140226 mm lebe streikbereitschaft

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26. Februar 2014 Streikbereitschaft ist erstellt Die Leitungskonferenz hat sich an ihrer Sitzung mit den Resultaten der durchgeführten Umfra- ge über die grundsätzliche Streikbereitschaft, die Streikgründe und die Streikdauer auseinan- dergesetzt. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die bernischen Lehrerinnen, Lehrer und Schulleitungen streikbereit sind, wenn es im Zusammenhang mit Klassenvergrösserungen, Pflichtpensenerhöhungen oder fehlender Lohnentwicklung zu weiteren Verschlechterungen kommen soll und andere Verhandlungsmöglichkeiten ausgeschlossen sind. Die immer wieder vorgenommenen Abbaumassnahmen an der Bildung veranlassten die Leitungskon- ferenz, bei den über 9‘000 Mitgliedern eine Umfrage durchzuführen. Geklärt werden sollte, ob LEBE in Zukunft als letzten Ausweg offiziell eine Streikdrohung aussprechen soll und den Streik beschliesst, falls es bei einem Schlichtungsverfahren zwischen den Sozialpartnern zu keiner Einigung kommt. Dreiviertel der LEBE-Mitglieder sind streikbereit. Nennenswerte Unterschiede zwischen den Ge- schlechtern, den Altersgruppen oder zwischen Stadt, Land und Agglomeration bestehen nicht. Diese Streikbereitschaft ist auf allen Bildungsstufen, von den Lehrpersonen an Kindergärten bis zu den Do- zierenden erkennbar. Auch bei den Schulleitungen fand sich eine satte Mehrheit. Die in der Umfrage aufgelisteten Streikgründe Klassenvergrösserungen, Erhöhung der Unterrichtsver- pflichtung und fehlende Lohnentwicklung wurden ähnlich bewertet. Auffallend ist, dass sich die Streik- bereitschaft nochmals steigert, wenn konkrete Gründe vorliegen. Der Zuspruch zu einem Streik steigt auf um die 80 Prozent. Bei der Frage zu einem Streik im Zusammenhang mit der künftigen Rentenleistung wurde zurückhal- tender geantwortet. Hauptursache dafür ist, dass es sich dabei voraussichtlich um einen rechtlich betrachtet, unzulässigen Streik handeln würde, welcher von den Mitgliedern weniger mitgetragen wird. In zahlreichen Kommentaren ist spürbar, dass die LEBE-Mitglieder den Streik nicht suchen, sondern zähe Verhandlungen weiterhin bevorzugen. Doch wenn diese scheitern, sind sie streikbereit. Aus den Wortmeldungen geht deutlich hervor, dass sich der Ärger und die Enttäuschung über die zahllosen Sparpakete stark angestaut hat und LEBE aufgerufen ist, vor einer härteren gewerkschaftlichen Aus- einandersetzung nicht zurückzuweichen. Die Leitungskonferenz dankt den LEBE-Mitgliedern für die wichtigen Rückmeldungen und berücksich- tigt die Ergebnisse für die Zukunft. Die Umfrage bestätigt deutlich, dass ein Streik von den Mitgliedern als letztes Mittel in der sozialpartnerschaftlichen Auseinandersetzung akzeptiert ist. Im Hinblick auf künftige Verschlechterungen im Bildungsbereich hat LEBE die Streikbereitschaft erstellt. Auskunft: Christoph Michel, Leiter Gewerkschaft 031 326 47 30 / 079 307 97 00, [email protected]

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Page 1: 140226 mm lebe streikbereitschaft

26. Februar 2014

Streikbereitschaft ist erstellt Die Leitungskonferenz hat sich an ihrer Sitzung mit den Resultaten der durchgeführten Umfra-ge über die grundsätzliche Streikbereitschaft, die Streikgründe und die Streikdauer auseinan-dergesetzt. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die bernischen Lehrerinnen, Lehrer und Schulleitungen streikbereit sind, wenn es im Zusammenhang mit Klassenvergrösserungen, Pflichtpensenerhöhungen oder fehlender Lohnentwicklung zu weiteren Verschlechterungen kommen soll und andere Verhandlungsmöglichkeiten ausgeschlossen sind. Die immer wieder vorgenommenen Abbaumassnahmen an der Bildung veranlassten die Leitungskon-ferenz,  bei  den  über  9‘000  Mitgliedern eine Umfrage durchzuführen. Geklärt werden sollte, ob LEBE in Zukunft als letzten Ausweg offiziell eine Streikdrohung aussprechen soll und den Streik beschliesst, falls es bei einem Schlichtungsverfahren zwischen den Sozialpartnern zu keiner Einigung kommt. Dreiviertel der LEBE-Mitglieder sind streikbereit. Nennenswerte Unterschiede zwischen den Ge-schlechtern, den Altersgruppen oder zwischen Stadt, Land und Agglomeration bestehen nicht. Diese Streikbereitschaft ist auf allen Bildungsstufen, von den Lehrpersonen an Kindergärten bis zu den Do-zierenden erkennbar. Auch bei den Schulleitungen fand sich eine satte Mehrheit.

Die in der Umfrage aufgelisteten Streikgründe Klassenvergrösserungen, Erhöhung der Unterrichtsver-pflichtung und fehlende Lohnentwicklung wurden ähnlich bewertet. Auffallend ist, dass sich die Streik-bereitschaft nochmals steigert, wenn konkrete Gründe vorliegen. Der Zuspruch zu einem Streik steigt auf um die 80 Prozent.

Bei der Frage zu einem Streik im Zusammenhang mit der künftigen Rentenleistung wurde zurückhal-tender geantwortet. Hauptursache dafür ist, dass es sich dabei voraussichtlich um einen rechtlich betrachtet, unzulässigen Streik handeln würde, welcher von den Mitgliedern weniger mitgetragen wird.

In zahlreichen Kommentaren ist spürbar, dass die LEBE-Mitglieder den Streik nicht suchen, sondern zähe Verhandlungen weiterhin bevorzugen. Doch wenn diese scheitern, sind sie streikbereit. Aus den Wortmeldungen geht deutlich hervor, dass sich der Ärger und die Enttäuschung über die zahllosen Sparpakete stark angestaut hat und LEBE aufgerufen ist, vor einer härteren gewerkschaftlichen Aus-einandersetzung nicht zurückzuweichen.

Die Leitungskonferenz dankt den LEBE-Mitgliedern für die wichtigen Rückmeldungen und berücksich-tigt die Ergebnisse für die Zukunft. Die Umfrage bestätigt deutlich, dass ein Streik von den Mitgliedern als letztes Mittel in der sozialpartnerschaftlichen Auseinandersetzung akzeptiert ist. Im Hinblick auf künftige Verschlechterungen im Bildungsbereich hat LEBE die Streikbereitschaft erstellt.

Auskunft: Christoph Michel, Leiter Gewerkschaft

031 326 47 30 / 079 307 97 00, [email protected]