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Der klassische Einzelhandel ist
deutlich im Wandel. Produkte
sind heute nur einen Klick weit
entfernt, was das Einkaufsverhalten dra-
matisch ändert. Aus Expertensicht kann
dieser Entwicklung nur mit sogenannten
Multichannel-Services, also einer Schnitt-
menge aus stationärem und Online-
Verkauf begegnet werden. Online City
Wuppertal bietet in dieser Form einen
bundesweit einzigartigen Lösungsan-
satz. Das Projekt will den scheinbar un-
überwindbaren Graben zwischen Online-
und Of%ine-Handel schließen.
Wissen, was es vor Ort gibt
Besonders die Chancen des elektroni-
schen Handels und der Online-Kommu-
nikation für eine attraktive und lebendige
Einkaufsstadt sollen in den Vordergrund
gestellt werden. Das Projekt stärkt so den
lokalen Einzelhandel und schafft bei Kun-
den vor Ort ein Bewusstsein dafür, dass das
Beste aus beiden Welten – via stationärem
Shop oder eCommerce – auf jeden Fall in
Wuppertal erhältlich ist, sprich: große Pro-
duktvielfalt, Verfügbarkeitsprüfung, tag-
gleiche Lieferung und viele Services mehr.
„Wenn Kunden bewusst ist, dass das Ge-
schäft um die Ecke das gewünschte Produkt
anbietet, dann entscheiden sie sich meist
für den stationären Handel, nicht für das
Internet. Beide Ebenen gehören zusammen
gebracht“, so Innovationsberater Andreas
Haderlein, den die Wirtschaftsförderung
Neues Einkaufen in WuppertalStationären Handel und eCommerce zu verknüpfen, ist das Ziel der Online City Wuppertal. Verbrauchern soll vermittelt werden, dass sie die Vielfalt aus dem virtuellen Netz auch direkt vor Ort bekommen können. Beim lokalen Einzelhandel kommt das Projekt sehr gut an. Dies zeigt auch die starke Nachfrage bei einer Infoveranstaltung im Juni.
Als starke Region Bergisches Städtedrei-
eck beteiligt sich Wuppertal gemeinsam
mit Remscheid und Solingen an der Stand-
ortmarketingkampagne „Germany at its
best: Nordrhein-Westfalen“, um internati-
onal Investoren anzusprechen.
Erfolgreiche Traditionen nutzen, moder-
ne Technologien fördern und somit neue
Maßstäbe setzen – so kann die aktuelle
Strukturentwicklung Wuppertals und der
gesamten Region wohl am treffendsten be-
schrieben werden.
Wuppertal ist eine der ältesten Industrie-
städte Deutschlands mit traditionsreichen
Werkzeug-, Textil-, Chemie- und Maschi-
nenbauunternehmen, die im stetigen Inno-
vationsprozess nach wie vor eine bedeu-
tende Rolle spielen und die Entwicklung
des Standorts maßgeblich beein$ussen.
Gleichzeitig ist Wuppertal Sitz zahlreicher
Unternehmen aus den modernen Branchen
Biotechnologie, Automotive Systems, Um-
welttechnologie sowie Event und Multime-
dia. „Gemeinsam mit Remscheid und Solin-
gen bieten wir mit unseren Global Playern
und Hidden Champions einen starken Wirt-
schaftsstandort in zentraler Lage. So ist es
für uns selbstverständlich, gemeinsam mit
NRW.INVEST Flagge zu zeigen“, so Wirt-
schaftsförderer Dr. Rolf Volmerig.
www.germanyatitsbest.de
Wuppertal gibt sein Bestes
Wirtschaftsblatt 3/14
24 Wuppertal
Wuppertal als Projektpartner gewonnen
hat, bei einer Projektpräsentation im Juni.
Drei Säulen für die Zukunft
Das innovative Pilotprojekt – geför-
dert mit Bundesmitteln im Rahmen der
Nationalen Stadtentwicklungspolitik –
umfasst drei Säulen.
Die erste ist die Schaffung ei-
ner Infrastruktur. Dazu gehören ein
Onlineshop-Portal, in dem die loka-
len Einzelhändler ihre vorhandenen
E-Shops einbinden oder auch eine Sorti-
mentsauswahl anbieten können. Hierfür
konnte das Portal atalanda als Partner
gewonnen werden. Das inhabergeführte
Unternehmen war von dem Wuppertaler
Ansatz begeistert und weitet seinen loka-
len Marktplatz nach Piloten in Hamburg
und Salzburg auf Wuppertal aus. Vorteil
bei atalanda ist unter anderem auch das
Angebot der taggleichen Lieferung, die
mittels eines lokalen Kurierdienstnetz-
werkes ermöglicht wird. Auch eine zent-
rale Service- und Abholstelle mit Drive-in-
Schalter soll umgesetzt werden.
Die zweite Säule umfasst das Schu-
lungsangebot für die Händler. Mit Semi-
naren und Workshops, wöchentlichen
Beratungsangeboten und Zerti&zierung
werden die Einzelhändler &t gemacht für
den Einstieg in Multichannel-Konzepte.
Dieses Angebot ist übrigens – bis auf eine
Verp%egungspauschale bei den Semina-
ren – für Wuppertaler Händler kostenfrei.
Die dritte Säule wendet sich an On-
linehändler, die bisher noch keine stati-
onäre Dependance hat. Diese sollen mit
einem Shop-in-Shop-Konzept in Wup-
pertal angesiedelt werden. Die passen-
de Fläche wurde in der Rathaus-Galerie
gefunden, die Verhandlungen laufen.
„Wuppertal gestaltet die Zukunft des sta-
tionären Handels schon jetzt“, freut sich
Christiane ten Eicken von der städtischen
Wirtschaftsförderung, die das Projekt
mit weiteren Partnern koordiniert.
Weitere Informationen unter
www.onlinecity-wuppertal.de
Standpunkt: Maren Wilzbach, Inhaberin des Hotels Park Villa
Wuppertal, ein Volltreffer
Auf den Südhöhen von Wuppertal
haben wir im Herbst 2012 eine
historische bergische Villa zu einem
Vier-Sterne-Plus-Hotel mit 14 indivi-
duellen Zimmern und Suiten liebevoll
umgebaut und restauriert. Die Stand-
ortwahl für die „Park Villa“ &el auf
Wuppertal, weil ich an eine positive
Zukunft der Hauptstadt des Bergischen
Landes glaube.
Die nahe Anbindung an die Auto-
bahnen A 1, A 46 und A 43 ist optimal
für Geschäftsreisende. Gästen der an-
sässigen Firmen in unserer Stadt eine
angemessene, erholsame Übernach-
tungsmöglichkeit zu bieten, ist das
eine. Andererseits wollen wir ihnen
auch die Sehenswürdigkeiten im Tal
der Wupper näher bringen. Und hier
hat Wuppertal mehr zu bieten als die
weltweit einzigartige Schwebebahn,
den Zoo oder die vielgelobte Histori-
sche Stadthalle. Es seien auch Tony
Cragg‘s SkulpturenPark, das Engels-
Haus, das Von der Heydt-Museum oder
das Tanztheater Pina Bausch als Bei-
spiele genannt.
Wünschenswert ist, dass die Gewer-
begebiete im Engineering Park weiter be-
lebt werden, was weitere Arbeitsplätze
schaffen und dem Ansehen Wuppertals
als aufstrebendem Standort nützen wird.
Aufgrund der guten Nachfrage ha-
ben wir uns früher als geplant für eine
Erweiterung entschlossen. Unser ar-
chitektonisch hochwertiger Neubau
mit zwölf weiteren Zimmern wird noch
im Spätsommer in Betrieb genommen.
Mein Fazit lautet: Wuppertal, ein Voll-
treffer!
www.parkvilla-wuppertal.de
Maren Wilzbach
Mehr als 60 Gäste informierten sich
im Juni über das Projekt
Wirtschaftsblatt 3/14
25WuppertalWirtschaftsstandort Wuppertal (Anzeige)
Ein neues Übergangssystem von der
Schule in den Beruf hat in Wup-
pertal Einzug erhalten: „Kein Ab-
schluss ohne Anschluss“ ist auf Initiative
des Ministeriums für Arbeit, Integration
und Soziales des Landes NRW entstan-
den und wird seit 2011 schrittweise lan-
desweit umgesetzt. Im Mai 2014 fand die
Auftaktveranstaltung in Wuppertal statt.
Hier wird es seither unter kommunaler
Koordinierung und der Trägerschaft von
Stadt, Jobcenter und Wirtschaftsförde-
rung realisiert.
Schülerinnen und Schüler erhalten in
verschiedenen Projekten schon früh Un-
terstützung bei ihrer Berufs- und Studi-
enorientierung, ihrer Berufswahl oder ih-
rem Eintritt in Ausbildung und Studium.
Das Ziel: Alle jungen Menschen sollen
nach der Schule eine Anschlussperspek-
tive haben. Durch ein effektives, kommu-
nal koordiniertes Gesamtsystem sollen
Warteschleifen vermieden und Jugendli-
che (und ihre Eltern) nachhaltig gefördert
werden. Gleichzeitig soll es ein Beitrag
gegen den Fachkräftemangel sein.
Systematische Zusammenarbeit
Viele Partner und Akteure wirken an
der Umsetzung mit und stellen sich ge-
meinsam den Aufgaben: die Kammern,
die Stadt, die Agentur für Arbeit, die
Wirtschaftsförderung, die Regionalagen-
tur, die Schulen sowie das Jobcenter.
Letzteres setzt sich für die Bedürfnisse
seines Kundenkreises ein, um mit ganz
spezi&schen Förderungen und Angebo-
ten für die betreffenden Jugendlichen
Chancengleichheit zu realisieren. „Wir
wollen die Potentiale und Chancen nut-
zen, die sich uns bieten“, betont Sandra
Arnhold, Mitglied der kommunalen Koor-
dinierung seitens des Jobcenters. „Unser
Anliegen ist es, frühzeitig Perspektiven
zu erarbeiten und für die gesamte Be-
darfsgemeinschaft Transparenz im Sy-
stem zu schaffen. Familien sollen da-
durch nachhaltig unterstützt werden.“
Die Inhalte der allgemeinen und spe-
zi&schen Angebote sind nicht grundle-
gend neu: „Wir blicken auf eine Vielzahl
von Projekten insbesondere in den Schu-
len und in Kooperation mit Unterneh-
men, die sich bislang bewährt haben. Uns
geht es vor allem um die Erweiterung und
Systematisierung dieser Angebote. Sie
sollen aufeinander abgestimmt werden
und so für jeden einzelnen noch besse-
re Wirkung zeigen“, betont Anke Klein-
brahm, Projektleiterin von „Kein Ab-
schluss ohne Anschluss“. Als Vertreterin
der Wirtschaftsförderung gehört auch sie
zu den Mitgliedern der kommunalen Ko-
ordinierung.
Weitere Informationen unter
www.nues-wuppertal.de
Kein Abschluss ohne Anschluss Was sind die Perspektiven von jungen Menschen im Anschluss an ihre Schulzeit? Mit vielen Angeboten wurde in Wuppertal bereits auf einen reibungsfreien Übergang von der Schule in den Beruf hingearbeitet. Jetzt werden diese Angebote unter kommunaler Koordinierung ergänzt und systematisiert.
Die Mitglieder der kommunalen Koordinierung (v. l.): Anke Kleinbrahm (Wirtschafts-
förderung), Brigitte Bühlow und Jutta Herberholz (beide Schulamt), Sandra Arnhold
(Jobcenter) sowie Bernd Jung und Berit Uhlmann (beide Wirtschaftsförderung)
Wirtschaftsblatt 3/14
26 Wuppertal
Pro%l
Seit Mai führt Angelika Finkernagel
nicht nur die Galeria-Kaufhof Wup-
pertal, sondern ist auch im Vorstand
der Interessengemeinschaft Elberfeld
(IG 1) tätig. Sie folgte auf beiden Posi-
tionen Jos Coenen, der sich in den ver-
dienten Ruhestand verabschiedet hat.
Mit Wuppertal verbindet mich…
...mein Studium vor 40 Jahren. Seit
diesen Zeiten habe ich, eine gebürtige
Dortmunderin, meinen Lebensmittel-
punkt in der Stadt.
Mein Lieblingsort in Wuppertal ist...
...nicht so leicht zu benennen. Es gibt
viele schöne Orte in Wuppertal. Ein
Beispiel ist für mich der Zoo – einer der
schönsten in Deutschland.
Unternehmen oder Produkte, die ich
mit Wuppertal verbinde, sind...
...Fahnen von Herold, Aspirin von Bay-
er, Kobold von Vorwerk, Werkzeuge
von Knipex, internationale Events von
Vok Dams. Kurz gesagt: Es sind viele.
Der Standort hat anderen Städten vor-
aus, dass...
…Wuppertal alle wichtigen Indika-
toren für eine wachsende Zukunft
besitzt: Wirtschaft, Kultur, Bildung,
Wohnen und öffentliches Leben.
Der Wirtschaftraum „Bergisches Land“
ist für NRW wichtig, weil...
…im Besonderen mittelständische, inno-
vative Unternehmen erfolgreich die Wirt-
schaftsregion weiterentwickeln können.
Ich wünsche mir für Wuppertal, dass...
…durch eine Qualitätsoffensive, ini-
tiiert mit allen Verantwortlichen der
Stadt, Wuppertal als attraktives Ober-
zentrum der Region noch mehr Le-
bensqualität bietet.
www.galeria-kaufhof.de/
%lialen/wuppertal/
Die Wupper und ihre Nebenbäche
sind heute wieder für Freizeit-
nutzung und Tourismus von Be-
deutung. Dies zeigen zahlreiche Projekte,
wie die Realisation von Wanderwegen,
Wupperbalkonen und des Brückenparks
Müngsten zeigt.
Neue Oasen am Wasser
„Die Wupper und ihre Nebenbäche
naturnah zu entwickeln, ist eine unserer
Aufgaben“, so Georg Wulf, Vorstand des
Wupperverbandes. An vielen Stellen sei
die Wupper in ein Steinkorsett gezwängt
worden. Das Wasser sollte bei Hochwas-
ser schnell ab%ießen können. Heute sei
Zielsetzung, die Wupper – wo möglich –
wieder naturnah zu gestalten.
Doch „mehr Natur“ ist auch in Wupper-
tal möglich, wie die von Wupperverband
und Stadt gemeinsam renaturierten Ufer-
abschnitte zeigen. Ob an der Rosenau, am
Alten Markt oder in Wuppertal-Sonnborn:
an diesen und weiteren Stellen im Stadtge-
biet lockert eine Gestaltung durch Steine
und Inseln das Flussbett auf. Turbulente
Strömungen und auch Ruhezonen sind
entstanden. Durch Strukturvielfalt und
Dynamik statt Eintönigkeit erwächst ein
attraktiverer Lebensraum für Tiere und
P%anzen. Wulf: „Über 30 Fischarten tum-
meln sich heute wieder in der Wupper.“
Und die Menschen können den Aus-
blick auf ein lebendigeres Flussbett mit-
ten in der Stadt genießen. In diesem Jahr
hat der Wupperverband bereits einen
Abschnitt an der Junior Uni entwickelt.
Weiter geht es mit einem rund 500 Me-
ter langen Teilbereich am Arrenberg in
Elberfeld. Dieses Projekt, das vom neuen
Abschnitt des Wupperweges betrachtet
werden kann, wird komplett von der Fir-
mengruppe Küpper &nanziert. Weitere
umgestaltete Flussabschnitte werden fol-
gen, so dass der Stadt%uss wieder mehr
zur Lebensader der Stadt wird.
Zurück zur NaturAngler sitzen am Wupperufer, ob in ländlichen Gebieten oder mitten in Wuppertal. Vorbei sind die Zeiten der völlig verdreckten Wupper, die Abfälle und ungeklärte Abwässer transportierte. Der ehemalige Industrie&uss entwickelt sich wieder zur Lebensader für Tiere und P&anzen und zieht die Menschen magisch an.
Angelika Finkernagel, Geschäfts-
führerin Galeria-Kaufhof Wuppertal
Steckbrief Wupperverband
• Körperschaft des öffentlichen Rechts,
gegründet 1930
• Einzugsgebiet: 813 km²
• 2.300 km Gewässer
(Wupper und Nebenbäche)
• 11 Klärwerke
• 12 Talsperren (davon Betrieb von zwei
Talsperren für die EWR GmbH)
• weitere Anlagen wie Sammler, Regen-
und Hochwasserrückhaltebecken
www.wupperverband.de
Vielfalt statt Eintönigkeit:
Die Wupper ist im Wandel
Wirtschaftsblatt 3/14
27WuppertalWirtschaftsstandort Wuppertal (Anzeige)