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www.noe-wohnbau.at
GEFÖRDERTE WOHNUNGEN GANZ EINFACH
ENTDECKEN
WOHNEN & LEBENDIE BESTEN JAHRE: RICHTIG GENIESSEN
PLANEN & BAUEN SICHERES ZUHAUSE:
GEFÖRDERTER SCHUTZ
MENSCHEN & FREIZEITLIEBLINGSORTE:
ZUM STAUNEN & ENTSPANNEN
DRINNEN & DR AUSSENDAS MAGAZIN FÜR BAUEN UND WOHNEN IN NIEDERÖSTERREICH
LANGENLOISER LOVE-STORY S. 18
EINE BRITIN UND IHRE FAMILIE IM WALDVIERTEL
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WOHNEN. WIE DAS LEBEN SO SPIELT.
Ihr direkter Weg zu gefördertem Wohnraum:
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Hochwertig. Individuell. Leistbar. Zukunftssicher.
M it der blau-gelben Wohnbau-strategie haben wir im vorigen Jahr wesentliche Maßnahmen
für den NÖ Wohnbau gesetzt. Dadurch sind uns Weichenstellungen gelungen, welche die nächsten Jahre prägen werden.
Wir haben die Verdoppelung der Jungfamilienförderung umgesetzt und die Fördersummen für Kinder angepasst. Und wir haben dafür gesorgt, dass Nieder-österreicherinnen und Niederösterreicher beim Erwerb einer geförderten Wohnung Vorrang haben. Unsere Bauoffensive für Junge und Ältere und der Digitalisierungs-schwerpunkt in geförderten Wohnungen des Landes NÖ sind weitere Errungen-schaften, auf die wir stolz sind.
Und wir kümmern uns um unsere Umwelt: Die Begrünungsoffensive mit „Natur im Garten“ zur Verbesserung des Mikroklimas setzt hier wichtige Akzente mit Signalwirkung.
Ein wesentlicher Eckpunkt der blau-gelben Wohnbaustrategie wurde im November vorigen Jahres präsentiert: die Ortskernförderung und der Bonus für die Regionen. Mit ersterem Thema – und der Ortskernbelebung im Allgemeinen – star-ten wir gleich auf den folgenden Seiten in diese Ausgabe unseres Magazins. Erfah-ren Sie, welche unterschiedlichen Ansätze es in diesem Bereich gibt – angefangen bei der Ortskern- über die Ankaufsförde-rung bis hin zum Bauherrenmodell sowie
„DIE BLAU-GELBE WOHNBAUSTRATEGIE WIRD DIE NÄCHSTEN
JAHRE PRÄGEN.”Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau
zur Förderung von Geschäftsräumen im Ortskern bzw. den verschiedenen Wohntrends.
Apropos Wohntrends: Sie zeigen auch, wie international Niederösterreich ist. Lernen Sie eine Familie mit englischen und osttirolerischen Wurzeln kennen, die sich hier ein Domizil errichtet hat und sich bereits in Niederösterreich zu Hause fühlt.
Natürlich informieren wir Sie in diesem DRINNEN & DRAUSSEN auch über aktuelle Förderungen, z.B. zum Thema „Sicheres Wohnen“.
Und wir arbeiten auch ständig an der Weiterentwicklung unseres Landes. Mit der NÖ Wohnbauforschung erfolgten schon wesentliche Weichenstellungen, darunter z.B. das „Junge Wohnen“ und das „Begleitete Wohnen“. Hier sind sicher noch einige richtungsweisende Ent-wicklungen zu erwarten. Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel auf S. 40.
Ich freue mich, Ihnen wieder einen spannenden Querschnitt über den NÖ Wohnbau geben zu können, und wün-sche Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe.
Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER!
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3DRINNEN & DRAUSSEN
EDITORIAL
LANDESRAT MARTIN
EICHTINGER ZU BESUCH
BEI FAMILIE BODNER IN
LANGENLOIS.
HERAUSGEBER, MEDIENINHABER, VERLEGER: Land Niederösterreich, vertreten
durch die NÖ Landesregierung, p. A. Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Wohnungs-
förderung, Landhausplatz 1, A-3109 St. Pölten CHEFREDAKTEUR: Wolfgang Knabl
PROJEKTLEITUNG: Bettina Luftensteiner, Styria Content Creation GmbH & Co KG |
Hainburger Straße 33, 1030 Wien, www.styriacontentcreation.com
ARTDIREKTION & GRAFIK: Joanna Jagiello LEKTORAT: Susanne Spreitzer
COVERFOTO: Christof Wagner PRODUKTION: Styria Media Design – m4!,
Mediendienstleistungs GmbH & Co KG | www.styria.com/mediadesign
HERSTELLER: Druck Styria GmbH & Co KG | Styriastraße 20, 8042 Graz
„Das Magazin für Bauen und Wohnen in Niederösterreich“ erscheint zweimal jährlich. Weitere Informationen erhalten Sie unter der Telefonnummer 02742/221 33 oder per
E-Mail unter [email protected].
Offenlegung gemäß Mediengesetz § 25: Medieninhaber, Verleger: Land Niederösterreich, vertreten durch die NÖ Landesregierung, p. A.
Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Wohnungsförderung, Landhausplatz 1,
A-3109 St. Pölten
Grundlegende Richtung des Magazins: zweimal jährlich erscheinendes Informationsblatt für Bauen und Wohnen in Niederösterreich mit
dem Ziel, der niederösterreichischen Bevölkerung Service und Information zum
Thema Wohnbauförderung zu bieten und damit die Finanzierung der eigenen vier Wände zu
erleichtern.
Urheberrechtliche Bestimmungen: Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich
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4 DRINNEN & DRAUSSEN
INHALT
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03 EDITORIAL Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner über die blau-gelbe Wohnbaustrategie.
06 VOLL DAS NEUE ORTSKERNLEBEN Zentral wohnen, arbeiten, genießen.
15 WISSEN IST GELD Experten der NÖ Wohnbauförderung auf Messen treffen.
16 WOHNEN & LEBEN 18 EINMAL UM DIE WELT NACH
LANGENLOIS Landesrat Martin Eichtinger zu Besuch bei Familie Bodner im Waldviertel.
24 NUR NICHT HUDELN Jedem Trend nachzulaufen, bringt Sie nur zum Schnaufen.
26 FEIERN, LIEBEN, SPORTELN & ERFAHRUNGEN WEITERGEBEN Fit und vital den Ruhestand genießen.
33 EU-RADAR FÜR NIEDERÖSTERREICH Alle relevanten Europa-Informationen auf einem Schirm.
34 DIE MACHT DES ORTES Wie wir in Zukunft wohnen werden.
36 PLANEN & BAUEN38 SICHER IST SICHER
Förderung für den Einbau von Alarmanlagen und Sicherheitseingangstüren.
40 FORSCHUNG BRINGT WEITERENTWICKLUNG Impulse für den Wohnbau.
45 AUSZEICHNUNG FÜR BOTSCHAFT IN BERLIN Garten wird nach „Natur im Garten“ Kriterien gepflegt.
46 GARTENARBEITEN IM FRÜHJAHR Einmal quer durchs Beet mit „Natur im Garten“.
50 FÜR EIN BESSERES WOHN- UND LEBENSGEFÜHL Die Hausverwaltung ist Ihr Partner.
52 MENSCHEN & FREIZEIT54 MEIN LIEBLINGSPLATZ
Niederösterreichs Natur genießen.
56 AUSFLÜGE UND TERMINE Spannende Orte und interessante Veranstaltungen in ganz Niederösterreich.
58 KINDERWERKSTATT Winterliche Basteltipps und Rätselspaß.
60 BUCH-TIPPS Spannende Fragen beantworten, von Tieren lernen, Niederösterreich entdecken.
62 BEGLEITER FÜR GROSSE ABENTEUER Freier Eintritt zu über 300 Ausflugszielen mit der Niederösterreich-CARD.
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STARKE GEMEINDEN
Ortskernbelebung erspart der Natur Grünlandverbauung und der Bevölkerung so manche Autofahrt. Mit kreativen Ideen können Bestands-
gebäude wie die „Alte Gärtnerei“ in Eichgraben zu neuen Begegnungs- Locations werden. Förderungen helfen dabei – und bei der Errichtung von
„jungen“ Wohnbauprojekten wie in Breitenfurt.
ZENTRAL WOHNEN, ARBEITEN, GENIESSEN
VOLL DAS NEUE ORTSKERNLEBEN
Zusammen leben & feiern: Aktivitäten im Ortskern – hier: Eichgraben – machen Spaß und stärken die Gemeinschaft. „Ortskernförderung“ und „Bonus für die Regionen“ helfen dabei.
7DRINNEN & DRAUSSEN
Zum Eröffnungsfest gab es Knödel: Süße, fruchtige, scharfe Knödel für Fleischtiger, Vegetarier und Vega-
ner. Neben Knödeln mit asiatischem oder südamerikanischem Touch standen klas-sisch österreichische Knödel bereit, etwa mit Marillen, Spinat, Grammeln oder Speck gefüllt. Den meisten erwachsenen Gästen schmeckte dazu ein eiskaltes Eich-grabener Bier. Die Getränkewahl beim Eröffnungsfest des Eichgrabner Veranstal-tungszentrums „Alte Gärtnerei“ erscheint naheliegend – aber warum Knödel? „Wir wollten mit der Gärtnerei einen Ort schaffen, der alle Menschen anspricht, der keine Barrieren hat. Einen Ort, wo jeder einfach hinkommen und mitmachen kann“, erklärt Andrea Buhl-Aigner, Obfrau des Vereins „Alte Gärtnerei“. Man muss nirgends dazugehören, um in der „Alten Gärtnerei“ willkommen zu sein – das hat der Verein beim Eröffnungsfest auch über jene Liebe, die durch den Magen geht, kommuniziert. „Knödel gibt es auf der ganzen Welt, in allen Kulturen. Bei Knödeln ist für jeden etwas dabei.“
IMPULSE FÜR DIE REGIONSeit jenem Eröffnungsfest im Sommer 2019 hat sich die „Alte Gärtnerei“ als Veranstaltungszentrum und Treffpunkt mitten im Ortskern von Eichgraben etabliert – und bringt darüber hinaus »
FESTAKTE: DIE „ALTE GÄRTNEREI“ IST AUCH FÜR PRIVATE FEIERN ZU HABEN.
Herzlich willkommen: In der ‚Alten Gärtnerei‘ darf jeder mitmachen. Zur Eröffnung gab es Knödel – weil da für jeden Geschmack etwas dabei ist.
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ERFOLGREICH REVITALISIERT: DIE „ALTE GÄRTNEREI“ EICHGRABEN.
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neben Impulsen für die Wirtschaft auch zusätzliche Parkplätze. Vereine und Privat-personen nutzen die mit Förderung und Unterstützung des Landes revitalisierte An-lage für Feste und Events, Flohmärkte und Design-märkte. Die Gemeinde veranstal-tete unter anderem einen Benefizabend zugunsten einer Eichgrabener Familie. Im Keller braut der örtliche Craft-Beer-Verein, der Schotterplatz vor dem sanierten Gebäude wird zur Freude der örtlichen Händler als Parkplatz genutzt. Der Verein „Alte Gärtnerei“ widmet sich vor allem den Schwerpunkten „Garteln, Lebensmit-telverarbeitung, Selbermachen“: In Koo-peration mit „Natur im Garten“ werden Vorträge und Workshops organisiert oder Pflanzen gesetzt. Ein besonderer Erfolg war das „Pressfest“: Hobbygärtner aus der Gemeinde, aber auch aus Nachbar-orten brachten Kofferräume, Anhänger und sogar Scheibtruhen voller Äpfel in die „Alte Gärtnerei“ – im Pressraum konnten sie das Obst aus ihren Gärten zu Saft ver-
arbeiten. „Leute aus Eichgraben, Maria Anzbach, Altlengbach, St. Christophen, sogar aus Langenrohr bei Tulln sind mit Ihren Äpfeln gekommen“, erzählt Andrea Buhl-Aigner. So sei auch mit dieser Aktion ein wichtiges Ziel erreicht worden: „Die Menschen an einem zentral gelegenen Ort zusammenzubringen und ihnen die Möglichkeit zu geben, zusammen etwas Neues zu machen.“
FEIERN, GARTELN, EINKAUFENSeit Oktober ist die „Alte Gärtnerei“ Eichgraben jeden Donnerstag Schauplatz eines Wochenmarkts: Begonnen wurde mit Gemüse und Käse von Anbietern des Monatsmarktes, bald kamen Obst, Fleisch, Fisch, Marmelade und lo-kale Spezialitäten wie Biohonig aus Eichgraben dazu. Das Angebot wird laufend erweitert, Ziel ist eine regionale Produktpalette, die den Wocheneinkauf abdecken kann. „Wir haben 2018 im Ort eine Umfrage gemacht. Das Ergeb- Fo
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„HIER SOLL ETWAS PASSIEREN, DAS DEN
ORT BELEBT!“Andrea Buhl-Aigner,
„Alte Gärtnerei“ Eichgraben
Großer Andrang: Die „Alte Gärtnerei“ bringt Leute aus der Region in Eichgraben zusammen.
ERFOLGSREZEPT: DAS PRESSFEST ALS
REGIONALER HIT.
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nis war, dass sich die Bürger vor allem Nahversorger und die Wiederbelebung des Ortszentrums wünschten“, berich-tet Eichgrabens Bürgermeister Georg Ockermüller. Die Umfrageergebnisse wurden medial kommuniziert, wenig später meldete sich ein auf Bioprodukte spezialisierter Nahversorger bei der Ge-meinde und eröffnete ein Geschäft. Die örtliche Bäckerei erweiterte als Reaktion auf die Umfrage ihr Angebot, in einer leer stehenden Fleischerei eröffnete ein Pizzaservice. Auf diese kleinen Schritte folgte dann der große: 2018 kaufte die Gemeinde um 120.000 Euro die zentral gelegene alte Gärtnerei. Adaptierung und Sanierung von Gebäude und Areal kosteten weitere 160.000 Euro, mit 60 % dieses Betrags hat das Land Nie-derösterreich das Projekt zur Ortskernbe-lebung unterstützt. „Das Land ist ein ganz wichtiger Partner bei so einem Projekt“, betont Georg Ockermüller. „Ohne diese Förderung wäre das Projekt zu diesem
Zeitpunkt nicht in diesem Ausmaß reali-sierbar gewesen.“
WICHTIG: WÜNSCHE DER BÜRGERGeorg Ockermüllers Tipp an andere Gemeinden, die ihren Ortskern beleben wollen: „Es ist wichtig, von Anfang an die Bürger einzubeziehen.“ In Eichgraben geschah dies unter anderem mit einem Ideen-Wettbewerb. „Dadurch erhält man die unterschiedlichen Blickwinkel und Bedürfnisse. Bürger können sehr gute Ideengeber sein.“ Wünsche, Anregungen und Ideen von Bürgern aus ganz Nieder-österreich fließen auch in die blau-gelbe Wohnbaustrategie des Landes ein. Dabei zeigt sich, dass die Bürger von vielen Gemeinden den gleichen Wunsch wie die Eichgrabener Bevölkerung haben: die Belebung des Ortskerns. „Wir arbeiten bei der Erstellung der Wohnbaustrategie intensiv mit Bürgern, Bürgermeistern und Forschern zusammen“, berichtet Helmut Frank, Leiter der Abteilung Wohnungs-
BEIM WOCHENMARKT GIBT’S GESUNDE LECKE- REIEN AUS DER REGION.
„BÜRGER BEI ORTSKERNBELEBUNG
EINBEZIEHEN.“Georg Ockermüller,
Bürgermeister Eichgraben
Wunsch wird Wirklichkeit: Eichgrabens Bürger wollten eine Ortskernbelebung, die Gemeinde kaufte und sanierte mit Unterstützung des Landes die leer stehende Gärtnerei im Zentrum.
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förderung in Niederösterreich. „Dabei hat sich herauskristallisiert: Die Aufwertung der Ortskerne ist im ganzen Land ein wichtiges Thema. In entlegenen Regionen kommt noch das Problem mit Abwande-rungstendenzen dazu – auch dabei kann ein attraktiver Ortskern, der Zusammenhalt und Lebensqualität verbessert, helfen.“
ATTRAKTIV FÜR JUNGE BÜRGERDie blau-gelbe Wohnbaustrategie be-schreibt den Ortskern als jenes zusam-menhängende Wohngebiet, wo die Gebäude bis ca. 1960 errichtet wurden. Helmut Frank hat sich lange und inter-disziplinär mit dem Thema beschäftigt, der „ideale“ Ortskern besteht für ihn aus einem Nutzungs-Mix Wohnen – Einkau-fen – Genießen. „Wenn man zu Fuß einkaufen oder in die Arbeit gehen kann, vermindert dies das Verkehrsaufkommen, ermöglicht Einkaufen und Arbeiten auch ohne Auto.“ Ein Nutzungs-Mix, der die-sem Idealbild weitgehend entspricht, wird in Breitenfurt verwirklicht: Die Gemeinde hat im Ortszentrum Breitenfurt-Ost ein
Grundstück im Besitz und darauf mit dem gemeinnützigen Wohnbauträger WNG 47 Wohnungen errichtet: 39 für junge Menschen, acht für Familien. Im Erdge-schoss sollen auch Geschäfte und kleine Betriebe angesiedelt werden. Die Liegen-schaft befindet sich in unmittelbarer Nähe zu Gemeindeamt und Volksschule – und ist eine von mehreren Ideen, die im „Ge-nerationenplan“ gemeinsam mit aktiven Bürgern besprochen und zu Projekten wei-terentwickelt wurden. „Jede Generation hat die Pflicht, sich über die Zukunft Ge-danken zu machen, etwas für die Zukunft zu tun“, meint Breitenfurts Bürgermeister Wolfgang Schredl. Deshalb wurde die Breitenfurter Bevölkerung 2013 einge-laden, zusammen mit Experten einen „Generationenplan“ zu erarbeiten. Motto: „Was nicht ist, muss werden.“ „Auch im Speckgürtel Wiens müssen wir etwas tun, um attraktiv für junge Einwohner zu sein“, weiß Schredl. „Moderne Wohnungen und ein attraktiver Ortskern helfen dabei.“ – „Die Lebensqualität kann im Ortskern sehr gut sein“, ist Wohnbauexperte Frank
„FÖRDERUNGEN ERMÖGLICHEN
HOCHQUALITATIVE ORTSKERN- BELEBUNG.“
Wolfgang Schredl, Bürgermeister Breitenfurt
Attraktiver Ort: In Breitenfurt ist „Junges Wohnen“ nur eines von mehreren Projekten, mit denen der Ortskern belebt und die Lebensqualität verbessert wird.
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überzeugt. „Oft muss man sie aber den jungen Leuten schmackhaft machen.“ Das geschieht auch mit neuen Förderungen.
NEUE FÖRDERUNGENDie Ortskernförderung ist eine bekannte Säule der blau-gelben Wohnbaustrategie. Neu ist dabei seit Oktober 2019 die Einführung eines „Bauherrenmodells“ für gewerbliche Bauträger, damit auch diese Förderungen für Projekte im Ortskern beantragen können. Vom Land gibt es
Junges Wohnen: In Breitenfurt wird in zentraler Lage bei Volksschule und Gemeindeamt ein moder-nes, energieeffizientes Wohngebäude errichtet.
Breitenfurter Generationenplan: Am Kardinal Piffl-Platz werden Kindergarten und Kulturzentrum neu gestaltet.
„ORTSKERN- BELEBUNG WIRD
VERSTÄRKT GEFÖRDERT.“
Helmut Frank, Wohnungsförderung NÖ
bei Eigenheimsanierungen mit Energie-ausweis einen Einmalzuschuss, zusätzlich zur bestehenden Ankaufsförderung. Auch gemeinnützige Bauvereinigungen können einen Ortskernbonus in Form einer Ankaufsförderung erhalten. Helmut Franks Tipp an Gemeinden, die Förderungen für die Ortskernbelebung nutzen wollen: „Die vom Land eingerichtete Flächen-management-Datenbank ermöglicht Gemeinden, die unbebauten Flächen und leer stehenden Gebäude in diese »
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„BIS ZU 20 % MEHR FÖR DE RUNG
FÜR LÄNDLI CHE REGIONEN.“
Martin Eichtinger, Landesrat
Datenbank einzutragen, um so einen besseren Überblick über die Nutzungs-potenziale im Ortskern zu erhalten.“ Bei der Umsetzung der Projekte helfen das Land beziehungsweise gemeinnützige Wohnbauträger.
EBENFALLS NEU: REGIONSBONUSAuch für private „Häuslbauer“ gibt es beim Neubau in Ortskernen zusätzlich zur regulären Wohnbauförderung je nach Projekt und Lage bis zu 12.000 Euro an weiteren Förderungen. Die Revitalisierung und Nutzung von Bestandsgebäuden, auch Neubauten im Zentrum, hilft übri-gens gegen Gründlandverbauung und Verhüttelung. Neben der Ortskernförde-rung ist der Regionsbonus eine wichtige Säule der seit 1. Oktober 2019 gültigen neuen Förderschiene: „Der ländliche Raum soll noch mehr zum Zukunftsraum werden. Daher wollen wir einen finan-ziellen Bonus für jene einräumen, die im ländlichen Raum bleiben oder sich im
ZUSAMMEN WEITERKOMMEN: EIN MULTIMODALES VER-
KEHRSKONZEPT HILFT DABEI.
ländlichen Raum ansiedeln wollen. Im Durchschnitt soll es für ländliche Regionen bis zu 20 % mehr Förderung seitens des Landes geben, um somit einen regionalen Ausgleich und Anreiz sicherzustellen“, erklärt Landesrat Martin Eichtinger.
NICHT ALLES HAT EIN ENDEIn Breitenfurt ist „Junges Wohnen“ nur eines von mehreren Projekten, mit denen der Ortskern attraktiver gestaltet und die Lebensqualität verbessert werden soll. Mit Landesförderungen wurde unter anderem ein Kinderspielplatz im Gemeindeforums-bereich errichtet. Ein Festplatz mit Brun-nen, Raum für Kunst und Kultur sowie Fuß- und Radwegeverbindungen zu anderen, neuen öffentlichen Räumen im Ort sind in der Entwicklungs-Pipeline. „Förderungen sind für die meisten Gemeinden bei solchen Projekten wohl unverzichtbar. Vor allem, wenn man die Dinge in guter, nachhaltiger Qualität machen will“, meint Schredl. Der Festplatz „Schlossallee“ – ein moderner, zur Hauptstraße abge-schirmter Festplatz mit Kinderspielbereich, Outdoor-Möblierung, Ballspielplatz und Nebengebäude – ist in Planung. Genau genommen gibt es in Breitenfurt zwei Ortskerne: einen im Osten, einen im Westen. Beide sollen, unter Einbeziehung der Bevölkerung, belebt und modernisiert werden. „Wir haben einen stufenweisen Plan zur Umsetzung bis 2023 und darü-ber hinaus entwickelt“, sagt Bürgermeister Schredl. „Ein komplexes Zukunftsprojekt wie die Ortskernbelebung hat einen Anfang, aber – im Gegensatz zur Wurst – kein Ende.“• Fo
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NEUE FÖRDEROFFENSIVE: ZIELE & HINTERGRÜNDE
W ohnbau-Landesrat Martin Eichtinger und NÖ Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl präsentierten
den Wohnbaubonus für die Regionen im ländlichen Raum und die Förderung für Ortskerne. Mit der Verdoppelung des Förderdarlehens für Jungfamilien von 5.000 auf 10.000 Euro, einer Förde-rung des Ölkesseltauschs von bis zu 3.000 Euro, einer Begrünungsoffensive für 10.000 Häuser und Wohnungen, einer 5-Millionen-Euro-Förderung im Rah-men von „Sicheres Wohnen“ sowie einer
Erhöhung der Eigentumsquote sind einige der zentralen Punkte der blau-gelben Wohnbaustrategie bereits umgesetzt.
REGIONSBONUS UND ORTSKERNFÖRDERUNG Das Land Niederösterreich gewährt für Neubau und Sanierung einen finanziellen Bonus, um ländliche Regionen als Wohn-raum weiterhin attraktiv zu halten. Dafür wurde ein Schlüssel errechnet: Es wird die Bevölkerungsentwicklung von 2008 bis 2018 als Indikator herangezogen. Bei einer Abwanderung aus der Region
Was mit „Ortskernförderung“ und „Bonus für die Regionen“ erreicht werden kann, zeigen Gemeinden wie Breitenfurt und Eichgraben. Details zu den Förderprogrammen und welche politischen Überle-gungen und langfristigen Ziele dahinterstehen, erfahren Sie hier.
Gebäude in Top-Lage: Die Revitalisierung von Bestandsgebäuden im Orts-Zentrum – wie hier in Breitenfurt – ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll.
Weitere Informationen bekommen Sie auf
www.noe-wohnbau.at sowie bei der
NÖ WOHNBAU-HOTLINE: 02742/22133
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im Ausmaß von 2,5 bis 4,9 % gibt es einen regionsbezogenen Ausgleichs-bonus von bis zu 3.000 Euro. Beträgt das Ausmaß mehr als 5 %, sind es bis zu 6.000 Euro mehr.
EIGENTUM: DIE EIGENEN VIER WÄNDEFür „Häuslbauer“ gibt es beim Neubau in Ortskernen zusätzlich zur regulären Wohnbauförderung je nach Projekt und Lage bis zu 12.000 Euro an weiteren Förderungen. Als konkretes Beispiel nen-nen Eichtinger und Riedl eine Jungfamilie mit einem Kind, die im Ortskern ein Haus baut oder saniert: „Hier sind bis zu 19.000 Euro mehr an Förderung des Landes möglich.“ Mit der Förderoffensive für den ländlichen Raum sollen auch die Vielfalt im Land und das Miteinander in Niederösterreichs Gemeinden weiter ge-stärkt werden. Dabei spielt das Eigentum
eine zentrale Rolle: Bislang sind 70 % der „eigenen vier Wände“ in Eigentumsbe-sitz. „Wir wollen diesen Weg konsequent weitergehen, deshalb haben wir gemein-sam mit den Wohnbaugenossenschaf-ten in Niederösterreich ein klares Ziel definiert: Wir wollen die Eigentumsquote in den nächsten zehn Jahren von 70 auf 80 % steigern“, so Eichtinger.
GEWERBLICHE „BAUHERREN“Neu ist außerdem die Einführung eines „Bauherrenmodells“ für gewerbliche Bauträger, damit auch diese Förderungen beantragen können. Bei thermischen Gesamtsanierungen im Ortskern gibt es seitens des Landes zusätzlich zur bestehenden Ankaufsförderung einen Einmalzuschuss. Auch die gemeinnützigen Genossenschaften können in Form einer Ankaufsförderung einen Ortskernbonus erhalten.•
FÜR DEN NACHWUCHS: JUNGE FAMILIEN ÜBER-LEGEN GENAU, WO SIE
WOHNEN WOLLEN.
1. Bauherrenmodell für gewerbliche Bau-träger: Für die Sanierung leer stehender Gebäude in Ortszentren.
2. Zusatzförderung bei Neubau im Ortskern: Bis zu 12.000 bzw. 19.000 Euro mehr.
3. Bonus für Sanierung im Ortskern
4. Förderung von Geschäftsflächen im Ortskern: Bis zu 170.000 Euro Haftungsdarlehen bei max. 130 m2.
BELEBUNG DER ORTSKERNE
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STARKE GEMEINDEN
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Ob Neubau, Sanierung oder Kauf einer geförderten Wohnung: Wer in Niederösterreich zu Hause ist,
kann bei der Verwirklichung seines Wohn-traums auf das flexible Fördermodell des Landes zählen. Neben finanzieller Unterstützung bietet das Land NÖ bei der Realisierung des Wohntraums auch umfassende Beratung – damit Sie beim Bauen, Sanieren oder Wohnungskauf in Förderfragen ganz einfach alles richtig machen können. Besonders beliebt sind persönliche Beratungsgespräche. Deshalb gehen die Expertinnen und Experten der NÖ Wohnbauförderung auch dorthin, wo viele „Häuslbauer“ und Sanierer anzutreffen sind: bei den verschiedenen Hausbaumessen in Niederösterreich und Wien. Dort besprechen sie mit Ihnen ger-ne Ihren persönlichen Wohntraum – und helfen, die ideale Förderung zu nutzen.
15.000 ANTRÄGE PRO JAHRRund 2.800 persönliche Beratungsge-spräche führen die Expertinnen und Exper-ten der NÖ Wohnbauförderung alleine auf Hausbaumessen durch. Über 15.000 Anträge auf Wohnbauförderung für Neu-bauten und Sanierungen werden jedes Jahr eingereicht und großteils bewilligt. Knapp 30.000 Familien erhalten mit dem NÖ Wohnzuschuss bzw. der NÖ Wohn-beihilfe Monat für Monat die passende Wohnbauförderung für die Finanzierung des persönlichen Wohntraums. Die NÖ Wohnbauförderung ist sozial ausgegli-chen und unterstützt verstärkt ökologische und nachhaltige Bauweisen.
Nähere Details zu den Förderungen, kostenlose Broschüren sowie aktuelle Messetermine erhalten Sie bei der NÖ Wohnbau-Hotline und auf der Homepage www.noe-wohnbau.at.
SERVICE
WISSEN IST GELD: IHRE FÖRDERUNGSBERATUNGEXPERTEN AUF MESSEN TREFFEN MESSETERMINE MIT
PERSÖNLICHER FÖRDER- BERATUNG FINDEN SIE HIER:WWW.NOE-WOHNBAU.AT.
Ihr Draht zur NÖ Wohnbauförderung:NÖ Wohnbau-Hotline 02742/22133Mo–Do von 8–16 Uhr, Fr von 8–14 Uhr
Beliebt: Förderfragen im persönlichen Gespräch klären.
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hoch ist der SCHNEEBERG, Niederösterreichs höchster Berg.
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lang ist die DONAU, 218 km davon fließen durch
Niederösterreich.
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groß ist der OTTENSTEINER STAUSEE, Niederösterreichs größter See.
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18 DRINNEN & DRAUSSEN
Diana Lackford aus England und Gottfried Bodner aus Osttirol lernten einander in Seoul kennen und lieben – und entschieden sich für eine gemeinsame Zukunft
in Niederösterreich. Landesrat Martin Eichtinger, bis 2018 Österreichs Botschafter in London, hat Familie Bodner für „DRINNEN & DRAUSSEN“ besucht.
EINE ENGLÄNDERIN IM WALDVIERTEL:
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Kurz beschnuppern, dann ein wachsam-freundlicher Blick: So begrüßt Wenna Gäste im Haus
von Familie Bodner in Langenlois. Wenna ist eine Collie-Berner-Sennenhund-Retriever-Mischung und verdankt ihren ungewöhnlichen Namen der ungewöhn-lichen Familiengeschichte ihrer Besitzer. „Wenna, come in. It‘s alright“, ruft Amelia „Amy“ Bodner. Dann erklärt die 21-Jäh-rige: „Unsere Oma wohnt in Cornwall. Wir haben für den Hund einen Namen ausgesucht, der unsere englische Seite hervorhebt.“ Amy betont „Cornwall“ im britischen Native-Speaker-Sound – und beherrscht österreichische „Schriftsprache“ ebenso selbstverständlich wie den im südöstlichen Waldviertel üblichen Dialekt. Genau wie ihre Schwestern: Nadja Grace Bodner, Jahrgang 1995. „Ich bin 93“, sagt Katherine „Kate“ Bodner. „Aber nicht 93 Jahre alt, sondern Jahrgang 1993.“ Ja, der britische Humor ist eine feine Sache und ein weiterer dezenter Hinweis darauf, dass Familie Bodner ihre Wurzeln teilweise in England hat.
VERLIEBT IN SEOULDiana Bodner, geborene Lackford, wur-de 1956 in Hambleden near Henley-on-Thames, einem Ort in der südenglischen Grafschaft Buckinghamshire, geboren. Im Rahmen von sozialen Projekten lebte sie unter anderem in Kanada und in den USA. Im Fokus ihres sozialen Engage-ments: Menschen unterschiedlicher Staa-ten, Religionen, Hautfarben und Kulturen in Harmonie zusammenzubringen. Bei einem kurzen Aufenthalt in Südkorea traf sie 1989 Gottfried Bodner. Was machte der Osttiroler Maschinenbautechniker in Seoul? „Mich kennen lernen“, lacht die Gastgeberin, ehe ihr Gatte antworten kann. „Mein Englisch war Computer-Englisch“, erzählt er schließlich. „Vom Herzen her haben wir uns aber gleich sehr gut verstanden.“ Diana ergänzt: „Es war love at first sight. Ich habe sofort gewusst: Er ist der Richtige. Wir waren vom ersten Moment an unzertrennlich.“ Der Gastgeber bringt den Beginn der ge-meinsamen Familiengeschichte poetisch
auf den Punkt: „Unsere Wege haben sich gekreuzt. Und eines Tages sind wir beide zur gleichen Zeit an derselben Kreuzung gestanden. Dann haben wir uns die Hände gereicht und sind miteinander weitergegangen.“
„EIN SCHÖNER SCHOCK“Der gemeinsame Weg führte das Paar nach Niederösterreich, wo Gottfried als Maschinenbautechniker arbeitete. „In die USA oder nach England zu übersiedeln, wären auch Optionen gewesen. Aber Niederösterreich war für uns die beste Wahl“, meint Diana. Im Sommer 1989, wenige Monate, nachdem sie Gottfried kennen gelernt hatte, zog sie zu ihm. »
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Vom ersten Moment an unzertrennlich: Diana aus England und Gottfried aus Osttirol trafen einander in Seoul und gründeten in Niederösterreich eine Familie.
„ZWEISPRACHIG BIST DU ANDERS.“
Kate Bodner
„Der Wechsel von Minneapolis nach Krems war ein Schock“, erzählt sie. „Ein schöner Schock. Krems ist eine wunder-schöne kleine Stadt, mit sehr höflichen und freundlichen Leuten.“ Vor der Geburt der Töchter übersiedelte das Paar in ein Einfamilienhaus nach Gobelsburg. Als sie dort Jahre später ausziehen muss-ten, setzte sich die Familie zusammen, überlegte gemeinsam: Was brauchen wir, wie und wo wollen wir leben? Die wichtigsten Parameter: Genug Zimmer für alle fünf, ein kleiner Garten und ein Bahnhof in der Nähe. Zufällig entdeckte Diana im Schaufenster einer Bank ein Immobilieninserat. „Wieder war es love at first sight“, schmunzelt sie. „Ich habe sofort gewusst: Dieses Haus in Langen-lois ist genau, was wir brauchen.“
BESUCH DES LANDESRATSEine entspannt-feinsinnige Atmosphäre prägt das Zuhause der Bodners. Als Gast fühlt man sich hier schnell wohl. Das erlebt auch Martin Eichtinger so, der Familie Bodner für DRINNEN & DRAUSSEN besucht. Von 2015 bis 2018 war er Österreichs Botschafter im Vereinigten Königreich, seit März 2018 ist er Niederösterreichs Landesrat für Wohnen, Arbeit und internationale Beziehungen. Der Gast begrüßt die Familie mit sichtlich viel „pleasure“, dann sagt er: „I love that picture“, und zeigt auf das Poster neben dem Küchentisch: Ein Kunstwerk aus britischen Briefmarken, die in ihrer Anordnung eine „typisch“ britische, rote Telefonzelle bilden. „Damit wir ein bisschen britisches Lebensgefühl
bewahren. Ich liebe England. Und bin sehr glücklich, dass wir in Nieder-österreich leben“, sagt Diana Bodner. „Vor allem wegen des Schul- und Gesundheitssystems sind wir froh, dass unsere Kinder hier aufwachsen.“ Als der Landesrat mit den drei Töchtern über ihre Wünsche und Zukunftspläne spricht, bekommt er erstaunliche Antworten.
VIELE TALENTE, GROSSE PLÄNEAmy will gerne einmal ein paar Monate oder Jahre in England oder einem ande-ren englischsprachigem Land wohnen. Sie studiert vergleichende Literaturwis-senschaften und arbeitet als Lektorin. Unter anderem hat sie Kates Masterarbeit Korrektur gelesen und würde später gerne im wissenschaftlichen, noch lieber im »
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HOMESTORY
Groovy: Bei einem Glas Grünen Veltliner spricht Familie Bodner mit Landesrat Martin Eichtinger über London, Langenlois, zweisprachige Kinder – und Möglichkeiten, die Welt zu verbessern.
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Martin Eichtinger: „Wir waren im Golden Age in den USA. Vor 9/11 war Amerika sehr offen für Leute aus der ganzen Welt.“
literarischen Bereich arbeiten. Vielleicht bekommt sie dann einmal ein Buch mit Il-lustrationen ihrer Schwester Nadja Grace auf den Schreibtisch: Diese machte ihr Diplom für Grafik- und Kommunikations-design und arbeitet seit 2018 als freie Grafikerin sowie Kinderbuch-Illustratorin. Kate hat Englisch, Deutsch und Franzö-sisch studiert und arbeitet als freiberufliche Übersetzerin mit den Schwerpunkten Consumer Electronics, Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien. Zusammen machen die drei Musik. Amy spielt zu-dem im Jugendsymphonie-Orchester Tulln Cello – oder zu Hause mit ihrem Vater, der Klarinette spielt. „Wow! Wo habt ihr all diese Talente her?“, zeigt sich Martin Eichtinger beeindruckt. „Die musikalische Begabung haben sie aus Osttirol, die für Kunst aus England“, meint Gottfried Bod-ner. Diana studierte Kunst, ehe sie sich für den sozialen Bereich entschied. Ihr Vater hat gemalt. Ein Foto zeigt ihn vor der Küstenlandschaft Cornwalls – mit einem Hund, der Wenna ziemlich ähnlich sieht.
DIE WELT VERBESSERNDas Zuhause von Familie Bodner war ursprünglich ein Bauernhof, errichtet um 1900. Der Vorbesitzer, ein Tischler und Schreiner, hatte eine Werkstatt im Haus. Seit 2015 geht die Geschichte der Im-mobilie mit der fünfköpfigen Familie und
ihrem Hund weiter. „Bevor wir eingezo-gen sind, ist das Haus zwei Jahre leer gestanden. Wir mussten viel sanieren und verändern, haben Badezimmer und Kü-che erneuert. In einem Sanierungs-Work-shop des Landes Niederösterreich habe ich einiges gelernt“, erzählt der Hausherr. Geboren 1952, ist er seit 2017 in Pensi-on. Seine Gattin unterrichtet an der Volks-hochschule Krems „English for Adults“ – und arbeitet auf individueller Ebene nach wie vor daran, die Welt „ein bisschen besser“ zu machen. Warum eigentlich? Diana überlegt. „Warum nicht?“, meint Amy energisch – und gibt damit wohl die passende Antwort. „Frieden und Verständ-nis zu verbreiten, bringt Harmonie und verbessert die eigene Persönlichkeit. Es macht Sinn“, ist Diana überzeugt. Im Lauf der Jahre hat sie gelernt, dass sie nicht die ganze Welt retten kann. „Aber ich kann schauen, dass es den Menschen um mich besser geht.“ „Aus diesem Antrieb heraus habe ich das Angebot, Landesrat zu werden, angenommen“, erzählt Martin Eichtinger. „Als Landesrat kann man sehr viel bewegen. Deshalb habe ich rasch ‚ja‘ gesagt, obwohl wir sehr gerne in Lon-don gelebt haben.“ Auf seine Frage, ob Diana Bodner ihre „alte“ Heimat vermisst, nennt die gebürtige Britin zwei Faktoren, mit denen man wohl nicht unbedingt rechnet: das Wetter und das Essen. „In England regnet es zwar mehr, aber es ist nicht so heiß und nicht so kalt wie hier.“ In kulinarischen Fragen hat sie bei ihren Auslandsaufenthalten gelernt: „Jedes Land glaubt, es hat die beste Küche. Kommt eben darauf an, was man gewöhnt ist“, schmunzelt sie.
GROOVY: GRÜNER VELTLINER In ihrer Küche serviert Diana österrei-chische wie britische Spezialitäten, etwa Shepherd’s Pie, aber mit Linsen oder Bohnen statt Fleisch. Kate, Nadja und sie selbst sind Vegetarierinnen, Amy ernährt sich vegan. Mit ihrem Gast trinken sie ein Glas niederösterreichischen Weißwein. „Als ich 2015 in London als Botschafter angefangen habe, exportierte Österreich 770.000 Liter Wein nach
„HABE MICH AKTIV ANGEPASST.“
Nadja Grace Bodner
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HOMESTORY
Britisch kreativ: Das Hunde-Aquarell hat Nadja gemalt, der Polster mit britischem Briefmarken-
Print verweist auf ihre Wurzeln.
SCHICKER EINGANGSBEREICH:ZUR BEGRÜSSUNG GIBT’S BLUMEN UND KASTANIEN.
„VIELLEICHT ALS LITERATURLEKTORIN
NACH ENGLAND.“Amy Bodner
VIEL VON DER WELT GESEHEN: GOTTFRIED
UND DIANA BODNER MIT MARTIN EICHTINGER.
England. Als ich England verließ, waren es 1.001.000 Liter. Vor allem der Grüne Veltliner kommt gut an. In England sagen sie Gruvi dazu“, schmunzelt der Landes-rat, wobei das „Gruvi“ ziemlich „groovy“ klingt. Nach dem „Cheers“ und „zum Wohle“ erzählen Diana und Gottfried von ihrer ersten Begegnung in Seoul. Martin Eichtinger schmunzelt. Er hat seine Gattin in Paris kennen gelernt. „Hätten wir uns nicht getroffen, würde ich heute richtig gut französisch sprechen“, lacht er. Kathrin Eichtinger studierte Französisch und Physi-cal Education in Salzburg und absolvierte ein Auslandssemester an der Sorbonne – wo zeitgleich Martin Eichtinger forschte. Eigentlich machte er am Bologna Center der John Hopkins University sein Diplom für Internationale Beziehungen, im Rahmen eines Forschungsauftrags des Wissenschaftsministeriums schrieb er in Paris über „Menschenrechte in der EU“.
MULTILINGUAL AUFGEWACHSEN„Damals gab es ein österreichisches Studentenheim in Paris, nahe am Invali-
dendom, mit einem Trakt für Studenten und einem für Studentinnen. Trotz dieser räumlichen Trennung haben wir uns ver-liebt“, erzählt der Landesrat. „33 Jahre, zwei Kinder und ein Enkelkind später sind wir immer noch glücklich verheira-tet.“ Frei nach Gottfried Bodner haben sich Kathrin und Martin Eichtinger in Paris die Hand gegeben und sind gemeinsam weitergegangen – wobei die vielseitige diplomatische Karriere des nunmehrigen Landesrats für ein „be-wegtes“ Leben sorgte: Das Paar lebte vor der Zeit in London in Mexiko, in den USA und Rumänien. Als Tochter Christina zwei war, zog die junge Familie nach Washington, D.C., dort kam Sohn Thomas zur Welt. Christina und Thomas wuchsen, wie auch die Bodner-Kids, zweisprachig auf. Was das bedeutet? Die Erfahrungen von Familie Bodner und Martin Eichtinger zeigen, dass zwei-sprachige Kinder oft später zu sprechen beginnen, dann aber relativ rasch beide Sprachen beherrschen. Ob oder wie lange das Gehirn von zweisprachigen
Kindern multilingual bleibt, das sorgt für eine angeregte Diskussion, die groß-teils auf Englisch geführt wird. Im Laufe des Abends bewahrheitet sich dann, was auf dem Plakat über der Gardero-be steht: „Everyone smiles in the same language.“ •
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Talentiertes Trio: „Zweisprachig aufwachsen ist nicht immer einfach, in Summe aber positiv.“
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NUR NICHT HUDELN!
JEDEM TREND NACHZULAUFEN, BRINGT SIE NUR ZUM SCHNAUFEN!
Ich liebe Wohnzeitschriften und ich verfolge Trends wie Stalker ihre promi-nenten Opfer. Deshalb wird Sie mein
folgender Ratschlag zur Gestaltung Ihres Zuhauses jetzt wohl etwas überraschen: Machen Sie, was Sie wollen, aber rich-ten Sie sich beim Einrichten Ihres Eigen-heims nie nach aktuellen Wohntrends!
Die Frage „Warum denn nicht?“ kann nur provokant mit einer Gegenfrage beantwortet werden: „Wie oft haben Sie vor, Ihr Zuhause neu zu gestalten?“
Gehören Sie nicht zu jenen reichen, hippen, mode- und architekturaffinen Menschen, die am liebsten täglich Möbelstücke verrücken, Accessoires und Pflanzen umarrangieren, Polsterüberzüge,
Plaids und andere Textilien spätestens mit Beginn der nächsten Jahreszeit wechseln, dann werden Sie jedem Wohntrend innerhalb kürzester Zeit nachhängen. Jeder zu 100 % ausgelebte Hype rund um das Zuhause wird Ihrem Heim einen Stempel aufdrücken, der jedem Besucher verrät, wann Sie eingezogen sind oder das letzte Mal renoviert haben.
Die rote Wand, die jeder Anfang des Jahrtausends glaubte haben zu müssen, um zu demonstrieren, dass er ein Wohn-Revoluzzer ist, hat schon Mr. Big in „Sex and the City“ nach wenigen Tagen bereut. Die weißen Metrofliesen in der zeitlosen weißen Küche, die alle in den letzten Jahren für originell hielten, die dunkelgrauen Fliesen im Bad, mit denen man „farblich nichts falsch machen kann“, oder die billig produzierte Replik einer ach so angesagten Designerlampe wird man innerhalb kürzester Zeit in jedem Haushalt sehen, den man als Gast betritt. Und ganz ehrlich, wer will schon in einem Zuhause leben, das auswech-selbar und ohne Charme und Seele ist!
Text: Katja Batakovic
„ÜBERLEGEN SIE GUT,
WELCHER WOHN-TYP SIE SIND!“
COUCHGETUSCHEL
Text: Julia Nöbauer
POLSTERSCHLACHT: SELBSTGENÄHTE JEANSBEZÜGE UND GRAFISCHE FORMEN.
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• Für all jene Anschaffungen, die Sie bestimmt in den nächsten zehn Jahren nicht ändern werden, wie Küchen-kästen, Fliesen, Böden usw., gilt, nur das einzukaufen, was Ihnen persönlich gefällt – und das nicht nur momentan, sondern schon sehr, sehr lange! Was Sie die letzten 15 Jahre schon immer haben wollten, wird Sie auch in den nächsten 15 Jahren erfreuen.
• Überlegen Sie gut, welcher Wohntyp Sie sind! Fühlen Sie sich mit viel Holz wohl oder bevorzugen Sie kühle Ma-terialien wie Glas oder Beton? Mögen Sie es quietschend bunt oder umgeben Sie sich lieber mit neutralen Farbtö-nen? Sind Sie Fan einer bestimmten Zeitepoche oder mixen Sie gerne Möbel und Einrichtungsgegenstände verschiedenster Dekaden? Haben Sie das herausgefunden, dann bleiben Sie dabei und pfeifen Sie darauf, ob Wohnexperten gerade den Retrostil der 60er Jahre heraufbeschwören.
• Um Ihren Zeitgeist und Ihr Trendgespür zu beweisen, toben Sie sich bei all jenen Einrichtungsgegenständen aus, die leicht auszutauschen sind und bei denen es finanziell nicht wehtut, sie beim nächsten Flohmarkt loszu-werden, um beim Nachbarstand ein neues, ultracooles Schnäppchen zu ergattern. Stauben Sie dort gleichzei-tig schöne Accessoires aus Messing ab, kaufen Sie einen gebrauchten Barwagen für Ihren heißgeliebten Gin und die vom Großvater vererbten Gläser und investieren Sie in echte Kunst, alte Fotografien und schöne, vielleicht etwas ramponierte Rahmen, die sie mit viel Liebe wieder herrich-ten, streichen oder umfunktionieren.
• Liebgewonnene Familienerbstücke (wie z.B. eine alte Schreibmaschine), „vorübergehende“ Leihgaben diverser Verwandter (Tante Mitzis Biedermeier-
kommode) oder Urlaubssouvenirs aus fernen Ländern (Korbwaren, Kera-miken,…) halten Erinnerungen leben-dig und ziehen die Blicke eines jeden Gastes auf sich. Und was gibt es Schöneres als stolz bei einem Aperitiv davon zu erzählen, dass der eigene Opa Liebesbriefe auf dieser Schreib-maschine tippte oder die Cousine angeblich auf genau dieser Kommode nach zu viel Gin ihren Ursprung fand.
DOs:• Kaufen Sie nur, was Ihnen schon
lange gefällt!• Finden Sie heraus, welcher Stil
Ihnen entspricht!• Toben Sie sich bei austauschbaren
Accessoires modemäßig aus!• Schnorren Sie bei Verwandten!• Inszenieren Sie Ihre Urlaubs-
souvenirs!
DON’Ts:• Folgen Sie nicht jedem Trend!• Kaufen Sie nicht alles bei ein
und demselben Hersteller!• Fangen Sie früh genug an, Dinge,
die Ihnen lieb sind, zu sammeln!• Lassen Sie sich nicht stressen!
Ein Zuhause muss wachsen!• Werfen Sie alte oder kaputte
Möbelstücke nicht gleich weg! Aus dem einen oder anderen kann mit ein bisschen Geschick und einer YouTube-Anleitung ein Lieblingsstück werden.
Geschnorrt und gespart: Geliehener Sekretär und alte Waage vom Flohmarkt.
Nostalgie: Ein Blick ins Fotoalbum von Oma sorgt für Retrocharme. Fo
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WIE SCHAFFE ICH ES NUN, MEINEM RÜCKZUGSORT INDIVIDUALITÄT UND ZEITLOSIGKEIT ZU VERLEIHEN?
Zweckentfremdet: Einzelne Wand fliesen als Eyecatcher.
Folgen Sie Couchgetuschel auch auf Instagram:www.couchgetuschel.at
LÄNGERE LEBENSERWARTUNG – MEHR SPASS?
FEIERN, LIEBEN, SPORTELN & ERFAHRUNGEN WEITERGEBEN
M it 66 Jahren, da fängt das Leben an“, sang Udo Jürgens 1977 – und das gilt mehr denn je:
Senio ren haben mit großer Wahrschein-lichkeit eine Lebensgeschichte mit deutlich mehr Kapiteln als frühere Generationen. Wie man den Ruhestand so richtig genießt, dabei fit und vital bleibt? Wir haben zwei Ehepaare besucht.
Hantel, Pinsel, Lebensfreude
Ist es eine Kunst, glücklich zu leben? In einem Reihenhaus in Furth bei Göttweig zeigen Silvia und Egon Goger, wie Kreativität, Fitness und viel Liebe dabei helfen.
Landschaftsaquarelle, Kreide-Stilleben, Ölgemälde und Porträts im Stil der Alten Meister: Im Haus von Silvia und Egon Goger in Furth ist man – wie in einer Ga-lerie – von beeindruckenden Gemälden umgeben. „Es war immer mein Traum, in einer Galerie zu leben“, erzählt die Gast-geberin. Sie ist freilich keine Kunstsamm-lerin oder Galeristin: Gatte Egon hat alle Gemälde und Zeichnungen angefertigt. „Just for fun“, erklärt der erstaunlich vielsei-tige Hobbykünstler bescheiden. Derzeit hat er eine künstlerische Pause eingelegt. Ob ihn die Muse nicht geküsst hat? „Wenn meine Frau in Altersteilzeit ist, küsst sie mich hoffentlich mehr, dann küsst mich die Muse auch“, schmunzelt er.
TRAUMHAUS MIT ATELIEREgon Goger, Jahrgang 1944, ist seit 1999 im Ruhestand. Seit einem Herz infarkt – erlitten während eines Malkurses – achtet er mehr auf sich selbst: Fo
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„SPASS AM LEBEN HABEN,
DAS HÄLT JUNG.“Egon Goger
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weniger Stress, gesündere Ernährung. Das Haus in Furth hilft dabei: Das Ehepaar spaziert viel durch den nahen Wald, im Garten pflegt Egon 47 Rosenstöcke, in seinem Atelier entspannt er beim Malen. „Es ist ein GEDESAG-Reihenhaus. Die Wohnbauförderung ist sehr gut in Nieder-österreich, das hat uns geholfen, diesen Traum zu verwirklichen“, erklärt Silvia Goger. Mit ihrer GEDESAG-Wohnung in Krems waren die beiden ebenfalls sehr zufrieden – aber der Platz für ein Atelier fehlte. Warum sie sich für Furth entschie-den haben? „Wir mögen Natur, Kunst, Kultur, das alles haben wir in der Nähe. Und wir mögen, wie die Menschen hier leben und respektvoll miteinander umge-hen. Wir haben uns richtig in Land und Leute verliebt.“
LIEBE GING AUF DIE HÜFTENVon Silvia Goger, Jahrgang 1962, gibt es in ihrem Zuhause einige Porträts zu sehen, in unterschiedlichen Malstilen, „und in allen Gewichtsklassen“, seufzt die Gastgeberin. Gatte Egon verwöhnt sie nämlich auch mit seinen Kochkünsten. „Früher hab ich ihr oft Torten, Schaumrol-
len oder Buchteln gemacht. Lieb gemeint, aber nicht ideal“, erzählt der gelernte Konditor. Vor einigen Jahren hat ihn Silvia mit einem „Back-Bann“ belegt und auch sonst ihren Lebensstil fundamental geändert: „Ich bin mit 120 Kilo in die Wechseljahre gegangen, jetzt hab ich 65 und eine bessere Figur als mit 15.“ Damals, mit 15, hat sie ihre erste Diät be-gonnen. „Gewicht rauf, Gewicht runter. Der Jojo-Effekt hat mich jahrzehntelang begleitet, wobei ich à la longue immer schwerer wurde.“ Als Ärzte vor einer auf-kommenden Diabetes warnten, änderte sie ihr Leben grundlegend. Ernährungs-technisch heißt das: kein Fastfood mehr, viel pflanzliches Eiweiß. „Dann werden auch die Naschattacken weniger.“ Verbo-ten hat sich Silvia Goger nämlich nichts. Sie macht viel Sport, darf „essen wie ein Scheunendrescher“ und gönnt sich zum Beispiel zwei Schwedenbomben pro Tag. „Mehr will ich gar nicht naschen.“
„UHU UND LERCHE“ „Nachtmensch“ Egon geht gerne nach Mitternacht schlafen. Silvia steht um 2:30 Uhr auf und beginnt den Tag mit
modernen Medien und schwarzem Kaffee. Dreimal pro Woche walkt sie an-schließend 15 Kilometer, gegen 8:00 Uhr ist sie im Büro. Sie lebt „16/8“, das erste Essen gibt es demnach zu Mittag: meist eiweißhaltiges Gemüse. Zum Abendes-sen serviert Egon gerne kurz gebratenes Fleisch oder seine Spezialität: Tafelspitz. Pilze & Co werden bald häufiger am Speiseplan stehen: Im Ruhestand wollen beide die „Schwammerl-Matura“ machen und noch mehr Ausstellungen, Theater- und Kabarettabende besuchen. „Gehirn-Jogging ist auch wichtig. Wir haben in Krems Griechisch studiert, vielleicht ma-chen wir weiter. Aber wir wollen keinen Stress, sondern die Balance von Tun und Seinlassen finden“, betont Silvia Goger. Sie arbeitet in einem Medienunternehmen und ist zudem diplomierte Krankenschwes-ter. Warum sie trotz ihres Wissens über den Körper so lange ungesund lebte? „Nur weil man sich gut auskennt mit Ge-sundheit und Ernährung, heißt das nicht, dass man die PS auch auf den Boden bringt. Die Umsetzung ist eine eigene Ge-schichte.“ Und dabei spielt Fitness-Trainer Alex eine wichtige Rolle. »
Meditationsmusik an und rein ins Atelier: Egon Goger malt oft stundenlang, Gattin Silvia will diese „besondere Stimmung“ im Ruhestand zum Lesen nutzen.
„DAS BESTE ALTER IST JETZT!“
Silvia Goger
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Floor Wipers
Stärkt Rotations-Bauchmuskulatur: Gewicht hoch, dann die Beine anheben, abwechselnd links und rechts abwinkeln. Die Stabilisierung der Langhantel fördert die Muskelaktivität. Die Übung sollte durch Gerüst oder Trainer abgesichert werden.
Wichtig: Kein Schwung, nicht ins Hohlkreuz kippen – volle Kraft voraus mit der Bauchmuskulatur!
Sling-Training
Rumpf-Stabilisation: Die Beine in den Sling-Trainer einhängen, Liegestütz-Grundposition einnehmen. 20 Mal nach vorne bewegen, dann 8 Mal auf jede Seite. Bringt was? „Bringt Aua“, lacht Silvia. „Und macht in zwei Sekunden einen roten Kopf.“
„Rückenschmerzen hängen oft mit schwachen Bauchmuskeln zusammen“, erklärt Alex, der mit den Fingern Silvias Wirbelsäulenhaltung kontrolliert. „Beim Mittig-nach-vorne-Gehen werden die geraden Bauchmuskeln trainiert, beim Ausschwenken auf die Seiten die Rotations-Bauchmuskulatur.“
„KRAFTTRAINING HABE ICH IMMER GEHASST. ABER ALEX MOTIVIERT
MICH SO GUT, DASS AUCH DIESE ÜBUNG FUNKTIONIERT.“
Silvia Goger
FIT WIE SILVIA Silvia Goger trainiert regelmäßig mit Alexander Bauer, Fitness-Trainer & Physiotherapeut. www.fitness-krems.at
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Glockenspiel
Gut für Schulter, Arm, Rücken: sechs unterschied-liche Gewichte heben, die Frequenz sinkt vom leichtesten Gewicht (ca. 20 Mal heben) bis zum schwersten (ca. 5 Mal heben). Mit dem leich-testen beginnen – und vom schwersten wieder bis zum leichtesten zurück trainieren.
„Schweißtreibender als jede Sauna“, meint Silvia. Ihre Gewichte haben vier bis zwölf Kilo. „Unglaublich, wie schwer die vier Kilo zum Schluss sind.“ „Bringt viel für Überkopfarbeiten oder -tätigkeiten im Haushalt“, weiß Trainer Alex.
Ganzkörperzirkel
Vollautomatisch: E-Gym erkennt Teilnehmer anhand ihres Chip-Bandes und gibt ihnen die jeweils passenden Widerstände. Hier trainieren Egon und Silvia gerne gemeinsam.
Trainer Alex: „Alle sechs Trainingseinheiten ändern sich die Reize. Sehr effizient, weil sich der Körper nicht an die unterschiedlichen Reize gewöhnt.“
RECHTZEITIG ANFANGEN!Ab dem 40. Lebensjahr baut die Muskulatur ab, wenn sie keine Reize bekommt. Regelmäßiges Training ist langfristig wichtig, um im Alter mobil zu bleiben.
Gesundheit und Na zdraví!
Tschechisch-österreichische Liebe: Jari und Klaus Wiesinger haben endlich mehr Zeit für Kunst, Kultur, Gaumenfreuden – und genießen das Leben in Krems gerne mit Gästen.
Was für ein Ausblick! Die Wohnung von Jari und Klaus Wiesinger im obersten Stock des Punkthauses in Krems bietet eine fantastische Aussicht auf Wein-berge und mit Obstbäumen bewachsene Hügel. Vorher hat das Ehepaar in einem Biedermeierhaus am Hohen Markt in Krems gewohnt. „Als es uns zu groß geworden ist, haben wir es verkauft“, er-zählt Klaus Wiesinger. „Diese Wohnung war die letzte, die im Punkthaus noch frei war. Wir sind sehr froh, dass wir sie haben“, so der Notar im Ruhestand. Die GEDESAG-Immobilie ist nicht nur wegen ihrer spektakulären Architektur bei den Bewohnern beliebt. „Wir sind im Haus wie eine Familie, haben zu vielen Mitbewohnern regelmäßig Kontakt und feiern gerne gemeinsam“, sagt Jari Wiesinger. Ohne den „Prager Frühling“ von 1968 würde die gebürtige Budweiserin wohl kaum mit uns vom Punkthaus über das winterliche Krems schauen. „Meine Eltern wurden in der damaligen CSSR verfolgt, weil sie sich für Demokratie engagiert und Flugblätter verteilt haben“, erzählt die Gastgeberin. Im Juni 1969 floh die damals 11-Jährige mit ihrer Familie nach Wien, wenige Tage, bevor die Grenzen geschlossen wurden. „Die erste Zeit war hart. Zum Glück hat uns eine Familie in Simmering aufgenommen“, berichtet Jari Wiesinger. Wie eigentlich ihr Mädchenname lautet? „Jessas na“, lacht sie und schreibt ihn auf: „Vyskocyl“. Die Sprachbarriere sei zu Beginn das größte Hindernis gewe-sen. Daher ihr Tipp an alle, die neu in einem Land sind: „Möglichst schnell die Sprache lernen! Anders kann man sich nicht integrieren.“ Was ihr in Österreich von Anfang an gut gefallen hat: „Dass
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man viel erreichen kann! Meine Eltern haben bald Arbeit gefunden, ich habe auch lange hart gearbeitet. Es ist schön, wenn man Perspektiven hat, sich etwas aufbauen kann.“
RUHESTAND GENIESSENKlaus Wiesinger, Jahrgang 1941, ist seit 2012 im Ruhestand, Gattin Jari, Jahrgang 1958, seit 2015. Gemein-sam genießen sie es, „endlich viel von dem tun zu können, was wir wollen“. Dazu zählt Reisen: Klaus Wiesinger spricht Deutsch, Italienisch, Französisch, Englisch und „ein bisschen“ Tschechisch – und setzt seine Fremdsprachenkennt-nisse gerne vor Ort ein. Eine zweite gemeinsame Leidenschaft des Ehepaars: Gäste empfangen und mit ihnen selbst gekochte Speisen, regionale Weine sowie anregende Gespräche genießen. Da ist auch Philipp Hartner, Jari Wiesin-gers Sohn aus erster Ehe, gern dabei. „Oft sind interessante Persönlichkeiten eingeladen, das ist immer wieder witzig und weit mehr als nur Herumgerede und Small Talk.“ „Bei uns sind Universitätspro-
fessoren genauso willkommen wie Hilfs-arbeiter“, betont Klaus Wiesinger. „Bei der Auswahl meiner Freunde schaue ich nicht auf Herkunft oder Karriere. Das muss zwischenmenschlich funktionieren!“
SPEZIALITÄTEN AUFTISCHENFür Gesprächsstoff sorgen auch Jari Wiesingers Kochkünste: Gerichte wie Rehbraten, Fisch in Salzkruste oder das laut dem Hausherrn „legendäre“ Roast-beef sind der hochwertige kulinarische Rahmen für inspirierende Gespräche. „Ich habe von meiner Großmutter in Tschechien kochen gelernt“, erzählt Jari. Großmutter kam gerne nach Krems zu Besuch, heute setzen jüngere Verwandte diese Tradition fort. „Österreicher und Tschechen gehören zusammen, das spürt man auch daran, wie sehr sie Gemüt-lichkeit und Gastlichkeit wertschätzen“, meint Klaus Wiesinger. „Geselligkeit ist ein wesentlicher Bestandteil der menschli-chen Umgangsform. Dieser Verhaltensko-dex ist bei Tschechen wie Österreichern, vielleicht durch die gemeinsame k.u.k. Geschichte, noch immer weit verbreitet.“
Na zdraví! Dieser tschechische Trinkspruch bedeutet „auf die Gesundheit“. Jari und Klaus Wiesinger schätzen aber auch kulturelle Genüsse. Das historische Gemälde (Mitte) aus dem Jahr 1756 zeigt eine Vorfahrin des Gastgebers.
„GEMÜTLICHKEIT VERBINDET
TSCHECHEN UND ÖSTERREICHER.“
Klaus Wiesinger
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Lebensfreude: Jari und Klaus Wiesinger mögen Familien-geschichte und Kunstwerke in ihrem Zuhause – und empfangen gerne Gäste.
PHANTASTISCHER REALISMUS Eine weitere gemeinsame Leidenschaft der Wiesingers ist ihre Liebe zur Kunst. Der Phantastische Realismus hatte es ihnen eine Zeit lang besonders angetan. Werke von Peter Klitsch, die manchen Betrachter wohl an Arbeiten von Salvador Dalí erinnern, verstärken die besondere Atmosphäre der großteils mit historischen Möbeln eingerichteten Wohnung. Ölbilder und Aquarelle der in Schiltern/Langenlois geborenen Künstlerin Ingrid Brandstetter faszinieren mit ihrem Spiel aus Licht und Schatten. „Mehr Zeit für Museen zu haben ist ein weiterer Vorteil im Ruhestand. Wir besuchen regelmäßig die Kunsthalle und die Landesgalerie in Krems, ebenso die Albertina Wien“, sagt Jari Wiesinger. Ihr Gatte war vor Jahrzehnten an der Gründung zweier Theatervereine maßgeblich beteiligt: Die Bühne am Hohen Markt Krems sowie der Operettensommer Langenlois haben ihre Wurzeln auch in seinem Engagement für Kunst und Kultur. Handwerkskunst gibt es
SPEKTAKULÄRES ZUHAUSE: GANZ OBEN IM
PUNKTHAUS KREMS WOHNT FAMILIE WIESINGER.
im Schlafzimmer zu bestaunen: eine über 100 Jahre alte, handgestickte Bettwä-sche. „So bleibt man auf Tuchfühlung mit den Ahnen“, schmunzelt der Gastgeber. Über einer Uhr aus dem 19. Jahrhundert hängt ein Kruzifix. „Wir gehen nicht jede Woche in die Kirche, sind aber sehr gläubig“, erklärt Jari Wiesinger. Im Wohn-zimmer hängt eines der Hauptwerke von Gunter Damisch, einem bedeutenden Vertreter der als „Neue Wilde“ bezeich-neten Künstler, die in den 1980er Jahren neue Akzente setzten. Im Bücherregal finden sich auch historische Schätze, da-runter eine Originalausgabe des ABGB (Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuchs) aus dem Jahre 1811. An der Donau-Uni-versität Krems hält Klaus Wiesinger eine Vorlesung. Privat erklärt er gerne, was man von vielen Jahrzehnten im Rechtswe-sen und noch mehr Jahrzehnten im Leben lernen kann. „Das Herrliche am Ruhe-stand ist ja auch, dass man anderen aus dem großen Schatz seiner Erfahrungen etwas weitergeben kann.“ • Fo
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ALLE RELEVANTEN EUROPA-INFORMATIONEN AUF EINEM SCHIRM!Ziel des EU-Radars für Niederösterreich ist es, die Vorteile der europä-ischen Gemeinschaft noch näher an die Menschen zu bringen und Über-blick, Ausblick und Weitblick in europäische Aktivitäten zu schaffen.
Quartalsweise soll somit ein Über blick über aktuelle EU-För-derungen und ein Ausblick auf
europäische Schwerpunktthemen ge-geben werden, die Auswirkungen auf Niederösterreich haben können. Der neue EU-Radar basiert auf einer Studie der Donau-Universität Krems, des Insti-tuts für Stra tegie analysen und den Er-gebnissen des Europa-Forums Wachau. Genauso wichtig wie aktuelle Informa-tionen über europäisches Geschehen und das Abholen von EU-Fördergeldern ist die gelebte grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Gute Nachbarschaft ist daher in Niederösterreich gelebte Realität. So arbeitet Niederösterreich mit seinen Nachbarregionen gemeinsam an Projekten, die nur durch grenzüber-schreitende und gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit möglich sind.
GEMEINSAM FÜR UMWELTSCHUTZ, GEMEINSAM GEGEN KLIMAWANDELTiere, Wetter und die Vegetation kennen keine Staatsgrenzen. Ein Luchs, der an der Grenze zwischen den Nationalparks
Thayatal in Österreich und Podyjí in T schechien lebt, ignoriert diese entspre-chend konsequent. Maßnahmen zum Schutz von Habitaten, von Fauna und Flora werden folglich am besten grenz-übergreifend umgesetzt.
Zwei erfolgreiche grenzüberschrei-tende EU-kofinanzierte Projekte (INTERREG V-A Österreich – Tschechi sche Republik) werden hier stellvertretend vor den Vorhang geholt. Das österreichisch-tschechische Projektteam von „Klimagrün“ reagiert auf bereits eingetretene Klimaver-änderungen wie höhere Temperaturen, Trockenheit oder häufigen Starkregen mit der Anpassung der sogenannten „grünen Infrastruktur“. Das Projektteam setzt mit der Bevölkerung tausende Pflanzen ein, die vor Hitze schützen, Windbarrieren bilden, aber auch große Wassermengen nach heftigen Niederschlägen aufneh-men können. Die Ergebnisse von „Klima-grün“ sind in Gemeinden in der Grenz-region in Niederösterreich, Südböhmen und Südmähren sichtbar: Tausende neu angepflanzte Bäume, Hecken sowie Blumenwiesen.
Das Projekt „Connecting Nature“ hat sich gleich ein Bündel an Zielen gesetzt. Hier arbeitet man grenzüberschreitend daran, Migrationskorridore für Wildtiere zu errichten, deren Wege durch Ver-bauung und Infrastruktur abgeschnitten wurden. Außerdem arbeitet das Projekt-team rund um die Nationalpark Thayatal GmbH daran, Moore vor dem Austrock-nen zu schützen. Dies ist heute in Hinblick auf das Klima von großer Bedeutung, da Moore wesentliche CO
2-Speicher sind.
Im Nationalpark Thayatal/Podyjí wird so die Biodiversität gestärkt, zum Nutzen von Mensch, Tier und Klima. Mehr dazu unter: www.at-cz.eu/at
Landesrat Martin Eichtinger, Gerda Füricht-Fiegl von der Donau-Universität Krems und Politikwissenschafter Peter Filzmaier.
DER LUCHS KANN SEIN NATÜR-
LICHES REVIER DANK WILDTIER-
KORRIDOR WIEDER DURCHQUEREN.
EUROPAREFERAT
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ZUKUNFTSFORSCHUNG
Ihre Kernaussage: Wir brauchen neue, kreative Wohnkonzepte, wenn diese mit der Lebensführung im 21. Jahrhundert Schritt halten sollen. Wie schauen diese Wohnkonzepte aus?
Christiane Varga: Gesellschaftlicher Wandel und Wohnen hängen schon immer eng zusammen. Seit einigen Jahren verändert sich die Gesellschaft so schnell und so stark wie noch nie zuvor. Die Biografie wird zur Multigrafie, wir sind viel mobiler, wechseln öfter den Wohnort, den Arbeitsplatz, vielleicht sogar die Branche. Wir haben mehrere unterschiedliche Lebensphasen, in denen es unterschiedliche Bedürfnisse gibt. Die Herausforderung ist, dafür die passen-den Immobilien und Wohnformen zu schaffen. Zudem werden wir älter und bleiben länger jung.
Wem gehört die Zukunft: Stadt oder Land?
Varga: Beiden. Die Zeiten, in denen man sich für eines und gegen das an-
dere entscheiden musste, sind vorbei. Je nach Lebensphase ist das eine attrak-tiver, dann das andere. Die Sehnsucht nach beiden besteht jedenfalls: In Städten kommt es vermehrt zu dörflichen Entwicklungen, „Grätzln“, in denen man einander kennt. Gleichzeitig werden viele ländliche und dörfliche Regionen vom Mindset her urbaner.
Eine These lautet: Dörfer müssen von ihren Bewohnern von innen heraus vitalisiert werden, andernfalls werden sie entsiedelt. Wie gelingt diese „Vitalisie-rung von innen?“
Varga: Das „Entsiedeln“ klingt brutal und gilt nur für Extrembeispiele. Wichtig ist, dass ländliche Regionen selbstbe-wusst sagen: Wir haben hier viel Natur und Tradition, aber auch viele moderne Benefits, sodass ihr hier gut leben und arbeiten könnt. Man muss nicht jeden urbanen Trend mitmachen, sollte aber schauen: Was passt zu uns?, und so die Macht des Ortes nutzen. Eine neue
Christiane Varga forscht im Think-Tank des Wiener Zukunftsinstituts, fokussiert auf raumbezogene Gesellschaftsanalyse mit den Schwerpunkten New Living, New Work und Geschlechterrollen. Im Interview spricht sie über Wohnformen und Landleben der Zukunft – und was urbane, moderne Menschen an Dörfern schätzen.
DIE MACHT DES ORTES
„DIE LEUTE WOLLEN WIEDER EINZIG- ARTIGKEIT, ORTE MIT CHARAKTER.“
Christiane Varga, Wiener Zukunftsinstitut
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Co-Living-Konzepte: Begegnungszonen sind wichtig für das zwanglose Zusammen-kommen, Kennenlernen und Sich-Vernetzen.
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Strahlkraft entwickeln. Gleichzeitig gibt es in Dörfern oft günstige Immobilien, die man gefördert sanieren kann.
Wie wichtig ist die Anbindung an den öffentlichen Verkehr?
Varga: Natürlich sehr wichtig, wobei es aber zu kurz gegriffen ist, nur an Zug oder Bus zu denken. Es wird verstärkt um Multimobilität gehen, etwa die Frage, wie ich vom Dorf zum Bahnhof komme. Da bieten sich zum Beispiel Car-Sharing-Modelle an.
Wie kann man sich das künftige Leben von jungen, modernen Familien am Land vorstellen?
Varga: Damit sich junge Familien und urbane, kreative Menschen in dörflichen Strukturen am Land wohlfühlen, brauchen sie ein interessantes Umfeld, das dem urbanen Mindset entspricht; Co-Working-Spaces und Breitbandinternet, damit man auch vom Dorf aus gut arbeiten kann; ein mehrdimensionales Freizeitangebot
mit Kunst und Kultur. Dabei sind die sogenannten dritten Orte wichtig: Der erste Ort ist das Zuhause. Der zweite Ort ist der Arbeitsplatz. Der dritte Ort sind öffentliche oder halböffentliche Räume. Früher war die Trennung zwischen die-sen drei Orten strikt und klar, seit einiger Zeit verschmelzen sie zusehends, unter anderem aufgrund der Digitalisierung.
Viele Beispiele zeigen, dass das Landleben auch bei betont modernen Menschen „in“ ist. Wenn die Rahmen-bedingungen passen ...
Varga: Absolut. Es gibt einen starken Gegentrend zu Globalisierung und Digitalisierung. Die Leute wollen wieder Einzigartigkeit, Orte mit Charakter. Dort wollen sie eintauchen, leben. Das Wich-tigste ist, dass die Bewohner, die schon lange dort leben, in den Wandel mit einbezogen werden. Dass man sich mit ihnen gemeinsam überlegt: Was macht unseren Ort einzigartig? Was haben wir für einen USP? Ist es die Natur, die Archi-
tektur, die Kultur, die Community? Die vorhandene Tradition sollte auf keinen Fall vergessen, sondern mit modernen Elementen verbunden werden. Authen-tizität kommt in einer globalen Welt, in der so vieles austauschbar geworden ist, gut an. Da können auch die älteren Leute sehr gut eingebunden werden, etwa indem sie mit regionalen Zutaten traditionelle Gerichte kochen. Im Gegen-zug bleiben sie durch den Austausch mit jungen, modernen Menschen aktiv und auf dem Laufenden.
Das Miteinander der Generationen ist wohl ein Schlüssel für das Wohnen der Zukunft?
Varga: Ja. Funktionieren kann das zum Beispiel mit Co-Living-Konzepten: cleve-ren, modularen Gemeinschaftsformen, von denen nicht nur unterschiedliche Generationen profitieren – es gibt ja auch immer mehr Singles, Alleinerzie-hende oder Patchwork-Familien. Wichtig ist dabei der öffentliche oder halböffent-liche Raum, sogenannte Shared Spaces: Begegnungszonen, zum Beispiel eine gemeinsame Terrasse, wo man ohne Zwang zusammenkommt, sich kennen-lernt und vernetzt. Vielleicht kann dann die ältere Dame auf die Kinder der Nachbarn schauen, die dafür wiede-rum ihre Einkäufe erledigen oder für sie Schnee schaufeln. Für diese Vernetzung gibt es auch digitale Unterstützung, zum Beispiel fragnebenan.at •
groß ist NÖ und damit vor Stmk und Tirol flächenmäßig das größte Bundesland.
PLANEN & BAUEN
19.179 km2
lang ist die LANDESGRENZE zu OÖ, B, Stmk und Wien.
Vorarlberg Tirol
Tirol
Oberösterreich
SalzburgSteiermark
Kärnten
Niederösterreich
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Wien
745,5
ist die Länge der STAATSGRENZE zu Tschechien und der Slowakei.
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SICHERHEIT
Der Schutz von Wertsachen hat für Familie Traxlmayr in Tulln nicht die oberste Priorität. „Es geht uns
vor allem um das Sicherheitsgefühl. Wir wollen nicht, dass jemand in unser Haus einbricht, vor allem wegen der Kinder“, erklärt Michael Traxlmayr. Er arbeitet als Forscher an der BOKU Wien, Gattin Andrea ist angehende Lebens- und Sozialberaterin. Zusammen haben die beiden in Tulln ein Haus gebaut und in dieses mit Förderungen des Landes ein umfassendes Sicherheitssystem integriert: Alarmanlagen für die Eingangstüre und
alle Terrassentüren, die Fenster in Erdge-schoss und Obergeschoss sind ebenfalls mit Alarmanlagen gesichert, im Haus gibt es einen Bewegungsmelder. So will das Ehepaar die Kinder Moritz, 6, Sophia, 4, und Felix, 1, vor dem Verlust des Sicherheitsgefühls in den eigenen vier Wänden schützen. „Und vielleicht den einen oder anderen Einbruch verhin-dern“, sagt Michael Traxlmayr.
WIRKSAME MASSNAHMENDie aktuellen Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) lassen den Schluss
zu, dass Sicherheitsmaßnahmen Wirkung zeigen: Der Einbruchsdiebstahl in Woh-nungen und Wohnhäuser ist österreich-weit 2018 gegenüber 2017 um 17,1 % gesunken. Die Aufklärungsquote beträgt 18,4 % und ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,9 % gestiegen. Bei 46,5 % aller Wohnraumeinbrüche im Jahr 2018 blieb es beim Versuch – das heißt: Beinahe je-der zweite Einbruch scheitert. Vor 15 Jah-ren sind „nur“ unter 30 % der Einbruchs-versuche gescheitert. Die kontinuierliche Verbesserung dieses Werts basiert laut Analysen des Bundeskriminalamts auf
SICHER IST SICHERFast jeder zweite Einbruch scheitert. Das liegt auch an Sicherheits-
maßnahmen in Einfamilienhäusern und Wohnungen. Das Land Niederösterreich hilft dabei mit einer neuen Förderung.
Wirksamer Schutz: Alarmanlagen schützen auch präventiv vor Einbrechern – und werden jetzt mit bis zu 1.000 Euro gefördert.
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dem guten Eigenschutz und den richtig gesetzten Präventionsmaßnahmen der Bevölkerung. Viele Eigentümer und auch Mieter investieren in Sicherheitstechnik.
DER LEICHTESTE WEGIn den meisten Fällen hat ein Täter kein spezielles Objekt im Auge, sondern will schnell und einfach Beute machen. Dann sucht er sich die Gelegenheit, die ihm das am leichtesten ermöglicht. Dementspre-chend auch das Beuteschema der meisten Einbrecher: Sie wollen Bargeld oder Din-ge, die man schnell zu Bargeld machen kann, etwa Schmuck, der sich einschmel-zen lässt. Der psychische Schaden ist nach einem Einbruch meist wesentlich größer als der finanzielle, weil dann oft
• Die Maßnahmen werden bei Ein- oder Zweifamilien-häusern bzw. Reihenhäusern und Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gefördert. Ein Hauptwohnsitz ist erforderlich!
• Die Förderung „Sicheres Wohnen“ ist mit 31. Dezember 2020 befristet.
Was wird gefördert?Gefördert wird der Einbau von Alarmanlagen und Sicher-heitseingangstüren bei Ein- oder Zweifamilienhäusern, Rei-henhäusern und Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Der Antrag kann ausschließlich online eingereicht werden.
Wie wird gefördert?Für folgende Maßnahmen kann bei einem Ein- oder Zweifamilienhaus bzw. einem Reihenhaus oder bei einer Wohnung im Mehrfamilienhaus ein Zuschuss zu den aner-kannten Investitionskosten in der Höhe von 30 % gewährt werden, maximal jedoch in nachstehend genannter Höhe:
auch das Sicherheitsgefühl weg ist. Daher sollte man beim Hausbauen oder bei der Sanierung einer Immobilie – ebenso wie etwa Energiesparmaßnahmen – auch gleich einbruchshemmende Maßnahmen „mitdenken“ und verwirklichen. „Für uns war immer klar, dass wir beim Neubau gleich eine Alarmanlage mitmachen, weil das einfacher ist, als später nach-zurüsten“, meint Michael Traxlmayr. Die Förderung des Landes Niederösterreich habe dabei „natürlich geholfen. Wer ein Haus baut und Kinder hat, kann jede Förderung sehr gut gebrauchen.“ Für die Installation von Einbruchschutzmaßnah-men in bestehende Einfamilienhäuser und Wohnungen gibt es vom Land Nieder-österreich ebenfalls Fördergeld. •
SICHERES WOHNEN: FÖRDERUNG FÜR DEN EINBAU VON ALARM ANLAGEN UND SICHERHEITSEINGANGSTÜREN
Der Kriminalpolizeiliche Beratungsdienst informiert
Sie kostenlos über Sicherheits-vorkehrungen. Auskünfte erteilt Ihre
nächste Polizeidienststelle unter
059-133
HINWEIS:
• Elektronischer Schutz: Einbau einer Alarmanlage: bis zu € 1.000,– • Mechanischer Schutz: Einbau einer Sicherheitseingangstür
(Widerstandsklasse von mind. 3): bis zu € 1.000,–
Bei einem Ein- oder Zweifamilienhaus bzw. Reihenhaus muss beim Einbau einer Sicherheitseingangstür ein Ge-samtschutz gegeben sein (bestehende Sicherheitsfenster und Sicherheitstüren oder Alarmanlage).
WEITERE INFOS ZUR FÖRDERUNG FINDEN SIE HIER: www.noe-wohnbau.at/sichereswohnen
Die NÖ Wohnbauförderung unterstützt Sie beim Einbau von Schutzmaßnahmen mit einem Direktzuschuss.
„ES GEHT UM UNSER SICHER-HEITS GEFÜHL.“
Michael Traxlmayr
Wohnbauforschung ist ein Fundament für leistbaren Wohnraum in Niederösterreich. Neue Erkenntnisse und Forschungsergebnisse
fließen in die NÖ Wohnbauförderung ein – und wurden beim Impulstag in Bisamberg diskutiert.
Leistbarer Wohnraum für alle Generationen ist eine der Stärken Niederösterreichs. Stillstand ist im Immobilienbereich aber mehr denn je ein No-Go – am Impulstag diskutieren Forscher und Politiker neue Ideen für eine lebenswerte Wohnzukunft, die auch das Klima schont.
IMPULSE FÜR DEN WOHNBAU
FORSCHUNG BRINGT WEITERENTWICKLUNG
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WOHNBAU
Begrünungsoffensive: Pflanzen kühlen Gebäude und filtern Schadstoffe sowie Schall aus der Luft. 10.000 Immobilien werden deshalb in Nieder-österreich mit Fassaden- und Dachbegrünung nachhaltiger gestaltet.
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K limaschutz ist eine der größten Herausforderungen unserer Ge-sellschaft. Wer umweltverträglich
wohnt, sein Zuhause energieeffizient heizt und vielleicht auch kühlt, leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. Die Entwicklung und Nutzung von neuen technischen Lösungen hilft dabei. Die Politik ist gefordert, mit geeigneten Rahmenbedingungen und Förderungen das Klimaschutz-Potential von Häusern und Wohnungen zum Wohle aktueller, und nachfolgender Generationen zu nutzen – und gleichzeitig leistbaren Wohnraum für unterschiedliche Bedürf-nisse sicherzustellen. Welche Schritte für die Weiterentwicklung des Wohn-baus in Niederösterreich möglich und sinnvoll sind, das diskutierten Exper-ten beim Impuls-Tag zur blau-gelben Wohnbaustrategie in Bisamberg.
BEGRÜNUNGSOFFENSIVEEin Schwerpunkt der blau-gelben Wohn-baustrategie ist die neue Begrünungs-
offensive: 10.000 Häuser, Wohnungen und Gärten sollen noch grüner und nachhaltiger gestaltet werden – durch Fassaden- und Dachbegrünungen, nach haltige Gartengestaltung und mehr Bäume auf den Grundstücken. Begrünte Gebäude und bepflanzte Grünflächen haben positive Effekte: „Ein begrüntes Dach hat an Hitzetagen eine Oberflä-chentemperatur von 45 °C, bekieste Dächer oder Blechdächer kommen auf etwa 90–100 °C“, erklärte Architekt Helmut Stefan Haiden beim Impulstag. „Durch die niedrigere Oberflächentem-peratur entstehen ein anderes Kleinklima und ein anderer Luftauftrieb, wodurch das Aufsteigen von Schmutzpartikeln in darüberliegende Geschosse stark vermin-dert wird.“ Bei Regen wird das Wasser in der Grünschicht zurückgehalten. „Dadurch können Regenwasser kanäle und Filterschichten zur Versickerung auf Eigengrund schwächer dimensioniert werden.“ Darüber hinaus filtern Pflanzen Schadstoffe und Schall aus der Luft. Sie spenden Schatten und der adiabate Fo
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„PFLANZEN AM DACH VERBESSERN
DAS KLEINKLIMA.“ Helmut Stefan Haiden,
Architekt
NIEDERÖSTERREICHS IMMOBILIEN WERDEN GRÜNER UND NACHHALTIGER GESTALTET.
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Kühleffekt (Ver duns tung) verstärkt die wohltuende Wirkung. Bei kommunalen Gebäuden und im gemeinnützigen Wohnbau sind begrünte Immobilien in Niederösterreich nichts Ungewöhnliches, auch Einfamilienhäuser zeigen bereits ver-mehrt eine grüne, bepflanzte Seite. Die Bewegung „Natur im Garten“ unterstützt das Land bei der Begrünungsoffensive.
FORSCHUNG UND FÖRDERUNGENWie die Begrünungsoffensive haben viele Projekte, die den Wohnbau in Niederösterreich prägen, ihre Wurzeln in den Ergebnissen der Forschung. So wurden in den letzten Jahren in Zusam-menarbeit mit der NÖ Wohnbaufor-schung Förderschienen wie „Betreutes Wohnen“ oder das überaus erfolgreiche „Junge Wohnen“ entwickelt. „Durch die Wohnbauforschung schaffen wir es in Niederösterreich seit Jahren, einen beständigen und dennoch laufenden, weiterentwickelten Weg in energetischen und bautechnischen Belangen zu gehen.
Soziologische und gesellschaftliche Faktoren wirken sich auf das Bauwesen aus, dementsprechend reagieren wir mit den verschiedenen Angeboten der NÖ Wohnbauförderung“, erklärte Landesrat Martin Eichtinger am Impulstag – und betonte die Bedeutung von Lösungen, die leistbares Wohnen und Klimaschutz vereinen: „Ökologisches, nachhaltiges Bauen zum Schutz von Mensch, Tier, Natur und Klima ist ein zentrales Thema unserer Gesellschaft. Daher haben wir in Niederösterreich ein Klima-Manifest zur Überprüfung, was schon gemacht wurde, und zur Anregung, was noch gemacht werden sollte, erarbeitet“, so Eichtinger. Im Zuge der blau-gelben Wohnbaustrategie wurden bereits mehre-re ökologische Schwerpunkte umgesetzt, etwa die beliebte und vielfach genutzte Förderung „NÖ Raus aus Öl-Bonus“. Ein neuerer Ansatz für leistbares Wohnen mit Klimaschutz-Potenzial wurde am Impulstag vorgestellt und diskutiert: die Speicherung von nachhaltiger Energie,
Begrünungsoffensive und andere Projekte des NÖ Wohnbaus haben ihre Wurzeln in der Forschung.
Wohnbau-Landesrat Martin Eichtinger: „Mit der Wohnbauforschung gehen wir in Niederösterreich einen beständigen und dennoch weiterentwickelten Weg in energetischen, bautechnischen und soziologischen Belangen. Forschungsergebnisse prägen unsere Wohnbauförderung.“
„GEMEINSAM FÜR DEN KLIMASCHUTZ.“
Robert Ziegler, ORF Niederösterreich, Moderator am Impulstag
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WOHNBAU
etwa aus Windparks, in Gebäuden. Eine zukunftsweisende und einfache Technologie, die das Klima schont und gleichzeitig niedrige Betriebskosten ermöglicht. „Massive Gebäude besit-zen große Speichermassen, die zur Energiespeicherung eingesetzt werden können“, erklärte Andreas Windsperger, NÖ Wohnbauforschung. Im Wohnpark Wolfsbrunn/Sommerein wird erneuer-bare Energie aus dem nahen Windpark in die massiven Bauteile eingespeichert und je nach Bedarf über Wärmepumpen in Form von Kühlung oder Strahlungs-wärme an die Wohnräume abgegeben. „Die Beladung dieser Speicher erfolgt zu Zeiten von Leistungsspitzen im Stromnetz. Ziel dieses Projekts ist es, zu zeigen, wie hoch der Anteil erneuerbarer Energie am Energiebedarf eines Wohnhauses sein kann.“
WINDSTROM SPEICHERN„Netzflexibler Wohnbau als Energie-speicher für Windstrom-Spitzenlasten im
öffentlichen Stromnetz“, so lautete der Titel des Vortrags von Jörg Hoffmann, Leiter der Abteilung Technik der mit der Errichtung des Wohnparks Wolfsbrunn/Sommerein betrauten gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Südraum. „Über-schüssige Windenergie zum richtigen Zeitpunkt einspeichern und später zeitver-setzt zum Kühlen oder Heizen nutzbar machen, ermöglicht eine fast 100-pro-zentige Versorgung mit Umweltenergie“, berichtete Hoffmann. Im Wohnpark Wolfsbrunn/Sommerein wird diese Technologie in 14 Reihenhäusern und 22 Wohnungen umgesetzt. „Beeindru-ckend war, wie sich bei diesem Projekt alle Beteiligten – vom Architekten bis zu unseren Fördergebern vom Land Nieder-österreich – eingebracht haben. Ohne diese konstruktive Zusammenarbeit wäre die Realisierung des Bauvorhabens nicht möglich gewesen“, lobte Jörg Hoffmann. Welche Rolle Wetterprognosen beim „Netzflexiblen Wohnbau“ sowie der Nutzung und Speicherung von nachhal-Fo
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Gut fürs Klima, gut für niedrige Betriebskosten: Wie sich nachhaltige Energie, etwa aus Windparks, in Gebäuden speichern lässt, wurde am Impulstag ebenfalls diskutiert.
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„GEBÄUDE- MASSEN ALS
ENERGIESPEICHER.“Andreas Windsperger, NÖ Wohnbauforschung
„KONSTRUKTIVE ZUSAMMENARBEIT
ERMÖGLICHT INNOVATION.“
Jörg Hoffmann, SÜDRAUM
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BESTAND INNOVATIV NUTZENDie Nutzung vorhandener Bausubstanz ist ein weiterer Schlüssel für eine um-weltfreundliche Wohnzukunft. Christian Hanus und Rainer Altmann von der Donau-Universität Krems präsentierten ihr Forschungsprojekt zu den Nutzungs-potenzialen von baukulturellem Erbe in Niederösterreich. Fazit: Die fachge-rechte Revitalisierung des Bestands bringt in den meisten Fällen eine verbesserte CO
2-Bilanz, zudem erspart man sich die
Entsorgungskosten. Eine Idee zur Mobili-sierung von Leerstand in Ortskernen wird in Niederösterreich bereits umgesetzt: gemischt genutzte Objekte, die im Erdgeschoss geförderte Geschäftslokale, darüber geförderte Wohnungen beher-bergen. Ein weiteres Beispiel dafür, wie politische Entscheidungsträger Ergeb-nisse der NÖ Wohnbauforschung für die Weiterentwicklung in unserem Land nutzen. Landesrat Eichtinger: „Forschung und Innovation sind die Voraussetzungen für zukünftige Entscheidungen zum Wohle unseres Bundeslandes.“ •
„WETTERPROGNOSEN FÜR ,NETZFLEXIBLEN WOHNBAU‘ NUTZEN.“
Magdalena Wolf, Universität für Bodenkultur Wien
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tiger Energie spielen können, erklärte Magdalena Wolf von der Universität für Bodenkultur Wien. „Informationen über zukünftige Entwicklungen der Außentem-peratur und der solaren Einstrahlungsleis-tung der nächsten 24 bis 48 Stunden werden dabei verarbeitet“, berichtete die Forscherin. Thermisch aktivierte Bauteile sind ein relativ träges System. „Daher ist eine rechtzeitige Reaktion besonders wichtig, ähnlich wie beim Steuern großer Schiffe.“ Der Heiz- oder Kühlleistungsverlauf für die nächsten Stunden wird so berechnet, dass eine bestimmte Zielfunktion über diese Zeit hinweg optimiert wird. „Im einfachsten Fall wird die Abweichung der Raumtem-peratur von der gewünschten Temperatur minimiert. Es können aber auch ein im Zeitverlauf variierendes Energieangebot, der CO
2-Fußabdruck der Energie –
Strom aus Wind oder PV gegenüber Netzbezug – oder variierende Preise berücksichtigt werden.“ Das System wird bereits in einem Zweifamilienhaus in Purkersdorf getestet.
Christian Hanus und Rainer Altmann von der Donau-Universität Krems:
„Vorhandene Bausubstanz für eine umwelt-freundliche Wohnzukunft revitalisieren.“
Richtig sanieren: Die Nutzung vorhandener Bausubstanz ist gut für die CO
2-Bilanz und spart Entsorgungskosten.
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„NATUR IM GARTEN“ ZEICHNET BOTSCHAFT
IN BERLIN AUSLandesrat Martin Eichtinger: „Die Österreichische Botschaft
in Berlin ist die erste Botschaft, die zu 100 % ökologisch nach den ,Natur im Garten‘ Kriterien gepflegt wird.“
N iederösterreich ist dank der Bewegung „Natur im Garten“ Vorreiter beim ökologischen
Gärtnern in Europa. „Unser Igel ist Europäer geworden. Über 49 Millio-nen Europäerinnen und Europäer leben in ,Natur im Garten‘ Regionen. Dank des Engagements der Österreichischen Botschaft in Berlin ist es uns gelungen, die blau-gelbe Idee ,Natur im Garten‘ noch stärker in Europa zu verankern“, so Landesrat Martin Eichtinger.
Das Expertenteam von „Natur im Garten“ ließ bei der Umgestaltung der Österreichischen Botschaft punkto Planung und Pflanzung von standortge-rechten Gehölzen ihr Know-how einflie-ßen. „In Zeiten des Klimawandels spielt Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle. Wir freuen uns daher, dass unser Botschaftsgarten durch das umfangreiche Wissen des ‚Natur im Garten‘ Teams standortgerecht und nachhaltig bepflanzt werden konnte. Aber nicht nur die Botschaftsbesucherinnen und -besucher profitieren von der schönen Bepflanzung des Gartens, sondern auch die Auslands-österreicherinnen und Auslandsösterreicher betreten das Konsulat der Botschaft durch den einladend gestalteten Eingangsbe-reich. Unser Dank gilt dem Expertenteam von ‚Natur im Garten‘ und dem Land Niederösterreich für die Umsetzung des Projekts!“, so Botschafter Peter Huber.•
National: Niederösterreich, Wien, Oberösterreich, Steiermark, Tirol, Burgenland, Vorarlberg, Kärnten. International: Deutschland (Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin-Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg), Tschechien, Slowakei, Italien (Südtirol), Liechtenstein und Schweiz.
EUROPEAN GARDEN ASSOCIATION - NATUR IM GARTEN INTERNATIONAL
IM ÜBERBLICK.
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NATUR IM GARTEN
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NATUR IM GARTEN
Wenn der Frühling wieder Einzug in unser grünes Wohnzimmer hält, ist die Vorfreude auf das
Garteln nach der winterlichen Pause bereits groß. „Natur im Garten“ beglei-tet Sie mit nützlichen Tipps und Tricks rund um klassische Frühjahrsarbeiten auf einem Rundgang durch Ihre grüne Wohlfühloase.
DIE KÖNIGSKLASSE – DER OBSTBAUMSCHNITT Durch den fachgerechten Obstbaum-schnitt werden sowohl Baumgesundheit als auch Fruchtbehang positiv beeinflusst. Vor allem junge Bäume müssen in den ersten Jahren regelmäßig geschnitten werden, damit sie ausgewogen und reich tragen und nicht zu stark in die
Text: Natur im Garten
EINMAL QUER DURCHS BEET GARTENARBEITEN IM FRÜHLING
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Höhe wachsen. Je früher und stärker der Baum zurückgeschnitten wird, umso stärker wird er auch wieder wachsen und austreiben. Verwenden Sie ausschließlich sauberes und scharfes Schnittwerkzeug und desinfizieren Sie dieses, damit keine Keime übertragen werden. Für den Schnitt sollte ein trockener, frostfreier Tag gewählt werden. Im Optimalfall sind die darauffolgenden Tage und Nächte ebenso frostfrei. Von Jänner bis März (witterungsabhängig) können Apfel und Birne geschnitten werden.
Die erste Schnittmaßnahme besteht aus dem Pflanzschnitt, der direkt nach dem Einpflanzen erfolgt und dem Baum die erste Form gibt: Ein Mitteltrieb und drei bis vier schön verteilte Seitentriebe sind hier das Ziel. Konkurrenztriebe werden am Ansatz entfernt. Darauf folgt der Er-ziehungsschnitt, um die Krone zu formen. Die Leitäste werden bis auf ein außen liegendes Auge geschnitten, Konkurrenz-triebe und nach innen wachsende Triebe entfernt. In den folgenden Jahren führen Sie dann den Erhaltungsschnitt durch. Über das Auslichten von zu dichtem oder abgetragenem Fruchtholz fördern Sie so die jungen Fruchtruten.
AUCH IM ZIERGARTEN WIRD DIE SCHERE GEZÜCKT Nach den letzten starken Frösten werden Winterschutz und angehäufelte Erde behutsam entfernt. Um die Forsythien-Blüte
ist es dann Zeit für den fachgerechten Pflegeschnitt. Alle Rosenarten sollten aus-gelichtet, dabei überalterte sowie bereits verkahlende, kranke oder frostgeschä-digte Triebe entfernt werden. Achten Sie stets auf sauberes, scharfes Schnittwerk-zeug, damit Schnittwunden rasch abhei-len und das Risiko des Eindringens von Krankheitserregern minimiert wird. Setzen Sie den Schnitt so, dass das oberste, verbleibende Auge nach außen zeigt. Ein lockeres Wuchsbild begünstigt eine gute Durchlüftung des Laubs, wodurch der Entstehung von Pilzerkrankungen vorgebeugt wird. Schneiden Sie Triebe von Edel- und Beetrosen stärker auf drei bis sechs Augen zurück, um eine üppige Blüte zu fördern. Öfter blühende Strauch-rosen können um etwa ein Drittel reduziert werden. Wildrosen benötigen nur geringe Schnittmaßnahmen. Sie werden lediglich ausgelichtet, alte und blühfaule Exemplare können aber auch stärker zu-rückgeschnitten werden. Bei Rambler- und Kletterrosen ist vor allem das Hochbin-den der neuen Triebe wichtig, um eine schöne Form zu erhalten. Verwöhnen Sie Ihre Königinnen nach dem Schnitt mit gut reifem Kompost. Bei Rosenarten, die empfindlich gegenüber Pilzerkrankungen sind, ist ab dem Austrieb der Knospen zur Pflanzenstärkung die Applikation von Ackerschachtelhalm-Brühe, selbst herge-stellt oder in Form eines gebrauchsfertigen Präparats, empfehlenswert.
Feintuning im Ziergarten: Rosenstöcke sollten von ver kahlenden oder frostgeschädigten Trieben befreit werden.
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NEBEN REIFEM KOMPOST HILFT AUCH ACKER-
SCHACHTELHALM-BRÜHE.
VON JÄNNER BIS MÄRZ STEHEN WICHTIGE
ARBEITEN AN.
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STARTEN IM GEMÜSEGARTEN!Sobald der Boden im Nutzgarten etwas erwärmt und gut abgetrocknet ist, kann mit der Vorbereitung der Beete begon-nen werden. Lockern Sie den Boden mit einer Grabgabel, mit dem Grubber oder Sauzahn, jedoch ohne ihn zu wenden, um die krümelige Struktur und das emp-findliche Gefüge des Bodenlebens nicht zu zerstören. Aufkeimende Wildkräuter werden im Zuge dessen möglichst gänz-lich mitsamt Wurzelwerk entfernt. Bei schweren, sehr tonreichen Böden sollten Sie grobkörnigen Quarzsand (0,25 bis 2 mm Korngröße) zur Lockerung des Substrats einbringen. Gesunder Boden – gesunde Pflanzen: Zur Grunddüngung und Bodenverbesserung wird nach der Bodenlockerung oberflächlich Kompost eingearbeitet. Ein Anbauplan sollte nun bereits grob vorhanden sein, denn je nach Nährstoffbedarf der Gemüsepflan-zen bekommen die Beete unterschiedlich viel Kompost. Starkzehrer wie Paradeiser, Zucchini, Kohl oder Kürbis benötigen 4 bis 6 Liter Kompost pro Quadratmeter, Mittelzehrer wie Radieschen, Zwiebel, Kohlrabi oder Mangold 2 bis 4 Liter und Schwachzehrer wie Salat, Bohnen, Vogerlsalat oder Petersilie erhalten 1 bis 2 Liter vom „Gold des Gärtners“. Kom-post verbessert die Tätigkeit der Bodenle-bewesen, die Krümelstabilität sowie die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens.
Berücksichtigen Sie bei der Anbau-planung die Vorteile von Fruchtfolge und Mischkultur. Bei der Fruchtfolge werden im selben Beet in jährlicher Abfolge Pflanzen mit unterschiedlichem Nährstoffbedarf an-gebaut. Durch den jährlichen Anbauwech-sel lassen sich Krankheits- und Schäd-lingsdruck wesentlich verringern. Durch eine bunte Mischkultur aus verschiedenen Gemüsearten, Kräutern und blühenden Stauden werden Nützlinge angezogen, die Schädlinge vertilgen oder als Bestäu-ber für eine reiche Ernte sorgen. Mischkul-turpartner unterstützen darüber hinaus teils wechselseitig die Pflanzengesundheit oder tragen zur Ausbildung eines intensiveren Geschmacks von Gemüse bei.
TRAUMHAFTE STAUDENBEETE MIT ÖKOLOGISCHEM MEHRWERT Durch naturnahe, vielfältige Gestaltung unserer Gärten können wir aktiv zum Schutz unserer heimischen Insektenvielfalt beitragen. Viele Zierstauden und Kräuter sind wahre Insektenmagnete. Bevorzugen Sie bei der Komposition Ihres Stauden-traums heimische Pflanzenarten, geben Sie ungefüllten Blüten den Vorzug und achten Sie bei der Planung auf gestaf-felte Blühzeiten. Ein reich gedecktes Blumenbuffet kommt uns selbst zugute, denn die angelockten Insekten sorgen durch emsige Bestäubung für eine reiche Ernte im Obst- und Gemüsegarten.
NATUR IM GARTEN
Mit einem Anbauplan die ideale Basis für die Mischkultur schaffen.
SCHMETTERLINGE FLIEGEN AUF WUNDKLEE, SALBEI
UND GLOCKENBLUMEN.
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In Niederösterreich sind über 2.500 Pflanzenarten zu Hause. In ihrer gegen-seitigen Anpassung ist unsere heimische Flora und Fauna perfekt aufeinander ab-gestimmt. Pflanzenarten, auf die sowohl Wildbienen als auch Schmetterlinge fliegen, sind zum Beispiel Echte Him-melsschlüssel (Primula veris), Wundklee (Anthyllis vulneraria), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), Pfirsichblättrige Glocken-blume (Campanula persicifolia), Echter Dost (Origanum vulgare), Gewöhnlicher Thymian (Thymus pulegioides), Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum), Quirl-Salbei (Salvia verticillata), Gewöhn-liches Leinkraut (Linaria vulgaris), Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum), Echte/Europäische Goldrute (Solidago virgaurea) oder Bergaster (Aster amellus).
FRISCHLUFTSCHNUPPERN FÜR KÜBELPFLANZENIm Prinzip gilt für alle Kübelpflanzen, je kürzer der Aufenthalt im Winterquartier, desto besser. In milden Regionen dürfen Kübelpflanzen, die kühlere Temperaturen vertragen, wie Echter Lorbeer, Oleander, Feige, Hanfpalme, Granatapfel oder Olive, bereits im April auf die geschützte Terrasse umziehen. Droht doch einmal (Nacht-)Frost, sollten die Pflanzen mit einem Vlies geschützt werden. Für wärmeliebende Arten ist es hingegen Fo
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ratsam, mit dem Ausräumen bis nach den Eisheiligen Mitte Mai zu warten. Emp-findliche, exotische Kübelpflanzen wie Zitronen- oder Orangenbaum, Wandel-röschen, Hibiskus, Engelstrompete oder Bougainvillea hingegen dürfen erst nach den Eisheiligen ab dem 15. Mai ins Freie. Kleinere Töpfe können an warmen Tagen auch für eine kurze Frischluftkur an einen sonnen- und windgeschützten Ort gestellt und bei Bedarf wieder hereinge-holt werden. Die Außentemperatur sollte für diese Pflanzenarten jedoch nicht unter 5 °C liegen.
Wählen Sie für die Umgewöhnung aller Kübelpflanzenarten vom Winter- auf das Sommerquartier einen bewölkten, warmen Tag und einen geschützten, schattigen Standort. So können sich die Pflanzen langsam an Sonne und Wind gewöhnen. Nach etwa einer Woche wandern die Sommerfrischler an einen halbschattigen Standort mit etwas Morgen-, aber ohne Mittagssonne. Nach einer weiteren Woche können die nun abgehärteten Pflanzen an den end-gültigen Standort übersiedeln und Ihre Terrasse oder den Balkon für den Start ins neue Gartenjahr schmücken.
Hier, auf der Terrasse angekommen, endet unser gemeinsamer Rundgang durch Ihr frühlingshaftes Paradies. Gerne möchten wir Sie auch bei weiteren Fragen zum Thema ökologisches Gärt-
nern unterstützen. Auf unserer „Natur im Garten“ Homepage finden Sie unter www.naturimgarten.at weiterführende In-formationen rund um Ihre Lieblingsthemen.
„Natur im Garten“ wünscht eine herr-liche Frühlingszeit! •
Wenn Sie Ihr gärtnerisches Können und Wissen gemeinsam erweitern möchten, freuen wir uns, Sie in einem unserer pra-xisorientierten Workshops und Seminare begrüßen zu dürfen.
Ebenso laden wir Sie herzlich zum persön-lichen Gespräch mit unserem Fachteam vom „Natur im Garten“ Telefon unter +43 (0)2742/74 333 ein.
NATUR IM GARTEN
Ich will in den Garten! Manche Kübelpflanzen dürfen trotzdem erst nach den Eisheiligen raus.
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HAUSVERWALTUNG: IHR PARTNER
FÜR EIN BESSERES WOHN- UND LEBENSGEFÜHL
„Wohnraum im Sinne der Gemeinnützigkeit schaffen.“
WETgruppe-Vorstand Michael Kloibmüller (l.) und Vorstands-
vorsitzender Christian Rädler.
Verlässlichkeit, Qualität, Vertrauen und gute Arbeit: Die WETgruppe ist der Partner für Wohnungssuchende und Gemeinden in Niederösterreich.
Das Credo der WETgruppe lautet: Gutes und schönes Wohnen soll für jede und jeden möglich und
erschwinglich sein. Besonders die Unter-stützung von Familien, jungen Menschen unter 35 Jahren und älteren Personen steht dabei im Zentrum.
ENGE ZUSAMMENARBEITMit über 21.000 Mietern, 60 Millionen Bauvolumen jährlich und 860 neuen Wohnungen in 43 Anlagen allein im Jahr 2019 ist die WETgruppe der größte gemeinnützige Bauträger in Niederöster-reich und engagiert sich dafür, leistbares Wohnen für alle zu ermöglichen. Ob in der Zuzugsregion rund um Wien oder in entlegenen ländlichen Regionen: Dank jahrelanger Erfahrung, enger Zusammen-arbeit mit Land und Gemeinden und dem nötigen Verständnis für die Wünsche der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner schafft die WETgruppe maßgeschnei-derte Wohnlösungen nach dem Prinzip der Gemeinnützigkeit. Ein partnerschaft-liches Zusammenwirken mit dem Land Niederösterreich, den Gemeinden, den Partnerunternehmen und den Baufirmen sowie mit den Mieterinnen und Mietern ist für die WETgruppe selbstverständlich.
Nur so gelingt es, unter herausfordernden Bedingungen attraktiven, leistbaren Wohnraum in ganz Niederösterreich umzusetzen. „Es ist eine der wertvollsten und auch verantwortungsvollsten Aufga-ben überhaupt, Lebens- und Wohnräume zu gestalten. Unser Anspruch ist, diese Aufgabe im Sinne der Gemeinnützigkeit umsichtig und an den Bedürfnissen von Land und Menschen orientiert zu erfüllen. Mit unseren Projekten schaffen wir in enger Zusammenarbeit mit der Gemein-de leistbare Wohnungen im Sinne einer guten Gesamtentwicklung des Ortes und setzen auf Kundennähe, Leistbarkeit und ein modernes Verständnis von Gemein-nützigkeit“, betonen Christian Rädler, Vorstandsvorsitzender und Michael Kloib-müller, Vorstandsmitglied der niederöster-reichischen WETgruppe.
HAUSVERWALTUNG DURCH PROFISNeben dem klassischen geförderten Wohnbau ist die WETgruppe auch für die ganzheitliche Immobilienwirtschaft zuständig und blickt auf jahrzehntelange Erfahrung in der Immobilienverwaltung und in der Bewirtschaftung von Liegen- schaften zurück. Täglich sind die Mit-arbeiterInnen der Hausverwaltung mit
Text: Julia Leitner-Christ
50 DRINNEN & DRAUSSEN
HAUSVERWALTUNG
Welche Wohnung ist die beste für mich? Wie sehr man das neue Zuhause genießen kann, hängt auch mit den Services der Hausverwaltung zusammen.
zahlreichen Aufgaben wie der professi-onellen und nachhaltigen Planung und Umsetzung von Instandsetzungsarbeiten, Klein- sowie Großsanierungen sowie der Organisation der Hausbetreuungs-dienste für saubere Flächen, eine sichere Umgebung und gepflegte Grünanlagen beschäftigt.
HIER DIE LEISTUNGEN IM ÜBERBLICK:• Einholung von mehreren Kostenvor-anschlägen bzw. Preisprüfung für Repa-ratur oder Instandsetzungsarbeiten.• Feststellung des Bestbieters nach inhaltlicher Kontrolle, Entscheidungsfin-dung und Beratung zur Beauftragung der Arbeiten. Beratung und Kontrolle bei Versicherungsfragen, Schadensabwick-lung, Versicherungsvertragsmanagement.• Abschluss von Wartungsverträgen und notwendigen Sicherheitsprüfungen. Abwicklung und Beratung in bautech-nischen Belangen und im Bereich der Finanzierung von Großinstandset-zungen (wie zum Beispiel Fassaden, Dächer, Heizungen), auch mit Mitteln der Wohnbauförderung.• Bei Bedarf Führung der Darlehens-verrechnung mit jährlicher Abrechnung.
Jährliche Betriebs- und lnstandhaltungs-abrechnung bis zum 30. Juni des Folgejahres. Monatliche Mahnung und zeitnahe Einbringung allfälliger Rück-stände durch das aktuelle Mahnwesen. Erhalt der Vorausschau am Jahresende mit den zu erwartenden Bewirtschaf-tungskosten für das Folgejahr.
KOMPLEXE AUFGABEDie Verwaltung eines Hauses, das ist ein weitreichendes Thema – und zwar über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Neben klassischen Auf-tragsvergaben wie Sanierung, Betreu-ung oder Wartung gehören auch die Planung einer zeitgemäßen Erhaltung des Gebäudes sowie die Kalkulation sämtlicher Bewirtschaftungskosten zu den Tätigkeiten. Außerdem sind gute rechtliche Kenntnisse im Bereich des Im-mobilienrechts unerlässlich. Zu den Auf-gaben der Hausverwaltung gehören die Kundenkommunikation, die Berechnung der Bewirtschaftungskosten, die Auf-tragsvergabe und Rechnungsprüfung von Kleinreparaturen bis Großsanierungen, die Versicherungsabwicklung von Schä-den wie beispielsweise Wasserschäden oder Brandschäden, der Kontakt mit den
Gebietskörperschaften, das Erstellen von Genehmigungen und die regelmäßige Durchführung von EigentümerInnenver-sammlungen. Der Job bringt aber auch Problemstellungen mit sich – beispiels-weise eine sachliche Kommunikation auch mit herausfordernder Kundschaft beizubehalten. Die Teams der WETgrup-pe sind immer bemüht, sich in die Rolle der KundInnen zu versetzen, um so die Dringlichkeit der Anfrage oder mögliche Reaktionen besser zu verstehen bzw. diese zu lösen. Manchmal ist es aber auch wichtig, Nein sagen zu können, wenn zum Beispiel rechtliche oder ähnliche Gründe gegen den Wunsch der KundInnen sprechen. Die WET-gruppe steht jederzeit für alle Anfragen zur Verfügung. Bei kleinen Schäden wie beispielsweise einem Ausfall einer Glühbirne kann auch selbstständig mit der Hausbetreuungsfirma in Kontakt ge-treten werden. Wer einen Schaden hat, meldet dies am besten schriftlich. Hier sind folgende Informationen wichtig: WER bin ich? WO wohne ich? WAS ist passiert? Idealerweise senden Sie auch noch ein Foto mit, das erleichtert die Kommunikation und schließt oft Missver-ständnisse aus. •
KOMPETENZ-CENTER DER WET-GRUPPE
IN MÖDLING.
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MENSCHEN & FREIZEIT
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in Niederösterreich bringen knapp 60.000 Schülern Musik nahe.
127 MUSIKSCHULEN
öffentliche Bibliotheken bieten in NÖ freien Zugang zu mehr als 2,2 MILLIONEN MEDIEN.
250
vermitteln in Niederösterreich Kunst und Kultur.
768 MUSEEN
Rausgehen. Durchatmen. Die Natur genießen, vielleicht ein Reh oder einen Eisvogel sehen. In Niederösterreich hat man für so einen „Mini-Urlaub“
nicht weit. Vier Bürgermeister verraten, wie sie am liebsten entspannen.
NIEDERÖSTERREICHS NATUR GENIESSEN
MEIN LIEBLINGSPLATZ
GMÜNDER ASSANGTEICH SCHLOSSPARK KOTTINGBRUNN
„FREITHÖH“, PURGSTALL „AM HAGEN“, PRESSBAUM
54 DRINNEN & DRAUSSEN
PORTRÄT
Helga Rosenmayer, Bürgermeisterin Gmünd
GMÜNDER ASSANGTEICHSchon als Kinder haben wir uns immer rund um
den Gmünder Aßangteich aufgehalten. Dieser ist Teil des
Gmünder Teichkettenwegs, der zahlreiche Orte inmitten
unserer Stadt verbindet. 2006 wurde beim Aßangteich das Sole-Felsen-Bad eröffnet. Mir persönlich gefällt das Farben-spiel zu den verschiedenen Jahreszeiten rund um den Aßangteich am besten: Im
Herbst erstrahlen die uralten Eichen entlang des Teiches in allen möglichen Farben, im Winter, wenn der Teich
zugefroren ist, spiegeln sich in den Eiskristallen die Sonnen-strahlen in dieser winterlichen Landschaft wider. Im Frühling kehrt das saftige Grün zurück. Ein Platz, der den Menschen das ganze Jahr über Freude macht und viele Besucher
immer wieder zum Staunen bringt. Die Stadt Gmünd ist von Naturschönheiten und wunderbaren Plätzen
umgeben!
Christian Macho, Bürgermeister Kottingbrunn
SCHLOSSPARK KOTTINGBRUNN
Ich liebe es, im Schlosspark Kottingbrunn zu joggen. Das Geniale ist, dass der Weg
direkt aus dem Zentrum in die Natur führt. Der Schloss park erstreckt sich vom Wasser-schloss im Herzen unserer
Gemeinde über den Wiener Neustädter Kanal, bis zum Areal der ehemaligen Ga-
lopp- und Hindernisrennbahn. Der verwilderte Landschafts-garten hat neben 200 Jahre alten Platanen viele „kleine Geheimnisse“ zu bieten:
ehemalige Bachläufe, Grund-mauern aus vergangenen Tagen, Fragmente der herr-
schaftlichen Rennbahn tribüne. Sehr gerne gehe ich hier mit meiner Gattin und dem Junior spazieren. Viele Kinder sind von den Tieren im Naturareal
fasziniert: Man sieht etwa Turmfalken oder Eisvögel.
Durch das gesamte Areal führt seit 2019 ein 23 Stationen umfassender Kultur- und Na-turpfad. Damit kann jeder auf
Entdeckungsreise gehen.
Josef Schmidl-Haberleitner, Bürgermeister Pressbaum
„AM HAGEN“Wenn ich in kurzer Zeit einen
sehr guten Erholungswert will, gehe ich zum „Hagen“. Das ist ein naturbelassener
Fleck mit Wald, Wiesen und Fel dern – und einem sehr schönen Ausblick auf den
Wienerwald. Meine Laufstre-cke führt auch dort vorbei, dann nutze ich die gute
Aussicht für Dehnungsübungen und genieße die Natur
sowie das schöne Ambiente. Ich wandere auch gerne
über den Mariazeller Weg mitten durch den Wald zum Hagen – es ist immer wieder beeindruckend, wenn man die Bäume hinter sich lässt
und dann dieser wunderschö-ne Ausblick auftaucht! Das
nutzen sehr viele Pressbaumer, die wissen, dass man bei
uns nicht weit hat, wenn man sich erholen und die Natur
genießen will.
Harald Riemer, Bürgermeister Purgstall
„FREITHÖH“ Die „Freithöh“ ist der „Haus-berg“ von Purgstall an der Erlauf und liegt südwestlich an der Gemeinde grenze
zu Scheibbs. Bei der Wanderung auf die – auf
615 Höhenmeter liegende – „Freithöh“ steht die Erholung in der Natur an erster Stelle, diese kleine Auszeit genieße ich auch gerne mit meiner
Familie. Wenn ich dann oben stehe und den Blick schweifen lasse, komme ich immer wie-der ins Staunen. Das Spezi-e lle an diesem Platz ist, dass man Purgstall, Wieselburg,
Oberndorf, Scheibbs und bei klarem Wetter sogar bis ins Waldviertel sehen kann. Ich
gehe immer wieder gerne auf die „Freithöh“, da sie zu Fuß rasch zu erreichen ist und zu jeder Jahreszeit ihre besonde-
ren Reize hat.
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Die Basilika Sonntagberg ist ein monumentaler, barocker Kirchenbau mit Doppelturmfassade und steht in weithin sichtbarer Lage auf einem 712 Meter hohen Bergrücken.
1440 gab es hier eine erste Kapelle. Die heutige „Basilika minor“ wurde im 18. Jahrhundert erbaut und begeistert mit sehenswerten Fresken, Schatzkammer –
und einem der schönsten Aussichtsplätze im Mostviertel.
BASILIKA SONNTAGBERG, 3332 Sonntagberg www.sonntagberg.at •
BASILIKA SONNTAGBERG INNERE EINKEHR MIT WEITBLICK
Kirchschlag in der Buckligen Welt war im Mittelalter ein wehrhafter Grenzort. Noch heute zeugen mächtige Mau-ern von der einstigen Größe der im 12. Jahrhundert auf 480 Metern erbauten Burg. Wachposten am imposanten „Feuerturm“ warnten die Bevölkerung mit Rauchzeichen vor Angriffen. Heute dient der „Feuerturm“ als Aussichtswarte und bietet Besuchern einen herrlichen Rundblick über die „Bucklige Welt“.
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TERMINE/VERANSTALTUNGEN
WORKSHOPS & SEMINARE (Anmeldung unter der Tel.: 02742 74333)
OBSTBAUMSCHNITT FÜR ERFAHRENE HOBBYGÄRTNERINNEN14.02.20203430 Tulln an der Donau
OBSTBAUMSCHNITT FÜR EINSTEIGERINNEN14.02.2020 3121 Karlstetten, 15.02.2020 3912 Grafenschlag,18.02.2020 2120 Wolkersdorf, 21.02.2020 3430 Tulln an der Donau, 28.02.2020 3470 Kirchberg, 29.02.2020 2821 Lanzenkirchen
VEREDELN VON OBSTBÄUMEN15.02.2020 3340 Waidhofen an der Ybbs, 22.02.2020 3430 Tulln an der Donau
DAS KLEINE 1X1 DER GEMÜSEVORZUCHT21.02.2020 3340 Waidhofen an der Ybbs, 27.02.2020 3300 Amstetten
LEBENDE WEIDENZELTE BAUEN29.02.20203300 Zeillern
VOGELSTIMMENSPAZIERGANG - STANDVÖGEL14.03.2020 3300 Amstetten
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VOGELSTIMMENSPAZIERGANG - ZUGVÖGEL26.05.20203300 Amstetten
SOMMER-OBSTBAUMSCHNITT FÜR EINSTEIGERINNEN20.06.20202620 Grafenbach
„NATUR IM GARTEN“ 5/4 TOUR02.03.2020 2130 Mistelbach, 11.03.2020 3400 Klosterneuburg, 16.03.2020 3300 Amstetten, 24.03.2020 2700 Wr. Neustadt, 30.03.2020 3580 Horn
TIPP
„Stechen. Kratzen. Beißen: Mit den Waffen der Natur“ heißt die Ausstellung im Museum Niederösterreich mit
insgesamt sieben Terrarien und 14 interaktiven Stationen!
(22.03.2019– 06.02.2020)
Die Ausstellung „Klima & ich“ erklärt ab 21. März den Klimawandel und die Auswirkungen
auf Menschen, Tiere, Umwelt und Wirtschaft – und infor-miert, wie jeder helfen kann, die Situation zu verbessern.
(21.03.2020–07.02.2021)
HAUS FÜR NATUR IM MUSEUM NIEDERÖSTERREICH, Kulturbezirk 5, 3100 St. Pölten
www.museumnoe.at •
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Relief-Liner in Schwarz Heißklebepistole Alleskleber (alternativ Holzleim)
HUNDE IM HOLZRAHMEN
1. Nageln Sie den Rahmen aus Holzleis-ten und Aststücken gemäß der Abbil-dung zusammen.
2. Vorlagen für Hunde und Raben zeichnen und auf das Holz übertragen, dann die Motivteile aussägen. Die Ohren sind bei allen Hunden gleich, werden also sechsmal benötigt. Die Krähen dreimal und die Hundehütte zweimal aussägen. Bei einer Hütte das Tor aufzeichnen und ausschneiden.
3. Nun alle Motivteile an den Rändern glät-ten und bemalen. Anschließend werden den Hunden die Ohren angeklebt.
4. Für die Hundehütte kleben Sie das Mo-tivteil mit Torausschnitt mit Alleskleber auf das andere Teil. Dann die beiden Dachteile aufkleben. Den Hunden und Krähen noch mit dem Relief-Liner die Augen auftupfen.
5. Befestigen Sie die Hundehütte, die Hunde und den Futternapf mit der Kle-bepistole an der unteren Holzleiste. Zum Schluss noch die Krähen ankleben.
NATURSZENEN IM RAHMEN
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WEITERE MOTIVE SIND IM BUCH ZU FINDEN.
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Hier gibt es winterlichen Rätselspaß für kluge Köpfe!
ES IST WINTERZEIT. WELCHER WEG FÜHRT ZUM SCHNEEMANN?
Kennst du die engl ischen Tiernamen? Dann trage diese
in die dafür vorgesehenen Felder ein.
Finde die 10 Unterschiede in den beiden Bi ldern!
Finde die gleichen Fäustl ingspaare.
MACH MIT!
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LESENSWERT
ANIMAL SPIRITS VON FAUNA &
FLORA LERNEN„Tiere und Pflanzen sind rational
und sozialer als wir“, meint Oliver Tanzer. Der Journalist und Autor
mehrerer Wirtschafts-Sachbücher lebt in einem 400 Jahre alten
Haus am Land und lässt sich von Flora und Fauna inspirieren.
In seinem neuen Buch zeigt er, was wir von positiven Wachstums-strategien bei Bäumen, nachhalti-gen Krisentechniken bei Pantoffel-
tierchen, Führungsstrategien bei Wölfen und Bienen oder
Sozialtaktiken der Vampir-Fleder-mäuse lernen können.
Oliver Tanzer Molden Verlag | € 24,–
DIE WINTERMÄDCHEN STAR-AUTORIN IN KREMSIm Oktober 2019 war
Cristina Sánchez-Andrade „Writer in Residence“ im
Gästeatelier TOP 22 des Unab-hängigen Literaturhauses NÖ,
Krems. In ihrem Roman „Die Wintermädchen“ führt sie
uns in die herbe Zauberwelt der kantabrischen Berge und schenkt uns eine wunderbare Geschich-te um Liebe, Geheimnisse und Magie – vor allem aber zwei
unvergessliche Heldinnen, die auf ihre schräge Art das Herz des
Lesers erobern.
Cristina Sánchez-Andrade Thiele Verlag | € 20,–
DER PAVILLONARCHITEKTUR-GRAPHIC NOVEL
Was hat der Jahrhundertarchitekt Le Corbusier mit einem Mordfall
an der Côte d’Azur zu tun? Das und viel Interessantes über Ar-chitektur erfährt man in der neuen Graphic Novel des Architekten und Comiczeichners Andreas
Müller-Weiss. Die sonnige Location wärmt an kalten
Winterabenden – ein unterhalt-sames wie lehrreiches Vexierspiel
mit Krimielementen im Geiste Umberto Ecos.
Andreas Müller-Weiss Verlag editionmoderne | € 29,–
Spannende Fragen beantworten, von Tieren lernen, Niederösterreich erkunden – und Architektur in einer
unterhaltsamen Grafik Novel kennen lernen: Hier sind unsere Buch-Tipps.
BÜCHER
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BUCH DER ULTIMATIVEN FRAGEN
INTERVIEWEN SIE SICH SELBST! Sven Michaelsen ist einer der besten Interviewer im deutsch-sprachigen Raum. Sein neues
Buch mit dem Titel „Warum hat das Unglück mehr Phantasie als das Glück?“ bringt 800 Fragen, mit denen Sie sich selbst – oder im Zwiegespräch einen naheste-henden Menschen – interviewen können. Mal unterhaltsam und
komisch, mal lehrreich. Auf jeden Fall sehr aufschlussreich!
Sven Michaelsen Residenz Verlag | € 16,–
VOM WIENERWALD ZUR BUCKLIGEN WELT
DAS INDUSTRIEVIERTEL ERLEBEN
Der erste Guide zu den Highlights des Industrieviertels bringt Ihnen
neue und überraschende Ausflugs-ziele näher: Hier schrieb Kaiser
Marc Aurel ein Stück Weltliteratur, wurde Beethoven als Landstrei-cher verhaftet, betätigte sich ein österreichischer Kaiser als Fährmann: Im Industrieviertel
treffen historische Industrieanlagen auf mondäne Villen, breite Täler
auf eindrucksvolle Berge.
Alexandra Grube, Wolfgang Muhr Styria Verlag | € 23,–
DIE KNALLBUNTE COUCHÜBERS REDEN & ZUHÖREN
Herr Benno hat etwas, das die meisten nicht haben: Zeit! Diese
Zeit möchte er anderen Menschen schenken. Klingt beschaulich,
dabei wird es rund um eine knall-bunte Couch lebendig und turbu-lent! Die Moral der Geschichte: Achtsamer Umgang miteinander
schenkt Freude! Klug und liebevoll für Bücherwürmer von 8 bis 99.
Jutta Treiber, Nadja Grace Bodner Obelisk-Verlag | € 12,–
PASSAGIER 23Sebastian Fitzek
Droemer HC | € 19,99
Im Winter lese ich am liebsten. Ich mag spannend erzählte
Geschichten mit unvorhersehbaren Wendungen. Genau das ist
Sebastian Fitzek mit „Passagier 23“ sehr gut gelungen. Dieser Thriller
nimmt den Leser mit auf eine Kreuzfahrt, für die man starke Nerven braucht! Gustav Glöckler,
Bürgermeister von Wöllersdorf-Steinabrückl
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