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© Körkel & Quest Akademie (2006)
19. Kongress des Fachverbands Sucht Heidelberg, 04. Mai 2006
Niedrigschwellige, akzeptierende Drogenarbeit und zur Verhaltensänderung motivieren:
Wie geht das zusammen?
Uli Gehring1 , Uwe Täubler2, Gabi Becker3, Prof. Dr. Joachim Körkel4, Dieter König1
1 GK Quest Akademie, Maaßstr. 28, 69123 Heidelberg
2 Palette e.V., Lippmannstr. 22, 22769 Hamburg
3 Integrative Drogenhilfe e.V., Schielestr. 22, 60314 Frankfurt
4Ev. Fachhochschule Nürnberg, Bärenschanzstr. 4, 90429 Nürnberg
19. Kongress des Fachverbands Sucht Heidelberg, 04. Mai 2006
Niedrigschwellige, akzeptierende Drogenarbeit und zur Verhaltensänderung motivieren:
Wie geht das zusammen?
Uli Gehring1 , Uwe Täubler2, Gabi Becker3, Prof. Dr. Joachim Körkel4, Dieter König1
1 GK Quest Akademie, Maaßstr. 28, 69123 Heidelberg
2 Palette e.V., Lippmannstr. 22, 22769 Hamburg
3 Integrative Drogenhilfe e.V., Schielestr. 22, 60314 Frankfurt
4Ev. Fachhochschule Nürnberg, Bärenschanzstr. 4, 90429 Nürnberg
© Körkel & Quest Akademie (2006)
1. Ausgangssituation: Paradigmenwechsel?
2. Wie gewinne ich Menschen für Veränderung?Motivational Interviewing
3. Kontrolle im selbstbestimmten Substanzkonsum:Das Programm KISS
4. Erste Ergebnisse des KISS-Programms
5. Schlussfolgerungen
Übersicht
© Körkel & Quest Akademie (2006)
Definition „Akzeptanz“Definition „Akzeptanz“
Akzeptierende Drogenarbeit ist
„eine Strategie der Schadensbegrenzung bei vorbehaltloser Akzeptanz der Tatsache, dass jemand Drogen nimmt.“
(akzept-Bundesverband, 1999)
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Thesen zur AkzeptanzThesen zur Akzeptanz
Akzeptierende Drogenarbeit
! ist notwendig und lebensrettend
! betont die Autonomie der Klienten
! ist bewahrend und „konservativ“
! definiert sich ex negativo als Gegenentwurf zu einer repressiven, autonomiefeindlichen Gesellschaft
! vermeidet (ungefragte = unerwünschte) Einflussnahme (=zu Veränderung motivieren)
© Körkel & Quest Akademie (2006)
Suchtarbeit klassisch vs AkzeptanzSuchtarbeit klassisch vs Akzeptanz
• partnerschaftlich
• Prinzip der Autonomie
• drogenausklammernd
• bewahrend
• Ziel: harm reduction
• raushaltend
• paternalistisch
• Prinzip der Fürsorge
• drogenfokussiert
• veränderungsorientiert
• Ziel: Abstinenz
• vorschreibend
akzeptierendklassisch
© Körkel & Quest Akademie (2006)
Ein neues Paradigma:„Zieloffene Suchtarbeit“Ein neues Paradigma:
„Zieloffene Suchtarbeit“KlientInnen verfolgen selbstbestimmt eigene Ziele - zum Beispiel abstinent leben oder sozial unauffällig konsumie-ren. Das tun sie sowieso!
Arbeit wird es durch:
" Herbeiführen eines eigenen Selbstklärungsprozesses:
# Eigene Haltung in Bezug auf Konsum? (z.B. darf ich ihn ansprechen, wenn er Leidverursacht?)
# Ist das Setting veränderungsfreundlich? (z.B. Räumlichkeiten, Arbeitsweise)
© Körkel & Quest Akademie (2006)
„Zieloffene Suchtarbeit“ (Forts.)„Zieloffene Suchtarbeit“ (Forts.)
" Führen eines zieloffenen Dialogs gemäß Motivational Interviewing. Das bedeutet:
# Konsum (bzw. seine Folgen) wird „einladend“ ins Gespräch gebracht.
# Das vom Patienten gewünschte Ziel wird offenund kunstfertig erkundet - durch Rückgriff aufMI-Methoden und Zielwissen (z.B. Wissen überkontrollierten Konsum).
Auf „eigenen Senf“ wird verzichtet.
# Eigene Überlegungen werden eingebracht - abererst nach Einwilligung des Patienten und ohne Richtigkeitsanspruch.
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„Zieloffene Suchtarbeit“ (Forts.)„Zieloffene Suchtarbeit“ (Forts.)
" Vorhalten evidenzbasierter therapeutischerMaßnahmen/ Programme für unterschiedliche Ziele(v.a. Abstinenz und kontrollierten Konsum).
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Russisches YogaRussisches Yoga
© Körkel & Quest Akademie (2006)
Indisches YogaIndisches Yoga
© Körkel & Quest Akademie (2006)
1. Ausgangssituation: Paradigmenwechsel?
2. Wie gewinne ich Menschen für Veränderung?Motivational Interviewing
3. Kontrolle im selbstbestimmten Substanzkonsum:Das Programm KISS
4. Erste Ergebnisse des KISS-Programms
5. Schlussfolgerungen
Übersicht
© Körkel & Quest Akademie (2006)
Stellenwert von Motivational Interviewing in der
„klassischen“ Suchtarbeit
Stellenwert von Motivational Interviewing in der
„klassischen“ Suchtarbeit
Zentrale Intervention in den 50-Stunden Curricula der
! „Fachkunde SuchtmedizinischeGrundversorgung“(Bundesärztekammer 1999)
! „Fachkunde Suchtpsychologie“(Deutsche Gesellschaft fürSuchtpsychologie 2002)
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Definition von MI (nach William Miller & Steve Rollnick [MR], 2002, p. 25)
Definition von MI (nach William Miller & Steve Rollnick [MR], 2002, p. 25)
„Wir definieren Motivational Interviewing als
! klientenzentrierte
! direktive Methode,
! die die intrinische Motivation für eineVeränderung erhöhen soll
! durch Erkundung und Auflösung derÄnderungsambivalenzen des Klienten.“
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Definition von MI (Forts.)Definition von MI (Forts.)
! klientenzentriert= Sichtweise und Erleben des Klienten sind entscheidend
! direktiv= zielgerichtetes Vorgehen (Erkundung der positiven
und negativen Seiten des Konsums)
! Erhöhung der intrinsischen Motivation füreine Veränderung („innere Mohrrübe“)= die im Klienten schlummernden Veränderungsimpulse
werden freigesetzt - er wird Fürsprecher der eigenenVeränderung
! Erkundung und Auflösung von Ambivalenzen= die innere Zwiespältigkeit („einerseits möchte ich
etwas ändern, andererseits aber auch nicht“) wirdsystematisch erkundet
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© Körkel & Quest Akademie (2006)
Vorteile des
KonsumsNachteile einer
Änderung Vorteile einer
Änderung Nachteile des
Konsums
Waage-Modell der inneren Ambivalenz
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MI impliziert einen bestimmten „Geist“(innere Haltung, Menschenbild)
MI impliziert einen bestimmten „Geist“(innere Haltung, Menschenbild)
! Sicht des Klienten als sinnhaft handelndem Subjekt: es gibt aus Sicht des Klienten durchaus gute Gründe gegen,aber auch für eine Änderung ($ Ambivalenzmodell;„Ambivalenz ist normal“).
! Respekt vor und Achtung für den Klienten.
! Wille, die Autonomie des Klienten zu respektieren (beiEntscheidungen über Ziele, Wege, Veränderungstempoetc.).
! Therapeut versteht sich als Partner.
! Widerstandsverhalten ist nicht Ausdruck eines Persönlich-keitsmerkmals des Klienten, sondern Folge von (realen oderantizipierten) Autonomieverletzungen durch denTherapeuten - also (auch) ein interaktionelles Phänomen: „It requires at least two people to not cooperate.“ (MR, p. 45).
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Folgerungen aus dem Menschenbild des MIFolgerungen aus dem Menschenbild des MI
1. MI „is not a bag of tricks for getting peopleto do what they don’t want to do“(Miller & Rollnick 2002, S. 35)
2. Vorteilhaft für die Anwendung von MI istein Prozess der Selbstklärung, um sicheigener Menschenbildannahmen (Werteetc.) im Umgang mit Suchtmittel-konsumentInnen gewahr zu werden unddiese ggf. zu überdenken.
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Veränderungsbezogene Aussagen („change talk“)
Veränderungsbezogene Aussagen („change talk“)
! „Ich mache mir [wegen des Drogenkonsums] Sorgen ummeine Gesundheit.“($$$$ Nachteile des Konsums)
! „Ich könnte das Sorgerecht für meine Kinderzurückbekommen.“($$$$ Vorteile einer Änderung)
! „So werde ich nicht mehr weitermachen!“($$$$ Absicht, etwas zu ändern)
! „Ich glaube, ich kann es schaffen, weniger oder gar nicht zukonsumieren.“
($$$$ Änderungszuversicht)
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ZIELE VON MI
Förderung der Veränderungsmotivation(Phase 1 des MI)
Festlegung von Zielen,
Weg und konkretem Plan
der Veränderung
(Phase 2 des MI)
PRINZIPIEN DER INTERVENTION
Geschmeidiger Umgang mit Widerstand
Stärkung der
Änderungszuversicht
Methoden
Offene Fragen
AktivesZuhören
WürdigungMethoden zur Förderung von „change talk“
Methoden zur Förderung von
„confidence talk“
Zusammen-fassungen
Empathie Entwicklung von Diskrepanzen
Methoden des Umgangs mit Widerstand
© Körkel & Quest Akademie (2006)
© Körkel & Quest Akademie (2006)
Die drei notwendigen „Fenster für Veränderung“
Die drei notwendigen „Fenster für Veränderung“
EigeneHaltung,
Kompetenzen, Stimmung
zuträglicherKontext
Zugänglich-keit von KlientIn
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Fenster 1 geschlossen(mit Beispielen)
Fenster 1 geschlossen(mit Beispielen)
zuträglicherKontext
Zugänglich-keit von KlientIn
- Antipathie gegenüber Kl.- fehlende Zuversicht, dass beim Kl.
Änderung möglich ist- geringe Kompetenzen in MI
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Fenster 1 und 2 geschlossen(mit Beispielen)
Fenster 1 und 2 geschlossen(mit Beispielen)
zuträglicherKontext
- Antipathie gegenüber Kl.- fehlende Zuversicht, dass beim Kl.
Änderung möglich ist- geringe Kompetenzen in MI
- stark intoxikiert - „kann nicht“ mit MA- keine Änderungs-
zuversicht
© Körkel & Quest Akademie (2006)
Fenster 1, 2 und 3 geschlossen(mit Beispielen)
Fenster 1, 2 und 3 geschlossen(mit Beispielen)
- Antipathie gegenüber Kl.- fehlende Zuversicht, dass beim Kl.
Änderung möglich ist- geringe Kompetenzen in MI
- stark intoxikiert - „kann nicht“ mit MA- keine Änderungs-
zuversicht
- keine Zeit - kein geeigneter Ort- keine Akzeptanzfür MI unter MA
- Leitung steht nicht hinter MI
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Ziel: Qualitätsverbesserung der Arbeit
1. Nach Pilotseminaren werden alle MitarbeiterInnenin MI geschult (4 Tage)
2. Der Sozialdienst erhält siebentägige MI-Ausbildung.
4. KISS-TrainerInnen werden ausgebildet.
5. Ein Implementierungsprojekt wird gestartet.
Das idh-Projekt (integrative drogenhilfe Ffm)
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1. Ausgangssituation: Paradigmenwechsel?
2. Wie gewinne ich Menschen für Veränderung?Motivational Interviewing
3. Kontrolle im selbstbestimmtenSubstanzkonsum: Das Programm KISS
4. Erste Ergebnisse des KISS-Programms
5. Schlussfolgerungen
Übersicht
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Selbstkontrollierter Konsum psychoaktiver Substanzen liegt vor, wenn eine Person ihren Substanzgebrauch an einem zuvor festgelegten Konsumplan bzw. Konsumregeln ausrichtet.
Selbstkontrollierter Konsum bezeichnet also einen disziplinierten, geplanten und limitierten Substanzgebrauch.
Definition „Selbstgesteuerter“ bzw. „Selbstkontrollierter Konsum”
Definition „Selbstgesteuerter“ bzw. „Selbstkontrollierter Konsum”
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Übergeordnete Ziele von „ KISS “Übergeordnete Ziele von „ KISS “
1. Erreichen der Zielgruppe (Menschenmit problematischem Drogenkonsum)
2. Signifikante Reduktion des Drogenkonsums(ggf. Abstinenz).
3. Ggf. Hinführung zu weitergehendenabstinenzorientierten Suchthilfeangeboten.
4. Verbesserung der Lebensqualität
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Potentielle Zielgruppen von „ KISS“Potentielle Zielgruppen von „ KISS“
1. (Noch) sozial unauffällige DrogengebraucherInnen
2. Sozial auffällige DrogenkonsumentInnen
% in Substitutionsprogrammen
% im Heroinprogramm
% in niedrigschwelligen Einrichtungen (Konsumräumen,Kontaktläden, Notschlafstellen etc.)
% in Drogenberatungsstellen
% auf Entgiftungsstationen
% in Drogentherapieeinrichtungen
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Theoretischer Hintergrund von „ KISS “Theoretischer Hintergrund von „ KISS “
% Forschungsbefunde zum kontrolliertenSubstanzkonsum
% Ansatz der Verhaltenstherapie
% Menschenbild der Humanistischen Psychologie
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Heroin und Kokain (Bevölkerungsumfragen):“Die Anzahl der kontrolliert Drogen Konsumierenden kann letztlichauf 1 bis 2 Promille der erwachsenen Bevölkerung [in D, NL, CH] geschätzt werden” (Schippers & Cramer 2002, S. 73)
Cannabis (Bevölkerungsumfrage Kraus & Augustin 2001, S27):In Deutschland konsumierten 66% (= 1,89 Mio) derCannabiskonsumenten in den letzten 12 Monaten moderat Cannabis (d.h. weniger als 20 Mal im Jahr).
Abhängigkeit von illegalen Drogen:Bevölkerungsumfragen
Abhängigkeit von illegalen Drogen:Bevölkerungsumfragen
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Heroin und Kokain (Therapiestudien):Die Auswertung der Ergebnisse aus 52 Langzeitstudienmit über 30.000 Drogenabhängigen ergibt für eine 20-Jahres-Nacherhebung (Schippers & Cramer 2002, S. 73)
• 20% verstorben
• 40% abstinent
• 20% problematischer Konsum
• 20% unproblematischer Konsum
Abhängigkeit von illegalen Drogen:Therapiestudien
Abhängigkeit von illegalen Drogen:Therapiestudien
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Verhaltenstherapeutische Grundlagen:Verhaltenstherapeutische Grundlagen:
% klare Programmstruktur
% Transparenz des Vorgehens
% psychoedukative Programmelemente
% erfahrungsorientiertes Neulernen
% „Hausaufgaben“
% Selbstkontrollmodell
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Humanistisch-psychologisches Menschenbild:Humanistisch-psychologisches Menschenbild:
% Ambivalenzmodell („Sucht macht Sinn“)
% Respekt vor Gewordensein des Klienten
% Respektvoller, menschenwürdiger Umgang
% Wahrung der Autonomie (u.a. bzgl. Zielen)
% „Klient kennt das für ihn richtige Veränderungstempo“
% „Weisheit des Widerstands“
% Veränderung vollzieht sich in kleinen Schritten und mit
Rückschritten
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Charakteristika des „KISS Gruppenprogramms“Charakteristika des „KISS Gruppenprogramms“
• 10 wöchentliche Termine zu je 2 ¼ Stunden
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Charakteristika des „KISS Gruppenprogramms“Charakteristika des „KISS Gruppenprogramms“
• 12 wöchentliche Termine zu je 2 ¼ Stunden
• max. 12 TN, 1-2 in KISS geschulte Fachkräfte
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Charakteristika des „KISS Gruppenprogramms“Charakteristika des „KISS Gruppenprogramms“
• 12 wöchentliche Termine zu je 2 ¼ Stunden
• max. 12 TN, 1-2 in KISS geschulte Fachkräfte
• zieloffen: kontrollierter Konsum oder Abstinenz möglich
© Körkel & Quest Akademie (2006)
Charakteristika des „KISS Gruppenprogramms“Charakteristika des „KISS Gruppenprogramms“
• 12 wöchentliche Termine zu je 2 ¼ Stunden
• max. 12 TN, 1-2 in KISS geschulte Fachkräfte
• zieloffen: kontrollierter Konsum oder Abstinenz möglich
• umfangreiche bio-psycho-soziale Diagnostik vorBeginn (2-3 Einzelsitzungen)
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Charakteristika von „ KISS “ (Forts.)Charakteristika von „ KISS “ (Forts.)
Inhalte/Ablauf:
* Vorgespräche
1. Klärung: Was ist kontrollierter Konsum? Was ist KISS?Was möchte die/der Klient/in?
2. Diagnostik
3. Konsumtagebuch (Baseline)
4. Verbündete gewinnen
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© Körkel & Quest Akademie (2006)
© Körkel & Quest Akademie (2006)
Charakteristika des „KISS Gruppenprogramms“Charakteristika des „KISS Gruppenprogramms“
• 12 wöchentliche Termine zu je 2 ¼ Stunden
• max. 12 TN, 1-2 in KISS geschulte Fachkräfte
• zieloffen: kontroll. Konsum oder Abstinenz möglich
• umfangreiche bio-psycho-soziale Diagnostik vorBeginn (1-3 Einzelsitzungen)
• strukturiertes Vorgehen in 12 Modulen
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Charakteristika von „ KISS “ (Forts.)Charakteristika von „ KISS “ (Forts.)
Inhalte/Ablauf:
* Vorgespräch(e)Diagnostik; Konsumtagebuch (Baseline)
* 12 Module1. Grundwissen über Drogen2. Pro & Kontra Veränderung 3. Konsum-Bilanz 4. Erste Zielfestlegung5. Strategien zur Zielerreichung (Konsumkontrolle)6. Umgang mit Risikosituationen 7. Ausrutscher meistern 8. Freizeitgestaltung9. Erkennen von Belastungen 10. Bewältigung von Belastungen 11. Soziale Kompetenzen („Nein-Sagen“) 12. Erreichtes sichern („Wie soll es weitergehen?“)
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Typischer Ablauf einer KISS-GruppensitzungTypischer Ablauf einer KISS-Gruppensitzung
5´ Begrüßung und Übersicht
10´ Blitzlicht
45´ 7-Tages-
Rückblick und Austausch
15´ Pause
50´ Bearbeitung eines neuen Themas
10´ Abschlussrunde +Stundenbeurteilung
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Charakteristika des „KISS Gruppenprogramms“Charakteristika des „KISS Gruppenprogramms“
• 10 wöchentliche Termine zu je 2 ¼ Stunden
• max. 12 TN, 1-2 in KISS geschulte Fachkräfte
• zieloffen: kontroll. Konsum oder Abstinenz möglich
• umfangreiche bio-psycho-soziale Diagnostik vorBeginn (2-3 Einzelsitzungen)
• strukturiertes Vorgehen (10 Schritte)
• Manuale für TherapeutInnen und TeilnehmerInnen
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© Körkel & Quest Akademie (2006)
© Körkel & Quest Akademie (2006)
© Körkel & Quest Akademie (2006)
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Charakteristika des „KISS Gruppenprogramms“Charakteristika des „KISS Gruppenprogramms“
• 10 wöchentliche Termine zu je 2 ¼ Stunden
• max. 12 TN, 1-2 in KISS geschulte Fachkräfte
• zieloffen: kontroll. Konsum oder Abstinenz möglich
• umfangreiche bio-psycho-soziale Diagnostik vorBeginn (2-3 Einzelsitzungen)
• strukturiertes Vorgehen (10 Schritte)
• Manuale für TherapeutInnen und TeilnehmerInnen
• „Lösungsorientierung“: Die Fortschritte der TN stehen im Fokus
© Körkel & Quest Akademie (2006)
Charakteristika des „KISS Gruppenprogramms“Charakteristika des „KISS Gruppenprogramms“
• 10 wöchentliche Termine zu je 2 ¼ Stunden
• max. 12 TN, 1-2 in KISS geschulte Fachkräfte
• zieloffen: kontroll. Konsum oder Abstinenz möglich
• umfangreiche bio-psycho-soziale Diagnostik vorBeginn (2-3 Einzelsitzungen)
• strukturiertes Vorgehen (10 Schritte)
• Manuale für TherapeutInnen und TeilnehmerInnen
• „Lösungsorientierung“: Die Fortschritte der TN stehen im Fokus
• Didaktik gemäß Methoden modernerErwachsenenbildung
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Didaktik im KISS-GruppenprogrammDidaktik im KISS-Gruppenprogramm
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Didaktik im KISS-GruppenprogrammDidaktik im KISS-Gruppenprogramm
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Didaktik im KISS-GruppenprogrammDidaktik im KISS-Gruppenprogramm
© Körkel & Quest Akademie (2006)
© Körkel & Quest Akademie (2006)
1. Ausgangssituation: Paradigmenwechsel?
2. Wie gewinne ich Menschen für Veränderung?Motivational Interviewing
3. Kontrolle im selbstbestimmtenSubstanzkonsum: Das Programm KISS
4. Erste Ergebnisse des KISS-Programms
5. Schlussfolgerungen
Übersicht
© Körkel & Quest Akademie (2006)
ICD-10 Abhängigkeitsdiagnosen pro Klient (N = 8; Palette Hamburg, 1. KISS-Gruppe)
ICD-10 Abhängigkeitsdiagnosen pro Klient (N = 8; Palette Hamburg, 1. KISS-Gruppe)
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MultiplerSubstanzgebrauch
Tabak
Kokain
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Alkohol
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© Körkel & Quest Akademie (2006)
Teilnahmehäufigkeit an den KISS-Sitzungen (für jeden der 8 Klienten; Palette Hamburg, 1. KISS-Gruppe)Teilnahmehäufigkeit an den KISS-Sitzungen (für jeden der 8 Klienten; Palette Hamburg, 1. KISS-Gruppe)
0
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Gruppensitzung Einzelsitzung
An
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(Max
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Dropoutnach
Sitzung 1
© Körkel & Quest Akademie (2006)
Teilnahmehäufigkeit an den KISS-Gruppen- und Einzelsitzungen
(Palette Hamburg, 1. KISS-Gruppe)
Teilnahmehäufigkeit an den KISS-Gruppen- und Einzelsitzungen
(Palette Hamburg, 1. KISS-Gruppe)
0
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Modul1
Modul2
Modul3
Modul4
Modul5
Modul6
Modul7
Modul8
Modul9
Modul10
Modul11
An
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8)
Ein Dropout
nach Sitzung 1
Extra Sitzung
„Gruppen-dynamik“
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„Wie hilfreich war KISS für die Reduktion Deines Drogenkonsums?“
(Ratings nach Sitzung 10; N = 7; Palette Hamburg, 1. Gr.)
„Wie hilfreich war KISS für die Reduktion Deines Drogenkonsums?“
(Ratings nach Sitzung 10; N = 7; Palette Hamburg, 1. Gr.)
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© Körkel & Quest Akademie (2006)
Bewertung der einzelnen KISS-Sitzungen durch die beiden Trainer
(Palette Hamburg, 1. KISS-Gruppe)
Bewertung der einzelnen KISS-Sitzungen durch die beiden Trainer
(Palette Hamburg, 1. KISS-Gruppe)
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Trainer 1 Trainer 2
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© Körkel & Quest Akademie (2006)
Bewertung der einzelnen KISS-Sitzungen durch die Teilnehmer
(Palette Hamburg, 1. KISS-Gruppe)
Bewertung der einzelnen KISS-Sitzungen durch die Teilnehmer
(Palette Hamburg, 1. KISS-Gruppe)
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Sitzung 1 Sitzung 2 Sitzung 3 Sitzung 4 Sitzung 5 Sitzung 6 Sitzung 7 Sitzung 8 Sitzung 9 Sitzung 10 Sitzung 11
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© Körkel & Quest Akademie (2006)
Konsumeinheiten pro Woche vor und nach KISS(für jeden der 7 Klienten; jeweils Hauptsubstanz;
Palette Hamburg, 1. KISS-Gruppe)
Konsumeinheiten pro Woche vor und nach KISS(für jeden der 7 Klienten; jeweils Hauptsubstanz;
Palette Hamburg, 1. KISS-Gruppe)
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vor KISS nach KISS
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Alkohol
Crack
Alkohol
Kokain DiazepanSubutex
Heroin
© Körkel & Quest Akademie (2006)
Konsumfreie Tage vor und nach KISS(für jeden der 7 Klienten; jeweils Hauptsubstanz; Palette
Hamburg, 1. KISS-Gruppe)
Konsumfreie Tage vor und nach KISS(für jeden der 7 Klienten; jeweils Hauptsubstanz; Palette
Hamburg, 1. KISS-Gruppe)
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vor KISS
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Alkohol
Crack
Alkohol
Kokain
Diazepan
Subutex
Heroin
© Körkel & Quest Akademie (2006)
1. Ausgangssituation: Paradigmenwechsel?
2. Wie gewinne ich Menschen für Veränderung?Motivational Interviewing
3. Kontrolle im selbstbestimmtenSubstanzkonsum: Das Programm KISS
4. Erste Ergebnisse des KISS-Programms
5. Schlussfolgerungen
Übersicht
© Körkel & Quest Akademie (2006)
1. Motivational Interviewing und niedrigschwellige, akzeptierende Drogenarbeit passen von der Grundausrichtung gut zusammen.
2. Zieloffene Suchtarbeit erfordert Wahlmöglichkeiten, z.B. Angebote zum kontrollierten Konsum.
3. Das KISS-Programm ist in der Drogenhilfe ein sinnvolles Angebot.
4. Die Implementierung professioneller Vorgehensweisen wie MI und KISS stellt einen Paradigmenwechsel in der niedrigschwelligen Drogenarbeit dar.
Schlussfolgerungen
© Körkel & Quest Akademie (2006)
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