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Zertifizierte Fortbildung für Ärztinnen und Ärzte Mit freundlicher Unterstützung von: Akute Atemwegsinfekte: Therapieoptionen bei Erwachsenen und Kindern Prof. Dr. med. Matthias Tisch, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik und Poliklinik für HNO Heilkunde

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Zertifizierte Fortbildung für Ärztinnen und Ärzte

Mit freundlicher Unterstützung von:

Akute Atemwegsinfekte: Therapieoptionen bei Erwachsenen und KindernProf. Dr. med. Matthias Tisch, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik und Poliklinik für HNO Heilkunde

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Zertifizierte FortbildungAkute Atemwegsinfekte: Therapieoptionen bei Erwachsenen und Kindern

Transparenzinformation arztCME

Die Bundesärztekammer und die Landesärztekammer Hessen fordern zur Schaffung von mehr Transparenz beim Sponsoring in der ärztlichen Fortbildung auf. Fortbildungsveranstalter sind gehalten, potenzielle Teilnehmer von Fortbildungen bereits im Vorfeld der Veranstaltung über Umfang und Bedingungen der Unterstützung der Arzneimittelindustrie zu informieren. Dieser Verpflichtung kommen wir nach und werden Sie hier über die Höhe des Sponsorings (*) der beteiligten Arzneimittelfirma sowie über mögliche Interessenkonflikte der Autoren/Referenten informieren.

Diese Fortbildung wurde für den aktuellen Zertifizierungszeitraum von 12 Monaten mit 1.950,- EUR durch die Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG unterstützt.

Mögliche Interessenkonflikte des Autors:

Prof. Dr. med. Matthias Tisch, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik und Poliklinik für HNO Heilkunde, Oberer Eselsberg 40, 89081 Ulm erklärt:

Bei der Erstellung des oben genannten Beitrages für eine durch die Landesärztekammer Hessen anzuerkennende Fortbildung bestanden keine Interessenkonflikte im Sinne der Empfeh-lungen des International Committee of Medical Journal Editors (www.icmje.org). Der Autor hat honorierte Vorträge für die Firma Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG in den letzten zwei Jahren gehalten. Reisekosten wurden erstattet.

Die Produktneutralität dieser Fortbildung wurde durch ein Review mit zwei Gutachtern geprüft.

Diese Fortbildung ist auf www.arztCME.de online verfügbar (PDF-Dokument zum Download und HTML5-Umsetzung). Die Transparenzinformationen sind für den Arzt dort einsehbar. Eine mögliche Druckauflage wird vom Sponsor getragen.

(*) Die Sponsoringbeiträge können je nach Art und Umfang der Fortbildung unterschiedlich sein.

Akute Atemwegsinfekte: Therapieoptionen bei Erwachsenen und Kindern

Autor:Prof. Dr. med. Matthias TischBundeswehrkrankenhaus UlmKlinik und Poliklinik für HNO HeilkundeOberer Eselsberg 4089081 Ulm

Review:Dr. med. Thomas Feilscher, HamburgDr. med. Alexander Voigt, Würzburg

Zertifiziert durchLandesärztekammer Hessen

Ärztliche LeitungDr. med. Alexander VoigtSpartaweg 797084 Würzburg

Redaktion und VeranstalterCramer PR im Gesundheitswesen und Consultant GmbHRathausplatz 12-1465760 [email protected]

Realisation und Technikhealth&media GmbHDolivostraße 964293 Darmstadtwww.arztcme.de

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Zertifizierte FortbildungAkute Atemwegsinfekte: Therapieoptionen bei Erwachsenen und Kindern

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Die Erreger umgehen die Immunabwehr durch eine besonders schnelle Replikation und mithilfe vieler un-terschiedlicher Varianten. Eine Infektion vollzieht sich im Rahmen der Interaktion mit den Epithelzellen in 3 Schrit-ten (Abb. 1).

Atemwegsinfekte haben ihren Ausgang in der Regel im Nasopharynx, wo sich eine Rhinopharyngitis mit Schnupfen, Halsschmerzen bzw. Halskratzen und Abge-schlagenheit entwickelt. Danach ist der Verlauf abhän-gig von der Ausbreitungsrichtung der Erreger (Abb. 2) [9]. Die Aszendenz der Erreger führt zu einer Sinusitis. Steigen die Erreger hingegen in die tiefen Atemwege ab, entsteht eine Bronchitis, oft in Verbindung mit einer Tonsillitis oder Laryngitis. So erklärt sich auch, dass eine akute Bronchitis sehr häufig mit Symptomen einher-geht, die durch das Entzündungsgeschehen im Nasen- und Rachenraum bedingt sind [9].

1 Epidemiologie und wirtschaftliche Bedeutung von Erkältungskrankheiten

Akute Atemwegsinfektionen gehören zu den häufigsten Erkrankungen in der hausärztlichen und pädiatrischen Praxis. Sie treten insbesondere in den Wintermonaten gehäuft auf und können im Verlauf von Epidemien bis zu 50 % aller ärztlichen Konsultationen ausmachen [1].

Wegen ihrer Häufigkeit führen akute Atemwegsinfekte zu hohen direkten und indirekten Kosten [2]. Selbst bei weniger schwerem Verlauf sind akute Atemwegsinfekti-onen häufig Ursache von Arbeitsausfall [3]. Die Zahlen schwanken von Jahr zu Jahr, für viele europäische Län-der liegen retrospektive Populationsstudien vor [4-6]. Analysen gehen davon aus, dass Atemwegserkrankun-gen die zweithäufigste Ursache für Fehltage sind und dass sich der volkswirtschaftliche Produktivitätsverlust aufgrund von Erkältungskrankheiten pro Jahr allein in Deutschland auf mehrere Milliarden Euro pro Jahr be-läuft [7]. Europaweit dürften die Kosten im zweistelligen Milliardenbereich liegen.

2 Erreger und PathogeneseIn 90 bis 95 % aller Fälle werden Atemwegsinfektionen durch Viren verursacht. Für virusbedingte Atemweg-serkrankungen sind überwiegend Adenoviren, Coro-naviren, Influenzaviren (A, B), Parainfluenzaviren, das Respiratory Syncytial Virus (RSV), Rhinoviren und das humane Metapneumovirus verantwortlich. Die Mehr-zahl der Erkältungskrankheiten wird von Rhinoviren ausgelöst [3]. Longitudinale Kohortenstudien haben gezeigt, dass nur 8 % aller akuten Atemwegsinfektionen bakterieller Genese sind [8].

Basis jeder Infektion ist eine gestörte Immunbalance. Die Schleimhaut der Atemwege ist primär durch sekre-torische Immunglobuline geschützt. Ist das Immunsys-tem geschwächt, kann es die Erregerlast oft nicht mehr bewältigen. Dazu können externe Faktoren wie trockene Heizungsluft oder nasskalte Witterung beitragen, aber auch immunmodulierende Prozesse, wie eine mögliche Reaktion auf Stress.

Akute Atemwegsinfekte: Therapieoptionen bei Erwachsenen und KindernProf. Dr. med. Matthias Tisch, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik und Poliklinik für HNO Heilkunde

Abb. 1: Die Infektion vollzieht sich in 3 Schritten.

1. Voraussetzung für die Infektion ist die Adhäsion der Erreger an die Schleimhautzellen.

2. Bei der Internalisierung vermehren sich die Erreger und bilden ein Reser-voir für Rezidive.

3. Durch die parazelluläre Translokation der Erreger breitet sich die Infektion in tiefere Gewebeschichten aus. Gerade in tieferen Zellschichten internalisierte Erreger sind ein Reservoir für pro-longierte Verläufe und Rezidive von Atemwegsinfekten.

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Bei Rhinovirus-verursachten Erkältungen fällt das Maxi-mum der Virusausscheidung im Nasensekret mit dem Höhepunkt der klinischen Symptomatik zusammen. Ty-pisch für die Rhinovirusinfektion der oberen Luftwege sind isolierte Infektionsherde im Epithel. Es gibt kaum zytopathische Veränderungen [11].

Erkältungssymptome treten ein bis zwei Tage nach In-fektion auf und die Rhinorrhoe, ein Hauptsymptom, er-reicht den Höhepunkt am dritten und vierten Tag. Fieber kann gelegentlich auftreten, ist bei Erwachsenen aber ungewöhnlich. Fast gleichzeitig tritt in den ersten Tagen bis zum Tag fünf auch ein entzündeter Rachen auf und bei etwa 30 % der Erkrankten stellt sich Husten ein, der bis zum Abklingen der Symptomatik anhält (Abb. 3). Eine gewöhnliche Erkältung dauert eine Woche, in 25 % der Fälle bis zu 2 Wochen.

3.2 Sinusitis

Die akute Sinusitis ist eine Schleimhautentzündung in den Nasennebenhöhlen. Bei Erwachsenen ist meist die Kieferhöhle betroffen. Die meisten akuten Sinusitiden werden durch Rhinoviren verursacht, seltener durch Adeno-, Parainfluenza- oder Influenzaviren [13].

Influenzaviren A und B sind die Erreger, die am häufigs-ten bei Patienten mit unkomplizierter akuter Bronchitis nachgewiesen werden, gefolgt von Parainfluenzaviren. Das Respiratory Syncytial Virus (RSV) kommt häufig bei Kindern unter einem Jahr und älteren Heimbewohnern vor. Rhinoviren und Enteroviren verursachen eine In-fektion mit milderem Verlauf, bei 30 % der Fälle werden mehrere Erreger festgestellt [10].

3 Klinik 3.1 Erkältung (grippaler Infekt)

Unkomplizierte respiratorische Infekte (auch Erkältung oder grippaler Infekt genannt) sind die häufigsten Infek-tionen überhaupt. Kleinkinder sind bis zu 13-mal im Jahr davon betroffen, Erwachsene durchschnittlich zwei- bis viermal im Jahr.

Nasopharynx

• Schnupfen

• Halsschmerzen

• Halskratzen

Sinusitis

• Kopfschmerzen

• Druckgefühl

• Eitriger Schnupfen

• Abgeschlagenheit

Bronchitis

• Husten

• Verschleimung

• Brustschmerz

• Abgeschlagenheit

Symptomatik von Atemwegsinfekten

Erreger-Aszendenz

Erreger-Deszendenz

Abb. 2: Ausbreitungsrichtung der Erreger

Erreger Bedeutung Schwere

Viren

Adenoviren (Typ 1-7, 12) +++ + bis +++

Rhinoviren ++ + bis ++

Coxsackie-Viren + +

Andere Enteroviren + +

Influenzavirus A und B +++ + bis ++++

Influenzavirus C + +

Parainfluenzavirus 1, 2 ++ ++

Parainfluenzavirus 3 +++ +++

RSV (Respiratory Syncytial Virus) +++ + bis +++

Bakterien

Mycoplasma pneumoniae +++ + bis +++

Chlamydia pneumoniae + ++

Tab. 1: Erregervielfalt am Beispiel der akuten Tracheobronchitis. Nach [1].

An

teil

der

Pat

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mit

Sym

pto

men

in %

Krankheitstage

70

60

50

40

30

20

10

01 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

Fieber Halsschmerzen Schnupfen Husten

Abb. 3: Zeitlicher Verlauf einer Atemwegsinfektion. Nach [12].

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der Erkältung sind. Rhinoviren sind mit bis zu 65 % betei-ligt. Bei Risikopersonen können alle respiratorischen Vi-ren schwere Krankheitsverläufe auslösen, die teilweise durch bakterielle Superinfektionen noch verschlechtert werden. Rauchen erhöht das Risiko von Erkrankungen der tiefen Atemwege [13, 16].

3.5 Besonderheiten bei Kindern

Zwar geht man davon aus, dass die rund 200 Viren, die akute Atemwegsinfektionen verursachen, je nach Pati-entenalter unterschiedlich verteilt sind, häufig gelingt aber selbst in Studien kein Erregernachweis [17]. Eine finnische Studie machte Rhinoviren für den Hauptanteil der Erkältungskrankheiten ursächlich, aber auch neuere Viren wie hMPV, Bocavirus oder neue Coronaviren spie-len demnach zunehmend eine Rolle [18]. Der klinische Verlauf bei Kindern variiert mit dem ursächlichen Virus. Allgemein nehmen die Beschwerden über 2 bis 3 Tage zu, um danach bis zum 7. Erkrankungstag abzuklingen. Besonders kleine Kinder können bis zu 2 Wochen krank sein.

Akute Atemwegsinfektionen können bei Säuglingen durch behinderte Nasenatmung zu Trinkschwierigkeiten und Atemstörungen führen. Bei älteren Kindern zeigen Erkältungen meist typische klinische Bilder. Eine Pha-ryngitis ist auch hier oft das erste Symptom, gefolgt von verstopfter Nase, Schnupfen und Husten. Moderates Fieber begleitet häufig den Krankheitsverlauf. Bei jun-gen Kindern kann die Abgrenzung zu invasiven bakteri-ellen Infektionen mitunter schwer fallen.

KomplikationenObwohl Erkältungen bei Kindern meist selbstlimitie-rende kurze Verläufe nehmen, können zusätzliche bakte-rielle Infektionen zu Komplikationen führen. Bei Kindern steht dabei mit rund 20 % die akute Otitis media im Vor-dergrund [19], gefolgt von bakteriellen Sinusitiden und Pneumonien. Hohes Fieber, Lymphknotenschwellungen und mehr als 2 Wochen andauernde Symptome sind Hinweise auf Komplikationen.

Da die Pneumatisierung der Schädellufträume erst mit zunehmendem Alter erfolgt, präsentieren sich infektiöse Entzündungen der Nasennebenhöhlen je nach Lebens-alter unterschiedlich. Kieferhöhlen und Siebbeinzellen sind schon früh angelegt, während Keilbein- und Stirn-höhlen bei den meisten Kindern erst im Vorschul- bzw. Schulalter pneumatisieren und erst dann hier eine Prob-lematik entstehen kann.

4 RisikogruppenKinder in den ersten 5 Lebensjahren erleiden bis zu 13 Episoden pro Jahr. Jugendliche und Erwachsene erkran-ken im Durchschnitt 2-4-mal pro Jahr. Der Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Ta-gesstätten erhöht das Risiko weiter, wovon auch jüngere Geschwisterkinder daheim betroffen sind. Besonders

Die virusinduzierte Schleimhautschädigung kann in den Nasennebenhöhlen zu einer zusätzlichen bakteriellen In-fektion führen. Die Beteiligung von Bakterien kann über einen Abstrich geklärt werden.

Die Symptomatik einer akuten Sinusitis hält in der Regel weniger als 2 Wochen an. Biopsieproben zeigen neben epithelialer Zelldegeneration eine erhöhte Schleimpro-duktion und eine zunehmende Schleimhautentzündung mit Zellinfiltration. Die relativ starke Epithelzellzerstö-rung im Sinus steht im Widerspruch zur eher geringen Epithelzellschädigungen im Nasen-Rachen-Raum und in der Schleimhaut der unteren Atemwege [14].

3.3 Pharyngitis, Tonsillitis

Die akute Pharyngitis und Tonsillitis als Entzündungs-syndrome des Oropharynx können erregerabhängig exsudativ oder nicht exsudativ sein. Viele milde Pharyn-gitisfälle werden durch Rhino- und Coronaviren verur-sacht. Die durch Adenoviren und HSV verursachte Pha-ryngitis ist weniger häufig, aber im Verlauf schwerer. Die Pathogenese ist für die verschiedenen viralen Erreger unterschiedlich und kann mit und ohne Destruktion des Schleimhautgewebes einhergehen.

Im Rahmen von Erkältungskrankheiten zeigt der Rachen oft milde Anzeichen von Ödemen und Erythemen. Die pharyngealen Beschwerden halten einige Tage an und klingen bei den meisten Patienten spätestens nach einer Woche ab.

3.4 Bronchitis

Nach einer Inkubationszeit von zwei bis sechs Tagen kommt es bei Erwachsenen nach Schnupfen und Heiser-keit zu einem trockenen Husten, der später schleimig-produktiv wird. Diese Symptomatik dauert etwa vier bis sechs Tage an. Der Husten kann aber noch mehrere Wochen anhalten, vor allem bei einer Influenzavirus-infektion. Bei der akuten Entzündungsreaktion der Bronchialschleimhaut kommt es zu einer Vermehrung schleimproduzierender Zellen im Oberflächenepithel der Bronchien und zu einer Zunahme der neutrophilen Granulozyten und Makrophagen in der Schleimhaut.

Eine chronische Bronchitis liegt vor, wenn Husten und Auswurf mindestens 3 Monate lang in 2 aufeinander folgenden Jahren bestehen. Eine akute Exazerbation der chronischen Bronchitis tritt ein- bis viermal pro Jahr auf und ist begleitet von zunehmendem Husten, Atemnot, Müdigkeit und akuten Entzündungszeichen. Bis zu 64 % der virusinduzierten Exazerbationen der chronisch obs-truktiven Bronchitis sind mit Erkältungen assoziiert, die bis zu 18 Tage vor der Exazerbation auftreten können [15].

Von den älteren Menschen, die an einer Erkältungskrank-heit leiden, entwickeln zwei Drittel eine Erkrankung der unteren Luftwege (Trachea, Bronchien und Lunge) und vier Fünftel, wenn Influenzaviren oder RSV die Ursache

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5 Differenzialdiagnose (Bakterielle vs. virale Infektion; Influenza)

Die Diagnose eines akuten Atemwegsinfekts wird kli-nisch anhand der Symptome und einer körperlichen Untersuchung gestellt. Differenzialdiagnostisch ist vor allem eine Influenza abzugrenzen. Daneben verlaufen Erstinfektionen mit Herpesviren bei Kindern gelegent-lich ähnlich wie ein grippaler Infekt, ebenso Infektionen mit Masern, Röteln und Varizellen.

5.1 Influenza

Erreger der Influenza sind Orthomyxoviren. Für den Menschen sind nur Influenza-A- und -B-Viren relevant. Gegenwärtig zirkulieren die Subtypen A/H1N1, A/H3N2 sowie Influenza B. Während eine unkomplizierte Atem-wegsinfektion selten länger als eine Woche dauert und die Symptome nach zwei bis drei Tagen entscheidend nachlassen, reicht das klinische Bild der Influenza von symptomarmen bis zu schweren toxischen Verläufen [23].

Die Symptome der Influenza ähneln zunächst denen eines Atemwegsinfekts [3], charakteristisch ist dann allerdings der oft sehr plötzliche Verlauf mit hohem Fieber über 39 °C, Schüttelfrost, Muskelschmerzen und Schweißausbrüchen. Bei älteren Patienten ist der Be-ginn oft schleichend, die Komplikationsraten sind für diese Patientengruppe höher. In der Regel dauern die Symptome sieben bis vierzehn Tage an, einzelne Symp-tome noch Wochen darüber hinaus (Abb. 4).

Säuglinge haben noch keinen ausreichenden Immun-schutz. Sie sind nicht nur häufig betroffen, sondern auch besonders gefährdet, Komplikationen wie Pneumonien oder eine Bronchiolitis zu entwickeln.

Bei Erwachsenen können virale Atemwegsinfektionen sehr unterschiedlich verlaufen. Während sie bei ge-sunden Menschen als unkomplizierte, vorübergehende Erkrankung schnell wieder vorbei sind, können sie bei Menschen mit chronischen Herz- oder Lungenerkran-kungen und bei älteren Menschen schwere Verläufe annehmen und führen oft zu einer Hospitalisierung.

Dafür verantwortlich sind in diesem Fall vor allem Dys-funktionen des Immunsystems, verstärkte Neigung zu Entzündungsreaktionen und zunehmende Gebrech-lichkeit des Menschen [13]. Das Nachlassen der Im-munfunktionen beginnt bereits am Ende der zweiten Lebensdekade. Ein Verlust der Immunfunktion von etwa 50 % zeigt sich im fünften und von 90 % im achten Lebensjahrzehnt. Diese Veränderungen betreffen die zellvermittelte Immunität früher als die humorale. Das bedeutet einen Verlust der protektiven Immunität gegen Infektionserreger [20]. Auch die Aktivität der natürlichen Killerzellen (NK) geht bei gesunden älteren Menschen zurück, wird aber durch einen Anstieg der Zellzahl kom-pensiert [21].

Zu den Umweltfaktoren, die eine sekundäre Immundys-funktion auslösen, gehören Medikamente, mangelnde körperliche Aktivität und Mangelernährung, wie sie bei den meisten kranken älteren Menschen beobachtet wer-den [22].

UnkomplizierterAtemwegsinfekt

In�uenza

Anteil derPatienten

Schweregrad SchweregradAnteil derPatienten

Schwer: Mäßig: Mild:

Symptome

Schnupfen

Kopfschmerzen

Halsschmerzen

Abgeschlagenheit,

Unwohlsein

Husten

Frösteln

Fieber > 38 °C

Muskelschmerzen

80-100 %

25 %

50 %

20-25 %

40 %

10 %

0-1 %

80-100 %

20-30 %

85 %

50-60 %

80 %

90 %

90 %

95 %

60-75 %

Unkomplizierter Atemwegsinfekt oder echte In�uenza?

Abb. 4: Differenzialdiagnose unkomplizierter Atemwegsinfekt vs. Influenza.

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6.1 Wait and see

Das therapeutische Abwarten (wait and see) ist im Be-reich der akuten Atemwegsinfektionen weit verbreitet, wird dennoch kontrovers diskutiert. Zum einen können bei einer Infektion der unteren Atemwege Symptome sehr lange persistieren [26, 27]. Zum anderen kann die akute Atemwegsinfektion eine bakterielle Superinfek-tion nach sich ziehen, wie z. B. Pneumonie. Somit ist eine wait and see-Strategie nicht zu empfehlen.

6.2 Nichtmedikamentöse Therapie

Die nicht medikamentöse Behandlung ist bei unkompli-zierten Atemwegsinfekten eine gängige Behandlungs-option. Auch wenn nur einzelne Studien den Wert dieser Maßnahmen untermauern, werden sie von manchen Hausärzten und Pädiatern als wichtige Behandlungsop-tionen angesehen. Zu den Maßnahmen gehören:

• Körperliche Schonung: In Abhängigkeit von derSymptomatik (z. B. bei Fieber) und des Berufs (z. B. bei schwerer körperlicher Tätigkeit, Außendienst) kann dazu auch die Erklärung der Arbeitsunfähigkeit gehören.

• AusreichendeTrinkmenge,üblicherweisemindestenszwei Liter pro Tag – auch wenn es zu dieser Empfeh-lung keine validen Daten gibt. Eine weiter erhöhte Flüssigkeitszufuhr ist nicht zu empfehlen [28]. Bei äl-teren Patienten mit Herz- und Niereninsuffizienz kann eine Anpassung der Trinkmenge wegen möglicher Elektrolytschwankungen erforderlich sein.

• HypertoneoderisotoneKochsalzlösungenalsNasen-spülungen bei Rhinosinusitis und Rhinitis. Durch die Verflüssigung des Nasensekrets wird die mukoziliare Clearance verbessert. Ein Vorteil scheint vor allem bei chronischer Rhinosinusitis belegt [29].

• Wasserdampfinhalationen(20Minutenbei43°CWas-sertemperatur) können einzelnen Studien nach zu einer signifikanten Linderung der Symptome führen. Ein Cochrane-Review 2013 sieht allerdings keinen be-legten Nutzen [30].

• Nikotinkarenz (aktiv undpassiv) dient vor allemderRezidivprophylaxe, da Atemwegsinfekte bei Rauchern und Passivrauchern länger dauern.

• AnfeuchtenderAtemluft(besondersinderHeizperi-ode) durch großflächige feuchte Tücher.

• Fiebersenkende Maßnahmen (Wadenwickel) bei Ri-sikopatienten und sehr hohen Körpertemperaturen (>39  °C). Ansonsten besteht heute Konsens, dass erhöhte Körpertemperatur und Fieber bei ansonsten nicht gefährdeten Personen eher als günstig zu be-werten sind.

Zur Infektprophylaxe sollte in Erkältungszeiten auf die Notwendigkeit von Händewaschen hingewiesen wer-den, um Kontaktinfektionen zu vermeiden [31].

Die Influenza ist nur durch direkten Nachweis des Virus aus Abstrichen oder Antikörperbestimmung sicher zu diagnostizieren.

Komplikationen können in jedem Lebensalter auftreten, betreffen jedoch vorrangig Personen mit Grundkrank-heiten (chronische Herz- und Lungenerkrankungen, Immundefizite). Relativ häufig entstehen Influenza-pneumonien mit bakterieller Superinfektion (Staphy-lokokken, Pneumokokken, Haemophilus influenzae). Bei Kindern kann eine Otitis media hinzukommen. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt bereits kurz vor Auftreten der klinischen Symptomatik (innerhalb von weniger als 24 Stunden) und besteht danach gewöhnlich für drei bis fünf Tage. Kleine Kinder können Viren früher und für län-gere Zeit ausscheiden als Erwachsene [23].

5.2 Bakterielle Infektionen

Eine laborchemische Differenzierung zwischen viraler und bakterieller Bronchitis ist wegen fehlender thera-peutischer Konsequenzen nicht erforderlich; auch eine Leukozyten- oder CRP-Bestimmung ist in der Regel nicht notwendig [24]. Eine Sputumuntersuchung bei akuter Bronchitis bei sonst gesunden Erwachsenen ist ebenfalls nicht erforderlich, weil eine primäre antibioti-sche Therapie in der Regel nicht indiziert ist [25].

6 TherapieEin wichtiges Therapieziel bei akuten Atemwegsinfektio-nen ist die Verkürzung der Krankheitsdauer, die Vermei-dung von Komplikationen und eine schnellere Rückkehr des Patienten ins Arbeitsleben oder in die Schule. Da-neben geht es um die Linderung von Symptomen und die Stabilisierung der Lebensqualität. Die wichtigsten Schritte sind in Tabelle 2 zusammengefasst.

Therapieprinzip Therapieziel

Schonung Vermeidung komplizierter Verläufe

Allgemeinmaßnahmen Beschwerdelinderung, Krankheitsverkürzung

Symptomatische Therapie Beschwerdelinderung

Anti-Infektiva Krankheitsverkürzung

Tab. 2: Therapieprinzipien und Therapieziele

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Keime sehr schnell im persönlichen sozialen Umfeld weitergegeben und zu einer Bedrohung für kleine Kin-der und/oder immunkompromittierte, ältere Angehörige werden können.

6.3.3 EPs® 7630 in der Erstlinientherapie

Der Extrakt EPs® 7630 ist ein pflanzlicher Wirkstoff, der aus der Wurzel von Pelargonium sidoides gewonnen und in einem speziellen Verfahren hergestellt wird. EPs® 7630 enthält Polyphenole, Proteine, Purine, Mine-ralstoffe, Saccharide und in geringeren Konzentrationen 7-Hydroxycumarinderivate. Wie für Phytopharmaka typisch, ist ein Teil der Inhaltsstoffe von EPs® 7630 bis heute noch unbekannt, allerdings konnte gezeigt wer-den, dass nur der Gesamtextrakt die optimale therapeu-tische Wirkung entfaltet [39].

6.3.3.1 Wirkmechanismus

EPs® 7630 besitzt ein multifaktorielles Wirkprinzip (Abb. 5).

Antivirale und zytoprotektive Eigenschaften Die antivirale Wirkung von EPs® 7630 beruht auf der Hemmung der Virusreplikation. Der Extrakt unterdrückt die Vermehrung der Viren und wirkt somit der Ausbrei-tung der Infektion entgegen. Eine zusätzliche antivirale Wirkung von EPs® 7630 basiert auf der Modulation des unspezifischen Immunsystems. Insgesamt konnten in vitro und in Tiermodellen folgende Wirkungen nachge-wiesen werden:

• HemmungderVermehrungbestimmterViren,diebeiAtemwegsinfektionen eine Rolle spielen [40]

• HemmungderNeuraminidaseunddesHämaggluti-nins [41]

• ModulationderSynthesevonInterferonenundproin-flammatorischen Zytokinen [42-45]

• AntioxidativeEigenschaften[46]• HemmungderLeukozytenelastase[46]

Sekretomotorische und sekretolytische Eigenschaften Die Wiederherstellung bzw. die Förderung der muko-ziliären Clearance ist ein entscheidender Faktor in der Abwehr von Atemwegsinfektionen. EPs® 7630 fördert diesen Mechanismus durch:

• StimulationderSchlagfrequenzdesrespiratorischenFlimmerepithels [47]

• SignifikanteErhöhungder sekretolytischenAktivität[48]

6.3 Medikamentöse Therapie6.3.1 Leitlinien

Eine Reihe von deutschen, europäischen und internati-onalen Leitlinien geben Empfehlungen für die medika-mentöse Therapie von akuten Atemwegsinfektionen, zum Beispiel:

• DieDEGAM-Leitlinie(DeutscheGesellschaftfürAllge-meinmedizin und Familienmedizin) [32]

• Das European Position Paper on Rhinosinusitis andNasal Polyps (EPOS-Leitlinie) [33]

• DieLeitliniederAmericanSocietyofFamilyPhysici-ans [34]

Die Leitlinien bewerten die Evidenz einzelner Therapie-optionen anhand der verfügbaren klinischen Studien – u.a. auf Basis von Cochrane-Analysen nach den Krite-rien der evidenzbasierten Medizin [35, 36] – und geben eine pragmatische und praktikable Expertenempfeh-lung. Dazu gehört es, symptomlindernde Medikamente einzusetzen, wenn die Beschwerden den Patienten sehr beeinträchtigen [32]. Außerhalb von Risikogruppen ra-ten die Leitlinien davon ab, Antibiotika einzusetzen.

6.3.2 Antibiotika und Antiviralia

Antibiotika sind bei banalen Erkältungen nicht zu emp-fehlen und können keine Komplikationen verhindern, tragen aber zu bakteriellen Resistenzen bei. Obwohl 9 von 10 Atemwegsinfekten durch Viren ausgelöst wer-den, wird in über 30 % dieser Fälle nach wie vor antibio-tisch behandelt.

Es ist nicht einfach, die Patientengruppe zu identifizieren, die eventuell von einem Antibiotika-Einsatz profitieren würde. Bei Patienten, die weniger als eine Woche krank sind, sowie bei Patienten ohne Herz- oder Lungenerkran-kung, ohne Immunsuppression in der Vorgeschichte, ist eine Antibiotika-Therapie bei einem unkomplizierten Atemwegsinfekt von geringem Nutzen [7].

Indiziert ist eine Antibiotikatherapie bei schweren Ver-läufen (Fieber >39 °C, eitriges Nasensekret, Gesichts-schmerz) an drei bis vier aufeinanderfolgenden Tagen oder biphasischem Verlauf mit erneuter Symptomzu-nahme nach Besserung der Erkältungssymptomatik. Unverändert ist, wie auch bei der Otitis media, Amoxi-cillin das Mittel der Wahl [37].

Auch der Einsatz von Antiviralia wie Neuraminidasehem-mern wird bei Niedrigrisiko-Patienten nicht empfohlen. Analog zu Antibiotika birgt deren Einsatz die Gefahr der Entwicklung von Resistenzen. Amantadin wird in einem Cochrane-Review nur als Notfallbehandlung nach Ver-sagen aller anderen Therapieoptionen empfohlen [38].

Sowohl bakterielle als auch virale Resistenzen sind nicht nur als regionales oder globales Problem zu sehen, viel-mehr muss man sich bewusst machen, dass resistente

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6.3.3.2 Klinische Daten

Klinische Studien bei akuter BronchitisSeit 1996 wird der Bronchitis Seve-rity Score (BSS) verwendet, um die Bewertung der Symptome einer akuten Bronchitis zu vereinheitli-chen. Wie Validierungsanalysen zeigen, erfasst der BSS die klinische Situation sehr gut und wird deshalb als Kriterium zur Bewertung des Therapieerfolgs in klinischen Stu-dien empfohlen [52a, 52b, 53].

In der Indikation akute Bronchitis wurde EPs® 7630 in acht placebo-kontrollierten Doppelblindstudien mit über 2.600 eingeschlossenen Patienten getestet. EPs® 7630 hat sich dabei als sichere, verträgliche und wirksame Therapieoption in der Behandlung der akuten Bronchitis bewährt. Die Krankheitsdauer bei einer Bronchitis ist durchschnittlich um zwei Tage verkürzt [54].

Studien zur akuten Bronchitis bei ErwachsenenIn zwei Studien [55, 56] wurden Wirksamkeit und Sicherheit von EPs® 7630 Tropfen (3x30/d) versus Placebo bei akuter Bronchitis un-tersucht. Eingeschlossen waren Erwachsene, die seit höchstens 48 Stunden an akuter Bronchitis erkrankt waren und deren BSS bei mindestens 5 Punkten lag. Das pri-märe Prüfkriterium war die Verände-rung des BSS am Tag 7.

Nach sieben Tagen war der BSS in der Patientengruppe unter Verum in beiden Studien signifikant schneller gesunken als in der Placebogruppe, die Krankheits-dauer bei Patienten unter Verum war signifikant kürzer (Abb. 6). Im Schnitt konnten Patienten aus der Verum-gruppe etwa zwei Tage früher wieder zur Arbeit gehen als Patienten aus der Placebogruppe. Auch bei Therapie mit EPs® 7630 Tabletten sank der BSS signifikant schnel-ler und klinisch bedeutsam gegenüber Placebo [54]. Die Studie zeigte wie eine weitere Studie [57] zudem einen pharmaökonomischen Vorteil der EPs® 7630-Therapie.

Antibakterielle Eigenschaften EPs® 7630 zeigt bakteriostatische Eigenschaften gegen-über verschiedenen multiresistenten Staphylococcu-saureus-Stämmen [49] sowie indirekte antibakterielle Wirkungen:

• SteigerungderAdhäsionvonBakterienanabgeschil-ferten Epithelzellen der Atemwegsschleimhaut [50]

• HemmungderAdhäsionvonBakterienan lebendenEpithelzellen der Atemwegsschleimhaut [50]

• StimulationvonPhagozytoseundChemotaxis[51]• Hemmung der Internalisierung in Epithelzellen der

Schleimhaut [50]

Abb. 5: Pathogenese von Atemwegsinfektionen und Wirkmechanismen von EPs® 7630.

Infektion

Virusreplikation

Zellschädigung

BakterielleSuperinfektion

(Rezidiv)

Gesundung

Viren

Zilien

Respirationstraktepithel

Stimulierung desFlimmerepithels

Aktivierung derWirtsabwehr

Bakterielle AdhäsionInternalisierung

PhagozytoseOxidativer Burst

Intrazelluläres Killing

Typ-I-InterferoneProin�ammatorischeZytokineMakrophagendeaktivierung

Phagozyt

Bakterien

CD8+-T-Zellen

Debris

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Zertifizierte FortbildungAkute Atemwegsinfekte: Therapieoptionen bei Erwachsenen und Kindern

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Studien zur akuten Bronchitis bei Kindern und JugendlichenZwei Studien untersuchten gezielt die Effekte von EPs® 7630 bei Kin-dern und Jugendlichen zwischen 1 und 18 Jahren mit akuter Bronchi-tis. Die Dosierung erfolgte dabei in Abhängigkeit vom Alter [58, 59]. Bis zum Tag 7 wurde ein steter Abfall des mittleren BSS beobachtet mit einer signifikant stärkeren Änderung in der Verumgruppe gegenüber Placebo. Auch die Responderra-ten, definiert als Gesamt-BSS <  3 Punkte am Tag 7, waren in der EPs® 7630-Gruppe deutlich höher als in der Placebogruppe (Abb. 7). Ähnliche Ergebnisse erbrachte eine Dosisfindungsstudie mit EPs® 7630 Tabletten [60].

In einer offenen Sicherheitsstudie mit 602 Kindern im Alter zwischen 1 und 5 Jahren mit Symptomen einer akuten Bronchitis [61] wur-den Veränderungen der Vitalzei-chen und Laborparameter sowie unerwünschte Ereignisse unter Therapie mit EPs® 7630 Tropfen und EPs® 7630 Saft untersucht. Die Atemwegssymptome nach sieben Behandlungstagen verbesserten sich in beiden Gruppen. Saft für Kinder und Tropfen waren bezüglich Sicherheit, Verträglichkeit und Wirk-samkeit vergleichbar. Abb. 6: Entwicklung des Bronchitis Severity Score (a, nach [56]) und Arbeitsfähigkeit

am Tag 7 (b, nach [55]) unter EPs® 7630 versus Placebo.

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

Bro

nch

itis

Sev

erit

y S

core

(Mit

telw

ert u

nd

95 %

CI)

Tag

0 3-5 7

Placebo EPs® 7630 * Statistisch signi�kant (p < 0.0001)

16 %

84 %

57 %

43 %

EPs® 7630 Placebo

An Tag 7 arbeitsfähig An Tag 7 nicht arbeitsfähig

a

b

Bro

nch

itis

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y S

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(Mit

telw

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nd

95 %

CI)

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DER

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)

Placebo EPs® 7630

6

5

4

3

2

1

0

Tag

0 3-5 7

80

70

60

50

40

30

20

10

0

*

EPs® 7630Placebo

* Statistisch signi�kant (p < 0.0001)* Statistisch signi�kant (p < 0.0001)

Abb. 7: Entwicklung des Bronchitis Severity Score (a) und Responderrate (BSS <3 am Tag 7, b) bei Kindern und Jugendlichen (1 - 18 Jahre) unter EPs® 7630 versus Placebo. Nach [58].

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Zertifizierte FortbildungAkute Atemwegsinfekte: Therapieoptionen bei Erwachsenen und Kindern

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Sinusitis Severity Score (SSS) war dabei schon nach sie-ben Tagen Behandlung statistisch signifikant (Abb. 8). Diese Differenz wird mit zunehmender Therapiedauer größer und beträgt nach 21 Tagen mehr als das Doppelte [62]. Das bestätigten die Ergebnisse einer Vorläufer-Studie [63], in der als Untergruppe Kinder bis 12 Jahren untersucht wurden. Das Ergebnis war vergleichbar. Auch zur Indikation Tonsillitis gibt es Studien, so zur aku-ten Tonsillopharyngitis bei Kindern [64] und zur akuten Tonsillitis/akuten Exazerbation einer chronischen Tonsil-litis bei Kindern und Erwachsenen [65]. Bei Kindern mit akuter Tonsillopharyngitis war EPs® 7630 hinsichtlich der Reduktion des Tonsillitis Severity Score (TSS) nach vier Tagen Behandlung im Vergleich zu Placebo überlegen, zudem konnten die Patienten in der EPs® 7630-Gruppe

früher wieder am Schulunterricht teilnehmen [66].

Reviews und MetaanalysenIn Metaanalysen werden die Daten von mehreren Studien gepoolt, um durch die große Patientenzahl eine möglichst genaue Aussage zur Wirk-samkeit einer bestimmten Thera-pieoption zu erhalten. Zu EPs® 7630 bei akuter Bronchitis wurden dazu randomisierte klinische Studien gegen Placebo oder Standardthera-pie analysiert [67]. Alle Ergebnisse legten eine gute Wirksamkeit von EPs® 7630 bei akuter Bronchitis nahe.

Der Einsatz von EPs® 7630 bei aku-ten Atemwegsinfekten wurde in einer Metaanalyse der Cochrane Collaboration untersucht [68]. Die Analyse kam zu dem Schluss, dass EPs® 7630 die Symptome bei Er-wachsenen und Kindern mit akuter Bronchitis und bei Erwachsenen mit akuter Rhinosinusitis oder Erkältung lindern kann. Eine weitere Metaana-lyse [69] bestätigte diese Ergebnisse.

In der jüngsten Auswertung von 2016 [66] ziehen die Autoren das Fa-zit: „EPs® 7630 ist ein wirksames, si-cheres und gut verträgliches pflanz-liches Arzneimittel zur Behandlung akuter Atemwegsinfektionen wie akuter Bronchitis, akuter Rhinosi-nusitis und akuter Tonsillopharyn-gitis bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.”

Klinische Studien bei akuter Sinusitis und TonsillopharyngitisZentrales Prüfkriterium bei Sinusitis-Studien ist der Sinusitis Severity Score (SSS), der sich aus den Symp-tomen „Kopfschmerzen“, „Schmerzen im Oberkiefer“, „Verschlimmerung der Schmerzen im Oberkiefer beim Vorbeugen“, „verstopfte Nase“, „eitrige Nasensekre-tion“ und „eitriger Ausfluss im mittleren Nasengang“ zusammensetzt. Diese Symptome werden auf einer Skala von 0 (nicht vorhanden) bis 4 (sehr schwer) bewer-tet [62, 63].

Das primäre Ziel einer Studie an erwachsenen Patienten mit akuter Rhinosinusitis war, die Wirksamkeit und Ver-träglichkeit von EPs® 7630 im Vergleich zu Placebo zu bewerten. Der Unterschied der mittleren Abnahme des

Sin

usi

tis

Sev

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y S

core

(Mit

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nd

95 %

CI)

Placebo EPs® 7630

Tag

* Statistisch signi�kant (p < 0.0001)

16

14

12

10

8

6

4

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0

0 7 14 21

Abb. 8: Entwicklung des Sinusitis Severity Score unter EPs® 7630 versus Placebo. Nach [62].

Ton

sillo

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Placebo EPs® 7630

Tag

* Statistisch signi�kant (p < 0.0001)

12

10

6

8

4

2

0

0 2 4 6

Abb. 9: Entwicklung des Tonsillopharyngitis Severity Score unter EPs® 7630 versus Placebo. Nach [64].

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Zertifizierte FortbildungAkute Atemwegsinfekte: Therapieoptionen bei Erwachsenen und Kindern

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6.3.3.3 Sicherheitsprofil

Das günstige klinische Sicherheitsprofil von EPs® 7630 wird durch Evidenz aus klinischen Studien und nicht-interventionellen Studien untermauert [70]. In 19 dop-pelblinden, placebokontrollierten Studien waren Art und Inzidenz von unerwünschten Ereignissen unter EPs® 7630 ähnlich denen bei Patienten, die mit Pla-cebo behandelt wurden. Lediglich für Magen-Darm-Beschwerden sowie Nasenbluten war die Ereignisrate gegenüber Placebo leicht erhöht (Unterschiede von 2,9 % bzw. 0,6 %).

Die Inzidenzrate leberassoziierter unerwünschter Ereig-nisse lag unter EPs® 7630 und unter Placebo jeweils bei 0,48 %. Auch die Auswertung der verfügbaren ASAT-, ALAT- und γ-GT-Werte ergab keinen statistisch relevan-ten Unterschied, sodass insgesamt keinerlei Hinweise auf hepatotoxische Effekte im Rahmen der routinemäßi-gen Gabe gefunden wurden.

Die Ergebnisse der klinischen Studien wurden durch die Daten aus der Post-Marketing-Surveillance-Studie vollständig unterstützt. Die Rate der Berichte über Verdachtsfälle unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist äußerst gering. EPs® 7630 ist somit als ein gut ver-trägliches pflanzliches Arzneimittel für die Behandlung akuter Atemwegsinfekte bei Erwachsenen und Kindern geeignet.

6.3.4 Andere Phytopharmaka

Auch andere Phytopharmaka werden regelmäßig eingesetzt. Dazu gehören beispielsweise Myrtol, Eu-kalyptusöl und Cineol sowie Efeu, Thymian, Senfölgly-koside und Kombinationspräparate. Zu einigen gibt es inzwischen in Studien positive Resultate, die zudem in verschiedenen Metaanalysen zusammengefasst wur-den [71-77]. So konnte die Häufigkeit von Erkältungen durch die Einnahme eines Kombinationspräparats aus Meerrettichwurzel (Armoraciae rusticanae radix) und

Kapuzinerkresse (Tropaeoli majoris herba) in einer Stu-die mit 371 Probanden zwischen 18 und 75 Jahren im Vergleich zu Placebo signifikant gesenkt werden [75].

Mittel mit Efeu und Thymian können den Hustenreiz lindern und das Abhusten festsitzenden Schleims er-leichtern. Saponine in Efeu fördern den Auswurf, Thymi-anextrakte können die Tätigkeit der sekretabgebenden Zellen in den Bronchien anregen. Beide Extrakte können zudem entkrampfend wirken, was unter Umständen bei Kindern mit spastischer Bronchitis von Bedeutung sein kann. Eine Metaanalyse mit den Daten aus zehn Studien belegt die Wirksamkeit, nach sieben bis zehn Tagen wa-ren Symptome wie Abhusten deutlich zurückgegangen und die einzige placebokontrollierte Studie zeigt einen deutlichen Vorteil in der Verumgruppe gegenüber der Kontrollgruppe [73].

Auch Cineol, Myrtol sowie BNO-101 und BNO 1016, Kom-binationen aus fünf Pflanzenextrakten (Enzian, Schlüs-selblume, Sauerampfer, Holunder und Eisenkraut) konnten in klinischen Studien im Vergleich zu Placebo die Symptome bei einer akuten viralen Rhinosinusitis lindern. In einer Studie zu Myrtol an Patienten mit akuter Sinusitis erholten sich Patienten in Bezug auf die Kern-symptome Kopfschmerz, Schmerzen beim Bücken und Druckempfindlichkeit in der Myrtol-Gruppe schneller als in der Placebo-Gruppe. Auch Antibiotika-Behandlungen waren in der Myrtol-Gruppe nach seltener notwendig als in der Placebo-Gruppe (23 % vs. 40 %) [76].

Im Fall von BNO-101 ergaben sich bei einer Vergleichs-studie keine signifikanten Unterschiede zu N-Acetylcy-stein. Die Autoren bescheinigen der Substanz ein güns-tiges Nutzen-Risiko-Verhältnis mit einer vergleichbaren Inzidenz unerwünschter Wirkungen wie Placebo. Zu beachten ist, dass die Wirkung erst mit einer Verzöge-rung von vier bis sieben Tagen einsetzte. Unter BNO 1016 war bei Patienten mit akuter Rhinosinusitis im

1,6 %

98,4%

Erwachsenen = 124

Kindern = 143

97,2%

2,8 %

alle anderenAntwortmöglichkeiten

alle anderenAntwortmöglichkeiten

sehr gut oder gut sehr gut oder gut

Abb. 10: Verträglichkeit von EPs® 7630. Nach [56, 64]

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Zertifizierte FortbildungAkute Atemwegsinfekte: Therapieoptionen bei Erwachsenen und Kindern

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der chronischen Bronchitis mit Acetylcystein konnte in einem Review eine Verringerung von Exazerbationen und eine Symptombesserung gezeigt werden [79].

6.3.5.2 Nasale Kongestion

Eine verstopfte Nase äußert sich unter anderem in einer erschwerten Nasenatmung und Druckgefühl im Kopf. Diese Beschwerden verschlechtern sich im Liegen. Zur symptomatischen Behandlung eingesetzt werden unter anderem:

• Alpha-Sympathomimetika(Xylometazolin,Oxymeta-zolin, Tramazolin)

• NaCI-Lösung(Hypertonischoderisotonisch)• LokaleKortikoide

Die Gabe von abschwellenden Alpha-Sympathomime-tika hat nur einen kurzzeitigen Effekt, wobei die wieder-holte Gabe über sieben Tage hinaus zu keiner Linderung der Symptome führt und die Gefahr einer atrophischen Rhinitis (Rebound-Effekt) birgt. Ihre Anwendung über eine Woche hinaus wird demnach nicht empfohlen [80]. Cochrane-Analysen zur Wirksamkeit von NaCl-Lösun-gen [81] und lokalen Kortikoiden [82] ergeben keine Empfehlung wegen unzureichender Daten.

6.3.5.3 Kopf- und Gliederschmerzen

Zur symptomatischen Linderung von Kopf- und Glie-derschmerzen werden häufig Analgetika eingesetzt, vor allem Paracetamol und die nicht-steroidalen Ent-zündungshemmer (NSAID wie Ibuprofen, Diclofenac, NaproxenundCOX-2-Hemmer).Siehabenschmerzlin-dernde, entzündungshemmende und fiebersenkende Eigenschaften.

Die Cochrane-Analyse zu Paracetamol sieht bei Kopf- und Gliederschmerzen eine unzureichende Datenlage [83]. Auch bei nicht-steroidalen Entzündungshemmern sieht es nicht viel besser aus [84]. Hier lautet die Empfeh-lung, den geringen Nutzen gegen die Risiken (Magen- und Darmgeschwür, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nierenerkrankungen bei längerfristiger und regelmäßi-ger Einnahme) abzuwägen. Das gleiche gilt für Acetylsa-licylsäure, die zudem nicht für Kinder geeignet ist.

6.3.5.4 Halsschmerzen

Neben den oben beschriebenen systemischen Analge-tika werden bei Halsschmerzen weitere Medikamente verschrieben bzw. empfohlen:

• TopischeLokalanästhetika• TopischeDesinfektionsmittel• Phytopharmaka

Topische Lokalanästhetika wie Oxybuprocain, Lidocain oder Ambroxol werden dabei in Form von Sprays, Gur-gellösungen und Lutschtabletten lokal appliziert – wie

Vergleich zu Placebo zwei Tage früher eine Besserung des Symptomscores zu beobachten [77]. Die Datenlage für Echinacea-haltige Präparate ist widersprüchlich; de-ren Anwendung wird daher aktuell nicht empfohlen.

Durch die unterschiedliche Zusammensetzung und die extrem uneinheitliche Studienpopulation sind allge-meine Empfehlungen im Bereich Phytomedizin schwie-rig. Weitere Daten sind wünschenswert. Die praktische Erfahrung mit den Phytopharmaka ist aber überwiegend gut bis sehr gut, so dass ihr Einsatz zur Symptomkon-trolle empfehlenswert ist.

6.3.5 Symptomatische Supportivtherapie

Akute Atemwegsinfekte heilen in der Regel folgenlos aus. Wenn vom Patienten eine medikamentöse Behand-lung gewünscht wird, steht neben der Erstlinientherapie oft die Supportivtherapie zur Linderung von Beschwer-den im Fokus.

6.3.5.1 Husten

Neben dem Verzicht auf Noxen (Raucherentwöhnung) und nicht-medikamentöse Behandlungsoptionen (Hus-tenbonbons, Hustentees, warme Auflagen, Inhalatio-nen) kommen prinzipiell zwei Gruppen von Medikamen-ten infrage:

Zentral wirksame Antitussiva zur Hemmung des Hustenreflexes:

• Codein• Dextromethorphan• Noscapin• Pentoxyverin• PflanzlicheAntitussiva(Spitzwegerich,Thymian,Dro-

sera, Wollblumen)

Expektorantien zur Erhöhung des Sekretvolumens (Sekretolytika) und zur Herabsetzung der Viskosi-tät (Mukolytika) senken die bronchiale Reizung der Hustenrezeptoren:

• Ambroxol• Cineol• Guaifenesin• Kaliumjodid• Acetylcystein• PflanzlicheExpektorantien(Anis,Myrtol,Pfefferminz,

Eukalyptus, Thymian, Efeu, Primel, Spitzwegerich, Kombinationen)

Die Leitlinien der DEGAM empfehlen, akuten Husten im Rahmen eines Atemwegsinfektes nur in Ausnahmefällen mit Antitussiva zu behandeln, da keine adäquaten Daten vorliegen [32]. Auch für den Einsatz von Expektorantien liegt trotz häufiger Verordnung keine ausreichende Evidenz zu Therapieeffekten bei akutem Husten und Er-kältungskrankheiten vor [78]. Lediglich bei der Therapie

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Zertifizierte FortbildungAkute Atemwegsinfekte: Therapieoptionen bei Erwachsenen und Kindern

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Zu den pflanzlichen Arzneimitteln gegen Halsschmerzen und Rachenentzündung gehören lokal schmerzbetäu-bende Präparate mit Gewürznelken und Salbei, reizlin-dernde Präparate wie Eibisch und Isländisches Moos sowie immunstimulierende Echinaceapräparate. Viele Bronchialpastillen enthalten verschiedene pflanzliche Inhaltsstoffe.

7 Fazit für die Praxis• Akute Atemwegsinfekte gehören zu den häufigsten

Gründen für Besuche beim Hausarzt oder Pädiater.• WichtigeTherapiezielesinddieVerkürzungderKrank-

heitsdauer und die Vermeidung von Komplikationen.• DaessichvorwiegendumVirusinfektionenhandelt,

ist eine Antibiotika-Therapie von geringem Nutzen und keinesfalls pauschal einsetzbar.

• PhytopharmakastelleneineguteAlternativedar.DieDatenlage für die Erstlinientherapie ist insgesamt durchwachsen, am besten aktuell für EPs® 7630.

• Neben der Erstlinientherapie steht die symptomati-sche Supportivtherapie zur Linderung von Beschwer-den im Fokus.

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Zertifizierte FortbildungAkute Atemwegsinfekte: Therapieoptionen bei Erwachsenen und Kindern

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9 BildnachweiseTitel © detailblick-foto - fotolia.comAlle weiteren Abbildungen: arztCME

38. Jefferson T et al.: Amantadine and rimantadine for influenza A in adults. Cochrane Database Syst Rev 2 (2006), CD001169. DOI: 10.1002/14651858.CD001169.pub3.

39. Kolodziej H, Schulz V: Umckaloabo® – Von der traditionellen Anwendung zum modernen Phytotherapeutikum. DAZ 143 (2003), 1303-1312.

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Zertifizierte FortbildungAkute Atemwegsinfekte: Therapieoptionen bei Erwachsenen und Kindern

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Lernkontrollfragen

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1. Wie hoch ist der Anteil der akuten Atemwegsinfektionen, die durch Viren verursacht werden?

a. 50-55 %b. 60-65 %c. 70-75 %d. 80-85 %e. 90-95 %

2. Atemwegsinfektionen sind die häufigsten Infektionen überhaupt. Kleinkinder sind besonders häufig betroffen, im Schnitt

a. 3-4 mal pro Jahrb. 6-8 mal pro Jahrc. bis zu 10-mal pro Jahrd. bis zu 13-mal pro Jahre. mehr als 20-mal im Jahr

3. Wie ist die chronische Bronchitis definiert?

a. Husten und Auswurf mindestens 4 Wochen langb. Husten und Auswurf mindestens 3 Monate lang c. Husten und Auswurf mindestens 6 Monate lang d. Husten und Auswurf mindestens 3 Monate lang in 2 aufeinander folgenden Jahrene. Husten und Auswurf mindestens 3 Monate lang in 3 aufeinander folgenden Jahren

4. Welche Nasennebenhöhlen sind bei Kindern schon früh angelegt?

a. Kieferhöhle und Stirnhöhleb. Kieferhöhle und Keilbeinhöhlec. Kieferhöhle und Siebbein-Systemd. Stirnhöhle und Siebbein-Systeme. Stirnhöhle und Keilbeinhöhle

5. Welche der folgenden Aussagen zur nichtmedikamentösen Therapie eines akuten Atemwegsinfektes ist FALSCH?

a. Eine Flüssigkeitszufuhr über 2l/Tag ist nicht zu empfehlen.b. Hypertone oder isotone Kochsalzlösungen können Nasensekret verflüssigen.c. Nikotinkarenz dient vor allem der Rezidivprophylaxe.d. Bei Patienten mit Herz- und Niereninsuffizienz ist eine Anpassung der Trinkmenge erforderlich.e. Fiebersenkende Maßnahmen wie Wadenwickel sind grundsätzlich zu empfehlen.

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Zertifizierte FortbildungAkute Atemwegsinfekte: Therapieoptionen bei Erwachsenen und Kindern

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6. Wann sollen Antiviralia wie Neuraminidasehemmer bei einer akuten Atemwegsinfektion eingesetzt werden?

a. bei eitrigem Nasensekretb. bei Otitis mediac. bei einem Persistieren der Symptome >5 Taged. als Notfallbehandlung nach Versagen anderer Therapieoptionene. Antiviralia werden grundsätzlich nicht empfohlen

7. Welche Aussage zum Bronchitis Severity Score (BSS) ist NICHT zutreffend:

a. Der BSS wird seit 1996 verwendet.b. Der BSS dient dazu, die Bewertung der Symptome einer akuten Bronchitis zu vereinheitlichen.c. Der BSS ist ein valides Messinstrument zur Beurteilung der Schwere der Erkrankung.d. Der BSS wurde speziell zum Einsatz bei Kindern entwickelt.e. Der BSS wird als Kriterium in klinischen Studien herangezogen.

8. Der Sinusitis Severity Score setzt sich aus verschiedenen Symptomen zusammen. Welches Symptom gehört NICHT dazu?

a. Kopfschmerzb. Schmerzen im Oberkieferc. Hustend. verstopfte Nasee. eitrige Nasensekretion

9. Die Leitlinien der DEGAM empfehlen bei akutem Husten im Rahmen eines Atemwegsinfektes folgendes Antitussivum:

a. Codeinb. Dextromethorphanc. Noscapind. Pentoxyverine. in der Regel kein Antitussivum

10. Alpha-Sympathomimetika können bei langfristiger Anwendung folgenden Effekt haben:

a. Atembeschwerdenb. Magen-Darm-Beschwerdenc. Atrophische Rhinitisd. Nasenblutene. Hautausschläge

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Zur Teilnahme am Test scannen Sie bitte den QR-Code mit Ihrem Mobilgerät.Einen geeigneten QR-Reader finden Sie z. B. unter www.barcoo.com

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