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Beruf Bildung Zukunft INFORMATIONEN FÜR AKADEMIKER/INNEN | AUSGABE 2006/2007 29 Lehrerinnen und Lehrer ARBEITSMARKT UND ALTERNATIVEN BBZ

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Beruf Bildung Zukunft

I N F O R M A T I O N E N F Ü R A K A D E M I K E R / I N N E N | A U S G A B E 2 0 0 6 / 2 0 0 7

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Lehrerinnen und Lehrer A R B E I T S M A R K T U N D A L T E R N A T I V E N

BB

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B B Z 2 92

Der Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt für Lehrer ................................................................ 4Basierend auf „Arbeitsmarkt Kompakt 2006“ der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV)

Hochschullehrer ............................................................................................. 6Gymnasiallehrer und Realschullehrer ............................................................. 8Grund- und Hauptschullehrer ....................................................................... 10Sonderschullehrer ........................................................................................ 11Fachschul- und Berufsschullehrer ................................................................ 12Lehrer für musische Fächer ......................................................................... 13Sportlehrer und Sportwissenschaftler .......................................................... 14

Lehrerbedarf im Schuldienst ..............................................................15

Als Lehrer ins Ausland .........................................................................16

Beschäftigungsfelder außerhalb der Schule

Wege in außerschulische Berufsfelder ..............................................18Weiterbildungsbereich .................................................................................. 20Funktionaler Kommunikationsbereich .......................................................... 30IT-Branche, Multimedia ................................................................................. 36Kaufmännisch-verwaltender Bereich ............................................................ 42Freizeitwirtschaft .......................................................................................... 46Sozialer und nichtärztlicher Gesundheitsbereich ......................................... 50

Jobsuche für Einsteiger und Profis

Beratung und Vermittlung ...................................................... 56Beim Arbeitsvermittler in Ihrer Agentur für Arbeit

Auf der Suche ....................................................................................... 58Jobmessen und Stellenbörsen Das kann die Agentur für Arbeit für Sie tu

Bewerbungstipps.................................................................................. 61So stellen Sie sich dar und überzeugen Arbeitgeber

Berufseinstieg....................................................................................... 64Wege in den Beruf

Zeitarbeit ............................................................................................... 67Chancen auch für Akademiker

Hinweise des Herausgebers:Die in dieser Veröffentlichung enthalte-nen Informationen sind mit größter Sorg-falt zusammengetragen worden. Auf-grund der schnellen Entwicklung in Ge-sellschaft, Wirtschaft, Technik sowie Be-rufs- und Arbeitswelt kann jedoch keineHaftung und Gewähr für die Richtigkeitund Vollständigkeit der Angaben über-nommen werden.

Bitte informieren Sie sich bei der Agen-tur für Arbeit, ob in der Zwischenzeit ineinzelnen Punkten Änderungen eingetre-ten sind.

Aus den aufgezeigten Weiterbildungs-möglichkeiten ist kein Anspruch auf fi-nanzielle Förderung durch die Agenturfür Arbeit abzuleiten.

In den Texten dieser Broschüre wurdewegen der besseren Lesbarkeit häufigdie männliche Personenbezeichnung ver-wendet. Unabhängig hiervon sind selbst-verständlich Frauen wie Männer ange-sprochen.

Informationen für

Lehrerinnen und Lehrer

Ausgabe 2006/2007

Impressum:

Herausgeber: Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg

Fachredaktion: Sandra Reiprich, Ilka Weingärtner,

Bundesagentur für Arbeit

Mitwirkung: Manfred Bausch, Franz Piesche-Blumtritt,

Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesagentur

für Arbeit (ZAV)

Redaktion: Erika Feistle, Wolfram Grimmer, Yasmin

Onken

Autoren: Sebastian Hanny, Horst Peter Wickel

Redaktionsschluss: Juni 2006

Layout und Satz: Karin Lang

Fotos: BW Verlag Fotoredaktion (S. 6, 8-10, 13, 16,

22-24, 26, 29 rechts, 32, 48 links, 50-51, 61, 68, 81),

www.photocase.com (S. 7, 30, 36, 42, 46, 58, 65, 67,

79, 82), www.sxc.hu (S. 20, 69), Karin Lang (Titel),

Privat (S. 64, 80, 83), www.hobsons.de (S. 60), alle

anderen: Archiv der Bundesagentur für Arbeit

Verlag: BW Bildung und Wissen Verlag und Software

GmbH, Nürnberg

Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn

Lehrer/innen im Schuldienst und außerhalb der Schule

Innerhalb der nächsten zehn Jahre werden etwa 270.000 Lehrer in den Ruhe-

stand gehen. Gute Chancen also für den Pädagogen-Nachwuchs.

Aber was tut sich momentan auf dem Arbeitsmarkt für Lehrerinnen und Lehrer?

Welche Alternativen gibt es? Welche Erwartungen haben die Arbeitgeber? Wie kön-

nen sich Lehrerinnen und Lehrer für außerschulische Berufsfelder weiterbilden?

Antworten auf diese Fragen und weitere nützliche Tipps und Anregungen liefert

Ihnen dieses Heft.

Viel Erfolg bei Ihrer weiteren Berufs- und Karriereplanung.

Ihre BBZ-Redaktion

Inhalt

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Inhalt 3

Gezielt weiterbilden

E-Learning und Fernunterricht.............................................................68Flexible Formen der Weiterbildung

KURSNET ............................................................................................... 70Das Netzwerk für berufliche Aus- und Weiterbildung

KURSNET – Weiterbildungsangebote für … ...................................... 72Lehrer

Förderung der beruflichen Weiterbildung......................................... 78Bildungsgutschein und andere Möglichkeiten

Wege in die Selbstständigkeit

Als Akademiker gründen .....................................................................79Gründernetzwerke, Förderprogramme und vieles mehr

Selbstständig lehren ............................................................................ 81Eine Alternative für Lehrer

Finanzielle Hilfen bei der Existenzgründung..................................... 84Das kann die Agentur für Arbeit für Sie tun

Berufsinformationszentrum – Was gibt’s im BIZ? ........................... 86Mediothek und Veranstaltungen

BERUFENET .......................................................................................... 88Das Netzwerk für Berufe

Ihr Arbeitsmarkt im Internet – www.arbeitsagentur.de ................. 90Einfach und schnell eine Stelle online finden

Stichwortverzeichnis ...........................................................................91

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Den alarmierenden Befunden der vergan-genen Jahre (PISA, OECD-Studie etc.) zumTrotz wurden auch 2005 weniger Lehr-kräfte im staatlichen Schulwesen einge-stellt, als im vorangegangenen Jahr. Zeit-lich befristete Vertretungspositionen, mitdenen vor Ort versucht wurde, die ärgsteMangelsituation zu beseitigen, trugen mitdazu bei, dass die Arbeitslosigkeit nichtnennenswert stieg.

Die Nachfrage aus dem außerschuli-schen Bereich ist nach wie vor gering.Weiterbildungseinrichtungen, die früher inhohem Maße zur Beschäftigung von Lehr-kräften beitrugen, stellen kaum noch ein.Die verbliebene Nachfrage bezog sichüberwiegend auf Honorartätigkeiten. Stattlanger Weiterbildungen und Umschu-lungen wird heute eher auf kurze, mög-lichst praxisbezogene Module und Trai-ningsmaßnahmen gesetzt, falls der Über-gang in den Arbeitsmarkt durch Defizite

in den Bewerberprofilen erheblich beein-trächtigt wird. Ansonsten sind die Einstellungsverfahrender Länder für Lehrer/innen allgemein be-kannt und laufen überwiegend ohne Ein-schaltung der Agenturen für Arbeit ab.

Lehrereinstellungsbedarf

Bis zum Jahr 2015 wird etwa die Hälfteder knapp 789.000 hauptberuflich be-schäftigten Lehrkräfte in Deutschland al-tersbedingt aus dem Dienst scheiden.Das prognostizierte die Kultusminister-konferenz (KMK) in der 2003 vorgestell-ten Studie Lehrereinstellungsbedarfund -angebot in der BundesrepublikDeutschland 2002-2015. Dem in dieserStudie bis 2015 erwarteten Einstellungs-bedarf von 371.000 Lehrkräften stehenlediglich 297.000 Neuabsolventen desVorbereitungsdienstes gegenüber.Tatsächlich wurden 2003 26.425 Leh-rer/innen eingestellt. Diese Einstellungs-zahl blieb bereits leicht hinter der von derKMK errechneten Zahl zurück. Im Jahr2004 klaffte die Schere zwischen denBerechnungen der KMK (31.000) und dentatsächlichen Einstellungszahlen (22.700)noch weiter auseinander. Auch im Jahr2005 wurden mit 22.400 Einstellungenzum dritten Mal in Folge weniger Lehr-kräfte eingestellt als von der KMK erwar-tet.

Die Gründe für diese Diskrepanz dürftenu.a. auf die Arbeitszeiterhöhung der Leh-rer/innen in den meisten Bundesländernzurückzuführen sein. Daneben haben dieVeränderungen im Bundesbeamtenge-setz, die Pensionsminderungen bei einemvorzeitigen Ausscheiden beinhalten, mög-licherweise dazu geführt, dass in großerZahl individuell beabsichtigte Pensionie-rungen hinausgeschoben wurden. Letzt-lich sind wohl auch die sehr engen finan-ziellen Spielräume der Länder dafür ver-antwortlich, dass die bildungspolitischnotwendige Zahl der Einstellungen nichterzielt werden konnte.

Teilarbeitsmarkt Schule Ost- undWestdeutschlandWie im gesamten letzten Jahrzehnt zeigtesich auch 2005 der Teilarbeitsmarkt Schu-le extrem gespalten. Während in West-deutschland rund 20.300 Lehrer einge-stellt wurden, waren es in Ostdeutschlandnur 2.100. Das waren zwar doppelt so viele wie imJahr 2004, was vor allem durch den par-tiellen Einstellungstopp in Berlin im voran-gegangenen Jahr zu erklären ist, der 2005wieder aufgehoben wurde. Doch handeltes sich nur um einen kurzfristigen Nach-holbedarf, der nichts an der Gesamtsitua-tion ändert. Diese ist gekennzeichnetdurch die besondere demografische Ent-wicklung im Osten, so dass auch in Zu-kunft dort nur von einem sehr geringenEinstellungsbedarf im Öffentlichen Schul-wesen ausgegangen werden muss.

Seiteneinstieg

Auch für Seiteneinsteiger – Bewerber mitgeeigneten Diplom- oder Magisterab-schlüssen vor allem mit naturwissen-schaftlich-technischen Schwerpunkten –hat sich die Lage im vergangenen Jahrverschlechtert. Einige Bundesländer verzichteten völlig aufdie Einstellung von Seiteneinsteigern (et-wa Baden-Württemberg, Sachsen-Anhaltoder Schleswig-Holstein), in allen übrigenBundesländern ging die Einstellungsquotedieser Bewerber erneut zurück.

D E R A R B E I T S M A R K T4

Der Arbeitsmarkt für Lehrer

Die Zahl der arbeitslosen Lehrer blieb im Jahr 2005 fast unverändert bei 20.778. Gut zwei Drittel

der arbeitslos Gemeldeten waren Frauen und 86% der Bewerber hatten einen universitären Ab-

schluss. Die Nachfrage nach Lehrern aller Studienfachrichtungen lag knapp über dem niedrigen

Niveau des Vorjahres (7.028; +3,9%).

Entwicklung des Arbeitsmarktes2005 im Vergleich zu 2004

Arbeitslose

davon Frauen

davon mit Uni-versitätsabschluss

Stellenzugang

20.778

68%

86%

7.028

+0,9%

68%

86%

+3,9%

Die Nachfrage nach Lehrern im Jahr 2005 (Stellenzugang im Laufe des Jahres: absolute Zahlen)

Lehrer für musische Fächer

Sonderschullehrer

Sportlehrer

Realschullehrer

Gymnasiallehrer

Sonstige Lehrer

Hochschullehrer

Grund-, Hauptschullehrer

Fach- und Berufsschullehrer

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

191

233

347

432

803

911

1.112

1.216

1.477

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Ohne zweites StaatsexamenProblematisch war und ist in der Gruppeder Lehrkräfte aber nach wie vor derArbeitsmarkt für Lehrer ohne zweitesStaatsexamen, die nicht selten erst ausdem Referendariat heraus ihre letzteAusbildungsphase abbrechen und letzt-endlich ohne Lehrbefähigung auf denMarkt kommen. Hier sind die alternativen Berufseinstiegs-möglichkeiten, die solchen Bewerbern inder Vergangenheit oftmals noch offen stan-den, so gut wie verschlossen. Dazu zähl-ten z.B. die Erwachsenenbildung, das Per-sonalwesen oder der Bereich Marketing.Auch gab es für diesen Personenkreis fastkeine Möglichkeiten der durch die Agen-turen für Arbeit geförderten Weiterbil-dung mehr. Allenfalls standen Trainings-maßnahmen hier und da für diese Bewer-ber zur Verfügung. Selbst die Aussicht aufeinen Aushilfsjob war nicht gut.

Lehramtsstudium

Getragen von den Meldungen über einenhohen rechnerischen Bedarf an Lehrkräf-ten für das Öffentliche Schulwesen inDeutschland, ist die Zahl der Studienan-fänger in den Lehramtsstudiengängennach dem Rückgang gegen Ende der1990er-Jahre zunächst wieder stark ange-stiegen.

Inzwischen scheint sich aber wieder Er-nüchterung breit gemacht zu haben. Sowurden im Wintersemester 2003/04noch 41.131 Lehramtsstudenten im ers-ten Fachsemester registriert, während dieZahl zum Wintersemester 2004/05 einenRückgang auf 38.331 aufweist (Frauenan-teil: 71,7%). Im Jahr 2004 wurden insgesamt 22.545Lehramtsprüfungen abgelegt, 74% davonentfielen auf Frauen. Damit stieg die Zahlder Absolventen gegenüber dem vorange-gangenen Jahr um 350 (vgl. Abbildungoben).

Der Arbeitsmarkt für Lehrer 5

Bestandene Lehramtsprüfungen an deutschen Hochschulen 2000 bis 2004

2000 2001 2001 2003 2004

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Weitere Informationen

Dieser und die folgenden Arbeits-marktberichte basieren auf der Bro-schüre Arbeitsmarkt Kompakt 2006der Zentralstelle für Arbeitsvermitt-lung der Bundesagentur für Arbeit(ZAV).Sie können die Publikation unterwww.ba-bestellservice.de (Titelsu-che „Lehrer“) direkt herunterladen.

GesamtFrauen

26

.93

8

24

.95

9

23

.50

3

22

.19

6

22

.54

5

19

.15

7

17

.98

7

16

.88

4

16

.37

3

16

.69

9

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Arbeitsmarktlage

JuniorprofessurDie Einführung der Juniorprofessur brach-te Bewegung in den Markt und führteauch 2005 zu einer Ausweitung der Nach-frage nach Hochschullehrern. Zwar hatdas Bundesverfassungsgericht 2004 diebundeseinheitliche Einführung der Junior-professur durch das Hochschulrahmen-gesetz für nichtig erklärt, aber es bleibtdemnach den Ländern überlassen, wel-che Wege sie bei der Rekrutierung deswissenschaftlichen Nachwuchses gehenwollen. Mit dem „Gesetz zur Änderung dienst- undarbeitsrechtlicher Vorschriften im Hoch-schulbereich“ vom 31. Dezember 2004 hatder Bundestag dem Urteil Rechnung ge-tragen und die Voraussetzungen dafür ge-

schaffen, dass entsprechende länderspe-zifische Regelungen gültig bleiben bzw.eingeführt werden können. Die Juniorprofessur soll in einigen Bundes-ländern Regelvoraussetzung für die Beru-fung eines Nachwuchswissenschaftlers aufeine Dauerprofessur an einer deutschenUniversität werden. Andere Bundesländerwollen keine Juniorprofessuren einführenund ausschließlich an der Habilitation fest-halten; weitere länderspezifische Rege-lungen sehen beide Möglichkeiten vor.

Die Juniorprofessur stellt eine Alterna-tive zur bisherigen Habilitation dar. Vo-raussetzungen für die Einstellung sindeine hervorragende Dissertation unddie besondere Befähigung zu vertiefterselbstständiger wissenschaftlicher Leis-tung. Exzellente Wissenschaftler kön-nen direkt nach der Promotion (und da-mit durchschnittlich zehn Jahre früherals bisher) eigenständig forschen undlehren und auch Drittmittel einwerben.

Weitere Informationen:www.bmbf.dewww.dfg.de

Wissenschaftliche MitarbeiterPositionen für wissenschaftliche Mitarbei-ter wurden überwiegend als befristete Teil-zeittätigkeiten angeboten und waren meistverbunden mit der Möglichkeit zur Promo-tion. Oft handelte es sich dabei um Dritt-mittelprojekte.

Schwerpunkte der Stellenangebote bildeten:Dozententätigkeiten auf HonorarbasisProfessuren und Assistentenstellen imtechnisch naturwissenschaftlichen Be-reich, vereinzelt in Anglistik, selten inGeistes- oder SozialwissenschaftenTätigkeiten als wissenschaftliche An-gestellte in außeruniversitären For-schungseinrichtungenbefristete Lehrbeauftragungen anaußereuropäischen Lehrinstituten

Erwartungen der Arbeitgeber

Erwartet wurden: höchste fachliche Kompetenzen in denangebotenen Lehrgebietenüberragende Promotionsergebnissequalifizierte Berufserfahrung, z.T. auchaußerhalb der Universitätzeitliche FlexibilitätAuslandsaufenthaltesehr gute EnglischkenntnisseNachweis der erfolgreichen wissen-schaftlichen Tätigkeit durch Publika-tionen in einschlägigen internationalenZeitschriften vertiefte Kenntnisse im spezifischenFachgebiet

Entscheidend waren die Studienschwer-punkte. Jüngere Bewerber mit Umzugsbe-reitschaft und Offenheit für Tätigkeiten imAusland hatten größere Chancen. Älteresowie Langzeitarbeitslose fanden schwererneut Anstellungsverhältnisse.

Vergütung

Das Einkommen der Professorinnen undProfessoren ist nicht mehr vom Alter, son-dern von der erbrachten Leistung abhän-

D E R A R B E I T S M A R K T6

Hochschullehrer

Entwicklung des Arbeitsmarktes2005 im Vergleich zu 2004

Arbeitslose

davon Frauen

Stellenzugang

607

52%

1.112

-2,7%

53%

+48,5%

Hochschullehrer im Sinne dieses Abschnitts umfassen neben

Hochschullehrern,

wissenschaftlichen Assistenten und

wissenschaftlichen Mitarbeitern an Hochschuleinrichtungen im engeren Sinne (Universitäten

und Fachhochschulen) auch

Dozenten an Berufsakademien, höheren Fachschulen und anderen Akademien.

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gig. In der Besoldungsgruppe W 2 werdennach Bundesrecht mindestens 3.724 €

gezahlt, in der Besoldungsgruppe W 3 min-destens 4.522 €. Hinzu kommen jeweilsdie Leistungsbezüge. Eine absolute Ober-grenze für das Gehalt entfällt. Die für Juniorprofessoren eingerichtete Ge-haltsgruppe W 1 beinhaltet eine Grundver-gütung von mindestens 3.260 €.

Hochschullehrer 7

Tipps für Neueinsteiger

Vereinzelt kann auch der „Umweg“über europäische und/oder außereuro-päische Institute die Einstiegschancenin den Arbeitsmarkt verbessern; hier ist die Qualität der eigenen Netzwerk-arbeit von großer Bedeutung.

Tipps für Berufserfahrene

Akademiker, die nach einer Tätigkeit im Hochschulbereich den Weg in diePrivatwirtschaft gehen wollen oder eineExistenzgründung planen, können sichdurch Bewerbungstrainings und/oderCoaching und spezielle Existenzgrün-dungsseminare für diesen Schritt fitmachen.

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D E R A R B E I T S M A R K T8

Gymnasial- und Realschullehrer

Arbeitsmarktlage

Der Drang vieler Lehramtsstudierenderund Referendare in das Gymnasium führ-te dazu, dass diese Schulform kaum unterNachwuchsmangel leidet und dass Be-werber mit vielfach angebotenen gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachli-chen Fächern nicht immer nahtlos eineStelle fanden. Ausweichmöglichkeitenbestanden in den Schulformen der Sekun-darstufe I, vor allem der Hauptschule, so-wie ggf. in den Berufskollegs. Bewerberohne regionale Einschränkungen konntenmeist nach kurzer Wartezeit, wenn auch

nicht immer mit der vollen Übernahme inden Schuldienst, so doch zumindest mitzeitlich befristeten Verträgen rechnen.Ungünstig blieb die Arbeitsmarktlage fürGymnasial- und Realschullehrer in Ost-deutschland. Oft blieben hier Absolventenmit sehr guten Noten bei ihren Bewerbun-gen erfolglos oder waren auf vereinzelteAngebote freier Schulen angewiesen.

Naturwissenschaften, MathematikgesuchtGesucht wurden Gymnasiallehrer überwie-gend für Unterricht in naturwissenschaft-lichen Fächern, Mathematik und Englisch.

Entwicklung des Arbeitsmarktes2005 im Vergleich zu 2004

Gymnasiallehrer

Arbeitslose

davon Frauen

Stellenzugang

Realschullehrer

Arbeitslose

davon Frauen

Stellenzugang

3.620

61%

803

2.103

70%

432

+1,6%

63%

-23%

+0,5%

72%

-37%

Die leicht erhöhten Arbeitslosenzahlen hängen mit den relativ niedrigen Einstellungszahlen von

Lehrern im öffentlichen Schulwesen in Deutschland zusammen. Auch im außerschulischen Bereich

führten massive Einsparungen zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage.

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Gymnasial- und

Realschullehrer9

Auch Fächerkombinationen mit Informa-tik, Latein und Religion führten zum Er-folg. Realschullehrer wurden vor allemnachgefragt in den Fächern Mathematik,Physik, Chemie, Englisch, Deutsch, Kunstund Musik.

SeiteneinstiegDer insbesondere in den naturwissenschaft-lich-technischen und künstlerischen Fä-chern bestehende Lehrermangel in derSekundarstufe I bezog sich auch auf dieRealschulen, hier allerdings gemildertdurch die Beliebtheit dieser Schulform.Insoweit hatten Seiteneinsteiger hier nurvereinzelt Bewerbungsmöglichkeiten. Demgegenüber gab es im Hauptschulbe-reich gute Seiteneinstiegsmöglichkeiten,da regulär ausgebildete Lehrer häufig voreiner Bewerbung an einer „Restschule“ zu-rückschreckten.

Weitere BildungseinrichtungenAuch von vielen Privatschulen wurdenLehrer der Sekundarstufen I und II ge-sucht. Bei Berufsanfängern wurde häufigzunächst ein befristeter Vertrag bis zumSchuljahresende abgeschlossen, der mitetwas Glück zu einer Neueinstellung nachden Ferien führte.

Von Bildungsträgern wurden nur nochwenige Stellen gemeldet. Nachdem dieArbeitsmarktpolitik zu einer drastischenUmsteuerung im Bereich der beruflichenWeiterbildung geführt hat, mussten hierzum Teil auch langjährig tätige Lehrkräfteentlassen werden.

Auch aus der übrigen Privatwirtschaft,z.B. aus dem betrieblichen Bildungswesenoder dem Personalmanagement, gab eskeine Nachfrage nach Gymnasial- oderRealschullehrern.

Einige Angebote lagen vor für den Un-terricht an Fachschulen, z.B. für Alten-pflege oder Fachschulen für Sozialpäda-gogik. Meist handelte es sich dabei umHonorarangebote. Gelegentlich wurdenLehrkräfte für naturwissenschaftlich aus-gerichtete Fachschulen, z.B. für die Aus-bildung von pharmazeutisch-technischenAssistenten eingestellt.

Vereinzelt boten Universitäten oder Pä-dagogische Hochschulen wieder Posi-tionen für Lehrkräfte mit zweitem Staats-examen im Hochschuldienst an. Hier wur-de meist eine mehrjährige Berufspraxis

im öffentlichen Schulwesen nach dem zwei-ten Staatsexamen vorausgesetzt. Dabei ging es u.a. um die Mitwirkung beiForschung und Lehre im Bereich von all-gemeiner Didaktik und fachspezifischerDidaktik. Verbunden waren die Positionenoft mit der Betreuung der Studierenden inder schulpraktischen Ausbildung. DieStellen waren meist mit der Möglichkeitzu einer Promotion verbunden.

Privatschulen, z.B. Waldorfschulenoder Montessorischulen, suchten ver-schiedene Fachlehrer. Voraussetzungwar hier, dass die Lehrkräfte sich demspeziellen pädagogischen Konzept ge-genüber aufgeschlossen und entspre-chend fortbildungsbereit zeigten. Auch kirchliche Schulen unterbreite-ten eine Reihe von Angeboten. Hierwurde nicht selten der Nachweis eineraktiven Kirchenmitgliedschaft verlangt. Viele Nachhilfeinstitute – aus ihrenReihen kamen die meisten Angebotefür Gymnasial- und Realschullehrer beiden Agenturen für Arbeit – suchten fürfast alle Fächer und Schulstufen aufHonorarbasis Lehrer. Gelegentlich wurde auch die Übernah-me oder Gründung eines Nachhilfe-instituts auf Franchise-Basis angebo-ten.Einige wenige Bildungsträger suchtenLehrkräfte für Integrationskurse fürMigranten auf Honorarbasis. Hier wareine Zusatzqualifikation in „Deutschals Fremdsprache“ erforderlich. Auch die Nachfrage nach Haupt- undRealschullehrern im Rahmen des Un-terrichts in überbetrieblichen Ausbil-dungszentren für sozial benachteilig-te und lernbeeinträchtigte Jugendlicheund junge Erwachsene war gegenüberden Vorjahren deutlich rückläufig.

Medienproduktionen und Lernmittel-betriebe suchten vereinzelt berufser-fahrene Lehrer als Redakteure für dieProduktion multimedialer Lerneinheiten.Multimedia-Affinität und Textstärke wa-ren neben den fachlichen Qualitäten dieHauptvoraussetzungen, um entspre-chende pädagogische und didaktischeKonzeptionen entwickeln zu können.

Erwartungen der Arbeitgeber

Die öffentlichen Schulen stellen nur Lehr-kräfte mit dem zweiten Staatsexamen ein.Gleiches gilt für die meisten staatlich an-erkannten Privatschulen, die überdies oftnoch spezifische Zusatzqualifikationen, z.B.in Waldorfpädagogik, erwarten. Bei priva-ten und kirchlichen Schulträgern stehen –ähnlich wie im öffentlichen Schulwesen –naturwissenschaftliche Fächer, Fremdspra-chen und Mathematik im Vordergrunddes Interesses.

Vergütung

Im Beamtenverhältnis ist für Gymnasial-lehrer im öffentlichen Schulwesen als Ein-gangsstufe in der Regel A 13, für Realschul-lehrer A 12 oder A 13 vorgesehen. Für An-gestellte galt meist die Eingangsstufe BATII. Im neuen Tarifvertrag des ÖffentlichenDienstes (TVÖD) entspricht der bisheri-gen Regelung die Entgeltstufe 13 mit ei-nem Bruttogehalt von rund 3.000 €. Die Neuordnung der Beamtenbesoldungwird aber auch in den Bundesländern, diein der Regel bekanntlich die Träger derstaatlichen Schulen sind, demnächst ver-mutlich zu weit reichenden Änderungenführen. Bei Bildungsträgern wird entweder Hono-rar gezahlt oder das Gehalt liegt deutlichunter dem Öffentlichen Dienst.

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D E R A R B E I T S M A R K T10

Grund- und Hauptschullehrer

Arbeitsmarktlage

Wie bei allen anderen Lehrergruppenauch, war die Nachfrage in Ost- undWestdeutschland sehr unterschiedlichausgeprägt. Für Grundschullehrkräfte be-stand im Schulwesen Ostdeutschlands –abgesehen von wenigen Privatschulen –praktisch keine Nachfrage. Für Haupt-schullehrer war die Situation etwas güns-tiger, doch waren auch hier die Bewerber-zahlen weit höher als die Einstellungs-möglichkeiten im Schuldienst. In Westdeutschland gelang es im Gegen-satz zu Ostdeutschland noch den meisten

jungen Grundschullehrern – wenn auch bis-weilen über den Umweg von Vertretungs-stellen – in den Schuldienst einzumünden.Jüngere Hauptschullehrer kurz nach Aus-bildungsende hatten im Westen ohnehinkaum Arbeitsmarktprobleme.Daneben boten vor allem private Sonder-schulen für Erziehungshilfe Arbeitsplätzefür Grund- und Hauptschullehrer an, daausgebildete Sonderschullehrer oft nichtzur Verfügung standen.

Ein vom Durchschnitt der Universitätsab-solventen (28%) signifikant abweichenderTeil der Arbeitslosen (39%) war weniger alsdrei Monate arbeitslos gemeldet, wäh-rend bei den Langzeitarbeitslosen (einJahr und länger arbeitslos gemeldet) derentsprechende Prozentanteil bei denGrund- und Hauptschullehrern mit 29%deutlich unter dem Durchschnitt der Ver-gleichsgruppe (37%) lag. Das deutet dar-auf hin, dass der Arbeitsmarkt trotz zu-nehmender Probleme für Grundschulleh-rer auch 2005 verhältnismäßig aufnahme-fähig war.Die relativ wenigen Angebote aus dem öf-fentlichen Schulwesen, die bei den Agen-turen für Arbeit vorlagen, bezogen sichmeist auf die kurzfristige Sicherstellungdes Unterrichts im Falle von Schwanger-schaftsvertretungen oder auf die Über-brückung von Erziehungszeiten der regu-lären Lehrkräfte. Eine gewisse Nachfragegab es auch von staatlich anerkanntenErsatzschulen im Bereich der medizini-schen Rehabilitation. Im außerschulischen Bereich waren diepotenziellen Arbeitgeber überwiegend:

BildungsträgerNachhilfeinstitute SprachenschulenEinrichtungen der beruflichenRehabilitation von Jugendlichen

Erwartungen der Arbeitgeber

Am häufigsten erwarteten die Arbeitgebervon Grund- und Hauptschullehrern Fä-cherkombinationen mit Mathematik, Mu-sik, Sport, Religion sowie zusätzliche Qua-lifikationen, die zum Schulprogramm und

-profil der jeweiligen Schule passten. Daneben wurde zunehmend die Kompe-tenz für Sprachunterricht in Englisch undz.T. Französisch in der Primarstufe erwar-tet. Ausbildungen in Deutsch als Fremd-sprache oder Mathematik bildeten gutefachliche Voraussetzungen für Grundschul-lehrer, um Stellen an öffentlichen und pri-vaten Schulen antreten zu können. Auch Zusatzqualifikationen im BereichDyskalkulie sowie Legasthenie, Sonder-schulzusatzbefähigungen und Erfahrun-gen mit schwererziehbaren und verhal-tensauffälligen Kindern und Jugendlichenspielten eine zunehmende Rolle.Auf die Noten in den Staatsexaminawurde verstärkt Wert gelegt. Bei privaten Schulträgern wurden Zusatz-qualifikationen erwartet, die dem pädago-gischen Konzept entsprachen, z.B. ein Di-plom in Montessori-Pädagogik. KirchlicheSchulträger erwarteten die Kirchenmit-gliedschaft. Von den Arbeitgebern im au-ßerschulischen Bereich wurde der fachli-che Stufenschwerpunkt Hauptschule be-vorzugt, die Fächer Mathematik und Tech-nik öffneten hier am leichtesten die Tü-ren.

Entwicklung des Arbeitsmarktes2005 im Vergleich zu 2004

Arbeitslose

davon Frauen

Stellenzugang

4.356

81%

1.214

+4,3%

80%

-6,7%

Tipps für Neueinsteiger

Initiativbewerbungen bei Schulträgernund die Bewerbungen bei ehemaligenArbeitgebern, bei denen bereits dasReferendariat abgeleistet wurde, waren2005 Erfolg versprechend.Für Absolventen und Berufs(wieder)ein-steiger wurden, wenn erforderlich, Maß-nahmen zur Eignungsfeststellung undberuflichen Kenntnisvermittlung reali-siert. Grundsätzlich waren bestimmteLeistungen der Agenturen für Arbeit,z.B. Mobilitätshilfen, für die Arbeits-marktintegration sehr sinnvoll. Gele-gentlich konnten Bewerber auch anTrainingsmaßnahmen, z.B. „Englisch fürGrundschullehrer“ teilnehmen, was imEinzelfall ihre Integrationschancen er-höhte.

Die Aufnahmefähigkeit des Teilarbeitsmarktes für Grundschullehrer ist leicht zurückgegangen.

Hier besteht bundesweit nach dem Referendariat inzwischen ein gewisser Bewerberüberhang.

Dagegen bestand für Hauptschullehrer, zumindest rechnerisch, nach wie vor ein hoher Bedarf.

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Sonderschullehrer 11

Sonderschullehrer

Arbeitsmarktlage

Für die Jahre 2003 bis 2015 erwartet dieKultusministerkonferenz (KMK) an den Son-derschulen in Deutschland einen Einstel-lungsbedarf von knapp 29.000 Lehrkräf-ten. Davon entfallen 25.000 Lehrkräfte aufdie alten und 3.800 auf die neuen Länder. Ausgehend von 2.800 eingestellten Lehr-kräften im Jahr 2002 wird laut KMK derEinstellungsbedarf bis 2009 deutlich un-ter 2.000 pro Jahr sinken. Von 2010 bis2015 wird der Einstellungsbedarf auf2.000 bis 2.400 Lehrkräfte geschätzt. Damit muss aufgrund der Entwicklung derAbsolventenzahlen in den kommenden Jah-ren bis 2009 mit einem gewissen Über-hang an Bewerbern gerechnet werden.

Arbeitsplätze außerhalb deröffentlichen Schulen Angebote lagen z.B. aus Waldorfschulenvor. Hierbei sollten neben dem ersten undzweiten Staatsexamen die Identifikation mitder Anthroposophie und die Bereitschaftzur Weiterbildung in Waldorfpädagogikvorliegen. Montessori-Schulen suchten voll ausge-bildete Lehrkräfte mit Montessori-Diplom. Auch kirchliche Schulträger waren an Son-derschullehrern interessiert, von denen dieKirchenmitgliedschaft erwartet wurde.

Erwartungen der Arbeitgeber

Im Privatschulwesen waren vor allem Mo-tivation zur Mit- und Weitergestaltung derSchulen sowie Interesse an der Mit- undWeiterentwicklung pädagogischer Kon-zeptionen gefragt.

Entwicklung des Arbeitsmarktes2005 im Vergleich zu 2004

Arbeitslose

davon Frauen

Stellenzugang

498

78%

233

+31,4%

73%

-12,1%

Die Zunahme der Arbeitslosigkeit in dieser Berufsgruppe spiegelt vor allem die sinkende

Nachfrage aus dem öffentlichen Schulwesen wider. Entsprechend ist das sinkende Stellenangebot

zu werten. Von Arbeitgebern außerhalb der öffentlichen Schulen gab es, wie schon im Vorjahr,

kaum Impulse.

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Arbeitsmarktlage

Am 30. September 2005 waren 1.006 ar-beitslose Fachschul-, Berufsschul- undWerklehrer bei den Agenturen für Arbeit

registriert. 59% der arbeitslos Gemelde-ten waren Frauen. Für diese Lehrergruppewurden im Laufe des Jahres 1.400 Stel-lenangebote unterbreitet.Lehrer mit dem zweiten Staatsexamen fürdas Berufsschulwesen hatten in der Regelkeinerlei Probleme bei der Einmündung indas öffentliche Schulwesen.

SeiteneinstiegDa nach wie vor nicht genügend regulärausgebildete Lehrer für das Lehramt an Be-rufsschulen bzw. Berufskollegs zur Verfü-gung standen, wurden insbesondere für die

Fächer Mathematik, Naturwissenschaftenund Technik (außer Bauwesen) Seitenein-steiger mit Universitätsabschluss und min-destens zweijähriger an das Diplom an-schließender Berufserfahrung gesucht.Kein Bedarf bestand an Seiteneinsteigernfür das Unterrichtsfach Sozialpädagogik.Die Nachfrage nach Seiteneinsteigern warallerdings deutlich geringer als im Vor-jahr. Die meisten Möglichkeiten des Sei-teneinstiegs gab es bei Berufsschulenund Berufskollegs. Dennoch wird auch in den kommendenJahren der Seiteneinstieg an beruflichenSchulen von Bedeutung bleiben, da die er-rechneten Zahlen der entsprechenden Lehr-amtsabsolventen den zu erwarteten Be-darf bei weitem nicht decken können.

Weitere BildungseinrichtungenBerufsbildungswerke suchten für dieErstausbildung behinderter Jugendlicherund Berufsförderungswerke für dieUmschulung behinderter ErwachsenerBerufspädagogen verschiedener Fach-richtungen. Auch Bildungsträger traten als Auf-traggeber gelegentlich auf. Sie warenan berufspädagogisch vorgebildetemPersonal interessiert. Bei den Zielgrup-pen handelte es sich überwiegend umProblemgruppen wie Langzeitarbeits-lose oder lernschwache Jugendliche. Industrie- und Handelskammern so-wie Handwerkskammern boten Be-rufsschullehrern mit verschiedenen Bil-dungshintergründen Positionen zurPlanung, Organisation und Gestaltungberuflicher Bildungsmaßnahmen inihrem Bezirk an.Auch private Fach- und Berufsfach-schulen wie Hotelfachschulen oderprivate kaufmännische Schulen tratenals potenzielle Arbeitgeber auf. Über-wiegend wurden Lehrkräfte mit techni-schen oder kaufmännischen Schwer-punkten gesucht. Gelegentlich wurden von Fachschu-len aus dem medizinischen Bereichentsprechend vorgebildete Lehrkräftegesucht.

D E R A R B E I T S M A R K T12

Fachschul- und Berufsschullehrer

Entwicklung des Arbeitsmarktes2005 im Vergleich zu 2004

Arbeitslose

davon Frauen

Stellenzugang

1.006

59%

1.400

-5,0%

61%

+19,8%

Einstellungsverfahren für Seiteneinsteiger in Nordrhein-Westfalen

Dieses Einstellungsverfahren steht exemplarisch für andere Bundesländer, in denen die Verfahren meist ähnlich ablaufen. Vorraussetzungen sind hier unter anderem:

Hochschulabschluss mit mindestens achtsemestriger Regelstudienzeit an einerUniversität, Technischen Hochschule oder Gesamthochschule (keine Fachhoch-schule), aus dem im Rahmen des Anerkennungsverfahrens zwei Unterrichtsfä-cher anerkannt werden können. Alternativ kommt ein entsprechender Hochschulabschluss in Betracht, bei demnur ein Unterrichtsfach anerkannt werden kann. In diesem Fall ist zusätzlich einemindestens vierjährige Berufspraxis nach dem Studium in Vollzeitbeschäftigungbzw. eine mindestens sechsjährige Teilzeitbeschäftigung erforderlich. Die Aner-kennung für ein zweites Unterrichtsfach kann aus dieser Berufspraxis herauserfolgen.

Weitere Einzelheiten hierzu und zum Thema „Sprint-Studium in Mangelfächern“sind online unter www.bildungsportal.nrw.de/BP/LEO/index.html zu finden.

Seit Jahren kann der Bedarf an den Berufsschulen nicht mehr durch eine entsprechende Zahl von

Absolventen des Vorbereitungsdienstes gedeckt werden. Dadurch erhielten vor allem an

Berufsschulen auch Akademiker, die ursprünglich nicht das Schulwesen im Visier hatten, die

Chance, als Seiteneinsteiger den Lehrerberuf zu ergreifen.

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Lehrer für musische Fächer

(Musik- und Kunstpädagogen)13

Lehrer für musische Fächer (Musik- und Kunstpädagogen)

Arbeitsmarktlage

Die Zahl der Arbeitslosen blieb bei derStichtagszählung Ende September 2005mit 1.507 auf dem gleichen Niveau wie imVorjahr. Für Kunsterzieher, die nicht für den Un-terricht in öffentlichen Schulen qualifiziertwaren, gab es keine Nachfrage. Musikleh-rer mussten sich in aller Regel mit Hono-rar- oder selbstständigen Tätigkeiten zu-frieden geben. Die typischen Arbeitsplätze für Musikleh-rer sind an privaten Musikschulen, kom-munalen und Kreismusikschulen und imprivaten bzw. häuslichen Rahmen. Für be-sonders hochqualifizierte Musiklehrerkommen auch Tätigkeiten an Hochschu-len in Betracht.

Es fiel die hohe Motivation der Bewerberund damit die starke Identifikation mitdem Beruf auf. Trotz der schlechten Aus-sichten versuchten viele, sich durch viele„Kleinstdeputate“, die meist auch nochan verschiedenen Orten wahrgenommenwerden mussten, eine Existenz aufzubau-en und zu sichern.

Erwartungen der Arbeitgeber

Lehrer an privaten Musikschulen soll-ten qualitäts- und zielorientiert sowiebegeisterungsfähig mit Kindern, Ju-gendlichen und Erwachsenen am In-strument arbeiten, über Flexibilität ver-fügen sowie Ausdauer und Einsatzbe-reitschaft mitbringen.

In der musikalischen Früherziehungwaren die Freude am Umgang mit Kin-dern im Kleinkindalter, Kenntnisse inNoten, Rhythmik, Tonarten, Akkordeetc., Freude am Musizieren und Orga-nisationsfähigkeit von besonderer Be-deutung.Bei den wenigen Positionen, die mit derLeitung von kommunalen Musikschu-len verbunden waren, wurden über-durchschnittlich engagierte und quali-fizierte Persönlichkeiten mit abgeschlos-sener musikpädagogischer Fachaus-bildung sowie hoher musikalischer undpädagogischer Kompetenz gesucht.

Leitungserfahrungen oder einschlägigeQualifikationen, konzeptionelle Fähigkei-ten; ausgeprägte Fähigkeiten und Erfah-rungen in der Personalführung sowieKenntnisse im modernen Kulturmanage-ment wurden vorausgesetzt.

Die seltenen Hochschullehrerposi-tionen setzten ein abgeschlossenes

Hochschulstudium, den Nachweis ho-her künstlerischer Qualifikation alsInstrumentalist und Musikpädagoge,die pädagogische Erfahrung im Hoch-schulbereich und in der Regel eine Pro-motion voraus.Die am häufigsten von den Arbeitge-bern erwarteten Instrumentalausbil-dungen bezogen sich vor allem aufGitarre, Blockflöte, Querflöte, Klavierund Saxophon.

Vergütung

Meist wurden für Berufsanfänger Hono-rarverträge angeboten in einer Größen-ordnung von 20 bis 25 € in der Stunde. Die wenigen Positionen an kommunalenMusikschulen wurden gemäß den tarifli-chen Regelungen des öffentlichen Diens-tes maximal mit der Entgeltstufe 9 vergü-tet – rund 2.000 € brutto im Monat.

Entwicklung des Arbeitsmarktes2005 im Vergleich zu 2004

Arbeitslose

davon Frauen

davon mit Uni-versitätsabschluss

Stellenzugang

1.507

72,6%

76,6%

191

-0,3%

70%

78%

-4,5%

Die hier beschriebene Arbeitsmarktlage der Lehrer für musische Fächer bezieht sich in erster Linie

auf Lehrkräfte, die nicht über Staatsexamina verfügen und deshalb überwiegend auf Tätigkeiten

außerhalb des öffentlichen Schulwesens angewiesen sind. Sie trafen auf eine extrem unausgegli-

chene Arbeitsmarktsituation.

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D E R A R B E I T S M A R K T14

Sportlehrer und Sportwissenschaftler

Arbeitsmarktlage

Der Markt für diese Gruppe blieb weitersehr schwierig. Er war gekennzeichnet vonHonorartätigkeiten und Praktika im An-schluss an das Studium. Auch Kandidatenmit vertieften Kenntnissen in BWL undSportmarketing mussten meist den Um-weg über freiberufliche Tätigkeiten ge-hen, ehe mit einer Festanstellung gerech-net werden konnte.

Erkennbare Arbeitsmöglichkeiten für dieseBerufsgruppen zeigten sich in den Berei-chen:

RehabilitationWellnessFitnessGesundheit

In Krankenhäusern, Kliniken und Reha-Einrichtungen wurden Sportlehrer für viel-fältige sporttherapeutische Aufgaben ge-sucht:

KrafttrainingWassergymnastikHerz- und Kreislaufdiagnostik Isokinetische Tests und TrainingGruppenleitung von Präventionsange-botenGesundheitstraining wie Wirbelsäulen-gymnastik, Osteoporosegymnastik

Bei den Angeboten von Fitnessstudioshandelte es sich häufig um die Kombina-tion von Vertriebsaufgaben und der sport-lichen Anleitung der Kunden. Viele dieserStellen waren mit einer freiberuflichen Tä-tigkeit verbunden. Auch bei den Fitness-studios standen Prävention und Rehabili-tation zunehmend im Vordergrund.Trainertätigkeiten in Vereinen warenzumeist verbunden mit Management- und

PR-Aufgaben. Sie erforderten spezifischeTrainerqualifikationen. Da es kaum nochFörderungsmöglichkeiten aus öffentli-chen Mitteln gab, sind diese Angebotedeutlich zurückgegangen.

Reiseveranstalter suchten für die Anima-tion der Urlaubsgäste erfahrene, motivier-te und belastbare Fitnesstrainer undSportlehrer. Die Angebote bezogen sichauf befristete Einsätze. Außer den sportli-chen Qualifikationen (z.B. Aerobic-Lizenz,Indoor Cycling, Windsurf- oder Katamaran-lizenzen etc.) waren auch Sprachkennt-nisse erforderlich.Sportmarketing-Agenturen, die Veran-stalter regionaler und überregionaler Sport-events im Bereich Werbung und Marke-ting betreuen, waren gelegentlich an Sport-lehrern und -wissenschaftlern interes-siert. Auch hier erfolgte die Tätigkeit häu-fig freiberuflich.Sportartikelhersteller boten trotz ihrerguten wirtschaftlichen Situation nur sel-ten Beschäftigungsmöglichkeiten für die-se Gruppe. Aufgaben im Vertrieb, in derKundenakquisition, für die Angebotser-stellung oder die Reklamationsbearbeitungstanden im Vordergrund. Einige großeSportartikelhersteller boten Trainee-Pro-gramme an.In bundesweit agierenden Unternehmendes Sportartikelhandels gab es gele-gentlich Einstiegsmöglichkeiten im Event-oder Projektmanagement. Einige große Fitnessketten boten berufs-erfahrenen Sportlehrern und Sportökono-men die Möglichkeit des Einstiegs imRahmen von Franchiseverträgen.

Erwartungen der Arbeitgeber

Im Bereich der ambulanten Rehabilitationwaren oft nachweisbare Zusatzqualifika-tionen, z.B. in MAT (Medizinisches Auf-bautraining) oder AOTR (Ambulanteorthopädische traumatologische Rehabili-tation) erforderlich.Für wirtschaftsnahe Tätigkeiten waren Zu-satzausbildungen in BWL und EDV sowieFremdsprachenkenntnisse unerlässlich. Für alle Einsatzfelder wurde

eine hohe Teamfähigkeit, Serviceorientierung, starke Belastbarkeit (physisch und

mental), hohe Kommunikationsfähigkeit und Zusatzprüfungen in den unterrichtetenSportfächern

erwartet.

Vergütung

Arbeitgeber des Öffentlichen Dienstesgingen meist nicht über die Entgeltstufe 9des Tarifvertrages des Öffentlichen Diens-tes (TVÖD) hinaus. Für Berufseinsteigerbedeutet dies ein Bruttogehalt von etwasmehr als 2.000 € im Monat. Für Berufsanfänger in anderen Bereichenlagen die Monatsgehälter meist zwischen1.500 und 1.900 €. Überdurchschnittlichhäufig waren in diesem Beschäftigungs-segment auch Jobs auf 400-€-Basis oderim Rahmen von so genannten Arbeitsgele-genheiten (1- bzw. 2-€-Jobs) vertreten.

Entwicklung des Arbeitsmarktes2005 im Vergleich zu 2004

Arbeitslose

davon Frauen

davon mit Univer-sitätsausbildung

Stellenzugang

1.573

38,6%

82%

347

-1,1%

36,4%

82%

+2,4%

Tipps für Neueinsteiger

Bildungsmaßnahmen mit Abschlusszum Sporttherapeuten, verbunden mitbundesweiter Mobilität, führten gele-gentlich zu einer Festanstellung. Für die Stellensuche kommen nebenden Agenturen für Arbeit viele weitereOptionen in Betracht, z.B. spezielleJobbörsen für Sportwissenschaftlerund Sportlehrer, etwa das Portalwww.sport-job.de.Ist der sportwissenschaftliche Ab-schluss mit einer Prüfung in einemzweiten unterrichtsrelevanten Fachverbunden worden, kommt unter Um-ständen auch ein Seiteneinstieg imÖffentlichen Schulwesen in Betracht.

Tipps für Berufserfahrene

Viele Sportlehrer haben sich eineselbstständige Existenz, z.B. mit einemFitnessstudio, aufgebaut. Bei Vorliegenbestimmter Voraussetzungen ist eineentsprechende Förderung über dieAgenturen für Arbeit möglich (sieheauch Seite 78).

In diesem Abschnitt werden Sportlehrer und Sportwissenschaftler betrachtet, deren Abschlüsse

(Diplom, Magister etc.) nicht auf eine Tätigkeit im Schulwesen abzielen.

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Lehrerbedarf im Schuldienst 15

Lehrerbedarf im Schuldienst

Die zuständigen Ministerien bieten Ihnen in Merkblättern, Broschüren und im Internet Prognosen zum Lehrerbedarf, Informationen zu Einstellungen von Lehrern und Lehrerinnen, Hinweise zum Einstellungsverfahren oder konkrete Stellenausschreibungen in Ihrem Bundesland.

Adressen und Hinweise auf Internetseiten Ihres zuständigen Ministeriums finden Sie in der folgenden Tabelle:

Bundesland/Adresse Internetadresse

Baden-WürttembergMinisterium für Kultus, Jugendund Sport Baden-WürttembergPostfach 10 34 42, 70029 StuttgartTel.: 07 11/2 79-0Fax: 07 11/2 79-28 10

www.km-bw.de k Informationen für Lehrer/innenoder www.lehrereinstellung-bw.de

BayernBayerisches Staatsministeriumfür Unterricht und KultusSalvatorstraße 2, 80327 MünchenTel.: 0 89/21 86-0Fax: 0 89/21 86-28 00

www.stmuk.bayern.de k Publikationen k Publikationendes Bayerischen Staatsministe-riums für Unterricht und Kultus

BerlinSenatsverwaltung für Bildung,Jugend und SportBeuthstraße 6-8, 10117 Berlin-Mitte Tel.: 0 30/90 26-7

www.sensjs.berlin.de k Schule k Informationen fürLehreroderk Einstellungen an BerlinerSchulen

BrandenburgMinisterium für Bildung, Jugendund Sport Postfach 900 161, 14437 PotsdamTel.: 03 31/8 66-0Fax: 03 31/8 66-35 95

www.mbjs.brandenburg.de k Hinweis zu Lehrereinstellungenoderwww.schulaemter.branden-burg.de

BremenSenator für Bildung undWissenschaft Rembertiring 8-12, 28195 BremenTel.: 04 21/3 61-1 32 22Fax: 04 21/3 61-41 76

www.bildung.bremen.de k Aktuelles k Stellenausschrei-bung

HamburgBehörde für Bildung und SportPostfach 761 048, 22060 HamburgTel.: 0 40/4 28 63-0Fax: 0 40/4 28 63-34 96

http://fhh.hamburg.de k Behörden k Bildung und Sportk Service k Bewerbungen

HessenHessisches KultusministeriumLuisenplatz 10, 65185 WiesbadenTel.: 06 11/3 68-0Fax: 06 11/3 68-20 96

www.hessisches-kultus-ministerium.de k Lehrer/innen

Mecklenburg-VorpommernMinisterium für Bildung, Wissen-schaft und Kultur Mecklenburg-VorpommernWerderstraße 124, 19055 SchwerinTel.: 03 85/5 88-0Fax: 03 85/5 88-70 82

www.kultus-mv.de k Schulen und Erwachsenen-bildung k Lehrer, Schulleiter,Schulämter k Beschäftigungs-verhältnisse

Bundesland/Adresse Internetadresse

NiedersachsenNiedersächsischesKultusministerium Schiffgraben 12, 30159 Hannover Tel.: 05 11/1 20-0Fax: 05 11/1 20-74 50

www.mk.niedersachsen.de k Themen k Lehrkräfte kEinstellungen oderk Übernahme aus anderenBundesländern

Nordrhein-WestfalenMinisterium für Schule undWeiterbildung des LandesNordrhein-Westfalen 40190 Düsseldorf Tel.: 02 11/58 67-40Fax: 02 11/58 67-32 20

www.bildungsportal.nrw.de k Schule k Lehrer werden

Rheinland-PfalzMinisterium für Bildung,Frauen und JugendWallstraße 3, 55122 Mainz Tel.: 0 61 31/16-0Fax: 0 61 31/16-28 78

www.mbfj.rlp.de k Bildung k Schuldienst undLehrerberuf oderk Stellen

SaarlandMinisterium für Bildung, Kulturund Wissenschaft des SaarlandesPostfach 10 24 52, 66024 Saarbrücken Tel.: 06 81/5 01-74 04Fax: 06 81/5 01-75 00

www.bildung.saarland.de k Bildungsserver k Lehrer-stellenmarkt

SachsenSächsisches Staatsministeriumfür KultusPostfach 10 09 10, 01079 DresdenTel.: 03 51/5 64-0Fax: 03 51/5 64-28 86

www.sachsen-macht-schule.de k Informationen, Publikationenk Personal k Stellenausschrei-bungen

Sachsen-AnhaltKultusministerium des Landes Sachsen-AnhaltTurmschanzenstraße 32, 39114 MagdeburgTel.: 03 91/56 73 71-0

www.sachsen-anhalt.de k Landesjournal k Bildung undWissenschaft k Schulsystem kLehrer/-bildung

Schleswig-HolsteinMinisterium für Bildung undFrauen Brunswiker Straße 16-22, 24105 KielTel.: 04 31/ 9 88-58 07Fax: 04 31/ 9 88-58 15

http://landesregierung.schleswig-holstein.de k Ministerien k Bildung undFrauen k Aktuelles k Bewer-berlotse – Der Weg in den Schul-dienst

ThüringenThüringer KultusministeriumWerner-Seelenbinder-Straße 7,99096 ErfurtTel.: 03 61/3 79-00Fax: 03 61/3 79-46 90

www.thueringen.de/de/tkm k Schule k Lehrer

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Deutsche Auslandsschulen –weltweit

Wenn Sie für ein paar Jahre an einer Deut-schen Auslandsschule oder an einer an-deren schulischen Einrichtung im Auslandunterrichten möchten, bietet die Zentral-stelle für das Auslandsschulwesen (ZfA)des Bundesverwaltungsamtes verschiede-ne Vermittlungsprogramme – weltweit. Sie können entweder als

Auslandsdienstlehrkraft (aus dem in-nerdeutschen Schuldienst beurlaubteLehrkraft), Bundesprogrammlehrkraft (noch nichtim innerdeutschen Schuldienst tätigeLehrkraft oder aus dem innerdeutschenSchuldienst beurlaubte Lehrkraft) oder Ortskraft (von den Schulen nach Lan-desrecht angestellte Lehrkraft)

vermittelt werden.

Welche Voraussetzungen im Einzelnengefordert sind, in welchen Ländern Ein-satzmöglichkeiten bestehen, an wen SieIhre Bewerbung richten müssen und wiedas Auswahlverfahren und die Vermitt-lung geregelt ist, erfahren Sie von der ZfA(Adresse siehe „Weitere Informationen“).

EU-Programme für die berufliche Weiterbildung

Möglichkeiten der beruflichen Qualifizie-rung und Weiterbildung im Ausland bietenzum Beispiel die Europa-Programme:

Comenius – Fortbildung für Beschäf-tigte der Schulbildung

Leonardo da Vinci – Fortbildung fürBeschäftigte der beruflichen Bildung

Grundtvig – Fortbildung für Beschäf-tigte der Erwachsenenbildung

das EU-Studienbesuchsprogrammfür Fachleute der Berufsbildung (EUS)

D E R A R B E I T S M A R K T16

Als Lehrer ins Ausland

Riskieren Sie einen Blick über die Grenzen. Ein Auslandsaufenthalt ist in jedem Fall eine berufliche

und persönliche Bereicherung. Ob Sie eine berufliche Tätigkeit anstreben, sich weiterbilden wollen

oder als Austauschlehrer, Auslandsdienst- oder Programmlehrkraft ins europäische oder außereu-

ropäische Ausland gehen möchten – Möglichkeiten gibt es viele.

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Informationen zu Teilnahmebedingungen,Programmzielen und -verlauf, Finanzie-rung sowie zu weiteren Programmen undFortbildungsmöglichkeiten im Ausland –auch außerhalb Europas – finden Sie

beim Pädagogischen Austauschdienst(www.kmk.org/pad/home.htm) oder bei der Internationalen Weiterbil-dung und Entwicklung gGmbH(www.inwent.org).

(Siehe auch „Weitere Informationen“)

Europaservice derBundesagentur für Arbeit

Der Europaservice der Bundesagentur fürArbeit (ES-BA) bündelt alle europabezoge-nen Dienstleistungen der Bundesagentur ineinem Netzwerk von 15 regionalen Zen-tren. Unter www.europaserviceba.de werdenInformationsmaterialien und Basisinforma-tionen über 30 europäische Arbeits- und

Bildungsmärkte bereitgestellt. Erste An-laufstelle für Fragen rund um das Thema„Arbeiten und Lernen im Ausland“ ist dieEuropa-Hotline der Bundesagentur für Ar-beit. Das Hotline-Team beantwortet Fra-gen, versendet Informationsmaterial odervermittelt für eine weitergehende Bera-tung den Kontakt zu einem persönlichenAnsprechpartner in einem der 15 regiona-len Europaservice-Zentren. Über die Berater/innen des Europaser-vice erhalten Sie aktuelle Informationenüber Stellenangebote, Einstellungs-, undArbeitsbedingungen, die Anerkennung vonBerufsabschlüssen, Niederlassungsforma-litäten, Lebensbedingungen und Kontakt-adressen. Der Europaservice arbeitet eng mit demeuropäischen EURES-Netzwerk (EURopeanEmployment Service) zusammen, ein Ko-operations- und der Informationsverbundder europäischen Arbeitsverwaltungen. Auf der EURES-Webseite www.europa.eu.int/eures finden Sie Informationen zuLebens- und Arbeitsbedingungen in derEU sowie aktuelle Stellenangebote ausden Stellenvermittlungssystemen der euro-päischen Arbeitsverwaltungen.

Als Fremdsprachenassistent/inan Schulen im Ausland

Deutsche Studierende, insbesondereangehende Fremdsprachenlehrer, könnenfür einen Zeitraum von 7 bis 10 Monaten –je nach Zielland – am Fremdsprachenas-sistentenaustausch teilnehmen. Die Fremd-sprachenassistenten werden an Schulen– i.d.R. im Sekundarbereich – eingesetztund assistieren ca. 12 Stunden wöchent-lich im Deutschunterricht.Sie gewinnen dabei einen Einblick in dasausländische Erziehungswesen, vertiefendie eigenen Sprachkenntnisse und för-dern als Muttersprachler den Unterrichtder deutschen Sprache und Landeskundefür die Schüler im Zielland.Weitere Informationen erhalten Sie beider zuständigen Bezirksregierung/Mittel-behörde, beim zuständigen Kultusminis-terium bzw. der zuständigen Senatsver-waltung oder beim PädagogischenAustauschdienst unter www.kmk.org/pad/fsa.htm bzw. per Telefon unter 02 28/5 01-2 26.

Als Lehrer ins Ausland 17

www.wege-ins-ausland.de

Weitere Informationen ...

Zentralstelle für Arbeitsvermittlung– ZAVFachbereich Internationaler Arbeits-marktVillemombler Straße 76, 53123 BonnTel.: 01 80/1 00 30 60 (4,6 Cent/Minute).E-Mail: [email protected] oder www.europaserviceba.de

BundesverwaltungsamtZentralstelle für das Auslandsschul-wesen – ZfABarbarastraße 1, 50728 KölnTel.: 0 18 88 3 58-0 oder 02 21/7 58-0Fax: 0 18 88 3 58-28 23 oder 02 21/7 58-28 23E-Mail: [email protected] www.auslandsschulwesen.de

InWEnt – Internationale Weiterbil-dung und Entwicklung gGmbHTulpenfeld 5, 53113 BonnTel.: 02 28/24 34-5, Fax: 02 28/24 34-7 66E-Mail: [email protected],www.inwent.org

Sekretariat der Kultusministerkon-ferenz Pädagogischer Austausch-dienst (PAD)Lennéstraße 6, 53113 BonnE-Mail: [email protected]/pad/home.htm

Nationale Agentur Bildung fürEuropa beim Bundesinstitut fürBerufsbildung (NA beim BIBB)Robert-Schuman-Platz 3, 53175 BonnTel.: 02 28/1 07-16 08Fax: 02 28/1 07-29 64E-Mail: [email protected], www.na-bibb.de

Deutsch-Amerikanisches InstitutTübingenKarlstraße 3, 72072 TübingenTel.: 0 70 71/7 95 26-0Fax: 0 70 71/7 95 26-26E-Mail: [email protected]

Deutsch-Französisches Jugendwerk(DFJW)Molkenmarkt 1, 10179 BerlinTel.: 0 30/28 87 57-0Fax: 0 30/28 87 57-88www.dfjw.org

Botschaft von JapanHiroshimastraße 6, 10785 BerlinTel.: 0 30/2 10 94-0Fax: 0 30/2 10 94-2 22E-Mail: [email protected]

Robert-Bosch-Stiftung GmbHPostfach 100628, 70005 StuttgartTel.: 07 11/4 60 84-0Fax: 07 11/4 60 84-10 94E-Mail: [email protected]

Verband Deutscher Lehrer imAusland e.V.Kreiswaldstraße 21, 64668 RimbachTel.: 0 62 53/85-1 46Fax: 0 62 53/87-2 45E-Mail: [email protected], www.vdlia.de

über derzeit laufende Austausch-und/oder Entsendungsprogramme er-halten Sie u.a. bei folgenden Stellen:

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E18

Beschäftigungsalternativen inder freien Wirtschaft

Da im Wesentlichen die Übertragbarkeitder im Studium erworbenen Qualifikatio-nen auf die jeweilige Berufspraxis überdie Einstellung Arbeit suchender Lehrerentscheidet, haben Lehrer berufsbezoge-ner Fächer, Berufsschul- oder Handelsleh-rer und Lehrer mit entsprechenden Zu-satz- und Schlüsselqualifikationen diebesten Eingliederungschancen. So bestehen zum Beispiel für Fremdspra-chenlehrer gute Einsatzmöglichkeiten inexportorientierten Firmen und in Weiter-bildungsabteilungen; Lehrer der Naturwis-senschaften und Mathematik können sichbesonders in den Bereichen Datenverar-beitung und Programmierung behaupten,und für Sportlehrer besteht die Möglich-keit, in die Freizeitwirtschaft oder die Ge-sundheitsbranche zu wechseln.

Schwieriger ist es, für Grund-, Haupt- undRealschullehrer, Lehrer musischer undkünstlerischer Fächer sowie Lehrer geis-tes- und sozialwissenschaftlicher FächerBeschäftigungsfelder außerhalb des Schul-dienstes zu finden. Ihre fachwissenschaft-lichen Kenntnisse entsprechen nichtdenen von Absolventen vergleichbarerFachstudiengänge und sind wenig berufs-bezogen. Für diese Personengruppen eignen sicheher Arbeitsbereiche wie Vertrieb, Marke-ting und Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltungund Organisation. Diese Bereiche setzenweniger Fachkenntnisse als vielmehr brei-tes Wissen und kommunikative Fähigkei-ten voraus.

Leitende Tätigkeiten

Lehrer können auch für Führungspositio-nen in Betrieben geeignet sein, vor allemdann, wenn sie sich entsprechend weiter-bilden. Auch bezüglich ihrer Methoden- und So-zialkompetenz, insbesondere der Kommu-nikationsfähigkeit, bringen gerade Lehrergute Voraussetzungen mit, um mit Kauf-leuten und Ingenieuren konkurrieren zukönnen. Auch durch die zunehmende Bedeutungdes Dienstleistungssektors, insbesonderein den höher qualifizierten Tätigkeiten wieOrganisation und Management, Betreu-ung und Beratung werden mehr und mehrpädagogisch-didaktische Kenntnisse nach-gefragt, die vor allem von Lehrern er-bracht werden können.

Einstiegsangebote derWirtschaft

Um den Weg in die Wirtschaft zu finden,müssen Lehramtsabsolventen bereit sein,sich fehlendes Fachwissen zum Beispiel inWeiterbildungsmaßnahmen anzueignen. Außerdem bieten Wirtschaftsbetriebe ver-schiedene Einstiegsmöglichkeiten fürfachfremde Arbeitssuchende an, die imFolgenden beschrieben werden. In derPraxis werden diese Formen häufig nichtgenau unterschieden und jeder Betriebpflegt ein anderes Vorgehen. GezieltesNachfragen beim Unternehmen, um wel-che Form und Struktur des Einstiegs essich genau handelt, hilft, Unklarheiten zubeseitigen.

Training-on-the-jobDie Chance besteht hauptsächlich für Leh-rer, die über einen Abschluss in wirt-schaftsnahen Studienfächern wie etwaWirtschaftswissenschaften, Mathematikoder Fremdsprachen verfügen oder dieunternehmensbezogene Fachrichtungenstudiert haben (z.B. ein Germanist, derbei einer Zeitung ein Volontariat absolvie-ren möchte). Das Prinzip dieser Einarbeitungsform be-steht im Learning-by-doing. Dabei wirdder Lernende idealerweise von erfahre-nen Mitarbeitern betreut. Beim Training-on-the-job handelt es sich um ein metho-disches Einweisen und Einarbeiten, meistauf ein bestimmtes Arbeitsgebiet be-schränkt. Theoretisches Wissen eignen sich die„On-Job-Lernenden“ unter anderem durchSelbststudium oder durch den Besuchvon inner- und außerbetrieblichen Semi-naren, Workshops oder sonstigen Stu-dienangeboten an, die ihnen begleitendzur Ausbildung angeboten werden.

Trainee-ProgrammeTrainee-Programme zeichnen sich durchJobrotation (das Durchlaufen mehrererAusbildungsstationen) sowie durch be-gleitende Off-job-Schulung (die Teilnah-me an Seminaren und Kursen) aus. Siesind als berufs- und unternehmensspezifi-sche Startprogramme bei akademischenBerufsanfängern, insbesondere den Wirt-schaftswissenschaftlern, sehr gefragt. Die Programme bieten den Teilnehmerndie Gelegenheit, sich einen allgemeinenÜberblick über die verschiedenen Tätig-

Lehramtsabsolventen müssen nicht unbedingt an einer Schule arbeiten. Auch in der freien Wirt-

schaft können sie ihren Platz finden.

Wege in außerschulische Berufsfelder

Weiterbildungsbereich Seite 20

IT-Branche, MultimediaSeite 36

FunktionalerKommunikationsbereichSeite 30

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keitsbereiche innerhalb eines Unterneh-mens zu verschaffen, und helfen heraus-zufinden, wo die persönlichen Interessenund Stärken am besten zum Einsatz kom-men. Da die Vergabe der begehrten Trainee-Pro-gramm-Plätze vorwiegend über strengeRekrutierungsmaßnahmen geregelt wird,besitzen Lehrer oft nur eine Chance,wenn sie einschlägige Erfahrungen undzahlreiche Zusatzqualifikationen vorwei-sen (weitere Informationen siehe Seite64ff).

Betriebsinterne UmschulungenWeitere Einstiegsmöglichkeiten eröffnendie betriebsinternen Umschulungsmaß-nahmen, wie sie von größeren Firmen an-geboten werden. Sie sind eng mit demTraining-on-the-job und dem Prinzip desLearning-by-doing verbunden, unterschei-den sich aber dadurch, dass sie Lehrernicht einarbeiten, sondern für einen aus-bildungsfremden Beruf umschulen. Ein gro-ßer Teil der Umschulungszeit wird in insti-tutionalisierten Fachkursen verbracht. Da viele Unternehmen solche Maßnah-men zwar durchführen, aber meist nur we-nige der Umschüler in ihren eigenen Be-trieb übernehmen, werden schon wäh-rend der praxisorientierten AusbildungKontakte zu potenziellen Arbeitgeberngeknüpft. Die Kurse, die im Durchschnittsechs bis zwölf Monate dauern, setzeneinen festen Arbeits- oder Praktikanten-vertrag mit einer Firma voraus.

Bildungsangebote der Bildungs-werke der WirtschaftÄhnlich wie die firmeninternen Umschu-lungen zielen diese auf eine Verbesserungder Vermittlungschancen von Lehrern indie Wirtschaft ab und schulen diese haupt-sächlich in den Bereichen Betriebswirt-

schaft, Management, Verwaltung, EDVund Personalwesen.Diese Bildungsangebote werden meist alsganzjährige Vollzeitmaßnahmen angebo-ten, beinhalten längerfristige betriebsprak-tische Zeiten und setzen gewisse Vor-kenntnisse, Abschlüsse und teilweiseauch einen Eignungstest voraus.

Praktikum, Werkstudenten- oderFerienjobAm leichtesten gelingt der Einstieg in dieWirtschaft bereits während des Studiums.Hier bieten sich Praktika, die Arbeit alsWerkstudent oder Ferienjobs an. Studen-ten haben dabei die Möglichkeit, einenBetrieb kennen zu lernen, persönlicheKontakte zu knüpfen und zusätzlicheSchlüsselqualifikationen zu erwerben. DieFirmen wiederum lernen die Personenund ihre Qualifikationen kennen und kön-nen bei Bedarf auf bereits bekannte Be-werber zurückgreifen. Näheres zum The-ma Praktikum siehe Seite 64ff.

Nichtbetriebliche Fort- undWeiterbildung

Ebenfalls möglich ist eine außerbetriebli-che Weiterbildung. Hier steht die berufli-che Fortbildung stärker im Vordergrund alsdie Umschulung auf neue Berufsfelder.

Allgemeine Informationsveranstal-tungenHochschulen, Vereine der Universitätenoder die Agenturen für Arbeit bieten oft-mals Informationsveranstaltungen an. InVortrags-Veranstaltungen referieren bei-spielsweise ehemalige Lehrerinnen undLehrer, die den Sprung in die Wirtschaftgeschafft haben, über Einsatzmöglichkei-ten und Qualifikationen in Betrieben. InWorkshops können sich Absolventen undStudenten über Bewerbungsmodalitäten

informieren und lernen, wie man sich aufVorstellungsgespräche vorbereitet.

FernstudienlehrgängeEine besondere Art der Weiterbildungsind die Fernstudienlehrgänge. Im Gegen-satz zu einer Vollzeitmaßnahme gibt dieWeiterbildung durch ein Fernstudium denTeilnehmern flexiblere Möglichkeiten,entweder in anderen Jobs tätig zu bleibenoder als registrierte Arbeitslose demArbeitsmarkt anderweitig zur Verfügung zustehen. Wegen der konzeptionellen Pra-xisferne muss jedoch geprüft werden, in-wieweit ein solches Fernstudium über-haupt auf eine alternative Tätigkeit in derWirtschaft vorbereitet, da viele Unterneh-men gerade bei Lehrern mangelnde Pra-xiserfahrungen beklagen. Näheres zum The-ma E-Learning und Fernunterricht sieheSeite 68.

Aufbau- und ZusatzstudiengängeNeben den genannten Wegen in außer-schulische Berufsfelder existieren aberauch an vielen Hochschulen Aufbau- undZusatzstudiengänge für Lehramtsabsol-venten. Darin können sich angehendeLehrer bereits vor dem zweiten Staats-examen zusätzliche Kenntnisse aneignen,die ihnen neue Beschäftigungsbereicheeröffnen. Informieren Sie sich über KURSNET – demNetzwerk für berufliche Aus- und Wei-terbildung über weitere Angebote (sieheSeite 70ff).

Wege in außerschulische

Berufsfelder19

Freizeitwirtschaft Seite 46

Sozialer und nichtärztli-cher GesundheitsbereichSeite 50

Kaufmännisch-verwaltender Bereich Seite 42

Finanzierung

Bei Fragen zu finanziellen Fördermög-lichkeiten einer beruflichen Weiterbil-dung wenden Sie sich an Ihre Agenturfür Arbeit. Siehe hierzu auch Seite 78.

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E20

Der Weiterbildungsbereich gilt für Lehramtsabsolventen und -absolventinnen

aufgrund ihrer Vorbildung im pädagogisch-didaktischen Bereich gemeinhin als

eine der klassischen alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten. Aus diesem

Grund wird im Folgenden auf die Entwicklungen und Tätigkeitsfelder in diesem

Bereich etwas ausführlicher eingegangen.

Weiterbildungsbereich

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Weiterbildungsbereich 21

Weiterbildung – ein weiterBegriff

BegriffsdefinitionNach der Definition des Deutschen Bil-dungsrates ist Weiterbildung die „Fortset-zung oder Wiederaufnahme organisiertenLernens nach Abschluss einer unter-schiedlich ausgedehnten ersten Ausbil-dungsphase... Das Ende der ersten Bil-dungsphase und damit der Beginn mögli-cher Weiterbildung ist in der Regel durchden Eintritt in die volle Erwerbstätigkeitgekennzeichnet... Das kurzfristige Anler-nen oder Einarbeiten am Arbeitsplatz ge-hört nicht in den Rahmen der Weiterbil-dung.“ Dieser Weiterbildungsbegriff liegt auch demBerichtssystem Weiterbildung, einer imAuftrag des Bundesministeriums für Bil-dung und Forschung durchgeführten re-präsentativen Erhebung der Weiterbil-dungssituation in Deutschland1), zugrun-de. In regelmäßigen Abständen werdendamit seit 1979 aktuelle Daten über dieWeiterbildungsbeteiligung der Bevölke-rung erfasst (siehe hierzu „Weiterbildungist gefragt“).

Allgemeine und berufliche Weiter-bildungGenerell differenziert man zwischen allge-meiner und beruflicher Weiterbildung, diesich in erster Linie im Themenangebotund den Weiterbildungsträgern unterschei-den. Während die allgemeine Weiterbil-dung hauptsächlich die Vermittlung vonWissen und Fertigkeiten aus Bereichenwie etwa Gesellschaft, Politik, Sprachenund Gesundheitswesen umfasst, zielt dieberufliche Weiterbildung darauf ab, die be-ruflichen Kenntnisse und Fertigkeiten zuerhalten, zu erweitern und der techni-schen Entwicklung anzupassen oder einenberuflichen Aufstieg zu ermöglichen.Träger der allgemeinen Weiterbildung sindhauptsächlich Volkshochschulen, privateInstitute und kirchliche Verbände, wäh-rend bei der beruflichen Weiterbildung pri-vate Bildungsanbieter, die Weiterbildungs-abteilungen der Unternehmen, die Gewerk-schaften und Kammern dominieren.

Lebenslanges LernenDer Übergang zur Wissensgesellschaft,die Globalisierung, die unsichere Wirt-schaftslage, neue Technologien insbeson-dere im Bereich der Informations- undKommunikationstechniken erfordern eine

Lernkultur, die über die traditionellenKonzepte und Einrichtungen zur Weiterbil-dung hinaus geht. Nur mit lebenslangemLernen können die steigenden Anforde-rungen der Zukunft bewältigt werden. DieSchaffung eines „europäischen Raumesdes lebenslangen Lernens“ hat sich dieEuropäische Kommission zum Ziel ge-setzt. Dabei geht sie von einer weit ge-fassten Definition aus, „in der lebenslan-ges Lernen nicht allein aus wirtschaftli-cher Perspektive oder unter dem Aspektder Erwachsenenbildung gesehen wird. Le-benslanges Lernen impliziere eine Lern-phase vom Vorschulalter bis ins Rentenal-ter und es solle das gesamte Spektrumvom formalen über das nichtformale biszum informellen Lernen umfassen.“ AlsZiele des Lernens werden zum Beispielgenannt: „Förderung aktiver und demokra-tischer Bürger, persönliche Entfaltung,soziale Eingliederung sowie Beschäfti-gungsaspekte“.2)

1) Hrsg. Bundesministerium für Bildung und For-

schung, Berichtssystem Weiterbildung IX, Bonn

2004

2) Mitteilung der Kommission, Einen europäischen

Raum für lebenslanges Lernen schaffen, Brüssel,

November 2001

Beteiligung an informeller beruflicher Weiterbildung im Bundesgebiet bei ausgewähltenGruppen von Erwerbstätigen, 1994 – 2000

Erwerbstätige insgesamt

Geschlecht

Männer

Frauen

Berufsbildung

Keine Berufsausbildung

Lehre/Berufsfachschule

Meister, andere Fachschule

Hochschule

Berufsstatusgruppe

Arbeiter

Angestellte

Beamte

Selbstständige

1994 1997 2000

52

Teilnahmequoten in %

72 67

55 75 69

646848

26 42 38

44 68 63

63 83 76

77 88 82

33 57 50

59 77 71

73 85 82

61 81 77

Quelle: Berichtssystem Weiterbildung VIII, Hrsg. Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bonn 2001

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E22

Weiterbildung ist gefragt

Weiterbildung geschieht heute in vielfälti-gen Formen und geht weit über die „klas-sische“ Form der Weiterbildung in Lehr-gängen oder Kursen hinaus. So haben lautBerichtssystem Weiterbildung im Jahr2000 zwei Drittel der Erwerbstätigen aninformeller beruflicher Weiterbildungteilgenommen. Hierzu zählen zum Beispielder Besuch von Fachmessen und Kongres-sen, das Lesen von Fachbüchern und Fach-zeitschriften, selbstgesteuertes Lernenmit Hilfe von Medien, betriebliche Maß-nahmen der Lernförderung am Arbeits-platz, Selbstlernen durch Beobachten undAusprobieren. An einer organisierten Formder Weiterbildung in Lehrgängen undKursen haben nach dieser Untersuchung43 Prozent der 19- bis 64-jährigen befrag-ten Personen teilgenommen. Obwohl die Teilnahmequote sowohl beider formalisierten als auch bei der infor-mellen Weiterbildung im Jahr 2000 nachJahren kontinuierlichen Anstiegs erstmalswieder zurückgegangen ist, gehen Exper-ten aufgrund der langfristigen Entwick-lung davon aus, dass die Weiterbildungein „wachsender Bereich“ ist. Steigende

Teilnahme an beruflicher Weiterbildung in Form von Lehrgängen/Kursen, 1994 – 2000

bei ausgewählten Gruppen von Erwerbstätigen

Männer

Frauen

nach Berufsstatusgruppe

Arbeiter

Angestellte

Beamte

Selbstständige

1994 1997 2000Teilnahmequoten in %

35 43 42

374131

22 28 24

38 47 46

49 60 60

34 40 43

Quelle: Berichtssystem Weiterbildung VIII, Hrsg. Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bonn 2001

bei Erwerbstätigen und Nichterwerbstätigen

Erwerbstätige

Nichterwerbstätige

33 42 40

9128

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Weiterbildungsbereich 23

Anforderungen an die Arbeitnehmer, dieBeschäftigungskrise mit hoher Arbeitslo-sigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit sowiedie Globalisierung der Märkte sind Grün-de für die hohe Bedeutung beruflicherWeiterbildung, ebenso wie die fortschrei-tende Modernisierung vor allem der Infor-mations- und Kommunikationsmedienund die zunehmende Kundenorientierunginfolge wachsenden Wettbewerbsdrucks.Viele Unternehmen sind dadurch gezwun-gen, die Arbeit in Fertigung und Verwal-tung neu zu organisieren, was von den Be-schäftigten eine ständige Anpassung anneue Qualifikationsanforderungen verlangt. Fragt man zum Beispiel die Betriebe nachden Gründen für ihre Weiterbildungsakti-vitäten, wird am häufigsten die Verände-rung der Produktionsweise bzw. der Dienst-leistungserbringung aufgrund von neuenProdukten oder Abläufen genannt (sieheAbbildung)3).

Neben arbeitsplatzspezifischem Fachwis-sen werden von den Arbeitnehmern mehrund mehr fachübergreifende Qualifikatio-nen erwartet, die gegenüber dem fachli-chen Know-how nicht so schnell veraltenund immer stärker an Bedeutung gewin-

nen. Hierunter fallen insbesondere die Kom-munikations-, Kooperations- und Teamfä-higkeit, analytisches, abstraktes und ver-netztes Denken, Kreativität, Lernfähigkeitund Planungskompetenz.

Durch die gestiegenen Anforderungen andie Weiterbildung verändert sich auch ihreGestaltung. Das alleinige Anbieten undDurchführen von Standardlösungen undKatalogseminaren genügt heute in derRegel nicht mehr den Ansprüchen derArbeitnehmer und der Unternehmen. Viel-mehr muss sich das Weiterbildungsange-bot an den Bedürfnissen der einzelnenUnternehmen orientieren und zugleich diePotenziale der Mitarbeiter besser er-schließen. Das heißt, dass sich Weiter-bildner mehr und mehr zu Prozessbeglei-tern entwickeln und in den Betrieben alsBerater für Personalentwicklungsmaßnah-men in die Planung der Unternehmens-entwicklung einbezogen werden.

3) Arnd Kölling, Der Bedarf an qualifizierten Fach-

kräften und Probleme bei der Stellenbesetzung,

BeitrAB 264, Institut für Arbeitsmarkt- und Be-

rufsforschung (IAB), Nürnberg 2003

Gründe für betriebliche Weiterbildungsaktivitäten

Quelle: IAB-Betriebspanel 2000, aus: BeitrAB 264

47,4

40,6

35,2

25,3

23,0

15,6

10,4

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50

Anteil der Betriebe mit Weiterbildung

Neue Produkte erfordern zusätzliche Qualifikation

Neue Prozesse erfordern zusätzliche Qualifikation

Als Leistungsanreiz für Mitarbeiter

Neue Organisationsstrukturen erfordern zusätzliche Qualifikationen

Derzeitige Ausbildung reicht nicht aus

Spezielle Qualifikationen nicht am Arbeitsmarkt erhältlich

Sonstige Gründe für Weiterbildung

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E24

Wie eine Erhebung des Instituts der deut-schen Wirtschaft Köln in Zusammenarbeitmit dem Kuratorium der Deutschen Wirt-schaft für Berufsbildung bei 1087 Unter-nehmen zu ihren Weiterbildungsaktivitätenim Jahr 2001 ergab, stehen zwar immernoch die Unterweisungs- und Schulungs-maßnahmen am Arbeitsplatz durch Kolle-gen oder Vorgesetzte im Vordergrund,aber neben diesen „klassischen“ Formendes Lernens und Arbeitens haben „neue“Formen an Bedeutung gewonnen. Dies giltvor allem für Unterweisungs- und Schu-lungsmaßnahmen durch Trainer im Betrieb(Coaching), den systematischen Wechseldes Arbeitsplatzes (Jobrotation), dieDurchführung arbeitsplatznaher Work-shops oder auch für Qualitätszirkel, Lern-stattgruppen oder Lerninseln.4) Die Wei-terbildung durch externe und interneLehrveranstaltungen stehen zwar in derRangfolge der Weiterbildungsaktivitätenerst an vierter bzw. fünfter Stelle, ihre Be-deutung hat aber in den neunziger Jahrenzugenommen (siehe auch Tabelle).

4) iw-trends 30. Jahrgang, Heft 1/2003, Reinhold

Weiß, Betriebliche Weiterbildung 2001 – Ergeb-

nisse einer IW-Erhebung

Auch in den Themenfeldern ergeben sichaufschlussreiche Verschiebungen, wie dieUntersuchung des Instituts der deut-schen Wirtschaft Köln zeigt. Während dieInformations- und Kommunikationstech-nik im Vergleich zur letzten Erhebung imJahr 1998 erstmals weniger gefragt war,haben die fachübergreifenden Themen, wiezum Beispiel Fremdsprachenseminareoder Seminare zum Verhaltens- und Per-sönlichkeitstraining, einen Zuwachs er-fahren (siehe auch Tabelle).

Formen der betrieblichen Weiterbildung

Anteile der weiterbildungsaktiven Unternehmen in Prozent

1992 1995 1998 2001

Lernen in der Arbeitssituation 92,2 91,4 95,7 92,9

Informationsveranstaltungen 75,2 75,8 95,1 91,8

Lernen mit Medien 84,0 87,0 95,5 86,9

Externe Lehrveranstaltungen 59,9 58,8 88,5 84,3

Interne Lehrveranstaltungen 55,9 57,6 79,0 75,6

Umschulungsmaßnahmen 8,5 6,4 19,3 12,7

Insgesamt 97,2 97,6 99,7 97,1

Mehrfachnennungen möglich

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln, aus: iw-trends 1/2003

Themenspektrum der Weiterbildung

Themen in Prozent des gesamten Stundenvolumens

Themenfelder 1992 1995 1998 2001

Kaufmännische Themen 29,5 29,0 30,7 29,8

Gewerbliche, naturwissenschaftlich-

technische, gestalterische Themen 36,2 37,8 32,6 33,8

Informations- und

Kommunikationstechniken 18,9 19,2 23,6 20,9

Fachübergreifende Themen 15,4 14,0 13,1 15,5

Summe 100,0 100,0 100,0 100,0

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft, Köln, aus: iw-trends 1/2003

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Weiterbildungsbereich 25

Tätigkeitsfelder

Die Verlagerung der Weiterbildungs-schwerpunkte vom fachlichen hin zum in-terdisziplinären Wissen bietet gerade Ar-beit suchenden Geisteswissenschaftlernund Lehrern Chancen, auf diesem Gebiettätig zu werden. Da die fachwissenschaft-liche Fortbildung eher den Fachleuten undPraktikern mit entsprechenden Betriebs-erfahrungen vorbehalten ist, können sichvor allem Lehrer geisteswissenschaftlicherFächer den Themen Kommunikationstrai-ning und der Weiterentwicklung sozialerKompetenzen widmen. Gerade Seminare zu interdisziplinärenThemen, wie etwa Persönlichkeitsentwick-lung, Mitarbeiterführung, Geist-/Körper-Fitness oder Arbeitstechniken, setzen keinspezifisches Studium voraus und könnenbei entsprechender, auch nachträglich er-worbener, Qualifikation von Lehrern gelei-tet werden.

In anderen Bereichen wie etwa der Fremd-sprachenlehre, im Kommunikationstrai-ning oder im dispositiven Bereich der Wei-terbildung lässt sich der Einstieg für Lehr-amtsabsolventen allerdings nur realisie-ren, wenn sie über die jeweils spezifi-schen Qualifikationen verfügen: Fremdspra-chenlehrer etwa benötigen neben einersoliden Ausbildung im Fremdsprachenbe-reich internationale Fachkenntnisse undWissen über Erscheinungsformen der All-tagskommunikation. Und als Kommunika-tionstrainer können in der Regel nur Leh-rerinnen und Lehrer tätig werden, dieüber ein breites linguistisches Grundla-genwissen in Bereichen der Kommunika-tionstheorie, der Rhetorik und der Sozial-psychologie verfügen. Insbesondere imdispositiven Bereich wirken sich oft unzu-reichende Kenntnisse betriebswirtschaft-licher Abläufe und Prozesse als Hinde-rungsgrund für die Einstellung aus. Hiermüssen die Bewerber das fehlende Grund-wissen selbst in geeigneten Fort- und Wei-terbildungsmaßnahmen erwerben.

FremdsprachenlehreFremdsprachenkenntnisse spielen ange-sichts der weltweiten ökonomischen undpolitischen Verflechtungen im Berufsle-ben nach wie vor eine große Rolle. Dieserkennt man einerseits an der internatio-nalen Ausrichtung vieler Unternehmen,die Englisch zur Firmensprache deklarie-ren, und andererseits an der Tatsache,dass bei Personalrekrutierungen Sprach-kenntnisse und Auslandsaufenthalte im-mer mehr an Bedeutung gewinnen. Im Hin-blick auf eine Öffnung der osteuropäi-schen Märkte und der fortschreitenden

europäischen Integration ist auch weiter-hin mit einer Zunahme des Gebrauchs vonFremdsprachen zu rechnen.

Da für die erfolgreiche Pflege von interna-tionalen Wirtschaftskontakten allein dieBeherrschung der entsprechenden Fremd-sprache (in der Regel Englisch) nicht aus-reicht, hat sich der klassische Fremdspra-chenkurs mehr und mehr zu einem inter-kulturellen Kommunikationstraining ent-wickelt. Dabei kommt es nicht nur auf dasErlernen der Sprache und ihrer Gramma-tik an, sondern die Teilnehmer werdenauch für die Kultur des fremden Landes unddie Mentalität der dortigen Geschäfts-partner sensibilisiert.

Um Missverständnisse in interkulturellenKontaktsituationen zu vermeiden, ist eshilfreich, einige Aspekte und Verhaltens-

weisen zu kennen, in denen sich kommu-nikatives Handeln von Kultur zu Kultur un-terscheidet. Zu den Aufgaben von Fremd-sprachentrainern gehört es daher, die Un-terscheidungskriterien zu ermitteln, zu sys-tematisieren und für interkulturelle Trai-nings didaktisch aufzubereiten. Mit denKursteilnehmern wird dann gemeinsam einKriterienraster ausgearbeitet, das den Teil-nehmern in realen Interaktionssituatio-nen eine Unterstützung bei der Wahrneh-mung und Interpretation kulturell beding-ter Unterschiede bietet. Durch solche Schulungsmaßnahmen, dieparallel zur allgemeinen Sprachausbildungveranstaltet werden, können sich Angestell-te die nötigen Fähigkeiten aneignen, umbei internationalen Geschäftskontaktendie personalen, situativen und kulturellenElemente komplexer Situationen schnellerzu erkennen und richtig zu interpretieren.

Kenntnisse der Ge-sprächskultur im Ausland

Berufliche Qualifikationen: Globales Denken ist Trumpf

So viel Prozent der befragten Unternehmen halten folgende Qualifikationenin diesen Berufen für wichtig oder sehr wichtig

54 75 49 37

37 53 38 21

34 52 32 19

34 36 41 24

30 54 20 16

29 56 16 15

27 45 21 16

27 33 31 17

26 43 22 14

27 37 27 18

Englischkenntnisse

Toleranz und Anpassungs-bereitschaft gegenüberanderen Kulturen

Fähigkeit, sich in anderehineinzuversetzen

Kenntnisse internationalertechnischer Standardsund Normen

Kenntnisse ausländischerMärkte

Kenntnisse internationalerGeschäftspraktiken

Denken in internatio-nalen/globalen Bezügen

Fähigkeit, in interkultu-rellen Teams zu arbeiten

Bereitschaft zumAuslandseinsatz

Insgesamtkaufmännische

Berufegewerblich-tech-nische Berufe

IT-Berufe

Mehrfachnennungen möglich;

Quelle: IW-Umfrage bei 775 Betrieben mit insgesamt 1,6 Millionen Beschäftigten,Institut der deutschen Wirtschaft, Köln, aus: iwd 5/2001

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E26

Da in der Wirtschaft die Sprachen oft fach-spezifisch angewendet werden, müssensich die Bildungsanbieter entsprechenddarauf einstellen. So werden Spezialkursein Englisch oder anderen Sprachen, zumBeispiel für den Devisenhandel, für Ent-wicklungsingenieure, für Verhandlungen mitder Automobilindustrie, für Informations-technik usw. konzipiert und durchgeführt.

Kommunikationstraining Die durch den Strukturwandel ausgelös-ten Veränderungen im Wirtschaftslebenbringen es mit sich, dass im Berufslebender Kommunikation eine wachsende Be-deutung eingeräumt wird, sie sogar viel-fach zur Hauptbeschäftigung des Arbeits-tages wird. Gerade bei Managern machendie kommunikativen Aktivitäten (Organi-sieren, Problemlösen, Planen, Koordinie-ren, Delegieren und Entscheiden) den über-wiegenden Teil der Arbeitszeit aus. Durch den verschärften Wettbewerbs-druck infolge der Globalisierung der Märk-te erhält auch das kundenorientierte Den-ken und Handeln eine neue Bedeutung,weil die Art und Weise, wie ein Verkäuferdem Kunden entgegentritt, ebenso wich-tig für die Kaufentscheidung ist wie dieQualität des Produktes selbst.

Seit Jahren lässt sich beobachten, dassgerade im produzierenden Gewerbe diereinen ausführenden Arbeiten mehr undmehr in Billiglohnländer verlagert oderdurch die Automation verdrängt werdenund somit aus unserer Gesellschaft ver-schwinden. Im Steigen begriffen ist dage-gen der Anteil höher qualifizierter Tätig-keiten (siehe Grafik). Dabei wird die Fä-higkeit zur Mitarbeiterführung, zum Aus-tausch von Mitteilungen, Gedanken undGefühlen, sowie in Gruppen soziale undzielgerichtete Beziehungen zu unterhal-ten, für das Arbeiten in Teams in Unter-nehmen immer wichtiger.

Erfolgreiche Mitarbeiterführung bedeutetin erster Linie wirksame Gesprächsfüh-rung. Auch ist die kommunikative Hand-lungskompetenz der Mitarbeiter zu erwei-tern und zu optimieren. Kommunikations-trainings sind deshalb auf allen Ebenenerforderlich und werden im Rahmen derFort- und Weiterbildungen angeboten.

Eine Verbesserung der Kommunikations-fähigkeit erreicht man durch die Analyseder Formen des kommunikativen Handelns.Der zu vermittelnde Lehrstoff der Fortbil-dungsseminare zum Kommunikationstrai-

ning sollte daher die Analyse von Verhal-ten und die Beschreibung von Verhaltens-formen, die eigenes und fremdes Handelnerst erfassbar machen, beinhalten unddie Umsetzung dieser Fähigkeiten in diekonkreten Alltagssituationen zum Zielhaben. Der Einbeziehung der nonverbalenKommunikation (Mimik, Gestik, Stellungzum Gesprächsteilnehmer, Kleidungskon-zepte) wird dabei ebenso eine wichtigeBedeutung beigemessen. Die Teilnehmerwerden damit in der Lage sein, die Hand-lungsziele des Gesprächspartners ange-messen zu beurteilen und ihr eigenesHandeln entsprechend zu kontrollieren.

Dispositiver BereichDer dispositive Aufgabenbereich, der dieVor- und Nachbereitungen von Weiterbil-dungsmaßnahmen umfasst, und somit daserfolgreiche Durchführen und Gelingenerst ermöglicht, beinhaltet eine ganzeReihe unterschiedlicher Aufgaben. Hierzuzählen hauptsächlich die Bedarfsermitt-lung, die Weiterbildungsberatung, die Kon-zeption und Organisation von Bildungs-maßnahmen, die Kalkulation und die Ge-staltung des Weiterbildungsprogramms,die Kundenwerbung, die Inhaltsoptimie-rung und das Bildungscontrolling.

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Weiterbildungsbereich 27

Bedarfsermittlung bedeutet, sich überBildungsdefizite in einer Firma oder Abtei-lung zu informieren (reaktiv), deren Be-sonderheiten und Fortbildungsbedarf zuerkennen und Weiterbildungsthemen vor-zuschlagen (proaktiv). Dazu müssen dieMitarbeiter den Kontakt zu ihren Kundengut pflegen, um über Entwicklungen undProzesse in den Betrieben stets informiertzu sein. Unter Umständen nehmen siedabei auch an betriebsinternen Sitzungenteil oder klären vor Ort am Arbeitsplatzmit der Zielgruppe die bestehenden Pro-bleme. Zudem erfordert die Arbeit einesorgfältige Recherche der Fachliteratur undFachpresse sowie die Beobachtung desWeiterbildungsmarktes, um immer die ak-tuellen Trends, die für die Unternehmenrelevant sein könnten, zu kennen. Darü-ber hinaus müssen die Kontakte zu beste-henden Trainern gepflegt und neue aufge-baut werden.

Die Weiterbildungsberatung hat die Auf-gabe, Teilnehmer und Betriebe über aktu-elle Weiterbildungsangebote und -trägerund deren Qualität zu informieren. Insbe-sondere soll geklärt werden, welche Maß-nahmen sich für die Teilnehmer am bes-ten eignen und inwieweit auf die individu-ellen Belange eingegangen werden muss.

Die Konzeption und Organisation der Bil-dungsmaßnahme umfasst die inhaltlicheund methodisch-didaktische Planung undUmsetzung von Bildungsangeboten und isteng mit der Bedarfsermittlung verbunden,

da nur das in die Praxis umgesetzt wird,was zuvor als Bedarf ermittelt wurde. Dadie Weiterbildung verschiedene Zielgrup-pen anspricht, müssen die Lehrangebotehierbei unter dem Aspekt der didakti-schen Reduktion den jeweiligen pädagogi-schen Ansprüchen der Erwachsenen an-gepasst werden.

Wer für die Kalkulation zuständig ist, er-rechnet Kosten wie Referentenhonorare,Hotelkosten, Druckkosten für die Arbeits-unterlagen und ermittelt die indirektenKosten (Gehälter der Mitarbeiter, Raum-miete, etc.). Ferner müssen geeignete Do-zenten ausgewählt, bewertet und beauf-tragt werden.

In der Gestaltung des Weiterbildungs-programms und der Kundenwerbung wer-den Kundeninformations- und Werbemate-rialien konzipiert. Die Programmbroschüre– oder auch die Präsentation im Internet– verkörpert das Image, das Konzept, dieQualität, das Angebot, die Leistungskraftund den Service des Bildungsanbieters,weist auf Neuerungen der Angebotspalet-te hin und trägt wesentlich dazu bei, dassBetriebe und neue Kunden sich für die an-gebotenen Kurse interessieren und sichfür diese entscheiden. Um jedoch auf dasBildungsangebot aufmerksam zu machen,werden die Broschüren nicht nur den be-stehenden Firmenkunden präsentiert, son-dern es werden noch zusätzliche Werbemaß-nahmen konzipiert, wie etwa Zeitschriften-und Zeitungsanzeigen oder Plakate.

Die Inhaltsoptimierung und das Bil-dungscontrolling befasst sich mit derErfolgsmessung von Fortbildungsmaßnah-men – etwa anhand von Seminarbegleit-bögen und persönlichen Gesprächen. Die-se Erhebungen dienen als Grundlage zurVerbesserung der Kursinhalte und habenso auf die Konzeption und Durchführungzukünftiger Weiterbildungsmaßnahmen ent-scheidenden Einfluss.

Ein weiteres Tätigkeitsfeld liegt im Be-reich des Coaching. Beispielsweise beider Umstrukturierung von Arbeitsprozes-sen begleiten und betreuen so genannteCoaches die Führungskräfte oder Ange-stellten der jeweiligen Firma, analysierenund bewerten die Arbeit, beraten und unter-stützen bei der Entwicklung von Lösungen.

Aufgrund des integralen Stellenwerts derFort- und Weiterbildung in der Wirtschaftkönnen Weiterbildungsspezialisten auchbei der Erarbeitung langfristiger Perso-nalentwicklungskonzepte als Beraterherangezogen werden. Unter Personal-entwicklung versteht man alle Maßnah-men zur Qualifizierung von Mitarbeiternfür die erfolgreiche Bewältigung ihrer Auf-gaben. In diesem Bestreben planen, reali-sieren, evaluieren und aktualisieren Per-sonalentwickler mit Hilfe von Expertender Bildungseinrichtungen gezielte Lern-und Entwicklungsprozesse für Firmenan-gehörige.

Erwerbstätige nach unterschiedlichen Anforderungsprofilen der Tätigkeiten

Höher qualifizierteTätigkeiten

MittelqualifizierteTätigkeiten

Einfache Tätigkeiten

41%

44%

16%

Führungsaufgaben, Organisation und Management,qualifizierte Forschung und Entwicklung, Betreuung,Beratung, Lehren u.Ä.

Fachtätigkeiten in der Produktion, Maschinen einrichten u.Ä.,Reparieren, Fachverkäufer/Facheinkäufer, Sachbearbeiter,Assistententätigkeit in Forschung und Entwicklung,nicht-akademische Betreuung u.a.

Hilfstätigkeiten i. d. Produktion, Reinigung, Bewirtung, Lager-haltung, Transport, einfache Bürotätigkeiten, Verkaufshilfen u.Ä.

Gesamtdeutschland ohne Auszubildende

35%

46%

20%

1995 2010

IAB Werkstattbericht Nr. 5/2001, S. 9Quelle: IAB/Prognos-Projektion 1998(IAB-Projekt 1/4-436A); Weiding/Hofer/Wolff (1999)

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E28

Betriebspädagogen/-pädagoginnen sindfür die Planung, Organisation und Durch-führung von Maßnahmen in den Berei-chen der betrieblichen Aus- und Weiterbil-dung zuständig. In großen Industrieunter-nehmen, bei Behörden oder auch bei Wei-terbildungsträgern erarbeiten sie zusam-men mit dem Management und auf derBasis einer von ihnen erstellten betriebli-chen Bildungsbedarfsanalyse Pläne zurNachwuchsauswahl, -förderung und -be-treuung. Ihre pädagogischen Aufgaben be-stehen im Wesentlichen in der Schulungder Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, ins-besondere der Auszubildenden, aber auchdes Managements.Darüber hinaus beraten Betriebspädago-gen und Betriebspädagoginnen Kollegenund Kolleginnen in allen Fragen der Aus-und Weiterbildung, empfehlen und koordi-nieren den Besuch von Bildungsmaßnah-men, helfen aber auch bei Konflikten bzw.Problemen. Zudem pflegen sie intensiveKontakte mit Berufsschule, Industrie- undHandelskammern oder Handwerkskam-mern, gegebenenfalls auch mit der Agen-tur für Arbeit, dem Betriebsrat oder denzuständigen Gewerkschaften.

Erwachsenenbildner/innen unterrich-ten Erwachsene in Bildungseinrichtungenallgemeiner Art wie Volkshochschulenoder verbandlichen oder gemeindlichenBildungsstätten haupt- oder nebenberuf-lich, häufig am Abend. Neben der Unter-richtstätigkeit arbeiten sie an der Weiter-entwicklung der pädagogischen Ziele undMethoden in der Erwachsenenbildung.

Leiter/innen für betriebliche Aus- undWeiterbildung sind zuständig für die Lei-tung des Gesamtaufgabenbereiches derberuflichen Bildung im Unternehmen. Sieplanen, organisieren und überwachen denbetrieblichen Teil der Berufsausbildung bzw.Umschulung in anerkannten Ausbildungs-berufen. Zu ihren Aufgaben gehört dabeiauch die verantwortliche Leitung der Per-sonalentwicklung. Sie befassen sich bei-spielsweise mit der Planung, Organisationund Durchführung von Personalentwick-lungsmaßnahmen wie gezielte Weiterqua-lifizierung und Fortbildung der Mitarbei-ter/innen auf der Grundlage von Bil-dungsbedarfsanalysen. Schließlich sindsie auch für das Bildungscontrolling zu-ständig, um eine angemessene Kosten-Nutzen-Relation der Ausbildungs- undSchulungsmaßnahmen im Unternehmenzu gewährleisten. Ein Teil ihrer Tätigkeitbesteht in der Kontaktpflege mit Bildungs-einrichtungen, Berufsschulen, Kammern,Agenturen für Arbeit usw.

Im folgenden Abschnitt werden verschiedene in Frage kommende Berufsalternativen für Lehramts-

absolventinnen und -absolventen in diesem Berufsfeld näher betrachtet.

Beispiele für Berufe im Weiterbildungsbereich

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Weiterbildungsbereich 29

Personalentwickler/innen sind in denBereichen Organisationsentwicklung, Fort-bildung und Qualifizierung tätig. Sie erar-beiten Konzepte der Personalentwick-lung, formulieren Grundsätze und Leitli-nien in Bereichen wie Führung, Zusam-menarbeit, Information und Kommunika-tion. Sie untersuchen Personalbestände,ermitteln den Personalbedarf, erarbeitenKompetenzprofile und erheben den Wei-terbildungsbedarf. Mitarbeitergespräche,betriebliche Berufsausbildung, Weiterbil-dung und Mitarbeitermotivation gehörendabei ebenso zu ihren Themengebietenwie Budgetplanung, Personalbeurteilung,Einstellungsverfahren, Arbeitszeitgestal-tung und Leistungsanreize. Je nach spe-ziellem Aufgabengebiet konzipieren sieauch selbst Trainingsmaßnahmen undführen diese durch. Sie arbeiten in großenBetrieben der Industrie, des Handels undim Öffentlichen Dienst sowie bei Firmenfür Unternehmensberatung, Personal-und Managementberatung oder -training.

Trainer/innen im Call Center (Supervi-sor) sind zuständig für die Ausbildung derMitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Sie füh-ren die Ausbildung von neuen Mitarbei-tern und Mitarbeiterinnen durch, die kei-nen IHK-Abschluss als Call Center-Agent/in haben oder noch über wenig Er-fahrung verfügen. Durch Telefon-Coa-ching fördern sie das Gesprächs-verhal-ten der Call-Center-Kollegen, indem siesie in professioneller Dialogführung schu-len und konstruktive Feedback-Gesprä-che führen. Trainer/innen und Mitarbei-ter/innen bearbeiten dabei gemeinsamindividuelle Stärken, erkennen und ent-wickeln Verbesserungspotenziale. Call-Center-Mitarbeiter/innen sollen dadurchmotiviert werden, am Telefon sowohl kun-denfreundlich zu agieren als auch Ver-kaufs- und Beratungsgespräche zu füh-ren. Eine weitere Aufgabe von Trainernund Trainerinnen ist es, die Coaching-Er-gebnisse zu dokumentieren und die jewei-ligen Qualitätsinstrumente zu optimieren.Viele Call-Center finden sich zum Beispielin Branchen wie Telekommunikation/On-line-Dienste, Finanzdienstleistung/Versi-cherung, Handel, Energieversorgung undMarkenartikelindustrie.

Sprachenlehrer/innen unterrichtenFremdsprachen. Zum Teil beherrschen siemehrere Sprachen einer Sprachfamilie,zum Beispiel Französisch, Spanisch undItalienisch oder bestimmte slawischebzw. außereuropäische Sprachen. BeimSprachunterricht gehen sie meist auchauf Literatur und Landeskunde des ent-sprechenden Landes ein. Je nach Ziel-gruppe – zum Beispiel angehende Über-setzer/innen bzw. Dolmetscher/innen –unterrichten sie mit unterschiedlichenSchwerpunkten, etwa spezielle Überset-zungstechniken, Sprachfertigkeit oderGrammatik. Textauswertung und Sprach-analyse gehört meist ebenfalls zum fort-geschrittenen Sprachunterricht. Zu ihrenAufgaben gehört auch die Ausarbeitungund Durchführung von Prüfungen.

Weitere Informationen zu den einzelnen

Berufen finden Sie auch im BERUFENET,

der Datenbank für Ausbildungs- und Tätig-

keitsbeschreibungen (siehe Seite 88/89).

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E30

Wir leben in einer Zeit, in der technologischer Fortschritt und innovative Prozesse mit zuneh-

mender Geschwindigkeit strukturelle Veränderungen in nahezu allen Bereichen der Wirt-

schaft, aber auch in fast allen Gruppen der Gesellschaft bewirken. Parallel dazu steigt die

Nachfrage nach Informationen stetig an. Zeitungen, Rundfunkanstalten, Agenturen für Nach-

richten und Öffentlichkeitsarbeit sowie auch eigene PR-Abteilungen in den Unternehmen sind

darauf spezialisiert, die Menschen, ihre potenziellen Kunden, mit Nachrichten über aktuelle

Ereignisse und neueste Trends zu versorgen.

Funktionaler Kommunikationsbereich

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Funktionaler

Kommunikationsbereich31

Der im Folgenden beschriebene funktio-nale Kommunikationsbereich umfasst dieMedien, die Public Relations und das Do-kumentations- und Verlagswesen.Wissenschaftliches Arbeiten, umfassendeAllgemeinbildung, ausgeprägte kommuni-kative Fähigkeiten, Darstellungsvermö-gen in Wort und Schrift sind einige zentra-le Qualifikationen für eine Tätigkeit in die-sen Bereichen – Qualifikationen, die ins-besondere auch von Lehramtsabsolven-ten und -absolventinnen erwartet werden.Deshalb können sich für Lehrer insbeson-dere im Bereich Information und Kommu-nikation interessante Tätigkeitsfelder bie-ten, soweit entsprechende zusätzlicheKenntnisse und Erfahrungen erworbenwerden bzw. vorliegen.

Medienbereich Journalismus

In erster Linie sind Journalisten als Redak-teure, Korrespondenten oder Reporter tä-tig, sie können aber ebenso bei Rundfunk-anstalten als Moderatoren und Nachrich-tensprecher eingesetzt werden oder dieFunktion eines Pressesprechers, Reden-schreibers oder PR-Beraters überneh-men. Die klassischen Aufgaben von Jour-nalisten bestehen im Recherchieren undAuswerten von Informationen und Daten-material sowie im Schreiben und Gestal-ten von Text-, Ton- und/oder Bildbeiträ-gen. Weitere Aufgaben sind die des Bild-redakteurs und Layouters, die für die Ge-staltung der Seiten einer Zeitung/Zeit-schrift verantwortlich sind.

Weil die Auswahl und entsprechende Auf-bereitung der Informationen zum Teil ho-he Sachkenntnis erfordert, spezialisierensich die meisten Redakteure auf be-stimmte Themengebiete. Je nach Studien-bzw. Interessensschwerpunkten kommenRessorts in Betracht wie zum BeispielPolitik, Wirtschaft, Kultur, Sport, Technik,Lokales oder Musik. Die zentralen Aufga-ben sind die Unterrichtung der Öffentlich-keit über aktuelle Ereignisse, die Organi-sation des Meinungsaustausches zwi-schen den gesellschaftlichen Gruppen unddie Kommentierung öffentlichen Gesche-hens.

Während Reporter meist unterwegs sind,um vor Ort von aktuellen Ereignissen zuberichten, versorgen Korrespondenten imAuftrag von Nachrichtenagenturen sowieFernseh- und Hörfunkanstalten die heimi-schen Redaktionen mit Beiträgen überdas Geschehen in einem bestimmten Ge-biet oder Land. Sie brauchen neben einer

journalistischen Ausbildung sehr guteFremdsprachenkenntnisse und Erfahrun-gen mit Live-Gesprächen. In jedem Fall – obReporter oder Korrespondent – kommt esdarauf an, zügig zu recherchieren undwenn nötig auch ohne Manuskript und un-ter Stressbedingungen druckreif formulie-ren zu können.

Der klassische Einstieg in den Journalis-mus erfolgt nach wie vor über das Volon-tariat bei einer Zeitung oder Zeitschriftbzw. bei Hörfunk- oder Fernsehanstalten,das heißt über ein befristetes Anstel-lungsverhältnis mit dem Zweck der Aus-bildung zum Redakteur. Oft wird ein abge-schlossenes Hochschulstudium vorausge-setzt, mindestens aber journalistischeErfahrung. Viele Studenten schaffen sichgute Einstiegschancen, indem sie bereitswährend des Studiums als freie Mitar-beiter oder als Praktikanten zum Beispielfür eine Lokalredaktion tätig sind. Berufs-anfänger ohne journalistische Erfahrunghaben in dem begehrten Berufsfeld kaumeine Chance, einen Volontariatsplatz zuerhalten.

Als Einstiegs-Alternative kommt eine Aus-bildung an einer Journalistenschule in Be-tracht, oder die akademische Varianteeines Aufbau- oder Ergänzungsstudien-gangs, in dem journalistisches Grundwis-sen vermittelt wird, zum Teil auch berufs-begleitend. Auch hier wird in der Regelvor Aufnahme des Studiums der Nach-weis über eine freie Mitarbeit, eine Hospi-tation oder ein Praktikum bei einer Zei-tung, Zeitschrift, Rundfunkanstalt oder ei-nem anderen geeigneten Medienunter-nehmen verlangt. Wenn Sie dies planen,sollten Sie sich bei den Journalisten-schulen und Hochschulen über Anforde-rungen und Studieninhalte informieren,da hier erhebliche Unterschiede bestehen(siehe auch Seite 33). Zusätzlich zu die-sen Möglichkeiten bieten private Bil-dungsinstitute für Akademiker Weiterbil-dungsmaßnahmen an.

Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt fürAbsolventen von Ergänzungsstudiengän-gen hängen stark davon ab, ob sie ihreZukunft bei Tageszeitungen, Fachzeit-schriften oder den audiovisuellen Mediensehen. Interessenten sollten berücksich-tigen, dass bei vielen Tageszeitungen einVolontariat zusätzlich abgeleistet werdenmuss. Bei Fachzeitschriften besteht dage-gen eher die Chance, nach Abschluss desAufbaustudiums direkt als Redakteur ein-gestellt zu werden.

Medienbereich PublicRelations/Öffentlichkeitsarbeit

Im Bereich Public Relations (PR) sind Pro-fis gefragt, die Strategien für die gezielteInformation der Öffentlichkeit und denDialog mit den jeweiligen Bezugsgruppenentwickeln. Die PR soll zum Beispiel beipotenziellen Kunden Vertrauen und Ver-ständnis für das Handeln von Unterneh-men schaffen, ein Image und eine Identi-tät aufbauen sowie die Akzeptanz und denBekanntheitsgrad sichern. Im Gegensatzzum Journalismus kommt es bei PR nichtauf Objektivität und kritische Distanz an,vielmehr wird diese Art von „Auftrags-kommunikation“ offen als Interessenver-tretung verstanden.

Einige Tätigkeitsfelder von PR-Fachleuten werden im Folgendennäher beschrieben:

Die Presse- und Medienarbeit gehört zuden klassischen Bereichen der Öffentlich-keitsarbeit. Als Zulieferer von Journalistenversorgen PR-Berater/-Fachleute diesemit Kurzinfos, um auf ein Thema, zumBeispiel ein bestimmtes „Highlight“ im Un-ternehmen, aufmerksam zu machen, odersie geben Pressemitteilungen und Repor-tagen heraus und stellen sie großen Ta-geszeitungen und Fachzeitschriften zumAbdruck zur Verfügung. Auch Rundfunk-und Fernsehanstalten werden in PR-Maßnahmen einbezogen und bekommenbeispielsweise von PR-Agenturen fertigproduzierte Programmbeiträge. Um Jour-nalisten zu informieren, organisieren PR-Abteilungen und -Agenturen darüber hin-aus Pressekonferenzen, Redaktionsbesu-che und Journalistenreisen.

Da für die Akzeptanz von PR-Informatio-nen die mediengerechte Aufmachung, derNachrichtenwert und die Aktualität ent-scheidend sind, liegt in der Erstellungvon Print- und Online-Publikationen einweiteres Aufgabenfeld. So geben Firmenzu bestimmten Anlässen Festschriftenund Geschäftsberichte heraus, veröffent-lichen Kundenzeitschriften, präsentierensich auf einer eigenen Homepage, ver-schicken per E-Mail Newsletter usw. DenÖffentlichkeitsabteilungen obliegt es hier-bei, diese Publikationen zu konzipieren,für Texte, Bilder und Layout zu sorgen,Produktionstermine zu koordinieren, Da-ten zu pflegen und zu aktualisieren.

Die Durchführung von Veranstaltun-gen und Aktionen gehört ebenfalls zum

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E32

Bereich Public Relations. Durch die aktiveBeteiligung des Publikums an Verlosun-gen, Wettbewerben und Sportveranstal-tungen können PR-Botschaften erfolg-reich an bestimmte Zielgruppen herange-tragen werden. Als Beispiel seien Laufver-anstaltungen genannt, die von bekanntenUnternehmen durchgeführt werden unddarauf abzielen, das Firmenimage aufzubes-sern oder den Namen einer Firma mit be-stimmten positiven Erlebnissen zu verbin-den. Auch Messen, Konferenzen, Semina-re, Workshops, ein „Tag der offenen Tür“oder kulturelle Events erweitern das Re-pertoire, wobei mit der Organisation auchspezielle Agenturen beauftragt werdenkönnen.

Für die Identifikation mit dem eigenen Un-ternehmen und die Motivation der Ange-stellten spielt die Mitarbeiterkommuni-kation eine Schlüsselrolle. Die PR-Fach-leute informieren im Auftrag der Firmen-leitung zum Beispiel über die aktuelle Un-ternehmenspolitik, indem sie die Mittelder internen Kommunikation (Mitarbeiter-zeitung, Intranet, schwarzes Brett usw.)einsetzen.

Sponsoring ist ebenfalls ein geeignetesInstrument, um den Bekanntheitsgradeines Unternehmens zu erhöhen. Die Per-sonen, Institutionen und Vereine, die mitGeld- und Sachmitteln unterstützt wer-den, erwähnen und präsentieren im Ge-genzug den Sponsor entsprechend. DieVerhandlungen mit den jeweiligen Verei-nen führen die PR-Fachleute, und sie be-gleiten das Sponsoring während der Ver-tragsdauer auch mit Presse- und Medien-arbeit.

Für Lehramtsabsolventen, die über Fach-kompetenz, methodisches Grundwissen,schriftliches und mündliches Ausdrucks-vermögen, Organisationstalent und großeAllgemeinbildung verfügen, bietet dieÖffentlichkeitsarbeit interessante Be-schäftigungsalternativen. Detaillierte Bran-chen- und Produktkenntnisse sowie Kennt-nisse in den Bereichen Recht, Unterneh-

mensplanung, Vertrieb oder Marketingsind ebenso von Vorteil wie Fremdspra-chenkenntnisse. Man kann sich über eine journalistischeAusbildung für diese Tätigkeit qualifizie-ren (siehe Medienbereich Journalismus)oder als Seiteneinsteiger über ein Prakti-kum in einer PR-Agentur oder -Abteilung.Es besteht jedoch auch die Möglichkeit,eine Weiterbildung zum PR-Berater oderPR-Assistenten zu absolvieren.

Technische Dokumentation

Was an Konsum- und Investitionsgüternhergestellt wird und in die Hände derKunden gelangt, bedarf meist einer detail-lierten Produktbeschreibung, um denrichtigen Umgang mit dem, was die Ent-wicklungs- und Konstruktionsabteilungenverlässt, sicherzustellen. Das Spektrumreicht dabei vom Beipackzettel für einenBrötchenröster bis hin zu mehreren prallgefüllten Ordnern für die Wartung einesVerkehrsflugzeuges. Hier eröffnet sich dasweite Tätigkeitsfeld der technischen Do-kumentation, der Domäne von Techni-schen Redakteuren, Autoren oder auchLektoren.

Ihre Aufgabe ist es, einen kompliziertentechnischen Sachverhalt in übersichtli-cher und logisch strukturierter Form all-gemein verständlich wiederzugeben, damitAufbau, Funktion und Handhabung einesGerätes für den Anwender so klar wie mög-lich werden.

Sie arbeiten dabei zum einen eng mit In-genieuren und Designern zusammen, zumanderen mit Grafikern, Fotografen, Layou-tern, Setzern, Druckern sowie Überset-zern. Was den Text betrifft, so kann essich sowohl um betriebsexterne Doku-mentationen handeln, wie Softwarehand-bücher oder Werbeschriften, als auch fürden betriebsinternen Gebrauch zum Bei-spiel um Arbeits- oder Schulungsunter-lagen. Immer kommt es darauf an, dassdie Dokumentation zielgruppengerechtaufbereitet ist.

Absolventen eines geistes-, natur- odersozialwissenschaftlichen bzw. publizisti-schen Studiengangs mit ausgeprägtemtechnischen Verständnis sowie sehr gu-ten didaktischen und rhetorischen Fähig-keiten haben die Möglichkeit, sich miteiner Weiterbildung für die Technische Do-kumentation zu qualifizieren, zum Teilauch im Rahmen eines Zusatz- oder Auf-baustudiums. Quereinsteiger können inDokumentationsabteilungen unterschied-licher Industriebereiche tätig werden odersich als Dienstleister für Technische Do-kumentation selbstständig machen.

Tätigkeiten in Verlagen und imBuchhandel

Zum herstellenden Buchhandel gehörendie Verlage, die sich in Publikums-, Kultur-,Special-Interest- sowie Fach- und Wissen-schaftsverlage unterteilen lassen. Der ver-breitende Buchhandel umfasst unter an-derem Sortiments-, Versand-, Zwischen-buchhandel und Antiquariat.

Beschäftigungsfelder bieten sich für Lehr-amtsabsolventen zum Beispiel in den Auf-gabenbereichen von Verlagskaufleutenoder Lektoren. Während der Einstieg inden kaufmännischen Bereich vor allemüber eine Umschulungsmaßnahme zumVerlagskaufmann oder eine Weiterbildungzum Management-Assistenten im Buch-handel führt, erfolgt der Einstieg insLektorat – ähnlich wie im journalistischenBereich – meist über ein Praktikum oderVolontariat. Auch ein Aufbaustudiengangwie Buchwissenschaft bietet sich alsEinstieg an. Vor allem in Lexikon- und Schulbuchverla-gen, für die sich Lehramtsabsolventen be-sonders eignen dürften, ist zudem derUmgang mit Multimedia-Anwendungenzum Beispiel für die Entwicklung vonLernsoftware selbstverständlich. Wennman als Lehrer eine Tätigkeit im Schul-buchbereich anstrebt, kann es von Vorteilsein, das Referendariat abgeschlossenund einige Jahre unterrichtet zu haben.

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Funktionaler

Kommunikationsbereich33

Journalisten/Journalistinnen erarbei-ten und vermitteln Informationen, Mei-nungen und Unterhaltung mittels Wort,Bild, Ton oder in Kombination dieser Dar-stellungsmittel. Ihre Hauptaufgabe be-steht darin, Informationen zu sammeln, zuprüfen, auszuwählen und für Printproduk-te, Hörfunk, Fernsehen oder Online-Me-dien aufzubereiten. Informationsquellen sindNachrichtenagenturen, Pressekonferen-zen, Informanten, Datenbanken, Archiveoder die eigene Wahrnehmung. Aus derFülle von möglichen Themen wählenJournalisten und Journalistinnen die aktu-ellsten und für das jeweilige Publikum be-deutendsten aus und bearbeiten sie dannmediengerecht. Sie sind vor allem inFachressorts tätig. Dazu gehören Innen-politik, Außenpolitik, Wirtschaft, Sport,Kultur, z.T. auch Wissenschaft, Medien,Technik und Bildung. Sie arbeiten fest angestellt oder als freieMitarbeiter im Bereich Printmedien für Ta-geszeitungen, Wochen- oder Sonntagszei-tungen, für Anzeigenblätter, Magazineund aktuelle Verlagsproduktionen. Bei Hör-funk und Fernsehen in öffentlich-recht-licher oder privatrechtlicher Trägerschaftsind Journalisten und Journalistinnen tä-tig, bei Online- und Offline-Medien, beiNachrichten- und PR-Agenturen sowie beiPressediensten. Ihr Arbeitsplatz ist in derRedaktion, im Studio und vor Ort, d.h.überall da, wo es Interessantes und Ak-tuelles zu berichten gibt.

Online-Redakteure/-Redakteurinnen be-reiten Texte für Internet- und Online-Diens-te auf, erstellen eigene oder redigierenfremde Beiträge, beispielsweise bei Nach-richtendiensten. Sie spüren neue Themenauf, bereiten sie für das Internet auf undwirken bei der Seitengestaltung mit.Für ihre Arbeiten recherchieren sie Sach-verhalte und Hintergründe, meist mittelsOnline-Recherche. Diese sichten und prü-fen sie und wählen geeignete Informatio-nen aus. Durch das Setzen von Hyperlinkssorgen sie dafür, dass dem Nutzer weiter-führende Hintergrundinformationen ange-boten werden. Sie verbinden Texte, Bil-der, Grafiken, Filmsequenzen und Töne zuInformations- oder Unterhaltungsbeiträ-gen. Zu ihren Aufgaben gehört auch dasständige Aktualisieren von bestehenden

Texten bei Nachrichten und Servicemel-dungen, häufig mehrmals täglich, zum Teilrund um die Uhr.Bei Werbeagenturen bereiten Online-Re-dakteure bzw. -Redakteurinnen Produkt-und Konzerninformationen auf. Auch imBereich von Datenbanken, die zum Bei-spiel über das Internet angeboten werden,können sie tätig sein. Je nach Aufgaben-bereich entwickeln sie zum Beispiel Selbst-lernmedien und Lernprogramme. Außer-dem betreuen sie Diskussionsforen, zumBeispiel in der Online-Version einer Tages-zeitung. Dabei haben sie E-Mails zu lesen,auszuwerten und zu beantworten. Darü-ber hinaus können sie in den Informa-tions- und Kommunikationsabteilungenvon größeren Unternehmen, von Verbän-den sowie der Kommunen tätig sein.

Im folgenden Abschnitt werden verschiedene in Frage kommende Berufsalternativen für Lehramts-

absolventinnen und -absolventen in diesem Berufsfeld näher betrachtet.

Beispiele für Berufe im funktionalen Kommunikationsbereich

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E34

PR-Manager/-Managerinnen bzw. PR-Berater und -Beraterinnen haben dieAufgaben der Analyse, Planung, Beratung,Organisation, Steuerung und Kontrollevon Informations- und Kommunikations-maßnahmen, die der Imagepflege von Un-ternehmen und Organisationen in der Öf-fentlichkeit dienen. Ihre Kernaufgaben bringt die Formel „AK-TION“ auf den Punkt, die als Abkürzungder Anfangsbuchstaben folgender Tätig-keitsbereiche steht: Analyse, Kontakt,Text, Implementierung, operative Umset-zung und Nacharbeit. PR-Manager und -Managerinnen bzw. -Be-rater und -Beraterinnen erstellen oder be-auftragen Situations- und Meinungsanaly-sen sowie Stärken-/Schwächen-Profile,definieren Ziele, entwickeln Kommunika-tionsstrategien und Konzeptionen zum Er-reichen der gesetzten Ziele, etwa identi-tätsbildende PR-Programme. Sie suchenden konstruktiven Dialog mit Marktpart-nern und gesellschaftlich relevanten Grup-pen z.B. aus Politik oder Medien durch per-sönliche Kontakte oder mit Hilfe von ge-stalteten Informationen z.B. in Form vonPressemitteilungen, Broschüren oder Inter-net-Seiten. Zu diesem Zweck arbeiten sieauch eng mit Spezialisten anderer Berei-che – etwa der Mediaplanung – zusammen.Sie treffen Entscheidungen, planen Maß-nahmen, kalkulieren Kosten und erstellenZeitpläne. Daneben überwachen sie die ope-rative Umsetzung – also die Durchführungvon Veranstaltungen und Projekten jegli-cher Art, die aktive Pressearbeit, den Ver-sand von Mailings etc. Schließlich sind sieauch für die Erfolgskontrolle der Maßnah-men, deren Dokumentation und die Durch-führung von Korrekturen verantwortlich.

Pressesprecher/innen arbeiten in Unter-nehmen, bei Behörden, Verbänden oderin PR-Agenturen. Ihre Aufgabe ist die Si-cherstellung der Kommunikation sowohlinnerhalb eines Betriebes als auch nachaußen. Dazu sammeln sie Informationen,werten sie aus und gewichten sie, erstel-len einen detaillierten Verteiler für Infor-mationen nach innen und außen. Sie pfle-gen Kontakte zu Presse sowie Rundfunkund schreiben Pressemeldungen. Sie unter-richten die Öffentlichkeit unter anderemdurch Herausgabe eines aktuellen Infor-mationsdienstes für die Tages- und Fach-presse, für Radio und Fernsehen. Bei Be-darf gestalten und redigieren sie auch Ge-schäftsberichte und andere hauseigenePublikationen wie zum Beispiel Nachrich-ten- und Informationsblätter, Festschrif-ten, Broschüren, Faltblätter und Ähnli-ches. Sie arrangieren Pressekonferenzenund Presseführungen, erteilen Auskünftebei Anfragen von außen, vermitteln Inter-views und Gespräche. In der Regel kon-zipieren sie auch den Firmenauftritt im In-ternet und Intranet.In großen Firmen arbeiten sie auch Re-den, Aufsätze und Geleitworte aus undberaten Führungskräfte sowie Mitarbeiterund Mitarbeiterinnen in allen Fragen desUmgangs mit den Medien.

Technische Redakteure/Redakteurin-nen erstellen aussagefähige, umsetzbare,verständliche technische Beschreibungenaller Art; dazu gehören Gebrauchs-, Be-dienungs-, Montage-, Konstruktions-, Pro-duktions- und Reparaturanleitungen oderSchutz- und Sicherheitsvorschriften, Ge-räte- und Systembeschreibungen sowieHandbücher. Sie verwenden neben Tex-ten Tabellen, Fotos, Zeichnungen oder Gra-fiken, um den Sachverhalt zu veranschau-lichen. Immer arbeiten sie zielgruppenge-recht und beachten rechtliche Grundla-gen und Normen. Das Verwalten und Aktua-lisieren des entsprechenden Informa-tionsmaterials gehört auch zu ihren Auf-gaben.

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Funktionaler

Kommunikationsbereich35

Dokumentationsassistenten/-assis-tentinnen sind in Informations- und Do-kumentationsstellen bei Behörden, Wirt-schaftsunternehmen, Medien tätig. Sie er-mitteln und beschaffen Informationen,erfassen und speichern Daten und wirkenmit bei der Erstellung und Vermittlungvon Informationsdienstleistungen für dieNutzer und Nutzerinnen. In enger Zusam-menarbeit mit anderen Dokumentations-fachkräften, besonders mit Diplom- undWissenschaftlichen Dokumentaren stellensie die benötigten Daten aus Büchern,Zeitschriften, Datenbanken, Bildern, Filmenund anderen Publikationen zusammen.

Die Aufgaben von Lektoren/Lektorin-nen reichen von der Manuskriptarbeit überdie Autorenbetreuung bis zur Programm-gestaltung und können sich je nach Ver-lag stark unterscheiden. Nicht selten hatder fest angestellte Lektor die Funktioneines Produktmanagers, der vor allem dieArbeiten an einem Buchprojekt koordi-niert und dazu externe Dienstleister wiefreie Autoren, Übersetzer etc. beauftragt.Intern arbeitet er eng mit den Kollegen inHerstellung und Vertrieb zusammen, mussalso über fundierte Kenntnisse in angren-zenden Bereichen wie Satz und Layout so-wie Marketing verfügen.

Verlagskaufleute erledigen unter Be-rücksichtigung des Verlags- und Presse-rechts alle Arbeiten, die bei der Organisa-tion, der Herstellung, dem Verkauf unddem Vertrieb von Zeitungen, Zeitschrif-ten, Büchern und elektronischen Medienanfallen.In Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen be-raten sie Kunden im Anzeigengeschäft,schließen Anzeigenverträge ab und erledi-gen Kundenaufträge. Für den Druck müs-sen Anzeigenmanuskripte vorbereitet wer-den. Daneben berechnen sie Produktions-und Vertriebskosten, disponieren die Auf-lagenhöhe und den Umfang der Zeitungenoder Zeitschriften und organisieren dieAbonnentenwerbung.Im Schwerpunkt Buchverlag betreuen siedie Gestaltung und Herstellung von Bü-chern und elektronischen Publikationen.Sie berechnen die Produktionskosten undkalkulieren die Auflagenhöhe sowie denLadenpreis der Produkte. Sie erarbeitenVerlagsverträge, bearbeiten Manuskripte,kümmern sich um Lizenzen und Nut-zungsrechte und setzen Redaktions- undLektoratsentscheidungen kaufmännischum. Ebenso sind sie mit Aufgaben desVertriebs und des Marketings betraut.

Weitere Informationen zu den einzelnen

Berufen finden Sie auch im BERUFENET,

der Datenbank für Ausbildungs- und Tätig-

keitsbeschreibungen (siehe Seite 88/89).

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E36

Kaum ein anderes Berufsfeld weist eine ähnlich rasante

Entwicklung auf wie das der Informations- und Kommuni-

kationstechnologie (IuK). Dies betrifft nicht nur die tech-

nologischen Neuentwicklungen der Computer selbst, son-

dern auch die Weiterentwicklung der Anwendungssoft-

ware sowie die zunehmende Durchdringung vieler Lebens-

und Arbeitsbereiche durch Computer und elektronische

Vernetzung. Vor allem Internet- und Online-Dienste profi-

tieren von der ständig wachsenden Zahl der Menschen

und Unternehmen, die das Internet als zentrales Kommu-

nikationsinstrument nutzen.

IT-Branche, Multimedia

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IT-Branche, Multimedia 37

Zunehmende Professionalisie-rung der IT-Branche

Bedingt durch die rasche Entwicklungsteigen die Anforderungen an die IT-Fach-kräfte im engeren Sinne, aber auch an dieNutzer und Anwender in den unterschied-lichsten Branchen und Geschäftsfeldern.Immer neue Qualifikationen sind gefor-dert, um den Herausforderungen der neu-en Informations- und Kommunikationstech-niken begegnen zu können. Die Komplexität des IT-Arbeitsmarktes spie-gelt sich in einer kaum überschaubarenVielfalt an Berufs- und Tätigkeitsbezeich-nungen wider, die es sowohl den IT-Fach-kräften als auch den Arbeitgebern in die-sem Bereich erschwert, klare Karrierewe-ge und Perspektiven zu erkennen bzw. auf-zuzeigen.Ein erster Schritt hin zu einer stärkerenProfessionalisierung der IT-Branche wardie Einführung von vier neuen IT-Ausbil-dungsberufen im Jahr 1997. Inzwischenwurde in enger Abstimmung zwischen Ar-beitgebern, Arbeitnehmern und Politik einIT-Weiterbildungssystem entwickelt, dasdie notwendigen Orientierungshilfen fürdie Entwicklung von Karriereperspektivengeben kann. Danach bietet sich beispiels-weise den Absolventen einer Ausbildungin einem der IT-Ausbildungsberufe alsnächster Karriereschritt die Zertifizierungzum IT-Spezialisten. Für die IT-Spezialis-ten sieht das IT-Weiterbildungssystem wei-tere Entwicklungsmöglichkeiten zu denso genannten „operativen Professionals“und darauf aufbauend zu „strategischenProfessionals“ vor. Kennzeichnend für dasIT-Weiterbildungssystem ist die „arbeits-prozessorientierte Weiterbildung“, dasheißt, dass hier die Weiterbildung im Rah-men realer Arbeitsprozesse im Betrieb imVordergrund steht.Grundsätzlich steht damit jedem, der wäh-rend seiner bisherigen beruflichen Tätig-keit nachweislich einschlägige IT-Kennt-nisse und -Erfahrungen erworben hat, dieMöglichkeit der Zertifizierung zum IT-Spe-zialisten offen. Für Lehrer, die als Quereinsteiger in die-sem Bereich tätig werden wollen, kannzum Beispiel eine von der Agentur für Ar-beit geförderte Weiterbildung angerech-net werden, wenn sichergestellt ist, dasssich das Qualifizierungsprogramm inhalt-lich an mindestens einem der IT-Spezialis-tenprofile orientiert.

Chancen für Quereinsteiger?

Auch wenn die große Euphorie in der In-formations- und Kommunikationstechnik(IKT) verflogen ist – die Chancen sind im-mer noch besser als in vielen anderen Be-reichen. Zu dieser Schlussfolgerung kommteine Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung, in der die Auswirkun-gen der aktuellen Krisenerscheinungen inder IKT-Branche auf den Arbeitsmarkt fürIT-Fachkräfte untersucht wurden1). Danachist die Arbeitslosigkeit der IT-Fachkräftezwar stark angestiegen, aber im Vergleichzu anderen Erwerbstätigen immer noch re-lativ gering. Begründet wird dies mit denbreiten Einsatzmöglichkeiten dieser Fach-leute, die auch Beschäftigungsmöglichkei-ten bei IKT-Anwendern in anderen Branchenfinden.Allerdings ändern sich in Krisenzeiten auchdie Einstellungspraktiken, so dass sichfast nur noch Fachkräfte mit einschlägi-ger Ausbildung auf dem Markt behauptenkönnen. Für Quereinsteiger ist es daherzunehmend schwieriger geworden, denEinstieg in die IT-Branche zu schaffen, essei denn sie bringen anerkannte IT-Zer-tifikate mit. Auf Dauer müssen deshalbauch Quereinsteiger die neuen Möglich-keiten, sich als Spezialisten zertifizierenzu lassen, unbedingt nutzen.

1) Werner Dostal, IT-Arbeitsmarkt, Chancen am Ende

des Booms, IAB Kurzbericht Nr. 19/21.8.2002

Anforderungen an IT-Fachkräfte

Wer den Weg in die IT-Branche wählt, soll-te neben den fachlichen Qualifikationen ins-besondere gute Englischkenntnisse sowie

analytische Fähigkeiten besitzen undkomplexe Sachverhalte logisch zusammen-fassen können. Belastbarkeit, Bereit-schaft zu Team- und Projektarbeit, Kom-munikationsfähigkeit, Eigeninitiative, Fle-xibilität, ständige Lernbereitschaft und Ver-antwortungsbewusstsein sind außerdemwichtige Eigenschaften, die von Fachkräf-ten in diesem Bereich erwartet werden.

Arbeitgeber insbesondere mittelständi-scher Unternehmen haben laut Zentral-stelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) beson-dere Anforderungen an ihre IT-Fachleute.Sie suchen in der Regel Generalisten, dieüber die fachlichen und außerfachlichenQualifikationen hinaus weitere Qualifika-tionen aufweisen: „Die wichtigste ist dieder Kunden- und Serviceorientierung. Dennder IT-Experte muss beispielsweise nichtnur eine IT-Lösung für einen Kunden ent-wickeln, sondern auch mit ihm. Er mussverhandeln, beraten, sich in Kunden hin-ein denken können. Hinzu kommt, dass er– mehr als in Großunternehmen – die kauf-männische Seite seiner Arbeit im Kopf ha-ben muss, um mit seinen kaufmännischenKollegen kommunizieren zu können.2)“ Eine ganze Reihe der genannten Eigen-schaften werden auch insbesondere vonLehrern und Lehrerinnen erwartet. Weralso ein echtes Interesse an einer Tätig-keit in der IT-Branche hat und bereit ist,sich die entsprechenden Fachqualifikatio-nen anzueignen dürfte auch als Seitenein-steiger immer noch gute Chancen für eineAnstellung in diesem Bereich haben.

2) Dr. Bernhard J. Hohn, Arbeitsmarkt-Informationen für

qualifizierte Fach- und Führungskräfte, Informatike-

rinnen und Informatiker, Zentralstelle für Arbeitsver-

mittlung der Bundesagentur für Arbeit, Bonn 2003

Ausführliche Informationenfinden Sie in BBZ Heft 23 IT-Berufe.

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E38

Der naheliegendste Aufgabenbereich, derfür Lehrer mit entsprechender Weiterbil-dung in Frage kommen könnte, ist dieSchulung von Kunden und Mitarbeiternim Umgang mit DV-Systemen und -Pro-grammen. Die möglichen Lehrinhalte sinddabei so verschiedenartig wie die Infor-mationstechnologie und deren Anwen-dung. Sie können sich zum Beispiel mehrmit der Hardware oder mehr mit der Soft-ware befassen, an Anwender oder an Her-steller richten. Die Arbeit als Dozent, Trai-ner oder Ausbilder setzt voraus, dass diedidaktische und methodische Aufberei-tung oft schwieriger und abstrakter Sach-verhalte bewältigt werden kann. Lehrerbringen daher mit ihren pädagogischenKenntnissen und Fähigkeiten insbesonde-re für diesen Bereich gute Voraussetzun-gen mit.Ein weiterer Bereich ist die Ablauforgani-sation und Datenverarbeitung. Dabei gehtes um den Workflow eines ganzen Unter-nehmens oder eines Teilbereichs. Die Auf-gabe von Systemanalytikern ist es, dieOptimierung des Workflow durch den Ein-satz von Informationstechnik zu konzipie-ren. Auf der Basis ihrer Vorgaben erstel-

len Anwendungsprogrammierer oder An-wendungsentwickler Softwarelösungenzur Steuerung des internen betrieblichenAblaufs, von der Lagerhaltung und Perso-naldisposition bis zur Finanzbuchhaltung.Der Verkauf von komplexen IT-Produktenist beratungsbedürftig. Diese Aufgabe über-nimmt der IT-Berater/IT-Consultant. Er istin der Lage, die Bedürfnisse des Kundenmit den Möglichkeiten der IT-Technologiein Übereinstimmung zu bringen.Wirtschaftliche Aspekte des eigenen Ar-beitgebers behält er genauso im Auge wiedie des Kunden. In der Regel verfügen IT-Consultants nicht nur über IT-, sondernauch über Produkt- oder Branchenkennt-nisse. Ohne Verhandlungsgeschick, Prä-sentationsfähigkeit, schnelle Auffassungs-gabe und die Fähigkeit, sich immer wie-der neu in komplexe Problemstellungeneindenken zu können, geht hier nichts.Der Einsatz bei wechselnden Kunden be-dingt ein hohes Maß an Mobilität – gege-benenfalls auch international.

In den Bereich Multimedia fallen Aufga-ben, die meist einem der vier Tätigkeits-felder Projektleitung, Konzeption, Program-

mierung oder Screendesign zuzuordnensind. Für die Recherche im Internet undDatenbanken sorgen Dokumentare undInfo-Broker.

Aufgrund der Vielfalt an Beschäftigungsmöglichkeiten in diesem Sektor sind hier nur die wichtig-

sten Aufgabenfelder, die für Lehrer und Lehrerinnen interessant sein könnten, aufgeführt.

Tätigkeitsfelder

Weitere Informationen

Zentralstelle für Arbeitsvermittlung(ZAV) der Bundesagentur für Arbeit(Hrsg.), Dr. Bernhard J. Hohn: Arbeits-markt-Information für qualifizierteFach- und Führungskräfte – IT-Exper-ten: Aufschwung beginnt, Februar2005.

Zentralstelle für Arbeitsvermittlung(ZAV) der Bundesagentur für Arbeit(Hrsg.), Dr. Bernhard J. Hohn: Arbeits-markt-Information für qualifizierteFach- und Führungskräfte – DerArbeitsmarkt für IT-Expertinnen undIT-Experten, Februar 2006.

Im Internet verfügbar unter www.ba-bestellservice.de oderunterwww.arbeitsagentur.de

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IT-Branche, Multimedia 39

IT-Trainer/innen planen auf der Basisvon Bildungsbedarfs- und Anforderungs-analysen die Inhalte von Weiterbildungs-programmen im IT-Bereich. Sie beratenKunden zu Personalentwicklungs- undQualifizierungskonzepten und kalkulierendie Umsetzung der Konzepte im Rahmendes Bildungscontrollings sowohl im Hin-blick auf den Einsatz von Sachmitteln undPersonal-Ressourcen als auch auf den zuerwartenden Bildungsgewinn. IT-Trainer/innen bereiten die Durchfüh-rung der Weiterbildungsprogramme vor,indem sie geeignete Medien und Metho-den auswählen oder entwickeln. Weiter-hin erstellen IT-Trainer/innen einen Eva-luationsplan zur Qualitätssicherung derWeiterbildungsprogramme und -konzepte.IT-Trainer/innen führen Weiterbildungs-programme durch. Dabei sind sie sowohlTrainer/innen im klassischen Sinne alsauch Tutoren oder Coaches in z.B. inter-netbasierten Lernarrangements. Treten Pro-bleme im Verlauf der Programme auf, mo-difizieren sie gegebenenfalls ihr Konzept.

IT-Trainer/innen planen und organisierenHotlines und Informationssysteme zur Lö-sung von Nutzer- und Anwenderproble-men im E-Learning-Bereich. Sie unterstüt-zen die Entwicklung von Online-Hilfen undNutzerhandbüchern. Sie beobachten denBildungsmarkt und entwickeln die eige-nen Bildungsprodukte entsprechend denMarktbedingungen und aktuellen Trendsweiter.

Geprüfte IT-Berater/innen (IT Consul-tant) sind befähigt, Unternehmen bei derAnalyse, Zieldefinition, Konzeptentwick-lung und -umsetzung von IT-Lösungen zuberaten, um die Entwicklungspotenzialesowie die Wettbewerbsfähigkeit dieserUnternehmen zu stärken und den Unter-nehmen neue oder erweiterte Geschäfts-chancen zu ermöglichen. Sie üben die Auf-gaben unter Berücksichtigung von Rechts-vorschriften sowie technischer und be-triebswirtschaftlicher Zusammenhängeund des Qualitätsmanagements aus. Siestellen sich dabei auf neue Technologien,wandelnde lokale und globale Marktver-hältnisse sowie sich verändernde Metho-den des Selbst- und Prozessmanage-ments flexibel ein und gestalten den tech-nisch-organisatorischen Wandel unter Be-rücksichtigung gesellschaftlicher Akzep-tanz. Sie nehmen Mitarbeiterführungsauf-gaben wahr.

IT-Systemanalytiker/innen führen im in-tensiven Austausch mit Kunden eine aufstandardisierten Prinzipien basierendeAnalyse von Geschäftsprozessen durch. Sie analysieren und formalisieren Pro-blemstellungen und skizzieren entschei-dungsreife Lösungsalternativen. Sie spe-zifizieren Anforderungen für zu erstellen-de oder anzupassende IT-Systeme aufverschiedenen Abstraktionsebenen und ausverschiedenen Sichten. Die von IT-Sys-temanalytiker/innen erarbeiteten Anfor-derungsmodelle und Lösungskonzeptekönnen dabei sowohl das Endprodukt ei-nes Beratungsprojekts als auch der Aus-gangspunkt eines Entwicklungsprojektssein. IT-Systemanalytiker/innen arbeitendaher in der Regel sowohl mit operativenProfessionals als auch mit anderen Spe-zialisten im Umfeld der Softwareentwick-lung zusammen.

Im folgenden Abschnitt werden verschiedene in Frage kommende Berufsalternativen für Lehramts-

absolventinnen und -absolventen in diesem Berufsfeld näher betrachtet.

Beispiele für Berufe in der IT-Branche und im Bereich Multimedia

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E40

IT-Projektkoordinatoren/-koordinato-rinnen steuern und überwachen die An-forderungen, Rahmenbedingungen undVerläufe von IT-Projekten, die einen über-schaubaren Zeitraum oder eine begrenztePersonalkapazität (bis ca. 6 Personen) ha-ben. Sie stellen die Entwicklung der vom Auf-traggeber gewünschten Produkte undDienstleistungen im vorgegebenen Res-sourcenrahmen sicher. Sie steuern tech-nologische und personelle Ressourcenso, dass die Projektergebnisse qualitäts-gerecht, zeitgerecht und im geplantenBudgetrahmen erreicht werden. IT-Pro-jektkoordinatoren arbeiten mit Spezialis-ten aus dem Bereich Entwicklung, mit Nut-zern und Auftraggebern zusammen, reali-sieren Ziel- und Sollvorgaben, lösen auf-tretende Konflikte und minimieren poten-zielle Risiken.Ihre Tätigkeiten sind dabei von Ungewiss-heit (Informationsunsicherheit), kurzfristi-gen Veränderungen, Überraschungen undeinem wenig festgelegten Umfeld geprägt.IT-Projektkoordinatoren pflegen im Um-gang mit Auftraggebern eine angemesse-ne Kundenbeziehung und halten gegen-über der Geschäftsführung oder einemLenkungsausschuss die Projektergebnis-se transparent. Der IT-Projektkoordinatorhat im Projektteam eine Vorbild- undSteuerungsfunktion.

IT-Produktkoordinatoren/-koordinato-rinnen entwickeln und verantworten Pro-duktstrategien unter Berücksichtigungaktueller Marktentwicklungen und sichverändernder wirtschaftlicher, technolo-gischer und gesetzlicher Rahmenbedin-gungen. Dazu führen sie Marktbeobach-tungen und -evaluierungen sowie Wettbe-werbsanalysen und Marktpotenzialanaly-sen durch. Sie koordinieren und begleiten die Pro-duktentstehungsprozesse von den Ideenüber die Produktkonzeptionen, Prozess-abstimmungen, Produktentwicklungen,Produktfreigaben bis hin zur Koordinationder Vermarktung und des Vertriebs. IT-Produktkoordinatoren sind Ansprech-partner für das Qualitätsmanagement, fürdas Produktmarketing, für Vertriebspart-ner und Kunden.Marktgerechte Produkte und Produktpa-letten entwickeln sie weiter und steuerndas Life-Cycle-Management der Produk-te. Sie sind die kompetente Schnittstellezwischen Anwender und Entwicklung. IT-Produktkoordinatoren verantwortendie erfolgreiche Einführung und Positio-nierung von Produkten im Markt und dieMarkenführung mit dem Ziel der nachhal-tigen Sicherung des Markterfolgs.

Multimedia-Producern/-Producerin-nen obliegt in ihrer Funktion als Projekt-leiter/innen die Planung, Steuerung undKoordinierung von Multimediaprojekten.Sie organisieren das Projektteam undkoordinieren die einzelnen Aktivitäten in-nerhalb des Teams. Zu ihren Aufgaben ge-hört auch die Betreuung und Beratung derKunden im Vorfeld sowie während der Pro-duktion, die Unterstützung der Auftrags-akquisition und fachliche Begleitung derVertriebsmitarbeiter, zum Beispiel bei derVorbereitung von Wettbewerbspräsenta-tionen.

Mulimedia-Konzeptionisten/-Konzep-tionistinnen erstellen Konzeptionen fürMultimedia-Anwendungen. Sie wirken mitan der Definition des Kommunikationszie-les, beraten den Kunden hinsichtlich derzielgruppengerechten Aufbereitung desSujets, der technischen Möglichkeitensowie der finanziellen Aspekte. Ferner ent-wickeln sie Vorschläge für das optimaleZusammenspiel von Text, Bild und Tonin-formation, überprüfen das Konzept aufRealisierbarkeit. Nach Abstimmung mitdem Kunden erstellen sie das Storyboardmit der interaktiven Ablaufstruktur, verfas-sen Texte und gegebenenfalls das Dreh-buch und übergeben den Entwurf zur Um-setzung an die Programmierer/innen undScreen-Designer/innen.

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IT-Branche, Multimedia 41

Programmierer/innen sorgen dafür, dassdie Produkte technisch korrekt umgesetztwerden. Sie erstellen EDV-Programme,meist Anwenderprogramme, auf der Basisvon detaillierten Vorgaben. Dabei wendensie eine oder mehrere Programmierspra-chen an und nutzen die grundlegendenEntwicklungsumgebungen, wie Code-Ge-neratoren, Test-Hilfen, Dokumentations-tools und Editiersysteme.

Mediendesigner/innen/Screendesigner/innen beraten Kunden bei der gestal-terischen Umsetzung von Medienproduk-ten und entwickeln Gestaltungskonzep-tionen zum Beispiel für Werbevideos, Lehr-filme, Internetseiten oder Fernseh- undHörfunksendungen. Sie gestalten Text-,Grafik- und Videodaten und kombinierensie unter grafischen oder akustischen As-pekten für die entsprechenden Produkte.Ihre Arbeitsergebnisse präsentieren siegegenüber Kunden oder dem betriebsin-ternen Auftraggeber.

Multimediaentwickler/innen konzipie-ren und implementieren Anwendungen fürdie Online- und Offline-Nutzung. Die vonihnen erstellten IT-Systeme zeichnen sichdurch die Integration unterschiedlicherMedienarten wie Text, Grafik, Audio, Vi-deo, Animationen und Virtual Reality ausund weisen häufig einen hohen Grad anInteraktion auf. Sie unterstützen IT-Sys-temanalysten, IT-Systemplaner, Designerund Konzepter bei der Erstellung von An-forderungsmodellen, System-Design-Do-kumenten und Storyboards und setztendie medialen Bestandteile des Systemstechnisch um. Dabei berücksichtigen sieergonomische und gestalterische Krite-rien.

Informations-Broker/innen recherchie-ren entweder als Selbstständige für Kun-den (z.B. Werbeagenturen, Verlage, An-waltspraxen, Unternehmensberatungen)oder als Angestellte für ihren Arbeitgebervorwiegend Wirtschafts- und andereFachinformationen wie beispielsweiseMarkt- und Branchenanalysen, Firmenpro-file und Finanzinformationen. Je nach Un-ternehmen kann auch der Aufbau und dieAktualisierung betriebsinterner Informa-tionssysteme (Informationsmanagement),Unternehmens-, EDV-, Technologiebera-tung oder auch das Erstellen von Online-Konzepten (z.B. für Verlage) zu ihren Auf-gaben gehören.

Mehr Informationen zu den genannten und

zu weiteren Berufen finden Sie auch in BBZ

Heft 23 IT-Berufe sowie im BERUFENET, der

Datenbank für Ausbildungs- und Tätigkeits-

beschreibungen (siehe Seite 88/89).

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E42

Der kaufmännisch-verwaltende Bereich umfasst Tätigkeitsfelder in der freien Wirt-

schaft und in der öffentlichen Verwaltung. Für Lehramtsabsolventen und -absolven-

tinnen bieten sich in verschiedenen Unternehmensabteilungen wie zum Beispiel

im Personalwesen, in der Kundenberatung, im Marketing und im Vertrieb adä-

quate Beschäftigungsmöglichkeiten, wenn entsprechende Kenntnisse vor-

handen sind. Von Vorteil sind in jedem Fall die von Lehrerinnen und Leh-

rern erwarteten Qualifikationen wie Kommunikations- und Kontaktfähig-

keit, Menschenkenntnis, Beurteilungsvermögen und Überzeugungskraft.

Kaufmännisch-verwaltender Bereich

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Kaufmännisch-

verwaltender Bereich43

Personalwesen

Für einen nahezu klassischen Wechsel indie Wirtschaft bietet sich Geisteswissen-schaftlern der Bereich Personalwesen.Unter Beachtung wirtschaftlicher und so-zialer Aspekte ist es die Aufgabe der Per-sonalwirtschaft, eine qualitativ und quan-titativ optimale Personalversorgung des Be-triebes zu garantieren. Im Einzelnen um-fasst das Personalwesen die Bereiche Per-sonalplanung, -beschaffung und -einsatz,Personalbetreuung und -entwicklung so-wie Personalaus- und -weiterbildung.

Die Personalplanung und der Personal-einsatz sorgen dafür, dass das erforderli-che Personal nach Anzahl und Qualitätzum richtigen Zeitpunkt bereitsteht. Leh-rer können hier bei der Erstellung vonStellenbedarfsplänen, Stellenbesetzungs-plänen, Stellenbeschreibungen und Perso-nalentwicklungsplänen mitarbeiten.

Die Personalbeschaffung/Personalre-krutierung soll das im Rahmen der Per-sonalbedarfsplanung ermittelte erforderli-che Personal zur Verfügung stellen. Bevorjedoch betriebsfremdes Personal ange-worben wird, muss der innerbetrieblicheArbeitsmarkt analysiert werden. Findensich keine passenden Mitarbeiter aus demUnternehmen, die für die offene Stelle inFrage kommen, werden die jeweiligen Po-sitionen über Stellenausschreibungenofferiert. Eine erste Vorauswahl der Bewerber fin-det meist über die Bewerbungsunterlagenstatt. Einstellungstests und Vorstellungsge-spräche sind in der Regel weitere Schrit-te, um den passenden Bewerber für dieausgeschriebene Stelle zu finden. Für diePersonalauswahl sind gute Menschen-kenntnis, aber auch systematische Vorge-hensweise, Kontaktfähigkeit und Über-zeugungskraft unbedingte Voraussetzun-gen. Pädagogisch und psychologisch vor-gebildete Bewerber sind für diese Aufga-be gut geeignet, wenn sie über das erfor-derliche Zusatzwissen verfügen, beson-ders über die mit der Personalbeschaf-fung verbundenen Rechtsfragen, aberauch über Kenntnisse in Lohnsteuer-, Ein-kommenssteuer- und Sozialversicherungs-recht.

Die Personalbetreuung umfasst hingegenalle Tätigkeiten, die die Belange der Ange-stellten im Betrieb betreffen. Personalbe-treuer nehmen an Versetzungs- und Beur-teilungsgesprächen teil, sie führen Ver-handlungen mit dem Betriebsrat, sie bear-beiten die Lohn- und Gehaltsabrechnung,

die Lohnsteuerfragen, die Sozialversiche-rungsangelegenheiten sowie die Perso-nalakten.

Einen weiteren Schwerpunkt des Perso-nalwesens bildet die Aus- und Weiterbil-dung der Mitarbeiter und die Personal-entwicklung in Unternehmen. Die Be-schreibung der Aufgaben in diesem Be-reich siehe Seite 20ff.

Marketing und Vertrieb

Aufgrund von vergleichbaren Anforderun-gen der Tätigkeiten im Verkauf und im Un-terricht im Hinblick auf didaktische undkommunikative Fähigkeiten bringen gera-de Lehrer geisteswissenschaftlicher Fä-cher gute Voraussetzungen mit, um im Ver-trieb und der Kundenberatung arbeiten zukönnen.

Im Vertrieb wird der Verkauf von Sachgü-tern und Dienstleistungen nach umsatz-und gewinnorientierten Gesichtspunktengeplant, organisiert und kontrolliert. Da-mit dies gelingt, muss der Markt ständigbeobachtet, müssen Trendveränderungenund Zukunftsentwicklungen erkannt undneue Kunden gewonnen werden. EinenSchwerpunkt bilden dabei die unmittelba-ren Gespräche mit dem Kunden.

Für die Tätigkeiten im Bereich Auslands-bzw. Außenwirtschaft dürften die Lehr-amtsqualifikationen anderen Hochschulqua-lifikationen durchaus gleichwertig sein,da vor allem die aktive Gesprächstätigkeitund die administrativen Aufgaben das Be-rufsbild prägen. Als Außenwirtschaftsreferent hält manden Kontakt zu ausländischen Unterneh-men, Kunden, Behörden und internationa-len Institutionen.Für sprachbegabte Lehrer bietet sich zu-dem die Möglichkeit, als Wirtschafts-oder Fremdsprachenkorrespondent zu ar-beiten. In der Regel beherrschen Wirt-schafts- oder Fremdsprachenkorrespon-denten zwei Fremdsprachen. Sie führendie fremdsprachige Handelskorrespon-denz und übernehmen auch kleinere Dol-metscher- oder Übersetzungsaufgaben.Neben den Fremdsprachen sind kaufmän-nische Kenntnisse von Vorteil.

Ihre kommunikativen Fähigkeiten verschaf-fen Lehramtsabsolventinnen und -absol-venten darüber hinaus auch Beschäfti-gungschancen in den Marketing-Abtei-lungen von Unternehmen: in der Öffent-lichkeitsarbeit und der Werbung, in derMarktforschung, Verkaufsförderung oder

in den Public Relations. Marketing-Referen-ten verantworten die Gestaltung der Wer-bung, knüpfen und pflegen Kontakte zuWerbeagenturen, wählen zwischen Wer-beträgern aus und evaluieren Werbekam-pagnen. Bewerber sollten in erster Linieüber die erforderliche Kreativität, gutessprachliches Ausdrucksvermögen, mög-lichst viel Praxiserfahrung und vor allemüber Kontakte in die Medienbranche ver-fügen.

Öffentliche Verwaltung

Für den Zugang in den höheren Verwal-tungsdienst (Beamtenlaufbahn) ist im All-gemeinen ein juristisches oder ein wirt-schafts- oder sozialwissenschaftlichesStudium Voraussetzung. Allerdings sindin vielen Behörden Laufbahnen für ver-schiedene Fachdienste geschaffen wor-den, für die ein ganz bestimmtes Fach-studium Voraussetzung einer Einstellungist.

Voraussetzung für eine Einstellung in denVorbereitungsdienst einer Laufbahn bzw.in eine Laufbahn „besonderer Fachrich-tungen“ des höheren Dienstes ist ein Stu-dium an einer Universität bzw. einer Hoch-schule mit vergleichbarer Aufgabenstel-lung, das mit einer Staatsprüfung oder,soweit üblich, mit einer Hochschulprü-fung abschließt. Das Studium muss geeig-net sein, in Verbindung mit dem Vorberei-tungsdienst und gegebenenfalls einerzweiten Staatsprüfung bzw. bei den Lauf-bahnen besonderer Fachrichtungen inVerbindung mit der hauptberuflichen Tätig-keit die Laufbahnbefähigung zu vermitteln.

Manche Bundesbehörden stellten alsNachwuchskräfte immer schon Bewer-ber/innen unterschiedlichster Fachrich-tungen ein. Zu nennen ist in diesem Zu-sammenhang das Auswärtige Amt, das inAuswahlwettbewerben Nachwuchskräftefür den höheren Auswärtigen Dienst aus-sucht. Die Bundesagentur für Arbeit be-rücksichtigt ebenfalls je nach Bedarf Be-werber/innen aller Studienrichtungen.

Daneben werden für verschiedene Aufga-ben (Archive, Dokumentationsstellen,Weiterbildungsberatungsstellen, Frauen-büros, Pressestellen, Aus- und Weiterbil-dungsämter, Verwaltungsschulen, Bera-tungsstellen u.Ä.) zunehmend auch Be-werber im Angestelltenverhältnis ge-sucht. Eine grundsätzliche Aussage zu denAnforderungen aller Behörden kann je-doch nicht gemacht werden. Nachfragenlohnen sich daher.

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E44

Recruiter/innen suchen für das eigeneUnternehmen oder für Kunden zeitnah in-teressante Kandidaten und Kandidatin-nen, die den jeweiligen Anforderungenentsprechen. Ihre Tätigkeit beginnt mitder Bedarfsanalyse, geht über in eine lau-fende Koordinierung und Durchführungvon Projekten der Personalberatung undendet mit der Besetzung der ausgeschrie-benen Position.Dabei nutzen Recruiter verschiedene Per-sonalsuchinstrumente wie Bewerberda-tenbanken, formulieren Stellenanzeigenfür Presse, Jobbörsen sowie Homepagesund führen qualifizierte Telefoninterviews,aufgrund derer sie eine Vorselektiondurchführen. Sie übernehmen auch dieVorauswahl der eingehenden Bewerbun-gen, beraten die Abteilungs- und Ge-schäftsleitung bei der endgültigen Aus-wahl geeigneter Kandidaten und Kandida-tinnen.Je nach Position und Aufgabenbereich füh-ren sie auch Vorstellungsgespräche,erstellen Arbeitsverträge sowie Zeugnisseoder organisieren die Lohn- und Gehalts-abrechnung.Recruiter arbeiten für Personalberatungs-unternehmen oder in Personalabteilungengrößerer Industrie- und Handelsunterneh-men aller Art.

Vertriebsberater/innen arbeiten pro-dukt- bzw. produktgruppenbezogen Ab-satzpläne aus und setzen diese unter Zu-grundelegung der gewählten Vertriebswe-ge (Direktvertrieb, Vertrieb über den Han-

del) um. Sie orientieren sich dabei anMarktforschungsergebnissen und passendie Absatzpläne laufend an sich verän-dernde Marktdaten an. Sie legen die Sor-timentspolitik hinsichtlich Produktvielfalt,-qualität und Preisgestaltung fest. Darü-ber hinaus koordinieren sie die einzelnenBetriebsbereiche (Fertigung, Finanzen) imHinblick auf die Ziele der zusammen mitder Geschäftsleitung erarbeiteten Marke-ting-Konzeption.

Account Manager/innen übernehmenin den Unternehmen in Eigenverantwor-tung (das bedeutet in der Regel: eigen-ständig und umsatzverantwortlich) dieAkquisition von Geschäftsneukunden unddie Betreuung von so genannten Be-standskunden und Vertriebspartnern. InBeratungs- und Verkaufsgesprächen wer-den Geschäftsprozesse und Bedürfnisseder jeweiligen Kunden analysiert, indemKundenentwicklungspläne und Kunden-diagnosen erstellt werden. Weitere Cha-rakteristika der Arbeit von Account Mana-gern sind die Strukturierung und Entwick-lung von Verkaufsgebieten – dazu gehörtdie Marktbeobachtung sowie das Initiie-ren entsprechender Vertriebsaktivitäten.Unternehmensinterne Zielsetzungen sinddie Verbesserung von Geschäftsbeziehun-gen sowie die Überwachung der Kunden-beziehungen zur Sicherstellung der Kun-denzufriedenheit und damit zur Verbes-serung bzw. Stärkung der Marktstellung.

Fremdsprachenkorrespondenten/-korrespondentinnen beherrschen inder Regel zwei Fremdsprachen. Sie erledi-gen die fremdsprachige Handelskorres-pondenz nach vorgegebenen Stichwortenund Entwürfen und übernehmen auchkleinere Dolmetscher- und Übersetzungs-aufgaben. Hauptsächlich üben sie sach-bearbeitende Tätigkeiten aus, die kauf-männische Kenntnisse erfordern. Dabeisind Anfragen zu beantworten, Aufträgezu bestätigen und Zahlungsvorgänge zubearbeiten.Sie arbeiten hauptsächlich in deutschenoder ausländischen export- und/oder im-portorientierten Handels- oder Produk-tionsunternehmen, dort sind sie meist inExport- oder Vertriebsabteilungen einge-setzt. Sie sind auch in Dienstleistungsun-ternehmen tätig, zum Beispiel bei Spedi-tionen oder Touristikunternehmen. Auchin großen Rechtsanwalts- oder Patentan-waltskanzleien, die international tätigsind, können sie Beschäftigung finden.

Im folgenden Abschnitt werden verschiedene in Frage kommende Berufsalternativen für Lehramts-

absolventinnen und -absolventen in diesem Berufsfeld näher betrachtet.

Beispiele für Berufe im kaufmännisch-verwaltenden Bereich

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Kaufmännisch-

verwaltender Bereich45

Internationalen Marketingassisten-ten/-assistentinnen bietet sich in derfreien Wirtschaft innerhalb eines interna-tionalen beruflichen Umfelds ein breitesTätigkeitsspektrum. In deutschen oder aus-ländischen export- und/oder importorien-tierten Handels- oder Produktionsunter-nehmen sind sie beispielsweise in Pro-duktion, Marketing und Vertrieb, Beschaf-fung oder Werbung und Verkaufsförde-rung tätig. Dabei können sie sich in mehre-ren Fremdsprachen ausdrücken. In derRegel beherrschen sie Englisch, Franzö-sisch und/oder Spanisch.Konkrete Aufgaben sind im Produktmana-gement zum Beispiel das Knüpfen vonKontakten zu Geschäftspartnern im Aus-land in der jeweiligen Fremdsprache. Auchan fremdsprachlichen Qualitäts- undPreisverhandlungen sind InternationaleMarketingassistenten/Marketingassis-tentinnen beteiligt. Im Key-Account-Ma-nagement betreuen sie wirtschaftlich be-deutende Kunden im Ausland wie bei-spielsweise Groß- oder Einzelhandelsbe-triebe. Im Bereich Marketing und Vertriebarbeiten Internationale Marketingassis-tenten/Marketingassistentinnen in derMarktforschung, an der marktgerechtenAbsatzplanung im Ausland oder an werbe-und verkaufsfördernden Maßnahmen mit.Die Mitarbeit beim Internetauftritt ihrerBeschäftigungsfirma und das Ausarbeitenvon Konzepten im Bereich des E-Com-merce kann ebenfalls zu den Aufgabenvon Internationalen Marketingassisten-ten/Marketingassistentinnen gehören.

Verwaltungsangestellte sind in den un-terschiedlichsten Aufgabenbereichen, vorallem in den Verwaltungen des Bundes,der Länder und der Kommunen, tätig. Da-rüber hinaus sind sie aber auch in privat-rechtlich organisierten Einrichtungenbeschäftigt. Sie planen, organisieren und koordinierenverwaltungstechnische Abläufe, beratenBürger und Organisationen, erlassen all-gemeine Verwaltungsvorschriften oderentscheiden Grundsatzfragen bzw. sor-gen für die Umsetzung und Koordinationvon Erlassen und Anordnungen des Ge-setzgebers, von Ministerien sowie vonFach- und Aufsichtsbehörden. In der je-weiligen Abteilung bzw. Dienststelle neh-men sie fachliche, personelle und organi-satorische Führungsaufgaben wahr undsorgen für eine einheitliche Rechtsanwen-dung in ihrem Aufgabenbereich. Sie er-mitteln Sachverhalte, treffen Entschei-dungen und sind verantwortlich dafür,dass diese Entscheidungen einheitlich undsachlich richtig vollzogen werden. Dabeiüberwachen sie vor allem die Arbeit nach-geordneter Behörden, um einen ord-nungsgemäßen und einheitlichen Verwal-tungsvollzug sicherzustellen.Für Lehrerinnen und Lehrer sind insbeson-dere die mit Bildung befassten Behördenund Ressorts der Länder und Kommunenwie z.B. Kultusministerien und Schulver-waltungen interessant. In der Kommunalverwaltung bieten sichaußerdem weitere Aufgabenbereiche zumBeispiel in der Bereitstellung kommunaler

Dienstleistungen für die Bürger. Dabeireicht die Dienstleistungspalette von derEinrichtung allgemeiner Bürgerservicesüber spezielle Beratungs- und Kontakt-stellen (zum Beispiel Erziehungs- oderAids-Beratungsstellen, Sozialdienste, Al-tersbetreuung, Jugendarbeit, Frauenverei-ne) bis hin zu Maßnahmen des Jugend-und Gesundheitsschutzes.

Beamte und Beamtinnen des höherenAuswärtigen Dienstes pflegen die Be-ziehungen zu ausländischen Staaten undzu internationalen Organisationen. Dabeiwahren sie stets die Interessen der Bun-desrepublik Deutschland.Sie beobachten und analysieren wichtigeEntwicklungen auf den Gebieten derAußen-, Entwicklungs-, Wirtschafts-, Kul-tur- und Wissenschaftspolitik im jeweili-gen Gastland, um der Bundesregierung In-formationen für außenpolitische Entschei-dungen zur Verfügung zu stellen.Ferner gehört die Förderung der deut-schen Wirtschaftsinteressen im Ausland,die auswärtige Kulturpolitik sowie dieZusammenarbeit im Bereich der Entwick-lungshilfe und auf technologisch-wissen-schaftlichen Gebieten zu ihrem Aufga-benbereich.Beamte und Beamtinnen des höherenAuswärtigen Dienstes arbeiten im Aus-wärtigen Amt, in Auslandsvertretungen (Bot-schaften, Konsulaten, Missionen) oder ininternationalen Organisationen.

Weitere Informationen zu den einzelnen

Berufen finden Sie auch im BERUFENET,

der Datenbank für Ausbildungs- und Tätig-

keitsbeschreibungen (siehe Seite 84/85).

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E46

Die Freizeitindustrie wandelt sich mehr und mehr zur Erlebnisindustrie. Fitness und Gesund-

heit gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Ansprüche der Menschen an ein reichhaltiges

Angebot in den Bereichen Tourismus, Medien, Kultur und Sport steigen.

Diese Entwicklung stellt erhöhte Anforderungen an alle in diesem Umfeld tätigen Arbeitskräf-

te hinsichtlich Berufsethik und beruflicher Kompetenz. Um die Zukunftsaufgaben in dieser fa-

cettenreichen Branche zu bewältigen, wird sich die Freizeitwirtschaft, ähnlich wie der Weiter-

bildungsbereich, stärker professionalisieren.

Die Notwendigkeit der Professionalisierung von Freizeit-, Tourismus- und Sportberufen insge-

samt ergibt sich nicht nur aus der gestiegenen gesellschaftlichen Bedeutung dieser Bereiche

und ihrer zunehmenden Komplexität, sondern auch aufgrund gestiegener nationaler wie inter-

nationaler Konkurrenz.

Freizeitwirtschaft

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Freizeitwirtschaft 47

Tourismusbranche

Im Dienstleistungssektor Tourismus gel-ten besonders kommunikative, konfliktlö-sende und organisatorische Fähigkeiten alsVoraussetzung für den beruflichen Erfolg.Für Lehramtsabsolventen ergeben sichdaher geeignete Beschäftigungsmöglich-keiten: im kaufmännisch-wirtschaftlichenund reiseorganisatorischen Bereich etwain der Position des Touristikmanagers, dersich mit der Entwicklung neuer Absatz-und Marketingformen bei Reiseveranstal-tern, in der Hotellerie und in Fremdenver-kehrseinrichtungen beschäftigt. Fehlen be-triebs- und freizeitwirtschaftliches Basis-wissen, kann dieses in Fernstudienlehr-gängen oder Weiterbildungsmaßnahmenerworben werden. Vorausgesetzt werdenaußerdem gute EDV- und Fremdsprachen-kenntnisse. Im sportlich-touristischen Bereich könnenLehramtsabsolventen als Reiseleiter, Gäs-tebetreuer oder Animateure tätig werden.Reiseleiter organisieren zum Beispiel Un-terkünfte, Unterhaltungsveranstaltungenoder Ausflugsfahrten und kümmern sichum die Wünsche der Urlauber. Gästebe-treuer organisieren vorwiegend Freizeitak-tivitäten für Hotel- oder Kurklinik-Gäste –eine ähnliche Aufgabe wie die des Anima-teurs, der sich jedoch stärker um sportiveAngebote bemüht. Viele Anforderungen indiesen Tätigkeiten decken sich mit denvon Lehrern erwarteten Schlüsselqualifi-kationen: natürliche Autorität, Fantasie, Krea-tivität, Geduld, aber auch Durchsetzungs-vermögen und die Fähigkeit zur Motivation.

Sport- und Fitnessbereich

Die Zunahme von Zivilisationskrankheiten,wachsendes Gesundheitsbewusstsein in derBevölkerung und der Trend, die Freizeitaktiver zu gestalten, eröffnen Absolventensportwissenschaftlicher Studiengänge in-teressante Beschäftigungsmöglichkeitenbei Betreibern von Sport- und Fitnessanla-gen, in Kur- und Reha-Kliniken oder auchin großen Unternehmen mit betriebsinter-nen Sportangeboten sowie bei Sportarti-kelhändlern und großen Sportvereinen. ImSport- und Fitnessbereich bietet sich zumBeispiel eine Tätigkeit als Trainer, Freizeit-sportleiter, Ernährungs- und Fitnessbe-rater oder als Sportökonom an.Mit der Befähigung zum Trainer oderÜbungsleiter – die entsprechenden Lizenzenkann man bei den verschiedenen Sport-und Landessportverbänden erwerben –können insbesondere Sportlehrer im Be-reich der Rehabilitation zum Beispiel alsFachmann für Rückenschule, Motopädieoder Physiotherapie tätig werden.

In Fitness- und sonstigen Sportanlagen fun-gieren sie vor allem als Trainer und Bera-ter, erklären und demonstrieren den sport-lich Aktiven Übungen und Trainingsmaß-nahmen und übernehmen teilweise be-triebswirtschaftliche Aufgaben. Wer als An-bieter in diesem Berufsfeld langfristig er-folgreich sein will, muss die neuen Trendserkennen und sein Angebot darauf ein-stellen. Nicht ohne Grund bieten die mei-sten Fitnessstudios schon seit einigenJahren nicht nur Möglichkeiten zumKrafttraining an, sondern haben durchweitere Kurse wie etwa Step-Aerobic undWirbelsäulengymnastik ihr Programmständig erweitert. Auch durch neu entste-hende Trendsportarten können sich neueBerufsperspektiven ergeben. In großen Sportvereinen und Sportartikel-

unternehmen arbeiten so genannte Sport-ökonomen an der Nahtstelle zwischen Wirt-schaft und Sport. Sie sind u.a. für die Ver-marktung von Veranstaltungen oder Pro-dukten zuständig. Für diese Tätigkeit qua-lifiziert das viersemestrige ZusatzstudiumSportökonomie an der Sporthochschulein Köln.

In der Regel reicht für die oben genanntenStellen ein einfaches Sportstudium ohneweiterführende Zusatzqualifikationen oderSpezialisierungen alleine nicht mehr aus.Vielmehr wird, wie in allen anderen Wirt-schaftsbereichen auch, die Vergabe vonPositionen von dem Nachweis praktischerErfahrungen in Form von Praktika oderHospitationen sowie weiteren zusätzli-chen Kenntnissen abhängig gemacht.

Beschäftigte in der Freizeitwirtschaft: Eine Frage der Abgrenzung

im Jahr 2001 in 1.000

Kernbereich Freizeitumfasst Branchen, deren

Produkte und Dienst-leistungen sehr stark in der

Freizeit genutzt werden,z.B. Pauschalreisen, Sport

und Kultur

Erweiterter Freizeitbereichumfasst zusätzlich Branchen,

deren Produkte undDienstleistungen auch in

der Freizeit genutzt werden,etwa Bücher undMusikinstrumente

Gesamtbereich Freizeitumfasst zusätzlich alle

Branchen, deren Produkteund Dienstleistungen poten-ziell in der Freizeit genutzt

werden können, etwaAutos oder Mobiltelefone

Insgesamt1.700

3.388

5.060

444

745

847

1.256

2.643

4.213

Geringfügig Beschäftigte

SozialversicherungspflichtigBeschäftigte

Stand: 30. Juni 2001; Ursprungsdaten: Statistisches BundesamtInstitut der deutschen Wirtschaft Köln, aus: iwd 50/2002

Freizeitausgaben: Viel Geld fürs Vergnügen

Private Ausgaben in Millarden Euro

Insgesamt

Ursprungsdaten: Statistisches Bundesamt

241,1 246,4 252,4 260,7 272,7 278,6 285,5

15,8 16,2 18,1 19,219,5 21,0 22,6

53,5 52,6 52,8 53,254,9 55,8 57,1

80,2 83,9 85,9 89,2 94,6 93,8 95,9

91,6 93,7 95,8 99,0 103,7 108,0 109,9

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001

Institut der deutschen Wirtschaft Köln, aus: iwd 50/2002

für Post, Telefon undInternetanschluss

im Gastgewerbe

für Flüge und Fahrten

für Unterhaltung,Sport, Pauschalreisenund Kultur

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E48

Touristikmanager/innen sind zuständigfür die Abwicklung von Marketing- und Ma-nagementaufgaben im Touristikbereich. Zu ihren Aufgaben gehört alles was unterden Begriff „Tourism and Travel Manage-ment“ fällt, also das Aufspüren und dasprofessionelle Vermarkten neuer Urlaubs-angebote ebenso wie die Gestaltung vonAngeboten sowie die Organisation vonReisen und Veranstaltungen vor Ort.Außerdem nehmen Touristikmanager/in-nen Aufgaben in der Kundenberatung, inder Zusammenarbeit mit Veranstaltern,kommunalen Einrichtungen oder im Be-reich Werbung und Public Relations wahr.Sie arbeiten in Unternehmen der Touris-tikbranche beziehungsweise des Hotel-und Gaststättenwesens, hier speziell inden Bereichen Reiseveranstaltung und -ver-mittlung, Hotelmanagement, Kur- und Bä-derwesen sowie Fremdenverkehrseinrich-tungen.

Reiseleiter/innen betreuen Reisegruppenauf Erholungs-, Ferien- und Studienreisen.Reiseleitung bedeutet überwiegend Orga-nisation. Reiseleiter/innen besorgen Flug-tickets, reservieren Plätze, beschaffenTransportmittel, helfen den Reisenden beimAusfüllen von Formularen, sorgen für dieVerladung und den Transport des Gepäcksund kümmern sich um die Zimmervertei-lung im Hotel.Ein weiterer wichtiger Teil der Arbeit istdie Information der Reisenden über kultu-relle und historische Sehenswürdigkeiten,die Geschichte, aber auch das heutigeLeben im Gastland. Dazu kommen prakti-sche Aufgaben, wie die Empfehlung eines

Restaurants oder Hilfestellung beim Han-deln auf dem Basar.Bei Problemen oder Beschwerden der Rei-senden sorgen die Reiseleiter/innen nachMöglichkeit für Abhilfe. Festgestellte Qua-litätsmängel, beispielsweise im Hotel, mel-den sie an den Reiseveranstalter weiter.Reiseleiter/innen müssen mobil sein. IhrArbeitsplatz ist praktisch überall – im Zug,im Bus, im Hotel, in Ausgrabungsstätten,Palästen, Kirchen und Museen. Die Vor-bereitung einer Reise hingegen findet inden Räumlichkeiten des Reiseveranstal-ters statt. Die persönliche Vorbereitung desReiseleiters/der Reiseleiterin, zum Bei-spiel durch Lektüre von Fachliteratur zumReiseland, geschieht häufig in den eige-nen vier Wänden.

Animateure/Animateurinnen habendie Aufgabe, die Gäste eines Hotels, einerFerienanlage, eines großen Campingplat-zes mit einem bunten Angebot von Frei-zeit-, Sport-, aber auch kulturellen Aktivi-täten zu unterhalten. Sie organisieren Spiele, Ausflüge und sport-liche Ereignisse, wie beispielsweise Beach-Volleyball-Spiele oder Tennisturniere. Siebieten Bastel- und gegebenenfalls Malkur-se an oder erteilen Unterricht im Tau-chen, Segeln, Skifahren, Tennis oder ei-ner anderen Sportart.Je nach Arbeitsplatz sind Animateureauch für die Abendunterhaltung zustän-dig. Sie animieren die Gäste beispielswei-se zu Gesellschaftsspielen, zum Erlernenlandestypischer Volkstänze oder zur Teil-nahme an Karaoke-Wettbewerben. Mobilitätsbereitschaft ist für diesen Beruf

eine unabdingbare Voraussetzung, denn häu-fig ist man monatelang von zu Hause fort.

Trainer/innen bereiten Einzelsportleroder Mannschaften in den verschiedens-ten Sportarten auf Wettkämpfe vor. Sie ver-mitteln praktische und theoretische Kennt-nisse, erstellen alters- und leistungsge-rechte Trainingspläne und leiten die einzel-nen Übungseinheiten. Darüber hinaus neh-men sie betreuende, psychologisch-bera-tende und organisatorische Aufgaben wahr.Die konkreten Tätigkeiten sind dabei vorallem von der Leistungsfähigkeit (Amateur-oder Leistungssport) und dem Alter der zutrainierenden Sportler/innen abhängig. Bei den Sportarten, bei denen Musikbe-gleitung dazu gehört, wie etwa beim Eis-tanz, sind sie auch bei der Auswahl der Stü-cke und der Erstellung der Choreografiebeteiligt.Des Weiteren beraten und betreuen siedie Sportler bei trainingsbegleitenden Maß-nahmen wie Aufwärmen, Ausdauer- undKrafttraining sowie bei Fragen der Ernäh-rung. Für Leistungssportler entwickeln siemittel- und langfristige Trainingskonzepte.

Freizeitsportleiter/innen haben dieAufgabe Freizeit- und Breitensportgrup-pen aufzubauen und zu trainieren. Sie pla-nen und konzipieren verschiedene Aktivi-täten wie Gymnastik, Konditionstrainingoder spezielle Angebote wie Klettern oderSkifahren unter Berücksichtigung der je-weiligen Zielgruppen (zum Beispiel Kinderoder Jugendliche). Sie vermitteln dabei Fertigkeiten speziellin Freizeitsportarten vorwiegend für unge-

Im folgenden Abschnitt werden verschiedene in Frage kommende Berufsalternativen für Lehramts-

absolventinnen und -absolventen in diesem Berufsfeld näher betrachtet.

Beispiele für Berufe in der Freizeitwirtschaft

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Kaufmännisch-

verwaltender Bereich49

übte bzw. wenig trainierte Teilneh-mer/innen.Zum Teil erstellen sie individuelle Trai-ningspläne, zum Beispiel in Fitnesscen-tern, oder planen und leiten auch Wett-kämpfe und Turniere.Für eine berufliche Tätigkeit als Freizeit-sportleiter/in kommen – neben größerenSportvereinen – vor allem auch Sportho-tels, Ferienzentren, der gesamte Bereichder Rehabilitation sowie soziale Einrich-tungen in Frage.

Ernährungs- und Fitnessberater/innenarbeiten in Ernährungs- und Fitnessbera-tungsstellen, zum Beispiel bei medizini-schen Dienstleistern, die gesetzlichenund privaten Krankenversicherungen me-dizinische Serviceleistungen für ihre Ver-sicherten bieten. Auch Organisationender Erwachsenenbildung, spezielle Ernäh-rungsberatungsstellen, Kur- und REHA-Einrichtungen, Verbraucherorganisatio-nen oder Medien wie Zeitschriften oderFernsehen bieten Beschäftigungsmög-lichkeiten. Ob Leistungssportler, Diabeti-ker, Übergewichtige oder Computerge-schädigte mit Verspannungen in Nackenund Rücken, in Sachen richtiger Bewe-gung und gesunder Ernährung können Er-nährungs- und Fitnessberater/innen wei-terhelfen.

Sie beraten und betreuen Einzelne oderGruppen. Zunächst analysieren sie die in-dividuellen Ernährungsgewohnheiten oderlassen die Kunden an Fitnessgeräten ar-beiten, um persönliche Bewegungsanaly-sen erstellen zu können. Dabei berück-sichtigen sie jeweils die persönlichen Le-benssituationen, alltäglichen körperlichenAktivitäten und Merkmale wie Körperbauoder Alter. Bei der Erstellung der Analy-sen helfen einschlägige Computerprogram-me. Bei Bedarf erarbeiten Ernährungs-und Fitnessberater/innen Trainings- oderErnährungspläne, bauen beispielsweise Wir-belsäulengymnastik-, Gewichtsreduktions-kurse oder Walkingtreffs auf und erstellenInformationsmaterial, verfassen Gutach-ten und stellen für Presse, Rundfunk oderFernsehen Informationsmaterialien zusam-men. Dazu kommen noch verschiedensteOrganisations- und Verwaltungsaufgaben.Häufig arbeiten Ernährungs- und Fitness-berater mit Medizinern zusammen.

Sportökonomen/Sportökonominnennehmen leitende Aufgaben in Werbung,Vertrieb und Verkauf im Sportartikelhan-

del oder der Sportartikelherstellung wahr.In Sportämtern oder in großen Sportverei-nen und Verbänden sind sie hauptsäch-lich für die Vermarktung von Sportveran-staltungen, die Vergabe von Sendelizen-zen und den Abschluss von Werbeverträ-

gen zuständig. Sie helfen auch bei derAkquisition von Sponsoren.Sportökonomen und Sportökonominnenkönnen auch bei Werbeagenturen, bei denMedien, bei Krankenkassen oder im Fit-nessbereich arbeiten.

Weitere Informationen zu den einzelnen

Berufen finden Sie auch im BERUFENET,

der Datenbank für Ausbildungs- und Tätig-

keitsbeschreibungen (siehe Seite 88/89).

Freizeitwirtschaft: Getrübter Spaß

Erwartungen von 39 Freizeitwirtschaftsverbänden bzw. -unternehmen für 2003gegenüber dem Vorjahr

Stimmungs-lage

Umsätze Beschäfti-gung

Investiti-onen

besser unverändert schlechter viel schlechter

Stimmungslage Segler-Verband: besser im Hochpreissegment, schlechter bei den übrigen UnternehmenQuelle: Umfrage des Arbeitskreises Freizeitwirtschaft (AFW) im Institut der deutschen Wirtschaft Köln im Januar 2003Institut der deutschen Wirtschaft Köln, aus: iwd 13/2003

Automatenunternehmer

Automobilindustrie

Boots- und Schiffsbau

Buchhandel

Büchsenmacher

Einzelhandel

Filmwirtschaft/Filmverleih

Fitness und Aerobic

Fitness- und Freizeitunternehmen

Fitnessindustrie

Fotoindustrie

Freizeitparks und Freizeitunternehmen

Gartencenter

Heilbäder

Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte

Hotel- und Gaststättengewerbe

Konzertveranstalter

Marketing im Freizeitsektor

Musikinstrumenten-Handwerk/-Handel

Musikinstrumenten-Industrie

Omnibusunternehmen

Privater Rundfunk und Telekommunikation

Reisebüros und Reiseveranstalter

Sauna und Dampfbad

Schaustellergewerbe

Segler-Verband

Seilbahnen und Schlepplifte

Spielplatzgeräte und Freizeitanlagen

Sportartikelindustrie

Sportfachhandel

Sportstudios

Tonträger (Fonografische Wirtschaft)

Tourismus

Unterhaltungssoftware

Wasserparks

Wassersportwirtschaft

Zeitschriften-/Verlagswirtschaft

Zoologische Fachbetriebe

Zweiradindustrie

k. A.

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E50

Der soziale und der nichtärztliche Gesundheitsbereich sind insbesondere für all jene Lehrer

interessant, die sich mit Tätigkeiten in der Wirtschaft weniger identifizieren können und die

direkte Arbeit mit Menschen bevorzugen. Während im sozialen Bereich das Arbeiten mit und

das Integrieren von bestimmten Bevölkerungsgruppen wie z.B. Suchtkranken, behinderten

Menschen, Ausländern, Heimkindern, Straßenkindern, Straffälligen etc. sowie das Behandeln

von Problemen, das Beraten, Erziehen und die Erwachsenenbildung im Vordergrund stehen,

beschäftigt man sich im nichtärztlichen Gesundheitsbereich mehr mit der Gesundheitserhal-

tung und -förderung, Rehabilitation, Therapie und Pflege von Menschen.

Sozialer und nichtärztlicherGesundheitsbereich

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Sozialer und nichtärztlicher

Gesundheitsbereich51

Der soziale Bereich

Der so genannte „Dritte Sektor“, zu demBetriebe der Sozialwirtschaft gerechnetwerden, bietet – nach eine Studie des In-stituts für Arbeitsmarkt- und Berufsfor-schung (IAB)1) – insbesondere auch fürProblemgruppen des Arbeitsmarktes wiezum Beispiel ältere Arbeitnehmer/innenüberproportional gute Beschäftigungs-chancen. Für den Zeitraum zwischen1999 und 2000 stellt das IAB zum Bei-spiel einen deutlich über dem gesamtwirt-schaftlichen Durchschnitt liegenden Be-schäftigungsanstieg in Betrieben der So-zialwirtschaft fest, die weder der Privat-wirtschaft noch dem Staat zuzurechnensind. Dazu zählen zum Beispiel Jugend-hilfeeinrichtungen, Sozialdienste und So-zialstationen, kirchliche Sozialeinrichtun-gen, Stiftungen, Fördervereine, Werkstät-ten für behinderte Menschen, nichtstaat-liche Bildungseinrichtungen im sozialpäd-agogischen Bereich, Arbeitslosen(selbst)-hilfe-Einrichtungen u.Ä. Allerdings ist derBereich auch gekennzeichnet durch einenüberdurchschnittlich hohen Anteil an Teil-zeitbeschäftigungen, befristeten Arbeits-verhältnissen und einer unter dem Durch-schnitt aller Branchen liegenden Entloh-nung.

Obwohl der „Dritte Sektor“ laut IAB alsBeschäftigungsmotor gesehen werdenkann, gestaltet sich ein Übergang fürQuereinsteiger recht schwierig. Zum ei-nen fehlen den Betreffenden die erforder-lichen theoretischen und praktischenKenntnisse, die man nur in den jeweiligenStudiengängen (Diplompädagogik, Sozial-pädagogik, Sozialarbeit, etc.) erwirbt, zumanderen erfreuen sich die eben genann-ten Studiengänge schon seit Jahren höch-ster Popularität, was sich stark in den Ab-solventenzahlen niederschlägt und die Kon-

kurrenzsituation unter den Bewerbernverschärft. Lehrer, die mit dem Gedankenspielen, im sozialen Feld zu arbeiten, soll-ten daher überlegen, inwieweit sich einzeitlicher und leistungsmäßiger Mehrauf-wand in Form eines Aufbau- oder Fach-hochschulstudiums in diesem Bereich lang-fristig erkennbar auszahlt.

1) Lutz Bellmann (IAB), Dietmar Dathe, Ernst Kistler

(INIFES, Stadtbergen), Der „Dritte Sektor“ Be-

schäftigungspotenziale zwischen Markt und

Staat, IAB Kurzbericht, Nr. 18, 20.8.2002

Der nichtärztliche Gesundheits-bereich

Das zunehmende Bedürfnis nach Gesund-heit und Wohlbefinden in unserer Gesell-schaft stärkt die Nachfrage nach perso-nenbezogenen Dienstleistungen. Insbe-sondere die Rand- und Nachbarbereicheder Gesundheitswirtschaft wie Pflege, Be-treuung und Beratung gelten als Wachs-tumsbranchen, in denen ein Bedarf anqualifizierten Fachkräften besteht.

Die Gründe für dieses Wachstum sind u.a.die höhere Lebenserwartung, der wach-sende Anteil älterer Menschen an der Ge-samtbevölkerung, gestiegene Ansprüchean Pflege und Betreuung mit dem Ziel derErhaltung bzw. Aktivierung einer eigen-ständigen Lebensführung sowie das zu-nehmende Gesundheitsbewusstsein vie-ler Menschen, das sich zum Beispiel amgestiegenen Interesse an Fitness undSport zeigt. Auch die Entwicklungen inder Medizin und die daraus resultierendenVerbesserungen in den diagnostischen, the-rapeutischen und pflegerischen Metho-den sowie der Wandel vom Krankheits-hin zum Gesundheitsdenken führen zu neu-en Inhalten und Differenzierungen in denBerufen des Gesundheitswesens.

Hinzu kommt, dass der Staat angesichtsanhaltend leerer Kassen die zunehmen-den Aufgaben im Gesundheitswesen im-mer weniger alleine erfüllen kann, wes-halb mehr und mehr private UnternehmenDienstleistungen im Gesundheits- undpflegerischen Bereich übernehmen. Diesführt zu mehr Wettbewerb, aber auch zueinem erweiterten Angebot, wodurch derBedarf nach gut ausgebildeten Kräften,die Menschen helfen – als Trainer undTherapeuten, Assistenten, soziale Be-treuer und Pfleger – steigt. Die meistenBerufe im Gesundheitsbereich eignensich auch dazu, eine selbstständige Exis-tenz aufzubauen.

Allerdings lässt sich ein direkter Über-gang nur in den seltensten Fällen realisie-ren. In der Regel müssen ausgebildeteLehrer zuerst eine Fortbildung, meistenssogar eine Umschulung bzw. eine neueAusbildung absolvieren, um die notwendi-gen Fachqualifikationen zu erwerben, umdann den Einstieg in die Gesundheits-branche zu schaffen. Sie bringen aller-dings bereits Basisqualifikationen mit, diesich mit Anforderungen in vielen Gesund-heitsberufen decken: Sie können mit ih-ren kommunikativen, didaktischen undpädagogischen Fähigkeiten in Trainings-stunden oder Therapien, in der Pflegeoder in der sozialen Betreuung Menschenanleiten, beraten oder erziehend wirken.

In Deutschland gibt es eine ganze Reihevon Qualifizierungs-, Ausbildungs- und Um-schulungsmaßnahmen, die für Tätigkeitenim Sozial- und Gesundheitsbereich dasnotwendige Wissen vermitteln. Träger bzw.Anbieter dieser Maßnahmen sind nebenden Hoch- und Fachhochschulen insbe-sondere staatliche und private Schulen(siehe auch Seite 77).

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B E S C H Ä F T I G U N G S F E L D E R A U S S E R H A L B D E R S C H U L E52

Motopäden/Motopädinnen führen Übun-gen mit Kindern, Jugendlichen und Er-wachsenen durch, deren Wahrnehmungs-und Bewegungsvermögen gestört ist. Dassind zum Beispiel Bewegungsstörungender Hand- und Fingergeschicklichkeit,Sprachstörungen oder auch Lese- undRechtschreibstörungen. MotopädischeArbeit hat das Ziel, über vielseitige Er-folgserlebnisse ein intensives EntdeckenErweitern und Erleben der eigenen Fähig-keiten zu unterstützen. Die Betroffenensollen nach entsprechender Behandlungden Lebens- und Alltagsansprüchen adä-quat begegnen können. Zur Erstellung derDiagnose sprechen Motopäden/Motopä-dinnen mit den Betroffenen und deren An-gehörigen und führen Untersuchungenund Tests zur Motorik, Wahrnehmung undzum Bewegungsverhalten durch. Dabeierheben sie auch Daten aus der Vorge-schichte der Person und zur geistig-seeli-schen sowie zur sozialen Entwicklung. Aufder Basis ihrer Diagnose erstellen sie indi-viduelle Therapiepläne und setzen dieseum. Die Arbeit der Motopäden erfolgt inenger Zusammenarbeit mit Ärzten, Päda-gogen, Psychologen und Angehörigen derBetroffenen.Motopäden/Motopädinnen arbeiten inEinrichtungen der Behinderten- und Ge-sundheitsfürsorge und in krankengymna-stischen bzw. physiotherapeutischenPraxen.

Logopäden/Logopädinnen sind in en-ger Zusammenarbeit mit Ärzten oder aufderen Verordnung hin tätig. Ihre Aufgabeumfasst die Untersuchung und Therapiebei Störungen der Sprachentwicklung, beiStimm-, Sprach- und Sprechstörungenverschiedenster Ursache (vor allem durchHörbehinderungen) sowie bei Störungendes Redeflusses wie Stottern und Poltern.Auch die Behandlung von Kehlkopfope-rierten gehört zu ihrem Aufgabengebiet.Sie beraten Patienten und deren Angehö-rige, entwickeln selbstständig therapeuti-sche Behandlungskonzepte und führendiese durch.Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es imBereich des Gesundheitswesens bzw. imsozialen Bereich. Vorwiegend arbeiten Lo-gopäden/Logopädinnen in Krankenhäu-sern und Kliniken, insbesondere in Kin-derkliniken, in anderen medizinischenEinrichtungen wie logopädischen Praxen,und in sozialen Einrichtungen, zum Bei-spiel in Kinderheimen und Behindertenta-gesstätten.

Ergotherapeuten/Ergotherapeutinnenberaten und behandeln Patienten, die Ein-schränkungen im Bereich der Motorik, derSinnesorgane, der geistigen oder psychi-schen Fähigkeiten haben. Den jeweiligenStörungen entsprechend üben sie mit ih-ren Patienten nach einem individuellerstellten Behandlungsplan grundlegendeFertigkeiten wie Essen, Waschen, Anklei-den, Schreiben, Einkaufen, sich zu orien-tieren und soziale Kontakte zu pflegen.Sie trainieren auch den Umgang mit Hilfs-mitteln und Prothesen, geben Anregun-gen und Anleitungen zur Gestaltung desArbeitsplatzes, der Arbeit im Haushaltoder zur Planung des Tagesablaufs. In denTherapieplan beziehen sie auch die Ange-hörigen und das Umfeld der Patienten mitein. Der Patientenkreis gestaltet sich sehrvielfältig: Kranke, Unfallgeschädigte, be-hinderte Menschen, Kinder, Jugendliche,Erwachsene und ältere Menschen könnenErgotherapie benötigen. Ziel ist es, Pa-tienten nicht nur kurzfristig, sondern lang-fristig zu helfen, damit sie ein normalesLeben führen können oder in den Berufs-alltag zurückfinden.Ergotherapeuten/-therapeutinnen arbei-ten im medizinischen Bereich bzw. in Ein-richtungen des Sozialwesens.

Im folgenden Abschnitt werden verschiedene in Frage kommende Berufsalternativen für Lehramts-

absolventinnen und -absolventen in diesem Berufsfeld näher betrachtet.

Beispiele für Berufe im sozialen und nichtärztlichen Gesundheitsbereich

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53Sozialer und nichtärztlicher

Gesundheitsbereich53

Physiotherapeuten/Physiotherapeutin-nen (Krankengymnasten) stellen auf-grund ärztlicher Diagnose und Verord-nung den Behandlungsplan selbstständigauf und setzen ihn um. Der Plan mussgenau auf den jeweiligen Patienten abge-stimmt sein und wird vom Arzt über-wacht. Er kann gezielte Bewegungsübun-gen in Einzel- und Gruppenarbeit, Übun-gen mit Geräten wie Bällen, Stäben undRingen enthalten, ferner Unterweisungenin Atemtechnik, Massage sowie Wärme-oder Wassertechnik. Dabei beraten Phy-siotherapeuten/Physiotherapeutinnenihre Patienten oder deren Angehörige bei-spielsweise hinsichtlich geeigneter Hilfs-mittel, motivieren sie zu Eigenaktivität undAusdauer und leiten sie zur selbstständi-gen Durchführung von krankengymnasti-schen Übungen an.Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es vorallem in Krankenhäusern, Kliniken, Arzt-und physiotherapeutischen Praxen, in Ein-richtungen für behinderte Menschen undder Altenhilfe und -pflege, in Kurbetrie-ben, bei Sportvereinen und in den be-triebsärztlichen Abteilungen größerer Fir-men. Vielfach machen sich Physiothera-peuten/Physiotherapeutinnen mit einereigenen Praxis selbstständig.

Sporttherapeuten/Sporttherapeutinnenbehandeln vor allem Menschen, derenkörperliche Bewegungsmöglichkeitenzum Beispiel aufgrund von Alter, Krank-heit, Verletzung oder Behinderung einge-schränkt sind. Dazu erstellen sie individu-ell auf die Patienten und Patientinnen ab-gestimmte Behandlungsprogramme undführen sie durch. Die Programme umfas-sen zum Beispiel auch die Ernährungsbe-ratung.

Motologen/Motologinnen arbeiten ander Erweiterung und Vervielfältigung desWissens um die Zusammenhänge von Be-wegung, Persönlichkeit und Umwelt. Dasheißt, sie sind tätig in Forschung und Leh-re an Universitäten, Hochschulen und Fach-hochschulen, unterrichten an Schulen,Fachschulen, Akademien und sonstigenBildungs- und Ausbildungseinrichtungen.Praktisch arbeiten sie mit Klienten undPatienten verschiedener Altersstufen un-ter unterschiedlichen institutionellen Rah-menbedingungen. Sie sind diagnostischtätig, führen eigenverantwortlich pädago-gische und therapeutische Maßnahmendurch und stimmen sich mit Fachkräftenaus anderen Therapie- und Pädagogikbe-rufen ab. Bei der praktischen Arbeit ver-wenden sie unterschiedliche Methoden,Medien und Materialien sowie räumlicheund situative Arrangements mit dem Ziel,dass die Klienten und Patienten ihre Er-fahrungsräume erweitern, Entwicklungs-blockaden lösen und Entwicklungsrückstän-de aufholen können. Ansatzpunkt ist in je-dem Fall die Bewegung und das Körper-verhältnis des Menschen mit seinen viel-fältigen Aspekten und Auswirkungen aufdie Gesamtpersönlichkeit. Motologen/Mo-tologinnen bringen die Kenntnisse ausihrer interdisziplinären und prozessorien-tierten Ausbildung in integrierte Teamar-beit ein und wirken mit bei der Erstellunggemeinsamer Konzeptionen für den Bewe-gungsbereich. Nicht selten leiten sie inhalt-lich und organisatorisch größere Abteilun-gen der Bewegungs- und Körpertherapie.

Weitere Informationen zu den einzelnen

Berufen finden Sie auch im BERUFENET,

der Datenbank für Ausbildungs- und Tätig-

keitsbeschreibungen (siehe Seite 88/89).

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Musiktherapeuten/Musiktherapeutin-nen haben im Wesentlichen die Aufgabegruppentherapeutische Maßnahmen unterEinbeziehung aktiver oder rezeptiver Mu-siktherapie vorzubereiten und durchzufüh-ren mit dem Ziel der Ermöglichung bzw.Unterstützung meist psychotherapeuti-scher oder heil- bzw. sonderpädagogi-scher Bemühungen. Dadurch soll die Wie-derherstellung, Erhaltung oder Förderungseelischer, gegebenenfalls auch körperli-cher Gesundheit erreicht werden, insbe-sondere die Verbesserung der Kommuni-kationsfähigkeit, das Aktivieren der emotio-nalen Erlebnisfähigkeit sowie die Ent-spannung bei psychophysischen Ver-krampfungen.Im Rahmen ihrer Tätigkeit arbeiten sieinsbesondere mit Zielgruppen wie autisti-schen Kindern, emotional gestörten Ju-gendlichen, psychisch kranken Erwachse-nen oder körperlich behinderten Men-schen und mit Patienten/Patientinnenaus dem geriatrischen Bereich.Zur Bewältigung ihrer Aufgaben erarbei-ten Musiktherapeuten/-therapeutinneneinen musiktherapeutischen Therapie-plan und führen diesen eigenverantwort-lich durch, wobei der ständigen Überprü-fung des Therapieverlaufs eine besondereBedeutung zukommt.Musiktherapeuten und -therapeutinnenarbeiten im Bereich des Gesundheits- undSozialwesens, zum Beispiel in Kliniken,Kureinrichtungen, Heimen, heil- und son-derpädagogischen Einrichtungen oder ineigener Praxis.

Die Aufgabe der Heilpädagogen/Heilpä-dagoginnen ist es, Menschen mitVerhaltensauffälligkeiten bzw. Verhal-tensstörungen oder mit geistigen, körper-lichen und sprachlichen Beeinträchtigun-gen sowie deren Umfeld durch den Ein-satz entsprechender pädagogisch-thera-peutischer Angebote zu helfen. Die be-treuten Personen sollen dadurch lernen, Be-ziehungen aufzunehmen und verantwort-lich zu handeln, Aufgaben zu übernehmenund dabei Sinn und Wert erfahren. Dazudiagnostizieren Heilpädagogen/-pädago-ginnen vorliegende Probleme und Störun-gen, aber auch vorhandene Ressourcenund Fähigkeiten der zu betreuenden Per-sonen und erstellen individuelle Behand-lungspläne. Durch geeignete pädagogi-sche Maßnahmen fördern sie die Persön-lichkeit, die Eigenständigkeit, die Gemein-schaftsfähigkeit, den Entwicklungs- undBildungsstand sowie die persönlichenKompetenzen der zu betreuenden Men-schen. Darüber hinaus beraten und be-treuen sie Angehörige oder andere Erzie-hungsbeteiligte, zum Beispiel in Problem-und Konfliktsituationen.Heilpädagogen/-pädagoginnen arbeitenim Bereich des Sozialwesens, zum Bei-spiel in Untersuchungs-, Behandlungsräu-men von stationären und teilstationärenEinrichtungen wie Krankenhäusern, Klini-ken, in Versorgungsräumen, Werkstatt-räumen und in Wohnräumen von Heimen,Tagesstätten oder in Beratungsstellen.

Arbeitserzieher/innen betreuen undfördern behinderte und nicht behinderteMenschen mit dem Ziel, ihnen die Aufnah-me einer geregelten Arbeit zu ermögli-chen. Sie beurteilen die individuellen Fä-higkeiten, Begabungen und Kenntnisseder ihnen anvertrauten Personen. Auf derGrundlage dieser Fähigkeitsanalysen undder Einschätzung der Anforderungen undBelastungen des möglichen Arbeitsplat-zes wählen sie zusammen mit den Betrof-fenen die geeigneten Tätigkeiten für sieaus. Dabei erstellen sie Förderpläne undsetzen diese um, leiten die betreuten Per-sonen in unterschiedlichen Tätigkeiten undArbeitstechniken an, überwachen ihre Ar-beitsausführung und wirken bei der Ein-richtung behinderten gerechter Arbeits-plätze mit. Darüber hinaus fördern sie dasSozialverhalten und Arbeitstugenden derBetroffenen und unterstützen sie bei per-sönlichen Problemen am Arbeitsplatz.Arbeitserzieher/innen arbeiten in den ver-schiedensten Einrichtungen der Rehabili-tation, Resozialisierung, Betreuung sowieAnleitung behinderter Menschen. Im Ein-zelfall können das beispielsweise Werk-stätten für behinderte Menschen, Berufs-bildungs- und Berufsförderungswerke, Ein-richtungen des Strafvollzugs, Fachkran-kenhäuser für Suchtkranke oder Einrich-tungen der Wohnungslosenhilfe sein.

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Sozialer und nichtärztlicher

Gesundheitsbereich55

Die berufliche Arbeit von Sozialarbeiternund Sozialarbeiterinnen ist stark ar-beitsfeld- und arbeitsplatzabhängig. Ge-nerell kann sie als unterschiedliche Kom-bination von drei Rollen beschrieben wer-den:Als Bezugspersonen für die Betroffenenleisten sie problemzentrierte Beratungs-arbeit, indem sie Wissenslücken füllen,Alternativen aufzeigen und Entschei-dungshilfen geben. Sie begleiten im All-tag, intervenieren in Krisensituationenund motivieren zu Eigeninitiative. Auch imsozialtherapeutischen Kontext werdenSozialarbeiter/innen tätig, so in der Reha-bilitation, in Beratungsstellen und in Ein-richtungen des Strafvollzugs.Als Sachbearbeiter/innen und Planer/in-nen erfassen und interpretieren sie sozia-le Sachverhalte. Unter Berücksichtigungder einschlägigen Rechtsgrundlagen undVorschriften ermitteln sie den Bedarf anmaterieller, persönlicher und finanziellerUnterstützung und beschaffen bzw. ver-mitteln diese Hilfen.Als Koordinatoren/Koordinatorinnen, Or-ganisatoren/Organisatorinnen planen, lei-ten und koordinieren sie in und zwischensozialen Einrichtungen. Sie arbeiten inGremien, entwickeln Netzwerke und leis-ten Öffentlichkeitsarbeit. Die Entwicklungbürgernaher und dezentralisierter Kon-zepte gehört zu den Hauptaufgaben desimmer mehr an Bedeutung gewinnendenSozialmanagements.Ämtergänge wie zum Sozialamt oder Ver-sorgungsamt, zur Agentur für Arbeit oderBesuche in Anwalts- und Arztpraxen ge-hören zu den begleitenden Tätigkeiten.

Gesundheitsberater/innen sind in derGesundheitsförderung und -vorsorge tä-tig. Sie planen, koordinieren und führenMaßnahmen der Gesundheitsförderungdurch, wie beispielsweise Kursprogram-me, Beratungsangebote oder Vorträge.Häufig sind sie auf Ernährungsberatungspezialisiert. Daneben werden jedochauch andere präventive gesundheitsför-dernde Maßnahmen angeboten, zum Bei-spiel Entspannungstraining, Rückenschu-le am Arbeitsplatz, Wirbelsäulengymnas-tik oder Suchtprävention. Gesundheitsbe-rater/innen sind auch in der Öffentlich-keitsarbeit tätig und in der Aus- und Fort-bildung von Multiplikatoren und Multipli-katorinnen. Sie erstellen Tätigkeitsberich-te sowie Statistiken, arbeiten auch mit ander Pflege von Datenbanken und erledi-gen Verwaltungsarbeiten.Zum Teil arbeiten sie auch bei medizini-schen Dienstleistern, die den gesetzli-chen und privaten Krankenversicherun-gen medizinische Serviceleistungen zureffizienten Betreuung ihrer Versichertenbieten. Hier betreuen Gesundheitsbera-ter/innen die Kunden der jeweiligen Ver-sicherungen – meist über Telefon – in al-len Fragen rund um Gesundheit und Medi-zin. Bei Patienten mit chronischen Erkran-kungen nehmen sie aktiv Kontakt auf,unterstützen sie individuell mit allen rele-vanten medizinischen Informationen, be-gleiten sie durch alle Phasen des Krank-heitsverlaufes und helfen den Betroffe-nen, diesen durch Eigeninitiative positivzu beeinflussen. Auch an der Gestaltungund Optimierung krankheitsbezogenerBetreuungsprogramme sind sie beteiligt.

Heilpraktiker/innen befassen sich mitder Erkennung und Heilung von Krankhei-ten. Für sie sind Krankheiten vor allemStörungen des seelischen und körperli-chen Gesamtsystems. Die Heilung solldurch die Stärkung der natürlichen Ab-wehrkräfte erreicht werden. Dabei wen-den sie Therapieverfahren an, die grund-sätzlich aus der Natur- und Volksheil-kunde übernommen sind, zum BeispielAkupunktur (chinesische Heilmethodedurch Einsetzen von Metallnadeln), dieIris-Diagnose (Feststellen von Krankhei-ten aufgrund von Veränderungen derFarb- und Strukturmuster der Regenbo-genhaut des Auges) und Homöopathie(Heilbehandlung mit hoch verdünntenArzneimitteln).In der Regel arbeiten Heilpraktiker/innenin selbstständiger Tätigkeit mit eigenerPraxis.

Weitere Informationen zu den einzelnen

Berufen finden Sie auch im BERUFENET,

der Datenbank für Ausbildungs- und Tätig-

keitsbeschreibungen (siehe Seite 88/89).

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Beratung und Vermittlung

Diese Informationen erhaltenSie bei Ihrer Agentur für Arbeit

Die Agentur für Arbeit gibt Auskunft undRat in allen Fragen der Arbeitsplatzwahl,der beruflichen Entwicklung, zum Berufs-und Arbeitsplatzwechsel, zur Lage undEntwicklung des Arbeitsmarktes und derBerufe, zu Ihren individuellen Vermittlungs-möglichkeiten, zu den Möglichkeiten derberuflichen Bildung und zu Leistungen derArbeitsförderung. In einem individuellen Beratungsgesprächinformiert und berät Sie Ihr persönlicherArbeitsvermittler in allen beruflichen Fra-gen und hilft Ihnen bei der Arbeitsplatz-

vermittlung. Eine umfassende, genau aufSie zugeschnittene Beratung braucht Zeitund Vorbereitung auf beiden Seiten.

Terminvereinbarung

Sie haben zwei Möglichkeiten, Ihr Anliegenden Mitarbeitern der Agentur für Arbeit zuschildern: Sie können sich entweder tele-fonisch an das Service-Center Ihrer Agen-tur für Arbeit wenden. Oder Sie gehen per-sönlich an den Empfang bzw. in die Ein-gangszone in Ihrer Agentur für Arbeit.Die Mitarbeiter erläutern Ihnen dann dasweitere Vorgehen, Ihnen werden ggf. erfor-derliche Unterlagen zugesendet bzw. aus-

gehändigt und, wenn nötig, wird ein Ter-min bei Ihrem Arbeitsvermittler vereinbart.

Das Arbeitspaket

Zu den Unterlagen, die Ihnen ggf. entwederzugesendet oder ausgehändigt werden,gehört das so genannte Arbeitspaket. Esbesteht aus 3 Teilen (siehe Checkliste). In Teil 1 und 2 werden grundlegende Da-ten zu Ihrer Person und zu Ihrem berufli-chen Werdegang wie Ausbildung, berufli-che Kenntnisse, die letzten Beschäfti-gungsverhältnisse abgefragt. Die Mitar-beiter der Agentur für Arbeit nehmen die-se Daten auf.

Sie suchen eine neue Stelle?

Sie möchten sich beruflich verändern oder weiterbilden?

Dann ist die Agentur für Arbeit für Sie die richtige Adresse. Kompetente Ansprechpartner infor-

mieren, beraten und vermitteln Sie individuell, objektiv und kostenlos.

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Beratung und Vermittlung 57

Zur Vorbereitung auf das ggf. erforderli-che Gespräch mit Ihrem Arbeitsvermittlerarbeiten Sie zu Hause Teil 3 des Arbeits-pakets intensiv durch. Dann schicken Siedie Unterlagen rechtzeitig ab, so dass sieIhrem Arbeitsvermittler spätestens 3 Ta-ge vor dem Gesprächstermin vorliegen.Fügen Sie dem Arbeitspaket die vollstän-digen Bewerbungsunterlagen (Anschrei-ben und Lebenslauf), alle wesentlichenArbeitszeugnisse sowie Nachweise überBerufsabschluss oder erfolgte Weiterbil-dungen bei.

Das Beratungsgespräch

1. Bei dem Erstgespräch erörtern Sie mitIhrem Vermittler Ihre bisherige berufli-che Situation sowie Ihre Vermittlungs-möglichkeiten, ergänzen ggf. Ihr Be-werberangebot und erstellen so Ihr in-dividuelles Bewerberprofil, das auch dieGrundlage für den Abgleich Ihrer Datenmit den vorhandenen Stellenangebo-ten ist.

2. Schließlich vereinbaren Sie mit demVermittler Strategien für das weitereVorgehen bei Ihrer Beschäftigungssu-che. Dabei helfen Ihnen festgelegte Ak-tivitäten und Maßnahmen in einer Ein-gliederungsvereinbarung.

3. Erste Erfolge und weitere Schritte wer-den bei Bedarf in Folgegesprächenbesprochen und festgehalten.

Ihr Einsatz lohnt sich

Damit das Beratungsgespräch für Sieauch möglichst gewinnbringend abläuft,können Sie einiges tun. Je besser Sie sichim Vorfeld des Gesprächs mit Ihrer beruf-lichen Situation auseinandersetzen, destobesser kann sich auch Ihr Arbeitsvermitt-

ler auf das Gespräch mit Ihnen vorberei-ten und auf Ihre individuellen Wünscheeingehen. Informieren Sie sich deshalb vorab im BIZ(siehe Seite 86/87) oder im Internet unterwww.arbeitsagentur.de über den aktu-ellen Arbeitsmarkt mit den vorhandenenStellenangeboten, über Ausbildungs- undTätigkeitsbeschreibungen (BERUFENET –siehe auch Seite 88/89) oder über Ange-bote zur Aus- und Weiterbildung (KURS-NET – siehe auch Seite 72/73).

C H E C KDas Arbeitspaket ermöglicht Ihre aktive Einbindung in den Bera-tungs- und Vermittlungsprozess. Mittels der Angaben können SieIhr individuelles und berufliches Profil schärfen und sich optimalauf das Beratungsgespräch beim Arbeitsvermittler vorbereiten.Beim Erstkontakt zur Agentur für Arbeit erhalten Sie:

Teil 1 – Persönliche Daten: Tragen Sie dort die für die Bera-tung grundlegenden Informationen wie Name, Adresse, letzteTätigkeit, Angaben zur Arbeitslosigkeit etc. ein.

Teil 2 – Berufliche Daten: Hier beantworten Sie Fragen zuIhrem Schulabschluss, Ihrer beruflichen Aus- und Weiterbildung(mit Nachweis durch Zeugnisse/Zertifikate) sowie Ihrem bishe-rigen beruflichen Werdegang.

Teil 3 – Vorbereitung Vermittlungsgespräch: Hier können SieIhre Wünsche und Vorstellungen für eine Beschäftigung eintragen.Sie haben Platz für persönliche Fragen, die Sie mit Ihrem Ver-mittler gerne besprechen wollen und können Ihre speziellen Kennt-nisse (im beruflichen wie im sozialen Bereich) herausarbeiten.

Der Vermittler benötigt die Angaben für eine gute und gezielteGesprächsvorbereitung. Ihre Vorteile sind:

Teil 3 füllen Sie bequem zu Hause aus.Sie bereiten sich auf das Vermittlungsgespräch gut vor, weilSie sich auch über einige Problemstellungen bei der Job-suche klar werden können.Sie sparen durch die Vorbereitung wertvolle Zeit im Ge-spräch beim Vermittler – dies erhöht Ihre Chancen für eineschnellere Integration in Arbeit.

Folgende Unterlagen (in Kopie) legen Sie dem Teil 3 bei:Vollständige BewerbungsunterlagenNachweise über Berufsabschluss/WeiterbildungenArbeitszeugnisseGesundheitsfragebogen/Ärztliche Bescheinigungen/Gut-achten (soweit für die berufliche Integration erforderlich)

� Das Arbeitspaket

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Auf der Suche

Die gute Nachricht gleich vorab: Auf der Suche sind Sie nicht allein – denn hoch

qualifizierte Fachkräfte werden von Unternehmen immer gesucht. Es zeichnet

sich sogar in manchen Branchen ein Fachkräftemangel ab. Headhunter und

Personalverantwortliche sind unterwegs und versuchen, die passenden

Hochschulabsolventen für ihre Firmen zu gewinnen.

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Auf der Suche 59

Um die verschiedenen Möglichkeiten dergegenseitigen Kontaktaufnahme hat sichin den vergangenen Jahren ein eigenerMarkt von Recruitingevents etabliert:

JobmessenCareer-VeranstaltungenFirmenkontaktmessen Online-Kontakt-NetzwerkeJobbörsen und E-Recruitment-Portaleim Internet

Die Kontaktveranstaltungen finden meistan Hochschulen und in Messeeinrichtun-gen, aber auch im Rahmen großer Fach-ausstellungen wie der CeBIT oder Didac-ta-Bildungsmesse statt: Einige regelmä-ßig, andere sporadisch, und ständig kom-men neue Kontaktangebote hinzu.

Kennen lernen und Kontakteknüpfen

Im Allgemeinen handelt es sich um ein-bis dreitägige Veranstaltungen, auf denenUnternehmen verschiedener Branchenund Größen sich an Messeständen, in Se-minaren und Workshops, Gesprächsrun-den und Podiumsdiskussionen den Teil-nehmern präsentieren. Einige Firmen ver-geben auf solchen Messen Praktikums-plätze, Diplomarbeiten, Dissertationsthe-men oder nehmen Bewerber in Förder-kreise auf. Auch können Bewerbungsmo-dalitäten, Einstiegs- und Entwicklungs-möglichkeiten mit den Personalfachleu-ten und Fachabteilungs-Spezialisten be-sprochen werden. Selbst vorab vereinbar-te Vorstellungsgespräche werden auf sol-chen Veranstaltungen geführt.Scheuen Sie sich im Zweifel also nicht,bei den Unternehmen anzufragen, ob siefreie Stellen haben, Praktika oder Diplom-arbeiten anbieten. Für Studierende, Ab-solventen und Berufsneulinge mit bis zufünf Jahren Berufserfahrung (Young Pro-fessionals) bieten diese Veranstaltungenhervorragende Möglichkeiten sich entwe-der zunächst unverbindlich über Bran-chen und Firmen zu informieren und sicheinen Überblick zu verschaffen oder ganzgezielt das eine oder andere Unterneh-men kennen zu lernen und Kontakte zuknüpfen. Grob können zwei Veranstaltungstypenunterschieden werden: die „Jobmessen“und die „Firmenkontaktmessen“.

JobmessenJobmessen sind Rekrutierungsveranstal-tungen, das heißt, Personalverantwortli-

che der beteiligten Unternehmen ermögli-chen den Besuchern das direkte Ge-spräch. Manche halten im Rahmenpro-gramm Vorträge oder Seminare, bietenan den Messeständen persönliche Bera-tungen oder den Check von Bewerbungs-unterlagen an.Die bekanntesten Jobmessen sind

der Absolventenkongress der Hob-sons GmbH (www.absolventenkon-gress.de)die access-Workshops der accessAG (www.access.de)die JOBcon der IQB Career ServicesAG (www.iqb.de)die Talents der bmv Consulting GmbH(www.talents2007.de)

FirmenkontaktmessenFirmenkontaktmessen sind Präsentations-veranstaltungen, das heißt, Unternehmenpräsentieren sich an Messeständen undinformieren allgemein über die Berufsper-spektiven, die sie bieten: vom Einstieg indie Firma durch Praktika oder Festanstel-lungen bis zum Aufstieg auf der internenKarriereleiter. Auch hier besteht die Mög-lichkeit zu einem persönlichen Gesprächund für Anfragen nach Vakanzen, Prakti-kumsplätzen oder Diplomarbeiten.

Bekannte Firmenkontaktmessen sind diebonding-Firmenkontaktmesse derbonding Studenteninitiative e.V.(www.bonding.de)CampusChances der CampusConceptDeutschland GmbH & Co. KG(www.campuschances.de)Firmen-Kontakt-Gespräche der Stu-dentenorganisation AIESEC (www.aie-sec.de)meet@ der IQB Career Services AG(www.iqb.de)connecticum (www.connecticum.de)

Der Überblick

Als Veranstalter von Jobmessen und Fir-menkontaktmessen treten bundesweitoperierende, professionelle Anbieter auf.Daneben finden Sie eine wachsende Zahlregionaler Studenteninitiativen und Ver-bände. Über anstehende Kontakt- und Jobmes-sen können Sie sich zum Beispiel im Inter-net unter www.career-days.com,www.berufsstart.de, www.stellenre-port.de oder www.karriere.de informie-ren. Einen aktuellen Überblick über Fachmes-

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sen/Messen aller Art erhalten Sie unterwww.auma.de. Darüber hinaus solltenSie sich auch an nahe gelegenen Hoch-schulen nach Karriere-Messen erkundi-gen.Welche Messe für Sie in Frage kommt,richtet sich in erster Linie nach Ihrem Sta-tus (Student, Absolvent oder Berufsein-steiger) sowie nach Ihren Studienschwer-punkten und -fächern.

Die Vorbereitung

Die Teilnahme an einer Job- oder Kontakt-messe verlangt Vorbereitung. Sie solltensich Klarheit über Ihre Ziele und Fähigkei-ten verschaffen, sich über die Firmeninformieren, die Sie kennen lernen möch-ten. Messekataloge mit Firmenprofilenhelfen Ihnen dabei. Bereiten Sie auchBewerbungsunterlagen vor, die Sie beipassender Gelegenheit Ihrem Gesprächs-partner überreichen können. Ruhe und Sicherheit auszustrahlen isteine wichtige Voraussetzung für Ihrenersten Kontakt mit einem potenziellen,künftigen Arbeitgeber. Einige Messe-Veranstalter ermöglichen daher über ihreInternetseiten eine schriftliche Vorab-Bewerbung, so dass Sie bereits Wochenvor der Veranstaltung Gesprächsterminefür die Messetage vereinbaren können.Bei manchen Veranstaltungen ist einevorherige Bewerbung um die Teilnahme

sogar Voraussetzung für den Messebe-such, andere stellen die Anmeldung frei,empfehlen sie aber.

Die virtuelle Kontaktmesse

Im Internet findet sich mittlerweile eineVielzahl rein virtueller Kontaktmessen.www.uni-gateway.de etwa ist ein Portalmehrerer deutscher Hochschulen, in demsich Firmen registrieren lassen, die aufder Suche nach Absolventen und Prakti-kanten sind. Bewerbungen können Sieüber das Portal direkt an die registriertenUnternehmen senden. Vom eigenen Wohnzimmer aus mit Perso-nalverantwortlichen Gespräche führen, istunter www.jobfair24.de möglich. Mehr-mals im Jahr findet ein Online-Messetagstatt. Nach Fachrichtungen geordnete Stel-lenangebote finden Sie zudem im Online-Angebot www.akademiker-online.de.Zunehmend treffen sich Stellenanbieterund Jobsuchende in Online-Kontakt-Netz-werken wie www.openbc.com oderwww.ecademy.com. In diesen virtuellenBusiness-Netzwerken laden MitgliederKollegen und Freunde ein, diese registrie-ren sich, geben ihr persönliches/berufli-ches Profil ein und laden wiederum weite-re Personen hinzu. So entstehen weit ver-zweigte Kontaktnetze, die insbesondereFreiberufler bei der Suche nach neuenProjekten und Angeboten unterstützen.

Jobbörsen im Internet

Unter die virtuellen Messen im weiterenSinne lässt sich auch eine Vielzahl sogenannter „Jobbörsen“ im Internet rech-nen. Sie werden unterschiedlich stark vonUnternehmen und Arbeitsuchenden ge-nutzt. Jobsuchende können dort ihre Be-werberprofile eingeben, in Stellenanzei-gen suchen und sich nach Suchkriteriengefilterte „Jobletter“ per E-Mail zusendenlassen. Hier eine Auswahl von Jobbörsen ohneAnspruch auf Vollständigkeit:

www.arbeitsagentur.de (siehe auchSeite 90/91)www.worldwide-jobs.dewww.jobpilot.dewww.jobjet.dewww.stellenmarkt.dewww.stepstone.dewww.stellenanzeigen.dewww.monster.dewww.jobmonitor.comwww.jobscout24.dewww.jobware.de

Jobbörsen für Lehrer

www.jobvermittlung.de/lehrer www.lehrer.bizwww.bildungsserver.de/jobboerse

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Bewerbungstipps 61

Bewerbungstipps

Nehmen Sie sich Zeit und erarbeiten Sie Ihre Bewerbung sorgfältig. Achten Sie darauf, dass die

Bewerbung klar, übersichtlich, vollständig und leicht lesbar ist. Rechtschreib- oder Tippfehler sind

tabu. Schließlich wollen Sie mit Ihrer Bewerbung Ihren künftigen Arbeitgeber von sich überzeugen.

Und dabei gilt: Auf den ersten Eindruck kommt es an!

Es gibt verschiedene Wege, sich um eineStelle zu bewerben – je nachdem, was inder Stellenanzeige steht oder das Unter-nehmen bevorzugt. Entweder wird einepostalische und vollständige Bewerbungoder nur eine Kurzbewerbung verlangtoder Sie sollen sich sogar elektronischüber ein Formular bzw. per E-Mail an dasUnternehmen wenden.

Das Anschreiben

Ihr Anschreiben ist das Erste, was Ihr mög-licher Arbeitgeber von Ihnen zu sehen be-kommt. Deshalb ist ein perfektes Anschrei-ben das A und O. Beachten Sie dabei fol-gende Tipps:

Verwenden Sie auf keinen Fall einenStandardtext, sondern finden Sie guteGründe, warum genau Sie der idealeMitarbeiter für diese eine Stelle sind.Arbeiten Sie die zwei bis drei bestenArgumente dafür heraus und machenSie diese zum Kernpunkt Ihres Bewer-bungsanschreibens. Adressieren Sie das Anschreiben, dasnicht länger als eine Seite sein sollte,namentlich an die für die Einstellungzuständige Person. Gegebenenfallsfragen Sie telefonisch nach, an wenSie die Bewerbung richten können.Nehmen Sie, wenn möglich, Bezug auf dieStellenanzeige, ein (Telefon-)Gesprächoder eine persönliche Empfehlung.

Der Lebenslauf

Der Lebenslauf ist neben dem Anschrei-ben die zweite Grundlage für die Einschät-zung Ihrer Person für das Unternehmen.Deshalb ist auch hier besondere Sorgfaltgeboten.

Der Lebenslauf sollte ein lückenlosesBild über Ihren bisherigen Lebensweggeben. Auch wenn Ihre berufliche Bio-grafie Lücken aufweist, ist es besser,diese zu nennen und plausibel zu er-klären als zu übergehen. Solche Lückenwerden von den Personalverantwortli-chen meist schnell erkannt und erzeu-gen Misstrauen. Üblich ist ein tabellarisch gestalteter

C H E C KZu einer kompletten schriftlichen Bewerbung gehören

das persönliche Bewerbungsanschreiben,der tabellarische Lebenslauf,ein aktuelles Lichtbild vom Fotografen,gut lesbare Kopien von Zeugnissen und Zertifikaten undgegebenenfalls weitere Anlagen, die in dem Stellenangebot verlangt werden.

� Die klassische Bewerbung

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Lebenslauf. Sie können ihn chronolo-gisch oder thematisch gliedern. WennSie schon etliche Berufsjahre vorzuwei-sen haben, empfiehlt es sich, nach denpersönlichen Daten gleich mit der letz-ten beruflichen Tätigkeit zu beginnenund den Werdegang dann rückwärtsbis zur Berufs- und Schulbildung dar-zustellen (sog. amerikanischer Lebens-lauf – vgl. Infokasten). Als Berufseinsteiger sollten Sie unterdem Punkt „Studium“ nicht nur Zeit-räume, Hochschulen, Fächer und Ab-schluss aufführen. Auch Schwerpunk-te und ggf. das Thema der Abschluss-arbeit können dem Personaler wichti-ge Anhaltspunkte geben. Vergessen Sie nicht Ort, Datum undUnterschrift am Ende. Ein Bild sagt oft mehr als 1.000 Worte.Zeigen Sie sich deshalb auf Ihrem Be-werbungsfoto von Ihrer Schokoladen-seite: Verwenden Sie keine Automaten-bilder und auch keine Bilder aus „frü-heren“ Tagen, sondern lassen Sie einaktuelles Porträt in einem professio-nellen Fotostudio anfertigen.

Zeugnisse und Bescheinigungen

Zeugnisse fügen Sie in Kopie als AnlageIhrer Bewerbung bei. Sie müssen nicht je-des Zeugnis und jede Teilnahmebeschei-

nigung beilegen, die Sie in Ihrem Lebenerhalten haben. Im Einzelnen gilt:

Es genügt das Schulzeugnis (einschließ-lich Berufsausbildung) über den höchs-ten Abschluss. Auf Arbeitszeugnisse, die älter als 10Jahre sind und mit dem gewünschtenJob nichts zu tun haben, können Sieverzichten.Wählen Sie nur jene Weiterbildungs-zertifikate und Seminarbescheinigun-gen aus, die im Zusammenhang mitder Stelle, für die Sie sich bewerben,von Bedeutung sind.

Die Bewerbungsmappe

Als Bewerbungsmappe eignet sich z.B. einKlipphefter, da die Blätter so leicht einzelnzu entnehmen sind. Eingeklemmt in den Hef-ter, kommt obenauf der Lebenslauf mit demFoto und darunter befinden sich die Zeug-nisse und Zertifikate. Das Anschreiben wirdlose auf die Bewerbungspapiere gelegt.Haben Sie umfangreiche Anlagen, so kön-nen Sie auch ein Deckblatt anfertigen,auf das Sie z.B. das Foto kleben, Ihre Ad-resse und ein Inhaltsverzeichnis angeben.Lassen Sie, bevor Sie die Bewerbung ab-senden, noch Freunde und Verwandte dieUnterlagen durchsehen, ob sie auch voll-ständig und fehlerlos sind. Vier Augen se-hen häufig mehr. Auch Ihre Arbeitsver-mittlerin/Ihr Arbeitsvermittler in der Agen-tur für Arbeit checken Ihre Bewerbungs-unterlagen.

Die Initiativbewerbung

Sie können sich auch bei einem Unter-nehmen bewerben, ohne dass dieses einekonkrete Stelle ausgeschrieben hat.

Dabei müssen Sie der Firma sehr ge-nau beschreiben, was Sie zu bieten ha-ben. Nur so kann Ihre Qualifikationauch einem bestimmten Bereich im Un-ternehmen zugeordnet werden. Ihre Initiativbewerbung ist um so Erfolgversprechender, je mehr Sie von derBranche und den Bedürfnissen des Un-ternehmens wissen. Der Arbeitgebermerkt den eingesandten Unterlagenan, ob Sie sich mit dem Unternehmenauseinandergesetzt haben.

Wenn Sie sich auf Eigeninitiative hin be-werben, empfiehlt sich eine Kurzbewer-bung. Hierbei ist der Umfang auf An-schreiben und Lebenslauf mit Foto redu-ziert. Ausführlichere Unterlagen, insbeson-dere Zeugniskopien, werden erst auf An-forderung hin nachgereicht.

Die Online-Bewerbung

Immer mehr Unternehmen bieten die Mög-lichkeit zur elektronischen Bewerbung –entweder per E-Mail oder über ein stan-dardisiertes Bewerbungsraster auf ihrerHomepage. Eine solche Bewerbung emp-fiehlt sich insbesondere

bei Stellenangeboten in Internet-Jobbörsen, bei Stellenanzeigen, die ausdrücklichzur E-Mail-Bewerbung auffordern oderbei einer Initiativbewerbung.

Auf folgende Punkte sollten Sie achten:Auch bei einer Online-Bewerbung mussdie gleiche Sorgfalt wie bei Print-Be-werbungen verwendet werden.Eine Bewerbung per E-Mail sollte alleElemente des Anschreibens und desLebenslaufs enthalten. Beachten Sieaber die Menge und das Datenvolumender angehängten Dateien (Richtwertist 1 MB). Verwenden Sie nur gängigeDateiformate (WORD, PDF).Richten Sie die Bewerbung an eine per-sönliche E-Mail-Adresse, die Sie gege-benenfalls telefonisch erfragen.Die „Betreffzeile“ der E-Mail ist beson-ders wichtig, weil sie das Erste ist, wasder Empfänger liest. Schreiben Sie in die E-Mail einen kur-zen Hinweis über Zweck und InhaltIhres Schreibens.

Die E-Mail-Bewerbung ist häufig eine ArtVorstufe: Deshalb empfiehlt sich auch hiererstmal eine Kurzbewerbung. Halten Sieaber immer auch eine vorbereitete Be-werbungsmappe bereit, die Sie nach einerAufforderung durch die Firma nachreichenkönnen.

Das Vorstellungsgespräch

Die Einladung zu einem Vorstellungsge-spräch dürfen Sie als einen wichtigen Er-folg für sich verbuchen: Ihre schriftlicheBewerbung hat überzeugt. Nun geht es indie zweite Runde, und Sie können die ent-scheidenden Punkte sammeln – mit IhrerPersönlichkeit. Hier einige Tipps:

Sammeln Sie genauere Informationenüber das Unternehmen, bei dem Siesich vorstellen. Bringen Sie möglichstviel in Erfahrung über die Größe, die an-gebotenen Produkte oder Dienstleis-tungen, die Unternehmensorganisationetc.Erstellen Sie einen Fragenkatalog zuThemen wie Aufgabengebiet, organisa-torische Einordnung in den Betrieb, Ein-arbeitung, Probezeit.

Der antichronologischeLebenslauf

Folgende Bestandteile kann einLebenslauf enthalten:

Überschrift „Lebenslauf”Foto (rechts oben, wenn nicht aufdem Deckblatt)Persönliche Daten:Vor- und ZunameAdresse und TelefonnummerGeburtsdatum und -ortBerufstätigkeit/BerufserfahrungenBerufsausbildung/Studium mitAbschlussBerufliche Weiterbildung/Seminare(mit Bezug zur ausgeschriebenenStelle)EDV-KenntnisseSprachkenntnisseWehr-/ZivildienstSchulausbildung mit Schulabschlussevtl. Freizeitaktivitäten/Hobbys (mitBezug zur ausgeschriebenen Stelle)Ort und DatumUnterschrift (handschriftlich)

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Fragen zu Verdienst, betrieblichen So-zialleistungen und Fortbildungsmöglich-keiten werden erst gegen Ende des Ge-sprächs behandelt. Um hier gewappnetzu sein, informieren Sie sich über diemarktüblichen Verdienstmöglichkeitenfür die angestrebte Position (z.B. beiBerufsverbänden und Gewerkschaften).Achten Sie auf eine insgesamt gepfleg-te Erscheinung und verzichten Sie aufbesondere Effekte. Planen Sie Ihre Anreise und das Timing:Sie sollten pünktlich und ausgeruht an-kommen.

Der AblaufNach der Begrüßung und der gegenseiti-gen Vorstellung wird man vielleicht etwasSmalltalk betreiben. Gehen Sie höflich da-rauf ein, und versuchen Sie sich die Na-men Ihrer Gesprächspartner zu merken.Dann kommen meist Informationen überdas Unternehmen und die zu besetzendeStelle. Nutzen Sie die Gelegenheit, umdezent durchblicken zu lassen, dass Siesich vorbereitet haben, zum Beispieldurch gezielte Fragen.Nun geht es um Ihren Werdegang: Fragenzu Aus- und Weiterbildung sowie zu Ihrerberuflichen Entwicklung leiten über zuIhren bisherigen Tätigkeiten und konkre-ten Plänen. Auch Ihre persönliche Situa-tion wird zum Gegenstand des Ge-sprächs. In der Regel werden Sie ehrlichAuskunft geben, denn schließlich kommtes darauf an, die Basis für ein künftigesVertrauensverhältnis zu legen. Doch es gibt Fragen, auf die Sie nicht ant-worten müssen, weil sie nicht direkt mitder Stelle und den zu erbringenden Leis-tungen zusammenhängen. Dazu gehörenetwa Fragen nach Ihrer Familienplanungoder Ihren Vermögensverhältnissen.Bei den Vertragsverhandlungen ist es wich-

tig, dass Sie vorher eine Unter- und Ober-grenze für sich festgelegt haben und auchSozial- sowie Zusatzleistungen mit einbe-ziehen. Signalisieren Sie, dass Sie IhrenWert kennen, aber flexibel genug sind, umeine für beide Seiten vertretbare Rege-lung zu finden.Es macht sich gut, wenn Sie zur Unter-stützung des Gesprächs Ihre Unterla-gen/Ihren Fragenkatalog heranziehen.Machen Sie sich ruhig Notizen, das zeugtvon Interesse und Professionalität.Zum Schluss erkundigen Sie sich nach demweiteren Vorgehen. Wann dürfen Sie miteiner Nachricht rechnen? Sollen Sie sichtelefonisch melden? Verabschieden Sie sichfreundlich und danken Sie für die Einla-dung.

Die Nachbereitung

Ganz wichtig ist es, dass Sie im Nachhi-nein das Vorstellungsgespräch noch ein-mal rekapitulieren und Ihre Eindrücke undErkenntnisse schriftlich festhalten. Diesträgt nicht nur dazu bei, Ihr Urteilsvermö-gen zu stärken, sondern hilft Ihnen auch,selbstsicher in das nächste Gespräch zugehen.

Das Assessment-Center

Eine beliebte Form der Personalauswahlist das Assessment-Center (AC), vor allembei großen Unternehmen. Bei dieser Formbefindet man sich – oft zusammen mitMitbewerbern und zwei bis drei Tage lang– in einer Art Prüfungssituation: Tests,Übungen, Gespräche oder Rollenspielesind unter Zeitdruck entweder allein oderin der Gruppe zu bewältigen. Die Unter-nehmen können auf diese Weise bessereinschätzen, wie die Bewerber mit Stressumgehen, im Team arbeiten und wie flexi-

bel und leistungsbereit sie sind.Bewerber können sich mit Hilfe von Semi-naren und Büchern auf ein AC vorberei-ten. Bei guten Trainings werden die Übun-gen – die im Prinzip bei jedem AC ähnlichsind – durchgespielt. Zudem können SieFehler besprechen und sich ein wenigRoutine in Stresssituationen verschaffen.Grundsätzlich gilt: Treten Sie im AC au-thentisch auf, denn später im Berufsalltagkönnen Sie sich nicht mehr verstellen.

Bewerbungstipps 63

Ihr Trainingsprogramm zum neuen Job. Die Arbeitsmappe und die Broschüre mit wertvollen Tipps für die Beschäfti-gungssuche erhalten Sie im Internet unter www.arbeitsagentur.de oder beiIhrer Arbeitsvermittlerin/Ihrem Arbeitsvermittler in der Agentur für Arbeit.

Viele Agenturen für Arbeit bieten auch Seminare und Workshops rund umdas Thema Bewerbung an. In der zentralen Veranstaltungsdatenbank unterhttp://vdb.arbeitsagentur.de (Suchwort „Bewerbung“) finden Sie Termi-ne und Orte. Oder Sie fragen direkt im Berufsinformationszentrum (BIZ)Ihrer Agentur für Arbeit nach.Weitere Anlaufstellen sind die Career-Services an Hochschulen. Auch dieBerater/innen für Akademische Berufe (früher: Hochschulteams) der Agen-turen für Arbeit können bei Fragen zur Bewerbung weiterhelfen.

JOBPROFI

Fünf Fragen, die oft im Vorstel-lungsgespräch gestellt werden

Was waren bisher Ihre größtenLeistungen/Erfolge/Misserfolge?Diese Frage erlaubt einen Einblick inIhre Lebensphilosophie und lässt dar-auf schließen, ob Sie zum Team passen.

Warum wollen Sie Ihre derzeitigeberufliche Situation verändern?Wer so fragt, möchte weniger etwasüber jetzige/frühere schlechte Erfah-rungen wissen als vielmehr etwasüber Ihre Motivation und Ihre Ziele.

Warum bewerben Sie sich aufdiese Stelle? Was reizt Sie daran?Diese Frage klärt ebenfalls Ihre Moti-vation ab und gibt Aufschluss über IhrSelbstbild.

Wie stellen Sie sich einen typischenArbeitstag in dieser Abteilung vor?Ihre Antwort zeigt, wie gut Sie sichüber die Tätigkeit informiert haben.

Wo möchten Sie in fünf Jahren stehen?Ihre Antwort sagt etwas über Zielstrebig-keit, Motivation und Eigeninitiative aus.

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Berufseinstieg

Eigentlich können Akademiker in Deutschland mit der Arbeitsmarktsituation zufrieden sein. Das

Risiko, arbeitslos zu werden, ist für Hochschulabsolventen deutlich geringer als für Beschäftigte

ohne Hochschulabschluss. Ihre Arbeitslosenquote lag im vergangenen Jahr bei 3,8% und damit

deutlich unter der generellen Quote von 11,2%.

In Teilbereichen der Wirtschaft suchen diePersonalverantwortlichen bereits wiederhänderingend gut ausgebildete Fachkräf-te. Vertreter verschiedener Branchen kla-gen bereits über Probleme bei der Beset-zung von offenen Positionen. Ob Inge-nieure, IT-Experten oder Sozialarbeiter –während sich die Zahl der arbeitslos ge-meldeten Akademiker ohnehin verringer-te, stapeln sich bei den Agenturen für Ar-beit und anderen Jobvermittlern weitereStellenangebote für Hochschulabsolven-ten.

Allerdings wünschen die meisten Unter-nehmen von ihren neuen Mitarbeiternnicht nur hervorragende Fachkenntnisse,sondern berufliche Erfahrungen und zahl-reiche weitere Fähigkeiten, die so ge-nannten Schlüsselqualifikationen. Aber selbst Kandidaten, die alle Erwar-tungen der Personalchefs erfüllen, müs-

sen mit vergleichsweise bescheidenem Ein-kommen rechnen. Vor allem Berufsanfän-ger stehen vor einigen Problemen beimJobeinstieg. „Wenn sie nicht gerade einenexzellenten Lebenslauf präsentieren konn-ten, gelang vielen der Berufseinstieg erstnach mehreren Praktika – in Einzelfällenmit einem ganz normalen Joballtag, aberohne die dazu gehörende Vergütung“,heißt es im Arbeitsmarktbericht der Bun-desagentur für Arbeit.

Praktikum: Nicht nur Kaffeekochen

Politiker, Wissenschaftler und Unterneh-mensvertreter werden denn auch nichtmüde, Praktika als Einstiegschance in dasberufliche Leben zu empfehlen. „DasPraktikum bietet die Chance, sich vomGros der Stellenbewerber abzuheben undseine Fähigkeiten zu beweisen“, sagt

Sascha Tillmanns von der Unternehmens-beratung Kienbaum. Härter formulieren es Hermann Decker,Berater bei der Kölner Agentur für Arbeit,oder Michael Stephan vom Karriereinsti-tut Staufenbiel. Stephan meint: „Praktikagehören für den Nachwuchs zum absolu-ten Muss“, und Decker sagt: „Wer nichtden Blick über den Tellerrand seiner Aus-bildung wagt, wird größte Schwierigkeitenauf dem Arbeitsmarkt bekommen.“

Zahlreiche Medien haben in den jungenBerufseinsteigern auf dem Arbeits- undAusbildungsmarkt inzwischen bereits ei-ne neue Problemgruppe ausgemacht –die Wochenzeitung „Die Zeit“ sieht inihnen die „Generation P“ und meint: „Jemehr arbeitslose junge Akademiker esgibt, desto lieber stellen die UnternehmenPraktikanten ein, die für wenig Geld pro-fessionelle Arbeiten verrichten. So ist zwi-

BBZ sprach mit Dipl.-Ing. Bernhard Switaiski, Berater für Aka-demische Berufe der Agentur für Arbeit Bonn, über den berufli-chen Einstieg von Akademikern.

BBZ: Wie haben sich die Chancen für Akademiker, gleichnach Studienabschluss eine Anstellung zu finden, entwi-ckelt?Switaiski: Die Möglichkeiten für junge, gut qualifizierte Akade-miker fast aller Fachrichtungen, nach Studienende in nur weni-gen Monaten eine Beschäftigung zu finden, haben sich in letz-ter Zeit deutlich verbessert. Gründe dafür sind die sich belebende Konjunktur, die insbe-sondere bei den hoch qualifizierten Absolventen positive Aus-wirkungen auf dem Arbeitsmarkt zeigt, und in Teilbereichen dieAuswirkungen der demografischen Entwicklung, die zukünftigzunehmend dazu führen wird, dass hier zu Lande ein Mangelan qualifiziertem Nachwuchs herrschen wird.

Auf welche Qualifikationen und Fähigkeiten – neben demausgezeichneten Abschluss – legen Arbeitgeber besonde-ren Wert?Insbesondere achten Arbeitgeber auf ein zügig absolviertes

Studium, praktischeErfahrungen währenddes Studiums, guteFremdsprachenkennt-nisse und Auslandser-fahrungen.

Welche Rolle spielendabei die so genannten SoftSkills?Die Soft Skills sind mittlerweile entschei-dend bei der Auswahl von Bewerbern. Siemachen deutlich mehr als die Hälfte beiden Entscheidungskriterien aus. Fachkenntnisse werden nacheinem erfolgreich absolvierten Studium vorausgesetzt.

Viele Studienabsolventen, die nicht sofort den Einstieg ineine Festanstellung schaffen, machen stattdessen Prakti-ka. Wie beurteilen Sie das?Praktika sollten Akademiker im günstigsten Fall bereits wäh-rend des Studiums absolviert haben und nicht erst danach.Wenn diese Erfahrungen aber fehlen, kann auch ein Praktikum

Nachgefragt: Normal-Arbeitsverhältnisse auf dem Rückzug

Bernhard Switaiski,

Agentur für Arbeit

Bonn

I N T E R V I E W

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Berufseinstieg 65

nach dem Studienabschluss hilfreich sein, wenn der Direktein-stieg in eine normale Beschäftigung nicht klappt. Lücken im Lebenslauf werden so gefüllt. Nicht selten ergebensich bei Bewerbungen im Praktikum durch interne Kenntnissevon Vakanzen Perspektiven für eine dauerhafte Beschäftigung.

Werden Praktikanten – Medien berichten bereits seit eini-ger Zeit von der „Generation P“ – in der Praxis ausgenutzt?Worauf sollten sie bei ihren Praktika achten?Sicherlich gibt es auch ein „Praktikumsunwesen“. Arbeitgebernutzen dann Praktikanten als kostenlose oder sehr gering ver-gütete Fachkräfte aus. Es erscheint aber übertrieben, beiAkademikern von einer „Generation Praktikum“ zu sprechen.Immerhin gelingt es fast 90% aller Hochschulabsolventen, nachdem Studienabschluss in ein reguläres Arbeitsverhältnis einzu-münden. In Teilbereichen des Akademikersektors mag das Phä-nomen Praktikum durchaus problematisch sein. Betroffen sindz.B. Geistes- und Sozialwissenschaftler, Architekten, Juristenund Wirtschaftswissenschaftler. Ein Praktikum sollte nicht weni-ger als drei Monate und nicht mehr als sechs Monate dauern.

Welche anderen Formen des Berufseinstiegs empfehlen Sie?Was halten Sie von Projektaufträgen oder befristeten Ver-trägen? Das „Normal-Arbeitsverhältnis“ – beitragspflichtig angestellt,unbefristet – ist deutlich auf dem Rückzug. Zunehmend werdenhoch qualifizierte Fachkräfte für Projekte befristet beschäftigt.Gerade die erste Stelle nach dem Studium ist häufig befristet.Es kann sich auch um einen Honorarvertrag handeln. Hochschulabsolventen sollten keine Scheu davor haben. ErsteBerufspraxis führt immer dazu, dass sich die Arbeitsmarktchan-cen deutlich verbessern. Ein Viertel aller Akademiker haben vierJahre nach dem Studienabschluss einen befristeten Vertrag.

Welche Vorteile haben Trainee-Programme? Und woraufmüssen Interessenten dabei achten?Trainee-Programme sind für Hochschulabsolventen eine guteMöglichkeit, umfassend auf Führungspositionen im Unterneh-men vorbereitet zu werden. Die Zahl der angebotenen Trainee-plätze sinkt allerdings bundesweit.Arbeitgeber bevorzugen zunehmend den „Sprung ins kalte Wasser“.Bei knapper werdendem Angebot ist eine herausragende Bewer-bung um einen Traineeplatz für den Erfolg unbedingt erforderlich.

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J O B S U C H E F Ü R E I N S T E I G E R U N D P R O F I S66

Weitere Informationen

www.arbeitsagentur.dewww.berufsstart.de k Stellenangebotewww.karriere.de k Praktikumsbörseoder Traineeprogrammewww.praktikumsknigge.dewww.wiwo.de k Karriere k Prakti-kumsbörse

Auslandspraktikawww.arbeitsagentur.dewww.career-contact.netwww.europaserviceba.dewww.inwent.orgwww.wege-ins-ausland.de

schen Ausbildung und Beruf eine häufigmehrere Jahre währende Dauerpraktikan-tenschaft getreten.“Wissenschaftler haben diesen Jahren be-reits einen eigenen Namen gegeben:floundering period, eine Lebensphase, inder man zappelt wie eine Flunder.

Aus den Stippvisiten im Unternehmenkann bei Praktikanten in Einzelfällen ein„getarntes Beschäftigungsverhältnis“ wer-den. Dann werden den Einsteigern in denUnternehmen Höchstleistungen bei mini-maler Bezahlung abverlangt. Nach Anga-ben von Kienbaum erhalten die meistenPraktikanten zwar eine monatliche Vergü-tung von 500 bis 600 €, aber die Zahl derunbezahlten Praktika steigt. Wer jedoch mehr als drei oder vier Prak-tika absolviert und die entsprechendenZeugnisse in seine Bewerbungsmappeheftet, macht sich bei Personalverant-wortlichen in den Unternehmen verdäch-tig – die Vielzahl von Praktika wird alsUnentschlossenheit oder mangelnde Inte-grationsfähigkeit interpretiert.

Faires PraktikumEigentlich sind Praktika gut geeignet, umin das praktische Leben eines Unterneh-mens hineinzuschauen und herauszufinden,ob der Beruf zu einem passt und natürlichum Praxiserfahrungen zu sammeln. Dochder Druck auf dem Arbeitsmarkt hat auchdie Praktikumsinhalte verändert. Ein „faires Praktikum“, so wie es von Ge-werkschaften (vgl. www.students-atwork.de) und Interessenvertretern der Prakti-kanten (z.B. www.fairwork-verein.de) ge-fordert wird, soll in erster Linie dem Er-werb beruflicher Kenntnisse, Fertigkeitenund Erfahrungen dienen. Auch das Bun-desarbeitsgericht hat entschieden, dassPraktikanten nicht in die tägliche Ver-richtung der Arbeit fest eingeplant wer-den dürfen, sondern zusätzlich im Betrieb„mitlaufen“ (BAG-Urteil AZR 564/01 vom13.3.2003).

Praktikanten sollten nach Empfehlungender DGB-Jugend darauf achten, dass be-reits im Vertrag die wichtigsten Bedingun-gen festgelegt werden. In dem entspre-chenden Vertrag finden sich Angaben zu

Dauer und Höhe der Vergütung (jenach Dauer und Qualität zwischen300 und 800 €),Arbeitszeit, Urlaub und Lohnfortzah-lung im Krankheitsfall

und vor allem zu

Inhalt und Ablauf des Praktikums. Nach Abschluss des Praktikums sollte un-bedingt um ein qualifiziertes Zeugnis ge-beten werden.

Blick in die ZukunftSchon in einigen Jahren wird auf Grundder demografischen Entwicklung voraus-sichtlich mit der teilweise entwürdigen-den Praktikums-Praxis wieder Schlusssein. Verschiedene Studien belegen, dassim nächsten Jahrzehnt der Nachwuchsfehlen wird. „Ich frage mich tatsächlich, ob die Unter-nehmen begriffen haben, was die Stundegeschlagen hat“, sagt Hilmar Schneidervom Bonner Institut Zukunft der Arbeit.„Gut ausgebildete Leute kann man sichnicht einfach pflücken, man muss sie her-anreifen lassen.“ Eigentlich, so Schneider,müssten Unternehmen heute schon be-ginnen, Schüler auf sich aufmerksam zumachen und gute Berufsanfänger anzu-werben. Selbstverständlich bieten namhafte Groß-unternehmen seriöse Praktikumsmöglich-keiten, wenn auch ohne Übernahme- oderJobgarantie. Allein die im Deutschen Ak-tienindex (DAX) notierten Unternehmenhaben Jahr für Jahr rund 2.000 Prakti-kumsplätze im Angebot, vor allem in denBereichen Marketing und PR, Rechnungs-und Finanzwesen. Gerade größere Unternehmen, die selbstinternational tätig sind, bieten Praktikan-ten die interessante Chance, ihr Prakti-kum ganz oder teilweise im Ausland zuabsolvieren.

Trainee-Programme

In den letzten Jahrzehnten haben sichTrainee-Programme in großen Unterneh-men vom starren Standard zum individu-ellen Training gewandelt, bei dem derakademische Nachwuchs eine auf diePerson und den späteren Einsatz abge-stimmte Ausbildung erhält. Von den schematischen „Rund-um-die-Firma-Touren“ der Vergangenheit sind diemeisten Arbeitgeber inzwischen abge-rückt. In seiner Ausbildungszeit soll derTrainee alles lernen, was ihm dieHochschule nicht beibringen konnte: wieAbläufe in einem Unternehmen funktio-nieren, wie Projekte gemanagt werden,was Teamarbeit ausmacht. In nahezu allen Trainee-Programmen wirddie praktische Arbeit, das „Training on thejob“, ergänzt mit theoretischer fachbezo-

gener und persönlicher Weiterbildung inForm von Seminaren und Workshops(„Training off the job“).Neben einem abgeschlossenen Hoch-schulstudium mit einem fachlich passen-den Schwerpunkt sollten Trainee-Interes-senten zusätzliche Qualifikationen mit-bringen, zum Beispiel eine Banklehre vordem BWL-Studium oder einen MBA-Abschluss. Gute Chancen auf eine der raren Trainee-Ausbildungsstellen hat, wer nicht älter als30 Jahre alt ist und sein Studium zügig mitüberdurchschnittlichem Examen und ei-ner praxisbezogenen Diplomarbeit been-det hat. Besondere Pluspunkte bringenAuslandsaufenthalte und Fremdsprachen-kenntnisse. Auch finanziell ist ein Trainee-Programm lukrativ: Trainees in großenKonzernen verdienen ähnlich wie Direkt-einsteiger zwischen 30.000 und 50.000 €im Jahr.

Alternativen

Wenn noch keine Festanstellung in Sichtist, können projektbezogene freie Mitar-beit, aber auch Zeitarbeit oder Nebenjobsin einschlägigen Branchen als Übergangs-möglichkeiten in Frage kommen. Gerade die Zeitarbeitsunternehmen suchenzunehmend Akademiker als „Problemlö-ser für qualifiziertere Tätigkeiten und Be-rufe“, erklärt Werner Stolz, Bundesge-schäftsführer beim Interessenverband Deut-scher Zeitarbeitsunternehmen (www.ig-zeitarbeit.de). Näheres zum Thema Zeitar-beit siehe Seite 67.Basisinfos zur freien Mitarbeit finden Sieunter www.freie-berufe.de

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Zeitarbeit – auch für mich?

Nicht jeder ist für diese Arbeitsform ge-eignet. Folgende Voraussetzungen solltenSie mitbringen:

Flexibilität und NeugierLernbereitschaft und eine rascheAuffassungsgabe fachliche und regionale Mobilität

Welche Vorteile habe ich davon?

Es gibt viele Gründe dafür, auf Zeit zu ar-beiten. Für mehr als die Hälfte der Arbeit-nehmer bedeutete Zeitarbeit den Weg ausder Arbeitslosigkeit, wie eine Studie derBundesagentur für Arbeit herausfand. Sie bietet außerdem eine gute Möglich-keit, Berufserfahrung zu sammeln, diewiederum für den Einstieg in die „regulä-re“ Arbeitswelt wichtig ist. Bei rund einemDrittel der Zeitarbeiter tritt übrigens der„Klebeeffekt“ ein, d.h. sie werden anschlie-ßend dauerhaft übernommen. Auch zum Hereinschnuppern in ver-schiedene Tätigkeitsbereiche und Unter-nehmen bietet sich Zeitarbeit an. Mankann auf diese Weise Kontakte knüpfenund sich den Chefs präsentieren. Hat man

erst mal den Fuß in der Tür, fällt es deut-lich leichter, einen Job zu finden. Nicht zu unterschätzen ist auch der Er-werb von Schlüsselqualifikationen wieTeamfähigkeit, Flexibilität und Kommuni-kationsstärke. Durch die wechselnden Ein-satzfirmen muss der Mitarbeiter sich stetsauf neue Kollegen und Teams einstellen.

Wer hat die bestenVermittlungschancen?

Besonders gute Aussichten auf eineschnelle Vermittlung haben

IT-Experten,Freelancer wie Grafiker, Web-Designerfür Projektarbeiten, Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler/BWLer.

Geisteswissenschaftler mit EDV-Kennt-nissen (z.B. Datenbanken, SAP) oder aus-gefallenen Fremdsprachen stehen eben-falls hoch im Kurs.

In diesen Bereichen herrscht Fachkräfte-mangel, weshalb auch Einsteiger ohne be-rufliche Erfahrung rasch vermittelt werdenkönnen. Ansonsten werden Young Profes-sionals bevorzugt, d.h. Arbeitnehmer mitdrei bis fünf Jahren Berufserfahrung.

Zeitarbeit 67

Zeitarbeit

Zeitarbeit boomt. Und der Markt beschränkt sich dabei längst nicht mehr nur auf Hilfspersonal.

Auch für Akademiker bietet Zeitarbeit eine interessante Alternative zu Praktika-Hopping oder

Bewerbungsmarathons. Speziell für die Vermittlung von Fachkräften zuständige Agenturen helfen

weiter.

Auf was muss ich bei derWahl des Zeitarbeitsunter-nehmens achten?

C H E C K�

Wie funktioniert das System Zeitarbeit

Arbeitnehmer schließen mit demZeitarbeitsunternehmen/Personal-dienstleister einen festen, schriftli-chen und unbefristeten Arbeitsver-trag ab.Der Arbeitnehmer genießt dabei dieüblichen Leistungen wie Kranken-,Sozial-, Arbeitslosen-, Pflege-, Unfall-und Rentenversicherung, bezahltenUrlaub und Lohnfortzahlung im Krank-heitsfall.Bei verleihfreien Zeiten hat er An-spruch auf Arbeitsentgelt.Die Bezahlung ist tarifvertraglichgeregelt.Arbeitskräfte dürfen auf unbegrenz-te Zeit bei ein- und demselbenKunden eingesetzt werden.

Weitere Informationen

www.arbeitsagentur.de Merkblatt für Leiharbeitnehmer, er-hältlich bei Ihrer Agentur für ArbeitDeutscher Industrie Service: Zeitar-beitsspezialist für Akademiker undHochqualifizierte (www.dis-ag.com)Randstad Deutschland: Personal-Dienstleister, auch für Akademiker(www.randstad.de)brunel: Zeitarbeitsfirma speziell fürIngenieure (www.brunel.de)Medial: Zeitarbeitsfirma speziell fürBiologen (www.medial.de)

Viele Agenturen für Arbeit betreibengemeinsam mit Verleihfirmen spezielleJob-Börsen für Zeitarbeit.

Das Unternehmen sollte Mitglied imBundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen (www.bza.de) oderim Interessenverband DeutscherZeitarbeitsunternehmen (www.ig-zeitarbeit.de) sein. Denn eineMitgliedschaft bürgt für Qualitätund Seriösität. Es muss eine Erlaubnis zurArbeitnehmerüberlassung derBundesagentur für Arbeit besitzen.Lassen Sie sich diese vorlegen.Achten Sie darauf, dass man Sieumfangreich über Ihre Rechte undPflichten aufklärt.Klären Sie die Übernahmebedingun-gen.Fragen Sie nach Weiterbildungsan-geboten.

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G E Z I E L T W E I T E R B I L D E N68

Was ist typisch für E-Learning?

Gelernt wird „multimedial“: mithilfe vonanimierten Texten und Bildern, Audio- undVideosequenzen, interaktiven Übungen undSelbsttests. Persönlich zu erreichen ist derTrainer nur per E-Mail oder zu bestimmtenZeiten im Chatroom bzw. am Telefon. DieBandbreite des E-Learning ist enorm. Manunterscheidet folgende Typen:

Blended Learning ist eine Kombinationvon Präsenzseminaren, Tagungen und Ähn-lichem mit vernetzten Lernphasen viaInternet (s. WBT) und/oder unvernetztenSelbstlernphasen (s. CBT). Im „BlendedLearning“ sehen viele Experten die Lern-form der Zukunft.

Online-Lernen/Web Based Training(WBT): Bei diesen Programmen sind dieTeilnehmenden in Online-Phasen mitein-ander vernetzt und können gemeinsamlernen oder sich austauschen. Hinzu kom-men interaktive Schulungssequenzen undTests, bei denen man sein Wissen mithilfeeines Tutors erweitern und prüfen kann.

Computer Based Training (CBT): Darun-ter sind multimediale Selbstlernprogram-me zu verstehen. Sie laufen lokal auf demRechner und bieten außer den ins Pro-gramm eingebauten Hilfen keine weitereUnterstützung. Der Lernstoff wird aberleichter verständlich durch die Aufberei-tung mit Texten, Bildern, Animationen,Audiosequenzen und Videos.

Was ist typisch für denFernunterricht?

Wer einen schulischen oder beruflichenAbschluss nachholen möchte, jedochnicht regelmäßig einen Kurs besuchenkann oder will, sollte die Möglichkeit inBetracht ziehen, mit Fernunterricht dasgewünschte Bildungsziel zu erreichen.Der Teilnehmende wird beim Fernunter-richt indirekt – aus der Ferne – angeleitet.Je nach Lehrgang werden Medien wieFernlehrbriefe, CDs, DVDs, Audio- undVideokassetten und computerunterstütz-te Lernmittel eingesetzt. Zum Lehrmaterial kommen noch andereElemente der Anleitung und Betreuung

hinzu, so z.B. schriftliche Studienanleitun-gen mit allgemeinen Hinweisen zu Lern-techniken und der Lernorganisation undauch lehrgangsspezifische Studienanlei-tungen zum Aufbau und Ablauf des einzel-nen Fernlehrgangs.Die Kontrolle über den Lernerfolg erfolgtdurch den Fernlehrer, der die eingesandtenAufgaben korrigiert und kommentiert. Überdie Korrekturen hinaus, können Sie sich beifachlichen Fragen und Lernschwierigkeitenschriftlich oder telefonisch an Ihren Fernleh-rer wenden. Viele Fernlehrinstitute bietenaußerdem Präsenzphasen (begleitenden Un-terricht) an, z.B. in Form von Wochenend-oder Blockveranstaltungen, oder veran-stalten zusätzlich Internetsitzungen.

E-Learning und Fernunterricht

Sie interessieren sich für eine Weiterbildung, weil Sie sich beruflich weiterentwickeln möchten oder

weil Sie einfach wissbegierig sind? Sie möchten die Weiterbildung aber mit Ihrer Arbeit in Einklang

bringen? Dann sind Lernformen wie E-Learning oder Fernunterricht vielleicht genau das Richtige für

Sie. Das gilt auch, wenn Sie gerade eine Familienphase einlegen oder andere soziale Verpflichtun-

gen haben.

Der Kurs sollte von der Staatlichen Zentralstelle für Fernun-terricht (ZFU) inhaltlich und didaktisch geprüft und zugelas-sen sein und ein ZFU-Siegel und eine Zulassungsnummerhaben. Das Informationsmaterial zum Kurs enthält vollständige An-gaben zum allgemeinen Ablauf des Kurses (z.B. Ziel, Dauer,Abschluss), sowie zum Lehrmaterial und den Präsenzveran-staltungen. Wie ist die individuelle Betreuung geregelt? Wann und wosind Dozenten ansprechbar? Bietet der Kurs die Möglichkei-

ten, Lernpartnerschaften oder tutorengeleitete Arbeitsgrup-pen zu bilden? Werden kostenlose Probelektionen angeboten, sollten diesewahrgenommen werden um in Ruhe eine Entscheidung füroder gegen den Kurs zu treffen. Wenn das Fernlehrinstitutkeine Probelektionen anbietet, kann innerhalb von zwei Wo-chen nach Erhalt des ersten Lehrmaterials der Vertragsab-schluss widerrufen werden.

Quelle: Stiftung Warentest, test Weiterbildung Kompakt 04/2005

Woran erkenne ich einen guten Fern- oder Online-Kurs?

CH

EC

K

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E-Learning und Fernunterricht 69

Das Für und Wider von E-Lear-ning und Fernunterricht

Umfragen haben ergeben, dass mehr alsdrei Viertel aller E-Learning-Teilnehmer indieser neuen Lernform handfeste Vorteilesehen. „Online“ und „Fern“ kann man imeigenen Tempo lernen und wann immerman Zeit dafür findet. Ausgenommen diePhasen, in denen man gegebenenfallsseine Lerngruppe trifft. Die eingebauten Selbsttests beim E-Lear-ning geben sofort Rückmeldung über deneigenen Lernerfolg und beim Fernunter-richt erhalten Sie das Feedback IhresFernlehrers. Und durch die abwechs-lungsreiche Präsentation macht das Ler-nen auch Spaß. Nicht zuletzt entfallenzeitraubende Anfahrten zum Seminarortund Hotelkosten.Aber: Wer allein büffelt, braucht vor allemEigenmotivation, persönliche Betreuungund regelmäßige Kontrolle. Gerade hierverlieren die meisten Online-Schulungenund auch der Fernunterricht Punkte.Alleine und ohne festen Zeitpunkt für eineLernzielkontrolle zu arbeiten, kann zumProblem werden. Außerdem sollten Siebedenken: Sie können sich zwar IhreLernzeiten genau einteilen, haben jedochwie bei allen anderen Formen nebenbe-ruflicher Weiterbildung auch weitausweniger Freizeit. E-Learning und Fernun-terricht stellen sehr hohe Anforderungenan Ihre Motivation und Ihre Fähigkeiten,Lernen selbstständig zu organisieren undzu gestalten.

Wenn Sie diese Aspekte bedacht haben,dann sollten Sie auf jeden Fall E-Learningoder Fernunterricht in Erwägung ziehen.Beide Lernformen können Ihnen wichtigeImpulse für Ihr berufliches Weiterkom-men geben. Nutzen Sie die vielfältigenMöglichkeiten.

Wie finde ich den richtigenOnline-Kurs?

In , der Datenbank für Aus-und Weiterbildung der Bundesagentur fürArbeit unter www.kursnet.arbeitsagen-tur.de sind über 600.000 Bildungsange-bote zu finden. Darunter auch zahlreicheE-Learning-Kurse und Fernunterrichts-An-gebote.

Beim Bundesinstitut für Berufsbildung(BIBB) finden Sie unter www.eldoc.infoE-Learning-Angebote zur beruflichen Wei-terbildung.

Die Stiftung Warentest hat verschiedeneE-Learning-Anbieter getestet. Die Ergeb-nisse kann man recherchieren unterwww.weiterbildungstest.de

Wo finde ich geeigneteFernunterrichts-Angebote?

Staatliche Zentralstelle für Fernunter-richt (ZFU)Peter-Welter-Platz 2, 50676 KölnTel.: 02 21/92 12 07-0, Fax: 02 21/92 12 07-20Internet: www.zfu.de

Forum DistancE-Learning – Der Fach-verband für Fernlernen und Lernme-dien e.V.Doberaner Weg 22, 22143 HamburgTel.: 0 40/6 75 70-2 80, Fax: 0 40/6 75 70-2 82Internet: www.forum-distance-learning.de

www.studieren-im-netz.deOnline-Informationssystem mit einenüberregionalen Überblick zu Studienan-geboten im Internet

Weitere Informationen zum Thema Fernunter-richt

Ratgeber für FernunterrichtDie Broschüre gibt einen Überblick überalle derzeit zugelassenen Fernlehrgän-ge und -institute und enthält zudem ei-nen Informationsteil zum Fernunter-richt. Die Broschüre steht im Internetunter www.zfu.de zum Download zurVerfügung oder kann dort auch kosten-los bestellt werden.

Bogen zur Selbstbeurteilung vor derTeilnahme am berufsbildenden Fern-unterrichtFür Weiterbildungsinteressierte, dieüberprüfen möchten, ob der beruflicheFernunterricht für sie ein geeigneter Qua-lifizierungsweg ist, versendet das BIBBkostenlos einen „Selbstbeurteilungs-bogen“. Dieser kann aber auch im In-ternet heruntergeladen werden unterwww.bibb.de/selbstbeurteilungsbogen

Bundesinstitut für Berufsbildung(BIBB)Robert-Schuman-Platz 3, 53113 BonnTel.: 02 28/1 07-15 02 (Frau Blum), -15 26 (Herr Rink), Fax: 02 28/1 07-29 62E-Mail: [email protected] oder [email protected] Internet: www.bibb.de

Fit für den Fernunterricht – DieEntscheidungshilfe für individuelleWeiterbildungAutoren: Anne Oppermann, GereonFrank, 2003Das Buch begleitet zukünftige Fernschü-ler/innen von der Auswahl eines Kursesbis zur Abschlussprüfung. Thematisiertwerden auch die Aspekte Zeitmanage-ment und Lernmethodik. Zu bestellen istdas Buch beim Verlag Bildung und Wissenin Nürnberg unter www.bwverlag.de

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Sie suchen eine Weiterbildung?

k verschafft Ihnen einen detaillierten Überblick zu den Angeboten des beruflichen Bildungsmarktes. Von

Kurzlehrgängen bis zu staatlich geregelten Fortbildungen – hier erfahren Sie alles Wissenswerte zu den

einzelnen Veranstaltungen.

k bietet von „A“ wie Abschluss bis „Z“ wie Zugangsvoraussetzung umfassende Informationen zu Bildungs-

einrichtungen, Lerninhalten und Terminen.

G E Z I E L T W E I T E R B I L D E N70

Das Netzwerk für berufliche Aus- und Weiter-

bildung – Bildungsangebote einfach finden

KURSNET ist die führende und größte Datenbank für berufliche Aus- und Weiterbildung in

Deutschland.

Sie informiert bundesweit, tagesaktuell, schnell und kostenlos über fast 600.000 Veranstaltungen

der beruflichen Bildung.

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KURSNET 71

So finden Sie Ihre Weiterbildung

Auf der Startseitewww.kursnet.arbeitsagentur.de können Sie mit individuellen Suchkriterien nach einer Wei-terbildung Ihrer Wahl suchen:

k Suche – Alle Bildungsbereiche: Sie können Ihrgewünschtes Bildungsziel direkt eingeben. Mitder Auswahl des Veranstaltungsortes können Sieauch gezielt nach einer Veranstaltung an IhremWohnort oder in der näheren Umgebung suchen.

k In der Erweiterten Suche schränken Sie Ihr Such-ergebnis weiter ein, indem Sie detailliert nach Bil-dungsziel, Veranstalter, Ort oder Termin suchen.

k Oder finden Sie Ihr Bildungsziel durch die thema-tisch geführte Systematiksuche (z.B. Meister kElektriker k Elektroinstallateure, -monteure kElektrotechnikermeister/in)

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... und Sie erhalten

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Lehrer haben beim IHK-Bildungszentrum Frankfurt (Oder)Fortbildungsmöglichkeiten im Bereich Neue Medien und Er-wachsenenbildung. Der Kurs Basisqualifikation E-Teaching umfasst 32 Unter-richtsstunden und beinhaltet Themen wie E-Mail, virtuelleLernumgebung, Planung, Strategie und Organisation me-diengestützten Unterrichts, Methodik und Moderation virtu-eller Lernszenarien, teletutorielle, telekommunikative Be-treuung, Medienauswahl und -einsatz u.a. Nach Beendigungdes Kurses erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat.

G E Z I E L T W E I T E R B I L D E N72

Aufbau-, Zusatz- und Ergänzungsstudiengänge

k Erziehungswissenschaftenk Schulpädagogikk Berufs-, Betriebspädagogikk Jugend- und Erwachsenenpädagogik, Weiterbildungk Bildungsmanagementk Personal- und Sozialwesen, Ausbildungk Arbeitswissenschaftenk Kommunikationspsychologie

Qualifizierungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten

k Pädagogik – allgemeink Erwachsenenpädagogik/Erwachsenenbildung, Weiterbildungk Arbeits-, Berufs- und Wirtschaftspädagogikk Pädagogik/Schulwesen – sonstige Lehrgängek Sprachwesen, Fremdsprachen – allgemeink Sprachwissenschaft, Linguistikk EDV in der Pädagogikk Projektmanagementk Aus- und Fortbildungswesen – inner-/überbetrieblichk Personal- und betriebliches Sozialwesen –

Personalmanagementk Kommunikations- und Berichtstechnikenk Persönliche Arbeitstechniken, Persönlichkeitsentfaltung,

Berufs- und Karriereplanungk Mitarbeiterführung, Teamarbeit, -führung

Um sich als Lehrer auch außerschulische Beschäftigungsfelder zu erschließen, ist es notwendig,

sich fehlendes (Fach-)Wissen in Weiterbildungen anzueignen.

Wegen der Vielzahl der vorhandenen Bildungsangebote in denzuvor beschriebenen Bereichen (siehe Seite 20 bis 55), könnendiese hier nicht im Einzelnen aufgeführt werden. Als Orientierungshilfe und zum leichteren Auffinden der folgen-

den ausgewählten Angebote nennen wir die entsprechendenRubriken aus KURSNET, dem Netzwerk für berufliche Aus- undWeiterbildung. Zu jedem Bereich wird außerdem eine Weiterbil-dung exemplarisch vorgestellt.

Weiterbildungsangebote für Lehrer

Weiterbildungsbereich

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Lehramtsabsolventen, die sich im Medienbereich weiterbil-den wollen, haben an der Uni Kassel die Möglichkeit denweiterführenden Studiengang Media, Communication andCultural Studies zu absolvieren. In drei Semestern werden den Teilnehmern Inhalte in denBereichen Medien, Medieninstitutionen, Medienproduktion,Medienanalyse und Mediennutzung vermittelt. Des Weiterensieht der zweisprachige Studiengang ein Auslandssemestervor. Nach erfolgreichem Absolvieren des postgradualen Stu-diengangs erhalten die Teilnehmer den akademischen GradEuropean Master of Arts verliehen.

KURSNET – Weiterbildungs-

angebote für Lehrer73

Aufbau-, Zusatz- und Ergänzungsstudiengänge

k Journalismusk Kommunikationswissenschaft, Medienwissenschaftk Öffentlichkeitsarbeit, Publizistikk Technische Redaktionk Informations-, Dokumentationswissenschaftenk Kommunikationspsychologie/Medienpädagogikk Jugend- und Erwachsenenpädagogik, Weiterbildung

Qualifizierungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten

k Public Relations (PR), Presse- und Öffentlichkeitsarbeitk Messe- und Veranstaltungswesenk EDV-Anwendungen in einzelnen Wirtschaftszweigen und

Branchenk Desktoppublishing (DTP)k Journalistische Fotografiek Publizistik, Journalistik – allgemeink Journalistische Stilformenk Journalistische Arbeitstechnikenk Journalistische Ressorts und Themenkreisek Hörfunkjournalismusk Fernsehjournalismusk Zeitschriftenjournalismusk Verlagswesenk Buchhandelk Bibliothekswesenk Dokumentationswesen, technische Dokumentation und

Redaktionk Film, Funk, Fernsehen, Audiovisionk Kommunikations- und Berichtstechniken – Publizistik,

Journalistik, Verlagswesen, Buchhandel, Bibliothekswesenk Kommunikations- und Berichtstechniken – Film, Funk,

Theater, Musik, Tanzk Mitarbeiterführung, Teamarbeit, -führung

Hier finden Sie Angebote zur

Aus- und Weiterbildung:

www.kursnet.arbeitsagentur.de

(siehe auch Seite 70/71)

Funktionaler

Kommunikationsbereich

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G E Z I E L T W E I T E R B I L D E N74

Die pädagogische Hochschule Weingarten bietet Grund-,Haupt- und Realschullehrern die Möglichkeit, an die ersteStaatsprüfung das Ergänzungsstudium Datenverarbeitung/Informatik anzuschließen. Ziel des zweisemestrigen Studiums ist es, Lehrern allgemei-ne Grundlagen in der Datenverarbeitung zu vermitteln undmit fachdidaktischen Inhalten zu verbinden. Als Abschlusserwartet die Teilnehmer eine Erweiterungsprüfung für dasLehramt an Grund- und Hauptschulen oder an Realschulen.

Aufbau-, Zusatz- und Ergänzungsstudiengänge

k Allgemeine Datenverarbeitung, Informatik (einschließlichGrundlagen)k Datenverarbeitung, Informatik – technisch-naturwissen-

schaftliche Anwendungenk Medieninformatikk Wirtschaftsinformatikk Linguistische Datenverarbeitungk Informations-, Dokumentationswissenschaften

Qualifizierungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten

k Datenverarbeitung, Informatik (ohne Anwendung,Herstellung und Reparatur) k EDV-Anwendungen (ohne CAD, CNC, CIM,

Desktoppublishing und Textverarbeitung)k Mathematik, Fachrechnen – Datenverarbeitung, Informatikk Desktoppublishing (DTP)k Rechtslehrgänge – EDV, Informatikk Kommunikations- und Berichtstechniken – EDV, Informatikk Persönliche Arbeitstechniken, Persönlichkeitsentfaltung,

Berufs- und Karriereplanung – EDV, Informatikk Mitarbeiterführung, Teamarbeit, -führung – EDV, Informatik

IT-Branche, Multimedia

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KURSNET – Weiterbildungs-

angebote für Lehrer75

Hier finden Sie Angebote zur

Aus- und Weiterbildung:

www.kursnet.arbeitsagentur.de

(siehe auch Seite 70/71)

Die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK)bietet für Lehrer Fortbildungslehrgänge im Bereich Perso-nalwesen an. Der 40 Unterrichtsstunden umfassende KursIHK-Fachkraft Personalwesen Modul 1: Grundlagen derPersonalarbeit vermittelt den Teilnehmern Inhalte wie z.B.Organisation des Personalwesens, Weiterentwicklung, Mo-tivation und Leistungsfähigkeit des Personals. Der Kursschließt mit einer IHK-Prüfung ab.

Aufbau-, Zusatz- und Ergänzungsstudiengänge

k Betriebswirtschaftk Personal- und Sozialwesen, Ausbildungk Managementk European Managementk Marketing, Vertriebk International Marketing and Project Management

Qualifizierungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten

k Personal- und betriebliches Sozialwesenk Aus- und Fortbildungswesen – inner-/überbetrieblichk Betriebswirtschaft, kaufmännische Qualifizierungk Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Außenwirtschaft,

Export/Importk Management-Assistenten/-Assistentinnen, Management-

Referenten/-Referentinnen k Finanz- und Rechnungswesen, Kostenwesen und Kalkula-

tion, Buchführung und Bilanz, Wertanalyse, Controlling,Revisionk Marketing, Internationales Marketingk Marktforschung, Marktbeobachtungk Vertrieb, Verkaufk Verkaufstraining, Verkaufsberatung, Verkaufstechnikk Markt- und Kundenbearbeitung, Neukundengewinnungk Vertrieb, Verkauf, Akquisition im Außendienstk EDV-Anwendungenk Mitarbeiterführung, persönliche Arbeitstechniken,

Kommunikations- und Berichtstechnikenk Arbeitsrecht, Sozialrechtk Persönliche Arbeitstechniken, Persönlichkeitsentfaltung,

Berufs- und Karriereplanungk Gesprächs-, Verhandlungs- und Diskussionsführungk Besprechungs- und Konferenztechnikenk Gesprächsführung am Telefonk Kommunikations- und Berichtstechnikenk Berichtstechnikenk Direktionsassistent/ink Publizistik, Journalistik, Literatur-, Verlagswesen,

Buchhandel, Bibliotheks-, Dokumentations-, Archivwesen,Museologie, Sprachwesen

Kaufmännisch-verwaltender

Bereich

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G E Z I E L T W E I T E R B I L D E N76

Die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg bietet für Per-sonen mit abgeschlossenem Erststudium den Masterstu-diengang Kulturmanagement an. In diesem Aufbaustudium werden die Teilnehmer in den Be-reichen Kulturwissenschaft und Kulturmanagement unter-richtet. Je nach Schwerpunkt im vorangegangenen grund-ständigen Studiengang, z.B. kulturwissenschaftliches, ver-waltungswissenschaftliches/wirtschaftswissenschaftliches/juristisches Studium, kann ein Teilbereich angerechnet wer-den. Nach vier Semestern schließt der Studiengang mit derMasterprüfung ab.

Aufbau-, Zusatz- und Ergänzungsstudiengänge

k Ökonomiek Sozialwirtschaftk Sozial- und Gesundheitsmanagementk Tourismusmanagement, Fremdenverkehrswesenk Kultur-, Medienmanagementk Sportpädagogik, Sportwissenschaftk Rehabilitation, Gesundheitshilfen

Qualifizierungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten

k Kommunikations- und Berichtstechniken k Betriebswirtschaft, kaufmännische Qualifizierung – bran-

chen- und funktionsbezogenk Management, Unternehmensplanung, Projektmanagement –

branchen- und funktionsbezogenk Marketing, Internationales Marketing – Touristik,

Fremdenverkehrswesenk Waren-, Produkt- und Verkaufskunde – Touristik,

Fremdenverkehrswesenk Touristik, Fremdenverkehrswesen – Fachkräftek Touristik, Fremdenverkehrswesen – allgemeink Touristik, Fremdenverkehrswesen – Schwerpunkt

Reisevermittlung, Reiseveranstaltungk Touristik, Fremdenverkehrswesen – Schwerpunkt

Fremdenverkehr, Messe- und Kongresswesen, Kur- undBäderwirtschaftk Psychologie – allgemein k Freizeit, Sport und Spiel – allgemeink Animation, Gästebetreuung – allgemeink Turnen, Gymnastik

Freizeitwirtschaft

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KURSNET – Weiterbildungs-

angebote für Lehrer77

Hier finden Sie Angebote zur

Aus- und Weiterbildung:

www.kursnet.arbeitsagentur.de

(siehe auch Seite 70/71)

Wer sich trotz abgeschlossener Lehrerausbildung umorien-tieren will, hat in Freiburg die Möglichkeit an der Pädago-gischen Hochschule das Aufbaustudium Erziehungswis-senschaft, Studienrichtung Sozialpädagogik zu studie-ren. In 3 Semestern werden den Teilnehmern erziehungswissen-schaftliche Inhalte sowie Soziologie, Psychologie, Medien-pädagogik u.Ä. vermittelt. Ein viermonatiges Blockprakti-kum an einer sozialpädagogischen Institution ist vorgese-hen. Im vierten Semester schließt sich das Prüfungssemes-ter an. Nach erfolgreicher Absolvierung des Studiums wirdden Teilnehmern der akademische Grad Diplom-Pädagogeverliehen.

Aufbau-, Zusatz- und Ergänzungsstudiengänge

k Europastudienk Sozialwirtschaftk Sozial- und Gesundheitsmanagementk Gesundheitswissenschaftenk Musiktherapiek Sozialwissenschaftenk Sozialpädagogik/Sozialarbeit u.Ä.k Soziale Therapie, soziale Hilfen und Beratungk Rehabilitation, Gesundheitshilfenk Gemeinwesenarbeit, Stadtteilarbeitk Supervision

Qualifizierungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten

k Mitarbeiterführung, Teamarbeit, -führung – Sozialwesenk Management, Unternehmensplanung, Projektmanagement –

Sozialwesenk Sozialarbeit, Sozialpädagogik – allgemein, Supervision,

Praxisberatung, -anleitungk Gruppendynamik, Gruppenarbeit, Gruppenleitungk Allgemeine Beratungsmethoden/Gesprächsführung,

Erziehungsberatung/Elternarbeit, sonstige Beratungs-bereichek Jugend-, Familien-, Altenhilfek Heil-, Sonder-, Behindertenpädagogik, Rehabilitation, Werk-

und Wohnstätte für behinderte Menschen, musikalischeArbeit mit behinderten Menschenk Sozialbetreuung/Sozialberatung von Ausländernk Sozialarbeit, Sozialpädagogik – sonstige Lehrgängek Ergotherapie, Krankengymnastik, Bewegungstherapie,

Physikalische Therapie, Massage, Logopädie, Atemtherapiek Sportphysiotherapie, Rehabilitation, Hippotherapie k Gesundheitserziehung und -förderungk Gesundheitsförderung im Beruf, interdisziplinäre

Arbeitsmedizin

Sozialer und nichtärztlicher

Gesundheitsbereich

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Förderung der beruflichen Weiterbildung

Voraussetzungen

Die Förderung einer beruflichen Wei-terbildung soll Ihre Vermittlungschan-cen deutlich verbessern. Deshalb för-dert die Agentur für Arbeit nur jeneWeiterbildungsmaßnahmen, die dazubeitragen, bestehende Qualifikations-defizite abzubauen und damit die be-rufliche Eingliederung zu verbessern.Schließlich soll die Weiterbildung dazuführen, dass Sie wieder dauerhaft imersten Arbeitsmarkt Fuß fassen.Ob für Sie eine Weiterbildung wegeneines Qualifikationsdefizits notwendigist, entscheidet die Agentur für Arbeit.Vereinbaren Sie frühzeitig einen Bera-tungstermin mit Ihrer Agentur für Ar-beit. Im Rahmen dieser Beratung wer-den Ihre Fragen in Zusammenhang mitder beruflichen Weiterbildung bespro-chen und das Vorliegen der Voraus-setzungen für eine Förderung geklärt.

Bildungsgutschein

Liegen die Voraussetzungen für eineFörderung vor, erhalten Sie einen Bil-dungsgutschein. Er sichert Ihnen dieÜbernahme der Weiterbildungskostenund ggf. die Weiterzahlung des Arbeits-losengeldes zu. Im Bildungsgutschein sind das Bildungs-ziel und die Qualifizierungsinhalte fest-gehalten, mit deren Hilfe Ihre Einglie-derungschance auf dem Arbeitsmarktentscheidend verbessert werden soll. Nun suchen Sie einen zugelasse-nen Bildungsanbieter und eineentsprechende Weiter-bildungsmaßnahme. WelchenLehrgang Sie auswählen,entscheiden Sie!

Wie finden Sie den passendenLehrgang?In KURSNET, der Datenbank für Aus- undWeiterbildungen, finden Sie Informationendarüber, ob das Bildungsangebot zugelas-sen ist:www.kursnet.arbeitsagentur.de (sieheauch Seite 70/71). Sie können auch direkt beim Bildungsträ-ger nachfragen. Im Zweifelsfall sprechenSie mit Ihrer Agentur für Arbeit.

Worauf müssen Sie achten?Der Bildungsgutschein ist in der Regelzeitlich befristet. Er kann nur innerhalbdes Gültigkeitszeitraums eingelöst wer-den.Der Gutschein muss vor Beginn derWeiterbildung bei der Agentur für Ar-beit eingereicht werden. Erkundigen Sie sich vorher, ob diegewünschte Maßnahme und der Trägerder Maßnahme für die Weiterbil-dungsförderung nach dem SGB IIIzugelassen sind.

Andere Möglichkeiten

Finanzielle Hilfen, teils als Darlehen, teilsals Zuschuss, gibt es unter bestimmtenVoraussetzungen auch aus anderen Quel-len, z.B.:

Mittel aus dem Europäischen Sozial-fonds (ESF)Förderung nach dem Aufstiegsfortbil-dungsförderungsgesetz (Meister-BAföG)Mittel nach dem Bundesausbildungs-förderungsgesetz (BAföG)Mittel aus Stipendien staatlicher undprivater Stiftungen

Auch Arbeitgeber haben ein Interesse anqualifizierten Mitarbeitern. Deshalb soll-ten Sie auch dort nach einer finanziellenUnterstützung für Ihr Vorhaben fragen.

Ihre Agentur für Arbeit kann Sie beraten, ob in Ihrem Fall eine Förderung der beruflichen Weiter-

bildung nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) in Frage kommt oder – bei eigenfinan-

zierter Weiterbildung – die Voraussetzungen erläutern, unter denen Arbeitslosengeldempfängern

weiter Arbeitslosengeld gezahlt wird.

Aus den in dieser Broschüre abge-druckten Bildungsmöglichkeiten kannkein Anspruch auf finanzielle Förde-rung durch die Agentur für Arbeit ab-geleitet werden.

Weitere Informationen finden Sie im Merkblatt 6, das Sie in Ihrer Agentur für Arbeit oder im Internet unter www.ba-bestellservice.de(Titelsuche „Merkblatt“) erhalten.

G E Z I E L T W E I T E R B I L D E N78

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Als Akademiker gründen

Als Akademiker gründen 79

Eine Selbstständigkeit ist für Akademiker attraktiv. Die Chance, eigene Visionen umzusetzen, ist

reizvoll. 37.700 Unternehmen werden in Deutschland pro Jahr von Akademikern gestartet, so das

Ergebnis einer im Jahr 2002 veröffentlichen Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsfor-

schung (ZEW), Mannheim, im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Dass sich eine Existenzgründung auchlohnt, zeigt eine im Mai 2005 publizierteStudie des Hochschul-Informations-Sys-tems (HIS) im Auftrag des BMBF. Dem-nach waren Selbstständige fünf Jahrenach ihrem Examen mit ihrer beruflichenPosition deutlich zufriedener (81%) als An-gestellte (33%).

Die eigenen Fähigkeiten prüfen

Wer als Akademiker eine Existenzgründungplant, sollte sich vorab informieren, diepersönlichen Qualifikationen, Einstellungenund schließlich die Geschäftsidee prüfen.

Ist die Bereitschaft vorhanden, vor-übergehend auf freie Zeit und finan-zielle Sicherheit zu verzichten?Werden Rückschläge verkraftet?Sind Motivation, Durchsetzungskraftund Selbstbewusstsein vorhanden? Liegen relevante Berufserfahrungenvor? Was sind die persönlichen Ziele? Sinddiese mit einer Selbstständigkeit ver-einbar?

Gründernetzwerke informierenund beraten

Es gibt zahlreiche Informations- undKontaktstellen. Akademiker können sichan Gründerlehrstühle, Transfereinrichtun-gen oder Gründungsnetzwerke an Hoch-schulen und Forschungsinstituten wen-den. Neben den Hochschulen bieten auch

Agenturen für Arbeit, Berufsverbände, Förderbanken, Ministerien, Industrie-, Handels- und Handwerks-kammern und Gewerkschaften

Beratung und Hilfe an.

Ein Erstgespräch ist in der Regel kosten-frei. Die Ansprechpartner vermitteln jenach Bedarf auch Experten wie Steuerbe-rater, Rechts- oder Patentanwälte. Umfang-reiches Material zum Thema Existenz-gründung von Akademikern bieten Grün-der-Webseiten (vgl. Tabelle). Ideen-, Gründungs- und Business-Plan-

Wettbewerbe helfen bei der Konzeptionvon tragfähigen Geschäftsplänen. Bei Bank-gesprächen und Förderanträgen ist dieVorlage eines Business-Plans Pflicht.

Förderprogramme finanzierenden Start

Um eine Existenzgründung zu finanzieren,stehen bundesweit über 100 Förderpro-gramme in Form von Zuschüssen, Bürg-schaften, Krediten und Beteiligungen be-reit. Sie finanzieren den Lebensunterhalt,Beratungskosten, Personal, Investitionenund laufende Ausgaben. Die bundeseige-ne KfW Mittelstandsbank, 16 Landes-För-derbanken, Agenturen für Arbeit, Bundes-und Landesministerien, Städte bis hin zuprivaten Genossenschaften und Vereinenengagieren sich in der Gründungsförde-rung. Weltweit ist Deutschland mit seinenFörderangeboten führend.

An akademische Gründungen mit sehrhohem Wachstumspotenzial richtet sich

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Anbieter Angebote Kontakt

W E G E I N D I E S E L B S T S T Ä N D I G K E I T80

zum Beispiel der High-Tech Gründer-fonds. Er finanziert Ideen in der frühenEntwicklungsphase mit bis zu 500.000 €.Die eine Hälfte wird als Beteiligung ge-währt, die andere als nachrangiges Darle-hen mit einer Laufzeit von sieben Jahren. Der Fonds investiert branchenunabhän-gig und bundesweit. Aufgelegt wurde derFonds im September 2005 von der KfWMittelstandsbank, dem Bundesministe-rium für Wirtschaft und Technologie(BMWi) sowie den Industriepartnern Sie-mens, Deutsche Telekom und BASF.

An Studierende, Wissenschaftler undehemalige Hochschulmitarbeiter richtetsich das bundesweite EXIST-Seed-Pro-gramm. Es ist Teil der Initiative Existenz-gründungen aus Hochschulen (EXIST) desBMWi.

Kandidaten mit einer technischen Ideeerhalten bei Zusage eine halbe Hoch-schulstelle über zwölf Monate, um dieUmsetzung der Idee zu planen. Darüberhinaus gibt es Sachmittel für Beratung

und Prototypenentwicklung. Pro Vorha-ben stehen bis zu 60.000 € zur Verfü-gung. Ein Antrag kann bis zu drei Jahrenach Ausscheiden aus der Hochschulegestellt werden.

Initiative „Existenzgründungen ausHochschulen“ (EXIST) des Bundesmi-nisteriums für Wirtschaft und Techno-logie (BMWi)

Überblick über Hochschul-Gründungs-netzwerke für Studierende, Wissen-schaftler und AkademikerHinweise zu Förderprogrammen wieEXIST-Seed

www.exist.de

Internetseite für Gründerinnen undGründer des BMWi

Umfassende Informationen, Bestell-material und Publikationen zum The-ma ExistenzgründungExpertenforum und Gründer-Hotline

www.existenzgruender.de

KfW Mittelstandsbank, High-TechGründerfonds

Information über Finanzierungs- und För-derangebote der KfW Förderbank unddes Bundes

www.kfw-mittelstandsbank.dewww.high-tech-gruenderfonds.de

Deutscher Industrie- undHandelskammertag (DIHK)

Merkblätter, Publikationen und Stu-dien zur ExistenzgründungInformationen zu Qualifizierungs- undBeratungsangeboten der IHK

www.dihk.de k Starthilfe undUnternehmensförderung

BBZ Heft 9 „Existenzgründung“ derBundesagentur für Arbeit

Broschüre zu Förderangeboten, Finanzie-rungsstrategien, Rechtsformen, Grün-dungswettbewerben, Kontaktstellen füreine Gründung und vielem mehr

Bestellung unter www.ba-bestellservice.deIm Internet unter www.bbz.arbeits-agentur.de k Existenzgründung

Der AutorSebastian Hanny, der Autor dieses und des folgendenArtikels, ist Gründungslotse der Universität Dortmundund Koordinator des Gründungsnetzwerks der Dort-munder Hochschulen (G-DUR, www.g-dur-online.de).

Als freier Journalist berichtet er über dieGründungsszene. Er ist u.a. Co-Herausgeber desBuches „Gründungsförderung an Hochschulen“.

Informations- und Beratungsangebote

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Selbstständig lehren 81

Selbstständig lehren

Nachhilfe-Geschäft besondersgefragt

Geschäftsideen für Lehrer gibt es reich-lich: z.B. Übersetzungsdienste, Kinderbe-treuung oder Senioren-Weiterbildung. Vorallem der Nachhilfe-Markt boomt. DerBranchenbrief „Nachhilfeschule“ der Volks-und Raiffeisenbanken bestätigt den Bedarf.Rund 3.000 Anbieter setzen in Deutsch-land zwischen 1 und 1,7 Mrd. € um. Die Formen einer Selbstständigkeit sindunterschiedlich:

Es gibt gewerbliche Angebote wie z.B.den Verkauf von Büchern, freiberufliche Tätigkeiten wie z.B.Lerntraining oder Franchise-Anbieter, z.B. „Schülerhilfe“– beim Franchising übernehmen Grün-der etablierte Konzepte und müssenkeine eigene Idee für den Start ent-wickeln.

Teilzeit-Gründung für Lehrerattraktiv

Im Jahr 2004 starteten nach Angaben desGründungsmonitors der KfW Mittelstands-bank 760.000 Menschen in Deutschlandeine Teilzeit-Gründung. Auch für Lehrerist eine Nebentätigkeit attraktiv. Die Moti-ve hierfür sind unterschiedlich: Einige trau-en sich eine Vollzeit-Gründung nicht zuund wollen ein paar Euro hinzuverdienen.Andere wiederum wollen testen, ob sieihre Produkte oder Dienste überhaupt ver-kaufen können, bevor sie eine sichere Fest-anstellung aufgeben. Oder es mangelt denKandidaten an Geld und Zeit für eineRund-um-die-Uhr-Selbstständigkeit.

Sozialversicherungen klären

Für Lehrer gilt: Wer als Beamter oder An-gestellter mit einer Nebentätigkeit be-ginnt, muss sie vorab melden und geneh-migen lassen. Der Arbeitgeber kann ab-lehnen, wenn er eigenen Schaden befürch-tet oder direkte Konkurrenz entsteht. DerUmfang einer Nebentätigkeit darf in derRegel höchstens 20% der wöchentlichenArbeitszeit betragen. Wichtig auch: Lehrerals selbstständige Einzelperson sind grund-

sätzlich gesetzlich rentenversicherungs-pflichtig. Wer monatlich unter 400 € ver-dient, ist davon freigestellt. Anders ist dasThema Krankenversicherung geregelt.Hier gilt: Wer durch seine Haupttätigkeitbesser verdient und auch mehr Zeit dafüraufwendet, ist darüber krankenversichert.Die Nebentätigkeit ist dann frei von einerKrankenversicherungspflicht. Wie viel Eu-ro beamtete und öffentlich beschäftigteLehrer nebenbei hinzuverdienen dürfen,regeln Landes- und Bundesgesetzte. In jedem Fall sollten vor einer Nebentätig-keit

der Arbeitgeber, die zuständige Landes- oder Bundes-behörde,

die Krankenkasse und Sozialversicherungsträger

kontaktiert werden.

Steuerliche und rechtlicheGrundlagen

Der Lehrer-Beruf gehört im Grundsatz zuden so genannten freien Berufen. Freibe-rufler müssen ihre Tätigkeit beim Finanz-amt anmelden und die Gewinne, die sieerzielen, im Rahmen ihrer persönlichen Ein-kommensteuererklärung abführen. Dasgilt für haupt- und nebenberuflich Selbst-ständige. Freiberufler genießen viele Vor-teile: Sie müssen kein Gewerbe anmel-den, auch keine Gewerbesteuer bezahlen.

Lehrer sind nicht nur als Staatsdiener gefragt. Eine selbstständige Tätigkeit – haupt- oder neben-

beruflich – wird für Lehrer zunehmend eine Alternative.

Ihre Fähigkeiten sind vielfältig: Sie können Schriftsteller, Dozent, Trainer oder Jugendbetreuer sein.

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W E G E I N D I E S E L B S T S T Ä N D I G K E I T82

Wer als Einzelperson oder freier Zusam-menschluss in Form einer Personenge-sellschaft startet, benötigt kein Mindest-kapital. Angebote für öffentliche Bildungs-träger und Vorbereitungskurse für allge-mein gültige Prüfungen wie das Abituroder die mittlere Reife sind umsatzsteuer-frei. Freiberufler und Gewerbetreibendeprofitieren darüber hinaus von der so ge-nannten Kleinunternehmer-Regelung. Sieschreibt u.a. vor, dass Unternehmer, so-fern sie nicht als Kaufleute gelten undnicht ins Handelsregister eingetragensein müssen, von einer aufwändigen Buch-führung befreit sind, wenn ihre Umsätzenicht höher als 350.000 € und die Gewin-ne nicht über 30.000 € liegen. Kleinun-ternehmen müssen lediglich ihre Einnah-men den Ausgaben gegenüberstellen. DieBundesregierung verabschiedete EndeApril 2006 ein Bürokratieabbau-Gesetz, indem die Umsatzgrenze sogar auf 500.000 €angehoben wurde.

Für Fragen zu steuerlichen und rechtlichenDetails des Lehrerberufes – auch zurRechtsform einer Unternehmung – soll-ten sich angehende Existenzgründer anSteuer- und Rechtsanwälte wenden. AuchBerufsverbände und Einrichtungen wiedas Institut für Freie Berufe der Universi-tät Erlangen-Nürnberg informieren undberaten in persönlichen Gesprächen (sie-he folgende Tabelle).

Informations- und Beratungsangebote

Anbieter Angebote Kontakt

Arbeitsgemeinschaft für Erziehungshilfe– Bundesvereinigung

Grundberatung, Erfahrungsaustauschzur Existenzgründung

www.afat-ev.de

Bundesverband der Diplom-Pädago-ginnen und -Pädagogen e.V.

Information, Beratung zur Existenz-gründung

www.bv-paed.de

mediafon GmbH – Dienstleistungsge-sellschaft ver.di

Beratung, Seminare und Ratgeber zurExistenzgründung

www.mediafon.org

Institut für Freie Berufe der UniversitätErlangen-Nürnberg

Broschüren, Downloads, Beratung,Studien und Training für freie Berufeund Gründung

www.ifb-gruendung.de

Bundesverband der Rentenberater e.V. Informationen zu den Themen Arbeits-losen-, Kranken-, Renten- und Pflege-versicherung

www.rentenberater.de

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Selbstständig lehren 83

Das Abenteuer Selbstständigkeit startete im Februar 2002. Imeigenen Wohnzimmer begann Gregor Kowalski, Nachhilfe-Un-terricht in Mathematik zu geben. Schnell sprach sich das An-gebot in Schüler- und Elternkreisen herum. Ein Jahr später mie-tete der Freiberufler schließlich Räume an und gründete dasNachhilfe-Institut „Strategien für Mathematik und Schule“.

Der eigene Chef sein: Das hatte Gregor Kowalski eigentlichnicht vor. Doch es kam anders. Nach zwei Jahren Mathematik-Unterricht an einer staatlich anerkannten Privatschule kündig-te der studierte Pädagoge seinen Arbeitsvertrag. „Ich wollteeinfach etwas Eigenes machen“, erzählt der Initiator des Ar-beitskreises „Schule neu denken“. Unabhängiges und selbstbestimmtes Lernen, frei von Vor-gaben und Richtlinien – das reizte ihn. „In der Schulekonnte ich meine Vorstellungen nicht mehr umset-zen. Ich fühlte mich nicht mehr wohl“, so der 38-Jährige zu den Motiven seiner Selbstständigkeit.Die Agentur für Arbeit förderte den Start von Gre-gor Kowalski mit Überbrückungsgeld. Für die Kon-zeption seines Geschäftsplans nahm er einen Un-ternehmensberater zu Hilfe.

Das von Gregor Kowalski gegründete Institut „Strategienfür Mathematik und Schule“ (SMS) unterstützt Schüler mitLern- und Trainingsbedarf in der Mathematik. Der Marktboomt. Nach Informationen des Branchenbriefes „Nachhilfeschule“ derVolks- und Raiffeisenbanken erzielen die rund 3.000 Nachhilfe-

Anbieter inDeutschland 57%ihrer Umsätze mitAngeboten rund umdie Mathematik. Gregor Kowalski hilft mitEinzel- und Gruppenkursen,mit Prüfungsvorbereitungenund persönlicher Lernbetreu-ung. „Wir unterstützen aktivjeden Einzelnen, der zu unskommt“, sagt der Institutschef, „wir sind mehr als nur eineHausaufgabenbetreuung“. Mit Schülergruppen, die er auf das

Abitur vorbereitet, fährt er zum Beispiel drei Tage in eineJugendherberge, um Klausuraufgaben zu rechnen.

Gregor Kowalski ist zufrieden. Im Jahr 2005 hat errund 100 Schüler betreut. Genug, um ein paarMathematik-Studenten und Lehramtsanwärter zubeschäftigen, die für den Nachhilfe-Chef Kursehalten. Für eine Rechenstunde verlangt das Lern-

institut SMS 32 €, für ein persönliches Training biszu 50 €. Ein Gruppenseminar über zweieinhalb Tage

kostet 200 € pro Teilnehmer. Die Angebote seines Lerninstitutes will Gregor Kowalski in klei-nen Schritten ausbauen. Den Schritt in die Selbstständigkeithat er nicht bereut: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich nocheinmal als angestellter Lehrer arbeite.“ Das Abenteuer desNachhilfe-Chefs geht weiter.

Der Nachhilfe-Chef

www.mathe-

ferien.de

Gregor Kowalski

gründete das Lerninstitut

„Strategien für Mathematik und

Schule“ (SMS).

P O R T R

ÄT

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W E G E I N D I E S E L B S T S T Ä N D I G K E I T84

Finanzielle Hilfen bei derExistenzgründung

Wer kann den Gründungs-zuschuss erhalten?

Im § 57 des Dritten Sozialgesetzbuches(SGB III) wird definiert, welcher Personen-kreis Anspruch auf den Zuschuss hat:

Arbeitnehmer/innen, die durch Aufnahmeeiner selbstständigen, hauptberuflichen Tä-tigkeit ihre Arbeitslosigkeit beenden, ha-ben zur Sicherung des Lebensunterhaltsund zur sozialen Sicherung in der Zeit nachder Existenzgründung einen Anspruch aufeinen Gründungszuschuss.

Welche Voraussetzungen mussich erfüllen?

Die Agentur für Arbeit leistet den Grün-dungszuschuss, wenn Sie

1.) bis zur ExistenzgründungAnspruch auf Entgeltersatzleistungennach dem SGB III haben oderin einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahmenach dem SGB III beschäftigt waren;

2.) bei Aufnahme der selbstständigen Tä-tigkeit noch über einen Anspruch auf Ar-beitslosengeld von mindestens 90 Tagenverfügen,

3.) der Agentur für Arbeit die Tragfähigkeitder Existenzgründung nachweisen und

4.) Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zurAusübung der selbstständigen Tätigkeitdarlegen.

Nachweis der TragfähigkeitZum Nachweis der Tragfähigkeit der Exis-tenzgründung ist der Agentur für Arbeitdie Stellungnahme einer fachkundigenStelle vorzulegen.

Fachkundige Stellen sind insbesondere:Industrie- und HandelskammernHandwerkskammern und berufsständi-sche KammernFachverbändeKreditinstitute

Grundlage dieser Stellungnahme sind inder Regel:

Kurzbeschreibung des Existenzgrün-dungsvorhabensLebenslaufKapitalbedarfs- und FinanzierungsplanUmsatz- und Rentabilitätsvorschau

Förderungsrechtliche Fragen sollten Sie zu-erst mit der zuständigen Agentur für Ar-beit klären, bevor Sie sich wegen weitererFragen an eine fachkundige Stelle wenden.Bestehen begründete Zweifel an den Kennt-nissen und Fähigkeiten, die Sie zur Aus-übung der selbstständigen Tätigkeit benö-tigen, kann die Agentur für Arbeit vonIhnen die Teilnahme an Maßnahmen zurEignungsfeststellung oder zur Vorberei-tung der Existenzgründung verlangen.

Wie viel Geld gibt es und wielange wird der Zuschuss bezahlt?

Der Gründungszuschuss wird für die Dauervon 9 Monaten in Höhe des zuletzt bezo-genen Arbeitslosengeldes zur Sicherung desLebensunterhalts geleistet. Dazu kom-men monatlich 300 € zur sozialen Absi-cherung.

Der Gründungszuschuss kann für weitere6 Monate in Höhe von monatlich 300 € ge-leistet werden, wenn Sie ihre Geschäfts-tätigkeit anhand geeigneter Unterlagen dar-legen. Bestehen begründete Zweifel, kanndie Agentur für Arbeit die erneute Vorlageeiner Stellungnahme einer fachkundigenStelle verlangen.

Wie versichere ich mich in dieser Zeit?

Der monatliche Zuschuss in Höhe von300 € ermöglicht Ihnen, sich freiwillig inden gesetzlichen Sozialversicherungenabzusichern. Um die soziale Absicherung auch nachden ersten 9 Monaten zu gewährleisten,kann Ihnen die Agentur für Arbeit unter denoben genannten Voraussetzungen für wei-tere 6 Monate 300 € bewilligen.

Gesetzliche Krankenversicherung:Für Bezieher/innen des Gründungszu-schusses gilt ein Betrag in Höhe vonmindestens 1.225 € als Beitragsbe-messungsgrenze. Mit zu den Einnahmen zählt der Zu-schuss in Höhe des zuletzt bezogenenArbeitslosengeldes. Nicht zu den Einnah-men zählen die zur sozialen Absiche-rung vorgesehenen monatlichen 300 €.Arbeitslosenversicherung: Der An-trag auf freiwillige Weiterversicherungkann wegen der Übergangsregelungnoch bis zum 31.12.2006 gestellt wer-den, wenn die selbstständige Tätigkeitab dem 1.1.2004 oder danach aufge-nommen wurde. Ab dem 1.1.2007 istder Antrag spätestens innerhalb 1 Mo-nats nach Aufnahme der selbstständigenTätigkeit (Ausschlussfrist) zu stellen.

Seit dem 1. August 2006 gibt es den Gründungszuschuss als einheitliche Förderung für Arbeits-

lose, die sich selbstständig machen. Er ist hervorgegangen aus dem Existenzgründungszuschuss

(„Ich-AG“) und dem Überbrückungsgeld.

Es werden nur Gründungen gefördert,die im Haupterwerb erfolgen.

Ein direkter Übergang von Beschäfti-gung in eine geförderte Selbstständig-keit ist nicht möglich.

Arbeitnehmer/innen, die ohne wichti-gen Grund ihr bestehendes Arbeitsver-hältnis kündigen und deren Anspruchauf Arbeitslosengeld für die Dauer einerSperrzeit ruht, erhalten während diesesZeitraums keinen Gründungszuschuss.

Der noch bestehende Anspruch auf Ar-beitslosengeld wird während der Förde-rung „verbraucht“. Das heißt: Für jedenTag der Förderung sinkt der Anspruchauf Arbeitslosengeld um einen Tag.

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Finanzielle Hilfen bei der

Existenzgründung85

Gesetzliche Rentenversicherung:Bezieher/innen des Gründungszuschus-ses können sich freiwillig rentenversi-chern.

Was sonst noch zu beachten ist!

Personen, die vor dem 1. August eine För-derung begonnen haben (z.B. Existenz-gründungszuschuss) bleiben von den Än-derungen unberührt und werden wie bis-her weiter gefördert.Für Personen, die sich bereits im Grün-dungsprozess befinden und die Vorausset-zungen für einen Gründungszuschuss nurdeshalb nicht erfüllen, weil Sie bei Auf-nahme der selbstständigen Tätigkeit nichtmehr über einen Restanspruch auf Ar-beitslosengeld von 90 Tagen verfügen, gibtes eine Übergangsregelung. Sie könnennoch bis 1.11.2006 mit dem Überbrü-ckungsgeld gründen.Die Förderung mit dem Gründungszuschussist ausgeschlossen, wenn nach Beendi-gung einer Förderung der Aufnahme einerselbstständigen Tätigkeit nach dem SGBIII noch nicht 24 Monate vergangen sind. Geförderte Personen haben ab dem Mo-nat, in dem sie das 65. Lebensjahr voll-enden, keinen Anspruch auf einen Grün-dungszuschuss.

Weitere Hilfen zur Existenz-gründung

Zur Vorbereitung einer beruflichen Selbst-ständigkeit besteht für Arbeitslose die Mög-lichkeit, an einem Gründerseminar im Rah-men einer Weiterbildung oder Trainings-maßnahme teilzunehmen.

Bei Bezug von Überbrückungsgeld, einesExistenzgründungszuschusses oder einesGründungszuschusses kann die selbst-ständige Tätigkeit im ersten Jahr nach der

Gründung durch ein Coaching nach demEuropäischen Sozialfonds (ESF) begleitetwerden. Ziel des Coachings ist, Existenz-gründer bei der Bewältigung und Lösungvon Problemen in der Anfangsphase derselbstständigen Tätigkeit zu unterstützen.Anträge richten Sie an Ihre Agentur für Ar-beit.

Leistungen an Arbeitgeber fürdie berufliche Eingliederungvon Arbeitnehmern

Vielfach stellen Existenzgründer/innenbereits zu Beginn der selbstständigen Tä-tigkeit oder im weiteren Verlauf Arbeit-nehmer ein.Die Agentur für Arbeit kann bei der Ein-stellung und Beschäftigung Arbeitsloserhelfen. Hierzu gibt es verschiedene Lohn-kostenzuschüsse. Diese Lohnkostenzu-schüsse werden nur im Rahmen verfügba-rer Haushaltsmittel gewährt.

Der Förderantrag muss vor Abschluss desArbeitsvertrages und vor Beginn des Be-schäftigungsverhältnisses bei der für denArbeitnehmer zuständigen Agentur für Ar-beit gestellt werden. Vor Einstellungen soll-ten Sie sich mit Ihrer Agentur für Arbeit inVerbindung setzen. Dort erhalten Sie auchInformationsmaterial und Antragsvordrucke.

Einstellungszuschuss beiNeugründungen Ein Einstellungszuschuss bei Neugründun-gen kann Arbeitgebern, die vor nichtmehr als 2 Jahren eine selbstständige Tä-tigkeit aufgenommen haben, für die unbe-fristete Beschäftigung eines zuvor ar-beitslosen förderungsbedürftigen Arbeit-nehmers auf einem neu geschaffenen Ar-beitsplatz gewährt werden. Ein Einstellungszuschuss bei Neugrün-dungen kann Ihnen als Arbeitgeber bewil-ligt werden, wenn der Arbeitnehmer unmit-telbar vor der Einstellung insgesamt min-destens 3 Monate

Arbeitslosengeld oder Transferkurzar-beitergeld bezogen hat, im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungs-maßnahme beschäftigt worden ist, an einer nach dem SGB III geförderten

Maßnahme der beruflichen Weiterbil-dung teilgenommen hat oder die Voraussetzungen für Entgeltersatz-leistungen bei beruflicher Weiterbil-dung oder bei Leistungen zur Teilhabeam Arbeitsleben erfüllt undohne den Einstellungszuschuss nichtoder nicht dauerhaft in den Arbeits-markt eingegliedert werden kann.

Sie dürfen jedoch nicht mehr als 5 Arbeit-nehmer beschäftigen. Der Einstellungszu-schuss bei Neugründungen kann höch-stens für 2 Arbeitnehmer gleichzeitig undfür längstens 12 Monate in Höhe von 50%des regelmäßig gezahlten tariflichen bzw.ortsüblichen Arbeitsentgelts sowie des An-teils des Arbeitgebers am Gesamtsozial-versicherungsbeitrag gewährt werden.

Außerdem können Eingliederungszu-schüsse für die Einstellung von Arbeit-nehmern mit Vermittlungshemmnissen ge-währt werden, wenn deren Vermittlungwegen in ihrer Person liegenden Umstän-den erschwert ist. Die Förderhöhe und dieFörderdauer richten Sich nach dem Um-fang einer Minderleistung eines Arbeit-nehmers und nach den jeweiligen Einglie-derungserfordernissen.

Über die Voraussetzungen für die ver-schiedenen Einstellungshilfen informiertSie Ihre Agentur für Arbeit.

Ein Rechtsanspruch auf dieseLeistungen besteht nicht.

Ein Rechtsanspruch auf dieseLeistungen besteht nicht.

Weitere Informationen

Hinweise und Hilfen zur Existenz-gründung finden Sie auch im Wegwei-ser für den Schritt in die Selbstständig-keit der Bundesagentur für Arbeit. Sieerhalten ihn in Ihrer Agentur für Arbeitoder im Internet unter www.ba-bestell-service.de (Titelsuche: „Hinweise“).

Das Bundesministerium für Wirtschaftund Technologie bietet kostenlose Bro-schüren, Software und Tipps für Exis-tenzgründer/innen auf seinem Portalwww.existenzgruender.de

Einstiegsgeld

Empfänger von Arbeitslosengeld II kön-nen Einstiegsgeld erhalten, wenn:

Sie sich selbstständig machen undIhre selbstständige Tätigkeit haupt-beruflichen Charakter hat oderSie eine sozialversicherungspflichti-ge Beschäftigung aufnehmen, diemind. 15 Stunden pro Woche um-fasst unddie Gewährung von Einstiegsgeld zurÜberwindung der Hilfebedürftigkeitund zur Eingliederung in den allge-meinen Arbeitsmarkt erforderlich ist.

Das Einstiegsgeld kann, soweit für die-sen Zeitraum eine Erwerbstätigkeit be-steht, für höchstens 24 Monate er-bracht werden.Über die Förderhöhe kann Sie Ihr per-sönlicher Ansprechpartner in der Ar-beitsgemeinschaft (ARGE) oder beioptierenden Städten und GemeindenIhre zuständige Stelle (Rathaus, Sozial-amt, Bürgeramt etc.) informieren.

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Informationsma

Bücher und Zeitsc

Berufs

D A S K A N N D I E A G E N T U R F Ü R A R B E I T F Ü R S I E T U N86

Das Berufsinformationszentrum (BIZ) der Agentur für Arbeit ist die Top-

Adresse für alle, die vor neuen beruflichen Entscheidungen stehen. In der

Mediothek können Sie sich über alles, was mit Ausbildung und Studium,

beruflichen Tätigkeiten und Anforderungen, mit Weiterbildung, Umschu-

lung und Entwicklungen am Arbeitsmarkt zu tun hat, selbst informieren.

Was gibt’s im BIZ?

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Berufsinformationszentrum –

Was gibt’s im BIZ?87

Bücher undZeitschriften

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wirtschaftskundlichen Frage-stellungen.

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zu Einzelberufen und all-gemein informierende Filmebieten einen anschaulichenEinstieg in die Berufswelt.

Beratung

Außerdem stehen Ihnen

im BIZ kompetente Mitar-

beiter/innen zur Verfügung,

an die Sie sich bei auftre-

tenden Fragen jederzeit

wenden können.

BIZ – wo finde ich das?

Berufsinformationszentren

gibt es in allen 178 Agentu-

ren für Arbeit. Dieser Ser-

vice der Agentur für Ar-

beit ist für Sie kos-

tenlos.

SchriftenreiheBeruf BildungZukunft (BBZ)

Schriftenreihe für Arbeitnehmer/innenzur Berufsorientierung mit Informatio-nen zu Berufen, Beschäftigungsmög-lichkeiten und -alternativen,

Aufstieg und Weiterbildung etc.

BerufskundlicheKurzbeschreibungen (BKB)

Kompaktinformationen zu einemBeruf auf einem Blatt. Sie liegen

aus oder können ausgedrucktwerden.

Informationsmappen

Ausführliche Informationen zu Berufen mitDarstellungen von Aufgaben und Tätig-keiten, Anforderungen, Ausbildung bzw.Studium, Verdienst, Beschäftigungs-

aussichten, Weiterbildung, Spezia-lisierung.

Internetcenter

Interessierte können hier die vielfachenInformationsmöglichkeiten des Internet,z.B. im Rahmen der Berufswahl und derSuche nach einem geeigneten Ausbil-

dungs- bzw. Arbeitsplatz nutzen.

Veranstaltungen

Im BIZ finden eine Fülle von Veranstal-

tungen rund um das Thema Beruf statt: be-

rufskundliche Vorträge, Seminare, Workshops,

Diskussionsrunden etc.

Über die Veranstaltungstermine informiert Ihre Agen-

tur für Arbeit vor Ort. Einen Überblick hält die zentrale

Veranstaltungsdatenbank im Internet unter

http://vdb.arbeitsagentur.de bereit.

Die Mediothek im BIZ:

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BERUFENET 89

So finden Sie Ihre Informationen

Auf der Startseite www.berufenet.arbeitsagentur.de können Sieentweder gezielt nach Ihrem Beruf suchen oderandere Suchwege nutzen.

BERUFENET liefert Ihnen einen umfassenden Überblick zu Ihrem Beruf – inklusive Tätigkeit und Ausbildung.

In der Rubrik Tätigkeit finden Sie z.B. Fort-und Weiterbildungen mit direktem Link zu den Berufen und Angeboten im BERUFENET undKURSNET.

Oder Sie können sich unter dem Punkt Alter-nativen/Job-Familie eine Liste aller IhremBeruf nahe verwandten Berufe und Tätigkei-ten ansehen.

Die Unterrubrik Kompetenzen enthält eine Auf-stellung der Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertig-keiten, die Ihren Beruf charakterisieren.

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Einfach und schnell eine Stelle finden

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Nutzen Sie Ihr Bewerberprofil für eineumfangreiche Profilsuche.

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Lieferbare Hefte

in dieser Schriftenreihe

Heft 3

Berufliche Umschulung

Heft 4

Chancen für Menschen mit

Behinderungen

Heft 5

Soldatinnen und Soldaten

auf Zeit

Heft 6

Ohne Berufsausbildung

Heft 7

Frauen und Beruf

Heft 8

Nachholen schulischer Abschlüsse

und Studieren ohne Abitur

Heft 9

Existenzgründung

Heft 10

Soziale Berufe

Heft 11

Gesundheit und Körperpflege

Heft 12

Gastgewerbe, Ernährung,

Reinigung, Umweltschutz

Heft 13

Metall, Maschinenbau,

Feinmechanik

Heft 14

Elektro

Heft 15

Kaufmännische Berufe,

Büro und Verwaltung

Heft 16

Bau

Heft 17

Textil, Bekleidung, Leder

Heft 18

Papier, Druck, Medientechnik

Heft 19

Holz, Kunststoff,

Musikinstrumentenbau

Heft 20

Chemie, Glas, Keramik

Heft 21

Transport und Verkehr

Heft 22

Land- und Forstwirtschaft,

Gartenbau, Floristik

Heft 23

IT-Berufe

Heft 25

Ingenieurwissenschaften

Heft 26

Naturwissenschaften

Heft 27

Gesellschafts- und

Sozialwissenschaften

Heft 28

Rechts- und Wirtschafts-

wissenschaften

Heft 29

Lehrerinnen und Lehrer

Heft 35

Kunst und Beruf

Einzelexemplare sind im Berufs-

informationszentrum (BIZ) Ihrer

Agentur für Arbeit erhältlich oder

unter www.ba-bestellservice.de

gegen einen geringen Betrag zu

bestellen.