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Sozialdemokratie für neue ÖstereicherInnen

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Sozialdemokratie für neue ÖstereicherInnen

H I S T O R I S C H E E N T W I C K L U N G D E R S P Ö

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Liebe neue MitbürgerInnen,

Ihr habt euch dazu entschieden, in Ös-terreich zu leben, hier einen Neuanfang zu machen und euch ein gutes, stabiles Leben aufzubauen. Ich heiße euch als Bundeskanzler und als Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Österreichs willkommen. Dass Österreich so stabil und sicher ist, und dass Demokratie und Grundwerte hier so einen hohen Stellen-wert haben, liegt nicht zuletzt an der sozi-aldemokratischen Bewegung, die seit 128 Jahren eine starke Stimme für die Men-schen im Land ist. Vor hundert Jahren ha-ben wir den Acht-Stunden-Arbeitstag und das Wahlrecht für alle Frauen und Männer erkämpft, vor 45 Jahren die Gratis-Schul-bücher für alle Kinder. Auch heute ist un-ser wichtigstes Anliegen, das Leben der Menschen im Land besser zu machen.

Zu den Grundwerten, die ich erwähnt habe, gehören für die Sozialdemokratie die Freiheit jedes Einzelnen, Gerechtig-keit und die Gleichheit aller Menschen. Alle Menschen sollen die gleichen Chan-cen in Sachen Bildung und Arbeit ha-

Vorwort

!ءازعألا ددجلا نونطاوملا

اسمنلا يف شيعلل مكرايتخا عقو دقل ةايح سيسأتلو ةديدج ةقالطنال ايعس سيئركو راشتسمك ،ةرقتسمو ةديعس

يواسمنلا يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلل رقتسم دلب اسمنلا نوك ،مكب بحرأ ينإف ميقلاو ةيطارقميدلا نوكو دحلا اذهل نمآو

دوعي ةقومرملا ةناكملا هذه لتحت ةيساسألا ةيطارقميدلا ةكرحلا اهلقأ سيل بابسأل

ةينامثو ةئم ذنم ربتعت يتلا ةيعامتجإلا حلاصم نع احفانم اربنم اماع نيرشعو ةئام لبق انلضان دقف ،دالبلا ناكس ىلإ لمعلا تاعاس ضيفخت لجأ نم ماع ىلع لوصحللو موي يف تاعاس ينامث دح ىلع لاجرلاو ءاسنلل تيوصتلا قح نيعبرأو ةسمخ لبق انلضان امك ،ءاوس

عيمجل ةيسردملا بتكلا ةيناجم رارقإل اماع انتقو يف لغاشلا انلغش نإ ،لافطألا اذه يف سانلا ةايح لعج وه اضيأ نهارلا

.لضفأ دلبلا

يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا ركف بسحب افنآ اهتركذ يتلا ةيساسألا ميقلا نإف ةاواسملاو ةلادعلاو درف لك ةيرح لمشت عتمتي نأ بجي ذإ ،رشبلا عيمج نيب

قلعتي امب صرفلا سفنب سانلا عيمج نأ يغبني امك ،لمعلابو ميلعتلاب

رظنلا ضغب قوقحلا سفنب اوعتمتي وأ يداملا مهلخد وأ مهتايسنج وأ مهسنج نع ةيقرعلا مهتاءامتنإ وأ ةيسنجلا مهلويم

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ben – und sie haben die gleichen Rech-te, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft, ihrem Einkommen, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer ethnischen Zugehörigkeit und ihrem religiösen Be-kenntnis. Hand in Hand damit geht die Solidarität. Das bedeutet: Verantwortung für die Gemeinschaft zu tragen und sich für andere einzusetzen. All das sind wich-tige Grundvoraussetzungen für das, was sich wohl die meisten Menschen für ihr Leben wünschen: Frieden, Sicherheit, Wohlstand, Stabilität.

Es gibt viele Angebote, um euch die Teil-habe an der Gesellschaft in diesem Land, in dieser Stadt, leichter zu machen. Aber ihr könnt nicht nur an vorhandenen An-geboten teilnehmen, ihr könnt auch selbst aktiv mitgestalten. Dafür stehen euch die Türen der SPÖ immer offen.

Denn was Österreich ausmacht, ist, für-einander da zu sein, zusammenzuhalten, niemanden im Stich zu lassen. Im Sinne dieses Zusammenhalts, des guten Zusam-menlebens, wünsche ich euch alles Gute für euren Neustart in Österreich.

Christian Kern

اذهب ديب ادي ،نوقنتعي يذلا نايدألا وأ ينعي اذهو ،نماضتلا ققحتي ركفلا

عافدلاو عمتجملا هاجت ةيلوؤسملا لمحت لكشت اعيمج هذهف ،نيرخآلا حلاصم نع مظعم هيلإ وبصي امل ةيساسأ تابلطتم

ءاخرلاو نمألاو مالسلا :مهتايح يف رشبلا.رارقتسإلاو

مكل لهست يتلا تايناكمإلا نم ديدعلا ةمث يف وأ دلبلا اذه يف عمتجملا يف ةكراشملا اوفتكت نأ يغبني ال نكلو ،ةنيدملا هذه لب ،بسحو تايناكمإلا هذه يف ةكراشملاب ةيلاعفبو انعم اومهاست نأ اضيأ مكنكمي اذه لجأ نمو ،صرفلا نم ديدجلا عادبإ يف يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا باوبأ نإف

.ماودلا ىلع مكمامأ ةعرشم

دضاعتلا حور وه اسمنلا زيمي ام نإ ذإ نع يلختلا مدعو كسامتلاو لدابتملا اذه حوربو كسامتلا اذه حورب ،نيرخآلا

قيفوتلا لك مكل ىنمتأ ديجلا شياعتلا.اسمنلا يف ةديدجلا مكتقالطنا يف

نريك نايتسيرك

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Die Situation in ÖsterreichDie Gründung der SPÖ - Der Hainfelder Parteitag und der 1. Weltkrieg

Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei wurde im Jahre 1889/90 im niederöster-reichischen Hainfeld gegründet. Sie war marxistisch orientiert und forderte in ih-rem Grundsatzprogramm „für das gesamte Volk ohne Unterschied der Nation, der Rasse und des Geschlech-tes die Beseitigung der ökonomischen Ab-hängigkeit, die Befreiung der politischen Rechtlosigkeit und die Erhebung aus der geistigen Verkümmerung.“ Um diesem Fernziel näher zu kommen konzentrierte sich die Partei auf eine Rei-he konkreter Anliegen: die Einführung des Allgemeinen Wahlrechts, des 8-Stun-den-Arbeitstages und die Abschaffung der Kinderarbeit sowie die Einführung eines kostenlosen, staatlichen Schulsys-tems, frei von religiösen Einfl üssen. Bis zum Ersten Weltkrieg konnte eine dieser Forderungen in Teilen erkämpft werden: Auf Druck der Sozialdemokratie wurde 1907 das allgemeine Männerwahlrecht eingeführt. Der Beginn des Weltkrieges 1914 brachte schwere Rückschläge für die Arbeiterbewegung mit sich. Zugleich be-deutete er jedoch einen enormen Politisie-rungsschub, der vor allem Frauen erfasste.

ةيواسمنلا ةلاحلا

يطارقميدلا بزحلا سيسأت عامتجإ – يواسمنلا يعامتجإلا برحلاو دليفنياه يف بزحلا

ىلوألا ةيملاعلا

يعامتجإلا يطارقميدلا لامعلا بزح سسأت دليفنياه يف 1890-1889 ماعلا يف اذ ناكو ،ىلفسلا اسمنلا ةعطاقم يف

هنايب يف بلاط دقو ،ةيسكرام تاهجوت:يسيسأتلا

ةيداصتقإلا ةيعبتلا ىلع ءاضقلاب„ نع رظنلا ضغب هتائف لماكب بعشلل صلختلابو ،سنجلاو قرعلاو ةيموقلا ىلع درمتلابو ةيسايسلا ىضوفلا نم

“.يركفلا روهدتلا ديعب فدهلا اذه ىلإ لوصولا ةبراقملو لئاسم ةدع ىلع بزحلا زكر دقف لانملا

نينقتو ،ماعلا باختنإلا قح رارقإ :ةددحم لمع ءاغلإو لمعلا مويل تاعاس ينامث

يموكحلا ميلعتلا ماظن جاردإو ،لافطألا نكلو ،ينيدلا ذوفنلا نع اديعب يناجملا

نكي مل ىلوألا ةيملاعلا برحلا ةيشع ىتح بلاطملا هذه ىدحإ ىلع الإ لوصحلا ناكمإلاب تحتف :ديهج دهج دعب نكلو درفنم لكشب رقأ يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا نم طغض ،روكذلل ماعلا باختنإلا قح 1907 ماع يف 1914 ماع يف ةيملاعلا برحلا عالدنا نكل ةكرحلا ىلع ةريطخ تاسكن يف ببست تقولا يف ينعت تناك اهنكلو ،ةيلامعلا هنم ءاسنلا تلان الئاه اسييست هسفن

.ىلوأ ةجردب ربكألا بيصنلا

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Die Erste Republik 1918-1933/34

Das Ende der Monarchie war Resultat eines völlig neuen politischen Kräftever-hältnisses. Obwohl die Sozialdemokratie in der Nationalversammlung nur dritt-stärkste Partei war, drückte sie dem neuen Staat ihren Stempel auf und setzte in einer Koalition mit den Christlichsozialen eine Vielzahl sozialer Verbesserungen durch, die nach wie vor die Grundlage des öster-reichischen Wohlfahrtsstaates bilden.

• Acht-Stunden-Tag (allerdings noch 6-Tage-Woche)

• Einführung eines bezahlten Urlaubs für alle Beschäftigten

• Einführung von Betriebsräten• Gesetzliche Arbeitslosen-

versicherung• Gesetzliche Krankenversicher

-ung für alle Beschäftigten und deren Angehörige

• Angestelltengesetz• Gesetzlicher Mieterschutz• Sonn- und Feiertagsruhe in gewerb

lichen Betrieben•Einführung der Arbeiterkammern• Verbot der Kinderarbeit

(bis 12 Jahre)•Gesetzliche Voraussetzungen zum Abschluss von Kollektivverträgen

34 / 1933-1918 ىلوألا ةيروهمجلا

يروطاربمإلا مكحلا ماظن ةياهن تءاج ،امامت ةديدج ةيسايس تانزاوتل ةجيتنك

يطارقميدلا بزحلا نأ نم مغرلا ىلعو بازحألا ثلاث ىوس نكي مل يعامتجإلا ،بسحو ةينطولا ةيعمجلا يف ابيترت ةلودلا ىلع ةحضاو تامصب كرت هنأ الإ

ةيفالتئإلا ةموكحلا ربع عفدو ةئشانلا ديدعلاب يعامتجإلا يحيسملا بزحلا عم تلازام يتلا ةيعامتجإلا تانيسحتلا نم هافرلا ةلودل ساسألا لكشت اذه موي ىتح

:ةيواسمنلا نكلو) تاعاس ينامثب لمع موي رارقإ •

(عوبسألا يف لمع مايأ ةتسل عيمجل رجألا ةعوفدم ةزاجإ رارقإ •

نيلماعلاةيلامع سلاجم سيسأت •

ةلاطبلا دض نيمأتلا نوناق رارقإ • عيمجل يحصلا نيمأتلا نوناق رارقإ •

مهتالئاع دارفأو نيلماعلانيفظوملا نوناق نس •

نيرجأتسملا ةيامح نوناق نس • مايأو دحألا مايأ لمعلا عنم رارقإ •

سيسأت •يعانصلا تآشنملا يف لطعلاةيلامعلا تاباقنلا

(12 نس نود) لافطألا لمع رظح • دوقع ماربإل ةينوناقلا طورشلا عضو •

ةيعامجلا لمعلا

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Das Rote Wien

Wien war das einzige Bundesland, das nach 1918 sozialdemokratisch regiert wurde. Durch die Besteuerung von Rei-chen wurden hier innerhalb weniger Jahre 60.000 Gemeindewohnungen er-richtet. Die Leistungen der Verwaltung wurden verbessert, die Kosten für Gas, Strom und Müllabfuhr gesenkt. Unter dem Motto „Wer Kindern Paläste baut, reist Kerkermauern nieder“ wurden in der ganzen Stadt Kindergärten, Spielplätze und Kinderfreibäder errichtet. Obwohl nur etwa 60% der Bevölkerung kranken-versichert war, wurden nun in den Wie-ner Gemeindespitälern alle, die ärztliche Hilfe benötigten, kostenlos behandelt. Die Gemeinde ließ Sportanlagen bauen, orga-nisierte Ferienreisen und schuf ein dichtes Netz von Beratungs- und Fürsorgestel-len für Schwangere und Säuglinge. Um die in Wien verbreitete Tuberkulose zu bekämpfen, wurden Hygieneeinrichtun-gen, Ambulatorien und Kureinrichtungen geschaffen. Nicht zuletzt war das Rote Wien auch gekennzeichnet durch ein um-fassendes Kultur- und Bildungsangebot für alle Schichten und Altersgruppen der Bevölkerung.

نولل ةبسن) رمحألا نوللا تاذ انييف

(يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا ملع يذلا ديحولا يداحتإلا ميلقإلا يه انييف يطارقميدلا بزحلا لبق نم 1918 دعب مكح تاونس عضب نوضغ يفف ،يعامتجإلا ىلع بئارضلا ضرف قيرط نع مت طقف ةينكس ةقش فلأ نيتس ءانب ءاينغألا

،يرادإلا ءادألا نسحت دقو ،ةيدلبلل ةعبات ءابرهكلاو زاغلا راعسأ ضيفخت مت امك نم„ راعش تحت ،ةمامقلا عمج فيلاكتو

هلوعم لمعي هنإف لافطألل اروصق ينبي لافطألا ضاير تينب “نوجسلا مده يف يف لافطألل ةحابس تامامحو بعالملاو

60 نأ نم مغرلا ىلعو ،ةنيدملا ءاحنأ عيمج نيمأتلاب الومشم ناك ناكسلا نم طقف % ةجاحب نم وه لك ةجلاعم تمت هنأ الإ يحصلا انييف تايفشتسم يف ةيبط ةياعر ىلإ قفارملا ءاشنإب ةيدلبلا تماق امك ،ناجملاب تازاجإلا يف تالحرلا ميظنتبو ةيضايرلا ةروشملا زكارم نم ةفثكم ةكبش ءاشنإبو

امك ،عضرلاو لماوحلا ءاسنلل ةياعرلاو ةيحصلا قفارملاو تادايعلا ءاشنإ مت

ءاضقلا ةكرعم يف ةهاقنلل زكارمو ةيجراخلا يف ارشتنم ناك يذلا لسلا ضرم ىلع تزيمت دقف ارخآ سيلو اريخأ ،ةنيدملا ضورعلا ىنغب رمحألا نوللا تاذ انييف قاطنلا ةعساو ةيميلعتلاو ةيفاقثلا نم ةيرمعلا تائفلاو تاقبطلا عيمجلو

.ناكسلا

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Bürgerkrieg und Austrofaschis-mus

In den Jahren 1933/34 errichtete die Re-gierung unter dem christlichsozialen Bundeskanzler Engelbert Dollfuß eine Diktatur. Sie schaltete Anfang 1933 das Parlament aus, zensierte die Presse, lös-te einzelne Organisationen auf und ver-bot sozialdemokratische Kundgebungen. Schließlich ließ die Regierung sozialde-mokratische Funktionäre verhaften. Die sozialdemokratische Führung versuch-te mit der Regierung zu verhandeln, die Regierung lehnte dieses Angebot ab. In viertägigen heftigen Kämpfen versuch-ten Teile der sozialdemokratischen Basis im Februar 1934, die Diktatur mit Waf-fengewalt zu verhindern. Die Regierung ließ jedoch die Aufständischen in den Ge-meindehäusern mit Artillerie zusammen schießen, etwa dreihundert Menschen ka-men ums Leben, weit über tausend wur-den verwundet. Neun Sozialdemokraten ließ die Regierung hinrichten, etwa zehn-tausend Menschen wurden verhaftet, die Partei verboten, ihr Besitz beschlagnahmt.

ةيواسمنلا ةيشافلاو ةيلهألا برحلا

تخسر 1934 و 1933 نيب تاونسلا يف امكح يحيسملا يعامتجإلا بزحلا ةموكح

تربلغنإ راشتسملا ةدايق تحت ايروتاتكد ماع لئاوأ ناملربلا تلطع دقف ،سوفلود ،ةفاحصلا ىلع ةباقرلا تضرفو ،1933 ترظح امك تامظنملا ضعب لحب تماقو

،يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا تاعمجت تادايق لاقتعاب فاطملا رخآ يف تماقو

ةدايق تلواح ،يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا عم ضوافتلا يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا ،ضرعلا اذه تضفر ةموكحلا نكلو ،ةموكحلا

يطارقميدلا بزحلا دعاوق نم مسق لواح ىدم ىلعو 1934 رياربف يف يعامتجإلا

فوقولا ةسرشلا تاكابتشإلا نم مايأ ةعبرأ نكلو ،حالسلا ةوقب ةيروتاتكدلا هجو يف

ىلع اهتيعفدم نارين تحتف ةموكحلا ةدئاعلا ةينكسلا ينابملا يف نيدرمتملا

ةئامثالث وحن لتقل ىدأ امم ،ةيدلبلل تمدعأ ،نيرخآ فلأ نم رثكأ حرجو صخش

يطارقميدلا بزحلا نم ءاضعأ ةعست ةموكحلا ةرشع يلاوح ىلع ضبقلا تقلأو يعامتجإلا

ةرداصمو بزحلا رظح مت امك ،صخش فالآ.هتاكلتمم

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Nach der Niederlage im Februar 1934 bil-dete sich ein aktiver sozialdemokratischer Untergrund - die Revolutionären Sozialis-ten. In Deutschland waren seit 1933 Hitler und seine Nationalsozialistische Partei an der Macht. Deren erstes Ziel war der An-schluss Österreichs an Deutschland. Die illegale Linke war sich bewusst, dass von den Nazis eine ungleich größere Gefahr ausging als vom Austrofaschismus und war deshalb bereit, die österreichische Diktatur gegen die Nazis zu unterstützen, wenn man ihnen dafür demokratische Rechte gewährte. Das austrofaschistische Regime schlug entsprechende Angebote jedoch aus und versuchte stattdessen, sich mit den Nazis zu einigen. Dies misslang jedoch, im März 1938 übernahmen die Nazis die Macht im Staat. Österreich wur-de als „Ostmark“ ein Teil des Deutschen Reiches.

نيوكت مت 1934 رياربف ةميزه دعب بزحلا نم ةطشن ةيرس تاليكشت مسإ تحت يعامتجإلا يطارقميدلا

رلته ناكو ،“نييروثلا نييعامتجإلا„ ذنمو ءانثألا هذه يف الصو دق يزانلا هبزحو

ناكو ،ايناملأ يف ةطلسلا ىلإ 1933 ماع قاحلإ يف نمكي نلعملا يساسألا امهفده

روظحملا راسيلا ناك دقو ،ايناملأب اسمنلا ةيواسمنلا ةيشافلا رطخ نأب مات يعو ىلع

قدحملا نييزانلا رطخ مجحب نراقي ال معدلا ميدقتل هدادعتسا نع يلاتلاب نلعأو

نييزانلا دض ةيواسمنلا ةيروتاتكدلل نكلو ،ةيطارقميدلا قوقحلا مهحنم طرشب هذهب برض يشافلا يواسمنلا مكحلا ماظن كلذ نم الدب لواحو ،طئاحلا ضرع ضورعلا

رمألا وهو ،نييزانلا عم قافتا ىلإ لصوتلا ذاوحتساب ىهتناو لشفلاب بيصأ يذلا يف دالبلا يف ةطلسلا ىلع نييزانلا

اسمنلا تحبصأو ،1938 ماع نم راذآ/سرام.“Ostmark„ مساب يناملألا خيارلا نم اءزج

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Die Nationalsozialistische Ver-folgungspolitik und der Zweite Weltkrieg

Unmittelbar nach dem Einmarsch Deut-scher Truppen im März 1938, starteten die neuen Machthaber eine beispiellose Ter-rorkampagne gegen politisch Andersden-kende – und gegen die jüdische Bevölke-rung im Land. Die Sozialdemokratie war vom NS-Ter-ror und dem Zweiten Weltkrieg mehrfach betroffen. Viele ihrer Funktionärinnen und Funktionäre wurden vertrieben oder ermordet. Im Exil bildeten sich sozial-demokratische Organisationen. Diese unterstützten andere Flüchtlinge, gaben eigene Zeitungen heraus und versuchten, die Nachkriegsplanungen der Alliierten zu beeinfl ussen. Unter denjenigen Sozi-aldemokratinnen und Sozialdemokraten, die im Land verblieben waren, beteiligten sich mehrere an Widerstandsaktivitäten.

Neugründung der SPÖ 1945

Noch während im April 1945 in den Stra-ßen Wiens gekämpft wurde, wurde die SPÖ neugegründet. Der Name der Par-tei lautete anfangs Sozialistische Partei Österreichs (Sozialdemokraten und Re-volutionäre Sozialisten). Die sozialde-mokratischen Gewerkschaften bildeten gemeinsam mit konservativen Gewerk-schaftern eine Einheitsgewerkschaft, den ÖGB.

بزحلا لبق نم ةقحالملا تاسايس (ةيزانلا) يكارتشإلا يموقلا

ةيناثلا ةيملاعلا برحلاو

يف ةيناملألا تاوقلا وزغ دعب ةرشابم ةلمح ددجلا ماكحلا قلطأ 1938 راذآ/سرام نيضراعملا دض ةقوبسم ريغ بيهرت

.دالبلا ناكس نم دوهيلا دضو نييسايسلا يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا ىلع ناك دقو

يزانلا باهرإلا تابرض تحت ةاناعملا برحلا فورظ تحت ةاناعملاو ةهج نم

مت دقف ،ىرخأ ةهج نم ةيناثلا ةيملاعلا وأ نيسنجلا نم هييدايق نم ديدعلا درط

تامظنم ليكشت مت امك ،مهتيفصت ىتح ىفنملا يف يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلل ،اهقتاع ىلع نيرخآلا نيئجاللا معد تذخأ

تلواح امك ،اهب ةصاخ افحص تردصأو ةلحرمل ءافلحلا تاططخم ىلع ريثأتلا

يف اوقب نيذلا كئلوأ امأ ،برحلا دعب ام نم نييعامتجإلا نييطارقميدلا نم دالبلا نم ريثكلا يف اوكراش دقف نيسنجلا الك

.ةمواقملا تاطاشن

يطارقميدلا بزحلا سيسأت ةداعإ1945 يواسمنلا يعامتجإلا

لامعألا اهيف تناك يتلا ءانثألا يف عراوش يف قاسو مدق ىلع ةرمتسم ةيلاتقلا 1945 ماع نم ناسين/ليربأ يف انييف يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا سيسأت ديعأ مسإ ةيادبلا يف بزحلا لمحي ناكو ،اددجم نييطارقميدلا) يواسمنلا يعامتجإلا بزحلا ،(نييروثلا نييعامتجإلاو نييعامتجإلا ةيعامتجإلا ةيطارقميدلا تاباقنلا تماق امك داحتا ليكشتب نيظفاحم نييباقن عم لامعلا تاباقن داحتإ„ وهو دحوم يباقن.“يواسمنلا

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Große Koalition und Wiederauf-bau

Die beiden Bürgerkriegsparteien des Jah-res 1934 bildeten als ÖVP und SPÖ nach dem Zweiten Weltkrieg zwanzig Jah-re lang gemeinsam Regierungen. Diese Kooperation basierte vor allem auf zwei Neuerungen im politischen System: auf der Sozialpartnerschaft und dem Proporz. Interessensorganisationen von Arbeitneh-mern und Arbeitgebern wurden informell in die Gesetzgebung eingebunden. Zu-gleich wurden sorgfältig abgezirkelte Ein-fl usssphären für beide Parteien geschaffen. Zwischen den 1950ern und den 1970ern wurde so der österreichische Sozialstaat erheblich ausgebaut. Schrittweise wurden alle Beschäftigten und Selbstständigen samt ihren Familien kranken-, unfall- und pensionsversichert. Die Leistungen die-ser Versicherungen wurden verbessert. Die Arbeitszeit wurde schrittweise auf 40 Stunden reduziert, der Urlaubsanspruch von sechs auf 25 Urlaubstage ausgebaut.

ةداعإو ةعسوم ةيفالتئا ةموكحرامعإلا

لكش ةيناثلا ةيملاعلا برحلا دعب ةيلهأ برح يفرط اناك ناذللا ناليصفلا نيتديدجلا امهيتلحب 1934 ماعلا يف

بزحلا„ و “يواسمنلا بعشلا بزح„ “يواسمنلا يعامتجإلا يطارقميدلا

تاموكح يلاوتلا ىلع اماع نيرشعلو نواعتلا اذه ماق دقو ،ةبقاعتم ةيفالتئإ

تاراكتبإلا نم نينثا ىلع لوألا ماقملا يف ةكارشلا دقع ىلع :يسايسلا ماظنلا يف دقو ،يبسنلا ليثمتلا ىلعو ةيعامتجإلا لامعلا حلاصمب ةينعملا تامظنملا جامدإ مت ريغ لكشب ءاوسلا ىلع لمعلا باحصأو

تقولا سفن يف ،نيناوقلا نس يف يمسر نيفرطلا الك ذوفن تالاجم ديدحت مت

خيسرتو ءانب كلذب متيل ،ةقئاف ةيانعب تاينيسمخ نيب ةيواسمنلا هافرلا ةلود

مت امك ،يضاملا نرقلا تاينيعبسو كلذكو نيفظوملا عيمج لمش ايجيردت

مهتالئاع عم صاخلا عاطقلا يف نيلماعلا ثداوحلا دض نيمأتلاو يحصلا نيمأتلاب نيسحت مت امك ،يدعاقتلا نيمأتلابو

ىلإ ةفاضإ ،هذه نيمأتلا عاونأ تامدخو ءادأ ىلإ جيردتلابو لمعلا تاعاس ضيفخت

تازاجإلا مايأ عفرو ايعوبسأ ةعاس نيعبرأ.ايونس اموي نيرشعو ةسمخ ىلإ

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Von der großen Koalition in die Opposition

Nach internen Turbulenzen verlor die SPÖ 1966 die Wahlen. Die ÖVP bildete erstmals eine Alleinregierung. In der SPÖ wurde daraufhin im Jahre 1967 Bruno Kreisky zum neuen Vorsitzenden gewählt. Kreiskys politische Laufbahn hatte schon in der ersten Republik begonnen. Wäh-rend des Austrofaschismus gehörte der damalige Jungsozialist Kreisky dem Wi-derstand an. Er wurde verhaftet, vor Ge-richt gestellt und eingesperrt. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Deutschland 1938 war Kreisky, der aus einer jüdischen Familie stammte, nach Schweden gefl o-hen. Nachdem er Parteivorsitzender ge-worden war, übernahm Kreisky eine Idee der schwedischen Sozialdemokraten: Er positionierte die SPÖ als Partei der sozi-alen Gerechtigkeit, zugleich aber auch als Motor für wichtige gesellschafts- und de-mokratiepolitische Forderungen.

فوفص ىلإ عسوملا فالتئإلا نمةضراعملا

بزحلا رسخ ةيلخاد تابارطضا دعب يف اسمنلا يعامتجإلا يطارقميدلا بزح درفتيل ،1966 ماع تاباختنا

ليكشت يف ةرم لوألو يواسمنلا بعشلا ونورب باختنا مت كلذ ىلع درك ،ةموكحلا اديدج اسيئر 1967 ماع يف يكسيارك

،يواسمنلا يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلل يف ةيسايسلا هتايح أدب يذلا وهو يمتني ناك ذإ ،ىلوألا ةيروهمجلا دهع

ةرتف يف يكسيارك باشلا “يعامتجإلا„ فوفص ىلإ ةيواسمنلا ةيشافلا مكح

مكوحو كلذ رثإ ىلع لقتعا دقو ،ةمواقملا يف ايناملأب اسمنلا قاحلإ„ دعب ،نجسو ةلئاع نم ردحتملا يكسيارك ذال 1938 ماع

ىنبت ،ديوسلا ىلإ رارفلاب ةيدوهي ةركف بزحلا ةماعز هيلوت دعب يكسيارك يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا راكفأ نم

بزحلا حبصي نأ يف ىلجتتو ،يديوسلا ابزح„ يواسمنلا يعامتجإلا يطارقميدلا تقولا يف ودغي نأو “ةيعامتجإلا ةلادعلل

ةيسايسلا عمتجملا تاعلطتل اكرحم هسفن.ةماهلا ةيطارقميدلاو

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Die Kreisky-Ära

Bei den Parlamentswahlen im März 1970 gewann die SPÖ unter Kreisky die meis-ten Stimmen und Mandate. Sie verfügte allerdings über keine absolute Mehrheit. Der Taktiker Kreisky handelte rasch. Sein Ziel war eine kurze Minderheitsregierung und baldige Neuwahlen. Eine Minder-heitsregierung brauchte jedoch die Unter-stützung einer Partei im Nationalrat. Diese Partei war die FPÖ. In dieser Phase setzte die SPÖ den Wehrdienst auf sechs Mo-nate (plus zwei Monate Waffenübungen) herab, führte die Schülerfreifahrt ein und schaffte die Studiengebühren ab, ebenso die Aufnahmeprüfungen für Gymnasien. Uneheliche Kinder wurden ehelichen bei Erb- und Unterhaltsansprüchen rechtlich gleichgestellt. Die Volljährigkeit wurde auf das vollendete 19. Lebensjahr herab-gesetzt. Zur Förderung von Jungfamilien wurde außerdem ein Startgeld für Ehepaa-re eingeführt. Als Kreisky anschließend im Oktober 1971 nochmals Nationalrats-wahlen ansetzen ließ, gewann die SPÖ mit 50 Prozent der Stimmen die Wahl und verfügte für die folgenden zwölf Jahre über eine absolute Parlamentsmehrheit.

Die SPÖ-Alleinregierung von 1971 -1983 unter Kreisky verfolgte im Wesentlichen drei Zielsetzungen: mehr Gleichberech-tigung, mehr soziale Gerechtigkeit eine geistige Öffnung. Hinzu kam eine aktive Außenpolitik, die Österreichs internatio-nale Bedeutung erheblich steigerte.

يكسيارك رصع

يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا دصح يف يكسيارك ةسائرب يواسمنلا

راذآ/سرام يف ةيناملربلا تاباختنإلا هنكلو ،دعاقملاو تاوصألا ةيبلاغ 1970 ةيبلغألاب كلذ نم مغرلا ىلع ظحي مل كنحملا ريبخلا عراس كلذلو ،ةقلطملا فدهي ناك ذإ ،فرصتلاب يكسيارك

لجألا ةريصق ةيلقأ ةموكح ليكشتل ةموكح نألو ،ةركبم تاباختنا ءارجإل ايعس

يف رخآ بزح معدل ةجاحب تناك ةيلقأ وه رارحألا بزح ناك دقف ،ينطولا سلجملا

يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا ماق ،بزحلا اذه ةدم ضيفختب ةلحرملا هذه يف يواسمنلا عبتت) رهشأ ةتس ىلإ ةيركسعلا ةمدخلا رقأو ،(ةيلاتقلا تانيرمتلل نيرهشب

تالصاوملا يف ذيمالتلل يناجملا لقنتلا ىغلأ امك ،ةيعماجلا ةساردلا موسر ىغلأو امك ،ةيوناثلا سرادملل لوبقلا تاناحتما يف نييعرشلا ريغ لافطألا ةلماعم تمت لثم ثيروتلاو ةقفنلاو ةياصولا نوؤش متو ،ءاوس دح ىلع نييعرشلا لافطألا ةعساتلا مامت ىلإ دشرلا نس ضيفخت

ةيتفلا رسألا معدل ايعسو ،رمعلا نم رشع امدنعو ،جاوزألل يسيسأت غلبم ميدقت مت ىلإ 1971 ربوتكأ يف اقحال يكسيارك اعد زاف باونلا سلجمل ةديدج تاباختنا ءارجإ يواسمنلا يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا ،تاوصألا نم ةئملاب نيسمخ ةبسنب

ةنس ةرشع يتنثإلا ىدم ىلع كلذب ىظحيل.ةيناملربلا ةيبلغألاب ةيلاتلا

يطارقميدلا بزحلا ةموكح تبقعت نم مكحلاب ةدرفتملا يواسمنلا يعامتجإلا ةثالث يكسيارك ةدايق تحت 1983 - 1971

نم ديزملا قيقحت :يه ةيسيئر فادهأ ةيعامتجإلا ةلادعلاو قوقحلا يف ةاواسملا كلذ لك ىلإ فاضي ،يركفلا حاتفنإلاو

ةيمهأ ةدايز ىلإ تدأ ةطشن ةيجراخ ةسايس.ةيلودلا ةحاسلا ىلع اسمنلا

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Gleichstellung - Frauen

Seit 1918 waren Frauen im Wahlrecht Männern gleichgestellt. In vielen ande-ren Rechtsbereichen sind sie es erst seit der Kreisky-Ära. Die SPÖ führte in der Alleinregierung führte die Fristenlösung ein. Erst jetzt war es für Frauen möglich, eine ungewollte Schwangerschaft sicher zu beenden. Nach und nach brachte die Regierung nun auch ein Reformwerk auf den Weg, das als „große Familienrechtsre-form“ in die Geschichte einging. Es stellte verheiratete Frauen ihren Männern recht-lich erstmals gleich.

Soziale Reformen

Die geistige Öffnung des Landes funkti-onierte vor allem durch die Beseitigung von fi nanziellen Schranken für Schulen und Universitäten. Bildung sollte ein Allgemeingut sein, das allen offenstehen sollte, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Neben den Fahrtkosten bildeten die Ausgaben für Schulbücher ein großes fi nanzielles Problem für Arbeiterfamilien. Die Regierung führte daher nach der Frei-fahrt für den Schulweg auch kostenlose Schulbücher ein und trieb im ganzen Land massiv den Bau neuer Schulen voran. Durch das Schulunterrichtsgesetz wurde schließlich die Macht der Lehrkräfte ein-geschränkt – fortan hatten auch Schülerin-nen und Schüler garantierte Rechte, was ihre Mitarbeit im Unterricht und die Art ihrer Beurteilung betraf.

ءاسنلا - ةاواسملا

اميف لاجرلا عم تايواستم ءاسنلا تحضأ ماع ذنم تيوصتلاب نهقح يف قلعتي

نهقوقح ىلع نلصحي مل نهنكلو ،1918 ىرخألا ةينوناقلا تالاجملا نم ديدعلا يف ترقأ دقف ،يكسيارك مكح ةرتف يف الإ

يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا ةموكح حامسلا مكحلاب ةدرفتملا يواسمنلا

ةأرملل انكمم اهدنع ادغ ثيحب ،ضاهجإلاب ،نامأب هيف بوغرملا ريغ لمحلا ءاهنإ قيرطلا ةموكحلا تدهم تقولا رورمبو

تحت خيراتلا هلجسيس حالصإ عورشمل ،“ميظعلا ةرسألا حالصإ نوناق„ ناونع

هبجومب تاجوزتملا ءاسنلا تحبصأ ثيح.اينوناق نهجاوزأل تايواسم ةرم لوألو

ةيعامتجإلا تاحالصإلا

دالبلل يركفلا حاتفنإلا ةيلمع تمت تابقعلا ةلازإ لالخ نم يسيئر لكشب

ميلعتلاف ،تاعماجلاو سرادملا مامأ ةيلاملا دح ىلع عيمجلل احاتم نوكي نأ يغبني ذإ ،نيدلاولا لخد نع رظنلا ضغبو ءاوس ةيسردملا بتكلا فيلاكت ءابعأ تناك لكشت رفسلا فيلاكت ىلإ ةفاضإلاب

كلذل ،لامعلا رسأ ىلع ةيلاملا ءابعألا ربكأ ةيسردملا بتكلا ةيناجم ةموكحلا ترقأ دقف

تالصاوملا ةيناجم ترقأ دق تناك نأ دعب ،ةسردملا ىلإو نم مهقيرط يف ذيمالتلل ةديدج سرادم ءانبل ةفثكم ةلمح تداق امك

تايحالص نم تدحو ،دالبلا ءاحنأ عيمج يف ،ميلعتلا نوناق بجومب يميلعتلا زاهجلا

نآلا نم تاذيملتلاو ذيمالتلا عتمتيل قلعتي اميف ةقثوم قوقحب ادعاصف ةيميلعتلا ةيلمعلا يف مهتكراشمب

.مهمييقت ةيفيكبو

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Neben den Schulen öffnete die Regierung Kreisky – und hier vor allem die zustän-dige Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg – auch die Universitäten. Die Studiengebühren, die Kindern aus ärme-ren Familien das Studium faktisch verun-möglicht hatten, wurden abgeschafft. Die Universitäten selbst wurden demokrati-siert, die Professoren mussten erstmals in ihren Entscheidungen auch Studierende und Assistenten berücksichtigen.

Aktive Neutralitäts Außenpolitik

Ein besonderes Anliegen war Bruno Kreisky, der vor seiner Zeit als Kanzler lange Außenminister gewesen war, die Politik auf internationaler Ebene. Hier entwickelte Kreisky das Konzept einer „aktiven Neutralität“. Österreich hatte 1955 seine immerwährende Neutralität erklärt. Damit eignete sich das Land in Kreiskys Augen besonders für die Rolle als Vermittler in internationalen Konfl ik-ten. Sein Bemühen um einen Dialog zwi-schen Israel und den Palästinensern mach-te den österreichischen Kanzler besonders in der arabischen Welt sehr populär. Dass Wien 1980 Sitz eines UNO-Generalsekre-tariats wurde war maßgeblich ein Erfolg der Außenpolitik Kreiskys.

تماق دقف سرادملا ءانب ىلإ ةفاضإلاب فارشإ تحت ةصاخو يكسيارك ةموكح

غريبنريف اثره يلاعلا ميلعتلا ةريزو موسر ءاغلإ متو ،تاعماجلا حاتتفاب

رسألا ءانبأ ةسارد نم تلعج يتلا ةساردلا امأ ،ةليحتسم ةيلمع ايعقاو ةريقفلا

ادغ ذإ ،اهتطرقمد تمت دقف اهسفن تاعماجلا بالطلا يأر ذخأ ةرم لوألو سيردتلا ةأيه ىلع.مهتارارق يف رابتعإلا نيعب نيديعملاو

ةطشنلا ةيجراخلا دايحلا ةسايس

لغشلا ةيلودلا ةحاسلا ىلع ةسايسلا تناك نأ لبق ناك يذلا يكسيارك ونوربل لغاشلا ةيجراخلل اريزو ةموكحلل اسيئر حبصي

موهفم يكسيارك روط ثيح ،ةليوط ةرتفلو ،“طشنلا دايحلا„ وأ “لاعفلا دايحلا„

ةلود اهسفن 1955 ماع اسمنلا تنلعأ دقف دالبلا تحبصأ اذكهو ،ماودلا ىلع ةدياحم

رود بعلل ةياغلل ةبسانم يكسيارك يأرب هتحنم دقو ،ةيلودلا تاعازنلا يف طيسولا راوح ةماقإل - يواسمن راشتسمك - هدوهج

ةيبعش نيينيطسلفلاو ليئارسإ نيب نوكو ،يبرعلا ملاعلا يف ةصاخ ةريبك

نم ارقم 1980 ماع يف تحبصأ دق انييف ربتعي ةدحتملا ممألل ةماعلا ةنامألا تارقم

ةيجراخلا ةسايسلا يف اريبك احاجن.يكسياركل

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Das letzte große Vermächtnis, das Kreis-ky der SPÖ hinterließ, war das Parteipro-gramm von 1978. Darin bekannte sich die SPÖ zum Ziel einer klassenlosen Ge-sellschaft, trug aber auch den veränderten gesellschaftlichen Realitäten Rechnung. Bruno Kreisky, der mittlerweile gesund-heitlich schwer angeschlagen war, verlor schließlich bei den Nationalratswahlen 1983 die absolute Mehrheit und trat ab.

Die glücklose rot-blaue Koalition 1983-1986

Nach den Wahlen in 1983 wurde Fred Sinowatz Kanzler einer rot-blauen Koa-lition. Die Regierung Sinowatz hatte mit schweren Verlusten in der verstaatlichten Industrie zu kämpfen, die durch Fehler und dubiose Affären des Managements weiter verschlimmert wurden. Sinowatz verlor darüber hinaus 1984 eine heftige öffentliche Auseinandersetzung um den Bau eines Donaukraftwerkes in Hainburg. Hinzu kam eine heftige Debatte um die österreichische NS-Vergangenheit, aus-gelöst von der FPÖ. Auf diese Abfolge von Niederlagen reagierte Fred Sinowatz schließlich 1986 mit seinem Rücktritt. Ihm folgte Franz Vranitzky. Als es auch in der FPÖ zu einem Personalwechsel kam – der „liberale“ Vorsitzende Norbert Steger wurde durch den „nationalen“ Jörg Haider gestürzt – beendete Vranitzky die Zusam-menarbeit mit der FPÖ.

بزحلل يكسيارك هفلخ ثرإ مظعأو رخآ امأ وهف يواسمنلا يعامتجإلا يطارقميدلا رقأ ثيح ،1978 ماعل بزحلا جمانرب

ماقو يقبط ال عمتجم ةماقإ هينبت بزحلا ىلع يعامتجإلا عقاولا رييغت يف هرودب ونورب رسخ فاطملا ةياهن يف ،هجو لمكأ ةيحصلا هتلاح تعجارت يذلا يكسيارك

يف ةقلطملا ةيبلغألا 1983 ماع يف اريثك.اهرثإ ىلع هتلاقتسا مدقو باونلا سلجم

سعتلا قرزألا - رمحألا فالتئإ1983-1986

ونيس درف ملست 1983 ماع تاباختنا دعب ،قرزألا - رمحألا فالتئا ةموكح ةسائر زتاو

ةهجاوم زتاو ونيس ةموكح ىلع ناك دقو ةيعانصلا تاسسؤملا يف ةريبك رئاسخ

ءاطخأ ءارج تمقافت دق تناك ةيموكحلا ةوالع ،اهيف ككشم ةرادإلا يف حئاضفو ماع زتاو ونيس ىلع ناك دقف كلذ ىلع

لدج صوصخب ةميزهلاب ميلستلا 1984 ديلوتل ةطحم ءانب لوح ماعلا يأرلا مامأ داح ،غروب نياه يف بونادلا رهن ىلع ةقاطلا قلعتي اضيأ نخاس لدج كلذ ىلإ فاضي نم هليتف لعشأ يزانلا اسمنلا يضامب

نأ الإ ناك امف ،يواسمنلا رارحألا بزح لبق هذه مئازهلا ةلسلس ىلع زتاو ونيس درف در هتلاقتساب 1986 ماع يف فاطملا رخآ يف امدنعو ،يكستينارف ستنارف هفلخيل بزح ةدايق يف رييغت لباقملاب ثدح “ينطولا„ حاطأ ثيح يواسمنلا رارحألا

“يلاربيللا„ بزحلا سيئرب ردياه غروي يكستينارف رداب ،رجيتس تربرون

.يواسمنلا رارحألا بزح عم نواعتلا ءاهنإب

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Die Große Koalition 1986-1999

Aus den Nationalratswahlen im Novem-ber 1986 ging die SPÖ geschwächt, doch immer noch knapp als stärkste Partei her-vor. Vranitzky bildete nun eine Koalition mit der zweitplatzierten ÖVP. Mehrere äußere Rahmenbedingungen bestimmten von da an stark den Kurs der SPÖ. Das eine war der Siegeszug des Neoliberalis-mus, ausgehend von Reagans USA und Thatchers Großbritannien. Dieser wurde scheinbar bestätigt durch den Zusammen-bruch des ehemaligen Ostblocks. Die so-zialistische Idee schien damit in den Au-gen vieler Menschen endgültig erledigt zu sein. Diese Entwicklung machte auch vor der SPÖ nicht halt. Als eine symbolische Abgrenzung gegenüber allzu linken Ide-en benannte sie sich 1991 in „Sozialde-mokratische Partei“ um. Gemeinsam mit dem Koalitionspartner ÖVP privatisier-te die SPÖ staatliche Unternehmen und nahm Einschnitte im Sozialsystem vor. Wie kein zweiter nützte Jörg Haider die schlechter werdende Stimmung im Land. Er griff dazu nicht nur die SPÖ fortwäh-rend an, sondern identifi zierte zusätzlich neue Schuldige: „Die Ausländer“. Damit gelang es ihm, nicht nur der ÖVP, son-dern auch der SPÖ Stimmen abzujagen. Die Koalition reagierte mit restriktiver Zuwanders- und Asylpolitik, hatte damit jedoch kaum Erfolg. Dennoch behauptete die SPÖ vorerst ihre Position als stärkste Partei. Der wichtigste Erfolg der SPÖ-ge-führten Regierung der 1990er Jahre war sicherlich 1995 der Beitritt zur Europäi-schen Union.

1999-1986 ريبكلا فالتئإلا

يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا جرخ ةيناملربلا تاباختنإلا نم يواسمنلا

1986 ماع يناثلا نيرشت/ربمفون يف ىوقأ هئاقب مغرلا ىلع لبق يذ نم فعضأ

اهنيح يكستينارف لكشف ،بازحألا يواسمنلا بعشلا بزح عم ةيفالتئا ةموكح بزحلا راسم تابو ،يناثلا زكرملا بحاص

ذنم يواسمنلا يعامتجإلا يطارقميدلا نم ديدعلاب ةوقب اطبترم نيحلا كلذ

راصتنا ناك ةهج نمف ،ةيجراخلا لماوعلا تايالولا ةدايقب ةديدجلا ةيلاربيللا

ةكلمملاو ناغير ربع ةيكيرمألا ةدحتملا ىلع دكأت يذلاو ،رشتات ربع ةدحتملا ةيتايفوسلا ةلتكلا رايهناب ودبي ام

اريخأ هعم نيبت يذلا رمألا وهو ،ةقباسلا ةبرضلا ىقلت دق يكارتشإلا ركفلا نأ مل ،سانلا نم ريثكلا نيعأ يف ةيضاقلا يطارقميدلا بزحلا تاروطتلا هذه كرتت ماق ذإ ،اهنع ىأنمب يواسمنلا يعامتجإلا

ماع يف همسإ رييغتب ةيزمر ةوطخب بزحلا “يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا„ ىلإ 1991

،ةيراسيلا راكفألا نع هسفنب ايئان هكيرش عم بنج ىلإ ابنج ماق هنأ امك

“يواسمنلا بعشلا بزح„ فالتئإلا يف ةيموكحلا تاسسؤملا ضعب ةصخصخب ماظن يف تاضيفخت ىلع ةقفاوملابو

نستي مل عبطلابو ،ةيعامتجالا ةياعرلا يف روهدتملا جازملا نم ةدافتسإلا لثم دحأل فقي مل ذإ ،ردياه غرويل ىنست ام دالبلا

ىلع هموجه ةلصاومب ءافتكإلا دنع رمألا هب يواسمنلا يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا نم ةفاضإ يف هتلاض دجو امنإو ،بسحو

،“بناجألا„ مهو الأ ،ثدحي ام ةيلوؤسم هلمحي نيبخانلا تاوصأ دصح نم هنكم ام اذهو

نم اضيأ امنإو بسحو بعشلا بزح نم سيل ،يواسمنلا يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا

يف تادييقت عضوب فالتئإلا درف عم لماعتلا يفو نيدفاولا ةلابق هتسايس

نكلو ،ركذي حاجن نود نكلو ،نيئجاللا

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Nach Vranitzky

Anfang 1997 übergab Vranitzky den Parteivorsitz und die Funktion des Bun-deskanzlers an seinen Finanzminister Viktor Klima. Bei den Parlamentswahlen von 1999 erzielte die SPÖ ihr bis dahin schlechtestes Ergebnis. Die ÖVP, die le-diglich auf den dritten Platz gekommen war, koalierte mit den Freiheitlichen. Die Bildung der schwarz-blauen Bundesregie-rung war von breiten öffentlichen Protes-ten begleitet.

Um die Neuorientierung der SPÖ in der Opposition zu erleichtern, trat Viktor Kli-ma 2000 zurück, ihm folgte Alfred Gusen-bauer. Als die ÖVP 2008 Neuwahlen vom Zaun brach, überließ Gusenbauer seinem Nachfolger Werner Faymann das Feld. Im Mai 2016, nach einer verheerenden Niederlage des SPÖ-Kandidaten Rudolf Hundstorfer bei den Bundespräsident-schaftswahlen trat Faymann zurück. Ihm folgte Christian Kern, an dem es nun liegt, Antworten auf die großen sozialen und weltanschaulichen Herausforderungen zu fi nden und zugleich die Sozialdemokratie zu reformieren und attraktiver zu machen.

يواسمنلا يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا هتناكم ىلع نآلا ىتح كلذ لك عم ظفاح

نكمي ديكأتلابو ،بازحألا ىوقأ هرابتعاب يبوروألا داحتإلا ىلإ مامضنإلا رابتعا

يتلا ةموكحلل مهألا حاجنلا هنأب 1995 ماع يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا اهدوقي ناك

.1990 ماعلا ذنم يواسمنلا

يكستينارف دعب

1997 ماع لئاوأ يف يكستينارف ملس ريزول ةموكحلا ةسائرو بزحلا ةسائر

بزحلا ققح دقو ،اميلك روتكيف هتيلام يف يواسمنلا يعامتجإلا يطارقميدلا أوسأ 1999 ماع ةيناملربلا تاباختنإلا

بعشلا بزح لكشو ،هنيح ىتح هل ةجيتن هنأ عم رارحألا بزح عم افالتئإ يواسمنلا قفارت دقو ،طقف ثلاثلا زكرملا يف ءاج ةيداحتإلا قرزألا - دوسألا ةموكح ليكشت

.ةعساو ةيبعش تاجاجتحاب

يطارقميدلا بزحلل ىنستي ىتح هرود ملاعم نيبت يواسمنلا يعامتجإلا روتكيف مدق ةضراعملا فوفص يف

هفلخيل ،2000 ماع يف هتلاقتسا اميلك بزح لعشأ امدنع ،رواب نزوج ديرفلأ

يف تاباختنإلا ةنتف يواسمنلا بعشلا هفلخل ةحاسلا رواب نزوج ىلخأ 2008 ماعلا هتلاقتسا هرودب مدق يذلا نامياف رنريف

ةقحاس ةميزه دعب كلذو ،2016 رايأ/ويام يف يعامتجإلا يطارقميدلا بزحلا حشرمل

ةيسائرلا تاباختنإلل يواسمنلا ،“رفروت سدنوه فلودور„ ةيداحتإلا

ىلع عقي يذلا نريك نايتسيرك هالتو تايدحتلل تاباجإ ىلع روثعلا نآلا هقتاع يفو ،ةريبكلا ةيجولويديإلاو ةيعامتجإلا بزحلا يف تاحالصإ ءارجإ هسفن تقولا هلعجو يواسمنلا يعامتجإلا يطارقميدلا

.ةيبذاج رثكأ

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