kontakt aus, wird in der Activity Kon-
taktList die Activity KontaktDetail explizit
aufgerufen.
Bisweilen ist aber zur Bauzeit der Activity
nicht bekannt, wie mit bestimmten Da-
ten zu verfahren ist und welche Activity
bzw. welcher Service dafür verantwort-
lich ist, diese Daten darzustellen oder zu
bearbeiten. So wird sich etwa in einer
Anwendung, die sich um die Verwal-
tung von Kontakten kümmert, auch eine
E-Mail-Adresse befinden. Was aber mit
dieser E-Mail-Adresse zu machen ist,
wenn der Benutzer diese anklickt, und
welche andere Activity dafür zuständig
ist, ist nicht bekannt. Möglicherweise
existieren jedoch mehrere Activities in
anderen Anwendungen, die mit dieser
E-Mail etwas anfangen können: eine
Activity zum Schreiben einer neuen Mail,
eine andere, um diese E-Mail-Adresse in
ein gesondertes E-Mail-Adressbuch zu
übertragen.
Für solche Fälle gibt es in Android die
Möglichkeit, Activities über Intents aufzu-
rufen. Dabei wird die Activity nicht direkt,
3. Gestoppt
Die Activity wird gestoppt, nachdem die
onStop()-Methode aufgerufen wurde.
Sie ist nun überhaupt nicht mehr sichtbar.
Beispiel: Ein ankommender Telefonanruf
wird dem Benutzer angezeigt. An dieser
Stelle werden idealerweise Broadcast-
Receiver abgemeldet.
4. Terminiert
Die Activity wird terminiert, nachdem
onDestroy() aufgerufen wurde. Beispiel:
Android braucht Ressourcen für eine
Aktivität im Vordergrund und terminiert
eine gestoppte Activity. Hier werden noch
letzte Ressourcen freigegeben.
SERVICES
Eine Activity ist stets an einen Screen
gebunden. Das heißt: Verlässt der An-
wender diesen Screen, werden alle Pro-
zesse innerhalb dieser Activity i. d. R
terminiert. Dies ist unter Umständen aber
gar nicht gewollt, beispielsweise beim Ab-
spielen von Musikdateien oder bei einem
Chatprogramm, bei dem die Verbindung
nicht abgebrochen werden soll, wenn der
Anwender einen Anruf bekommt. Für all
diese Prozesse mit langer Laufzeit gibt es
in Android die Services. Services kümmern
sich um Prozesse, die unabhängig vom
aktuellen Benutzerfokus, das heißt von
einer Activity, im Hintergrund laufen.
INTENTS UND INTENT-FILTER
Ein weiterer interessanter Aspekt des
14 Heft 2 / 2008
Achim Zimmer, Diplomand Wirtschaftsinformatik,
consistec GmbH unter Prof. Horst Grauer
aus der praxis
Intent-Filter, die zu einer Anwendung
gehören, werden unter anderem von
ihr deklariert, darüber hinaus alle
Services, Broadcast-Receiver und
Content-Provider einer Anwendung.
Abb. 2 zeigt einen Ausschnitt aus der
AndroidManifest.xml aus Googles Note-
List-Demo-Applikation. Die Activity
NoteEditor besitzt einen Intent-Filter
(resolve_edit). Im vorliegenden Beispiel
wird die Activity aufgerufen, wenn ein
einzelner Datensatz (vnd.android.cursor.
item) vom Typ note (vnd.google.note)
entweder angezeigt oder editiert werden
soll.
Fazit:
Die Möglichkeiten der Anwendungs-
entwicklung unter Android sind vielfältig
und sehr mächtig. Hat ein Entwickler die
Grundkonzepte verstanden, kann er sehr
schnell erste Anwendungen bauen. Dar-
überhinaus beinhaltet das Android-SDK
alles, was ein Entwickler benötigt: einen
umfangreichen Emulator, mit dem auch
Hardware-Events simuliert werden kön-
nen, viele nützliche Entwickler-Tools (u. a.
ein Eclipse-Plugin), zahlreiche Beispiel-
applikationen und eine umfangreiche
Dokumentation.
Dennoch:
Eine Vielzahl an Geräten mit dem
Android-Betriebssystem werden im Laufe
des nächsten Jahres auf den Markt kom-
men und beweisen müssen, ob der Hype
gerechtfertigt war. Denn anders als beim
iPhone hängt der Erfolg nicht nur von
einem Gerät ab. Zu einer noch größeren
Akzeptanz würde sicherlich auch eine
„Emanzipation“ von den Google-Diensten
beitragen. Besitzt man nämlich keinen
Abb. 2: AndroidManifest-Beispiel
VITA:
1962 – 1965: Offizierausbildung und Truppen-dienst in der Bundeswehr, Artillerie, (Hauptmann d. Res.)
1966 – 1970: Studium Communications Engineering, Technische Universität München, Abschluss Diplom
1971 – 1972: Software-Entwickler, Nixdorf Computer AG
1972 – 1977: Wiss. Mitarbeiter und Projekt-leiter im Institut für Datenverarbeitung in der Technik, Forschungszentrum Karlsruhe
1978 – 1979: Projektbevollmächtigter im Bundeswissenschaftsministerium
1980 – 2008: Professor für Informatik, University of Applied Sciences / FH Würzburg-Schweinfurt, Fakultät Informatik und Wirt-schaftsinformatik
Seit 1981: Leiter des Hochschulrechenzen-trums
Tätigkeitsschwerpunkte: IT-Seminare und Praktika an der Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik der FH (Themengebiete: Web-Technologien, JEE, Parallele Programmie-rung, Echtzeitprogrammierung)
IT-Beratung und -Schulung in den Bereichen JEE und IBM WebSphereÖffentlich bestellter u. vereidigter EDV-SachverständigerInteressengebiete: Programmiersprachen, Web-Technologien, Java Enterprise
Professor Grauer lehrt Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Würzburg Schweinfurt, Fakultät Informatik &
Wirtschaftsinformatik.
Angeboten werden die Schwerpunktstudien-gänge:
• Medieninformatik (Informationsmanagement im XML Umfeld und Enterprise Java bzw. Webentwicklung)
• Business Software (Prozessmodellierung [Geschäftsprozesse, Workflow] und SAP Software mit Schwer-punkt auf die Module Produktionsplanung, Materialwirtschaft, QM, Verkauf/Vertrieb.
• Electronic Commerce Planung und Realisierung von Webauf- tritten, Webshops, Onlinemarketing, Usability und Suchmaschinenoptimierung.
für Informatiker: • Technische Informatik: u.a. verteilte Anwen-
dungen, hardwarenahe Programmierung, Elektronik, Compilerbau
• Kommunikation in verteilten Systemen: Fokus auf Kommunikation und Netztechnik
Google-Account, bleiben dem Nutzer
einige Funktionen des G1 verwehrt.
Prof. Horst Grauer
15Heft 2 / 2008
Elke Diener,Technical Support,
consistec GmbH
partner
Qualität mit Zertifikat
Erfolgreiche Projekte und zufriedene
Kunden sind das Ergebnis des überzeu-
genden Fachwissens der consistec-Mitar-
beiter. Logisch also, dass eine permanente
Weiterbildung einen hohen Stellenwert im
Unternehmen genießt. Schließlich garan-
tiert sie Kunden erstklassige Qualität und
effiziente Lösungen. Aktuellster Beleg der
erfolgreichen und konsequenten Qualifi-
zierung der consistec-Spezialisten ist eine
erst jüngst erworbene Zertifizierung: Seit
Mitte August ist consistec Microsoft
Certified Partner in den Kompetenzen
Networking Infrastructure Solutions und
Information Worker Solutions.
Microsoft Certified Partner haben mit
ihrer Ernennung exzellente technische
Kompetenz, strategische Planungsfä-
higkeiten und hervorragende praktische
Fertigkeiten unter Beweis gestellt. Damit
verfügen sie über ein breites Spektrum
an Fachwissen und reiche praktische Er-
fahrungen. Das Ergebnis: In ihren jewei-
ligen Schwerpunkten bieten sie Kunden
effektive und zuverlässige Technologielö-
sungen.
Die durch die Zertifizierungen der consi-
stec Engineering & Consulting GmbH in-
tensivierte Zusammenarbeit mit Microsoft
garantiert Kunden bereits heute auf lange
Sicht eine optimale Betreuung auf dem
technologisch neuesten Stand. Die Part-
nerschaft gewährleistet consistec Kunden
zudem eine umfassende Beratung vor und
einen kompetenten technischen Support
nach dem Erwerb von auf Microsoft-Soft-
ware basierenden Technologielösungen.
Die Kompetenzen der consistec GmbH als
Microsoft Certified Partner bei komple-
xen IT-Fragestellungen liegen primär in
folgenden Bereichen:
Networking Infrastructure Solutions
In diesem Bereich liegen die Tätigkeits-
schwerpunkte im Entwickeln und Einrich-
ten von Netzwerklösungen für mittelstän-
dische Unternehmen.
Wesentlicher Bestandteil dieser Lö-
sungen sind Windows Server-Installa-
tionen. Unter anderem die Vernetzung
von Windows-basierten Servern und
PC-Arbeitsplätzen sowie die Einrichtung
von Internetverbindungen sind typische
Bestandteile solcher Implementierungen.
Professionelle IT-Dienstleistungen wie
beispielsweise die Installation und War-
tung von Hard- und Softwaresystemen,
der wirkungsvolle Schutz vor Spam und
Viren oder die Überprüfung und Sicher-
stellung der Netzwerksicherheit runden
das consistec-Portfolio ab.
Darüber hinaus installieren die Saarbrücker
IT-Spezialisten leistungsfähige Server-
Farmen nach Maß. Und das nicht nur für
mittelständische Unternehmen.
Die von den consistec-Experten imple-
mentierten Netzwerk-Infrastrukturen ver-
binden sicher und zuverlässig Server,
Niederlassungen, PC-Standorte und das
Internet miteinander.
Information Worker Solutions
Lösungen für Kommunikation und Zu-
sammenarbeit in Arbeitsgruppen, Abtei-
lungen oder unternehmensweit werden
von Microsoft-Partnern, die diese Kom-
petenz erworben haben, konzipiert und
implementiert. Im Fokus dieser Lösungen
stehen ein strukturiertes Informations-
management, die stärkere Automatisie-
rung von Geschäftsprozessen in Form IT-
gestützter Vorgänge sowie die Integrati-
on bestehender Geschäftsanwendungen
in eine einzige Plattform. Diese Lösungen
für Kommunikation und Zusammenarbeit
basieren auf Microsoft-Office-Systemen
und Microsoft-Server-Produkten.
Die Zukunft fest im Blick plant die
consistec Engineering & Consulting GmbH
jedoch bereits den nächsten Schritt: Den
weiteren Ausbau der IT-Kompetenzen im
Rahmen des Zertifizierungs-Systems von
Microsoft.
consistec ist Microsoft Certified Partner
16 Heft 2 / 2008
kundenportrait
Dr.med. Hardy Walle, Geschäftsführung, Vorstand Bodymed AG
Seit über zehn Jahren bietet die Kir-
keler Bodymed AG ärztlich betreute
Gesundheitskonzepte mit den Schwer-
punkten Ernährungs- und Vitalstoff-
beratung sowie Anti-Aging. Das von
den Eheleuten Dr. Marie-Bernadette
und Dr. Hardy Walle entwickelte
Bodymed-Konzept richtet sich an
Ärzte und Apotheker und wird konti-
nuierlich zum Nutzen und Wohle
der Patienten weiterentwickelt. Mit
großem Erfolg: Mittlerweile arbeiten
knapp 500 Partner in Deutschland, 52
in Österreich und 25 in den Nieder-
landen erfolgreich mit dem Bodymed-
Konzept.
Die Tatsache, dass die Zahl der Über-
gewichtigen und parallel dazu Zivili-
sationserkrankungen wie Bluthochdruck,
Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mel-
litus und koronare Herzerkrankungen
stetig zunehmen, war für die beiden
Mediziner ausschlaggebend für die Ent-
wicklung ihres Ernährungskonzeptes.
Betroffenen sollte endlich wirksam und
nachhaltig geholfen werden: mithilfe
einer qualifizierten Ernährungsberatung,
modernste Erkenntnisse aus der Ernäh-
rungswissenschaft mit Elementen der
LOGI-Methode.
Das Ernährungskonzept von Bodymed
besteht aus insgesamt vier Phasen.
Im Anschluss an eine zweitägige,
eiweißsubstituierte Startphase, in der
die Fettverbrennung angeregt wird und
gleichzeitig auf den Erhalt wichtiger,
stoffwechselaktiver Körperzellmassen
geachtet wird, folgt die Reduktionsphase,
also die Phase der Gewichtsreduktion.
Diese dauert so lange, bis das individuelle
Wohlfühlgewicht des Patienten erreicht
ist. Darauf folgt eine drei- bis vierwöchige
Phase zur Stabilisierung des erreichten
Gewichts. Danach gehen die Teilnehmer
des Programms in die Erhaltungsphase
über. Hier gilt es, das persönliche Wohl-
fühlgewicht dauerhaft zu halten, also auf
Dauer schlank zu bleiben!
Neben den Gewichtsreduktionsprogram-
men bietet Bodymed zusätzlich spezielle
Bodymed AG – zum Nutzen und Wohle der Patienten
die Begleiterkrankungen berücksichtigt
und den neuesten ernährungswissen-
schaftlichen Erkenntnissen entspricht.
Die Ernährungsberatung gehört somit
in die Hände von qualifizierten Ärzten.
Das Bodymed-Konzept arbeitet nach
dem Prinzip des eiweißunterstützten
Fastens mit dem zeitweisen Einsatz eines
partiellen Meal-Replacements. Mittel- und
langfristig wird eine moderat kohlen-
hydratreduzierte, fettmodifizierte und
eiweißoptimierte Ernährung angestrebt.
Das strukturierte Beratungskonzept
basiert auf Gruppen- und/oder Einzel-
beratung und läuft mindestens über
zwölf Wochen. Weitere Bausteine sind
Bewegungsprogramme wie z. B. Nordic
Walking sowie die Langzeitbetreuung
im Bodymed-Club. Diese integriert
17Heft 2 / 2008
kundenportrait
Konzepte zum gesunden Gewichtsaufbau
(bei Senioren sowie vor und nach Opera-
tionen oder schweren Erkrankungen) sowie
das Bodymed-Orthokonzept (sinnvoller
Einsatz von Vitaminen, Mineralstoffen
und Spurenelementen) an.
Das Bodymed-Gewichtsreduktionspro-
gramm ist wissenschaftlich evaluiert. Es
gibt eine Studie bei Diabetikern (Univer-
sität des Saarlandes), Langzeitdaten von
2.500 Teilnehmern sowie eine retrospek-
tive Erhebung. Weitere Studien laufen. Im
wissenschaftlichen Beirat der Bodymed
AG sind Mitglieder der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung, der Deut-
schen Adipositas-Gesellschaft, Experten
aus dem Bereich Bewegung, Diabe-
tologen, Experten aus der Onkologie,
renommierte Ernährungswissenschaftler,
anerkannte Buchautoren sowie ein
bekannter Hamburger Dermatologe
vertreten.
Die Bodymed-Ernährungsberatung bie-
tet damit den Teilnehmern die Sicherheit
einer ärztlichen Beratung kombiniert mit
über zehnjähriger Erfahrung nach dem
Bodymed-Motto:
Das neue Betriebssystem Windows Ser-
ver 2008 bildet das Rückgrat der neuen
IT-Infrastruktur der Kirkeler Bodymed
AG. Damit verfügt das Unternehmen
über eine moderne, zukunftssichere
IT-Infrastruktur, die nicht nur eine
wertvolle Leistungssteigerung in der
täglichen Arbeit, sondern auch die
Hochverfügbarkeit der Systeme garantiert. Ein leistungsfähiges Backup-System mit
Bandbibliothek ist ebenso selbstverständlich wie ein State-of-the-Art-Terminal-Farm-
betrieb durch mehrere Terminal-Server. Daraus ergibt sich zudem eine hohe Verfüg-
barkeit des Terminal-Dienstes selbst.
Die consistec Engineering & Consulting GmbH macht die IT der Bodymed AG fit.
ABNEHMEN! ABER SICHER!
18 Heft 2 / 2008
kundenportrait
Im Mai 2004 machte sich ein junger
Netzbetreiber daran, den Markt für die
schnurgebundene und mobile Sprach-
und Datenkommunikation im Groß-
herzogtum Luxemburg zu erobern. Mit
großem Erfolg: Nur vier Jahre später
blickt man bei VOXmobile im luxem-
burgischen Bertrange mit Stolz auf die
Leistungen der Anfangsjahre zurück.
Kein Wunder, 20 Prozent Marktanteil
sprechen eine eindeutige Sprache. Und
diese starke Position in einem anspruchs-
vollen Markt verdankt das dynamische
Unternehmen modernen Dienstleis-
tungen sowie attraktiven Tarifen und
Angeboten für die Festnetz- und Mobil-
telefonie sowie Highspeed-Internet.
20% Marktanteil in nur 4 Jahren:
19Heft 2 / 2008
kundenportrait
VOXmobile wurde von Jean-Claude
Bintz und Pascal Koster gegründet
und verfügt über Lizenzen für GSM-
EDGE 900/1800, UMTS (HSDPA) und
die schnurgebundene Telefonie. Das
Unternehmen betreibt ein eigenes
Netz. Seit November 2008 hält das
börsennotierte belgische Mobiltele-
kommunikationsunternehmen Mo-
bistar 100 Prozent der VOXmobile
Anteile. Mobistar – übrigens der er-
ste europäische Mobilfunkanbieter,
der Prepaid-Karten anbot – gehört
zu den größten Anbietern auf dem
belgischen und luxemburgischen Te-
lekommunikationsmarkt und ist Teil
der international agierenden France
Télécom Gruppe.
Zukünftigen Herausforderungen sieht
man bei VOXmobile gelassen entgegen.
Verständlich, denn auf den weiteren
Ausbau der Datendienste sind die erfolg-
reichen Luxemburger bestens vorbereitet
und haben diesen auch bereits in Angriff
genommen. So wird derzeit ein komplett
neues 3G (HSDPA, HSUPA) Netz instal-
liert, das noch vor Ende 2008 92 % der
Luxemburger Bevölkerung bis zu 7,2Mbps
im Downlink sowie 1,8Mbps im Uplink zur
Verfügung stellen wird. Auch hinsichtlich
der Konvergenz zu Festnetz respektive
DSL und dem damit verbundenen Ausbau
des Access Network ist man bei VOX-
mobile hervorragend aufgestellt. Hier
setzt man gezielt auf Technologien wie IP
MPLS und nutzt Synergien zwischen DSL
beziehungsweise SDSL und dem Back-
hauling fürs 3G Netz. Weiterhin laufen
die letzen Tests zur Inbetriebnahme einer
neuen „Core PS Infrastruktur“ (SGSN,
GGSN, Diameter based real time billing).
Dies ermöglicht neben einer extrem ver-
größerten Bandbreite, ein noch flexible-
res Eingehen auf die Anforderungen der
Kunden.
Seine vorbildliche Zukunftsfähigkeit ver-
dankt VOXmobile unter anderem strate-
gischen Partnerschaften, beispielsweise
mit dem Marktführer im Bereich mo-
dernster Komponenten für leistungsfä-
hige Telekommunikations-Netze Huawei.
Gute Verbindungen für Luxem-
burg: Software-Entwicklung Marke
consistec für VOXmobile
Gleich zwei individuelle und intelligent
konzipierte Software-Entwicklungen der
consistec Engineering & Consulting GmbH
leisten ihren Beitrag zum Erfolg von VOX-
mobile: ein Radius Administration Fron-
tend zur Server-Administration und ein
OTA Provisioning Tool.
Nutzerverwaltung leicht gemacht:
RADIUS Administration Frontend
Mit dem RADIUS Administration Frontend
wurde eine Software zur bequemen Ad-
ministration des RADIUS-Servers realisiert.
Der Server dient der Authentifizierung
aller DSL-Kunden. Die in der Software
integrierte komfortable Suchmaschine er-
möglicht neben der Benutzerverwaltung
beispielsweise auch Analysen zur Unter-
stützung bei der Fehlersuche.
Welcome to the World of VOX
20 Heft 2 / 2008
Ralf Bartz, Core Network und IT Manager,
VOXmobile Luxemburg
kundenportrait
In der auf AJAX basierenden Lösung
kommt das Google Web Toolkit eben-
so zum Einsatz, wie ein Apache Tomcat
Servlet Container der als Backend dient.
Die serverbasierte Umsetzung der An-
wendung ermöglichte einen schnellen
Rollout. VOXmobile nutzt die Software
unter anderem zur Verwaltung der Benut-
zerkennungen der DSL-Kunden und zum
gezielten Troubleshooting bei Problemen
– dabei hilft die Suchfunktion, Fehler ein-
zugrenzen, zu lokalisieren und schnell zu
beheben.
Mit dem OTA Provisioning Tool kann
der OTA-Server (Over the air) von
VOXmobile gezielt mit den SIM-
Profilen bestückt werden, die für
Marketingkampagnen oder SMS-
Spiele benötigt werden. Auf diese
Weise lassen sich mithilfe des OTA-
Servers ausgewählte Handys direkt
ansprechen. Dazu verfügt der Server
über eine interne Adressdatenbank,
die etwa über eine XML-basierte
Schnittstelle beschickt werden kann.
Das neue Tool ermöglicht es, Kam-
pagnen an exakt definierte und ge-
nau ausgewählte Empfängerkreise zu
adressieren. Dazu werden die entspre-
chenden SIM-Profile in einem spezi-
ellen XML-Format aus einer internen
Anwendung der Marketingabteilung
in das Adressbuch des OTA-Servers
überspielt.
Das Projekt ist als Desktop-Anwen-
dung in Java realisiert, als User-Inter-
face wird eine Standard Swing Ober-
fläche verwendet. Ein Microsoft SQL
Server aus dem die Daten bezogen,
aufbereitet und als XML-Dateien ab-
gelegt werden bildet das Backend in
der Marketingabteilung. Diese Da-
teien werden anschließend über eine
Upload-Schnittstelle in das Adress-
buch des OTA-Servers geladen. Auf
diese Weise kann das Adressbuch des
OTA-Servers immer kampagnenspezi-
fisch beschickt werden – zum Beispiel
bei Aktionen für die Kunden, die sich
für ein bestimmtes SMS-Spiel ange-
meldet haben oder Kunden, die aus
marketingstrategischen Gründen für
eine Werbekampagne ausgewählt
wurden.
Flankierende IT-Dienstleistungen:
Neukonfiguration der E-Mail-Infra-
struktur in der DMZ auf der Basis von
Linux, Postfix und Spamassassin.
Aufsetzen und Einrichten des
DNS-Dienstes sowohl für die Mo-
bilfunknetze als auch für das Kun-
den-DSL-Netz bzw. das VOXmobile
Intranet auf der Basis zweier Server-
Cluster.
Einrichtung eines Video-Streaming-
Servers, zur Bereitstellung von Con-
tent für einen norwegischen Strea-
ming-Anbieter.
Kampagnen auf den Punkt gebracht: OTA Provisioning Tool
„Bei der Entwicklung und Pro-
grammierung unseres RADIUS
Frontend zur internen Benutzer-
verwaltung hat uns die Leistung
des Softwareentwickler-Teams der
consistec vollauf überzeugt. Vom
ersten Briefing über das reibungs-
lose Projektmanagement bis hin zur
Integration der lauffähigen Applika-
tion in unser Intranet haben die Ent-
wickler von consistec Ihr gesamtes
Know-how, eine be-
eindruckende Flexi-
bilität und Zuverläs-
sigkeit unter Beweis
gestellt.“
21Heft 2 / 2007
Torsten Burgmaier,Text und Konzeption,
consistec GmbH
produkte
consistec setzt Webinar-Reihe
mit Online- Seminaren zu caplon
und eyeCman fort
Sales 2.1 Das logische Ergebnis:
Zwei neue Online-Seminare zu den Pro-
dukten caplon und eyeCman.
Im Fokus des neuen caplon-Webinars
„Tracen ohne Paketverluste in Giga-
bit-Netzen“ stehen die überzeugenden
Möglichkeiten des eigenentwickelten
Netzwerk-Protokollanalysators caplon,
der inzwischen – auf dem Weg zu einer
Bandbreite von 10 Gbit/s – den garantiert
verlustfreien Datenmitschnitt mit einer
Bandbreite von 4 Gbit/s effektiv erlaubt.
Webinar-Teilnehmer lernen anhand an-
schaulicher Live-Traces mit wireshark
und dem speziell auf Kundenwunsch an-
passbaren caplon-Client die vielseitigen
Einsatzmöglichkeiten des leistungsstarken
und investitionssicheren Netzwerktracers
kennen. Daneben wird mit dem caplon-
Portable auch die mobile Variante des
Sniffers vorgestellt, die die effektive, ver-
lustfreie Fehlersuche in Gigabit-Netzen
erlaubt.
„Arbeitsabläufe und Zahlungseingän-
ge mit mobilen Lösungen für Kunden-
und Außendienst beschleunigen“
Teilnehmer dieses Online-Seminars haben
in der Präsentation die Chance, die mobi-
le Lösung eyeCman und ihre Vorteile live
kennenzulernen.
Insbesondere die Beschleunigung von
Arbeitsabläufen bei gleichzeitiger Si-
cherstellung der Prozessqualität ist die
Stärke des eyeCman, der sich vor allem
für Unternehmen und Handwerksbe-
triebe mit einem eigenen Kunden- bzw.
Außendienst eignet.
Bereits in der letzten switch!-Ausgabe
wurde mit dem consistec-Webinar
„Tracen und Fehlersuche in Hoch-
geschwindigkeitsnetzen“ ein neues
innovatives Vertriebsinstrument vor-
gestellt.
Dieses erste consistec-Webinar war ein
voller Erfolg. Grund genug für die Saar-
brücker IT-Spezialisten, diesen zeitge-
mäßen und umweltschonenden Vertriebs-
weg wie geplant weiter auszubauen.
Ein neuer Freund auf vier Pfoten für Julia
Eine enorme Gewichtszunahme durch
Medikamente, deutlich schlechtere Leis-
tungen in der Schule, selbst eine Brille
ist neuerdings nötig – im Leben der 16-
jährigen Julia Moses aus dem saarlän-
dischen St. Ingbert haben sich drama-
tische Veränderungen ergeben. Und
die lassen ein normales Leben kaum
zu. Denn: Im Februar dieses Jahres
haben die Spezialisten des Universitäts-
Klinikums Heidelberg bei
Julia eine schwer therapierbare
Form der Epilepsie festgestellt.
Trotz täglicher Medikamenten-
einnahme hat Julia bislang
keine Krampffreiheit erlangt.
Ein normales Leben ist kaum
möglich. Zudem bringt die Erkrankung
lebensgefährliche Situationen mit sich,
wie beispielsweise Krampfanfälle auf dem
Nachhauseweg von der Schule oder in
der Badewanne. Der einzige Ausweg aus
dieser Misere wäre ein Servicehund. Ein
solcher vierbeiniger Freund und Begleiter
für Menschen mit Epilepsie oder Diabetes
warnt den Betroffenen oder die Betroffene
vor einem nahenden Anfall und beugt
somit Verletzungen vor. Zudem ist er in
der Lage, bei einem Krampfanfall Hilfe
zu holen.
Er kann eine Notklingel betätigen und
führt seine Bezugsperson nach einem
Anfall bei Orientierungslosigkeit nach
Hause.
Die Gemeinnützige Gesellschaft „Stif-
tung Hunde helfen leben“ mbH hilft
Betroffenen bei der Suche nach einem
Servicehund. Dazu kümmert sich die
Anfang 2006 von Desiree Gräfin
von und zu Hoensbroech, Erik
Kersting und Jörg-Michael
Sachse-Schüler gegründete Ge-
sellschaft um die Suche nach
Sponsoren und fungiert zudem
als Bindeglied zwischen den be-
troffenen Menschen, Behörden
und Hundeschulen.
Julias Traum vom eigenen Servicehund
ist mit etwa 30.000,– Euro ein kost-
spieliges Unterfangen, darum helfen
auch wir mit, Julia diesen Traum zu
erfüllen – Helfen auch Sie!
Spendenquittungen sind ab 10,– € über
die „Stiftung Hunde helfen leben“ zu
erhalten. Geben Sie dazu bei Ihrer Einzah-
lung Ihren Namen und Ihre Adresse an.
Internet: www.hunde-helfen-leben.de
HU
NDE HELFEN L
EBE
N
STIFTUNG
Julia Moses, 16 Jahre, aus St. Ingbert , Saarland
consistec unterstützt Spendenaktion für die an Epilepsie erkrankte Julia aus St. Ingbert.
Sina Alexander, Assistenz Marketing/Vertrieb,
consistec GmbH22
23Heft 2 / 2008
kritisch nachgefragt
Überall wo Veränderungsprozesse
initiiert und umgesetzt oder bereichs-
übergreifende Aufgaben optimiert
werden sollen ist Coaching ein wert-
volles Instrument. Zu den Chancen
und Grenzen die Coaching-Maßnah-
men Unternehmen bieten nimmt Iris
Clermont, Inhaberin von AICoaching,
im Gespräch mit der switch!-Redakti-
on Stellung.
switch!: Coaching zielt auf die Verhal-
tensänderungen von Einzelpersonen oder
Teams ab. Will man dies kritisch sehen,
kann man Coaching also auch als Mani-
pulation betrachten.
Iris Clermont: Das ist richtig, Coaching
will Verhaltensänderungen bewirken. Es
geht in der Regel jedoch auch um die
Verbesserung von Prozessen und Lei-
stung. Im Gegensatz zur Manipulation im
Rahmen herkömmlicher „Führungsmo-
delle“ zielt Coaching in erster Linie
darauf, Mitarbeiter zu motivieren!
Teilnehmer sollen mithilfe des Coachings
aus sich heraus eigene Leistungspotenzi-
ale entfalten. Die so erzielte Leistungs-
steigerung soll als persönlicher
Nutzen für die Gruppe empfunden
werden.
switch!: Es geht also sehr stark um Mo-
tivation?
Iris Clermont: Nicht nur. Es geht
auch darum, unverzichtbare Rahmen-
bedingungen klar zu kommunizieren
und den Blick über den Tellerrand hi-
naus zu fördern.
switch!: Wo sehen Sie die Grenzen von
Coaching?
Iris Clermont: Menschen versuchen häu-
fig, andere zu ändern – viel zu oft wird
dabei belohnt oder bestraft, um eine
Überzeugung zu verändern.
Dieser Ansatz lässt jedoch außer Acht,
dass Menschen sich nur selbst ver-
ändern können. Leider neigen wir aber
dazu, auf bestimmte Reize von außen im-
mer auf die gleiche Art zu reagieren.
Das switch!-Interview:
„Unterstützung von Veränderungsprozessen durch Coaching“
Iris Clermont, Inhaberin AICoaching, Teamcoach
24 Heft 2 / 2008
partnerkritisch nachgefragt
So entstehen leicht Teufelskreise. Denn
wir weisen die Schuld für Probleme die
aus der Reiz-Reaktions-Automatik entste-
hen gerne den anderen Beteiligten zu.
Der Coach kann dabei helfen, den
Teufelskreis bewusst zu machen und
zu analysieren. Auf diese Weise können
Reizreaktionsmuster durchbrochen wer-
den. Vorausgesetzt natürlich, die Teilneh-
mer bringen eine grundsätzliche Bereit-
schaft zur Veränderung mit.
switch!: Können auch Unternehmens-
strukturen, Grenzen für Coaching-
Maßnahmen bedeuten?
Iris Clermont: Ja. Ein typisches Bei-
spiel ist die weitverbreitete strikte
Trennung von Fachabteilungen und
Einkauf. Hier findet man häufig ein
äußerst gespanntes Verhältnis vor.
Zudem werden viele wertvolle Potenziale
bei der Wertschöpfung in Unternehmen
verschenkt, wenn die Zielvorgaben für die
Fachabteilungen und den Einkauf diame-
tral sind.
switch!: Was schlagen Sie Unternehmen
vor, die dieses Potenzial zukünftig nicht
mehr verschenken möchten?
Iris Clermont: Bei der Beantwortung die-
ser Frage bin ich nicht nur als Coach son-
dern auch als Mathematikerin mit einer
langjährigen Erfahrung im Projektmanage-
ment gefordert. Bei den wenigsten Un-
ternehmen wird eine Gesamtkosten-
betrachtung unter Berücksichtigung
der Leistungsfähigkeit von System-
lieferanten und Dienstleistern durch-
geführt. Eine Tatsache, die mich immer
wieder verwundert, denn eine sinnvolle
Beurteilung von Systemlieferanten und
Dienstleistern kann ein wichtiger Beitrag
zur Reduzierung von Projektlaufzeiten
und Projektkosten sein.
25Heft 2 / 2008
kritisch nachgefragt
Sowohl der Servicebetreiber als auch der
Dienstlieferant steigern den Profit unter
anderem durch eine Minimierung der
Konflikte und durch eine Maximierung
der optimalen Zusammenarbeit und von
unterschiedlichen Bereichen in den Kon-
zernen. Notwendig dazu sind spezi-
fische, messbare Kriterien zur Beur-
teilung von Systemlieferanten und ein
klarer, eindeutiger und zu den beteiligten
Personen und Teams kommunizierter Ent-
scheidungsprozess.
switch!: Wie können derartige Prozesse
angestoßen werden?
Iris Clermont: Wenn die Zielsetzung
durch die Unternehmensleitung vorgege-
ben ist oder gemeinsam mit ihr erarbei-
tet wird, können für die jeweiligen Units
Teamcoachings durchgeführt werden.
Zu Beginn eines Teamcoachings werden
spezifische, messbare Ziele festgelegt.
Die Teams werden in Interviews zu ihrem
aktuellen Status, zur Wahrnehmung der
Stärken, sowie zu Verbesserungen und zu
einem Denken (out oft the box) angeregt.
Die Vorschläge werden dann in der ge-
meinsamen Runde vorgestellt.
Das Ziel eines Coachings für virtuelle
Teams, bzw. Teambuilding ist eine ver-
besserte, effiziente, motivierte Zu-
sammenarbeit, die zu Zeit und Ko-
stenersparnis für alle beteiligten
Units unter Berücksichtigung einer
sinnvollen Implementierung in einen
Gesamtprozess führt.
switch!: Frau Clermont, wir danken Ih-
nen für dieses Gespräch.
Ausbildung: Dipl. Mathematikerin
Berufliche Laufbahn:
18 Jahre internationales Projektmanage-
ment und Beratertätigkeit bei Ericsson
und Nokia im Festnetz- und Mobilfunk-
bereich für 40 verschiedene Unterneh-
men in Europa, Asien, Süd-Amerika u.a.
Vodafone, T-Mobile, Telefonica, O2,
Elisa, Polkomtel, Orange, Porta, Mobil-
com, Sunrise...
Optimierung von Beziehungen zwischen
Systemlieferanten und Dienstleistern.
Optimierung von Prozessen zur Klärung
von Verantwortlichkeiten und Steige-
rung der Motivation. Das Ziel: Profitabi-
lität und Kostenoptimierung.
Selbständig seit 2008
in internationalen Coaching-Projekten als
selbstständiger Teamcoach unter ande-
rem für VF Italien, MSN in Deutschland,
KPN in den Niederlanden, T-Mobile in
U.K., O2 in Deutschland
Coaching-Mission:
Mein Wunsch ist, dass Teams Hand in
Hand mit Spaß zusammenarbeiten, das
Ihre Ziele und Visionen bereichert und
erreicht werden mit dem Fokus auf die
Stärken jedes Einzelnen.
Iris Clermont – zur Person:
26 Heft 2 / 2008
partnerkritisch nachgefragt
Pia Rink,Leitung Marketing/PR,
Redaktion, consistec GmbH
Teamcoaching-Prozess: das 5-Schritte-Modell von AICoaching
Team-Übung aus dem Programm von AICoaching
Bitten Sie eine Person aus Ihrem Team Ihnen die Fragen mit einer Pause nach jeder Frage vorzulesen. Nehmen Sie sich 5 Minuten Zeit und konzentrieren Sie sich auf einen Punkt im Raum oder schließen Sie die Augen.
Erinnern Sie sich an einen Konflikt mit einem Mitarbeiter oder einer Person aus Ihrem privaten Umfeld.
Öffnen Sie Ihre Gedanken für diese Person und stellen Sie sich die folgenden Fragen:
•WasweißichüberdiesenMenschen? •AuswelchemKulturkreiskommter? •ZuwelcherGenerationgehörter? •WiesiehtseinebisherigeLaufbahnundseineBerufserfahrungaus? •WieistseinefamiliäreSituation? •WassindseineStärken? •WassindseineZiele,seineStrategienseinekurzfristigenZielvereinbarungen? •WassindseinePrioritäten? •WiefühltersichalsMitgliedseinesTeams? •WasistseineRolleimTeam? •FühltersichimTeamangehörtundrespektiert?
Öffnen Sie Ihre Augen und nehmen Sie die Veränderung wahr. Und gehen Sie Ihren Weg weiter in Richtung eines erfolgreichen Teams.
27Heft 2 / 2008
region
Der Geschichte auf der Spur
Funde aus keltischer und gallo-
römischer Zeit prägen Gegenwart und
Geschichte des Saarlandes. Eindrucks-
voll zeigt die Römische Villa in Borg, wie
man zur Zeit der Römer gelebt hat. Der
römische Mosaikfußboden in Nennig gilt
als das besterhaltene römische Mosaik
nördlich der Alpen. Archäologie live
erleben kann man auch im Europäischen
Kulturpark Bliesbruck-Reinheim, wo die
Spuren und Grundmauern einer gallo-
römischen Kleinstadt zutage gefördert
wurden.
Auch die Montanzeit gehört inzwischen
der Vergangenheit an. Viele Relikte wie
Fördertürme und Bergwerke sind jedoch
noch erhalten, zum Teil als Museen mit
spektakulären Inszenierungen, wie bei-
spielsweise die Völklinger Hütte: Das
weltweit einzige erhaltene Eisenwerk aus
der Blütezeit der Eisen- und Stahlindustrie
ist seit 1994 UNESCO-Weltkulturerbe.
Herz der gesamten Anlage ist die große
Gebläsehalle, in der heute eindrucksvolle
Ausstellungen, Konzerte und Auffüh-
rungen stattfinden.
Saarländische Erlebnisvielfalt
Deutschlands beste Wanderwege lie-
gen im Saarland. Dabei setzt das kleine
Bundesland erfolgreich auf die Qualitäts-
kriterien des deutschen Wandersiegels:
Ausgezeichnet beschilderte Premium-
wanderwege liegen in schönster saarlän-
discher Landschaft. Alle Touren wurden
nach der Schönheit der Natur und
Dramaturgie des Weges ausgewählt.
Ein Netz von insgesamt 31 Premium-
wanderwegen verspricht im gesamten
Saarland Wandertage vom Feinsten.
Ein Tipp für Genießer: die Saarland-
Tafeltouren – Wandern und Schlemmen.
Die mit einer Kochmütze gekennzeichneten
Premiumwege verknüpfen Wandern mit
kulinarischen Kostbarkeiten.
Wer die Landschaft gerne per Rad
erkundet, für den bietet das Radwegenetz
unter dem Signet „SaarRadland“ beste
Voraussetzungen. Sechs große Radwege
stehen zur Auswahl. Innerhalb des Tour-
netzes sind individuelle Routen möglich,
auch mit Anschluss an den Naheradweg,
den Moselradweg und den Glan-Blies-
Radweg. Neben der durchgehenden
Beschilderung beschreiben zudem allein
74 Infotafeln Sehenswürdigkeiten und
Routenverlauf und bieten dreisprachige
Eine Reise ins Saarland – im Herzen Europas – ist eine Begegnung
mit einer wechselvollen Geschichte, einer einmaligen Landschaft und
einer unvergleichlichen Küche.
GENUSSVOLL DAS SAARLAND ENTDECKEN
28 Heft 2 / 2008
region
Informationen zu der Umgebung. Ein
Höhenprofil zeigt an, ob es auf der
weiteren Strecke bergauf oder bergab
geht. Mountainbiker finden rund um
St. Wendel und St. Ingbert ausgewiesene
Touren.
Badevergnügen für die ganze Familie
versprechen der Bostalsee und der
Losheimer See.
Kulinarische Entdeckungen
Essen ist für die Saarländer ein Stück
Lebensfreude und ein Fest für die Sinne.
Die kulinarische Vielfalt des Landes ist weit
über seine Grenzen hinaus berühmt: von
regionaler Landhausküche bis zum
französischen Spitzenmenü.
Den saarländischen Küchenhimmel
schmücken allein drei Sternehäuser.
Zum guten Essen gehört auch ein guter
Tropfen: ob saarländisches Bier oder saar-
ländischer Wein. Was den Wein angeht,
geraten Kenner und Genießer angesichts
der hervorragenden Saar- und Mosel-
weine schnell ins Schwärmen.
Lust auf Begegnungen – die Städte
im Saarland
Saarbrücken bietet alles, was man von
einer Landeshauptstadt erwartet: Sie ist
modernes Wirtschaftszentrum, Kon-
gress-, Messe- und Universitätsstadt
und der bedeutendste Kulturplatz im
Saarland. Zudem liegt Frankreich vor der
Haustür! Die Barockbauten des Baumei-
sters Friedrich Joachim Stengel entstan-
den in der Blütezeit im 18. Jahrhundert
und prägen noch heute das Stadtbild.
Die „heimliche Hauptstadt“ des Saar-
landes ist Saarlouis. Gegründet wurde die
Stadt 1680 vom Sonnenkönig Ludwig XIV.
unter baulicher Regie von Vauban. Den
Titel hat sich die Stadt wohl durch ihre
lebendige Altstadt mit zahlreichen Cafés,
Restaurants und Kneipen erworben.
In Homburg liegen die berühmten
Schlossberghöhlen. Europas größte
Buntsandsteinhöhlen sind mit den
mächtigen Kuppelhallen und ihren
kilometerlangen Gängen in zwölf über-
einanderliegenden Stockwerken ein ein-
zigartiges Naturdenkmal.
Merzig und Neunkirchen warten mit Aus-
stellungen, Konzerten und regionalen
Märkten auf. In den Sommermonaten
vergeht kein Wochenende, an dem nicht
irgendwo ein Altstadtfest oder Open-Air-
Konzert stattfindet.
Im Umfeld von Forschung und Wis-
senschaft
Mit dem Max-Planck-Insitut für Informa-
tik, dem Deutschen Forschungszentrum
für Künstliche Intelligenz (DFKI) und dem
Fachbereich für Informatik an der Uni-
versität des Saarlandes, verfügt das Land
über einen der besten Informatikstand-
orte Europas. Die dortige enge Verzah-
nung von Wirtschaft und Wissenschaft ist
ein entscheidender Faktor, weil sie inter-
nationale Spitzenforschung mit regionaler
Ausstrahlung und Kooperation auch mit
dem innovativen Mittelstand kombiniert.
Quelle:http://www.tourismus.saarland.de
29Heft 2 / 2008
netzweltgeschichten
1973 verwendete der Psychoanalytiker
Herbert Freudenberger erstmals den
Begriff Burnout, um den auffällig
hohen Krankenstand bei Angehörigen
der „Helfenden Berufe“ – also von
Ärzten, Pflegern etc. – zu untersuchen
und zu beschreiben. Seither hat der
Begriff Einzug in den allgemeinen
Sprachgebrauch gehalten, um das
Ausbrennen von Mitarbeitern und
den damit verbundenen Leistungsab-
fall sowie eine Vielzahl von Problemen
der Betroffenen zu beschreiben.
Die am Rhein-Ruhr-Institut für Sozial-
forschung und Politikberatung e.V. (RISP)
beschäftigte Germanistin Ursula Kreft
hat sich im Rahmen ihrer Arbeit für das
Projekt „Präventiver Gesundheitsschutz
in der IT-Branche“ mit dem Burnout
beschäftigt. Das Projekt wird vom RISP
an der Universität Duisburg-Essen in
Kooperation mit dem Berufsfortbildungs-
werk des DGB (bfw) Ruhr durchgeführt.
Ziel des Vorhabens ist es, mit Part-
nern aus Unternehmen, Verbänden,
Burnout in der IT-Branche
30 Heft 2 / 2008
netzweltgeschichten
Gewerkschaften und Weiterbildungs-
trägern Investitionsstrategien für einen
präventiven Gesundheitsschutz in der IT-
Branche zu entwickeln. Mit dem Ergebnis
von Krefts Arbeit, einem ITG-Arbeits-
papier 2/08, it Fokus Gesundheit mit dem
Titel „Burnout in der IT-Branche“ wollen
wir uns heute beschäftigen.
Was ist Burnout und welche Anzeichen
deuten auf einen Burnout hin?
Burnout bedeutet laut Duden: Ausge-
brannt sein, sich erschöpft fühlen. Er
bezeichnet ferner eine anhaltende, auf
die Arbeit bezogene negative psychische
Verfassung. Im Anfangsstadium zeigen
sich typische Symptome wie chronische
Müdigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen,
Schwindelgefühle und Pfeifen auf den
Ohren. Betroffene haben das Gefühl,
alle körperlichen und seelischen Reserven
verbraucht zu haben. Ihre Erschöpfung
wird von erheblichen Leiden und der
Befürchtung begleitet, den Anforde-
rungen der Arbeit zunehmend weniger
gerecht werden zu können. In vielen
Fällen wird Burnout auch von allmäh-
lich schlimmer werdenden körperlichen
Beschwerden begleitet.
Oftmals ist Burnout die Folge von
verlängertem, bzw. nicht bewältigtem
Arbeitsstress. Meist beginnt er mit harmlos
wirkenden Warnsignalen, die auch
bei starkem Stress vorübergehend
auftreten können. Ihre Zahl und die
Intensität der Symptome nimmt je-
doch immer mehr bis zum völligen
Verlust der Arbeitsfähigkeit zu.
Ursula Kreft unterscheidet im ITG
Arbeitspapier 2/08 drei Dimensionen
des Burnout:
Dimension 1: Emotionale und phy-
sische Erschöpfung
Betroffene fühlen sich ständig erschöpft
und ausgelaugt, hinzu kommt ihre
Unfähigkeit, sich zu erholen. Selbst nach
einem Urlaub fehlen ihnen bald wieder
jegliche Kraft und Energie. Der Gedanke
an ein neues Projekt löst Beklemmung
und Angst aus. Betroffene leiden unter
Schlafstörungen, sie fühlen sich so
angespannt, dass auch für private
Aktivitäten keine Kraft mehr bleibt. Hin-
zu kommen körperliche Symptome wie
Erkältungen, Kopf- und Rücken-
schmerzen, Magenbeschwerden und
Schwindelgefühle.
Dimension 2: Zynismus, Demoralisie-
rung, Entfremdung
Subjektiv ständig unter Druck und gereizt
begegnen Burnout-Betroffene den
Anforderungen am Arbeitsplatz mit
Feindseligkeit. Gegenüber Kollegen,
Freunden und Partner ziehen sie sich
immer mehr zurück; entwickeln sogar
eine zynische Haltung gegenüber Kunden
und Kollegen. Wissentlich wird die eigene
Gesundheit ruiniert, werden Aufputsch-
oder Beruhigungsmittel eingenommen
oder die Flucht in den Alkohol gewählt.
Dimension 3: Verfall des Engage-
ments für die Arbeit und Gefühl der
Ineffizienz
Ein erstes Anzeichen für ein begin-
nendes Burnout ist das Nachlassen der
Einsatzbereitschaft: Die Begeisterung
31Heft 2 / 2008
netzweltgeschichten
für neue Aufgaben und die Freude an der
Arbeit werden immer seltener. Der
Grund: Betroffene fühlen sich den
Anforderungen im Job nicht mehr
gewachsen. Ihre Motivation und das
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
gehen verloren. Die Anteilnahme am
Arbeitsgeschehen geht verloren.
Burnout! Ich auch?
Im Internet werden eine ganze Reihe
von Online Tests zum Burnout angebo-
ten. Die meisten erweisen sich jedoch als
wenig hilfreich oder sogar als komplett
unbrauchbar. Der Grund: Die über-
wiegende Anzahl der Tests ist häufig
standardisiert und sehr eindimensional.
Einen recht differenzierten Online-Test
bietet jedoch die Techniker Krankenkasse
(TK) an. Ebenso zur Orientierung gut
geeignet findet man einen Online-Test
unter www.burnoutnet.at, eine öster-
reichische Plattform. Hier findet man
verständliche Informationen zum Burn-
out, zu den Frühzeichen und zu therapeu-
tischer Unterstützung sowie, im Falle der
TK, konkrete Entspannungsmethoden.
Doch auch brauchbare Selbst-Tests haben
Nachteile. Sie richten den Blick meist nur
auf die Person. Wichtige Faktoren wie die
Arbeitsbedingungen, das soziale Umfeld,
in dem die Menschen arbeiten oder die
Form der Arbeitsorganisation bleiben
außen vor. Dadurch besteht die Gefahr,
dass Betroffene die Schuld am Burnout
in erster Linie bei sich selbst suchen. Eine
nach dem aktuellen Stand der Forschung
völlig falsche Annahme.
Ist jeder selbst Schuld?
Über die möglichen Ursachen des Burn-
out wird in der Forschung immer noch
gestritten. Ein Teil geht davon aus, dass
das Individuum eine Veranlagung zum
Burnout in sich trägt: Burnout gefähr-
det sind danach Personen, die mit groß-
em Idealismus, hohen Ansprüchen und
Erwartungen in ihren Beruf gehen. Dem
stehen Studien gegenüber, die gerade
ein vielseitiges Engagement in verschie-
denen Lebensbereichen als wirksamsten
Burnout-Schutz sehen und zudem feststel-
len, dass jeder Berufstätige von Burnout
betroffen sein kann. Andere Theorien
sehen den Burnout als Ergebnis eines
übermäßigen, lang andauernden Ver-
schleißes der Ressourcen. Der betroffene
Mensch verbraucht seine Energiereserven,
ohne für einen „Energienachschub“ zu
sorgen und so neue Ressourcen aufzu-
bauen.
Ein weiterer Teil der Forschung sieht die
Ursachen für Burnout primär im Arbeits-
umfeld, in den Arbeitsbedingungen
und der Arbeitsorganisation – und damit
weniger im Verhalten des Einzelnen.
32 Heft 2 / 2008
netzweltgeschichten
Eine wachsende Kluft zwischen den Be-
dürfnissen des Menschen und den Anfor-
derungen an moderne Arbeitsplätze trägt
demnach zum Burnout bei – Ursachen
dafür sind:
• eine dauerhafte Arbeitsüber-
lastung: „Arbeit ohne Ende“
• Mangel an Kontrolle über die
eigene Arbeit: „starre Vorgaben,
Zeitdruck“
• unzureichende Belohnung:
„Arbeit bringt nichts mehr“
• Zusammenbruch der Gemeinschaft
am Arbeitsplatz: „aus einem
eingespielten Team werden
Einzelkämpfer“
fehlende Fairness: „Vertrauen, •
Respekt und Offenheit fehlen“
widersprüchliche Vorgaben •
und Werte
Stop! Schluss mit dem Burnout
Arbeitsstress ist ein betriebliches Pro-
blem, egal wie sich der einzelne Mitarbei-
ter dazu verhält. Es sollte daher nicht nur
gefragt werden „Was macht bei der
Arbeit krank?“ sondern auch „Was hält
bei der Arbeit trotz Stress gesund?“
Gute Ausgangspunkte hierfür sind:
verbindliche Arbeitszeitregelungen,
festgelegte Pausen- und Erholungs-
zeiten zum Auftanken und die Form der
innerbetrieblichen Kommunikation, um
negative Belastungen am Arbeitsplatz
in den Griff zu bekommen. Insbeson-
dere im Kommunikationskontext lassen
sich neue Ansätze zur Burnout-Prä-
vention finden, beispielsweise Ar-
beitsgruppe „Gesundheit“, Teambe-
sprechungen oder Ressourcenanalysen.
Neben den betrieblichen Strategien
gegen Burnout ist jedoch auch der
einzelne Arbeitnehmer gefordert. Ein per-
sönliches Selbsthilfe-Programm ist bes-
tens geeignet, das eigene körperliche
und seelische Wohlbefinden zu stärken
und das persönliche Arbeitsverhalten
zu prüfen.
HIER EINIGE TIPPS
Allgemein sollte jeder die •
Ressource „Ich“ sichern und
vermehren.
Pausen und Freizeiten sind wichtig •
und wertvoll. Eine kontinuierliche
Arbeitsauslastung von über 100 %
ist auf Dauer gefährlich.
Bei ersten Anzeichen von Burnout •
offen mit KollegInnen und Freun-
den über Stress und Überarbeitung
sprechen.
In akuten Situationen: Sobald wie •
möglichmiteinemArztsprechen.
Wir sagen „Nein!“ zu Burnout
Ursula Kreft schreibt:
„Wer Burnout verhindern will, muss […]
auch die Verhältnisse am Arbeitsplatz
unter die Lupe nehmen, also „Verhältnis-
prävention“ betreiben.“ Dem schließen
wir uns an. Unsere Mitarbeiter sind die
wertvollste Ressource.
33Heft 2 / 2008
netzweltgeschichten
Anne Glauben,Pre Sales / Office-Management,
consistec GmbH
Entsprechend ist sich die consistec Ge-
schäftsführung ihrer Verantwortung be-
wusst. Das Ergebnis: Eine Vielzahl von
Maßnahmen und Angeboten, die der
körperlichen und seelischen Gesundheit
dienen.
Im Fokus der Philosophie der consistec
zum Umgang mit und Einbindung von
Mitarbeitern ins Unternehmen steht ins-
besondere die Identifikation des einzel-
nen Mitarbeiters mit seinem Arbeitsplatz
und seinem Arbeitgeber. Nur wer ganz
bewusst als Teil eines Ganzen agiert,
kann in von Stress und Unruhe geprägten
Phasen positive Energien freisetzen. Die-
se münden anschließend in ein gemein-
sames Miteinander zur Erreichung des je-
weiligen Zieles. Dazu sollten diese Phasen
von den Mitarbeitern erfahrungsgemäß
nicht als stressig erlebt sondern als He-
rausforderung für das Team wahrge-
nommen werden. Auf diese Weise
können sich alle Teammitglieder
motivieren und sogar Spaß
an der Lösung komplexerer
Aufgabenstellungen ent-
wickeln – idealerweise mit
dem abschließenden Gefühl,
etwas Besonderes geleistet zu
haben und den verdienten Lohn der
Arbeit ernten zu können.
Weiterhin hatten consistec-Mitarbeiter
bereits Gelegenheit, in einer aktiven Mit-
tagspause bei Wing Tsun und Tai Chi auf
Firmenkosten zu entspannen und Kör-
per und Geist zu stärken. Jeden Freitag
besteht die Möglichkeit zu einer Massage
am Arbeitsplatz.
Darüber hinaus sind die consistour und re-
gelmäßige Unternehmenstage feste Ter-
mine in der Jahresplanung der consistec.
Diese Veranstaltungen dienen der Ent-
spannung, Stärkung des Teamgeistes und
der innerbetrieblichen Kommunikation.
Auf diese Weise soll ein Gegengewicht
zu dem der täglichen Arbeit immanenten
Druck und der Belastung gebildet werden
und der menschliche Umgang miteinan-
der gefördert werden..
Fazit: Burnout-Prävention im Betrieb
Die betriebliche Vorbeugung gegen
Burnout sollte zwei Ebenen
berücksichtigen:
In erster Linie sollen Arbeitsbe-•
dingungen geschaffen werden,
unter denen die Identifikation
mitderArbeitleichtmöglich
und deren Sinnhaftigkeit klar
erkennbar wird. Dies beinhaltet
auch eine Teilhabe und Einbin-
dung der Mitarbeiter in alle rele-
vanten Unternehmensprozesse.
Teamgeist und ein Wir-Gefühl
sind die lohnenden Ergebnisse,
die wirksam vor Burnout schüt-
zen.
•Zugleichsollen„gesundheitsför-
derliche“ Arbeitsbedingungen
geschaffen werden. Auf diese
Weise haben Mitarbeiter die
ChanceihrLeistungsvermögen
zu sichern und neu aufzubau-
en – für ein wertvolles „Ener-
giepolster“ gegen den für das
Arbeitsumfeld typischen Stress.
Quelle: Burnout in der IT-Branche, Ursula Kreft, it Fokus
Gesundheit, ITG-Arbeitspapier 2/08
34 Heft 2 / 2008
news
Zubereitung:
Unser Erfolgsrezept: mit Kontinuität und Kreativität an die Spitze
Für den Pochierfond
Den Rotwein mit den oben genannten
Gewürzen um ca. 0,5 Liter reduzieren.
Das Rinderfilet mit Küchengarn binden,
mit Salz und Pfeffer würzen und ca.
18 Minuten im Rotweinfond bei 68 Grad
pochieren und anschließend ca. sechs
Minuten ruhen lassen.
Für die Soße
Die Schalotten, Champignons und Pfeffer-
körner in wenig Butter anschwitzen, mit
100 ml Pochierfond und dem Portwein
aufgießen und reduzieren. Die Reduktion
mit der Kalbsjus aufgießen, zur gewünsch-
ten Konsistenz einreduzieren, passieren
und abschmecken.
Die Zwiebelwürfel in Olivenöl anschwit-
zen, mit Salz und Zucker würzen. Das
Gewürzsäckchen dazugeben und das
Ganze abgedeckt für ca. 30 Minuten
im vorgeheizten Backofen schmoren.
Gewürzsäckchen entfernen. Die Crème
fraîche in einem Topf leicht einkochen, die
600 g Wagyu-Rinderfilet, pariert
2 l Rotwein Wacholderbeeren
Rosmarin Thymian Pfefferkörner
1 Knoblauchzehe
2 Schalotten
Fleur de Sel
400 ml Kalbsjus
2 Schalotten, grob
gewürfelt 50 ml Portwein
4 Champignons, grob
gewürfelt 10 Pfefferkörner
Etwas kalte Butter
3 Gemüsezwiebeln, fein
gewürfeltSchnittlauch
Olivenöl60 g Crème fraîche
50 g gerösteter Bauchspeck, fein gewürfelt
1 Gewürzsäckchen (Pfefferkörner
Wacholder, Thymian, Knoblauch)
Zucker
200 g kleine Pfifferlinge
4 Kartoffelrosetten
geschmorten Zwiebeln und den Bauchspeck
dazugeben und mit Schnittlauch abschme-
cken.
Das Rinderfilet in vier Scheiben aufschnei-
den, auf vorgewärmten Tellern mit je zwei
Nocken Zwiebelcreme, sautierten Pfiffer-
lingen und gebackenen Kartoffelrosetten
anrichten. Mit der Rotweinjus umgießen
und mit geschrotetem Pfeffer und Fleur
de Sel nachwürzen.
Wagyu-Rinderfilet, in Rotwein pochiert,
mit Zwiebelcreme und Rotweinjus
In dieser Ausgabe des switch! haben wir
einen besonderen Leckerbissen für Sie: Wir
verraten Ihnen unser Erfolgsrezept. Und
das können Sie jetzt selbst ganz in Ruhe zu-
hause nachkochen. Der Korrektheit halber
müssen wir an dieser Stelle jedoch erwähnen,
dass es sich bei unserem Erfolgsrezept um ein
Originalrezept des Saarbrücker 3-Sterne-Kochs
Klaus Erfort handelt.
Der Koch des Jahres 2008 versteht es bereits seit über
14 Jahren, durch Kontinuität, Kreativität und perfekte
Handwerkskunst gepaart mit einer unvergleichlichen
Kundenorientierung zu überzeugen. Der mehr als
beeindruckende Lohn für diese Leistung: die höchsten
Auszeichnungen, die ein Koch weltweit erringen kann. So
hat Klaus Erfort bereits im Alter von nur 21 Jahren seinen
ersten Michelin-Stern erkocht. Damit hat sich der Perfektio-
nist jedoch nicht zufrieden gegeben. Konsequent und diszi-
pliniert hat er seinen Weg verfolgt und gehört heute zu den
besten Köchen der Welt – es ist uns daher heute eine Ehre,
Ihnen eines seiner Rezepte vorstellen zu dürfen:
600 g Wagyu-Rinderfilet, pariert
2 l Rotwein Wacholderbeeren
Rosmarin Thymian Pfefferkörner
1 Knoblauchzehe
2 Schalotten
Fleur de Sel
400 ml Kalbsjus
2 Schalotten, grob
gewürfelt 50 ml Portwein
4 Champignons, grob
gewürfelt 10 Pfefferkörner
Etwas kalte Butter
3 Gemüsezwiebeln, fein
gewürfeltSchnittlauch
Olivenöl60 g Crème fraîche
50 g gerösteter Bauchspeck, fein gewürfelt
1 Gewürzsäckchen (Pfefferkörner
Wacholder, Thymian, Knoblauch)
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200 g kleine Pfifferlinge
4 Kartoffelrosetten
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36 Heft 2 / 2008
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