4.1 fachkonzept städtebau und denkmalpflege · 2019. 11. 8. · stadt bad elster integriertes...
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Stadt Bad Elster Integriertes Stadtentwicklungskonzept
Fachkonzept 1: Städtebau und Denkmalpflege
die STEG Entwurf 30. Oktober 2019 1
4.1 Fachkonzept Städtebau und Denkmalpflege
Gliederung
Teil A Bestandsanalyse ........................................................................................ 2
4.1.1 Prägende Bauformen ............................................................................................. 2
4.1.2 Bebauungsplan- und Satzungsgebiete ................................................................. 11
4.1.3 Brachflächen (Fachteil Brachen) .......................................................................... 12
4.1.4 Städtebau- und EU-Förderung ............................................................................. 14
4.1.5 Kulturdenkmale .................................................................................................... 16
4.1.6 Prognose und Fazit .............................................................................................. 18
Teil B Konzeption ................................................................................................ 19
4.1.7 Ziele und Maßnahmen im Handlungsfeld ............................................................. 19
4.1.8 Gebietsbezogene Ziele und Einzelmaßnahmen ................................................... 21
4.1.9 Auswirkungen auf andere Fachkonzepte ............................................................. 23
Anhang ................................................................................................................... 24
Anlage 1 Datenblätter ......................................................................................................... 24
Anlage 2 Übersichtspläne ................................................................................................... 29
Anlage 3 Objektdatenblätter Brachen.................................................................................. 35
Grün markiert = ggf. ergänzen
Stadt Bad Elster Integriertes Stadtentwicklungskonzept
Fachkonzept 1: Städtebau und Denkmalpflege
die STEG Entwurf 30. Oktober 2019 2
Teil A Bestandsanalyse
4.1.1 Prägende Bauformen
Die Gründungsgeschichte und die weitere Stadtentwicklung der Kernstadt Bad Elster sowie
der Ortsteile sind anhand verschiedener Strukturbereiche gut erkennbar. Die ursprünglichen
Siedlungskerne sind überwiegend ländlich geprägt. Die Kernstadt ist hingegen vor allem durch
die Bebauung, die mit dem Ausbau zur Kur- und Bäderstadt verbunden ist, geprägt.
Topografische Karte (Äquidistantenkarte), 1877
Quelle: Deutsche Fotothek, 2018
Stadtplan Bad Elster, M 1: 5 000, herausgegeben durch die
Kgl. Badedirektion zu Bad Elster, 1913,
Quelle: Deutsche Fotothek, 2018
Während die ländlichen Ortsteile der Stadt nach 1945 städtebaulich nur noch geringfügig
überformt wurden, setzten sich Wachstum und Entwicklung in der Kernstadt Bad Elster weiter
fort. In der Innenstadt entstanden weitere Klinikbauten und an der westlichen Peripherie wurde
das Wohngebiet Am Kuhberg neu entwickelt.
TK 1:25.000 DDR Ausgabe Staat Quelle: Geoportal Sachsen RAPIS, 2018
Siehe dazu auch Anlage 2: Übersichtskarte „Siedlungsstruktur“
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Ortsmitte / Stadtkern
Der Stadtkern umfasst den Bereich um den Kirchplatz und die Bebauung zwischen
Kirchstraße und Richard-Wagner-Straße im Westen, Bahnhof- und Badstraße im Osten. Prof.-
Paul-Köhler-Straße im Norden und Johann-Christoph-Hilf-Straße im Süden. Deutlich zu
erkennen ist die städtebauliche Entwicklung im Tal der Weißen Elster und ihren Nebentälern.
Im Stadtkern dominieren Bauten des Kultur- und Gesundheitswesens sowie Wohnbauten aus
der Gründerzeit.
Nach 1990 lag der Schwerpunkt auf der Sanierung der vorhandenen Gebäude. Vereinzelt
wurden Neubauten in die bestehenden Strukturen integriert. Die Errichtung weiterer
Klinikbauten, der Soletherme und des Hotels König Albert sowie der Abbruch des Hotels
Wettiner Hof haben den Stadtkern nachhaltig verändert. Für eine neue Brücke über die Weiße
Elster wurde eine markante Form gewählt.
Für das Stadtbild mitbestimmend ist die umgebende Landschaft, die oftmals bis in die Stadt
hineinreicht und einen nahtlosen Übergange zu den planmäßig angelegten Kurparkanlagen
bildet. Flüsse, Bäche und bewaldete Hänge ergänzen die bauliche Struktur und geben ihr ein
unverwechselbares Gepräge.
Rathaus, Kirchplatz St. Trinitatis Kirche, Kirchplatz Sparkasse, Kirchplatz
Geprägt ist der Stadtkern durch eine relativ hohe bauliche Dichte. Die Erdgeschosszone wird
vielfach durch Einzelhandelsgeschäfte und Cafés genutzt. Der Badeplatz und der Theaterplatz
sind wichtige öffentliche Plätze. Städtebauliche bedeutsame Einzelbauten sind am Kirchplatz
das Rathaus, die St. Trinitatiskirche und die Sparkasse. Am Theaterplatz sind als bedeutsame
architektonische Einzelbauten das König Albert Theater, der Sachsenhof, das Albert Bad
sowie das Königliche Kurhaus zu nennen. Die umliegenden Parkanlagen tragen dazu bei,
dass die repräsentativen Bauten der Bäderarchitektur im Stadtbild deutlich zur Geltung
kommen. Ergänzt wird das Ensemble durch eine Reihe teils villenartiger Wohn- und
Pensionsgebäuden.
Joh.-Chr.-Hilf-Str., Geschäftshaus Kirchstraße, Kirche und Pfarramt Kirchstraße, Villen
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Bäderarchitektur (überwiegend Gründerzeit)
Einen enormen Entwicklungsschub erlebte Bad Elster seit Mitte des 19. Jahrhunderts im Zuge
der Entwicklung zum Königlich-Sächsischen Staatsbad und bedeutsamen Zentrum der
europäischen Bäderregion. Damit verbunden war ein enormer Flächenbedarf einesteils für die
Errichtung der Einrichtungen in Verbindung mit dem Kur- und Gästewesen, aber auch für
Wohnungsbau und Infrastruktureinrichtungen.
In dieser Epoche entstanden u. a. das Königliche Kurhaus, das Albert Bad, das König Albert
Theater und der Sachsenhof. In dieser Epoche entstand auch das Palasthotel Wettiner Hof,
welches im Jahr 2011 mit EFRE Mitteln abgerissen werden musste, da eine tragfähige
Nachnutzung des einst bedeutendsten Hotels nicht gegeben war. Hinzu kam der bereits weit
fortgeschrittene bauliche Verfall des Objektes, der eine Sanierung wirtschaftlich unmöglich
machte.
Sachsenhof und König Albert Theater Königliches Kurhaus Albert Bad
Villenbebauung (überwiegend Gründerzeit)
In Verbindung mit der weiteren Entwicklung zum überregional bedeutsamen Heilbad wurde in
Bad Elster der Bedarf an Wohnraum für die wachsende einheimische Bevölkerung immer
größer. Zudem stieg mit den Gästezahlen der Bedarf an privaten Unterbringungsmöglichkeiten
in Gästezimmern und Pensionen sowie in Kurheimen.
In dieser Epoche entstanden entlang der Bahnhofstraße, der Badstraße, im Umfeld des Albert
Parks sowie im Stadtzentrum attraktive und architektonisch anspruchsvoll gestaltete
Villenstandorte. Die Erschließung und Bebauung erfolgte planmäßig. Vorherrschend sind bis
heute zwei- bis dreigeschossige Villen mit Sattel- oder Mansarddächern.
Badstraße Beuthstraße Bahnhofstraße
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Geschlossene, halboffene und offene Blockbebauung (überwiegend Gründerzeit)
Um die Jahrhundertwende wuchs die Stadt weiter vornehmlich entlang der Nebentäler der
Weißen Elser. Davon zeugt die Bebauung südlich der Johann-Christoph-Hilf-Straße, entlang
der Dr. Richard-Schmincke-Straße, westlich der Richard-Wagner-Straße sowie nördlich der
Prof.-Paul-Köhler-Straße.
Es entstanden zweigeschossige Wohn- und Geschäftshäuser mit steil geneigten Sattel-,
Walm- oder Mansarddächern. Die Bebauung erfolgte mit Einzelgebäuden und als
Blockbebauung.
Johnn-Christoph-Hilf-Straße Walther Rathenau-Straße Robert-Koch-Straße
Wohnungsbau der 1920er/ 1930er Jahre
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges lebte in den 1920er und 1930er Jahren der
Wohnungsbau wieder auf. Dabei wurden Standorte entlang der Ausfallstraßen (z. B. Untere
Bärenloher Straße) und in attraktiven Hanglagen (z. B. Kuhberg) oberhalb des Stadtzentrums
realisiert.
Es entstanden je nach Finanzkraft und Vorstellungen der Bauherren architektonisch
anspruchsvolle Einfamilienhäuser, einfache Doppelhäuser und zeitgemäße
Mehrfamilienhäuser. Ein Großteil dieser Häuser wurde nach 1990 saniert und modernisiert,
wobei der ursprüngliche Charakter der Gebäude weitgehend erhalten blieb.
Mehrfamilienhäuser frei stehendes Einfamilienhaus Doppelhaus
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Offene Bebauung / Ein- und Zweifamilienhäuser vor 1990
In diese bauliche Kategorie sind die Einzelstandorte einzuordnen, welche besonders in der
Kernstadt in attraktiver Hanglage oder auch in den ländlichen Ortsteilen in der Zeit zwischen
1945 und 1990 realisiert wurden.
In der Kernstadt handelt es sich vor allem um Einfamilienhäuser Am Kuhberg, an der Straße
der Jugend und Elsterblick. In den ländlichen Ortsteilen finden sich Wohngebäude aus dieser
Zeit auch in nicht integrierten Lagen.
Ein – und Mehrfamilienhäuser zwischen 1945 und 1990
Geschosswohnungsbau / Plattenbau
Zur Deckung der Wohnungsnachfrage wurden seit den 1950er Jahren verstärkt reine
Wohngebäude als Zeilen bzw. Wohnblöcke zunächst in konventioneller seit den 1970er
Jahren in industrieller Bauart errichtet.
Diese Bauform findet sich in Bad Elster in Form reiner Wohngebiete in Stadtrandlage, als
flächenhafte Neubebauung in der Straße des Friedens und Am Kuhberg sowie als
Einzelstandorte in der Hagerstraße.
Geschosswohnungsbau in konventioneller Bauweise
In den 1950er Jahren wurde ein kleiner Wohnstandort an der Hagerstraße realisiert. Westlich
des Stadtkerns wurden dabei vier 3-geschossige Gebäudezeilen errichtet, welche ein
geschlossenes Gebäudeensemble bilden. Später kam noch ein Einzelblock weiter unten in der
Hagerstraße hinzu.
Hagerstraße Hagerstraße Hagerstraße
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In den 1960er Jahren wurde ein Standort mit 9 Gebäudeblöcken in der Straße des Friedens
errichtet, wobei die Gebäude 3-geschossig ohne ausgebautes Dachgeschoss waren. Nach der
Wende wurden die Gebäude saniert und Balkone angebaut.
Straße des Friedens Straße des Friedens Straße des Friedens
Geschosswohnungsbau in Plattenbauweise
Um ausreichend modernen und zeitgemäßen Wohnraum für die Beschäftigten im
Gesundheitswesen und den angegliederten Einrichtungen in der Stadt zur Verfügung zu
stellen wurde in den 1970er Jahren begonnen, das Plattenbaugebiet Am Kuhberg zu errichten.
Entstanden ist das Wohngebiet Ende der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre mit insgesamt
ca. 500 Wohneinheiten und unterschiedlichen Gebäudetypen. Neben den 5-geschossigen
Wohnblöcken entstanden auch die notwendigen Gemeinbedarfseinrichtungen, wie
Kindertagessstätte und Kaufhalle.
Am Kuhberg, Block mit 1-Zi.-Appartm Am Kuhberg, oberste Zeile Am Kuhberg, unterste Zeile
Hagerstraße, Einzelstandort mit 1-Zi.-App. Am Kuhberg, Kita Elsternest Am Kuhberg, Kita Elsternest
Ein Block mit 1-Zimmer-Appartements wurde als Einzelstandort in der Hagerstraße errichtet in
Anschluss an den Standort mit Wohnblöcken der 1950er Jahre.
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Gesundheitsbauten in Plattenbauweise
Um ausreichend moderne und zeitgemäße Unterkunfts- und Behandlungsplätze im
Gesundheitswesen in der Stadt zur Verfügung zu stellen, wurden ebenfalls in den 1970er
Jahren große mehrgeschossige und dominante Gesundheitsbauten (Kliniken) errichtet.
Zwischen 1966 und 1979 entstanden so die Vogtlandklinik und das Fachklinikum Sachsenhof.
Alle Gebäude befinden sich in exponierten Hanglagen und sind bis heute in Betrieb.
Vogtlandklinik Fachklinikum Sachsenhof
Wohnbebauung nach 1990
Die Wohnungsbaupolitik der DDR war auf den Mietwohnungsbau ausgerichtet. Die Folge war
eine geringe Eigentumsquote, aus der sich nach 1990 Nachholeffekte ergaben.
Neubauvorhaben wurden sowohl in der Kernstadt als auch in den Ortsteilen fast ausschließlich
an Einzelstandorten errichtet.
Einfamilienhäuser wurden an attraktiven Hanglagen über dem Stadtzentrum und in den
ländlichen Ortsteilen realisiert, während Mehrfamilienhäuser sowie Wohn- und
Geschäftshäuser in guten Lagen im Stadtzentrum errichtet wurden.
Straße der Jugend, EFH Roßbacher Straße, EFH Bärenloher Straße, EFH
Roßbacher Straße, MFH Straße der Jugend, EFH J.-Ch.-Hilf-Str., Wohn- u. Geschäftshaus
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Dörfliche Baustrukturen
In den ländlichen Ortsteilen dominiert bis heute die ursprüngliche Hufenstruktur. Drei- und
Vierseithöfe sowie Häusleranwesen reihen sich entlang der Haupterschließungsachsen, die
wiederum in einigen Fällen dem Lauf kleiner Nebenbäche folgen. Die offene Bebauung ist von
Grün durchsetzt.
Nachverdichtungen erfolgten in verschiedenen Epochen, etwa durch die Errichtung von
öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Gemeindeämtern und Gasthäusern oder weiterer
Wohngebäude, deren Baustil der jeweiligen Epoche entspricht und sich in aller Regel
maßstäblich in die vorhandene Baustruktur einfügt.
Einzelhaus Hofanlage Einzelhaus
Weitere bebaute Siedlungsflächen
In diese Kategorie sind vor allem innerstädtische Gewerbeflächen in der Kernstadt Bad Elster
einzuordnen, welche teils noch in Nutzung teils brachgefallen und in der Folge neu gestaltet
sind.
Diese Flächen liegen an Einzelstandorten oder bilden zusammenhängende Areale vorrangig
entlang der Haupterschließung (Straße und Bahntrasse) oft unmittelbar an der Weißen Elster.
Als weitere bebaute Siedlungsfläche ist zudem der Gewerbestandort in Mühlhausen an der
B 92 zu nennen. Ebenfalls in diese Kategorie fällt der Bahnhof Bad Elster.
Mühlhausen, ehem. Elster Porzellan-
werke Mühlhausen
Mühlhausen, Autohaus Bahnhof Bad Elster,
ehem. Empfangsgebäude
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Flächen für Erholung und Parkanlagen
Mit dem Ausbau des Kgl.-Sächsischen Staatsbades erfolgte die Anlage mehrerer
großflächiger Parkanlagen. Diese erstrecken sich entlang der Weißen Elster und am Unteren
Bärenlohbach.
Im Stadtzentrum entstanden hinter dem Königlichen Kurhaus der Albert Park und der
historische Kurpark im inneren Bereich um den Badeplatz. In südöstlicher Richtung existiert
mit dem Rosengarten, dem Gondelteich (Louisa-See) und dem weitläufigen Paul-Schindel-
Park inklusive Stadion, Flora-Tempel und historischem Licht- Luft- und Schwimmbad eine
reizvolle Erholungslandschaft mit attraktiven Fußwegeverbindungen in die umliegende Natur.
Im nordöstlichen Teil der Königlichen Anlagen schließt sich der in den letzten Jahren weiter
entwickelte Waldpark Bad Elster an, der heute vor allem das Areal rund um das NaturTheater
sowie das äußerst beliebte Waldwandergebiet auf und um den Brunnenberg bezeichnet. Hier
gibt es neben Einrichtungen wie dem Restaurant & Café »Waldquelle«, dem neu errichteten
Fitness- und Motorikpark© und dem Musikpavillon mit der historischen Kreuzkapelle sowie den
zahlreichen, erhaltenen Schutzhütten und Aussichtspunkten ein attraktives Freizeit- und
Wandergebiet.
Albert Park Paul Schindel Park Rosengarten
Fitness- und Motorikpark© Badeplatz Gondelteich / Louisa-See
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4.1.2 Bebauungsplan- und Satzungsgebiete
Die städtebauliche Entwicklung wird sowohl im Bereich der Bäderinfrastruktur als auch zur
Erschließung neuer Wohnbauflächen über die Instrumente der verbindlichen Bauleitplanung
gesteuert. Für das gesamte Gemeindegebiet sind gegenwärtig 2 Bebauungspläne bzw.
Vorhabenbezogene Bebauungspläne rechtsverbindlich. Im Aufstellungsverfahren befinden
sich 2 weitere Pläne, die jedoch bisher aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Rechtskraft
gelangt sind. Ein Abschluss dieser Verfahren ist kurzfristig geplant.
Wohnen
Insgesamt ist ein Gebiet mit ca. 2,36 ha Gesamtfläche als Wohnbauland für eine bauliche
Nutzung in Obersohl ausgewiesen. Die Genehmigungen in diesen Gebieten erfolgen nach §
30 und § 33 BauGB. Im ausgewiesenen Bebauungsplangebiet in Obersohl zeigt sich ein
überdurchschnittliches Interesse von Bauwilligen beim Bauträger. Das Gebiet „Vogelbeerweg“,
mit einer voraussichtlichen Gesamtfläche von ca. 1,9 ha, ist aufgrund noch nicht
abgeschlossenem Bebauungsplanverfahren und der fehlenden Erschließung noch nicht
bebaubar. Neuausweisungen können bei einer weiter anhaltenden Nachfrage nach Bauland
für selbstgenutztes Wohneigentum erforderlich werden (z. B. auf Brachflächen).
Industrie und Gewerbe
Für die Ansiedlung von Industrie und Gewerbe sind keine Flächen festgesetzt. Für eine
Bebauung mit gewerblichen Nutzungen stehen derzeit (Mai 2019) keine Flächen zur
Verfügung.
Mischgebiete
Mischgebiete sind im Stadtgebiet nicht festgesetzt.
Sondergebiete
Ca. 29,3 ha des Stadtgebietes von Bad Elster sind im Flächennutzungsplan als Sondergebiet
ausgewiesen. 26,8 ha davon sind mit der Zweckbestimmung Kur bzw. Parken festgesetzt,
2,5 ha im Ortsteil Sohl wurden als Wochenendgebiet ausgewiesen. Sondergebiete für den
großflächigen Einzelhandel, für Produktion mit Handel sind nicht vorhanden.
Wichtigste Entwicklungsfläche ist hierbei die im B-Plan „Südliche Bahnhofstraße“ festgelegte
Fläche beiderseits der Bahnhofstraße. Ziel ist es, die Rückbaufläche des Wettiner Hofes
gemeinsam mit den östlich der Weißen Elster gelegenen Arealen zu entwickeln und damit zur
funktionalen und städtebaulichen Abrundung der Innenstadt beizutragen. Auf einer Fläche von
ca. 16,6 ha östlich der Weißen Elster wurde diese Entwicklung bereits mit Errichtung eines
Parkhauses, einer Soletherme sowie eines Viersterneplushotels abgeschlossen.
Im Verfahren befindet sich der B-Plan „Altenpflegeheim Enderstraße“ mit 0,85 ha und der
Zweckbestimmung der Errichtung eines Seniorenpflegeheims.
Eine Übersicht der Bebauungsplangebiete und Satzungsgebiete befindet sich im Anhang unter
Tab. 4.1.01 bis 4.1.03. Darunter aufgeführt sind auch Vorhaben- und Erschließungspläne.
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4.1.3 Brachflächen (Fachteil Brachen)
Hauptursachen für die Entstehung von Brachen sind der wirtschaftliche Strukturwandel, der
zur Aufgabe oder Verlagerung von Betrieben führt sowie der Bevölkerungsrückgang, in dessen
Folge Wohngebäude und Infrastruktureinrichtungen leer fallen.
Beide Ursachen sind in Bad Elster aufgrund der besonderen Ausrichtung und Charakteristik
der Stadt kaum zu verzeichnen. Folgerichtig sind Brachen kaum vorhanden.
Entsprechend der Vorgabe des Sächsischen Staatsministeriums des Innern (SMI) vom
September 2014 sind als Zuwendungsvoraussetzung in der EU- und Landesförderung des
Freistaates Sachsen für die Brachflächenrevitalisierung Brachen im INSEK darzustellen. In der
Typologie der Brachen werden dabei betrachtet:
industrielle/gewerbliche Brachen
landwirtschaftliche Brachen (bebaute, keine Grünlandbrachen aus z. B.
landwirtschaftlichen Flächenstilllegungen)
Bahnbrachen
sonstige Brachen (z. B. Konversionsflächen Militär/Abbaugebiete)
öffentliche Gebäude, brachliegend
Wohngebäude, brachliegend
sonstige brachliegende Gebäude (von städtebaulich hoher Bedeutung)
Eine Flächenuntergrenze bzw. Mindestgröße für die Erfassung von Brachflächen existiert in
den Anforderungen des SMI bzw. SMUL nicht. Die Stadt Bad Elster hat daher eine
vollständige Erfassung aller Brachen im Stadtgebiet vorgenommen. Die Flächengrößen der
Brachen liegen zwischen 330 und 70320 m². Das hier vorliegende Kapitel umfasst dabei die
grundsätzlichen Inhalte des vom SMI geforderten „Fachteils Brachen“ im INSEK.
Definition Brache
Industrie- und Gewerbebrachen entstehen durch Werksschließungen oder
Standortverlagerungen im Zuge des wirtschaftlichen Strukturwandels. Veränderte militärische
Strategien führen zur Auflassung von Truppenstandorten. Bahnbrachen sind Flächen, die
aufgrund von Rationalisierungs- und Konzentrationsmaßnahmen der Bahn ihre bisherige
Funktion und Nutzung verloren haben. Bei landwirtschaftlichen Brachen handelt es sich nicht
um Grünlandbrachen (z. B. aus Flächenstilllegungen), sondern um Flächen mit nicht mehr
genutzten landwirtschaftlichen Funktionsgebäuden. Die demografische Entwicklung führt
durch eine Verringerung der Bevölkerung und einem veränderten Altersaufbau zu öffentlichen
Brachen und brachliegenden Wohngebäuden.
Definition Baulücke
Unbebautes Grundstück im Bereich zusammenhängend bebauter Siedlungsstrukturen bzw. im
unmittelbaren Anschluss daran. Baulücken sind nicht Gegenstand dieser Betrachtung, es sei
denn, es handelt sich um eine Brache.
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Die Datenblätter im Anhang führen vorhandene brachliegende Flächen auf, die künftige
Nutzungs- bzw. Flächenpotenziale für die Stadtentwicklung besitzen. Dabei handelt es sich in
der Regel um Grundstücke mit vollständig leer stehendem Gebäudebestand oder unbebaute
brachliegende Areale. Gebäude mit einem nur teilweise existierenden Leerstand sind hier nicht
aufgeführt. Mit der Auflistung der Flächenpotenziale liegt eine Übersicht vor, deren Ergänzung
bei Bedarf fortlaufend erfolgen kann.
Jeder Brache wurde eine Entwicklungspriorität zugeordnet, welche wie folgt abgestuft sind:
1 - hohe Priorität - großer städtebaulicher Missstand und/oder
- schlechter bis sehr schlechter Bauzustand und/oder
- Eigentumsverhältnisse sind kurz- bis mittelfristig zu klären und/oder
- sehr hohes Nachnutzungspotenzial oder
- Potenzial für Renaturierung
- Folgekosten und Lasten sind jedoch noch offen/zu klären
► hohe Bedeutung für die städtische Entwicklung
2 - mittlere Priorität - städtebaulicher Missstand und/oder
- schlechter bis sehr schlechter Bauzustand und/oder
- Eigentumsverhältnisse sind mittel- bis langfristig zu klären und/oder
- hohes Nachnutzungspotenzial oder
- Potenzial für Renaturierung
- Folgekosten und Lasten sind jedoch noch offen/zu klären
► mittlere Bedeutung für die städtische Entwicklung
3 - geringe Priorität - städtebaulicher Missstand und/oder
- schlechter bis sehr schlechter Bauzustand und/oder
- Eigentumsverhältnisse sind langfristig zu klären und/oder
- Nachnutzungspotenzial oder
- Potenzial für Renaturierung
- Folgekosten und Lasten sind jedoch noch offen/zu klären
► geringere Bedeutung für die städtische Entwicklung
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4.1.4 Städtebau- und EU-Förderung
In der Stadt Bad Elster sind in den letzten Jahren verschiedene städtebauliche
Förderinstrumente zur Anwendung gelangt. Aktuell befindet sich eine Gebietskulisse in der
Förderung durch ein Bund-Länder-Programm.
Fördergebiete Bad Elster – Überblick Förderinstrumente
Gebiet Aufstellungs-
beschluss (Satzungs-) Beschlüsse
Aufhebungs-beschluss
Anmerkungen
Hagerstraße/Am Kuhberg (SU-A)
entfällt
28.04.2018
Abgrenzung
14.05.2018
Veröffent-lichung
-
Antrag auf Neuaufnahme am 26.04.2018.
Programmaufnahme am 15.11.2018
LEADER Region Vogtland 2014-2020
Entfällt Entfällt Entfällt
Beendete Maßnahmen:
Sanierungsgebiet „Stadtmitte“ (SEP)
April 1991
28.01.1992
Beschluss förmliche
Festlegung
05.08.1992
Bekannt-machung
19.06.2002
Beschluss Erweiterung
20.07.1992
Bekannt-machung
20.12.2017
2002 erfolgte Erweiterung des Sanierungsgebietes
Gebietsabrechnung 2018
LEADER-Gebiet Vogtland 2007-2013
Entfällt Entfällt Entfällt
Quelle: Bad Elster 2019
Sanierungsgebiet „Stadtmitte Bad Elster“ (SEP)
Alle geplanten Maßnahmen im Fördergebiet „Stadtmitte Bad Elster“ sind abgeschlossen und
alle bewilligten Finanzhilfen wurden abgerufen. Der Aufhebungsbeschluss für das
Sanierungsgebiet erfolgte im Stadtrat am 20.12.2017. Mit Veröffentlichung der
Aufhebungssatzung in den Elsteraner Nachrichten Nr. 1/2018 vom 22.01.2018 ist diese
entsprechend in Kraft getreten. Die Gebietsabrechnung sowie die noch offenen
Verwendungsnachweise für Einzelmaßnahmen werden bis spätestens bis zum 30.06.2018 bei
der Sächsischen Aufbaubank vorgelegt. Das Fördergebiet bestand seit 1992 und wurde 2002
erweitert. In mehr als 25 Jahren wurden mehr als 4 Mio. Euro Fördermittel von Bund und Land
in die Aufwertung der Gebäude und öffentlichen Räume investiert.
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Leader-Region Vogtland
Die LEADER-Region Vogtland bildet die südwestliche Spitze des Freistaates Sachsen. Im
Rahmen der Förderperiode 2014 – 2020 werden Entwicklungsziele im ländlichen Raum
umgesetzt. Für Bad Elster wird die Weiterentwicklung als Kultur- und Festspielstadt als
Zielsetzung genannt.
Fördergebiet „Hagerstraße/Am Kuhberg“ (SU-A)
Neben der Sanierung des historischen Stadtzentrums ist die weitere Entwicklung besonders
benachteiligter Stadtgebiete ein Schwerpunkt der langfristigen städtebaulichen
Entwicklungsplanung. Im Fokus steht das von Wohnungsleerstand und Stigmatisierung
besonders betroffene Großwohngebiet „Am Kuhberg“. Es ist der Wohnungsschwerpunkt der
Stadt, weist die meisten Wohnungsleerstände auf und ist noch aus DDR-Zeiten mit einem
schlechten Image behaftet.
Für das 26,7 ha große Fördergebiet erfolgte die Programmaufnahmen zum 15.11.2018 im
Bund-Länder-Programm Stadtumbau, Programmteil Aufwertung. Es wurden folgende
Handlungsschwerpunkte definiert:
1. Stabilisierung des benachteiligten Großwohngebietes „Am Kuhberg“ durch
Aufwertungsmaßnahmen in Gebäuden, Nutzungen und Freiflächen (Imagewandel)
2. Sanierung/Modernisierung des privaten Gebäudebestandes unter energetischen
Gesichtspunkten zur Reduzierung des Energieverbrauchs und Minderung von CO2-
Emissionen und zur Schaffung barrierearmer und familiengerechter Wohnungen
3. Sanierung öffentlicher Freiflächen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen
Raum und Barrierefreiheit (Generationengerechtigkeit)
4. Sanierung der Anliegerstraßen mit Gehwegen unter stärkerer Berücksichtigung der
örtlichen Erfordernisse und aller Verkehrsarten. Energetische Sanierung der
Straßenbeleuchtung.
5. funktionale Stärkung des Kirchplatzes und angrenzenden Flächen für Handel,
Dienstleistungen und Wohnen
6. funktionale Stärkung des Schulzentrums Bad Elster durch Realisierung der noch fehlenden
baulichen Maßnahmen im Bereich zweiter Rettungsweg und Schulsportanlagen sowie die
funktionale Erweiterung des Schulstandortes durch eine dauerhafte Etablierung einer
weiterführenden Oberschule
siehe dazu auch
Anlage 1: Datenblatt M 4.1.11 - Einsatz von Städtebau- und EU-Fördermitteln
Anlage 2: Übersichtsplan „Städtebau- und EU-Fördergebiete“
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4.1.5 Kulturdenkmale
Der Ausbau des Ortes zum Kgl.-Sächsischen Staatsbad war mit der Errichtung zahlreicher
Sonderbauten, wie Trinkhallen, Kurhotels, Veranstaltungsstätten und Kurparkanlagen
verbunden. Zur Beherbergung der (Kur)Gäste wurden innerhalb weniger Jahre private
Pensionen, Gästehäuser und Kurhotels errichtet. Die Denkmaldichte ist folgerichtig sehr hoch.
Insgesamt sind im Stadtgebiet rd. 100 Denkmale erfasst. Das sind rund 10 % aller Gebäude.
Als schutzwürdig werden sowohl Gebäude als auch weitere bauliche Anlagen, technische und
kulturgeschichtliche Denkmale, Sonderbauten und Parkanlagen bewertet. Die Mehrzahl der
ausgewiesenen Objekte lassen sich wie folgt eingruppieren:
Gebäude der bäuerlichen Ursprungsbebauung (vor 1850 errichtet)
Hierzu zählen bäuerliche Wohn- und Wohnstallhäuser in der Kernstadt und den ländlich
geprägten Ortsteilen Mühlhausen und Sohl. Denkmalwürdig sind diese Objekte aufgrund der
oft gut erhaltenen vogtländischen Umschrot- bzw. Umgebindebauweise. Die Gebäude wurden
in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet. Die Denkmalliste weist insgesamt 15
derartige Objekte aus.
Wohnhäuser
Mit der Entwicklung des Ortes zum mondänen Badeort stieg die Zahl der Einwohner. Für diese
wurden neue Wohngebäude errichtet. Es handelt sich zumeist um Einzelobjekte in offener,
teils villenartiger Bebauung. Die Gestaltung erfolgte häufig im Reform- oder Heimatstil.
In diese Kategorie zählt auch eine Reihe von Zollbeamtenwohnhäusern. Diese entstanden an
mehreren Standorten in einheitlicher Typologie, zumeist als Doppelhäuser im Heimatstil.
Pensionen und Kurheime
Die ab 1855 zur Beherbergung der Kurgäste errichteten Pensionen und Kurheime zeichneten
sich durch eine sehr aufwändige oft repräsentative Architektur aus. Ab 1855 entstanden
villenartige Bauten mit Balkonen und Loggien. Die Fassaden weisen historisierende
Gestaltungselemente auf. Fast 40 dieser Gebäude sind als Kulturdenkmal eingestuft.
Park- und Kuranlagen
Die Königlichen Anlagen Bad Elsters als historisches Ensemble aus Bäderarchitektur und
Parkanlagen der Stadt sind als Sachgesamtheit unter Schutz gestellt. Zur Sachgesamtheit
gehören:
Historischer Kurpark: Parkanlage entlang der Weißen Elster zwischen Albertbad und
Moritzquelle einschließlich aller Bauten und Skulpturen.
Albert Park: Parkanlage um das Königliche Kurhaus mit Schmuckbeet, Sanatorium und
weiteren Kurbauten sowie Skulpturen.
Südpark: Parkanlage südlich der Innenstadt einschließlich Rosengarten, Gondelteich
(Louisa-See) , Paul-Schindel-Park mit Stadion und Licht-, Luft- und Schwimmbad.
Waldpark: Parkanlage nordöstlich der Innenstadt mit Café-Restaurant "Waldquelle",
Musikpavillon, Natur Theater und weiteren Bauten.
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Fachkonzept 1: Städtebau und Denkmalpflege
die STEG Entwurf 30. Oktober 2019 17
Öffentliche Gebäude
Hierzu zählen u. a.:
Kirchen und Gemeindehäuser in Bad Elster und Mühlhausen
Königliches Kurhaus, Albert Bad, König Albert Theater (hist. Kurtheater), St. Trinitatiskirche,
Marienquelle, u. a.
Schule Mühlhausen
Bahnhof Bad Elster, Empfangsgebäude
Denkmale und Sonderbauten
In diese Kategorie zählen:
zwei um 1895/1900 errichtetes Eisenbahnviadukte der Strecke Adorf – Eger (Cheb)
Denkmale, u. a. Kriegerdenkmale für die Gefallenen des 1. Weltkrieges
siehe dazu auch Anlage 2: Übersichtsplan „Kulturdenkmale“
Stadt Bad Elster Integriertes Stadtentwicklungskonzept
Fachkonzept 1: Städtebau und Denkmalpflege
die STEG Entwurf 30. Oktober 2019 18
4.1.6 Prognose und Fazit
Prägende Bauformen und Kulturdenkmale
Wird nach Abstimmungsprozess durch STEG ergänzt.
Bebauungsplan- und Satzungsgebiete
Insgesamt stehen 2,2 ha für eine Wohnbebauung in ausgewiesenen Bebauungsplangebieten
zu Verfügung. Auf diesen Flächen können 28 Wohnungseinheiten realisiert werden. Zwischen
2001 und 2011 wurden im Durchschnitt jährlich 7 Wohnungen fertiggestellt (davon auch in
Mehrfamilienhäusern). Unter der Annahme einer gleichbleiben Bautätigkeit wird das
Flächendargebot in etwa 5 Jahre ausgeschöpft sein. Vor dem Hintergrund mehrjähriger
Bauleitplanverfahren, unterschiedlicher Lageansprüche der Nutzer, nachgefragter Wohnungen
in Mehrfamilienhäusern, eines Wanderungsgewinns seit 2016 und der nur gering negativen
Bevölkerungsentwicklung sind weitere Flächen für eine Neubebauung mit Wohnungen
erforderlich.
Für die Ansiedlung von Industrie und Gewerbe sind keine Flächen festgesetzt. Für eine
Bebauung mit gewerblichen Nutzungen stehen derzeit (Mai 2019) keine Flächen zur
Verfügung. Aufgrund der touristischen Ausrichtung der gewerblichen Struktur in Verbindung
mit erforderlichen Schutzbelangen des Kurortbetriebes sind keine Flächenausweisungen im
Kernort vorgesehen. Der Ortsteil Mühlhausen ist strukturell (Verkehrsanbindung,
Flächenpotentiale) für die Ausweisung von Gewerbeflächen geeignet. Diese sollten
insbesondere für bereits im Stadtgebiet ansässige Betriebe Erweiterungsmöglichkeiten bieten.
Eine Ausnahme bilden gewerbliche Nutzungen in Sondergebieten: Im B-Plan „Südliche
Bahnhofstraße“ bildet die Rückbaufläche des Grandhotel „Wettiner Hof“ eine der wichtigsten
Potentialflächen für touristische Nutzungen. Im Verfahren befindet sich ein weiteres
Sondergebiet: Der B-Plan „Altenpflegeheim Enderstraße“ mit 0,85 ha legt die Errichtung eines
Seniorenpflegeheims fest.
Brachflächen (Fachteil Brachen)
Wird nach Abstimmungsprozess durch STEG ergänzt.
Städtebau- und EU-Förderung
Wird nach Abstimmungsprozess durch STEG ergänzt.