die funktion der nachrichten im öffentlich- rechtlichen rundfunks

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Die Funktion der Nachrichten im öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 2

13.4.2007

Historie

Der Philosoph Karl Popper zur Gründung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens:

“Das Fernsehen hat eine Macht, die größer ist, als es je in der Geschichte eine Macht gegeben hat, wenn sie verwendet wird. So eine Macht kann man in einer Demokratie nicht ohne Selbstkontrolle lassen.“

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 3

13.4.2007

Historie

9./10. Juni 1950Gründung der „Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen

Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland

1. November 1954Start des ARD-Fernsehprogramms

1. Dezember 1961Gründung des ZDF als gemeinsame Fernsehanstalt der

Bundesländer

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 4

13.4.2007

Die ARD

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 5

13.4.2007

Die ARDDie ARD-Senderfamilie:

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 6

13.4.2007

Die ARD

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 7

13.4.2007

Die ARD

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 8

13.4.2007

Informationsprogramme

ARD: Einzigartige Präsenz vor Ort

Kein anderer Anbieter aus dem Medienbereich ist in der Region so präsent wie die ARD: Sie unterhält 18 Landesfunkhäuser, 57 Regionalstudios bzw. Korrespondentenbüros

ARD: Unverzichtbar

Nach einer aktuellen Umfrage würden sich die meisten Deutschen für die ARD entscheiden (22%), dürften sie fortan nur noch ein Fernsehprogramm sehen.

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 9

13.4.2007

Die Tagesschau

Die Geburt der Tagesschau

• Aus „Abfallbildern“ der Wochenschau zusammengezimmert geht im Dezember 1952 die erste „Tagesschau“ auf Sendung

• feuilletonistisch getextet und mit Musik unterlegt zeigten die ersten Ausgaben einmal in der Woche Unglücke, Katastrophen und Kuriositäten aus aller Welt

• 5. Mai 1955: Mit der Unterzeichnung des Deutschlandvertrages werden die ersten politischen Bilder vom Tage gesendet.

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 10

13.4.2007

Die Tagesschau

Das konservative Erscheinungsbild der Tagesschau

Fritz Wirth, London-Korrespondent über seine persönlichen Eindrücke bei einen Deutschlandbesuch 1991:

“... Bis man dann am Abend die Tagesschau einschaltet. Die alten Gesichter, die alten steifen Floskeln, das alte Rezept. Die Welt mit ihren Krisen zwischen Golf und Südafrika in 15 Minuten. Die Sendung ist eingeschlafen in einem Bett, das schon vor über 30 Jahren so gemacht worden war. ... Es genügt ja schon, mal bei der BBC in London vorbeizuschauen, die vor 20 Jahren schon besser war als dieses verblichene deutsche Nachrichten-Fossil mit Stehkragen”

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 11

13.4.2007

Die TagesschauDas Grundgesetz der Tagesschau

- Die Tagesschau will zur Versachlichung der Politik beitragen: Nachrichten verbreiten heißt Tatsachen melden.

- Die Tagesschau will schnell und zuverlässig sein. Hat sie zu wählen, entscheidet sie sich für die Zuverlässigkeit.

- Was die Tagesschau veröffentlicht, hat sie zu verantworten, was sie verschweigt ebenfalls.

- Nachrichten, die sensationell sind, meldet die Tagesschau. Sensationen, die keine Nachrichten sind, meldet sie nicht.

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 12

13.4.2007

- Die Tagesschau sendet für Millionen Zuschauer, nicht nur für Interessengruppen.

- Die Tagesschau will nicht indoktrinieren, sondern informieren.

Die Tagesschau

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 13

13.4.2007

Die Tagesschau

Quantensprung EB Ende der 70er/Anfang der 80er:

Heute ist das Fernsehen das schnellste Medium überhaupt

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 14

13.4.2007

Das duale System

Ein medienpolitischer Urknall

• 1. Januar 1984: Start des Kabelpilotprojekts Ludwigshafen - die Geburtsstunde des Dualen Systems in Deutschland

Die Konsequenzen

• Der Marktanteil der öffentlich-rechtlichen reduziert sich in 10 Jahren von 100 % auf 40 %

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 15

13.4.2007

Historie

Gründung des MDR am 1.1.1992

Wenige Wochen nach ihrer Konstituierung verständigten sich die Kabinette der drei Länder Sachsen, Sachsen‑Anhalt und Thüringen auf eine gemeinsame Anstalt für rund 10 Millionen Zuhörer und Zuschauer: den Mitteldeutschen Rundfunk.

Dieser Sender knüpfte an eine lange Tradition an: 1924 hatte in Leipzig die Mitteldeutsche Rundfunk AG (MIRAG) einen Hörfunksender gestartet.

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 16

13.4.2007

Historie

Standorte

• Zentrale in Leipzig

• Landesfunkhäuser in Dresden, Magdeburg und Erfurt

• 1/4 des Programms soll in Halle produziert werden

• Kinderkanal in Erfurt

• ARD-Werbetochter in Erfurt

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 17

13.4.2007

MDR aktuellMDR aktuell

MDR aktuell ist eine Vollwertige Nachrichtensendung: Sie informiert die Zuschauer in einer bestimmten Region.

Dabei ist MDR akutell abgestimmt auf die speziellen regionalen Lebensumstände und Erfahrungshorizonte der Zuschauer

MDR aktuell informiert umfassend über Ereignisse in der Heimat und in der Welt, zeigt aber auch Hintergründe auf

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 18

13.4.2007

MDR aktuell

Wahr und wichtig - MDR-aktuell

• Durchschnittsquote 2006: ca. 15,6 %

• Spitzenqouten 2006: bis zu 24 % in der Hauptausgabe

• Nach RTL-aktuell ist MDR-aktuell die erfolgsreichste

Nachrichtensendung in der Region

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 19

13.4.2007

Grundversorgung

MDR-Erfolge

• In 2006 erreichte der MDR mit einer Quote von 9,3 Prozent zum 10. Mal in Folge die Marktführerschaft unter den Dritten.

• Fast jeder zweite im MDR-Sendegebiet hört mindestens einmal am Tag eines der MDR-Hörfunkprogramme

• In nur 10 Jahren konnte sich der MDR zum unverzichtbaren „Heimatsender“ mit attraktiven Massenprogrammen entwickeln. Zu seinen Marken gehörten MDR-aktuell, Riverboat oder „In aller Freundschaft“

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 20

13.4.2007

Grundversorgung

Selbstverständnis der Öffentlich-rechtlichen

Der öffentlich-rechtliche ist die unverzichtbare Basis des dualen Systems

Das Bundesverfassungsgericht argumentiert

Eine funktionsfähige Informationsgesellschaft braucht Instanzen, die für Orientierung, Zuverlässigkeit und kritischen Dialog sorgen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk erfüllt diese Funktionen

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 21

13.4.2007

Grundversorgung

Forums‑ und Integrationsfunktion

Die „Grundversorgung“ mit massenattraktiven und niveauvollen Programmen ist kein Selbstzweck sondern erfüllt wichtige Funktionen. Laut verfassungsgerichtlicher Urteilssprechung ist das v. a. die Forums- und Integrationsfunktion.

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 22

13.4.2007

Grundversorgung

Grundsätze

• Grundversorgung bedeutet nicht Mindestversorgung

• Die öffentlich-rechtlichen Sender sind dazu aufgerufen ein qualitativ hochwertiges Programm zu liefern

• Gebührenfinanzierung setzt eine hohe Akzeptanz des Programms voraus

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 23

13.4.2007

Qualität und Quote

Die Zuschauer über ARD und ZDF

• 80% der Bundesbürger: ARD und ZDF stehen für

Glaubwürdigkeit, Wertebildung und Niveau

• Die kommerziellen Sender eignen sich eher zur

Entspannung

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 24

13.4.2007

Qualität und Quote

Informationskompetenz und ihr Preis

• MDR-aktuell ist die einzige vollwertige Nachrichtensendung in allen Dritten

• MDR-aktuell geht täglich mit 4 Ausgaben auf Sendung

• Für MDR-aktuell arbeiten rund 30 Redakteure

• MDR-aktuell ist von erheblicher Bedeutung die Region

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 25

13.4.2007

Qualität und Quote

Das ARD-Korrespondentennetz

• 28 TV-Korrespondenten weltweit

• MDR ist zuständig für Neu Delhi und Prag

• Hohe Autentizität der Berichterstattung durch die

permanente Präsenz der Korrespondenten vor Ort

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 26

13.4.2007

Die Nachrichtensendung

Bild vs Wort

Informationen transportieren sich beim Fernsehen in erster Linie über das Bild. Das gesprochene Wort wird vom Zuschauer untergeordnet wahrgenommen. Untersuchungen sprechen von einem Verhältnis von 70:30 zu Gunsten der Bilder. Diesem Umstand müssen die Macher bei der Gestaltung der Nachrichtensendungen Rechnung tragen.

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 27

13.4.2007

Die NachrichtensendungDarstellungselemente einer Nachrichtensendung

Nachrichtenmeldungen (werden von einem Sprecher verlesen)

Nachrichtenfilme (nifs) Berichte Reporter-Berichte Live-Reportagen/Schalten Statements Interviews Kommentare Graphische Elemente (Fotos, Grafiken,

Schrifteinblendungen, Karten, illustrierte Textnachrichen)

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 28

13.4.2007

Die Nachrichtensendung

Die Kombination dieser Darstellungselemente bestimmt

das äußere Gesicht einer Nachrichtenendung, ihre innere

Dramaturgie oder ihren “Bau”.

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 29

13.4.2007

Die Nachrichtensendung

Nachrichtenauswahl:

Die Hauptausgabe der Tagesschau behandelt im Durchschnitt rund 20 Themen.

Diese werden von ausgebildeten Redakteuren aus dem Angebot der Agenturen ausgewählt. Allein die dpa bringt 3500 Meldung täglich in allen Diensten. (Gatekeeper-Funktion)

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 30

13.4.2007

Die Nachrichtensendung

Der Redakteur hat

“Verantwortung bei der Prüfung der Substanz des angebotenen Materials, Verantwortung gegenüber dem Publikum, das sich darauf verlassen will und muss, dass ihm alles aktuell Wichtige mitgeteilt wird, das ihm keine Information von Rang vorenthalten werden.”

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 31

13.4.2007

Die Nachrichtensendung

Die Wortmeldung:

Sie ist in der Regel rund 20 Sekunden lang und vermittelt eine Nachricht. Diese wird von einem Sprecher im Studio sehr formal und „unpersönlich“ verlesen. Der Sprecher hat die Meldung nicht selbst geschrieben.

• Nachrichten sind neue, sowie wahrheitsgemäß und sorgfältig wiedergegebene Informationen, die aktuelle Ereignisse aller Artüberall in der Welt zum Gegenstand haben

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 32

13.4.2007

Die Nachrichtensendung

Der Nachrichtenfilm (NiF)

Die knappste Form der Informationsvermittlung des Fernsehens durch bewegte Bilder. Er ist sozusagen das Ursegment der aktuellen Filmberichterstattung.

Der Bericht und Reporterbericht

Der Bericht innerhalb einer Nachrichtensendung stellt ein selbst recherchiertes Thema in den Vordergrund, das nicht zwingend durch Agenturmeldungen vorgegeben sein muss. Der Reporterbericht unterscheidet sich vom reinen Bericht dadurch, dass der Reporter im On zu sehen ist.

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 33

13.4.2007

Die Nachrichtensendung

Der Korrespondentenbericht

Für den Korrespondentenbericht gelten die gleichen Regeln wie für den Bericht oder den Reporterbericht. Allerdings wird er von einem Auslandskorrespondent produziert.

Die Live-Reportage

Sie lässt den Zuschauer wie kein anderes Medium bestimmte Ereignisse zeitgleich miterleben. Dabei vermittelt das Fernsehen durch mehrere Kameras und durch geschickte Schnitte oft einen intensiveres Abbild vom Geschehen, als es die tatsächliche Anwesenheit vor Ort ermöglichen würde.

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 34

13.4.2007

Die Nachrichtensendung

Live-Schalte

Ein Reporter schildert am Ort des Geschehens seine Rechercheergebnisse über das Ereignis, das gerade stattfindet oder soeben stattgefunden hat.

Das Statement

Die authentische Aussage einer (meist offiziellen) Person zu einem bestimmten Sachverhalt oder Ereignis.

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 35

13.4.2007

Die Nachrichtensendung

Das Interview

Stellvertretend für die Zuschauer befragen die Journalisten die Wichtigen der Welt. Durch das Fernseh-Interview entsteht eine Aussage in zweifacher Hinsicht: a) die Textaussage und b) die Bildaussage, z.B. das Minenspiel oder das Spiel der Hände.

Der Kommentar

In Deutschland ist damit der Meinungskommentar gemeint. Pointiert und polemisch soll er sein, so der Trend. Für einen guten Kommentar gilt: Er muss sich auf Fakten stützen

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 36

13.4.2007

Die Nachrichtensendung

Das Nachrichten-Magazin

Im deutschen Fernsehen ist nur noch die Tagesschau eine Nachrichtensendung im strengen Sinne. Längst dominieren Nachrichten-Magazine mit ihren Moderatoren die Szene.

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 37

13.4.2007

Entwicklung

Wie werden die Nachrichten im Jahr 2020 aussehen?

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 38

13.4.2007

Entwicklung

- Welche Faktoren werden Einfluss auf die Sehgewohnheiten der Zukunft nehmen?

- Welche Rolle werden dabei das Internet und neue multimediale Möglichkeiten spielen?

- Nach welchen Kriterien unterscheiden sich künftig “wichtig” und “unwichtig”?

- Wird sich eine höhere Reizdichte negativ auf die Aufnahmefähigkeit von Inhalten auswirken?

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 39

13.4.2007

Entwicklung

- Welcher Sprache bedienen sich die Nachrichten von morgen?

- Können Zuschauer optisch schneller rezipieren, die mit Videospielen groß werden?

- Brauchen diese Zuschauer stärkere Bildreize, um bei der Stange gehalten zu werden?

Vortrag: Wolfgang Kenntemich S. 40

13.4.2007

MITTELDEUTSCHER RUNDFUNKKantstraße 71-73D-04275 Leipzig

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