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Die Versuche, das Phänomen Digitale Medien zu beschreiben, haben zur Entstehung einer Vielzahl neuer Begriffe, wie „Web 2.0“, „Social Software“, „digitale Medien“ und „So- cial Network“ geführt. Die Digitalisie- rung bietet uns neue technische Funk- tionalitäten. Dieses Moment der Tech- nologie wird durch Kulturtechnik (al- so wie man mit der Technik umgeht) erst handgreiflich. Ich verstehe unter „Web 2.0“ das der allgemeinen Öf- fentlichkeit bekannte und massen- hafte Bereitstehen technisch niedrig- schwelliger Anwendungen, die eine aktive und produktive Teilhabe im World Wide Web ermöglichen, aber nicht quasi-automatisch herstellen. Begriffsbestimmend für Web 2.0 sind einfache Bedienbarkeit, die Möglich- keit zur Interaktion, zur Kooperation, zur Bildung von Gemeinschaften und zur Erstellung von Inhalten. Das Web 2.0 ist weniger eine Technik, als viel- mehr ein kulturelles Phänomen, das neue Potenziale für Partizipation aus- strahlt. Kritischer Umgang mit Technik Computer haben offensichtlich weder Macht- noch Erkenntnisinteressen. Aber „Technologie ist nie nur bloßes Mittel, sie zwingt uns stets ihre Funk- tionslogik auf, doch das bedeutet nicht, dass wir unsere Verantwortung für das, was geschieht, auf sie abwäl- zen könnten.“ (Bunz 2012: S. 18). Der reflektierte und kritische Umgang mit Technik und das Ringen um den men- schengerechten Einsatz der Technik ist alt: Technik wird von Aristoteles gese- hen als die Erweiterung des Menschen nach seinem Vorbild, von Gehlen als Hilfsmittel und von den Futuristen als Retter des Mängelwesens Mensch. Die Gefahr der Technokratie wird thematisiert von Horkheimer, Adorno, Forum sozialarbeit + gesundheit 2/2014 10 Titelthema Marcuse und Habermas. Chancen zur Emanzipation erkennen Brecht und En- zensberger (vergl. Bunz 2012: S. 78 f). Brecht nimmt sogar das Web 2.0 vi- sionär vorweg: „Der Rundfunk ist aus einem Distributionsapparat in einen Kommunikationsapparat zu verwan- deln. Der Rundfunk wäre der denkbar großartigste Kommunikationsapparat des öffentlichen Lebens, ein unge- heures Kanalsystem, d. h., er würde es, wenn er es verstünde, nicht nur auszusenden, sondern auch zu emp- fangen, also den Zuhörer nicht nur hören, sondern auch sprechen zu ma- chen und ihn nicht zu isolieren, son- dern ihn in Beziehung zu setzen.“ (Brecht 1932: S. 129) Brechts Ringen um gesellschaftli- che Teilhabe reiht sich ein in die Auf- klärung: Wage zu wissen! „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ (Kant 1784: S. 635). Sozia- le Arbeit fokussiert soziale Gerechtig- keit und gesellschaftliche Teilhabe. Die Partizipation ist kein beliebiges, austauschbares Element in der Sozia- len Arbeit neben vielen anderen, son- dern konstitutiver Bestandteil, zentra- les fachliches Prinzip und handlungs- anleitendes Leitbild. Während die Partizipation der Adressaten im Fokus der Fachöffentlichkeit steht, wird die Thematik Partizipation der Akteure Sozialer Arbeit ausgeblendet. Aber sind Sozialarbeiter nicht professionel- ler, wenn sie aktiver am Diskurs zum Verhältnis von Politik, Wirtschaft und Sozialwesen partizipieren, an Netz- werken, am organisationalen Lernen der sozialen Einrichtung, an der Scien- tific Community? Kooperation mittels digitaler Medien Bevor wir zu konkreten Beispielen kommen, ist vorab eine funktionale Neue technische Möglich- keiten kreativ nutzen Für Professionen und Einrichtungen der Sozialen Arbeit steigen die Anforderungen mit einer stärkeren Vernetzung und der zunehmenden Dezentra- lisierung der Angebote. Diszipli- näre und interdisziplinäre Zusam- menarbeit sind eine Vorausset- zung damit soziale Dienste ihre Aufgaben erfüllen können. Digitale Medien bieten neben den Möglichkeiten einer adressa- tengerechten Kommunikation vor allem auch gute Potenziale um Kooperationen innerhalb der Einrichtung, einrichtungsüber- greifend und Interdisziplinär zu organisieren. Hans Karl Schmitz Wie können digitale Medien die Kooperation in Sozialer Arbeit bereichern?

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■ Die Versuche, das PhänomenDi gitale Medien zu be schrei ben,

haben zur Entstehung einer Viel zahlneuer Begriffe, wie „Web 2.0“, „So cialSoftware“, „digitale Medien“ und „So -cial Network“ geführt. Die Di gi ta li sie -rung bietet uns neue technische Funk-tionalitäten. Dieses Mo ment der Tech-nologie wird durch Kul turtechnik (al -so wie man mit der Technik umgeht)erst handgreiflich. Ich verstehe unter„Web 2.0“ das der allgemeinen Öf -fent lich keit bekannte und mas sen -hafte Bereitstehen technisch niedrig -schwel liger An wen dun gen, die eineak tive und produktive Teilhabe imWorld Wide Web er mög lichen, abernicht quasi-automa tisch herstellen.Begriffsbestimmend für Web 2.0 sindeinfache Bedienbarkeit, die Möglich-keit zur Interaktion, zur Kooperation,zur Bildung von Ge mein schaften undzur Erstellung von Inhalten. Das Web2.0 ist weniger eine Technik, als viel -mehr ein kulturelles Phänomen, dasneue Potenziale für Partizipation aus-strahlt.

Kritischer Umgang mit Technik

Computer haben offensichtlich wederMacht- noch Erkenntnisinteressen.Aber „Technologie ist nie nur bloßesMittel, sie zwingt uns stets ihre Funk-tionslogik auf, doch das bedeutetnicht, dass wir unsere Verantwortungfür das, was geschieht, auf sie abwäl -zen könnten.“ (Bunz 2012: S. 18). Derreflektierte und kritische Umgang mitTechnik und das Ringen um den men -schengerechten Einsatz der Tech nik istalt: Technik wird von Aris to te les ge se -hen als die Erwei te rung des Men schennach seinem Vorbild, von Gehlen alsHilfsmittel und von den Futuristen alsRetter des Mängel we sens Mensch.Die Gefahr der Techno kratie wirdthematisiert von Horkhei mer, Ador no,

Forum sozialarbeit + gesundheit 2/201410

Titelthema

Marcuse und Haber mas. Chancen zurEman zi pation erkennen Brecht und En -zensberger (vergl. Bunz 2012: S. 78 f).Brecht nimmt sogar das Web 2.0 vi -sionär vorweg: „Der Rundfunk ist auseinem Distributionsapparat in einenKommunikationsap parat zu ver wan -deln. Der Rundfunk wäre der denkbargroßartigste Kom mu ni ka tions ap pa ratdes öffentlichen Lebens, ein unge -heu res Kanalsystem, d. h., er würdees, wenn er es verstün de, nicht nurauszu sen den, son dern auch zu emp-fangen, al so den Zuhörer nicht nurhören, son dern auch spre chen zu ma -chen und ihn nicht zu isolieren, son -dern ihn in Beziehung zu setzen.“(Brecht 1932: S. 129)

Brechts Ringen um gesellschaft li -che Teilhabe reiht sich ein in die Auf-klärung: Wage zu wissen! „Habe Mut,dich deines eigenen Verstandes zubedienen!“ (Kant 1784: S. 635). So zia -le Arbeit fokussiert soziale Gerechtig-keit und gesellschaftliche Teilhabe.Die Partizipation ist kein beliebiges,austauschbares Element in der So zia -len Arbeit neben vielen anderen, son -dern konstitutiver Bestandteil, zentra -les fachliches Prinzip und handlungs-anleitendes Leitbild. Während diePar tizipation der Adressaten im Fokusder Fachöffentlichkeit steht, wird dieThematik Partizipation der AkteureSozialer Arbeit ausgeblendet. Abersind Sozialarbeiter nicht profes sio nel -ler, wenn sie aktiver am Diskurs zumVerhältnis von Politik, Wirtschaft undSozialwesen partizipieren, an Netz -werken, am organisationalen Ler nender sozialen Einrichtung, an der Scien -tific Community?

Kooperation mittels digitaler Medien

Bevor wir zu konkreten Beispielenkommen, ist vorab eine funktionale

Neue technische Möglich-keiten kreativ nutzen

Für Professionen undEinrichtungen der Sozialen Arbeitsteigen die Anforderungen miteiner stärkeren Vernetzung undder zunehmenden Dezentra -lisierung der Angebote. Diszi pli -näre und interdisziplinäre Zu sam -menarbeit sind eine Vorausset-zung damit soziale Dienste ihreAufgaben erfüllen können.Digitale Medien bieten nebenden Möglichkeiten einer adres sa -tengerechten Kommunikationvor allem auch gute Potenzialeum Kooperationen innerhalb derEinrichtung, einrichtungsüber-greifend und Interdisziplinär zuorganisieren.

Hans Karl Schmitz

Wie können digitale Medien die Kooperation in Sozialer Arbeit bereichern?

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Einordnung der digitalen Medien inSozialer Arbeit geboten. Sie könnenge nutzt werden, um:■ mit den Adressaten der

Sozialen Arbeit zu kommunizieren■ Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben ■ miteinander zu kooperieren.

Kooperation ist eine Herausfor de -rung, der sich Professionen und Ein -richtungen der Sozialdienste heutestellen müssen. Je stärker vernetzt,flexibel, dezentral Sozialdienste ar -bei ten, desto höher sind die Anfor -derungen. Kooperation und Vernet-zung werden als notwendige Voraus-setzungen für die Zielerreichung undFunktionssicherung der Gesundheits-und Sozialsysteme angesehen. Mitihnen können die Dysfunktionen vonHierarchie (Rigidität und mangelndeFlexibilität) und Markt (Marktversa -gen) ausgeglichen werden. Im Fol -gen den thematisiere ich die Möglich-keiten der Kooperation mittels digi-taler Medien für die Soziale Arbeit:

■ die Zusammenarbeit in der eige nen Einrichtung, im eigenen Team

■ die interdisziplinäre Zusammen-arbeit verschiedener Berufsgrup penaus den unterschiedlichen Leis - tungsbereichen des Sozial- undGesundheitssystems

■ die einrichtungsübergreifende Ko-operation, in der mehrere Ein rich -tungen kooperieren, um eineDienst leistung zu erbringen, dieeine allein nicht leisten kann. Da esin Kooperationen meist um sen -sib le Daten von Klienten geht,kom men hier „Social Networks“wie Facebook, Google-Plus, Twit -ter und so weiter nicht in Frage.Hier braucht es den eigenen Web-server, geeignete Software undDa tenschutz.

Kooperation in der Einrichtung

Wie digitale Medien die Kooperationin der Einrichtung bzw. im Team be-reichern können, zeigt ein Beispielvon virtueller kollegialer Beratung.Kol legiale Beratung, unterstützt durchSupervision, gehört zur Refle xions -kul tur einer Einrichtung im So zial we -sen, sei es im Bereich Soziale Arbeit,

Bildung oder Gesundheit. Im Intranetder Einrichtung, die dieses Pilotpro-jekt durchführte, stand für ein Teamein Weblog zu diesem Zweck zur Ver-fügung (Der Begriff Weblog, kurzBlog, lang World-Wide-Web-Logbuchbe zeichnet ein digitales Tage buch.Die Inhalte werden chro no lo gischangezeigt – der aktuellste Bei trag zu-erst. Leser können die Beiträge kom -men tieren). Es diente der vir tu el lenErgänzung der kollegialen Be ra tung.Die physische kollegiale Be ra tungwurde dadurch befreit von einfach zuklä renden Fragen. Es führte zu auf dasWesentliche reduzierte Team sit zun -gen. Teamsitzungen binden Res sour -cen. Es führte auch zu schnelleren Er -gebnissen, wenn man für ein simp lesProblem binnen kurzer Zeit Antwor -ten und Anregungen bekam, statt aufeine Teamsitzung warten zu müs sen.Mehr Problemlagen wurden bear bei -tet. Der Aufwand konnte so bes serder Breite und Tiefe der Be ra tungs -themen angepasst werden. Prozesse

und Prozesskosten konnten opti miertwerden. Nicht alle Fragen lassen sichin einem Weblog ausrei chend klären,die Leistungsfähigkeit ist begrenzt.Virtuelle kollegiale Be ra tung kannphy sische kollegiale Be ra tung so we -nig ersetzen, wie kollegiale Beratungdie Supervision oder ein Telefonge -spräch ein persönliches Gespräch –aber sie kann bisherige Be ra tungs for -men ergänzen.

Interdisziplinäre Kooperation

Ein konkretes Beispiel, wie digitaleMedien die interdisziplinäre Koopera -tion bereichern können, ist eine vir tu -elle ständige Helferkonferenz mittelseines Weblogs. Hauptadressat derHil fe war ein verhaltensauffälligerGrundschüler einer Förderschule fürHörgeschädigte. An der Hilfe beteiligtwaren, neben Vater und Mutter alsweitere Adressaten ein Erziehungs -hel fer, ein Vertreter des Trägers derErziehungshilfe, ein Mitarbeiter desJugendamtes, zwei Klassenlehrerin -

Der Kiezatlas in Berlin ist ein gutes Beispiel für die Nutzung von Internettechnik

für Soziale Arbeit, mit weitreichenden Informationen zu Angeboten für Jugendliche.

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Titelthema

nen, eine Schulleiterin, drei Mitar bei -tende der offenen Ganztagsschule,ein Ergotherapeut, ein Arzt sowie einPsychologe einer kinder- und jugend-psychiatrischen Praxis. In mehrerenBetreuungsjahren wurde eine (!) Hel -ferkonferenz organisiert – alle Profisan einem Tisch. Das war ein sehr wert - volles Treffen. Aber es ist sehr auf-wändig, die Beteiligten an einen Tischzu bekommen. Eines war klar: Es wirdnicht einfach werden, so etwas zuwiederholen. Stattdessen wurde ein

Weblog angelegt, im Zugang auf diegenannten Personen begrenzt unddurch Benutzernamen und Passwortegeschützt. Alle Teilnehmer hatten Inter -netzugang und konnten andere Hil fe -beteiligte ohne großen Aufwand überNeuigkeiten in for mieren, um Hil fe undUnterstützung bitten, Anre gun gen ma -chen, von Erfahrungen be rich ten,Wich tiges do kumentieren, Be fürch tun -gen äußern, Ziele vereinba ren, sichaufeinander beziehen, etc. Sie standenin einem ständigen Diskurs. Den Elternblieben Aussagen wie „das können wirbei unserem Termin in sechs Wochenbesprechen“ oft erspart.

Mit dieser virtuellen, ständigen Hel -ferkonferenz wurde mehr geschaffen,als ein „so geht es auch“: Die Akteurewurden dauerhaft vernetzt; die Arbeitder Profis wurde den Adressatentrans parenter; die Teilhabe der Adres -saten wurde erhöht. Das ist Prozess-qualitätsentwicklung. Es wurde Geldgespart, denn Wiederholungen derphysischen Helferkonferenz wären mithohen Personalkosten verbunden ge -we sen. Aus professionspolitischerPerspektive ist die (Wieder-) Erlan gungder Definitionsmacht darüber, wasgute Soziale Arbeit ausmacht, hervor-zuheben, nämlich die Vernetzung derHilfe durch Akteure Sozialer Arbeit, dieim Virtuellen erst hand greif lich wird.

Einrichtungsübergreifende

Kooperation

Wie digitale Medien die einrichtungs-übergreifende Kooperation berei chernkönnen, sei am Kiezatlas aufgezeigt(C www.kiezatlas.de). Der Kiezatlasist ein Projekt aus der Jugendhilfe,der Transfer auf Arbeitsfelder im Ge-sundheitswesen sind jedoch leicht zuleisten. Hier eine Selbstdarstellung:„In Berlin werden mit Hilfe von Kiez-atlas unter anderem Angebote derJugendhilfe in ihrem so zial räum li -

chen Zusammenhang sichtbar ge -macht. Dieser Aspekt ist vor allem fürMitarbeiterinnen und Mitarbeiter derunterschiedlichen Dienste und Ein rich -tungen von Interesse, kann es dochdazu dienen, die Angebote trans pa -renter zu machen, sie besser aufei -nan der abzustimmen und zu vernet -zen. Ressourcen können aufge zeigt,sozialräumliche Zusam men hän gekönnen visualisiert werden. Der Kiez-atlas stellt somit ein mäch ti ges Werk-zeug für die sozialräumliche Betrach -tung von Infrastrukturdaten dar [...]Auf den Karten der Kiezatlasseitenwerden Einrichtungen und Angeboteunterschiedlicher Art geogra fisch „ver -ankert“ sowie weitere In for ma tio nenzur Einrichtung angezeigt (Anschrift,AnsprechpartnerInnen, Öf fnungs zei -ten, Erreichbarkeit mit öffentlichenVer kehrsmitteln, Inter net- und E-Mail-Adressen, Angebote, Programme,Fotos, Logos, Sozialstrukturdatenetc.).“ (C http://pax.spinnenwerk.de/~kiezatlas/projektbeschreibung.html)

Zusammenfassung

Um gesellschaftliche Teilhabe und so -ziale Gerechtigkeit zu ringen, ist ei neKernaufgabe der Sozialen Arbeit. Di -gitale Medien bieten Partizipations-potenziale und können die Koopera -tion in Sozialer Arbeit bereichern. Par-tizipation stellt sich nicht automatisch

Literatur

Brecht, Bertolt (1932): Der Rundfunkals Kommunikationsapparat. In: Ders.(1963): Gesammelte Werke, Bd. 18.Suhrkamp: Frankfurt am Main, S. 127–13.

Bunz, Mercedes (2012): Die stille Re -volution: Wie Algorithmen Wissen,Arbeit, Öffentlichkeit und Politik ver-ändern, ohne dabei viel Lärm zu ma -chen. Suhrkamp Verlag – edition un -seld: Frankfurt am Main.

Kant, Immanuel (1784): Beantwor -tung der Frage: Was ist Aufklärung?In: Die Kritiken. Frankfurt fm.: Zweitau -sendeins, 2008. (Lizenzausg.) (S. 633–640) (Org. 1784). C http://kiezatlas.de | (Rev. 16.01.2014)

Wünschenswert wäre eine Qualifizierung

für Sozialarbeiter im Umgang mit

digitalen Medien.

ein, sondern muss mühsam errungenwerden, sich als Kulturtechnik durch-setzen.

Einen Weblog zu benutzen, ist nichtschwierig. Einen Weblog auf einemServer einzurichten oder eine digitaleLandkarte zu erstellen oder anzu rei -chern, erfordert mehr Kenntnisse,aber kein Informatik-Studium. Wün -schenswert wäre eine Qualifizierungfür Sozialarbeiter im Umgang mit di -gitalen Medien sowie die selbstver-ständliche Bereitstellung der techni -schen Infrastruktur. Und eine At ti tüdedes Sozial Arbeitenden, nämlich sichals Hacker, als „Social-Work-Hacker“zu verstehen. „Social-Work-Hacking“heißt, Software innovativ zu be nutzenzu sozialarbeiterischen Zwe cken. Ha-cken wird hier verstan den als derkrea tive Umgang mit Soft ware, umet was zu erstellen, für das es nicht zurVerfügung gestellt wurde. „Habe Mut,dich deines eigenen Verstandes zubedienen!“ (a. a. O.) Denn wer nichtprogrammieren kann (oder keinen Pro-grammierer beauftragt), wird program -miert.

■ Hans Karl Schmitz ist Diplom-Pädagoge und als selbstständiger

Berater für Unternehmen im Sozial-und Bildungsbereich tätig,

[email protected]

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