4. konzert — virtuosen und poeten — musik im museum›l’alouette calandrelle‹, aus: 8. „am...
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Johann Sebastian Bach
Denkmal in Leipzig
MUSIK IM MUSEUM
15. September bis 6. Oktober 2015
Quartettsatz c-Moll D. 703 (1820)
Allegro assai
Kyung Won Lee, Violine Jeehyun Lee, Violine Kaibi Liu, Viola Renan Moreira, Violoncello
Deux poèmes de Ronsard op. 26 (1924)
1. „Rossignol, mon mignon”
2. „Ciel, aer, et vens”
Magdalini Tzavella, Mezzosopran Rustem Sakhabiev, Flöte
„Ronsard à son âme“ (1924)
Magdalini Tzavella, Mezzosopran Saki Ochiai, Klavier
Partita V in G BW V 829 (1730)
1. Praeambulum
2. Allemande
3. Courante
4. Sarabande
5. Tempo di Minuetto
5. Passepied
6. Gigue
Jinman Li, Klavier
Sequenza III per voce (1965)
Magdalini Tzavella, Mezzosopran
Quatre pièces brèves (1933)
1. Prélude
2. Air
3. Plainte
4. Comme une gigue
Haewoon Kim, Gitarre
Konzert in C KV 415 (1783)
Ausführung ›à quattro‹
1. Allegro
2. Andante
3. Rondeau.
Allegro – Adagio – Allegro – Adagio – Allegro
Saki Ochiai, Klavier solo Kyung Won Lee, Violine Jeehyun Lee, Violine Kaibi Liu, Viola Renan Moreira, Violoncello
FRANZ SCHUBERT (1797-1828)
ALBERT ROUSSEL(1869-1937)
MAURICE RAVEL(1875-1837)
JOHANN SEBASTIAN BACH
(1685-1750)
LUCIANO BERIO(1925-2003)
FRANK MARTIN (1890-1974)
4. KONZERTDienstag, 6. Oktober 2015 · 19 Uhr
Virtuosen und Poeten – das sind zwei Seiten einer
Medaille. Was wäre Virtuosität ohne Poesie und Poesie
ohne Virtuosität? Die Geschichte der Virtuosität zu er-
zählen, ist hier nicht der Ort. Nur so viel: Ihre Quellen
reichen weit zurück; ihre neuere Geschichte beginnt in
der Kunst der Renaissance, als Künstler erstmals wegen
ihrer besonderen Fähigkeiten geschätzt und auch dem-
entsprechend bezahlt wurden. Virtuosität war dabei
jedoch immer nur ein Bestandteil des Poetischen im
Ganzen. Die Konzerte im Lackmuseum präsentieren 2015
ein Programm, das Ihnen diese zwei Seiten – das Poetische
im Virtuosen und Virtuose im Poetischen – an der Musik
des 18. bis 20. Jahrhunderts in vielfältiger Form und
unterschiedlicher Akzentuierung vorstellt.
— VIRTUOSEN UND POETEN —
Bach galt zu seinen Lebzeiten eher als großer Virtuose,
denn als überragender Komponist. Kritik brachten ihm
vor allem manche Schwierigkeiten seiner Musik ein, die,
als unzeitgemäß befunden, wegweisend wurden. Er ist
der Ahnherr des modernen Klavierspiels. Pointiert be-
schreibt Mozart eine Serie von Klavierkonzerten, mit
denen er 1783 in Wien zu reüssieren gedachte, als „das
Mittelding zwischen zu schwer, und zu leicht“. So heißt
es in dem Brief vom 28.12.1782 an seinen Vater. Eines
dieser Konzerte wird in der Fassung mit Streichquartett zu
hören sein.
Das große Jahrhundert der Virtuosen ist das neunzehnte.
Mit seinen Klaviersonaten hat Beethoven Maßstäbe gesetzt,
die erstmals die Grenzen des Pianistisch-Möglichen aus-
getestet haben, aber nicht um ihrer selbst willen, sondern
stets als Ausdruck einer poetischen Notwendigkeit. Im
19. Jahrhundert betritt endlich der Künstler als Magier
die Bühne, allen voran Paganini und Liszt. In jener Zeit
kommt es zu Fehlentwicklungen. Gereizt berichtet Heine
in der Schrift Lutetia 1843 von den „Heuschreckenscharen“
der Klaviervirtuosen, die in Paris einfallen. Die Klavier-
tastatur wird zur Piste einer ersten Formel I, um Laut-
stärken-, Schwierigkeits- und Geschwindigkeitsrekorde
zu brechen. Erstaunt sehen wir, wie der Gedanke des
technischen Fortschritts, das Unmögliche möglich zu
machen, in die eingedrungen ist.
Enorm breit ist der Strom poetischer Virtuosität geworden.
Im Programm begegnen wir ihm in der Intimität und
Dramatik der Lieder, in dem Understatement der Kinder-
szenen und Märchenbilder ebenso wie in der kühnen
Konzeption der h-Moll Sonate Liszts und der völlig einzig-
artigen Polonaise-Fantasie Chopins; zu guter Letzt in der
visionären musikalischen Lyrik der Moderne von Skrjabin
bis Lachenmann. Doch auch dem Sensationellen soll
Tribut gezollt werden: Virtuosität – dargeboten als luzides
Ereignis mit Augenzwinkern, die sich – gestrenge ästhetische
Kritik möge dem Verfasser verzeihen – verhält wie das
Dessert zum Hauptgang.
Die Moderne setzt das Prinzip des Virtuosen und
Poetischen fort und verwandelt es. Schönbergs Kammer-
symphonie in E-Dur drängt die spätromantische
Orchestervirtuosität auf wenige Ausführende zusammen,
bringt sie gleichsam auf den Punkt. Die Bearbeitung
von Komponisten durch Komponisten – die Kammer-
symphonie wird in der von Webern besorgten Version
für Quintett geboten – findet eine Entsprechung in dem
Klavierarrangement von drei Stücken aus dem Ballett
Pétroushka, die Strawinsky Rubinstein widmet, dieser
aber nie spielte. Zuletzt sei dem Humor als virtuoser
Begabung moderner Poetik gedacht: in der an Über-
raschungen reichen Sequenza III für eine Frauenstimme
von Berio.
EBERHARD HÜPPE, IM JULI 2015
Robert Schumann Denkmal
in Zwickau
Franz Liszt Denkmal
in Weimar
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Chromatische Phantasie und Fuge
in d (1720) BW V 903
Shuai Liu, Klavier
„Schlaflied“ op. 24 Nr. 1 (1817) D. 527
„Nachtstück“ op. 36 Nr. 2 (1819) D. 672
„Erlkönig“ op. 1 (1815) D. 328
„Wiegenlied“ op. 98 Nr. 2 (1816) D. 498
Stefan Sbonnik, Tenor Hyolim Chi, Klavier
„Pensées des morts“ aus:
Harmonies poétiques et religieuses (1847) S. 173
Jihye Yang, Klavier
„Hochzeitmarsch“, aus der Musik zu
Shakespeare’s „Sommernachtstraum“
op. 61 (1842), bearb. von Franz Liszt
(1849/50) S. 410, potenziert von
Vladimir Horowitz (1903-1989)
Vasil Topalov, Klavier
Drei „Neue Lyrische Stücke“:
Wiegenmusik (1963)
›L’Alouette calandrelle‹, aus:
Catalogue d’oiseaux (1956-58)
Poème-Nocturne op. 61 (1911)
Gaeun Lee, Klavier
Sonate Nr. 28 A-Dur op. 101 (1816)
1. Etwas lebhaft und mit der innigsten
Empfindung
2. Lebhaft. Marschmäßig
3. Langsam und sehnsuchtsvoll –
Zeitmaß des ersten Stücks – Presto
4. Geschwinde, doch nicht zu sehr, und
mit Entschlossenheit
Shuai Liu, Klavier
JOHANN SEBASTIAN BACH(1685-1750)
FRANZ SCHUBERT(1797–1828)
FRANZ LISZT(1811-1886)
FELIX MENDELSSOHN-BARTHOLDY (1809-1847)
HELMUT LACHENMANN(1935)
OLIVIER MESSIAEN(1908-1992)
ALEXANDER SKRJABIN(1872-1915)
LUDWIG VAN BEETHOVEN(1770-1827)
1. KONZERT Dienstag, 15. September 2015 · 19 Uhr
Trois mouvements de Pétrouchka
(1910-11; 1921)
1. Danse russe
2. Chez Pétrouchka
3. La semaine grasse
Jihye Lee, Klavier
Märchenbilder op. 113 (1851)
1. Nicht schnell
2. Lebhaft
3. Rasch
4. Langsam, mit melancholischem Ausdruck
Kyung Won Lee, Viola Saki Ochiai, Klavier
Polonaise-Fantaisie As-Dur op. 61 (1846)
Eunjin Kim, Klavier
Carmen Variations (1927 …)
Vasil Topalov, Klavier
Sonata für Violoncello solo (1948-53)
1. Dialogo – Adagio, rubato, cantabile
2. Capriccio – Presto con slancio Matthias Boutros, Violoncello
Sonate h-Moll S. 178 (1853) Yoshiko Furukawa, Klavier
IGOR STRAWINSKY(1882-1971)
ROBERT SCHUMANN(1810-1856)
FRÉDÉRIC CHOPIN(1810-1849)
VLADIMIR HOROWITZ (1903-1989)
GYÖRGY LIGETI(1923-2006)
FRANZ LISZT(1811 –1886)
2. KONZERTDienstag, 22. September 2015 · 19 Uhr
Ungarische Rhapsodie Nr. 2 cis-Moll
S. 244/2 (1847)
1. Lento a capriccio – Lassan. Andante mesto
2. Friska. Vivace
Jinman Li. Klavier
Kinderszenen op. 15 (1838)
1. „Von fremden Ländern und Menschen”
2. „Kuriose Geschichte”
3. „Hasche-Mann”
4. „Bittendes Kind”
5. „Glückes genug”
6. „Wichtige Begebenheit”
7. „Träumerei”
8. „Am Kamin”
9. „Ritter vom Steckenpferd”
10. „Fast zu ernst”
11. „Fürchtenmachen”
12. „Kind im Einschlummern”
13. „Der Dichter spricht”
Hyun Ho Jun, Klavier
Sonate Nr. 7 op. 64 „Weiße Messe” (1911-12)
Yuki Takeno, Klavier
Études-tableaux op. 33 (1911)
Nr. 1 f-Moll. Allegro non troppo
Nr. 2 C-Dur. Allegro
Nr. 3 c-Moll. Grave
Nr. 4 d-Moll. Moderato
Nr. 5 es-Moll. Non allegro
Nr. 6 Es-Dur. Allegro con fuoco
Nr. 7 g-Moll. Moderato
Nr. 8 cis-Moll. Grave
Chi-An Huang, Klavier
Kammersymphonie E-Dur op. 9 (1906)
Langsam – Sehr rasch – Sehr langsam
– Schwungvoll – Hauptzeitmaß
1922 für Flöte, Klarinette, Violine,
Violoncello und Klavier gesetzt
von Anton Webern (1883-1945)
Rustem Sakhabiev, Flöte Drilon Ibrahimi, Klarinette Raisa Ulumbekova, Violine Lydia Schlegel, Violoncello Risa Adachi, Klavier
SERGEJ RACHMANINOFF (1873-1943)
ARNOLD SCHÖNBERG(1874-1951)
3. KONZERT Dienstag, 29. September 2015 · 19 Uhr
FRANZ LISZT (1811-1886)
ROBERT SCHUMANN(1810-1856)
ALEXANDER SKRJABIN(1872-1915)
VERANSTALTUNGSREIHE DESMUSEUMS FÜR LACKKUNST MÜNSTER UND DER MUSIKHOCHSCHULE MÜNSTER
Programmkonzeption : PD Dr. Eberhard Hüppe
Der Eintrittspreis für die Veranstaltungsabende be-
trägt jeweils 15 Euro. Er beinhaltet den Gutschein für
ein Getränk Ihrer Wahl.
Die Karten können zu den regulären Öffnungszeiten
an der Museumskasse erworben werden.
ÖFFNUNGSZEITENdienstags (freier Eintritt zur Sammlung): 12 – 20 Uhr
mittwochs bis sonntags und an gesetzlichen
Feiertagen: 12 – 18 Uhr
MUSEUM FÜR LACKKUNSTWindthorststraße 26 · 48143 Münster
t. +49 (0)251 / 4 18 51 -22
www.museum-fuer-lackkunst.de
www.facebook.com/Museum.fuer.Lackkunst
Ludwig van Beethoven Büste