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Ambulante und stationäre Palliativversorgung im
Palliativzentrum NordhessenPalliativzentrum Nordhessen
23. Mai 2013
Natascha Weinrich, Pflegefachkraft Palliative CareDr. med. N.-K. Eulitz, Oberärztin Palliativmedizin
Übersicht
• DefinitionenPalliative Care: was ist das?
• Versorgung im Palliativzentrum- ambulant- stationär
• Patientenbeispiel
• Ausblick
Lateinisch „palliare“ = „mit einem Mantel bedecken“
Englisch „care“ = „Versorgung, Betreuung, Aufmerksamkeit“
Definition
Duden 2013
Palliative care: Was ist das?
„Unter Palliativversorgung versteht man eine aktive und
umfassende Versorgung, die Körper, Seele und Geist
des betroffenen Menschen gleichermaßen berücksichtigt
und die Unterstützung der betroffenen Familie
gewährleistet.“
„Wenn keine Heilung mehr möglich ist, steht die
Linderung von Symptomen wie Schmerz, Luftnot und
Angst im Vordergrund.“
Nach WHO 2002
Palliative Care ist ein Ansatz zur
Verbesserung der Lebensqualität von
Patienten und deren Familien, die mit einer
lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert sind:
• durch Vorbeugen und Lindern von Leiden
• durch frühzeitiges Erkennen, Einschätzung und
Behandlung von Schmerzen sowie
• anderen belastenden Beschwerden körperlicher,
psychosozialer und spiritueller Art
Palliative care als Betreuungskonzept
• SAPV• Palliativstation • APPH }• Pflegekräfte• Ärzte• Psychosoziale Mitarbeiter –
Ambulante Hospizdienste, Sozialarbeiter, Seelsorger, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten
Multiprofessionellgetragen von 3 Professionsgruppen:
Palliativzentrum Nordhessen
Konzept des „umfassenden Leidens“
Woodruff R, 1993; Palliative medicine. Asperula, Melbourne
„Versicherte mit einer nicht heilbaren,
fortschreitenden und weit fortgeschrittenen Erkrankung
bei einer zugleich begrenzten Lebenserwartung,
die eine besonders aufwändige Versorgung
benötigen, haben Anspruch auf
spezialisierte ambulante Palliativversorgung.“ […]
SAPV = S pezialisierteA mbulanteP alliativ
V ersorgung
SGB V, § 37b + § 132d, 04/2007
• Tumorpatienten
• Herz-Kreislauf-erkrankungen
• Lungenerkrankungen
• neurologische Erkrankungen
• Geriatrische Patienten
• Kinder
Wer darf SAPV in Anspruch nehmen?
• Telefonische Erreichbarkeit des spezialisierten
Teams rund um die Uhr
• Vorhalten von Medikamenten und Pflegeartikeln
• Rezeptierung von Medikamenten und Hilfsmitteln
• Hausbesuchbereitschaft
rund um die Uhr
Was leistet die SAPV organisatorisch?
Das Sterben zuhause muss sorgfältig vorbereitet,
Probleme und deren Lösungen antizipiert werden:
• Mehrere vorbereitende Gespräche
• Zu erwartende Symptome und Probleme besprechen
• Krisenmanagement und Notfallmedikamente besprechen
• Schriftliche Vereinbarung zum Vorgehen in Notfallsituationen
• Rund-um-die-Uhr Erreichbarkeit von Pflege und Arzt
• Vorabinformation aller Beteiligten
Was leistet die SAPV konkret?
SAPV ist ein ergänzendes Angebot im Netz der ambulanten Versorgung aus
• Hausärzten / Niedergelassenen Ärzten
• Pflegediensten
• Ambulanten Hospizdiensten
Versorgungsgebiet Nordhessen
• Palliativ- und Hospiznetz Hofgeismar
• Hospiz- und Palliativnetz
Werra-Meißner
• Palliativ- und Hospiznetz
Waldeck-Frankenberg
• Verein zur Palliativmedizinischen Versorgung
im Schwalm-Eder-Kreis
Kooperationspartner des RKH
Palliativ-Team RKH Kassel
PsychosozialeMitarbeiter / Hospizdienst
Kooperationspartner:Kassel Land, Waldeck-Frankenberg,
Werra-Meißner, Schwalm-Eder
Palliativ-mediziner
Palliative-CarePflegefachkräfte
enge Vernetzung mit
Pflegediensten Krankenhäusern AltenheimenHausärzten
SAPV: Organisationsstruktur
• Palliativstationmit 15 Betten
• Wenn ambulante Mittel nicht ausreichen
• Zur Krisenintervention
• Rasche Entlassung in das gewünschte Lebensumfeld
Möglichkeiten der stationärenPalliativversorgung
Wenn ambulante Mittel nicht ausreichen bei:
• schweren Schmerzen
• unstillbarer Übelkeit und Erbrechen
• schwerer Diarrhoe oder Obstipation
• Tumor-Blutungen, exulcerierenden Wunden
• Dyspnoe und Angst
• psychosozialer Dekompensation
Aufgenommen auf derPalliativstation
• Symptomkontrolle
• Wiederherstellung und Steigerung der Lebensqualität
• Würde zurückgeben
• wenn möglich Zeit gewinnen
Versorgungsziele auf der Palliativstation
• Entlassung nach Hause meist mit Versorgung durch Pflegedienst und SAPV
• Entlassung in ein Hospiz oder eine vollstationäre Pflegeeinrichtung
• Begleitet versterben ca. 40% der Patienten auf der Palliativstation
Versorgungsziele auf der Palliativstation
Palliativstation 4D am RKH
Eröffnung: Februar 2012
Palliativstation 4D am RKH
• Pflege (20 MA)
• Ärzte (Oberärztin + 2 Ärzte)
• Psychologe
• Seelsorger (ev. + kath.)
• Sozialdienst/ Casemanagement
• Physiotherapie (2 MA)
Multiprofessionelles Kern-Teamder Palliativstation
• Täglich: Frühbesprechung + gemeinsame Schichtübergabe am Mittag mit mind. 2 Professionen
• 1x wöchentlich: Fallkonferenz mit allen Professionen
• alle 3 Wochen: Supervision für alle Professionen
• 1x monatlich: Teamsitzung mit Fort- und Weiterbildung
Besprechungswesen
• Bereichspflege - 5 Patienten/Pflegekraft
• Examinierte MA/ Schicht = 3/3/2
• Stationsleitung und stellv.Stationsleitung sind Fachkraft für Palliative Care
• 2/3 der Pflegekräfte sind Fachkraft für Palliative Care - Pro Schicht mind. 1 MA
Pflegekonzept
• Wundmanagement
• Homöophatie
• Aromapflege und -therapie
• Pain Nurse
• Klangschalentherapie
• Verpflegungsmentor
Zusatzqualifikationen der Mitarbeiter in der Pflege
Menagewagen
Entspannungsbad
• Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterdes ambulanten Hospizdienstes Kasseler Hospitalim ambulanten und stationären Engagement
• Ethikkomitee
• Ziel: Musiktherapeutin
„Erweitertes“ Teamdes Palliativzentrum
Raum der Begegnung„Palliativcafe“
Patientenbeispiel: Herr M.
Wir kWir köönnen dem Lebennnen dem Leben
nicht mehr Tage geben, nicht mehr Tage geben,
aber den Tagen aber den Tagen
mehr mehr
Leben.Leben.
nachnach CicelyCicely SaundersSaunders
Das Recht, als lebender Mensch behandelt zu werden und sich ein Gefühlder Hoffnung zu bewahren, egal wie subjektiv diese Hoffnung auch sein mag.
Das Recht, Gedanken und Gefühle zum Thema Tod auf seine Weise zum Ausdruck zu bringen.
Das Recht, an allen, die eigene Pflege betreffenden Entscheidungen teilzuhaben.
Das Recht, von mitfühlenden und kompetenten Menschen gepflegt zu werden, die sich bemühen, die Bedürfnisse des Kranken zu verstehen.
Das Recht, den Prozess des Todes zu verstehen und auf alle Fragen ehrliche und vollständige Antworten zu bekommen.
Das Recht, zu sterben.Das Recht, Trost in geistigen Dingen zu suchen.Das Recht, körperlich schmerzfrei zu sein.Das Recht, der Kinder, am Tod teilzuhaben.Das Recht, friedlich und in Würde zu sterben.Das Recht, nicht einsam zu sterben.Das Recht, zu erwarten, dass die Unantastbarkeit des Körpers nach dem
Tod respektiert wird.
Die 12 Rechte der Sterbenden
David Kessler: Die Rechte des Sterbenden. Kreuz-Verlag, Weinheim, 2003
• Fort- und Weiterbildung von Ärzten, Pflegenden und Ehrenamtlichen Mitarbeitern
• Patientenversorgung auf dem neusten Stand der wissenschaftlichen Forschung
• Gegenseitige Inspiration von Lehre und Patientenversorgung
Akademie fürPalliativmedizinPalliativpflege undHospizarbeit am RKH
– APPH Nordhessen e.V.
Kontakt zur APPH
• Sekretariat APPH: 0561-937 3258Mo, Mi und Frei: 10 - 12:00 hDi und Do: 14 - 16:00 h
• www.apph-nordhessen.de