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ABFALL I WERTSTOFF I RESSOURCE AWR DIREKT 2020 An sämtliche Haushalte NICHT MEHR ZU VERMEIDEN MODERATER ENTGELTANSTIEG IM KOMMENDEN JAHR Es war abzusehen: Die über mehr als 20 Jahre währende Ära konstanter und teilweise sogar sinkender Abfall- entgelte in unserem Kreis würde ihr Ende finden. Der „Standardhaushalt“ mit 80 Liter Restmüllvolumen bei vier- zehntäglicher Leerung wird ab dem kommenden Jahr 2,80 monatlich mehr bezahlen müssen. Das ist nun kein Betrag, der große Löcher reißen wird. Dennoch ist die Frage berechtigt: Was hat sich verändert? Zusammengebrochene Märkte Manche Abfälle sind ausgezeich- nete Sekundärrohstoffe, aus denen ohne oder fast ohne Qualitätsverlust wieder neue Produkte entstehen können. Klassiker sind hier Metalle und Papier, aber auch Alttextilien. Dementsprechend lassen sie sich gut verkaufen – im Prinzip. Denn wer verkauft, agiert auf einem Markt, und dort gelten die preisbil- denden Regeln von Angebot und Nachfrage. So sinken zum Beispiel die Preise für Altpapier seit Jahren. Folge: Mindereinnahmen in Millio- nenhöhe. Jährlich. Noch übler sieht es auf dem Alt- textilmarkt aus. Erlöse derzeit nahe Null! Immerhin können wir noch sicherstellen, dass die Alttextilcon- tainer geleert und die Waren sinn- voll verwertet werden und müs- sen sie nicht teuer als Restabfall entsorgen. Aber Geld zur Entlastung des „Gebührenhaushalts“ und damit unserer Kunden ist auf diesem Wege nicht mehr zu verdienen. auch jede Menge Verkaufsverpa- ckungen. Für diese sind die Dualen Systeme verantwortlich. So gilt es immer wieder neu auszuhandeln, in welchem Umfang die Dualen Systeme sich an den Kosten für die Papierabfuhr beteiligen. Hier konnte zuletzt aufgrund des Mengenzu- wachses von Versandverpackungen erreicht werden, dass die Dualen Systeme einen deutlich höheren Anteil übernehmen – zur Entlastung der Entgeltzahler. Sparpotenzial Restmülltonne Wie man es auch dreht und wendet: Der „dicke Brocken“ auf der Aus- gabenseite ist und bleibt die Rest- abfallbehandlung. Hier hat es jeder Haushalt ein Stück weit selbst in der Hand, wie groß die Mengen aus- fallen. Seit Jahren ergeben unsere Abfallanalysen dasselbe Bild: In der Restmülltonne finden sich reichlich Bioabfälle und Verpackungen, die beide dort nicht hineingehören. Wer wirklich konsequent trennt, kann das benötigte Restmüllvolumen senken und somit sparen. Die neue Gelbe Tonne macht die korrekte Entsorgung von Verpackun- gen sogar noch etwas bequemer. Es gibt keinen Grund, Bioabfall und Verpackungen in die teure Rest- mülltonne zu werfen. Die richtigen Tonnen stehen gleich daneben. Steigende Entsorgungskosten Nach dem Auslaufen der bestehen- den Verträge musste die Entsor- gung von Restabfall, Sperrmüll und Schadstoffen neu ausgeschrieben werden. Auch hier zeigte der Markt seine Wirkung: Entsorgungskapa- zitäten sind begehrt, nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit. Entsprechend fallen die Preisvorstellungen der Anbieter aus. Um mehr als 20% erhöht sich der Preis, den wir zukünftig für die Ent- sorgung zu zahlen haben werden. Lichtblicke Diese Schere aus sinkenden Erlösen und steigenden Kosten hätte sich auch noch weiter öffnen können. Abfall muss nicht nur entsorgt, son- dern zunächst einmal eingesammelt werden. Und auch diese Leistung, der Transport von Rest- und Sperr- müll sowie Bioabfall musste neu ausgeschrieben werden. Hier war der Markt auf unserer Seite: Leis- tungsfähige Anbieter gibt es genug, und so konnte letztlich eine leichte Reduzierung der Abfuhrkosten erreicht werden. Eine Besonderheit stellt unter dem Finanzierungsaspekt die Papier- abfuhr dar. Über die Blaue Tonne werden nicht nur Zeitungen und Briefumschläge entsorgt, sondern

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  • ABFALL I WERTSTOFF I RESSOURCE AWR DIREKT2020

    An säm

    tliche Haushalte

    NICHT MEHR ZU VERMEIDEN

    MODERATER ENTGELTANSTIEG IM KOMMENDEN JAHREs war abzusehen: Die über mehr als 20 Jahre währende Ära konstanter und teilweise sogar sinkender Abfall- entgelte in unserem Kreis würde ihr Ende finden. Der „Standardhaushalt“ mit 80 Liter Restmüllvolumen bei vier-zehntäglicher Leerung wird ab dem kommenden Jahr 2,80 € monatlich mehr bezahlen müssen. Das ist nun kein Betrag, der große Löcher reißen wird. Dennoch ist die Frage berechtigt: Was hat sich verändert?

    Zusammengebrochene MärkteManche Abfälle sind ausgezeich-nete Sekundärrohstoffe, aus denen ohne oder fast ohne Qualitätsverlust wieder neue Produkte entstehen können. Klassiker sind hier Metalle und Papier, aber auch Alttextilien. Dementsprechend lassen sie sich gut verkaufen – im Prinzip. Denn wer verkauft, agiert auf einem Markt, und dort gelten die preisbil-denden Regeln von Angebot und Nachfrage. So sinken zum Beispiel die Preise für Altpapier seit Jahren. Folge: Mindereinnahmen in Millio-nenhöhe. Jährlich.Noch übler sieht es auf dem Alt-textilmarkt aus. Erlöse derzeit nahe Null! Immerhin können wir noch sicherstellen, dass die Alttextilcon- tainer geleert und die Waren sinn-voll verwertet werden und müs-sen sie nicht teuer als Restabfall entsorgen. Aber Geld zur Entlastung des „Gebührenhaushalts“ und damit unserer Kunden ist auf diesem Wege nicht mehr zu verdienen.

    auch jede Menge Verkaufsverpa-ckungen. Für diese sind die Dualen Systeme verantwortlich. So gilt es immer wieder neu auszuhandeln, in welchem Umfang die Dualen Systeme sich an den Kosten für die Papierabfuhr beteiligen. Hier konnte zuletzt aufgrund des Mengenzu-wachses von Versandverpackungen erreicht werden, dass die Dualen Systeme einen deutlich höheren Anteil übernehmen – zur Entlastung der Entgeltzahler.

    Sparpotenzial RestmülltonneWie man es auch dreht und wendet: Der „dicke Brocken“ auf der Aus-gabenseite ist und bleibt die Rest-abfallbehandlung. Hier hat es jeder Haushalt ein Stück weit selbst in der Hand, wie groß die Mengen aus-fallen. Seit Jahren ergeben unsere Abfallanalysen dasselbe Bild: In der Restmülltonne finden sich reichlich Bioabfälle und Verpackungen, die beide dort nicht hineingehören. Wer wirklich konsequent trennt, kann das benötigte Restmüllvolumen senken und somit sparen.Die neue Gelbe Tonne macht die korrekte Entsorgung von Verpackun-gen sogar noch etwas bequemer. Es gibt keinen Grund, Bioabfall und Verpackungen in die teure Rest-mülltonne zu werfen. Die richtigen Tonnen stehen gleich daneben.

    Steigende EntsorgungskostenNach dem Auslaufen der bestehen-den Verträge musste die Entsor-gung von Restabfall, Sperrmüll und Schadstoffen neu ausgeschrieben werden. Auch hier zeigte der Markt seine Wirkung: Entsorgungskapa-zitäten sind begehrt, nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit. Entsprechend fallen die Preisvorstellungen der Anbieter aus. Um mehr als 20% erhöht sich der Preis, den wir zukünftig für die Ent-sorgung zu zahlen haben werden.

    LichtblickeDiese Schere aus sinkenden Erlösen und steigenden Kosten hätte sich auch noch weiter öffnen können. Abfall muss nicht nur entsorgt, son-dern zunächst einmal eingesammelt werden. Und auch diese Leistung, der Transport von Rest- und Sperr-müll sowie Bioabfall musste neu ausgeschrieben werden. Hier war der Markt auf unserer Seite: Leis-tungsfähige Anbieter gibt es genug, und so konnte letztlich eine leichte Reduzierung der Abfuhrkosten erreicht werden.

    Eine Besonderheit stellt unter dem Finanzierungsaspekt die Papier-abfuhr dar. Über die Blaue Tonne werden nicht nur Zeitungen und Briefumschläge entsorgt, sondern

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    NEU IM KREIS

    DIE GELBE TONNEKEIN SCHULTAG OHNE EMIL

    AWR-TRINKFLASCHEN FÜR ERSTKLÄSSLER

    AUCH IN KRISENZEITEN BLEIBEN WIR BODENSTÄNDIG

    UMWELTBILDUNG FÜR DIE SCHULE UNTER CORONA

    Was müssen Sie wissen? Die Verpackungsabfuhr liegt zwar nicht in unserer Verantwortung, zuständig sind allein die Dualen Sys-teme bzw. das von ihnen beauftragte Abfuhrunternehmen PreZero. Im Interesse einer insgesamt reibungs-losen Abfallentsorgung möchten wir hier unsere Möglichkeiten nutzen, Sie bestmöglich zu informieren:

    240 Liter, vierwöchentliche AbfuhrDie neuen Gelben Tonnen (genau genommen sind es schwarze Tonnen mit gelbem Deckel) haben das stattliche Volumen von 240 Litern. Damit sind sie ebenso groß wie die bekannten Papiertonnen. Nach den Erfahrungen, die über Jahre in anderen Kreisen gesammelt werden konnten, reicht bei diesem Volumen im Normalfall eine vierwöchentliche Abfuhr aus. Dies hat gegenüber der bisherigen vierzehntäglichen Sackabfuhr den umweltschonenden Vorteil einer Halbierung des Abfuhr-verkehrs. Die neuen Abfuhrtermine finden Sie u. a. im Abfuhrkalender, den Sie von unserer Website awr.de herunterladen können.

    Geht’s nicht auch kleiner?Die Ankündigung der 240-Liter- Tonne vor einigen Monaten hat zu Anfragen beim Abfuhrunternehmen PreZero geführt, ob man – wegen geringeren Bedarfs – nicht auch eine kleinere Tonne bekommen könne, sprich 120 Liter. Klare Antwort: Nein. In den Systemvorgaben, die zwi-schen dem Kreis Rendsburg-Eckern-förde und den Dualen Systemen vereinbart worden sind, ist die 240-Li-ter-Tonne (neben dem 1,1-cbm-Con-tainer für größere Wohnanlagen) als

    Man nennt das wohl „offene Türen einrennen“: Gedacht war unsere Aktion, im Sommer allen Schulan-fängern eine hochwertige Trinkfla-sche aus Glas mit solider, isolie-render Polsterung und zuverlässig dichtendem Verschluss zu schen-ken, als erzieherische Maßnahme: „Seht her, es muss nicht immer Plastik sein, schon gar nicht Ein-weg.“ Die begeisterte Aufnahme, nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei Eltern und Lehrern hat uns dann doch positiv überrascht.

    Eine Schulleiterin aus Eckernförde berichtete beispielsweise, dass die Kinder sich schon gegenseitig „er-ziehen“, wenn mal eines ohne Emil

    „Es gibt in der ganzen Natur keinen wichtigeren, keinen der Betrach-tung würdigeren Gegenstand als den Boden“ sagte Frédéric Fallou, schon Mitte des 19. Jahrhunderts, ein Pionier und Begründer der wis-senschaftlichen Bodenkunde. Auch für die AWR sind die Lebendigkeit unserer Böden und der Erhalt der Fruchtbarkeit unserer Äcker ein

    in die Schule kommt, womöglich noch mit einer Einwegflasche. Auch Eltern erzählen, wie ihre Kinder geradezu darauf bestehen, das Pausengetränk in ihren „Emil“ abgefüllt zu bekommen.

    Emil ist aber auch wirklich ein Prachtkerl: Glas ist vollkommen geschmacksneutral und lässt sich rückstandslos reinigen. Da schmeckt das Getränk immer.Genau 2.838 dieser im besten Sinne nachhaltigen Flaschen wurden zum Schulanfang verteilt. Und angesichts der uneingeschränkt positiven Reaktion werden wir diese Aktion auch in den kommenden Jahren fortsetzen.

    Herzensthema. Wir schließen den Kreislauf von organischen Abfällen hin zur Herstellung von wertvol-lem Kompost als eine notwendige Grundlage für die Produktion von Lebensmitteln. Dementsprechend beschäftigt AW-Erle sich ebenfalls mit dem Thema Boden. Unter der Überschrift „Und was hat Abfall mit Boden zu tun?“ haben wir schon im vergan-gen Herbst ein Dokument entwi-ckelt, das im Schulunterricht ein-setzbar und inzwischen auch für das Homeschooling geeignet ist: www.awr.de/engagement/download/Auch in Zeiten eingeschränkter Besuchsmöglichkeiten wollen wir den Schulen bestmögliche Unter-stützung leisten, abfall- und damit umweltrelevante Themen zu bear-beiten.

    alleiniges Angebot festgeschrieben worden. Warum? Anders als bei Restmüll und Bioabfall, wo mehr Volumen höheres Entgelt bedeutet (und eben umge-kehrt) kostet die Gelbe Tonne den einzelnen Haushalt – nichts. Nichts lässt sich nicht mehr reduzieren; eine kleinere Tonne bringt also keinerlei Vorteil. Umgekehrt bietet die große Tonne Reserven für den vielleicht hin und wieder auftretenden Fall, dass doch einmal größere Verpackungs-mengen oder -teile zu entsorgen sind.Theoretisch spricht gegen die große Tonne noch ihr Standplatzbedarf. Praktisch ist sie gerade mal 10 cm breiter und knapp 20 cm tiefer. Der daraus resultierende Mehrbedarf an Standfläche dürfte auf kaum einem Grundstück zu unlösbaren Schwie-rigkeiten führen.

    NachbarschaftstonneWer dennoch aus Erfahrung sicher ist, so wenig Verpackungsabfall zu produzieren, dass eine eigene Tonne nicht lohnt, kann sich mit einem Nachbarn auf die gemeinschaftliche Nutzung einer Tonne einigen und seine wieder abholen lassen. Unsere Empfehlung: Warten Sie mit diesem Schritt, bis Sie wirklich sicher sind.

    Zweite TonneAuch der umgekehrte Fall ist denk-

    Weitere Infos zum Thema erfragen Sie gern bei unseren AW-ERLE-Team (0 43 31) 3 45-182 oder [email protected]. Mehr auch auf www.awr.de.

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    bar: ein sehr großer Haus-halt mit viel Verpa-ckungsabfall. Wenn eine Tonne nicht ausreicht, kann eine zweite ange-fordert werden. Selbstverständlich kostenlos, denn die Entsorgung Ihrer Verpackungen haben Sie beim Kauf bereits bezahlt.

    Alternative AbgabemöglichkeitenIrgendwann kann es geschehen: Normalerweise kommen Sie bequem mit einer Tonne aus. Dann kaufen Sie etwas Größeres und Empfindlicheres und sehen sich vor einem Berg von Verpackungsmaterial, der nicht mehr in die Tonne passt. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: entweder zurückbrin-gen zum Händler oder abgeben bei einem AWR-Recyclinghof.

    Sonderleistungen auf WunschFür die Gelbe Tonne kann, wie für die anderen Tonnen auch, ein Hol- und Bringdienst gebucht werden. Diese Leistung ist allerdings kostenpflichtig und muss direkt beim Abfuhrunter-nehmen (s. u.) bestellt werden. Wer eine häufigere Leerung wünscht, kann kostenpflichtig eine 14-tägliche Abfuhr buchen. Ansprechpartner ist ebenfalls das Abfuhrunternehmen. Auch eine Tonnenwäsche ist mög-lich. Diese Dienstleistung wird von der AWR angeboten: 04331-345-123 oder [email protected].

    Viele Haushalte haben sie schon bekommen, die anderen werden bis Ende des Jahres ausge- stattet: Gelbe Tonnen, die ab dem 1. Januar 2021 die ungeliebten Gelben Säcke ersetzen werden.

    Ihr AnsprechpartnerMit allen Fragen und Wünschen rund um die Gelbe Tonne wenden Sie sich bitte direkt an das neue Abfuhrunternehmen: PreZero Service Westfalen GmbH & Co. KG, An der Pforte 2, 32457 Porta Westfalica

    Hotline: 0800 886 66 66 · Mail: [email protected]

    Weitere digitale Medien in PlanungUnsere Verleihmaterialien, die dabei helfen können, werden regelmäßig erweitert.Neu ist unser Bodenkoffer, den wir auf den Weg gebracht haben. Er ist vor allem für die Grundschulen geeignet und bietet verschiedene Möglichkeiten, dem Geheimnis Boden auf die Spur zu kommen.Bei Bedarf kann eine Einführung zu unseren Materialien auch vor Ort durchgeführt werden, natürlich immer mit Blick auf die jeweils aktu-ellen Abstands- und Hygieneverord-nungen.

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    AWR-FLOHMÄRKTE

    CORONA ZOG DEN FLOHMARKT-STECKERIm Laufe der Jahre sind sie zu einer festen Größe geworden, die AWR-Flohmärkte: Qualität, kein Plunder; sauber und übersichtlich; faire Preise und die Erlöse immer für einen wohltätigen Zweck. Im Laufe dieses Jahres konnte allerdings nur der erste von zehn ursprünglich geplanten Märkten stattfinden. Der Grund ist bekannt.

    Immerhin konnten sich der Lions Club Rendsburg und der Verein der Gartenfreunde über 8.672,34 Euro Einnahmen freuen. Gerne hätten wir auch die anderen geplanten Märkte ausgerichtet. Ein Hygienekonzept zu ersinnen und umzusetzen, wäre auch kein Problem gewesen. Nur hätte, egal wie man es anstellt, die Besucher- und damit Käuferzahl dramatisch begrenzt werden müs-sen. Und das hätte im Widerspruch zu dem gestanden, was erreicht

    werden soll: möglichst hohe Einnahmen für gute Zwecke. So bleibt vorerst nur die Hoffnung auf ein besseres 2021. Ware je-denfalls ist vorhanden, die Lager sind voll.

    Reparierbar anderweitig ausgelastetDas Konzept der Repa-rierbar sieht eigentlich in erster Linie die Hilfe zur

    Selbsthilfe vor: Work-shops zur Herstellung von Gebrauchsgegen-ständen aus Abfallma-terial; Kurse im Repa-rieren von Fahrrädern für Schulklassen; das Angebot, die Werkstatt für eigene Reparatur-arbeiten mit fachlicher Unterstützung zu nut-zen. Vor der Pandemie wurden diese Ange-bote gerne genutzt. So mancher Nistkasten aus Altholz ist entstanden

    und etliche Schüler*innen haben gelernt, selbst ihre platten Reifen zu flicken. Doch im laufenden Jahr sind all diese Angebote weitge-hend dem Virus zum Opfer gefallen, weil es fährlässig gewesen wäre, Menschen ohne zwingenden Grund zusammenzubringen. Die zweite Aufgabe der Reparierbar ist es, leicht beschädigte Dinge für die Flohmärkte ordentlich herzu-richten. Da diese aber nicht statt-finden konnten, musste ein anderer Verteilungsweg gesucht werden. Gefunden wurde er in Gestalt der AWR-KaufBar. Dazu mehr neben- stehenden Artikel.

    STATIONÄRER PREMIUM-FLOHMARKT

    KAUFBAR ÜBERTRIFFT DIE ERWARTUNGEN

    KaufBar trägt sich selbstDie Bilanz ist eindeutig: Trotz sechs-wöchigen Corona-Stillstands und anschließender Einlassbeschrän-kung (nicht mehr als acht Kunden gleichzeitig im Verkaufsraum) erwirtschaftet die KaufBar in der Büdelsdorfer Hollerstraße 81 ihre Kosten. Schon ist an eine Erweite-rung der Verkaufsräume gedacht, um mehr Waren gleichzeitig anbie-ten zu können.

    Qualität und breites AngebotDer Erfolg der KaufBar dürfte auf zwei Faktoren beruhen: Käufer können sicher sein, nur einwand-freie, saubere Waren angeboten zu bekommen. Denn alles, was in den Regalen steht und liegt, ist vorher gesichtet, gereinigt und – soweit es sich um technische Geräte handelt – auf einwandfreie Funktion geprüft worden. Das zweite Plus ist die Breite des Angebots, die fast dem Sortiments-rahmen eines klassischen Waren-hauses entspricht. Was auch immer gebraucht wird, es lohnt sich nach-zuschauen, ob es in der KaufBar nicht für kleines Geld zu finden ist. Das scheint sich schnell herumge-sprochen zu haben.Stammkunden, die es mittlerweile schon gibt, schätzen die entspannte Atmosphäre. „Die Ruheecke, in der man Bücher anlesen oder Spiele vor dem Kauf erst einmal ausprobieren kann, erfreut sich großer Beliebtheit und lädt zum Verweilen ein“, stellt Andrea Valentiner, eine der Damen vom Verkauf, zufrieden fest.

    Es war ein Experiment mit einem gewissen Risiko des Scheiterns. Würde sich eine dauerhafte Verkaufsstelle für Gebrauchtwaren wirtschaftlich betreiben lassen? Wirtschaftlich heißt in diesem Fall: kostendeckend. Ziel war nicht, Gewinne zu erwirtschaften, sondern einwandfreie Gebrauchsgegenstände vor sinnloser Vernichtung zu bewahren und sie stattdessen einer weiteren Nutzung zuzuführen. Kostendeckend musste es allerdings sein, denn Gelder aus dem Abfallhaushalt („Müllgebühren“) sollten für solche Aktivitäten nicht verwendet werden. Das erste Jahr musste es zeigen: Top oder Flop.

    Hollerstraße 81 in Büdelsdorf Öffnungszeiten: Mo: geschlossenDi, Mi, Fr. : 9.30 bis 17.00 UhrDo: 9.30 bis 19.00 UhrSa: 9.30 bis 14.00 Uhr

    Dennis Brandt und sein Team prüfen und reparieren die KaufBar-Schätze sorgfältig.

    Verkaufsschlager InneneinrichtungBesonders nachgefragt von der Kundschaft sind Möbel und Deko- Artikel. Vor allem hier kommt die Reparierbar ins Spiel. An die 200 Tonnen „Sperrmüll“ wurden im laufenden Jahr vor der Vernichtung bewahrt und vieles davon musste in der Werkstatt aufbereitet werden. Dazu Teamleiter Dennis Brandt: „Die Menge einwandfreier Möbel, die auf den Recyclinghöfen abge-geben werden, ist zu gering, um die Nachfrage zu decken. Da kamen uns die freien Kapazitäten für Repa-raturen leicht beschädigter Objekte zugute.“

    DIE AWR APP

    Gibt‘s kostenlos

    in Ihrem

    App Store.

    AWR APPFALL

    STETS IN KONTAKT MIT IHNEN Wer schon einmal vergessen hat, seine Abfalltonne zur Leerung rauszustellen oder unsicher war, auf welchem Wege ein bestimmter Abfall zu entsorgen ist, der wird die App der AWR zu schätzen wissen. Sie erinnert zuverlässig am Vortag an die bevorstehende Abfuhr, beinhaltet ein Abfall-ABC, das keine Frage offen lässt und führt per Navi-Funktion zum nächsten Glascontainer oder Recyclinghof. Die App ist kostenlos in Ihrem Store zu bekommen. Alle Informationen zur App auf www.awr.de.

    Irene Husser sortiert und säubert hier gut erhaltene Schallplatten.

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    Andrea Valentiner gestaltet den Verkaufsraum mit viel Kreativität.

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    ALTKLEIDERSAMMLUNG

    VOM UNTERSCHIED ZWISCHEN KLEIDERCONTAINER UND MÜLLDEPONIE

    DIE AWR STELLT SICH VOR ROHULLAH SALIHIREDAKTIONHerr Salihi, „Kundenservice“, das klingt nach Blaumann und Werkzeugkasten. Was sind tatsäch-lich Ihre Aufgaben im AWR-Kunden-service?SALIHIGrundsätzlich beantworten wir sämtliche Fragen, die unsere Kun-den zum Thema Abfallentsorgung haben – und das ist extrem vielfäl-tig und oft eine Herausforderung. Außerdem nehmen wir alle Behäl-teränderungswünsche, die unsere Kunden zu ihrem individuellen Ab-fallaufkommen haben, entgegen, ge-nauso wie z. B. An- und Abmeldung von Grundstücken oder geänderte Bankverbindungen für das Last-schriftverfahren. Die verbuchten Änderungen von Größe oder Anzahl der Mülltonnen geben wir dann zur Ausführung an die Kollegen im Blaumann weiter, der in diesem Fall allerdings orange ist …REDAKTIONUnter der AWR-Servicenummer sind Sie ja auch die erste Anlaufstelle für Beschwerden. Ist das nicht manch-mal nervig?SALIHIEigentlich nicht. Manche Be-schwerden sind ja berechtigt, und da versuchen wir schnelle Lösun-gen zu finden. Oft sind es auch nur Missverständnisse, die sich leicht klären lassen. Die meisten Anrufer sind freundlich, nett und letztendlich

    dankbar, dass man ihnen gerne hilft. Unangenehm sind nur die Kunden, die klar im Unrecht sind und das nicht einsehen wollen.REDAKTIONKönnen Sie ein Beispiel nennen?SALIHIJa. Erst dieser Tage hatte ein Kunde seine Tonne bis zum Rand gefüllt (also bis 120 l) und war empört dar-über, dass sie nicht geleert wurde. Die Erklärung: Er hatte nur 40 Liter angemeldet. Der Kunde wollte aber partout nicht einsehen, dass er eine Leistung einfordert, für die er nicht bezahlt hat und wurde dann auch noch ausfallend. Manche Kunden bringen einen aber auch zum Lachen. Einmal rief eine ältere Dame an und fragte: „Bin ich da mit dem Müll verbunden?“REDAKTIONDer ist gut! Aber apropos Müll: Wie sind Sie zur Abfallwirtschaft gekom-men?SALIHIÜber ein Berufspraktikum des Berufsbildungszentrum. Mir hat die Arbeit hier gefallen und dann habe ich mich um einen Ausbildungsplatz als Kaufmann für Büromanagement beworben. Und nach der Ausbildung konnte ich hier weiter arbeiten.REDAKTIONHerr Salihi, Sie stammen aus Afgha-nistan und sprechen nahezu perfekt Deutsch; man hört nicht einmal einen Akzent. Wie lange sind Sie

    schon in Deutschland?SALIHISeit Dezember 2015. REDAKTIONDas heißt, Sie haben in knapp fünf Jahren die Sprache gelernt, einen deutschen Schulabschluss erwor-ben und eine Ausbildung absolviert. Respekt! Was haben Sie noch vor?SALIHIAuf jeden Fall werde ich mich in meinem Beruf weiterbilden, entwe-der in Richtung Personalmanage-ment oder Finanzbuchhaltung.REDAKTIONBleibt bei all diesem beruflichen Engagement denn auch noch Zeit für Freizeitaktivitäten?SALIHIAber sicher. Ich lese gerne. Natür-lich auf Deutsch, um in der Sprache immer besser zu werden. Außerdem mache ich gerne Sport: Joggen, Schwimmen, Fitness. Nur der Fußball kommt ein bisschen zu kurz. Früher habe ich im Verein gespielt, aber dafür fehlte mir dann während der Ausbildung die Zeit.

    Rohullah Salihi, Mitarbeiter beim AWR-Kundenservice

    JETZT TEILNEHMEN UND GEWINNEN: UMFRAGE ZUR KUNDENZUFRIEDENHEITDie AWR unterstützt Doktorand Torsten Mischel bei seiner Promotion zum Thema „Kundenzufriedenheit in der andienungspflich-tigen Haushaltsentsorgung“. Dabei will er herausfinden, wie zufrieden die Haushalte in Deutschland mit der Entsorgung ihres Hausmülls sind. Daher rufen wir gemeinsam mit Torsten Mischel dazu auf: Nehmen Sie sich zehn Minuten Zeit und teilen Sie Ihre Meinung in der anonymisierten Umfrage mit! Die AWR und Torsten Mischel bedanken sich bei allen Teilnehmenden!Unter allen Befragten werden fünf Einkaufsgutscheine für unsere AWR KaufBar (Hollerstraße 81, 24782 Büdelsdorf) im Wert von je 50,- € verlost. Teilnahmeschluss ist am 31. Januar 2021. Hier geht’s zur Umfrage:

    Wolle gehört in den Kleidercontainer. Das dachte sich wahrscheinlich der Mitbürger, der einen Schafskadaver auf diesem Weg „entsorgte“. Benutzte Babywindeln könnte man als gebrauchte Kleidung ansehen. Aber in welcher Beziehung Katzenstreu und Spritzen zu Alttextilien stehen könnten, ist selbst mit größter Phantasie nicht mehr nachzuvollziehen. 140 Tonnen Restmüll, Sondermüll und Bioabfall haben AWR-Mitarbeiter im laufenden Jahr aus den im Kreis bereitstehenden 280 Altkleidercontainern geklaubt oder von den Standplätzen weggeräumt. Das sind keine Fehlwürfe, das ist Vorsatz zum Schaden der Allgemeinheit.

    Besucht uns auf

    Deine Zukunft ist Orange!Du hast einen guten MSA, hast Interesse an Umwelt- und Klimaschutz? Dann bist du genau richtig in unserem AWR-Team! Wir sind ein zukunftsorientiertes und modernes Unternehmen, das dir eine vielfältige und interessante Ausbildung im Bereich der Abfallwirtschaft bietet.

    Zum 1. August 2021 suchen wir einen/n Auszubildende/n als Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement (m/w/d)Bewerbungen bitte bis zum 28. Februar 2021 an: [email protected]

    Bitte keine „Beistellungen“ Das Unheil beginnt schon mit Klei-dersäcken, die neben den Container gestellt werden, wenn dieser einmal voll ist. Oft wird der Inhalt beim nächsten Regen durchnässt und ist dann nicht mehr zu verwerten, sondern nur noch als Restmüll zu entsorgen. Der erste Sack lockt weitere an und schon ist aus dem Container-Standort ein illegaler Müllabladeplatz geworden. Drei AWR-Mitarbeiter sind ständig unterwegs, um die Container je nach Bedarf zu leeren. Wenn trotz-dem der Container in Ihrer Nähe einmal voll ist, nehmen Sie Ihre Alt-textilien bitte wieder mit. Sie sind zu wertvoll, um neben dem Container zu vergammeln.

    Was gehört hinein?Alttextilien können auf zweierlei

    Weise verwer-tet werden: Entweder sie werden weiter genutzt (gut erhaltene Klei-dung, Schuhe, Handtücher Tischdecken usw.) oder sie werden stoff-lich recycelt und z. B. zu Putzlappen oder Dämmmaterial verarbeitet. In jedem Fall gilt: Bitte nur saubere und trockene Textilien in den Container! Verschlissenes Schuhwerk, farb-getränkte Renovierungskleidung, Koffer oder Teppiche sind für keinen Verwertungsweg zu gebrauchen. Bitte schauen Sie im Zweifelsfall im Abfall-ABC auf www.awr.de nach

    oder fragen Sie unseren Kunden- service (0 43 31) 345-123.

    Und noch eine Bitte: Verpacken Sie Ihre Alttextilien bitte immer in einem Sack. Das erleichtert uns den Wei-tertransport erheblich und schützt Ihre Kleiderspende vor Verunreini-gungen.

    Dieser Container-Standort wurde zum Müllabladeplatz.

  • IMPRESSUM ANSCHRIFTAbfallwirtschaft Rendsburg-Eckernförde GmbHBorgstedtfelde 1524794 Borgstedt

    REDAKTIONRalph Hohenschurz-Schmidt (V.i.S.d.P.)Miriam Brandt

    TEXT Wort & Wirkung

    SATZ & LAYOUT AWR

    FOTOS AWR, Alpha STORYTELLING by Kai Kapitän, Shotshop.com

    Gedruckt auf 100% Recyclingpapier

    INTERNET: WWW.AWR.DE E-MAIL: [email protected] SERVICE-TELEFON: (0 43 31) 345 -123 SERVICE-TELEFAX: (0 43 31) 345 - 222

    „Biomülli-Tüten“. Sie sind aus nassfestem Papier hergestellt und kosten 1,50 € pro 15 Stück. Die AWR-Biotüte, deren Papier gewachst ist und daher noch besser für feuchte Bioabfälle, wie Essenreste, ist, ist ebenfalls zu 100 % kompostierbar und kostet 1,50 € pro 10 Stück.

    + + + Biomülli-Tüten + + + Plastiktüten, auch solche, die angeblich kompostierbar sind, taugen nicht für Bioabfall, weil sie die spätere Verarbeitung erheblich stören. Um den Abfalleimer sauber zu halten und sei-nen Inhalt bequem zur Tonne transportieren zu können, gibt es im Handel entsprechende Papiertüten.Auch bei uns gibt es die so genannten

    MÜLL IN DER LANDSCHAFT

    DAS PROBLEM WIRD NICHT GERINGER

    NACHRICHTEN + + + NACHRICHTEN + + + NACHRICHTEN

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    Für fast alles gibt es eine Tonne. Und wofür es keine Tonne gibt, sind die Recyclinghöfe da. Was es also nicht gibt, ist ein einziger vernünf-tiger Grund dafür, Abfälle, welcher Art auch immer, an den Straßenrand zu werfen oder in der Natur abzula-gern. Trotzdem ist dieses – man darf es wohl so nennen – asoziale bis kriminelle Verhalten anscheinend nicht einzudämmen.

    Straßenrand als AbfalleimerEs muss wohl so sein, dass leere Getränkedosen, Flaschen, Becher und Fastfood-Verpackungen deut-lich schwerer und sperriger sind

    als gefüllte. Man kann sie zwar voll vom Händler holen, aber leer nicht bis zum nächsten Abfalleimer bei sich behalten. Deshalb fliegen sie an Fahrbahnränder und in Grünstrei-fen. Hier werden sie dann zu einem besonderen Problem. Wenn nämlich dann gemäht wird, bleiben in der Regel weder Zeit noch Arbeitskraft, den Dreck vorher wegzuräumen. Das Material wird dann zwangsge-schreddert und bleibt auf ewig im Boden.

    „Recyclinghof“ WaldwegWährend das Wegwerfen von Verpackungen immerhin noch der Logik der Bequemlichkeit folgt, ist das Verbringen von Großabfall in die Natur geradezu widersinnig. Alles, was da in die Landschaft transpor-tiert wird, könnte mit demselben Aufwand zu einem Recyclinghof gebracht werden. Kühlschränke, Waschmaschinen, Fernseher, Möbel usw. können kostenlos abgegeben werden. Selbst Farben, Lacke, Säu-ren und Reinigungsmittel werden kostenlos angenommen. Lediglich für Autoreifen und Altöl wird ein kleiner Obolus fällig. Warum also damit die Landschaft verseuchen?

    Falscher SperrmüllEine Sonderform des „Litterings“ ist das Hinzustellen von Nicht-Sperr-

    müll bei der Sperrmüllsammlung. Fahrräder, Fernseher, Haushaltsge-räte, Kinderspielzeug, Säcke und Kartons mit Kleinkram usw. – alles kein Sperrmüll. Folglich bleibt es bei der Sammlung liegen. Und dann bleibt es weiterhin liegen, oft über Wochen. Und weil sich die Urheber des Unrats meist nicht feststellen lassen, zahlt am Ende die Allgemein-heit, sprich der Steuerzahler für die Beseitigung.

    Sinnlose UmweltbelastungWas sich noch einsammeln lässt, ist „nur“ unschön und teuer für die Allgemeinheit. Was sich aber nicht mehr einsammeln lässt wie ausge-laufene Schadstoffe oder Kleinteile stellt eine dauerhafte Umweltbelas-tung dar. Dabei wäre diese sinnlo-seste Art der Umweltschädigung so leicht zu vermeiden.