50 jahre international edition: mehr sein als scheinen

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DOI: 10.1002/ange.201007335 50 Jahre International Edition: mehr sein als scheinen Wie Blitz und Donner muss es fɒr manche Chemiker in Deutschland An- fang der 1960er Jahre gewesen sein, als der Verlag Chemie und die Gesellschaft Deutscher Chemiker der Angewandten Chemie eine „International Edition in English“ an die Seite stellten. Vor einem halben Jahrhundert stammte nur eine Handvoll der BeitrȨge in der Ange- wandten Chemie von Autoren aus dem nicht deutschsprachigen Ausland, und es war sicherlich vom damaligen Chefre- dakteur Wilhelm Foerst und von dem bald auf ihn folgenden Helmut Grɒne- wald sehr mutig, eine englische Ausgabe zu starten. In den ersten Jahren brauchten sie dafɒr auch die Hilfe des in London und New York residierenden Verlags Academic Press. Ob sie die un- geteilte Zustimmung und Unterstɒtzung des Kuratoriums hatten, das 1961 aus Richard Kuhn, Otto Bayer, Wilhelm Klemm, Klaus SchȨfer und Karl Winn- acker bestand, ist nicht bekannt. Aber die heutigen Leser und Autoren sowie natɒrlich auch die Redaktion, der Ver- lag und die GDCh sind diesen Vor- kȨmpfern fɒr eine Internationalisierung der chemischen Wissenschaft dankbar. Wilhelm Foerst schrieb kurze Zeit nach dem Start der International Edition 1963 im Vorwort zum 75. Jahrgang der Angewandten Chemie : „So strahlt denn auch von wesentlichen Erkenntnissen eine mitreißende Kraft aus, welche empfȨngliche Naturen wiederum zu ei- genen Leistungen befeuert. Fɒr solche Menschen machen wir unsere Zeit- schrift. Und jene, die Avantgarde, ver- suchen wir ausfindig zu machen. Das ist unser ganzes Programm.“ Daran orien- tiert sich die Redaktion bis heute, wenn auch das „Machen“ unserer Zeitschrift sich seither, und besonders in den ver- gangenen 25 Jahren, extrem verȨndert hat – und es sind diese 25 Jahre, die ich im Folgenden in den Blick nehmen will, auch weil es die Zeit ist, die ich aus ei- gener Erfahrung kenne. V om 1. Jahrgang 1962 bis zum 24. Jahrgang 1985 ist die International Edi- tion von ca. 700 auf ca. 1100 Seiten ge- wachsen, vom 25. Jahrgang 1986 bis zum 49. Jahrgang 2010 von ca. 1150 auf ɒber 10 000 Seiten (Abbildung 1). Und noch mehr zum Wachstum: Das 36 Jahre umfassende elektronische Archiv der International Edition (1962–1997) ent- hȨlt ca. 18 400 „Artikel“ (einschließlich Titelbildern, Inhaltsverzeichnissen, Re- zensionen etc.); in den 13 Jahren da- nach, also seit 1998, wurden bis jetzt schon knapp ɒber 20 000 „Artikel“ pu- bliziert. 1986 erhielt die Redaktion ins- gesamt nur 426 Zuschriften, davon 26 % aus dem Ausland; 2010 waren es ca. 7300, von denen 89% aus dem Ausland kamen (Abbildung 2); die LȨndersta- tistik fɒhrten 2010 China, die USA, Deutschland und Japan an, und auf Platz 5 folgte Sɒdkorea – vor den an- deren großen europȨischen LȨndern! Die Ablehnungsquote stieg in den ver- Abbildung 1. Entwicklung des Umfangs der Angewandten Chemie von 1986–2010. Im Jahr 1994 wurde die Erscheinungsfrequenz von 12 auf 24 Hefte, im Jahr 2003 auf 48 und im Jahr 2008 auf 52 Hefte erhɆht. Abbildung 2. Zahl der pro Jahr seit 1986 eingegangenen Zuschriften und ihre Herkunft. Nicht erfasst sind hier die AufsȨtze, KurzaufsȨtze, Essays, Highlights, Rezensionen und andere seltenere Artikeltypen. TitelblȨtter damals und heute. Editorial 4 # 2011 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Angew. Chem. 2011, 123,4–7

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DOI: 10.1002/ange.201007335

50 Jahre International Edition:mehr sein als scheinen

Wie Blitz und Donner muss es f�rmanche Chemiker in Deutschland An-fang der 1960er Jahre gewesen sein, alsder Verlag Chemie und die GesellschaftDeutscher Chemiker der AngewandtenChemie eine „International Edition inEnglish“ an die Seite stellten. Vor einemhalben Jahrhundert stammte nur eineHandvoll der Beitr�ge in der Ange-wandten Chemie von Autoren aus demnicht deutschsprachigen Ausland, und eswar sicherlich vom damaligen Chefre-dakteur Wilhelm Foerst und von dembald auf ihn folgenden Helmut Gr�ne-wald sehr mutig, eine englische Ausgabezu starten. In den ersten Jahrenbrauchten sie daf�r auch die Hilfe des inLondon und New York residierendenVerlags Academic Press. Ob sie die un-geteilte Zustimmung und Unterst�tzungdes Kuratoriums hatten, das 1961 ausRichard Kuhn, Otto Bayer, WilhelmKlemm, Klaus Sch�fer und Karl Winn-acker bestand, ist nicht bekannt. Aberdie heutigen Leser und Autoren sowie

nat�rlich auch die Redaktion, der Ver-lag und die GDCh sind diesen Vor-k�mpfern f�r eine Internationalisierungder chemischen Wissenschaft dankbar.Wilhelm Foerst schrieb kurze Zeit nachdem Start der International Edition1963 im Vorwort zum 75. Jahrgang derAngewandten Chemie : „So strahlt dennauch von wesentlichen Erkenntnisseneine mitreißende Kraft aus, welcheempf�ngliche Naturen wiederum zu ei-genen Leistungen befeuert. F�r solcheMenschen machen wir unsere Zeit-schrift. Und jene, die Avantgarde, ver-suchen wir ausfindig zu machen. Das istunser ganzes Programm.“ Daran orien-tiert sich die Redaktion bis heute, wennauch das „Machen“ unserer Zeitschriftsich seither, und besonders in den ver-gangenen 25 Jahren, extrem ver�nderthat – und es sind diese 25 Jahre, die ichim Folgenden in den Blick nehmen will,auch weil es die Zeit ist, die ich aus ei-gener Erfahrung kenne.

Vom 1. Jahrgang 1962 bis zum 24.Jahrgang 1985 ist die International Edi-tion von ca. 700 auf ca. 1100 Seiten ge-wachsen, vom 25. Jahrgang 1986 bis zum49. Jahrgang 2010 von ca. 1150 auf �ber10000 Seiten (Abbildung 1). Und nochmehr zum Wachstum: Das 36 Jahreumfassende elektronische Archiv derInternational Edition (1962–1997) ent-h�lt ca. 18 400 „Artikel“ (einschließlichTitelbildern, Inhaltsverzeichnissen, Re-zensionen etc.); in den 13 Jahren da-nach, also seit 1998, wurden bis jetztschon knapp �ber 20000 „Artikel“ pu-bliziert. 1986 erhielt die Redaktion ins-gesamt nur 426 Zuschriften, davon 26%aus dem Ausland; 2010 waren es ca.7300, von denen 89 % aus dem Auslandkamen (Abbildung 2); die L�ndersta-tistik f�hrten 2010 China, die USA,Deutschland und Japan an, und aufPlatz 5 folgte S�dkorea – vor den an-deren großen europ�ischen L�ndern!Die Ablehnungsquote stieg in den ver-

Abbildung 1. Entwicklung des Umfangs der Angewandten Chemie von1986–2010. Im Jahr 1994 wurde die Erscheinungsfrequenz von 12 auf24 Hefte, im Jahr 2003 auf 48 und im Jahr 2008 auf 52 Hefte erh�ht.

Abbildung 2. Zahl der pro Jahr seit 1986 eingegangenen Zuschriftenund ihre Herkunft. Nicht erfasst sind hier die Aufs�tze, Kurzaufs�tze,Essays, Highlights, Rezensionen und andere seltenere Artikeltypen.

Titelbl�tter damals und heute.

Editorial

4 � 2011 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Angew. Chem. 2011, 123, 4 – 7

gangenen 25 Jahren von 30 % auf 78%(Abbildung 3).

Aber es sind nicht allein die Zahlen, diesich drastisch ver�ndert haben, vielmehr noch hat sich der Publikations-prozess vom Schreiben der Manuskriptebei den Autoren �ber die Behandlungder Manuskripte in den Redaktionen bishin zur Rezeption von wissenschaftli-chen Zeitschriften durch die Leser ver-�ndert. Mitte der 1980er Jahre gab esnoch kein Fax – heute ist es fast schonwieder verschwunden; Email war ein„auf Metall aufgeschmolzener, glasigerstarrter silikatischer �berzug alsOberfl�chenschutz oder Verzierung“(Brockhaus 1988), E-Mail und Internetgab es noch nicht. Etwa 1986 begann dieRedaktion zaghaft, Floppy Disks(51=4 Zoll) von Autoren zu erbitten, umdie Textneuerfassung zu vermeiden. DerWeg von da bis zur heutigen bruchlosenelektronischen Behandlung der Manu-skripte war nicht immer leicht, und ererforderte große Investitionen. Heuteist die Online-Publikation einer Zeit-schrift das prim�re Produkt, die ge-druckten Journale sind zum Teil aufplatzsparende, leserunfreundliche For-mate um- oder gar ganz eingestelltworden. Je mehr das Vertrauen in dieLangzeitarchivierung elektronischerDaten w�chst – oder das Problem ver-dr�ngt wird –, desto schneller werdengedruckte Journale ganz verschwinden.Das Leserverhalten hat sich so ver�n-dert, dass bei Top-Journalen wie derAngewandten Chemie t�glich auf die

neu erschienenen Artikel geschaut wird;Abbildung 4 verdeutlicht dies: EineZuschrift, die an einem Freitag onlineim EarlyView-Modus auf der Wiley-In-terScience-Plattform (jetzt Wiley On-line Library) publiziert wurde, hatte am

selben Tag die h�chste Zahl an Volltext-Zugriffen, am Wochenende war es ru-higer, und in den direkt folgenden Tagenwar erneut eine hohe Leserzahl zu ver-zeichnen, dann ebbte das Interesse ab,und es flammte noch einmal kurz bei der

Tabelle 1: Permanente Innovation bei der Angewandten Chemie.

Jahr Innovation

1888 erster Jahrgang der Angewandten Chemie1962 erster Jahrgang der International Edition1978 graphisches Inhaltsverzeichnis1979 von Heft zu Heft wechselndes Titelbild1982 erster Personalcomputer in der Redaktion1986 erste Floppy Disks von Autoren1991 neue Rubrik Highlights1992 erstes elektronisches Redaktionssystem1994 Erh�hung der Erscheinungsfrequenz von 12 auf 24 Ausgaben1995 Internationaler Beirat wird berufen

erster Internet-Service f�r Leser1998 regelm�ßiger Presse-Service

Volltext im Internet auf Wiley InterScience2000 neue Rubrik Essays

einzelne Artikel erscheinen zuerst online (EarlyView)2001 farbiges Inhaltsverzeichnis2002 Online-Einreichung von Manuskripten2003 Erh�hung der Erscheinungsfrequenz von 24 auf 48 Ausgaben

neue Rubriken News, Nachrufe und TagungsberichteEinf�hrung vollelektronischer Arbeitsabl�ufe in der Redaktion

2004 Online-Ver�ffentlichung der B�nde 1–36 der International Edition („Backfile“)2005 alle Beitr�ge werden zuerst im EarlyView-Modus publiziert2006 Online-Ver�ffentlichung der B�nde 1–109 der Angewandten Chemie2007 neue Rubrik Top-Beitr�ge aus unseren Schwesterzeitschriften

und auf der Homepage werden die meistaufgerufenen Artikel genannt2008 Erh�hung der Erscheinungsfrequenz von 48 auf 52 Ausgaben2009 neue Rubriken Autoren-Profile und Zeitzeugen-Berichte

Twitter und Facebook werden genutzt2010 Gutachter erhalten Urkunden

neue Rubrik Vor 100/50 Jahren in der Angewandten ChemieTitelbild der Woche etc. in EarlyView

Abbildung 4. Online-Nutzungscharakteristik f�r eine Zuschrift, die2010 in der Angewandten Chemie publiziert wurde.

Abbildung 3. Zahl der abgelehnten Zuschriften (absolute und in Pro-zent) von 1986–2010.

AngewandteChemie

5Angew. Chem. 2011, 123, 4 – 7 � 2011 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.angewandte.de

Online-Publikation des Heftes auf, dasden Beitrag enthielt. Die Redaktion derAngewandten Chemie hat, unterst�tztdurch viele Abteilungen des Verlags –ob er nun Verlag Chemie oder VCHhieß oder Wiley-VCH heißt –, immerAnregungen von Autoren, Gutachternund Lesern aufgegriffen, um die Ar-beitsabl�ufe f�r alle Beteiligten zu op-timieren und die Zeitschrift gedrucktund online so leserfreundlich wie m�g-lich zu machen: Permanente Innovationist hier das Stichwort (Tabelle 1). Da-neben wurde die redaktionelle „K�rr-nerarbeit“, das Redigieren sowie dieFahnen- und Umbruch-Kontrolle, nichtaus dem Auge verloren, wenn auch derAufwand hier st�ndig den �konomi-schen Notwendigkeiten und der Erwar-

tungshaltung der Autoren und Leserangepasst wurde und wird. Und auchdiese Arbeit, die nahezu komplett amBildschirm erfolgt, wird heute durchSoftware enorm unterst�tzt.

Aber Innovationen und K�rrnerarbeitim Verlag hin oder her, am Ende – oderbesser am Anfang – des Prozessesbraucht eine Zeitschrift gute Beitr�ge:mehr sein als scheinen! Und die Bei-tr�ge kommen von Autoren und werdenvon Gutachtern kritisch analysiert. DieGutachter wirken anonym, und ichdanke ihnen im Namen der Redaktion,der GDCh, des Verlags und der Leser.Gerade diese profitieren von der sorg-f�ltigen Auswahl der publizierten Bei-tr�ge, die durch die Gutachterkritik und

die darauf folgende �berarbeitung nochverbessert werden. Die individuelleAnerkennung der Gutachter haben wir2010 begonnen, indem wir denjenigen,die 2009 zw�lf oder mehr Gutachten f�rdie Angewandte Chemie geschriebenhatten, eine Urkunde gesandt haben.Das ist sehr positiv aufgenommen wor-den und wird analog f�r 2010 wiederholtwerden.

Autoren hat die Angewandte Chemienat�rlich sehr viele, und in der Vergan-genheit (siehe das Editorial in Heft 28/2004) habe ich einmal diejenigen auf-gef�hrt, die seit dem Start der Interna-tional Edition die meisten Beitr�ge beiuns publiziert haben. Tabelle 2 enth�ltnun die Namen der Korrespondenz-

Tabelle 2: Autoren, die von Anfang 2000 bis Mitte November 2010 zwanzig oder mehr Beitr�ge (meist als Korrespondenzautoren) in der AngewandtenChemie ver�ffentlicht haben.

Name Publikationen Land Name Publikationen Land

Nicolaou, K. C. 108 USA Shibasaki, Masakatsu 25 JKnochel, Paul 54 D Shinkai, Seiji 25 JWaldmann, Herbert 51 D Buchwald, Stephen L. 24 USAM�llen, Klaus 48 D Carell, Thomas 24 DDanishefsky, Samuel J. 45 USA Gr�tzmacher, Hansj�rg 24 CHBeller, Matthias 43 D Kim, Kimoon 24 KROsuka, Atsuhiro 42 J Mulvey, Robert E. 23 UKBraunschweig, Holger 41 D Schultz, Peter G. 23 USARoesky, Herbert W. 40 D Xia, Younan 23 USAFujita, Makoto 39 J Antonietti, Markus 22 DCarreira, Erick M. 38 CH Che, Chi-Ming 22 HKMirkin, Chad A. 38 USA Giannis, Athanassios 22 DBarluenga, Jos� 37 E Hoveyda, Amir H. 22 USABertrand, Guy 36 USA Leigh, David A. 22 UKF�rstner, Alois 35 D List, Benjamin 22 DWillner, Itamar 35 IL Maruoka, Keiji 22 JJørgensen, Karl Anker 34 DK Meijer, E. W. 22 NLStoddart, J. Fraser 33 USA Schl�gl, Robert 22 DDiederich, Fran�ois 32 CH Thomas, John Meurig 22 UKF�rey, G�rard 32 F Yamamoto, Hisashi 22 USAKitagawa, Susumu 30 J Driess, Matthias 21 DBaran, Phil S. 29 USA Frenking, Gernot 21 DNiemeyer, Christof M. 29 D Jacobsen, Eric N. 21 USAWong, Chi-Huey 29 TW Lehn, Jean-Marie 21 FFu, Gregory C. 28 USA M�ller, Achim 21 DKobayashi, Shu 28 J Malacria, Max 21 FJansen, Martin 27 D Mayr, Herbert 21 DKunz, Horst 27 D Power, Philip P. 21 USALey, Steven V. 27 UK Sch�th, Ferdi 21 DReetz, Manfred T. 27 D Scheer, Manfred 21 DSchn�ckel, Hansgeorg 27 D W�rthner, Frank 21 DTrost, Barry M. 27 USA Grubbs, Robert H. 20 USACorma, Avelino 26 E Hayashi, Yujiro 20 JWhitesides, George M. 26 USA Kennedy, Alan R. 20 UKAida, Takuzo 25 J Ma, Shengming 20 CCronin, Leroy 25 UK Oshima, Koichiro 20 JFeringa, Ben L. 25 NL Reinhoudt, David N. 20 NLM�hwald, Helmuth 25 D Shinokubo, Hiroshi 20 JQue, Lawrence 25 USA

Editorial

6 www.angewandte.de � 2011 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Angew. Chem. 2011, 123, 4 – 7

autoren, die seit dem Jahr 2000 mehr als20 Manuskripte in unserer Zeitschriftver�ffentlicht haben. Wir freuen uns�ber jeden Autor, der uns sein Manu-skript – idealerweise nach kritischerSelbstbefragung, ob denn das Thema indie Zeitschrift passt und die Erfin-dungsh�he ihrem Niveau angemessenist – zur Publikation anbietet; den inTabelle 2 genannten Autoren geb�hrtaber ein besonderer Dank f�r ihre hoheLoyalit�t. Seit Anfang 2009 stellen wirin jedem Heft einen Autor vor, der seitdem Jahrtausendwechsel zehn oder eineandere runde Zahl von Beitr�gen in derAngewandten Chemie publiziert hat.Auf das Autoren-Profil in diesem Heftvon K. Peter C. Vollhardt (nicht ver-s�umen!) folgt eine Tabelle der Auto-ren, die bisher dort vorgestellt wurden.Diese Autoren-Profile werden von Le-sern gesch�tzt und geben Autoren Ge-legenheit, sich zu „profilieren“.

Eine andere M�glichkeit sich zu profi-lieren bieten selbstverst�ndlich dieUmschlagseiten und Zuschriftenvortitel(online als „Titelbild der Woche“ etc.).Von diesem Heft an steht hierf�r auchdie hintere Umschlagseite zur Verf�-gung. Die Titelbilder der AngewandtenChemie gibt es seit 1979; viele von ihnenhaben hohe didaktische Qualit�t undbringen aktuelle Themen auf den Punkt.In der Zusammenschau kann man sie inder Titelbildgalerie auf der Homepageder Angewandten Chemie bewundern.Das Titelbild dieses Heftes – von DavidLeigh und Mitarbeitern gestaltet – hattemich zur einleitenden Blitz-und-Don-ner-Metapher angeregt. Genau so solljedes Titelbild, jedes Manuskript in undjedes Heft der Angewandten Chemiewirken: anregend, zu neuen Ideen f�h-

rend, Gedankenblitze ausl�send! Dasvorliegende Heft ist daf�r als „Jubil�-umsheft“ besonders geeignet. Es enth�ltmehr Aufs�tze, Kurzaufs�tze und Essaysals sonst, die die Chemie in voller Breiteabdecken – von Bio bis Nano! Die Au-toren dieses Heftes stammen vorwie-gend aus dem Kreis der Kuratoren unddes Internationalen Beirats, und imLaufe des 50. Jahrgangs der Internatio-nal Edition werden mehr Beitr�ge ausdiesem Kreis folgen. Neben dem „Mehr-vom-Besten“-Programm werden Sie aufder Homepage der Angewandten Che-mie viele Dinge finden, die die letzten49 Jahrg�nge der Angewandten Chemiewiderspiegeln, z. B. wird jeden Tag miteinem anderen „Artikel des Tages“ aufBeitr�ge aus der Vergangenheit ver-wiesen, die besonders h�ufig zitiert odergelesen wurden.

Was hat die Angewandte Chemie mitder GDCh zu tun? Ganz einfach: Siegeh�rt ihr – und so wird z.B. von GDCh-Gremien entschieden, wer in das Kura-torium und den Internationalen Beiratberufen wird. Ende 2010 schied turnus-gem�ß Prof. Manfred Reetz aus demKuratorium aus, neu berufen wurdenProf. Alois F�rstner und Prof. ChristofNiemeyer; im Internationalen Beiratsind die Professoren Wilfred van Guns-teren, Itamar Willner und Younan Xiahinzugekommen (mehr �ber alle dieseWissenschaftler finden Sie in den News-Seiten dieses Heftes). Prof. Reetz „ver-abschiedet“ sich mit einem Aufsatz indiesem Jubil�umsheft. Ihm geb�hrtgroßer Dank von Seiten der Redaktionund des Verlags sowie der GDCh f�rsein enormes Engagement im Kuratori-um (2002–2010).

Die GDCh nimmt das Jubil�um des 50.Jahrgangs der International Edition unddas Internationale Jahr der Chemie zumAnlass, gemeinsam mit der Chinesi-schen Chemischen Gesellschaft (CCS)in Peking am 22. Juni und mit der Ja-panischen Chemischen Gesellschaft(CSJ) in Tokio am 20. Juni ein jeweilseint�giges Symposium zu veranstalten;unter den Vortragenden werden dieNobelpreistr�ger Hartmut Michel(Mitglied des Kuratoriums der Ange-wandten Chemie seit 2004), Ryoji Noy-ori und Barry Sharpless sein; dies istbesonders erfreulich, da 2011 sich auchdie Nobelpreisverleihung an die letztenbeiden zum 10. Mal j�hrt, und der le-gend�re „Klick-Artikel“ von Sharplesset al. genau vor 10 Jahren in der Ange-wandten Chemie publiziert wurde. VonSeiten der GDCh tragen in Peking undTokio noch die KuratoriumsmitgliederFran�ois Diederich (Vorsitz, siehe auchsein Editorial in diesem Heft!) undAlois F�rstner vor. Die Vortragendenaus China und weitere aus Japan werdendemn�chst bekanntgegeben. Es passt,dass im Internatio-nalen Jahr der Che-mie 2011 die Ange-wandte Chemie diePublikation des 50.Jahrgangs der In-ternational Editionfeiert!

Peter G�litz

PS: Statt 50 erst 5, aber schon oho:Chemistry—An Asian Journal, das mitUnterst�tzung der Angewandten Che-mie aus der Taufe gehoben wurde, pu-blizierte 2010 schon den 5. Jahrgang; dergroße Erfolg der Zeitschrift �bertrifftdie hohen Erwartungen.

Hartmut Michel Ryoji Noyori Barry Sharpless

AngewandteChemie

7Angew. Chem. 2011, 123, 4 – 7 � 2011 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.angewandte.de