154. ausgabe, et 08.03.2014

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der Krim die Kontrolle übernommen hätten, begegnet Putin frontal locker, genau wie er auf dem Foto dasitzt: Nein, das seien nicht etwa russische Soldaten, sondern „lokale Selbstverteidigungskräfte“, die dort aktiv seien. Und fügt noch legerer hinzu: „Uniformen kann man doch heute an jeder Ecke kaufen.“ Das sitzt. Im doppelten Wort- sinn. Putin lässt sich nicht von dem Vorwurf, einen Völkerrechtsbruch zu begehen, aus der Ruhe bringen. Die Soldaten auf der Krim wurden ohne Hoheitszeichen auf ihren Kampfanzügen geschickt, so ein- fach geht das. Putin weiß natürlich, dass jeder die Dreistigkeit darin spürt. Es gehört sogar mit zu seiner Strategie. Die Frage, ob man denn auch die Maschinengewehre und die schweren Transportlaster (mit russischen Nummernschildern) an jeder Ecke kaufen könne, muss gar keiner erst stellen. Putins Botschaft, auf dem E s sind die Fotos von Wladimir Putin, die seine Strategie so erschreckend klar belegen. Das ist zum Beispiel jenes von der jüngsten Pressekonferenz, die Putin nach mehr als einer Woche des Schweigens einer ausgewählten Schar von Journalisten gab. Man sieht Putin auf diesem Foto, wie er auf einem Stuhl sitzt, offen im Raum, den geladenen Journalisten frontal gegenüber. Die Beine sind breit auseinander, ein Fuß fest auf dem Boden, der andere nur mit der Fußspitze. Der Oberkörper aufrecht, die linke Schulter hochgezogen, mit Körperspannung von rechts oben bis links unten. Dieses Bild illustriert die Botschaft: Dieser Mann steht nicht Rede und Antwort (etwa an dem obligatorischen Rednerpult, hinter das Staatsmänner sonst gerne treten), sondern empfängt Fragen. Er signalisiert Entspanntheit ebenso wie Sprungkraft. Er könnte sich mit einem einzigen Satz in den offenen Raum hinein auf seine Gäste stürzen. Dieses Foto also, nachdem Putin sich vom Parlament „freie Hand“ für einen Militäreinsatz in der Ukraine hat geben lassen und nachdem auf der Halbinsel Krim tausende von maskierten Soldaten die Kontrolle übernommen haben. Und wie seine Haltung, so seine Sätze. Entspannt: Er halte eine Militärintervention in der Ukraine „zum gegenwärtigen Zeitpunkt“ nicht für notwendig. Auf dem Sprung: Er behalte sich aber eine solche als „absolut letztes Mittel“ vor. Die Botschaft: Das kann so schnell gehen, wie ich aus diesem Stuhl springen kann. Denn irgendwelche Skrupel hat Putin nicht. Für ihn ist allein der Westen für das „Chaos“ in der Ukraine verantwortlich. Also müsse Russland nun für die Sicherheit der Russen in der Ukraine eintreten. So mal eben über die Landesgrenzen und die Übergangsregierung in Kiew hinweg, als gäbe es beides gar nicht. Das dreht Putin einfach um, anstatt es problematisch zu finden: Die neu gebildete Regierung in Kiew sein „nicht legitim.“ Na ja, dann ist es eine territoriale Unver- sehrtheit der Ukraine wohl auch nicht. Und selbst der Frage, ob denn nicht längst russische Soldaten auf Sprung: Ich lasse mir nichts und von niemandem vorwerfen. Auch nicht, wenn ich demnächst sogar im Osten der Ukraine einmarschiere, durch irgendeine Provokation dazu ermuntert. Aber sonst bin ich ja ganz lieb. Dazu gibt es Fotos von Herrchen Putin mit Hunden. Zu der „Freiheit“, die er sich nimmt, passt dieses andere Foto, das Putin auf einem Motorrad zeigt, neben dem Rocker, den sie den „Chirurgen“ nennen, dem aktuellen Anführer der „Nachtwölfe“ auf der Krim. So etwas lässt Putin sich nicht nehmen, wie auch die Ukraine nicht. Auch von Obama gibt es ein Foto, wie er in Jeans in seinem Oval Office steht (wohin es wirk- lich nur ein sehr ausgewählter Fotograf schafft) und mit Putin telefoniert. Das könnte heißen: Für dich ziehe ich keinen (Kampf-) Anzug an, was immer du machst. Ausgabe 154 am 8. März 2014 Auf dem Sprung Einmal Zombie- Virus, bitte! Könnte man Dinosaurier wie- der neu züchten? Das möchte Peter aus München von der „Was ist was?“-Redaktion wis- sen. „Jurassic Park“, so beru- higt oder enttäuscht (je nach- dem) ihn die Redaktion, sei ei- ne fiktive Geschichte, eine Wiederbelebung der Dinosau- rier in Wirklichkeit nicht mög- lich. Warum auch sollte man so etwas machen? Warum soll- te man beispielsweise 30 000 Jahre alte gefährliche Riesenvi- ren aus dem sibirischen Per- mafrost zum Leben erwecken und sie mit Amöben „füttern“? Ein niederländischer Grippe- forscher züchtet derweil Mu- tanten der Vogelgrippeviren, um zu sehen, wie gefährlich diese noch werden können. Die Rinderpest gilt als besiegt, eini- ge der Viren existieren aber weiter – in Laborkühlschrän- ken, für Forschungszwecke. Auch Pockenerreger gibt es noch in zwei Laboren: eines steht in den USA, eines in Russland. Ausgeglichener gehts nicht. Nur bei einem Vi- rus liegt Amerika vorn: dem Zombie- Virus in „Walking Dead“. Aber war- um sollte man sich sowas ansehen… B. Breitsprecher HALLO ZUSAMMEN Es gibt eine Reihe von Fotos von Wladimir Putin, die seine Strategie in Form von Körpersprache belegen. Die Botschaft: Ich lasse mir nichts und von niemandem vorwerfen und schon gar keine Vorschriften machen. Von Michael Zäh Luft anhalten Interview Reisereporter Andreas Altmann hat ein neues Buch über Palästi- na und Israel geschrieben. Die Ungerechtigkeit dort reizt ihn zum Widerspruch. Seite 2 Es geht um Unrecht, basta SC Freiburg Gegen die manchmal mit Orkanstärke angreifenden Dortmunder nochmal Luft an- halten, bevor lauter direkte Ab- stiegs-Duelle anstehen. Seite 9 Leben Der Freiburger Bachchor wird 70 Jahre alt und feiert sein Jubiläum mit Bachs „Matthäuspassion“im Münster. Seite 13 Bachs Geheimnis spüren Berufsbegleitend auch ohne Abitur www.vwa-freiburg.de Betriebswirt/in (VWA) Bachelor of Arts (B.A.) Business Administration Health Management / Gesundheitsmanagement Master of Science (M.Sc.) Advanced Management Verwaltungs- und Wirtschafts- Akademie Freiburg Fon: 0761-38673-0 Neue Studiengänge beginnen im September!

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Auf dem Sprung: Es gibt eine Reihe von Fotos von Wladimir Putin, die seine Strategie in Form von Körpersprache belegen. Die Botschaft: Ich lasse mir nichts und von niemandem vorwerfen und schon gar keine Vorschriften machen. Von Michael Zäh

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Page 1: 154. Ausgabe, ET 08.03.2014

der Krim die Kontrolle übernommenhätten, begegnet Putin frontallocker, genau wie er auf dem Fotodasitzt: Nein, das seien nicht etwarussische Soldaten, sondern „lokaleSelbstverteidigungskräfte“, die dortaktiv seien. Und fügt noch legererhinzu: „Uniformen kann man dochheute an jeder Ecke kaufen.“

Das sitzt. Im doppelten Wort-sinn. Putin lässt sich nicht von demVorwurf, einen Völkerrechtsbruchzu begehen, aus der Ruhe bringen.Die Soldaten auf der Krim wurdenohne Hoheitszeichen auf ihrenKampfanzügen geschickt, so ein-fach geht das. Putin weiß natürlich,dass jeder die Dreistigkeit darinspürt. Es gehört sogar mit zu seinerStrategie. Die Frage, ob man dennauch die Maschinengewehre unddie schweren Transportlaster (mitrussischen Nummernschildern) anjeder Ecke kaufen könne, muss garkeiner erst stellen.

Putins Botschaft, auf dem

Es sind die Fotos von WladimirPutin, die seine Strategie soerschreckend klar belegen.

Das ist zum Beispiel jenes von derjüngsten Pressekonferenz, die Putinnach mehr als einer Woche desSchweigens einer ausgewähltenSchar von Journalisten gab. Mansieht Putin auf diesem Foto, wie erauf einem Stuhl sitzt, offen imRaum, den geladenen Journalistenfrontal gegenüber. Die Beine sindbreit auseinander, ein Fuß fest aufdem Boden, der andere nur mit derFußspitze. Der Oberkörper aufrecht,die linke Schulter hochgezogen, mitKörperspannung von rechts obenbis links unten. Dieses Bild illustriertdie Botschaft: Dieser Mann stehtnicht Rede und Antwort (etwa andem obligatorischen Rednerpult,hinter das Staatsmänner sonst gernetreten), sondern empfängt Fragen.Er signalisiert Entspanntheit ebensowie Sprungkraft. Er könnte sich miteinem einzigen Satz in den offenenRaum hinein auf seine Gäste stürzen.

Dieses Foto also, nachdem Putinsich vom Parlament „freie Hand“ füreinen Militäreinsatz in der Ukrainehat geben lassen und nachdem aufder Halbinsel Krim tausende vonmaskierten Soldaten die Kontrolleübernommen haben. Und wie seine

Haltung, so seine Sätze. Entspannt:Er halte eine Militärintervention inder Ukraine „zum gegenwärtigenZeitpunkt“ nicht für notwendig.Auf dem Sprung: Er behalte sichaber eine solche als „absolut letztesMittel“ vor. Die Botschaft: Das kannso schnell gehen, wie ich aus diesemStuhl springen kann.

Denn irgendwelche Skrupel hatPutin nicht. Für ihn ist allein derWesten für das „Chaos“ in derUkraine verantwortlich. Also müsseRussland nun für die Sicherheit derRussen in der Ukraine eintreten. Somal eben über die Landesgrenzenund die Übergangsregierung inKiew hinweg, als gäbe es beides garnicht. Das dreht Putin einfach um,anstatt es problematisch zu finden:Die neu gebildete Regierung inKiew sein „nicht legitim.“ Na ja,dann ist es eine territoriale Unver-sehrtheit der Ukraine wohl auchnicht. Und selbst der Frage, ob dennnicht längst russische Soldaten auf

Sprung: Ich lasse mir nichts undvon niemandem vorwerfen. Auchnicht, wenn ich demnächst sogarim Osten der Ukraine einmarschiere,durch irgendeine Provokation dazuermuntert. Aber sonst bin ich jaganz lieb. Dazu gibt es Fotos vonHerrchen Putin mit Hunden.

Zu der „Freiheit“, die er sichnimmt, passt dieses andere Foto,das Putin auf einem Motorrad zeigt,neben dem Rocker, den sie den„Chirurgen“ nennen, dem aktuellenAnführer der „Nachtwölfe“ auf derKrim. So etwas lässt Putin sichnicht nehmen, wie auch die Ukrainenicht.

Auch von Obama gibt es einFoto, wie er in Jeans in seinemOval Office steht (wohin es wirk-lich nur ein sehr ausgewählterFotograf schafft) und mit Putintelefoniert. Das könnte heißen: Fürdich ziehe ich keinen (Kampf-)Anzug an, was immer dumachst.

Ausgabe 154 am 8. März 2014

Auf dem Sprung

Einmal Zombie-Virus, bitte!Könnte man Dinosaurier wie-der neu züchten? Das möchtePeter aus München von der„Was ist was?“-Redaktion wis-sen. „Jurassic Park“, so beru-higt oder enttäuscht (je nach-dem) ihn die Redaktion, sei ei-ne fiktive Geschichte, eineWiederbelebung der Dinosau-rier in Wirklichkeit nicht mög-lich. Warum auch sollte manso etwas machen? Warum soll-te man beispielsweise 30000Jahre alte gefährliche Riesenvi-ren aus dem sibirischen Per-mafrost zum Leben erweckenund sie mit Amöben „füttern“?Ein niederländischer Grippe-forscher züchtet derweil Mu-tanten der Vogelgrippeviren,um zu sehen, wie gefährlichdiese noch werden können. DieRinderpest gilt als besiegt, eini-ge der Viren existieren aberweiter – in Laborkühlschrän-ken, für Forschungszwecke.Auch Pockenerreger gibt esnoch in zwei Laboren: einessteht in den USA, eines inRussland. Ausgeglichener gehts

nicht. Nur bei einem Vi-rus liegt Amerika

vorn: dem Zombie-Virus in „WalkingDead“. Aber war-um sollte man sichsowas ansehen…

B. Breitsprecher

H A L L O Z U S A M M E N

Es gibt eine Reihe von Fotos von Wladimir Putin, die seine Strategie in Form von Körpersprache belegen. Die Botschaft: Ich lasse mir nichts und von niemandem vorwerfen und schon gar keine Vorschriften machen. Von Michael Zäh

Luft anhalten

InterviewReisereporter Andreas Altmannhat ein neues Buch über Palästi-na und Israel geschrieben. DieUngerechtigkeit dort reizt ihnzum Widerspruch. Seite 2

Es geht um Unrecht, basta

SC FreiburgGegen die manchmal mit

Orkanstärke angreifendenDortmunder nochmal Luft an-

halten, bevor lauter direkte Ab-stiegs-Duelle anstehen. Seite 9

LebenDer Freiburger Bachchorwird 70 Jahre alt und feiertsein Jubiläum mit Bachs„Matthäuspassion“imMünster. Seite 13

Bachs Geheimnis spüren

Berufsbegleitend auch ohne Abitur

www.vwa-freiburg.de

Betriebswirt/in (VWA)

Bachelor of Arts (B.A.) Business Administration Health Management / Gesundheitsmanagement

Master of Science (M.Sc.) Advanced Management

Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Freiburg Fon: 0761-38673-0

Neue Studiengänge beginnen im September!

Page 2: 154. Ausgabe, ET 08.03.2014

Samstag, 8. März 2014F R E I B U R G UND DIE WELT2

Der Autor und ReisereporterAndreas Altmann ist immerunterwegs, wenn er nicht ge-

rade in seiner Wohnung in Paris sitztund seine Reiseeindrücke, seine höchstindividuellen Gedanken und Gefühlein seiner gnadenlos eigenen Schreibezusammenfasst. Dann wird meist einerfolgreiches Buch daraus, seine jüng-sten Werke haben es auf die Bestsel-ler-Listen geschafft. Jetzt erscheintein neues Buch des 63-Jährigen beimPiper-Verlag: „Verdammtes Land. EineReise durch Palästina“. Barbara Breit-sprecher sprach mit dem Autor, derstets und unbeugsam seine eigeneSichtweise auf die Dinge hat. Zeitung am Samstag: Ist es Zufall,dass Sie mir Ihrem Buch über Palästi-na, das in wenigen Tagen erscheint,politisch hochaktuell sind? Bei Ihrenbisherigen Büchern hatte man dasGefühl, dass Sie als Reisereporterscheinbar zufällig, aus reiner persön-licher Neugierde heraus, in ein ande-res Land getragen wurden…Andreas Altmann: Ach, man hat mirso oft nachgesagt, ich schriebe Bü-cher, um mich an den Zeitgeist ran-zuwanzen. Damals, als ich von Parisnach Berlin ging, zu Fuß und ohneGeld, da hörte ich: Hey, das machtgerade jeder. Als ich „Das Scheißlebenmeines Vaters ...“ veröffentlichte, hießes, das passt genau, denn zu diesemZeitpunkt kamen die Missbrauchs-verbrechen der katholischen Pfaffenan Kindern ans Licht. Nun, auch die-ses Buch war nicht „geplant“ und„kalkuliert“. Ich hatte es geschrieben,weil ich wusste, jetzt kann ich es, jetzthabe ich die schreiberischen Mittel.Und nun das Buch über Palästina.Und wieder ist mir vollkommen egal,für welchen Hype die Medien sich ge-rade entschieden haben. Ich gingdorthin, weil mir das Thema seit 20Jahren durch den Kopf geht und ichdachte, jetzt ist der rechte Augenblickgekommen. Auch habe ich gespürt,dass die seit Jahrzehnten ranzig ge-leierten Sprüche unserer Politikerheute nicht mehr ungefragt wegge-steckt werden. Ein Bewusstheitswan-del – den Konflikt Israel-Palästinabetreffend – geht um. Gut so. ZaS: Können Sie nach Ihrer Reise Is-raelis und Palästinenser gleicherma-ßen verstehen, ihren Hass nachvoll-ziehen? Kann man eine solche Reisemachen, ohne sich emotional auf dieeine oder andere Seite zu schlagen?Altmann: Ich kann mir jede Art Hassvorstellen, obwohl ich mich emsigmühe, so wenig wie möglich zu has-sen. Aber „verstehen“, in welchemSinn? Akzeptieren? Nachvollziehen?Keiner muss hier gehasst werden, esgenügt völlig, wenn die Beteiligtenden Verstand einsetzen. Schwierig,denn gerade die Israelis, ein Teil vonihnen zumindest, ist von dem Wahnbefallen, dass ein gewisser Herrgottihnen „Palästina“ geschenkt hat. Hätte

der Wahn nicht so brutale Folgen,könnte man darüber kichern. Aberdie Religioten - aller Couleur, allerIrrglauben – sind die gefährlichste„Rasse“, denn sie wollen von mensch-licher Vernunft nichts wissen, sie hö-ren nur auf den „Weltenherrscher“.Auf der anderen Seite: Wäre ich Pa-lästinenser, ich würde zweifellos has-sen. Muss ich doch täglich zuschauen,wie mir andere – gegen jedes Völker-recht – mein Land stehlen. Mich ausmeinem Haus jagen, mich mit allenillegalen Mittel des Mächtigen ver-treiben wollen. ZaS: Wo sehen Sie das Grundproblemdes Nahost-Konflikts? Premiermini-ster Benjamin Netanjahu sieht es inder Weigerung der Palästinenser, ei-nen eigenen Staat für das jüdischeVolk zu akzeptieren, viele Palästinen-ser halten das jedoch nur für einenTrick…Altmann: Jaja, das endlose Blabla vonHerrn Netanjahu. Den einzigen Frie-den, den der Mann akzeptieren würde,wäre der freiwillige Abmarsch allerPalästinenser. Wir brauchen die ak-tuelle Situation nur nah, ganz nah,an uns heranzoomen: Ich – der Deut-sche, der Franzose, der Palästinenser,wer auch immer – befinde mich inmeinem Land und muss jeden Tagzuschauen, wie ein fremdes Volk mitMacht und Arroganz meine Heimatin Beschlag nimmt, sie kolonisiert,mich in die Flucht schlägt, mich de-mütigt und so weiter. Und mir dann -nach dem kriegerischen Akt und trie-fend vor Selbstgerechtigkeit - Moral-predigten hält. So funktioniert abermenschliches Zusammenleben nicht.Zuerst muss der Diebstahl ein Endehaben, dann kann sich der andere,ohne sich herabgewürdigt zu fühlen,an den Verhandlungstisch setzen. Diegesamte Politik Israels der letzten 50Jahre, seit den ersten Raubzügen aufpalästinensisches Gebiet, hat nur eineinziges Ziel: Zeit zu schinden, sprichZustände – die vollständige Koloni-sierung Palästinas durch jüdischeSiedler – herzustellen. Also Zustände

„Es geht um Unrecht, basta!“Der Reisereporter und Autor Andreas Altmann hat sein neues Buch über Palästina und Israel geschrieben.

Wie immer reizt ihn die Ungerechtigkeit, die er vorgefunden hat, zum Widerspruch. Ein Interview.

böse. Nein, es geht um einen Staat,zufällig Israel, der seine Macht überseine Nachbarn, zufällig Palästinen-ser, missbraucht. Machtmissbrauchist ein urmenschliches Phänomen.Wir müssen also sofort die Rassisten-karte – ob nun Antisemit oder Ara-berverächter – einpacken. Die Armeeeines Staates schurigelt ein anderesVolk. Das ist das Problem. Dass dieTäter Juden sind, interessiert michnicht. Und dass sich die Opfer Palästi-nenser nennen, auch nicht. Es gehtum Unrecht, basta. ZaS: In Kürze erscheint das neue Buchvon Frank Schätzing, das im NahenOsten als Polit-Thriller spielt, die fik-tive Handlung baut auf Fakten undRecherche auf. Was führt den Lesernäher heran an die Menschen undihre Problematik, ein eingängig ge-schriebener Thriller mit Hintergrund-Fakten oder eine eingängig geschrie-bene Reisereportage?Altmann: Das kann ich nicht beurtei-len. Schriftsteller sind ja oft Schreib-tischtäter, Reporter dagegen treibensich monatelang vor Ort herum. ZaS: Werden Sie Schätzings Romanlesen?Altmann: Nein, aus dem ganz einfa-chen Grund, weil ich keine Romanelese. Nie. ZaS: Sind Sie seit Ihrer Reise nach Is-rael und Palästina gedanklich undemotional enger mit dem NahenOsten verbunden oder kann man alsReisereporter ein bereistes und be-schriebenes Land auch wieder „los-lassen“?Altmann: Nun, ich war noch nie alsholy Andrew unterwegs. Und auchich werde, wie Tausende vor mir, denKonfliktherd nicht lösen. Aber ichbleibe immer Frauen und Männernverbunden, die für das schönste Seinkämpfen, das wir hier haben: dasFreisein. ZaS: Sie sind zwei Monate lang durchPalästina und Israel gereist. Wie vielZeit braucht man, um ein Land ken-nenzulernen, etwas darüber sagenoder schreiben zu können?

Altmann: Das sind ja die letzten Fra-gen der Menschheit. Und natürlichkann man das nicht verallgemei-nernd beantworten. Wieviel Stundenist unser Mann vor Ort auf den Bei-nen? Von sechs Uhr früh bis hineinin die Nacht? Sieben Tage die Woche?Wie sieht es mit seiner Intuition aus?Seiner emotionalen Intelligenz? Wieschnell stellt er Nähe und Zuversichther? Was traut er sich alles? Wie weitwagt er sich? Wie innig ist er bereit,sich – in seinem Herz – verletzen zulassen? Ist er der distanzierte Schnö-sel oder einer, der sich mittendrinherumtreibt? Ich habe im Laufe derJahre die verschiedensten Sorten von„Berichterstatter“ kennengelernt. DasRudeltier, das abends besoffen an derHotelbar hängt und am nächsten Tagdie Nachrichten kabelt, die er amVorabend mit fahrigem Stift notierthat. Und ich habe die „Anständigen“getroffen, die nach Vorschrift unter-wegs sind. Und ich habe meine Lieb-lingskollegen getroffen: die Besesse-nen. ZaS: Sie sind auch in Situationen ge-kommen, die bedrohlich wirkten.Was verursachen solche Angstmo-mente bei Ihnen? Ist es ein Thrill, dereinem Glücksgefühl nahekommt?Altmann: Wie wahr, denn bei allerSchwere, aller Tragik der Situation:ein bisschen Hatz und Adrenalinflowund Aufregung regen die Lebensgei-ster an. Ich habe es gern, wenn es einbisschen heiß hergeht. Das hehre Ge-tue von Reportern, die hauptberuflichzur Rettung der Welt unterwegs sind,wirkt für mein Gefühl eher komisch. ZaS: Sind Ihre Reisen und Reportagenauch Flucht vor der Wohlstandsge-sellschaft?Altmann: Was denn sonst? Braverund fader als ein wohl behütetes Le-ben kann es nicht mehr werden. Diefurchtbare Vorstellung, dass ich jedenTag gut essen, gut trinken, gut schla-fen muss, ja, nie Angst und nie Herz-rasen und nie verzweifelt sein darfund nie und nimmermehr überwäl-tigt sein werde von Freude undSchmerz, das ist eine grausige Vor-stellung. ZaS: Ich nehme an, die Reise für Ihrnächstes Buch hat bereits stattgefun-den, vielleicht ist es gar schon ge-schrieben…? Verraten Sie etwas?Altmann: Nein, ich verstecke michlieber hinter einem stadtbekanntenKollegen, dem Goethe, der schwerdavon abriet, über ungelegte Eier zuschwatzen. Denn der Schreiberbraucht ja alle Kraft fürs Brüten. Istdann gebrütet, dann soll er lauthalsüber seine Beute reden. Dann ja.

Interview: Barbara Breitsprecher

Lesung mit Andreas Altmann, 14. März, 19.30 Uhr, White Rabbit, Leopolding 1/Ecke Habsburgerstraße; www.andreas-altmann.com

zu schaffen, die unumkehrbar sind.Dass jeder fremde Ziegelstein dortgegen das Völkerrecht verstößt, hatdie Staatengemeinschaft, UNO etc.bis zum Abwinken signalisiert. Dassoll Herrn Netanjahu, den Friedens-fürsten, nicht kümmern. Er will„Groß-Israel“. Geradezu absurd: Kaumhatte Kerry Jerusalem nach Gesprä-chen mit der israelischen Regierungverlassen, gab Netanjahu die Bauge-nehmigung für weitere 1400 Woh-nungen frei. In Palästina. Diplomatieals Treppenwitz.

ZaS: Was wiegt nach Ihrer Einschät-zung in Israel mehr: Wenn der US-Außenminister bezüglich eines mög-lichen Atomabkommens mit demIran verspricht, Amerika werde Israelnicht im Stich lassen oder wenn US-Präsident Barack Obama Israel wegenseine „aggressiven Siedlungbaus“ kri-tisiert?Altmann: Das alles hat etwas mit„Weltpolitik“ zu tun, die uns Zu-schauer jeden Tag ein bisschen mehrverblödet. Als ob die USA nicht dieMittel hätten, Israel zu einer anderenPolitik gegenüber den Palästinensernzu zwingen. Klar, ginge es nach Net-anjahu, läge halb Iran bereits inSchutt und Asche. In diesem Sinneimmerhin kann Amerika beruhigendwirken. Ist das nicht wunderbar iro-nisch, dass sich laut einer weltweitenBBC-Umfrage, Nordkorea, Iran undIsrael um die letzten drei Plätze derunfriedlichsten Gesellen auf Erdenstreiten? Noch etwas, zur Klarstel-lung: Es geht nicht um böse Judenund liebe Araber. Kein Land ist lieberund böser als ein anderes. Wir allesind mehr oder weniger lieb und

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P O L I T I KESSAYSamstag, 8. März 2014 3

Im Jahr 2014 jährt sich zum hun-dertsten Mal das Ereignis, das dieGeschichte Europas entscheidend

geformt hat, der Beginn des ErstenWeltkriegs. Mit diesem Beitrag "1914- 2014 Erster Weltkrieg: Was habenwir daraus gelernt?" möchte ich inder jetzigen Krisenzeit einen Impulsfür die aktuellen Debatten geben,aber auch die Umwelt- und Friedens-bewegung an das wichtige, traurigeJubiläum erinnern.

1914 - 2014 Erster Weltkrieg: Was haben wir daraus gelernt?Eine der größten menschenge-machten Katastrophen nicht nurfür den Oberrhein und Europa warder Erste Weltkrieg, der von 1914 bis1918 am Oberrhein, in Europa, demNahen Osten, in Afrika, Asien undauf dem Meer geführt wurde. Ca. 70Millionen Menschen standen unterWaffen und etwa 40 Staaten warenam Krieg direkt oder indirekt betei-ligt. Rund 17 Millionen Menschenstarben. Mein Großvater Josef Dufner hatmir vom unmenschlichen Ab-schlachten in den Vogesen am Hart-mannsweilerkopf im Dezember 1914erzählt, bei dem etwa 25.000 bis30.000 Soldaten "fürs jeweilige Va-terland gefallen" sind. "Gefallen" istein seltsam beschönigendes Wort:Es steht für erschossen, zerfetzt, zer-rissen, erstickt, qualvoll gestorben,verblutet... Dazu kamen etwa 60.000verwundete und verstümmelte Sol-daten.100 Jahre nach Kriegsbeginn 1914sind die ehemaligen Kriegsgegnerbefreundet und leben in Demokra-tien. Um so bestürzender ist es, dasswir bei fast allen Kriegen der letztenJahrzehnte von Werbeagenturen,Geheimdiensten und Regierungendemokratischer Länder belogen undbetrogen wurden. Dass Diktatorenund Autokraten lügen, wissen wir.

Unsere Aufgabe als Demokraten istes, den Lügen in der Demokratieentgegenzutreten.100 Jahre nach dem Ersten Welt-krieg glauben wir fest, dass die da-maligen Gräuel dauerhaft überwun-den sind. Und doch: Wo waren un-sere Medien, wo war unser Protest,als deutsche und französische Trup-pen mit den Armeen zusammenkämpften, für die Folter (Waterboar-ding) zu den üblichen Verhörprakti-ken zählte?Im wichtigsten, von Menschen ge-schriebenen Text, der „AllgemeinenErklärung der Menschenrechte“ stehtin Artikel 5: "Niemand darf derFolter oder grausamer, unmenschli-cher oder erniedrigender Behand-lung oder Strafe unterworfen wer-den". Die Allgemeine Erklärung derMenschenrechte ist eine der wich-tigsten Lehren, die aus dem Erstenund Zweiten Weltkrieg gezogenwurden. Sie muss daher Richtschnurunseres politischen Handelns sein.100 Jahre nach Kriegsbeginn gibtes Waffen, mit denen das Leben aufdiesem Planten ausgelöscht werdenkann. Die Gesamtzahl der atomarenSprengköpfe lag Anfang 2012 beirund 19.000. Davon gelten 4.400atomare Sprengköpfe derzeit alseinsatzbereit. Die technische Mög-lichkeit, global alles Leben auszu-

Die Unmündigkeit überwinden

im "unbeachteten" Coltan-Rohstoffkrieg im Kongo. InAsien verschärft sich derRohstoffstreit um einige In-

seln zwischen China und Ja-pan und ein durchgedrehter Dik-

tator in Nordkorea verfügt überAtomwaffen. Der überwunden ge-glaubte kalte Krieg wird an dennach Osten "erweiterten" Grenzender Nato in neuer Form weiter ge-führt, wie der aktuelle, mehr als be-drohliche Konflikt in und um dieUkraine deutlich zeigt. (Nicht nur)Russland und China unterdrückenFreiheitsbewegungen und nationaleMinderheiten. Die globalen Krisenverschärfen sich, denn das Verspre-chen vom „dauerhaft unbegrenztenWachstum“ ist nicht umsetzbar unddie absehbare Endlichkeit von Roh-stoffen und atomar-fossilen Ener-gievorräten verschärft die globalenVerteilungskonflikte. Die sich ab-

zeichnenden globalen ökonomi-schen Krisen drohen die Welt poli-tisch aus den Angeln zu heben.In den großen ökologischen Kon-flikten der siebziger Jahre in Wyhl,Marckolsheim und Gerstheim hatdie Bevölkerung im Elsass und inBaden erstmals nach dem Erstenund Zweiten Weltkrieg die alte "Erb-feindschaft" überwunden. In diesen

gemeinsam ausgestandenen Kon-flikten liegen wichtige WurzelnEuropas und der deutsch-französi-schen Aussöhnung. Hier wurde derTraum vom grenzenlosen Europader Menschen geträumt und reali-siert. Deutsche und Franzosen ma-chen sich nicht mehr kriegerischden Besitz des Rheinstroms streitig,sondern schließen sich zusammen,um die gemeinsame Region amOberrhein gegen die neuartigen,grenzüberschreitenden Gefahren wieRadioaktivität und die Emissionender Chemie-Industrie.zu schützen.Vom ersten Tag an hat sich die ober-rheinische Umweltbewegung der70er Jahre auch als die historischeAntwort auf das Menschheits-Ver-brechen des ersten Weltkriegs ver-standen. Wir sind Europäer. DasEuropa der Konzerne, Banken, Bü-rokraten und der Gierigen ist nichtunser Europa. 6 Jahrzehnte Frieden in Zentraleu-ropa führen bei vielen zur Illusion,der Frieden sei der Normalzustandund dafür steht auch der Begriff"Nachkriegszeit". Doch ein Blick indie Welt oder in irgendeine Nach-richtensendung zeigt, dass dies nureine Illusion ist. Das Zeitalter derAufklärung liegt nicht hinter unssondern vor uns, doch dazu mussdie selbst- und fremd verschuldeteUnmündigkeit überwunden werden.Es ist wichtig, dass die Menschenam Oberrhein - aber auch die Frie-dens- und Umweltbewegung - gera-de zum hundertjährigen "Jubiläum"des Ersten Weltkrieges sich mit derGeschichte intensiver auseinandersetzen, dabei aber nicht nur zurückschauen.

Ein persönlicher Meinungsbeitragvon Axel Mayer, BUND-Geschäfts-führer Freiburg, Kreisrat Emmen-dingen, Vizepräsident Atomschutz-verband Basel

rotten, ist eine der größten Perver-sionen unserer Zeit.• Immer mehr Waffen will Deutsch-land nach Saudi-Arabien liefern,obwohl im März 2011 saudischePanzer im Nachbarland Bahrain ei-nen demokratischen Aufstand blutignieder walzten. Die zunehmend ge-winnorientierte Unterscheidung vonguten und bösem, von nützlichenund schlechten Diktaturen ist uner-träglich. • Die Pläne des früheren Staatsprä-sidenten Sarkozy, Atomkraftwerkein diktatorische Staaten und Span-nungsgebiete (Libyen, Marokko, Al-gerien...) zu exportieren, waren un-verantwortlich und gefährdeten denFrieden auf der Welt. Und der fran-zösische Atomkonzern AREVA setztdiese Verkaufs- und Proliferations-politik fort. Kriegsgründe: Damals und HeuteVor 1914 gab es eine Vielzahl vonKrisen, Konflikten und „lokalen“Kriegen. Ähnlich wie in der Zeit vor1914 gibt es auch heute bedrohlicheKrisen, Konflikte und regionale Krie-ge. Da ist der längst verlorene Kriegin Afghanistan und der Stellvertre-terkrieg in Syrien. Es gibt aber auchKriege, die wir nicht einmal wahr-nehmen. Für unsere Handy- & Com-puter-Wegwerfkultur starben alleinseit 1998 über 3 Millionen Menschen

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Gastbeitrag. Wie sieht die Welt 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs aus? Ähnlich wie 1914 gibt es auch heuteeine Vielzahl von Krisen, Konflikten und „lokalen“ Kriegen. Manche davon nehmen wir gar nicht wahr. Von Axel Mayer

Axel Mayer auf einer Kundgebungin Stuttgart. Der Autor diesesGastbeitrags kommt viel rum

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Samstag, 8. März 2014

der Tafelrunde“ einen Verleih- undEventservice für nostalgisches Ta-felgeschirr.

Ihre kongenialen Partner habendie „Macherthon“-Macher in denneuen Pächtern des denkmalge-schützten Freiburger Grünhof ge-funden. Aus der ehemaligen Traditi-onsgaststätte im Sedan-Viertel, dieeinige Zeit leer stand, haben MartinaKnittel und Hagen Krohn im ver-gangenen Jahr ein sogenanntes Co-Working-Zentrum geschaffen. EineArt Bürogemeinschaft also, bei dersich Selbstständige tage- oder auchmonateweise einen Schreibtischmieten können, inklusive der kom-pletten Infrastruktur.

Den Grünhof-Betreibern ging esaber von Anfang an um mehr alsnur um das Bereitstellen einesSchreibtisches: Hagen Krohn hattebereits das HUB in Zürich gegründet,ein ein Forum für nachhaltig orien-tierte Startup-Gründer, wo täglichdurchschnittlich 15-20 Leute an

Wie viele kreative Ideenlanden wohl in Schubla-den, weil man bei der

Umsetzung an seine Grenzen stößt?Viele Innovationen erwachsen erst imTeam zu ihrer ganzen Größe. Auf die-ser Erkenntnis basiert wohl die Ideedes „Macherthon“, ein dreitägigerWorkshop in Freiburg, bei dem krea-tive Köpfe technische, praktische undgedankliche Unterstützung von an-deren Teilnehmern und von verschie-denen Experten bekommen.

Gründer des „Macherthons“ istder Designer Daniel Heitz, seineIdee: kreative Menschen unterstüt-zen, damit sie ihr Potential entfaltenund wirtschaftlich nutzen können.Organisiert wird der Freiburger „Ma-cherthron“ von Daniel Theuerkaufer,der selbst schion vielfältige Erfah-rungen mit kreativen Ideen gemachthat: Er gründete und leitete das In-die-Musiklabel Waggle-Daggle Re-cords und gründete mit „Die Retter

wechselnden Arbeitplätzen an Ge-schäftsideen mit Mehrwert werkeln.Das war sein Vorbild für Freiburg.Gemeinsames Arbeiten, gegenseitigeHilfen.

Beim „Macherthon“-Workshopsteht allen Teilnehmern neben ein-ladenden Räumen eine große Aus-wahl an analogen und digitalenWertkzeugen zur Verfügung, vonder Nähmaschine bis zum 3D-Druk-ker. Ziel ist es, aus der eigenen Ideeinnerhalb von 42 Stunden einenfunktionierenden Prototypen oderein Designobjekt entstehen zu las-sen. Die anwesenden Mentoren undMentorinnen unterstützen dabei mitKnow-How und Vorträgen. Netz-werk-Kontakte ergeben sich dabeiautomatisch.

„Macherthon“, Innovationswork-shop, 28. bis 30. März, GrünhofBelfortstr. 52, Anmeldung unterhttp://freiburg.macherthon.de,Tickets: 59 Euro

F R E I B U R GSTADT 5

„Macherthon“ – In 42 Stunden von der kreativen Idee bis zur praktischenEntwicklung mit einem Prototypen. Von Barbara Breitsprecher

Kreativität umsetzen

Langzeitprojekt fürKlimaschutz„Klimaschutz konkret“ heißt dieAusstellung, die vom 12. bis 26.März im Sparkassen-Finanzzen-trum in der Kaiser-Joseph-Straßezu sehen ist. Gezeigt wird das Er-gebnis eines Langzeitprojekts, andem drei Freiburger Gymnasien mitjeweils einer zehnten Klasse betei-ligt waren: Kepler, St. Ursula undWentzinger. Die Schülerinnen undSchüler haben für das Projekt ihreFamilienhaushalte mit einbezogen,denn es ging um das Einsparen vonStrom, Heizung- und Warmwasser,Müll, Konsum-Lebensmittel undAutofahrten. Nach zwei Jahrenwurde Bilanz gezogen, ob in denHaushalten konkret CO2 einge-spart werden konnte.

Freiwilligdendienstim AuslandUnter dem Titel „Und, wie war’s? –Bunte Einblicke von Freiwilligen überihr Leben in fremden Kulturen“ fin-det am 11. März um 20 Uhr ein Info-abend in der Stadtbibliothek Frei-burg am Münsterplatz statt. Freiwil-lige berichten von ihren Eindrückenaus verschiedenen Ländern, Organi-sationen informieren über Rahmen-bedingungen und Bewerbungsver-fahren für Freiwilligendienste. Biszum 29. März läuft gleichzeitig eineAusstellung zum selben Them: Frei-willige zeigen auf 15 selbst gestalte-ten Tafeln ihre Erfahrungen im Aus-land. Das Projekt wurde in Koopera-tion mit dem Essener Verein„Behinderung und Entwicklungszu-sammenarbeit“ ins Leben gerufen.

T I C K E R

Herausgeber: Michael Zäh und Christopher Kunz

Verlag: Zeitung am Samstag Verlags GmbH,Benzstraße 22, 79232 March. Tel. 076 65/9 34 58-0, Fax -286, e-mail: [email protected]

Geschäftsführer: Christopher Kunz, Rüdiger van der Vliet

Chefredakteur: Michael Zäh (visdp), Tel.: 0170 / 739 17 87, [email protected]

Redaktion: Barbara Breitsprecher, Christopher Kunz; Michael Metzger;[email protected]

Verkaufsleitung: Michael MetzgerTel. 076 65/9 34 58-21, 0179/739 6639,[email protected]

Grafik, Layout & Herstellung:Sebastian Schampera; Tel: 0761 / 429 63 97Adrian Kempf, www.dtpwork.deTel. 07643 / 39 42 65 00

Vertrieb: Boris Koch, Tel. 0170 / 834 25 28,[email protected]

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Page 6: 154. Ausgabe, ET 08.03.2014

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dierenden vom ausbildenden Un-ternehmen übernommen werden.Schließlich haben die Unternehmendrei Jahre lang Zeit, ihre künftigenFach- und Führungskräfte genaukennenzulernen. Und das duale Sy-stem ist eine attraktive Möglichkeit,dauerhaft Nachwuchskräfte zu si-chern. Durch vor- und nachgela-gerte Praxisphasen ist ein Studien-beginn flexibel zum 1.1., 1.7. und1.10. eines Jahres möglich. Unter-nehmen, die zwei Studierende ein-stellen, können durch dieses Modelleinen Arbeitsplatz auch ganzjährigbesetzen.Die staatlich anerkannte IBA – In-ternationale Berufsakademie – Uni-versity of Cooperative Education istTeil der F+U UnternehmensgruppegGmbH Darmstadt. Die staatlicheAnerkennung wurde vom Hessi-schen Ministerium für Wissenschaftund Kunst auf den Studienort Frei-burg erweitert. Die nächste Info-Veranstaltungen am IBA-StudienortFreiburg findet am am 22. März, um18 Uhr auf dem zentral gelegenenCampus statt.

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Institutionen, Vorträge von Gastre-ferenten und themenspezifische Kol-loquien, bei denen Studierende mitFührungskräften und Experten dis-kutieren können. „Die Kombination von fundiertembetriebswirtschaftlichen und fach-spezifischem Wissen im jeweiligenProfil sowie die regelmäßig Schulungder Soft-Skills und Sprachkompe-tenzen bereitet die Absolventen auchauf internationale Herausforderun-gen vor“, so Dr. Regina Schwab, wis-senschaftliche Leiterin am IBA-Stu-dienort Freiburg. Hierzu tragen Lehr-veranstaltungen und Vorträge inenglischer Sprache, das Ausrichteninternationaler Konferenzen auf demCampus in Freiburg und langjährigeKontakte zu Partnerinstitutionen inAustralien, England, Finnland, Irlandund den Niederlanden bei.Das duale System kommt bei jungenMenschen gut an. Denn am Endeweisen die Absolventen nicht nureinen staatlich anerkannten Bache-lor-Abschluss, sondern auch Be-rufserfahrung vor. Mit dieser Quali-fikation gelingt es meist sehrschnell, einen festen Arbeitsvertragzu erhalten. Statistiken zeigen sogar,dass über 80 Prozent aller dual Stu-

Zum 1.10.2013 und 1.1.2014 haben sich insgesamt 113 neue Studierende am IBA-Studienort Freiburg immatrikuliert.

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Page 7: 154. Ausgabe, ET 08.03.2014

B I L D U N GMARKTSamstag, 8. März 2014 7

Landwirt, Gärtner, Floristen – isthervorragend.

Ist es Ihr Ziel nach einer abgeschlos-senen Berufsausbildung das Abiturzu erreichen?An der Berufsoberschule für Sozial-wesen ist dies in nur zwei Jahrenmöglich. Mit den Profilfächern Biolo-gie und Gesundheitslehre, Pädagogikund Psychologie nebst Wirtschafts-lehre erwerben Sie die allgemeineoder fachgebundene Hochschulreife.Der Unterricht in einer zweiten

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bietet die Edith-Stein-Schule mitdem Agrarwissenschaftlichen Gym-nasium AG ein in weitem Umkreiseinmaliges Profil.

Neben den üblichen allgemeinbil-denden Fächern, die zum Erreichender “Allgemeinen Hochschulreife“erforderlich sind, vermitteln die Fä-cher Agrarbiologie, Agrar- und Um-welttechnologie sowie Wirtschafts-lehre richtungsspezifisches Wissenin den Bereichen Biologie, Ökologie,Nahrungsmittelproduktion, Tierhal-tung und Pflanzenzucht. Wahlfächersind Biotechnologie und in der Kurs-stufe Landwirtschaftliche Produkti-onstechnik. Der Umweltschutzgedanke ist alsdurchgängiges Unterrichtsprinzip imLehrplan Agrarbiologie verankert. In den Eingangsklassen beinhaltetder Unterricht im Profilfach auchStunden für Laborversuche, dazugehören über die drei Schuljahreauch Betriebsbesichtigungen undExkursionen, die den Schulalltagbereichern.Mit diesem Unterrichtsangebot för-dert das AG einerseits die Studierfä-higkeit, andererseits bereitet es aufdie technologischen, ökologischenund wirtschaftlichen Anforderun-gen der agrarwirtschaftlichen Ar-beitswelt vor. Das nach drei Jahren

erworbene Abitur ist eine bundes-weit anerkannte Allgemeine Hoch-schulreife und auf keine Studien-richtung beschränkt, legt jedochgute fachliche Grundlagen für Stu-diengänge in den Bereichen Agrar-,Bio-, und Forstwissenschaften, Um-welttechnologien, Tiermedizin oderauch für Lehramtsstudiengänge innaturwissenschaftlichen Fächern.Die Verzahnung von Theorie undPraxis durch die Agrarabteilungder Edith-Stein-Schule mit ihrenAusbildungsberufen - Winzer,

Fremdsprache wird an dieser Voll-zeitschule des zweiten Bildungswegesangeboten.

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Page 8: 154. Ausgabe, ET 08.03.2014

ZaS-Leser Florian T. fragt:Ich bin seit sehr vielen Jahren alsMarketingfachmann in einem Un-ternehmen tätig, eigentlich auchsehr zufrieden und meine Auf-gaben machen mir Spaß.Trotzdem überlege ich bereitsseit geraumer Zeit, ob ichnicht doch noch einmal einenganz anderen beruflichen Wegeinschlagen soll. Manchmal gibtes Phasen, da würde ich am Lieb-sten gleich zu meinem Chef gehenund kündigen. Dann kommen wiederleichte Zweifel, weil ich doch auchFamilienvater bin und der Sicher-heitsaspekt durchkommt. Aber letzt-lich weiß ich, dass ich für meine Ideebrenne und ich damit auch meineLeidenschaft und mein großes Hobbyim Rahmen einer Selbständigkeitzum neuen Beruf machen könnte.Was halten Sie von einem komplettenRichtungswechsel und worauf sollteman aus Ihrer Sicht achten?

Jobcoach Alexandra Feder:Lieber Herr T., was mir schoneinmal sehr gut gefällt, ist die Tat-sache, dass Sie nicht aus Frustrationoder Unzufriedenheit in Ihrem altenJob heraus diesen Schritt gehenwollen. Das ist schon eine sehr guteVoraussetzung. Ich kenne vieleMenschen, die mehrmals in Ihrerberuflichen Laufbahn einen Rich-tungswechsel vorgenommen ha-

ben. Das kann verschiedene Gründehaben. Manchmal zwingen die Um-stände dazu, manche Menschenhaben aber auch viele Ideen undmöchten mehrere davon in IhremLeben umsetzen. Ich kann Verän-derung aus eigener Erfahrungdurchweg befürworten, denn dasEinlassen auf Neues bedeutet immer

auch Erfahrungszuwachs und per-sönliche Weiterentwicklung. Aller-dings darf eine Veränderung nicht

unüberlegt und ins Blaue hineinnach dem Motto: „Ich probiershalt mal.“ stattfinden. Daskann extrem schief gehen. Sieschreiben in Ihrer Zuschrift,dass Sie für Ihre Idee brennenund davon begeistert sind. Das

ist eine wichtige Keimzelle fürden späteren Erfolg. Allerdings

reichen eine gute Idee und Begei-sterung für die Sache alleine nichtaus. Ich kenne Ihre Geschäftsideenicht, aber es gilt sicherlich zu prü-fen, ob Ihre Idee marktfähig ist undSie auch genug Kundenpotenzialvorfinden. Im Bereich Marketingsind Sie ja bereits Experte. Extremwichtig finde ich, sich zunächst mitdem engen Umfeld, mit Freundenauszutauschen, deren Meinung ein-zuholen und sich einmal zurück-spiegeln zu lassen, was sie vonIhren Plänen halten. Darüber hinauskann es Sinn machen, mit einerneutralen Person darüber zu reflek-tieren. Was ich aus Gesprächen mitMenschen, die sich erfolgreich selb-ständig gemacht haben immer wie-der als ganz wichtigen Aspekt höre,ist dass das Umfeld die Veränderungmitträgt, denn gerade in den An-fängen muss man sich auch aufDurststrecken und schwierige Pha-sen einstellen.

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Alexandra Feder richten.Zuschriften an:

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FS/PKW nicht unbedingt erforderlich, unbefristetes Arbeitsverhältnis

B I L D U N G MARKT Samstag, 8. März 20148

Der medizinische Fortschritt und diedemografische Entwicklung stellenzunehmende Anforderungen an dieLeistungsfähigkeit der Strukturen dermedizinischen Versorgung. DieserWandel im Gesundheitswesen ver-langt nach Fach- und Führungskräf-ten mit einer interdisziplinären Aus-richtung und branchenspezifischenManagementkompetenzen. Im neuen berufsbegleitenden Bache-lorstudiengang Health Managementbietet die VWA Freiburg in Kooperati-on mit der Steinbeis-Hochschule Ber-lin aktuelle Fach- und Methoden-

kompetenzen, die in strikter Anwen-dungsorientierung vermittelt werden.Durch die fünf Studienorte in Frei-burg, Offenburg, Lörrach, Villingenund Kostanz ist die Möglichkeit einesdauerhaft wohnortnahen Studiumsgewährleistet. Der Präsenzunterrichtist auf eine Dauer von 36 Monaten (6Semestern) konzipiert, in denen manwährend der Vorlesungszeit an maxi-mal zwei Abenden pro Woche denbetriebswirtschaftlichen Schwer-punkt des Studiums absolviert. Dasgesundheitswirtschaftliche Know-how des Studienschwerpunkts wird

in Bad Krozingen und Freiburg durch16 ergänzende Tageskurse vermittelt.Am 26. März findet hierzu ab 18 Uhrim Haus der Akademien, Eisenbahn-straße 56, 79098 Freiburg ein Infor-mationsabend statt, bei dem Inhalteund Struktur des Studiums genauererläutert werden.

+ + + T I C K E R + + +

Neuer Studiengang Bachelor of Arts Health Management (B.A.)

Studienbeginn September 2014

Wirtschaftliche Zusammen-hänge, Unternehmens-führung, Arbeitswelt – für

Schülerinnen und Schüler sind dieseThemen oft graue Theorie. Nicht beimWettbewerb „Chance Cup“! Bei diesemWettstreit können Jugendliche mitHilfe des Strategiespiels „CHANCE“zum/zur virtuellen Chef/in einesHandwerksbetriebs aufsteigen – undmüssen Entscheidungen über Wohlund Weh des Unternehmens treffen.Mit der richtigen Strategie können sieden unternehmerischen Erfolg aus-kosten und zudem Preise im Wert vonbis zu 400 Euro gewinnen. Die teil-nehmenden Teams wählen frei, wannsie im Zeitraum vom 1. April bis zum30. Juni zum zweistündigen Wettbe-werb antreten wollen.

„Praktische Erfahrungen, Handlungs-kompetenz und grundlegendes wirt-schaftliches Wissen helfen späternicht nur im Arbeitskontext, sondernauch im privaten Alltag”, betont Dr.Nils Schmid, baden-württembergi-scher Finanz- und Wirtschaftsminis-ter und Schirmherr des Chance Cups.In dem landesweit laufenden Wett-bewerb lernen die Schüler fürs Lebenund stellen sich den abwechslungs-reichen Aufgaben eines Unterneh-menslenkers: Material bestellen, Mar-keting betreiben, Maschinen pflegen,Personal managen. In die Rolle desUnternehmers können Schülerinnenund Schüler aus allgemeinbildendenund beruflichen Schulen schlüpfen.Die Zweier- bis Vierer-Teams tretenin jeweils zwei Ligen an: Die ClassicLeague für Schüler der 8. und 9.

Klasse, sowie die Champions Leaguefür alle ab der 10. Klasse. In Freiburgund Umgebung waren die Veranstal-ter Vorreiter und haben den Wettbe-werb schon in den vergangenen Jah-ren erfolgreich durchgeführt. DieHandwerkskammer Freiburg konntegemeinsam mit den VolksbankenFreiburg, Breisgau Nord und BreisgauSüd bereits rund 1000 Teams beimWettbewerb begrüßen und ihnenpraxisnahe Einblicke in Unterneh-mensführung vermitteln. „Den eige-nen Lehrer auf den „Chance Cup“ an-zusprechen, kann dabei wirklich Sinnmachen“, betont Projektleiter Mi-chael Geisler. „So kann der Wettbe-werb ein interessanter und praxisna-her Teil des Wirtschaftsunterrichtswerden.“ Alle Teilnehmer haben üb-rigens die Chance auf attraktive Prei-se im Wert von bis zu 400 Euro undkönnen sicher mit dem Zertifikat undeinem Finisherpreis für die erfolgrei-che Teilnahme rechnen, das ihnenerste unternehmerische Einblicke be-scheinigt. Eng verknüpft mit demSchülerwettbewerb ist das Unter-richtskonzept „Chance CHEF – Hand-werk erfolgreich führen“ für alleSchularten und konzipiert für dreiNiveaustufen der Klassen 8 bis 13.

Für den diesjährigen Wettbewerbist die Anmeldung der Teams ab sofort unter www.chance-cup.demöglich. Informationen können auchdirekt bei der HandwerkskammerFreiburg, Michael Geisler, Tel.: 0761 21800-510, E-Mail: [email protected],nachgefragt werden.

Chance Cup 2014Von der Schulbank in die Chefetage:

Beim Chance-Cup-Wettbewerb zählt Strategie

Weitere Informationen unter:VWA Freiburg, Eisenbahnstraße 5679098 FreiburgTel: (0761) 386 73-15 [email protected] www.vwa-freiburg.de

Page 9: 154. Ausgabe, ET 08.03.2014

Samstag, 8. März 2014

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Näher ran: Was imletzten Heimspielgegen Augsburg inder Schlussphasegeschah, war einTiefschlag für dasStreich-Team. AberFernandes gibtnicht so schnell auf

Was da Jan Rosenthal undJohannes Flum zuletztbeim späten 2:1-Seig der

Frankfurter über den VfB Stuttgarttaten, könnte eine Freiburger Wehmutbefördern. Rosenthal schoss ein Tor,Flum bereitete ein zweites überragendvor. Ob das nun für den SC Freiburggut war, der dadurch punktemäßig zuStuttgart aufschloss, aber nun auf dieFrankfurter sechs Punkte Rückstandhat, ist natürlich die Frage. Im Heim-spiel gegen Dortmund kann es kurz-fristig zu einem Orkan gelber Offensivekommen. Am besten: Luft anhalten!

Wenn es in der Bundesliga außerden Bayern eine Mannschaft gibt,die an manchen Tagen unwidersteh-lich sein kann, ist das Dortmund. Dawird die zuletzt merhfach geprobteDevise wohl dieselbe bleiben: Hintenmöglichst dichtmachen, ohne jeneFehler, die gegen Augsburg gemachtwurden. Eher nach dem Muster, dasin Berlin gegen die Hertha geklappthat. Dies eine Mal noch – dann ist imdirekten Aufeinandertreffen mitTeams aus dem Tabellenumfeld mehrgefordert.

Dennoch kann diese Aufgabedem Streich-Team und auch den Zu-schauern mehr Spass machen als esetwa das Heimspiel des VfB Stuttgartgegen Braunschweig hergeben wird.Die punktgleichen Schwaben sindnach acht Niederlagen in Folge sosehr unter Zugzwang, dass sich diesauf die Nerven der VfB-Beteiligtenniederschlagen könnte.

Der ebenfalls punktgleiche HSVerwartet mit Eintracht Frankfurt ei-nen (noch) direkten Konkurrentenim Kampf um den Klassenerhalt.Wenn Flum und Co. da wieder in tol-ler Form zuschlagen sollten, könnensie sich mit neun Punkten Vorsprungauf den HSV (und den SC, falls dergegen Dortmund verliert) vom Ackermachen.

In Nürnberg (vier Punkte vordem SC) kommt es zu einem weiterendirekten Aufeinandertreffen zweierTeams mit Abstiegssorgen. Dort sinddie zuletzt kämpferisch überzeugen-den und im Nordderby siegreichenBremer (sechs Punkte vor dem SC) zuGast. Ein zu erwartender Heimsiegdes „Klubs“ kann dem SC nur rechtsein, wenn er gegen Dortmund siegt.

Es geht gegen Dortmund alsoauch um das Selbstvertrauen für diewohl entscheidenden Spiele danach:In Frankfurt, gegen Bremen, beimHSV, gegen Nürnberg, in Stuttgart,und gegen Braunschweig. In diesenaufeinanderfolgenden sogenannten„Sechs-Punkte-Spielen“ werden sichdie Weichen für das Streich-Teamstellen. Dann wird es auch um dieFrage gehen, wie mehr FreiburgerTorgefahr produziert werden kann(siehe Seite 10).

Gegen Dortmund wäre wohl einRemis schon ein Erfolg, vorausge-setzt, die Klopp-Truppe leistet sichkeinen zweiten mentalen Hängerwie in ihrem letzten Auswärtsspiel inHamburg (was für den SC besondersbitter war). Kommt die schwarzgelbePressingmaschine auf Touren, wirddas für jeden Gegner schwer.

Bundesliga. Gegen Dortmund nochmal dichtmachen, bevor viele direkteDuelle im Kampf um den Klassenerhalt anstehen. Von Michael Zäh

Luft anhalten

Ganz schwer zustoppen: RobertLewandowskiwar zuletz wiederin Weltklasseform

Page 10: 154. Ausgabe, ET 08.03.2014

F U S S B A L L S C F R E I B U R G Samstag, 8. 10

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SC Freiburg. Mit 22 Toren in 23 Spielen ist das Streich-Team nichtgefährlich genug, um wichtige Dreier zu holen. Von Michael Zäh

Als Admir Mehmedi im letzten Heimspielgegen Augsburg per Klasseschuss den2:1-Führungstreffer für Freiburg erzielte,

war noch gut eine Viertelstunde zu spielen. Nurnoch. Kein Wunder also, dass nach der bitteren2:4-Niederlage alle Fragen und Antworten sichdarum drehten, wie es denn nur passieren konnte,innerhalb von neun Minuten nach MehmedisTraumtor das 2:2 und das 2:3 zu kassieren. Durcheigene Fehler, ja klar. Weil man offensichtlichetwas zu verlieren gehabt habe, nervös wurde unddann leichte Gegentore zuließ, wie ChristianStreich sagte.

Okay.Aber dabei ging etwas anderes unter, das man

als viel grundsätzlicheres Problem begreifen kann.Nämlich dass sowohl Mehmedis traumhafter wietrockener Schuss und bereits zuvor das Freistoßtorvon Jonathan Schmid aus mehr als dreißig Meternin den Torwinkel (zum zwischenzeitlichen 1:1)zwar außergewöhnlich schön waren, aber es jasonst kaum Torchancen für den SC gab. DasStreich-Team hat gekämpft und gerackert, aber eshat offensiv kaum einmal Gefahr ausgestrahlt. ImUnterschied übrigens zu den Gästen aus Augsburg,die immer gefährlich wirkten. Beide FreiburgerTreffer kamen irgendwie aus dem Nichts. Drei dervier Tore von Augsburg kamen zwar spät, aber siewaren auch Ausdruck einer offensiven Denk- undSpielweise über 90 Minuten hinweg. Schon bevorMehmedi das überraschende 2:1 erzielte, dachteman, dass der SC mit viel Glück und Kampf das 1:1hoffentlich würde halten können.

Beim folgenden 0:0 in Berlin war es nicht vielanders. Da zermürbte man zwar die Gastgeber und

ließ in der Defensive wirklich wenig zu. Aber nachvorne lief fast gar nichts. Wieder waren es dreiChancen von Mehmedi (zwei Schüsse mit seinerausgezeichneten Technik sowie ein Kopfball), dieeinzig Gefahr ausstrahlten. Und dabei absolviertder Schweizer noch das Laufpensum eines Mittel-feldspielers, der sich viele Bälle in den Tiefen desMittelfeldes abholt und auch nach hinten rackert.Kurz und gut: Alle Gefahr nach vorne auf denSchultern eines Spielers, der sich verausgabt. Dasreicht nicht.

Das drückt sich auch in Zahlen aus. Der SC hatin 23 Saisonspielen 22 Tore erzielt. So gut kannman hinten gar nicht stehen (was man angesichtsetlicher individueller Patzer ja auch nicht tut), umdamit die Klasse zu halten. Der punktgleiche HSVhat 38 Tore erzielt, der ebenfalls punktgleiche VfBderer 36. Die haben zwar deshalb auch nicht mehrPunkte geholt, aber es ist trotzdem Ausdruck vonpotenzieller Fähigkeit, bald auch wieder Spiele zugewinnen. Nur wer Tore schießt, kann die im Ab-stiegskampf so wichtigen Dreier einfahren.

Es wird in den restlichen 11 Spielen eine Frageder Abwägung sein. Darauf zu setzen, dass man diewenigen Torchancen, die man sich erspielt, zuknappen Siegen nutzt, scheint eher utopisch. Esbraucht Entlastung für Mehmedi und Schmid. MitKarim Guédé als Stürmer (wie in Berlin) lässt sichzwar der Gegner im Spielaufbau stören (mit lauterFoulspielen), aber die eigenen Kombinationen inTornähe werden dadurch ebenfalls behindert (quasimit einem Mann weniger). Mut zur Offensive warlange Zeit das Markenzeichen von ChristianStreich. Dies sollte sich taktisch, aber auch personelldurchsetzen. Ein Mehmedi allein schafft das nicht.

Mehmedi alleinschafft das nicht

Page 11: 154. Ausgabe, ET 08.03.2014

F U S S B A L LS C F R E I B U R G . März 2014 11

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Strahlemann Schmid: Nach seinemTraumtor aus über 30 Metern leuchtendie Augen des Torschützen. Aber nur aufsolche außergewöhnlichen Momente zusetzen, ist nicht genug. Mut zur Offensive,taktisch im Team wie personell, ist nötig

Page 12: 154. Ausgabe, ET 08.03.2014

Das Testspiel gegen Chile warim Grunde optimal. Denn eshat den mahnenden Worten

von Bundestrainer Joachim Löw(die ganz sicher nicht als Ausredenmissverstanden werden sollten) einStück realer Wahrnehmung für allehinzugefügt. Und, na ja, es wurdeaußerdem mit 1:0 gewonnen.

Chile hat in Stuttgart gezeigt,was in Brasilien auf das deutscheTeam zukommt. Und dabei warendie Temperaturen so, dass BastianSchweinsteiger Handschuhe trug. InSüdamerika kann es zu einer An-stoßzeit um 13 Uhr gerne mal umdie 40 Grad heiß sein. Umstände, dieein Team wie Chile gewöhnt ist, dieLöw-Truppe aber nicht. Deshalb istes kein Kleinreden, wenn Löw ab

sofort von jedem potenziellen WM-Fahrer eine Reihe von Maßnahmeneinfordert, die er auch kontrollierenlassen will. Willkommen in derWirklichkeit!

Es ist nunmal kein vonLöw ausgedachter Blödsinn,dass andere Nationen auch gutkicken können. Chile war inStuttgart technisch, taktisch undspielerisch überlegen. Und diesmit einem gewagten 3-5-2-System, das voll aufPressing setzt. Denndas ist auch eine Form, kürzereWege zu gehen. Wenn es klappt,schon früh die Bälle zu gewinnenund somit hinten gar nicht erst ingroße Bedrängnis zu kommen.

Chile hat eine gewisse Anfäl-ligkeit im derzeitigen deut-schen Gefüge aufgedeckt.Wenn nämlich bereits die In-

nenverteidiger in Höhe des eigenenSechzehners attackiert werden, fehltder ruhige Spielaufbau. Und hohe,

lange Bälle sind nunmal nicht dasMittel der Wahl im Löwschen

Sinne.Lahm und der noch

nicht fitte Schweinsteigerwirkten in der Zentrale nicht

eingespielt und Kroos passierteetwas für ihn äußerst Selte-

nes – er verlor Bälle, die erschon am Fuß hatte.Und so verharrte das

deutsche Spiel zwischen demBallbesitzansatz der Bayern (den dieChilenen aggressiv attackierten) undden offenen Räumen vorne, die manmit schnellem, vertikalen Umschalt-spiel hätte anstreben können.

Die in der Öffentlichkeit bereitsgrassierende Überheblichkeit, dassnun nur ein Titel zähle, durfte sich

dann in Pfiffen gegen Mesut Özilausdrücken. Dabei hing Özil vorneoft in der Luft, hatte trotzdem einpaar herausragende Momente undbereitete den Siegtreffer durch Götzevor, der seinerseits übrigens auchnur durch Soloeinlagen glänzenkonnte, da vorne selten eine Über-zahl geschaffen wurde.

Chile hat das Spiel verloren,weil einige Chancen nicht genutztwurden. Aber nicht nur deshalb,sondern auch, weil Mertesacker undvor allem Boateng viele wichtigeZweikämpfe gewannen. Die sonstoft „vergessene“ Qualität der Männerin der zentralen Defensive sowie diesonst wenig geprüfte von ManuelNeuer waren ausschlaggebend fürden Sieg. Also: Das deutsche Teamkann auch mal ein Spiel gewinnen,das sie ausnahmsweise nicht mitschöngeistigem Fußball dominiert.

Es müssen ja auch nicht immer dieBallzauberer sein, auf die alle Weltschaut.

Es ist ein mutiges Ziel, das Löwformuliert hat, in Brasilien als ersteeuropäische Mannschaft in einemsüdamerikansichen Land den WM-Titel anzustreben. Dieses Ziel jedochals Muss oder als irgendwie selbst-verständlich zu begreifen, ist einfachunrealistisch. Es wäre vielmehrschon eine kleine Sensation, wenndas wirklich klappt. Joachim Löw isthoch anzurechnen, dass er diesesZiel mit höchsten Anforderungenan seine Spieler und viel Akribieverfolgt. Und er macht dies auf demeinzigen weg, der überhaupt Erfolgeinbringen kann. Nämlich mit ihmeigenem Realitätssinn.

Nationalmannschaft. Das Spiel gegen Chile hat den mahnenden Worten von Joachim Löw ein Stück realer Wahrnehmung füralle hinzugefügt. Jeder konnte mal sehen, dass andere Teams auch richtig gut kicken können. Von Michael Zäh

Härte-Test

Szenen eines Spiels: Mesut Özil schaut angefressen,

nachdem das Publikum ihnauspfiff. Derweil suchte Basti-

an Schweinsteiger noch dierichtige Balance, war Alexis

Sanchez technisch eine wahreAugenweide und zeigte Mat-thias Ginter an: Da soll ich

jetzt rein?

Samstag, 8. März 2014F U S S B A L L NATIONALMANNSCHAFT12

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Samstag, 8. März 2014

Freiburg mitten im Zweiten Weltkrieg. Gerade weiles andere Sorgen gab, gerade weil das Leidenüberall zu sehen und zu spüren war, begann Theo-

dor Egel im Wintersemester 1943/44 an der Uni FreiburgStudenten zu suchen, die Johann Sebastian Bachs Mat-thäuspassion singen würden. Eine intensive Probenphasebegann für den Studentenchor, bis das Werk schließlichmit großem Erfolg am 5. März 1944 im FreiburgerMünster und in der damals noch unzerstörten Festhalleim Stadtgarten aufgeführt wurde. Acht Monate, bevor dieBomben auf Freiburg heruntergingen.

39 Jahre später führte Dirigent Theodor Egel dasgleiche Werk ein letztes Mal noch einmal am gleichen Ortauf. Die Zeit zwischen diesen beiden Konzerten war ange-füllt mit musikalischen Höchstleistungen, die dem inzwi-schen gegründeten Freiburger Bachchor im In-und Ausland gleichermaßen höchste Anerken-nung und einen beinahe schon legendären Rufeintrugen.

Inzwischen gibt es den Chor seit 70 Jahrenund zum Jubiläum wird nun ein weiteres Mal dieMatthäuspassion im Freiburger Münster aufge-führt, am 29. März um 19 Uhr. (Einen Tag später,am 30 März, findet das Konzert noch einmal um19 Uhr im Konzerthaus statt. Zu dieser Aufführunggeben Meinrad Walter und Mathias Schillmöllereine Stunde vor Konzertbeginn um 18 Uhr eineWerkseinführung für jugendliche Hörerinnenund Hörer und Erwachsene.) Dirigiert wird derFreiburger Bachchor von Hans Michael Beuerle,der den Chor bereits seit 1983 leitet, ebenso wiedas Freiburger Bachorchester, dem ständigen

Partner des Bachchors. Gleichwohl der Freiburger Bach-

chor in der langen Zeit seines Bestehenssein Programm ausgeweitet hat und ne-ben Bach unter anderem Beethoven,Brahms, Händel Berlioz sowie Britten auf-führt, widmet er bewusst seine Jubiläumssaisonausschließlich den großen Werken Bachs. Begonnenwurde im vergangenen Oktober mit der h-moll-Messe, dieanlässlich der 25-jährigen Städtepartnerschaft Freiburg-Matsuyama zusammen mit dem Bachchor der japanischenPartnerstadt aufgeführt wurde. Im Dezember folgten dannzwei Aufführungen von Bachs Weihnachtsoratorium. Füralle Konzerte konnten herausragende Solisten gewonnenwerden. So wird beispielsweise bei der nun anstehendenMatthäuspassion der herausragende Christoph Prégardien

den Part des Evangelisten übernehmen undHenryk Böhm aus Dresden die Partie des

Christus. Des weiteren wird die schottisch-isländischeSopranistin Hannah Morrison zu hören sein sowie in derAlt-Partie die Frankfurter Mezzosopranistin Katharina Ma-giera. Die beiden Sängerinnen sind erstmals in Freiburg zuhören. Die Arien werden von Andreas Weller (Tenor) und To-bias Berndt (Bass sowie Soliloquenten) gesungen. Mit dabeiauch die Freiburger Domsingknaben, die die Cantus-firmus-Partien im Eingangs- und Schlusschor des ersten Teils derPassion singen werden.

Im Freiburger Bachorchester spielen die be-währten Instrumentalsolisten Renate Greiss-Armin(Flöte), Gisela Hellrung (Oboe), Clarens Bohner (Fa-gott), Lisa Immer und Sarah Immer-Wolters (Violi-ne), Ekkehard Weber (Viola da Gamba), Juris Teich-manis (Violoncello), Sophie Lüke (Kontrabass) undSebastian Küchler-Blessing (Orgel).

Auch der Ausblick auf das weitere Jahr klingtvielversprechend und aufregend: Im Juni wir derFreiburger Bachchor nach Japan reisen und inMatsuyama Händels „Messias“ aufführen, zusam-men mit dem Bachchor und dem BachorchesterMatsuyama. Im Herbst wird der Bachchor dann fürAuftritte in Freiburg zurück sein. Im Novemberwird es Händels „Saul“ im Konzerthaus geben undim Dezember das traditionelle Weihnachtsoratori-um von Bach.

Jubiläumskonzert des Freiburger Bachchors:Johann Sebastian Bach „Matthäuspassion“, Sams-tag, 29. März, 19 Uhr, Freiburger Münster sowieSonntag, 30. März, 19 Uhr, Konzerthaus Freiburg,

Dem Geheimnis desJ.S. Bach nachspüren

Ständiger Partner des Freiburger Bachchors istdas Freiburger Bachorchester. In diesem Ensem-ble spielen Dozenten mit ihren Meisterschülern

und dazu Mitglieder der umliegenden Orchester.

Mitten im Krieg entstand vor 70 Jahren der Freiburger Bachchor. Zum Jubiläumlässt er Bachs Matthäuspassion erneut erklingen. Von Barbara Breitsprecher

Hans Michael Beuerle: Seit über30 Jahren dirigiert der 72-Jährigeden Freiburger Bachchor.

Fotos: Roger Koeppe

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„Wüsten der Erde“ ist einer der drei letzten Mundo-logia-Vorträge in dieser Saison. Der Georgraf undFotograf Michael Martin hat zusammen mit ElkeWallner auf dem Motorrad die extremsten Lebensräu-me bereist: die Wüsten Arabiens, Irans und Mittel-asiens. Sie durchquerten die Thakla Makan undGobi, erlebten Feste in der indischen Thar, erkundetendie Wüsten Australiens, sowie Nord- und Südameri-

kas. Die Durchquerung der Sahara von West nach Ostbildete den gefährlichen Abschluss und Höhepunktdes abenteuerlichen Projektes. „Wüsten der Erde“ mit Michael Martin, 9. 3. ,15.30 Uhr; „GTA – zu Fuß durch die Alpen“ mit IrisKürschner und Dieter Haas, 8. 3., 19.30 Uhr; „Skan-dinavien“ mit Klaus-Peter Kappest, 9. 3., 19.30 Uhr;alle Mundologia-Vorträge im Paulussaal Freiburg

M U N D O L O G I A

L E B E NTIPPSSamstag, 8. März 2014 15

Theater

Liebelei undLeidenschaften Fritz liebt eine reiche, verheirateteFrau. Christine wiederum liebt Fritz,für den die Affäre mit dem „süßenMädel“ nur eine unbedeutende Lie-belei ist. Theodor und Mitzi, beiderFreunde, lieben nur sich selbst undsehen den Verstrickungen tatenloszu. Doch plötzlich steht ein fremderHerr vor der Tür und fordert Fritz zueinem Duell. Die Ehre seiner Frausei besudelt. Fritz spielt vor Christine

weiterhin den Unbekümmerten, dieFreunde amüsieren sich einen letz-ten Abend lang, doch die Ereignisseüberschlagen sich… Arthur Schnitz-lers „Liebelei“, das er 1895 im Altervon 33 Jahren geschrieben hat, istvielleicht das beste Stück über dieHalbwertszeit menschlicher Bezie-hungen, das je geschrieben wurde.Mit brillanter Dialogführung gelingtes ihm den Zuschauer in die Tiefemenschlicher Seelen blicken zu las-sen. Was hier unter der OberflächeWiener Gemütlichkeit und Noblesselauert, ist das Grauen über die Un-möglichkeit echter Liebe. Die Un-vereinbarkeit der Begehrlichkeitenführt die Liebenden unausweichlichin eine schmerzhafte Katastrophe

„Liebelei“ von Arthur Schnitzler,Theater der Immoralisten, 7./8./13.-15./20.-22./27.-29. März sowie 3.-5./10.-12. April jew. 20 Uhr

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Kinder-Theater

Im dunklen Wald Das Theater Budenzauber spielt am8. März, um 15 Uhr im VorderhausFreiburg Paul Maars „In einemtiefen dunklen Wald“ für Kinder absechs Jahren. Prinzessin Henriette-Rosalinde-Audora ist schön, aberauch eingebildet. Und weil ihr keinerder Heiratskandidaten gefällt, be-schließt sie, sich von einem Untierentführen zu lassen. Das ist schließ-lich die Voraussetzung dafür, umvon einem mutigen Prinzen befreitzu werden. Doch kein Prinz kommt.Nur Prinzessin Simplinella, die mehrVerstand und Herz als alle Prinzenzusammen hat, macht sich verklei-det als Prinz gemeinsam mit Hen-riettes Diener auf Rettungsmission.

Fotoausstellung

Legendäre TänzerinPina Bausch „Ein Stück von Pina Bausch an-schauen, verändert das Leben“, sagtGuy Delahaye. Der französische Fo-tograf hat mehr als 30 Jahre langausnahmslos alle Produktionen derlegendären Tänzerin und Choreo-grafin Pina Bausch fotografiert. Diewunderbare Tänzerin starb knapp69-jährig 2009 in Wuppertal, woihr renommiertes Tanztheater bisheute Bestand hat. Das Centre Cul-

turel Français zeigt eine Auswahlan 50 seiner schwarz-weiß Fotogra-fien (fotografiert hat er mehr als15000). Zur Ausstellungseröffnungim CCF am Münsterplatz, am Frei-tag, 14. März um 19 Uhr wird derFotograf selbst anwesend sein. SeineFotos von Pina Bausch und ihremTanztheater sind auch als Buch er-schienen, das ebenso ins Deutscheübersetzt wurde. Viele Fotos, dienach der Veröffentlichung des Buchs„Pina Bausch“ entstanden, sind2014 zum ersten Mal überhaupt zusehen – parallel in Freiburg und inEssen, wo die Ausstellung anlässlichdes Jubiläums 40 Jahre TanztheaterPina Bausch Wuppertal organisiertwurde.Pina Bausch Wuppertal organisiert

Pina Bausch par Guy Delahaye,Fotografien 40 Jahre TanztheaterPina Bausch, 15. 3. bis 30. 4., Cen-tre Culture Français Freiburg

Fotoausstellung

Spiel des Lichts aufglatten Flächen Der Künstler Daniel Chiquet, dessenplastische Arbeiten ab 16. März inder Stiftung für Konkrete Kunst Ro-land Phleps, in der Pochgasse 71-73in Freiburg-Zähringen, jeweilsSamstag und Sonntag zwischen 11

und 13.30 Uhr zu sehen sein werden, stammt aus Basel und arbeitet inAllschwil in der Schweiz. SeineStahlskulpturen bringen Licht, Ma-terial und Farbe zusammen. DasAusloten der Wechselwirkung zwi-schen Fläche und Raum, offenenund geschlossenen Partien, das Spielmit Licht und Schatten verbindetsich in seinen Werken mit einer un-gewöhnlichen Farbigkeit. Gelb, rot,orange, hellblau und hellgrün sinddiese Skulpturen und Reliefs, denener wundersame Titel wie „Spazio-ponte“, „Ilios“ oder „Adiakritos"verleiht. Mit gezielten Schnittendringt der Künstler in die Stahlplatteein, knickt und faltet sie zu komple-xen, raumgreifenden Konstruktio-nen. Seine farbig lackierten Stahls-kulpturen erschließen sich erst imDarum-herum-gehen, durch die sichverändernden Verhältnisse, Propor-tionen, Volumen, Zwischenräumeund Raumbezüge.

„Transformation. In Lichtraumverwandelte Fläche“, Plastiken vonDaniel Chiquet, 16. März bis 4. Mai,Stiftung für Konkrete Kunst

Planetarium

Mit Wissen undGefühl im Kosmos Im Planetarium Freiburg startet einneues Programm: „In der Tiefe desKosmos“ ist eine Gemeinschafts-produktion der Planetarien Kiel,Münster und Wolfsburg und richtetsich an Jugendliche und Erwachse-ne. Naturwissenschaftliche Infor-mationen wurden dabei mit Zitatenvon Dichtern und Denkern verbun-den. Der Blick in den nächtlichenSternenhimmel fordert immer wie-der unserern Verstand heraus, lässtuns aber auch emotional nicht kalt.Er kann tiefe Gefühle hervorrufen,Gefühle des Glücks, des Staunensüber die Schönheit der Welt, aber

auch Gefühle der Verlorenheit in ei-nem offenbar riesigen Weltall. DasPlanetarium-Programm verbindeturalte Fragen und aktuelles Wissenzu einem ganzheitlichen Erlebnisdes Kosmos. Und wir sind ein Teilvon ihm, verwoben in den Stromseiner Entwicklung. Es ist eine ein-stündige Reise in die Tiefe des Kos-mos - vorbei an der Sonne, ihrenPlaneten, hinaus zu den Sternen,die geboren werden in Gas- undStaubnebeln und, wenn sie groß ge-nug sind, sterben in gewaltigen Su-pernova-Explosionen.

„In der Tiefe des Kosmsos“, Pla-netarium Freiburg, ab 7. 3., Diens-tag, Freitag u. Samstag, jew. 19.30Uhr, Tickets: Tel. 0761/3890630

Konzert

Acht Tenöre kommen„The International Magic Tenors“,das sind acht Tenöre aus England,Irland, Finnland und Zypern, dieein „Best of“ aus Pop-, Rock- undKlassik-Evergreens erklingen lassen.Die charmanten, gutaussehendenSänger, wissen, wie sie ihr Publikummitreißen können: mit Live-Gesang,

witzigen Moderationen, Tanzeinla-gen und fetziger Bühnenshow.

„The International Magic Te-nors“, 27. 3., 19.30 Uhr, SteinhalleEmmendingen, Tickets: Tel. 01805 -288 244; www.resetproduction.de

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Samstag, 8. März 2014 16

Implantologie Kieferorthopädie Prophylaxe Zahntechniklabor

schö

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Jacobistr. 3979104 FreiburgTel. 07 61 - 3 40 05www.gesundeZaehne-Freiburg.de

nem sehr frühen Stadium beein-flussen.Die Forscher wissen bereits jetztschon, auf welcher Grundlage eineFrühdiagnostik funktionieren kann:Wenn sich Bakterien um ein Zah-nimplantat ansiedeln, steigt lokaldie Konzentration des Enzyms Ma-trix-Metalloproteinase 8 (MMP-8)deutlich an. Diesen Anstieg soll einsolcher Kaugummi diagnostizierenkönnen.Überschreitet die Enzymkonzentrati-on aufgrund der Komplikation amImplantat im Speichel eine be-stimmte Grenze, wird ein Bitterstofffreigesetzt und der Patient ist ge-warnt.Um das Warnsignal in den Mund zubringen, verfolgen die Forscher zweiStrategien: Zum einen entwickelnsie den Spezial-Kaugummi, zum an-deren ist geplant, die Zahnimplanta-te selbst mit einem solchen Bitter-stoff-System zu beschichten. Wel-che der beiden Vorgehensweisen diebessere ist, soll in einem zweijähri-gen, von der EU mit einer MillionEuro geförderten Forschungsver-bund „Step - Sensing peri-implantdisease“ herausgefunden werden.

F O R S C H U N G

Bis zu einer Million Zahnimplanta-te werden jedes Jahr in Deutsch-land gesetzt, schätzt die DeutscheGesellschaft für Implantologie. Zuden ärztlichen Routinekontrollennach diesem Eingriff könnte in Zu-kunft ein Spezial-Kaugummi gehö-ren. Der Patient müsste schleunigstzum Zahnarzt gehen, wenn sichbeim Kauen ein bitterer Ge-schmack bemerkbar macht. Denndieses „Warn-Aroma“ kündigtdann eine Komplikation an, die sofrüh wie möglich behandelt wer-den sollte. „So könnte jeder Patientseine Implantationszone mit gerin-gem Aufwand selbst überwachen“,sagt Prof. Lorenz Meinel vom Insti-tut für Pharmazie der UniversitätWürzburg.Diesen Kaugummi gibt es nochnicht zu kaufen, die Komplikationgibt es bereits sehr wohl: In denJahren nach dem Setzen eines Zah-nimplantats kann bei ungefährsechs bis fünfzehn Prozent der Pa-tienten eine Peri-Implantitis entste-hen. Wenn ein solcher Kaugummidiese Komplikation ankündigenwürde, könnte der Zahnarzt dasKrankheitsgeschehen schon in ei-

Diagnose-Kaugummi für Implantate:

Für eine Früherkennung bei Komplikationen

liche Unterschiede zu den anderenBackenzähnen auf. So gibt es Weis-heitszähne mit drei oder aber auchmit fünf Höckern. Auch die Anzahlder Wurzeln kann unterschiedlich

sein. Oftmals sind die Wurzeln mit-einander verwachsen oder haken-förmig gebogen, was die möglicheEntfernung erschweren kann. DieEntscheidung Weisheitszähne zu

Wenn die Weisheitszähnedurchgebrochen sind, be-sitzt ein Mensch 32 Zäh-

ne. Jeweils ganz hinten sitzen die vierWeisheitszähne, die sich im Gegensatzzu den anderen bleibenden Zähnenerst sehr spät entwickeln. Bei man-chen Menschen ist eine Mineralisationdes Weisheitszahnkeimes im Rönt-genbild erst mit 14 Jahren nachweis-bar. Üblicherweise brechen sie erst imErwachsenenalter durch, daher derName „Weisheitszahn“. Ist nicht ge-nug Platz im Kiefer vorhanden, bre-chen die Weisheitszähne meist erstgar nicht durch.

Ob die Weisheitszähne durchbrechenoder nicht, in jedem Fall sollte zahn-ärztlich geprüft werden, ob die zu-sätzlichen Backenzähne im Kieferverbleiben können oder ob sie ent-fernt werden müssen. Wenn derPlatz im Kiefer für sie nicht ausreicht,kann es zu krankhaften Verände-rungen am Kiefer oder an den be-nachbarten Zähnen führen. Mit Hilfeeines Übersichtröntgenbildes kannder Zahnarzt einschätzen, ob dieWeisheitszähne durchbrechen, undwelche Veränderungen hervorgeru-fen werden können. Nicht alle Weis-heitszähne sehen gleich aus undihre Formen weisen manchmal deut-

Bei Weisheitszähnen sollte der individuelle Befund entscheiden. Wenn der Platz nicht ausreicht,kann es zu krankhaften Veränderungen am Kiefer oder an anderen Zähnen kommen.

entfernen ist immer eine ganz indi-viduelle. Dabei ist immer das mögli-che Risiko bei der Entfernung zu be-achten. Sie sollten dann entferntwerden, wenn bereits Komplikatio-nen beim Durchbruch entstandensind oder wesentliche Nachteile fürdie Mundgesundheit zu erwartensind. Findet der Zahnarzt folgendeGegebenheiten vor, wird er dem Pa-tienten zur Entfernung des Weis-heitszahnes raten:• Bei Schlupfwinkelinfektionen amWeisheitszahn.• Bei Karies oder Wurzelentzündun-gen am Weisheitszahn.• Bei Zysten in der Umgebung desWeisheitszahnes.•Wenn der Weisheitszahn das Zahn-bett des Nachbarzahnes gefährdet.• Wenn Weisheitszähne das Zusam-menbeißen der Zähne stören.• Wenn Weisheitszähne wesentlichdie Korrektur von Kieferfehlstellun-gen erschweren.

Wenn Weisheitszähne durchbrechenund sich komplikationslos in dievorhandene Zahn- und Kieferstruk-tur einreihen, oder wenn sie tief imKnochen verlagert sind und keinekrankhaften Veränderungen in derUmgebung zu sehen sind, könnensie auch belassen werden.

Individuelle, pädagogische Therapien können Kindern helfen, dieSchwierigkeiten beim Schreiben und Lesen haben.

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In seiner eigenen Praxis gibt es fürdie notwendigen Behandlungenseit Anfang an keine Zuzahlungen. Und diese Idee des Fairplays hat erseit Jahren auch auf den Bereichder Zahnimplantate übertragen.„Die Kosten für die ganze Lebens-haltung steigen ständig, die Mietenexplodieren, die Angst vor einerInflation wirkt sich ebenso aus.Und wer heute ein ganz normalesEinkommen hat, der kann sich eineZuzahlung von mehreren tausendEuro schlicht nicht leisten.

Ich glaube, es sind fast dreiviertelder Leute, die das betrifft. Und de-nen muss man ein Angebot machenkönnen, sonst würde man als frei-beruflicher Zahnarzt doch an seinerKundschaft vorbei planen“, so Dr.Dibah.

„Wir können doch nicht an unseren Patienten vorbei planen“

Allein im vergangenen Jahr hat derZahnarzt über 200 Implantate beiseinen Patienten gesetzt. Nachfrageist also vorhanden, Tendenz sogarsteigend. Wobei es Dr. Dibah ebeneine Herzensangelegenheit ist, einenotwendige, sinnvolle Behandlungnicht daran scheitern zu lassen,dass es sich die Menschen wegender Kosten nicht leisten können. Er

bietet seinen Kunden nun also mitden beiden Implantatsystemen von„Camlog“ und „Straumann“ dasjeweils individuell optimal für siepassende Premiumprodukt an. Dieebenfalls hochwertige Krone wirdin Deutschland hergestellt. Für den einzelnen Kunden wirktsich dann die hauseigene Kalku-lation von Dr. Dibah je nach Lageverschieden aus.Beispiel eins: Ein Student hat einenSchneidezahn bei einem Sportunfallverloren. Die Lücke ist also vorne imFrontzahnbereich. Hier zahlt dieKasse für eine Brücke in der Regelmehr als 800 Euro. Da nun Dr. Dibahseine eigenen Kosten für ein Einzel-implantat bei 999 Euro kalkulierthat, muss der Student also höchstensnoch 199 Euro zuzahlen, um ein Im-plantat zu bekommen.Beispiel zwei: Eine Hausfrau beißtauf einen Kirschkern und verlierteinen Backenzahn im sichtbarenBereich an der Seite. Hierfür zahltdie Kasse um die 500 Euro. Alsoverbleibt noch eine Zuzahlung von499 Euro. Hat die Frau jedoch eineZusatzversicherung für Zähne ab-geschlossen, reduziert sich dieserBetrag noch einmal. Das Konzept von Dr. Dibah ist mit„viel Anstrengung und durchausauch mit finanziellem Aufwand füruns verbunden.“ Um den Patientenein so herausragendes Angebotmachen zu können, muss Robin

Tooth selbst ein Risiko eingehenund größere Bestellungen bei derHerstellern ordern. Nur so kann ereinen Preisvorteil an seine Kundenweitergeben. „Man muss in solchein Konzept eben auch investieren.Und wenn man das will, dannmacht man das auch.“

Hauseigenes Konzept messerscharf kalkuliert

Dass seine Kollegen oft teurer kal-kulieren, ficht Dr. Dibah nicht an.„Wir müssen doch alle in dieserArche Noah unterkommen, dieGroßen und die Kleinen, der Luxusund die Handwerkskunst. Wenndie Preise für ein Implantat inDeutschland überall mehr oderweniger gleich hoch sein müssen,dann hätten wir ja ein Kartell.“Dr. Dibah würde sich wünschen,wenn Kollegen ihm nacheifernwürden. „Es geht um die Sache.Die Leute brauchen uns.“

Zahnärzte Andrea Dibah und Kambiz Dibah, Telefon 0761-35594, [email protected]

Das soziale Konzept von Dr.Kambiz Dibah hat eine ArtRitterschlag erhalten. Sein

Konzept, das er bereits seit Jahren indie Tat umsetzt, ist ein Konzept derZukunft, das Dr. Dibah aber bereitsheute lebt. Er hat als Freiberuflermesserscharf kalkuliert, „mit spitzemSkalpell“, wie er sagt. Und sokommt es, dass Dr. Kambiz Dibah einMarkenimplantat im Einzelfall schonfür weniger als 200 Euro Zuzahlunganbieten kann. Und diese kann derKunde dann auch noch in zweiRaten bezahlen. Generell kostet einImplantat bei ihm aufgrund derhauseigenen, straffen Organisation999 Euro, inklusive dem Betrag, denjeweils die Kassen übernehmen. Esist Dr. Dibah nämlich ein Anliegen,dass nicht eine immer größere Zahlvon Menschen sich eine notwendigeund sinnvolle Behandlung wegender Kosten nicht leisten kann. Dashat Dr. Dibah längst den Namen„Robin Tooth“ eingebracht. Und nunhat er neben der Firma „Camlog“auch noch die weltweit renommierteFirma „Straumann“, mit Hauptsitzin Freiburg, als Partner gewonnen.

Zahnimplantat schon unter 200 Euro Zuzahlung

„Ich bin stolz darauf, dass wir esgeschafft haben, Straumann alsPartner zu gewinnen. Dieses Label

ist ganz oben angesiedelt. Dasheißt auch, dass unser Konzeptüberzeugend ist“, so Dr. Dibah.Schlanke Strukturen, geschickterEinkauf des hochwertigen Materialsund ambitionierte Mitarbeiter sinddie Basis seines Konzeptes. Mit vielEngagement hat er so erreicht, dasser nun gleich zwei hochwertigeMarkenimplamtate, von „Camlog“und von „Straumann“ zum Preisvon 999 Euro anbieten kann. „Jetztkann ich im Grunde genommenauch noch entscheiden, welchesSystem für welchen Patienten ambesten passt. Das ist noch mal einSchritt in Richtung höchstwertigeVersorgung, und zwar passend zujeder Situation“, erklärt Dr. Dibah.Die Partnerschaft mit Straumannempfindet er als Bestätigung dessozialen Konzepts. Ritterschlag fürRobin Tooth! Er hält die allgemeine Entwicklung,hin zu mehr Zuzahlungen, füreinen viel zu wenig in der Öffent-lichkeit diskutierten Prozess. „Wirmüssen uns als Gesellschaft dochauch Gedanken machen, ob wirhier nicht an der täglichen Realitätder Menschen vorbei handeln“, soDr. Dibah. Und weiter: „Dies istdoch eine Entwicklung, die nicht inOrdnung ist, aber eben schleichendverläuft, sodass der Patient es erstmerkt, wenn er dann plötzlichselbst davon betroffen ist“, sagt derZahnarzt.

17IMPLANTAT Z A H N M E D I Z I NSamstag, 24. November 2012 P O R T R A I TSamstag, 8. März 2014 17ZAHNGESUNDHEIT

Ritterschlag für Robin Tooth: Markenimplantate von „Straumann“!

Im Einzelfall kann die Zuzahlung für ein Implantat bei 199 Euro liegen: Dr. Kambiz Dibah hat eine hauseigene Kalkulation mit „spitzem Skalpell“ aufgestellt. Er will, dass sich jeder ein Qualitäts-Implantat leisten kann

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Wer energieeffizient sanie-ren möchte, der kann ei-nen Investitionszuschuss

durch die KfW Bankengruppe bean-tragen. Gefördert werden der Kaufeines energetisch sanierten Gebäudesoder einer Eigentumswohnung unddie Sanierung zum KfW-Effizienzhaussowie Einzelmaßnahmen an Wohn-gebäuden, für die vor dem 1. Januar1995 der Bauantrag gestellt oderBauanzeige erstattet wurde.

Es muss sich um die Sanierung zueinem KfW-Effizienzhaus oder umfolgende Einzelmaßnahmen han-deln:Wärmedämmung von Wändenoder von von Dachflächen oder vonGeschossdecken, Erneuerung derFenster und Außentüren oder derHeizungsanlage, Erneuerung oderEinbau einer Lüftungsanlage sowieOptimierung bestehender Heizungs-anlagen.Die Angemessenheit der Einzelmaß-nahmen sowie die Übereinstimmungmit den technischen Mindestanfor-derungen müssen von einem Sach-verständigen bestätigt werden. DerSachverständige muss wirtschaftlichunabhängig beauftragt werden und

in der Expertenliste für Förderpro-gramme des Bundes unterwww.energie-effizienz-experten.degeführter Sachverständiger oder einenach § 21 EnEV ausstellungsbe-rechtigte Person sein.Nachdem man sich als Energiebera-ter im Handwerk seit März 2013entscheiden musste, ob man alsSachverständiger oder Bauausfüh-render tätig wird, gibt es 2014 nunweitere Verschärfungen. Um als

Derzeit besonders günstig: Die Zinssätze der KfW-Förderprogrammewurden teilweise gesenkt – günstig für alle Sanierwilligen.

M A R K T MODERNISIEREN Samstag, 8. März 201418

Bauverein Breisgau eGZähringer Straße 4879108 FreiburgTel: 0761/510 44 - [email protected]

Page 19: 154. Ausgabe, ET 08.03.2014

M A R K TSANIERENSamstag, 8. März 2014 19

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Richtig sanierenPlanung, Ausführung und Betreuung im Sanierungsfall: Ob Heizung,Fenster, Fassaden- oder Dachdämmung, richtige Beratung ist wichtig.

den Zustand und erstellt eine ener-getische Bilanz. Er soll die Hausbe-sitzer darüber aufklären, durch wel-che Maßnahmen am effektivstenEnergie eingespart werden kann. ImRahmen des Programms „Vor-Ort-Beratung“ bezuschusst das BAFAdie Beratung von Eigentümern durchEnergieberater mit 400 Euro fürEin-/Zweifamilienhäuser und mit500 Euro für Wohnhäuser mit min-destens drei Wohneinheiten.Das Haus sollte immer als Gesamt-werk gesehen werden. So könnte ei-ne neu installierte Heizanlage kurzeZeit später durch Dämmmaßnahmenschon nicht mehr geeignet sein, dasie dann überdimensioniert ist undzum Verschwender wird.

Weitere Infos:www.sanierungsleitfaden-bw.dewww.co2online.de/foerdermittel/bafa-foerderung/

Die Energiepreise in Deutsch-land explodieren. Deshalbverbessern viele Haushalte

die Energieeffizienz ihrer Immobilie.Laut Bundeswirtschaftsministeriumsank der Endenergieverbrauch proQuadratmeter Wohnfläche seit 1990um 26,3 Prozent.

Energie war 2012 so teuer wie niezuvor: Der Preis für leichtes Heizölerreichte mit durchschnittlich 88,84Euro pro 100 Liter einen neuenHöchststand, Erdgas kostete mit7,03 Cent je Kilowattstunde (kWh)fast so viel wie im Rekordjahr 2008.Auch für Strom mussten die Ver-braucher mit 25,76 Cent je kWh tie-fer denn je in die Tasche greifen. Umdem massiven Anstieg zu begegnen,steigern die Privathaushalte dieEnergieeffizienz ihrer Immobilie:Der Endenergieverbrauch pro Qua-dratmeter Wohnfläche nahm seit

1990 temperaturbereinigt um 26,3Prozent ab. Bei Raumwärme betrugder Rückgang sogar ein Drittel.Verbessert wurde die Effizienz vorallem durch energetische Sanie-rungsmaßnahmen. „Eine bessereDämmung, die Erneuerung der Hei-zungsanlage oder der Austausch derFenster kann die Energiekosten deut-lich reduzieren – häufig um mehr alsein Drittel“, sagt Sabine Schmitt vonder LBS. „Bereits jeder dritte Haus-besitzer legt heute Geld für eineenergetische Sanierung zurück, etwamit einem Bausparvertrag. Bei derFinanzierung ist häufig eine Kombi-nation mit staatlichen Fördermittelnsinnvoll.“Zu Beginn der Sanierungsplanungsollte ein Experte zu Rate gezogenwerden. Ein Energieberater ist An-sprechpartner bei der Planung ener-getischer Maßnahmen. Er schautsich das Haus genau an, bewertet

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MODERNISIEREN

Auch 2014 gibt es wieder Fördermittelfür energetische Sanierungen von derStadt Freiburg. Die Förderanträge kön-nen beim Umweltschutzamt gestelltwerden. Das städtische Förderpro-gramm unterstützt Investitionen zumWärmeschutz des Gebäudes, die Ener-gieberatung für Wohngebäude unddie Optimierung der Heizung durch ei-nen hydraulischen Abgleich oder einEnergiemanagementsystem. Gefördertwird in drei „Bausteinen“.Baustein 1 Wärmeschutz im Altbau:Gefördert werden hier die Wärme-dämmung der Außenwand, des Dachsoder der Kellerdecke. Ein Fensteraus-tausch wird ebenfalls bezuschusst, al-lerdings nur bei gleichzeitiger Däm-mung der Außenwand. Es werden Zu-schüsse bis zu 1200 Euro pro

Wohneinheit beziehungsweise 7000Euro pro Gebäude bezahlt. Für Sanie-rungen zum KfW-Effizienzhausstan-dard beziehungsweise den gleichzeiti-gen Einbau einer solarthermischenAnlage mit Heizungsunterstützunggibt es mit einer Bonusregelung zu-sätzliche Fördermittel.Baustein 2 Energieausweis mit Bera-tung:Ein Energieausweis mit Beratung wirdmit 100 Euro bezuschusst. Wohnungs-eigentümergemeinschaften bekom-men einen Zuschuss bis zu 300 Euro.Voraussetzung ist der Nachweis einervorher durchgeführten umfangreichenEnergiesparberatung.Baustein 3 Optimierung von Heizun-gen in Wohngebäuden:Neu im Freiburger Förderprogramm ist

die Förderung eines Energiemanage-mentsystems für Heizungen mit 300Euro. Ein hydraulischer Abgleich vonHeizungen wird weiter mit 300 Eurobezuschusst.Der Antrag für den Baustein 1 „Wär-meschutz“ muss vor Auftragsvergabegestellt werden. Die Anträge zumBaustein 2 „Energieausweis mit Bera-tung“ und Baustein 3 „Heizungsopti-mierung“ müssen spätestens drei Mo-nate nach den Sanierungsarbeiten ge-stellt werden.Weitere Details zu diesen Förderbau-steinen finden sich zusammen mit denAntragsunterlagen und Förderrichtli-nien unter www.freiburg.de/waerme-schutz oder können beim städtischenUmweltschutzamt unterTel. 0761/201-6142 erfragt werden.

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Städtisches Förderprogramm für energetische Sanierungen:

Wärmeschutz, Energieberatung, Heizungsoptimierung

Schnelle Hilfe im Schadensfall. Seit 1960.

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