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1. JAHRGANG | AUSGABE 01 | HERBST 2015 SEITE 02 STARTPUNKT | Editorial von Peter Jordi SEITE 04 GESICHTSPUNKT | Zeichner Alois Zürcher SEITE 12 BLICKPUNKT VEREIN | 100 Jahre FC Gerlafingen Eine Gemeinde mit traumhaften Gegensätzen BLICK- PUNKT

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1. JAHRGANG | AUSGABE 01 | HERBST 2015

SEITE 02 STARTPUNKT | Editorial von Peter Jordi

SEITE 04 GESICHTSPUNKT | Zeichner Alois Zürcher

SEITE 12 BLICKPUNKT VEREIN | 100 Jahre FC Gerlafingen

Eine Gemeinde mit traumhaften Gegensätzen

BLICK-PUNKT

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Liebe Leserinnen und Leser

Wozu jetzt noch eine Dorfzytig? Gerlafingens Beitrag für die Medienvielfalt? Das wäre etwas gar hoch gegriffen und dazu würde der jetzt einmal angedachte Erscheinungszyklus auch nicht taugen. Mit zwei bis drei Ausgaben pro Jahr ist auch kein Aktualitätsanspruch erfüll-bar. Es geht also um etwas Anderes.

Aussenstehende nehmen Gerlafingen oft vor-urteilsbelastet und schablonenhaft aufgrund des Steuerfusses, der Finanzkraft und der Ausländerquote wahr. Mit einer solch einge-schränkten Sichtweise wird man natürlich un-serer Gemeinde nicht gerecht. Ein Blick hinter die Kulissen offenbart nämlich, dass Gerlafin-gen mit über 100 Gewerbebetrieben, mit über 50 Vereinen, mit einem reichen Kulturleben

Es heisst, unsere Gesellschaft sei zunehmend von Individuen mit Eigeninteressen geprägt, Gemeinsinn und Solidarität schwinden und pri-vates Vergnügen steht vor dem Dienst an der All-gemeinheit. Dennoch sind immer wieder Leute bereit, sich für das Dorfleben zu engagieren. Sei es, dass in diesem Sommer in unzähligen Frei-zeitstunden ein unvergessliches Dorffest auf die Beine gestellt wurde, sei es, dass auch in dieser Legislaturperiode genügend Leute für die Arbeit in Kommissionen und Behörden zur Verfügung stehen, sei es, dass ganz selbstverständlich Wis-sen, Kompetenzen und Zeit für unser Dorf ein-gesetzt werden. Es wird viel Gutes geleistet und getan: Sprechen wir darüber!

Unser Dorf ist lebendig; viele Facetten prä-gen es, und es ist — frei nach seinem Slog-an – «traumhaft gegensätzlich». Oder anders gesagt: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Unser

und mit einer anständig in Schuss gehalte-nen Infrastruktur sehr wohl Asse im Ärmel hat. Diese gilt es nun auszuspielen und — wie man heute sagt — zu kommunizieren. Ziel ist es also, mit der Dorfzeitung «Blickpunkt» bei den Einwohnerinnen und Einwohnern die Dorf- identität zu fördern und auch einen gesunden Stolz als Gerlafingerin und Gerlafinger zu ent-wickeln. Auf dass diese zu guten Botschaftern ihrer Wohngemeinde werden. Denn, wie hat schon Jeremias Gotthelf gesagt? Eben: «Im Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland».

Seit rund vier Jahren ist die vom Gemeinderat ins Leben gerufene Arbeitsgruppe Gemeinde-zukunft daran, die zweifellos vorhandenen Vorzüge und positiven Eigenheiten Gerlafin-gens in ein besseres… oder überhaupt ins Licht zu rücken. Unterarbeitsgruppen nehmen ei-nerseits Einfluss auf gewisse Liegenschafts-eigentümer oder arbeiten zusammen mit der Schule an einem besseren Bezug der Schulkin-der zu ihrer Gemeinde und deren Geschichte(n). Ergänzt werden diese Aktivitäten nun auch durch eine dritte Teilgruppe, nämlich durch das Redaktionsteam des neuen Organs «Blick-punkt».

Dieses neue Medium rückt die manchmal et-was verborgenen Qualitäten und Vorzüge Ger-lafingens ins Rampenlicht und räumt dazu dem Gewerbe, den Vereinen und der Schule re-gelmässig gebührend Platz ein. Einen weiteren Fixpunkt wird jeweils ein Interview bilden und jede Ausgabe wird auch ein Schwerpunktthe-ma beinhalten. Wen wundert’s, dass dies in der vorliegenden Erstausgabe ein Rückblick auf

Üses Dorf im Blickpunkt Von der Idee zur Zeitung

das gelungene Dorffest ist? So viel ist klar: Es gibt viel zu entdecken, woran man Freude ha-ben kann!

Gerlafingen positioniert sich aufgrund eines Marketingkonzeptes grundsätzlich auf den drei Pfeilern «Hauptstadt des Wasseramtes», «erfolgreiche Integrationsgemeinde» sowie als «Gemeinde der traumhaften Gegensät-ze». Auch wenn das mit einem Augenzwin-kern gemeint und mit der in der Werbung le-gitimen Zuspitzung zu verstehen ist, kann der Tatbeweis doch locker erbracht werden. Wer in verschiedenen Zusammenarbeitsgebieten die Bürde als Leitgemeinde trägt, kann doch wohl auch die Würde als Hauptakteurin oder eben Hauptstadt für sich reklamieren. Und die fünfzigjährige Erfahrung mit der Integration von aus fremden Ländern zugezogenen Men-schen kann eigentlich nur als Vorteil gesehen werden. Und die so plakativen wie traumhaf-ten Gegensätze wie z.B. Stahlwerk/Entenwei-her oder Bevölkerungsstruktur/Vereinsvielfalt oder Haupt(schwer)verkehrsachse/Wohnquar-tiere oder Agglomerationsgemeinde/Gewer-belandschaft verdeutlichen, dass es neben ei-nigen tatsächlichen Herausforderungen auch zahlreiche Positivaspekte gibt, welche die Wohn- und Lebensqualität ausmachen. Wenn man sie sehen will… oder wenn sie einem eben durch den «Blickpunkt» serviert werden.

Viel Vergnügen bei der Lektüre!

Peter Jordi, Gemeindepräsident

STARTPUNKT

AUSGANGSPUNKT

Dorf kämpft seit langem mit einem schlech-ten Image. Richten wir unseren Blick aber doch einmal auf anderes, denn das Sprichwort lässt sich drehen: Wo Schatten ist, da gibt es Licht.

So haben sich im Februar acht Personen zu-sammengefunden und ihre Arbeit als Redak-tionsteam einer Dorfzeitung aufgenommen. Ein Team war es nicht von Anfang an; man kannte sich ja noch nicht sehr gut, teilweise gar nicht. Das einzig Verbindende war die Absicht, gemeinsam eine Dorfzeitung entstehen zu las-sen. Und genau so vielfältig wie die Mitglieder waren denn auch die Ideen und Vorstellungen, was eine Dorfzeitung ausmachen könnte. Vom Gemeinderat war einzig vorgegeben, dass die Zeitung zwei Mal pro Jahr erscheinen soll, politisch und konfessionell neutral ist und ein professionelles Erscheinungsbild hat. Aus die-sem Grund stehen dem Reaktionsteam Kom-munikationsfachmann Christian Fluri und

Die Redaktion (v.l): Katalin Kulcsar, David Aebischer, Regula Jordi, Judith Hechenbichler Rutsch, Martin Müller, Peter Jordi, Gérard Georges

der Gerlafinger Fotograf Bernhard Strahm zur Seite. Daneben sind Allrounder gefragt! Eine Redaktionsleitung gibt es nicht. Alle bringen gleichermassen Ideen, Texte, Bilder, Kontakte und Freude an der Sache ein!

«Üses Dorf» soll es sein, ein Dorf für uns alle. Ein Dorf mit Herausforderungen, aber eben auch ein Dorf mit viel positivem Potential. In-teressante Geschichten, anregende Menschen, schöne Ecken warten nur darauf, entdeckt zu werden! Und so lautete denn auch der Arbeits-titel ganz einfach: «Üses Dorf».

Die ersten Sitzungen verliefen spannend und lebhaft. Einmal getroffene Entscheide wurden kritisch hinterfragt und wenn nötig wieder an-gepasst. Neue Ideen flossen ein. Doch mit jeder Sitzung wurde das Profil schärfer, bis im Mai das Erscheinungsbild samt Format und Titel sowie das inhaltliche Grobkonzept feststan-

den: «Üses Dorf» soll im Blickpunkt stehen! Der «Blickpunkt» — symbolisiert durch den grossen Punkt auf der Titelseite — war geboren!

Schnell war auch klar, welche Bereiche einen festen Platz im «Blickpunkt» haben werden: Schule, Vereine, Gewerbe, ein Interview so-wie ein Bild aus dem Fundus des zeichnenden Dorfchronisten Alois Zürcher. Ebenfalls in je-der Ausgabe wird es ein Thema als Schwer-punkt geben.

Ja, der Punkt. Er zieht sich durch die ganze Zei-tung. Er ist Ausgangspunkt, Fixpunkt, Stand-punkt, i-Punkt bis hin zum Schlusspunkt — und noch viel mehr.

Schliesslich soll auch das Gute in unserem Dorf «auf den Punkt» gebracht werden!

Regula Jordi

Im Vorfeld wurde oft gefragt, warum denn die Gemeinde ein Dorffest ausrichte. Das neue Feu-erwehrmagazin ist ja auch schon ein paar Jahre alt und die Kirchacker-Schulhausaufstockung soll erst 2017 bezugsbereit sein. Warum also?

Nun, ganz einfach: Der Gemeinde zuliebe! Den Einwohnerinnen und Einwohnern von Gerla-fingen zuliebe sowie für willkommene auswär-tige Gäste hat das Organisationskomitee die ambitionierte Idee einer ganzen Dorffestwoche in die Tat umgesetzt. Den Weg geebnet hat si-cher auch, dass die Hardware in Form eines rie-sigen Festzeltes für die Generalversammlung der Raiffeisenbank und für das 100-Jahr-Jubi-läum des FC Gerlafingen bereits bereitstand. Da kam man ja gar nicht mehr umhin, noch eine weitere Festivität anzuhängen.

«luege – lose – zämä si»Gelungenes Gerlafinger Dorffest

vom 8. bis 14. Juni 2015

SCHWERPUNKT

Allerdings war das Ziel hoch gesteckt, mussten doch sieben Tage/Abende mit Programm, resp. mit Leben gefüllt werden. Nach einem unter-haltsamen Start mit der Prominenten-Talk- runde folgten das bezaubernde Schul-Musical, das eindrückliche Musikschul-Konzert, die jugendlich-beschwingte Zumba-Showdance- Gruppe, die packenden Oakwood Line Dan-cers, der wohltönende Chor Anatolia, die gra-zile tamilische Tanzgruppe und die showmäs-sig überzeugende orientalische Tanzschule. Die betagte Einwohnerschaft genoss den ge-mütlichen SeniorInnen-Nachmittag mit mu-sikalischer Unterhaltung, während später das partyrockige Doledechu-Fescht und die mit-reissende Country & Linedance-Night das Fest-zelt zum Beben brachten. Publikumsmag net war der Samstag mit dem herzerwärmenden

Umzug der Primarschule, wo das Musical in Bilder umgesetzt wurde. Auf grosses Interesse stiess natürlich auch der «Blaulicht-Tag» mit Polizei, Ambulanz und Feuerwehr, welche ihr Wirken eindrücklich zur Schau stellten. Dabei wurde auch das neue Atemschutz-Fahr-zeug der Feuerwehr eingeweiht. Einen wür-digen Abschluss gestalteten die Ortskirchen mit einem oekumenischen Gottesdienst unter Mitwirkung des Gospelchores Biberist-Gerla-fingen, bevor das Fest mit einem Brunch bei musikalischer Untermalung durch die Harmo-nie Gerlafingen endgültig ausklang.

Zum guten Gelingen der Festwoche trug na-türlich auch das vielfältige und internationale Gastro-Angebot bei. So war fast jeden Abend jemand anderes für das leibliche Wohl im Fest-zelt zuständig. Das ging von der Italianità über Dönervariationen und Cevapcici zur gewöhn-lichen Bratwurst bis hin zum Chili con Carne. Als Renner entpuppte sich auch das speziell abgefüllte Gerlafinger Bier, wofür eigens eine Etikette mit typischen Gerlafinger Ortsbezeich-nungen kreiert worden war. Sehr gut besucht wurde auch der «rote Faden» durch die Woche, d.h. das «Fürobe-Bier» mit Musik des Gerlafin-ger Gitarristen Cédric Moos und dessen Band.

Auch wenn die Gemeinde sich dieses Dorffest bewusst etwas kosten liess, so wäre es doch kaum ohne zusätzliche Sponsoren machbar gewesen. Für deren Geld- und Arbeitsbeiträ-ge bleiben wir dankbar. Merci! Auch sie dürfen sich mit dem Organisationskomitee darüber freuen, dass sie ein Fest mitermöglicht haben, das absolut friedlich und ohne Unfall, Koma-trinken, Diebstahl, Randaliererei, Diebstahl, Beschädigungen oder sonstige unliebsame Aktivitäten verlief. Super!

Peter Jordi

Das OK Dorffest: Daniel Roth, Patric Räss, Christian Holderegger, Markus Wieland, Stefan Reinhart, Peter Jordi (hinten v.l.)

Susanne Mohni, Manuela Blaser, Alexandra Leu (vorne v.l.)

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Zwei mal vier heraus- ragende Gerlafinger Köpfe

Wer es nicht vorher schon gewusst hat, weiss es spätestens jetzt:

Unser Dorf beheimatet zahlreiche herausragende Köpfe in Politik, Wirtschaft,

Kultur und Sport. Der Promi-Talk am Dorffest bewies es einmal mehr.

SCHWERPUNKT

Mustafa Dikbas, Franziska Baschung, Marco Jaggi, Markus Jordi, Philipp Hadorn (oben v.l.) | Tim Hug, Adrian Käser, Marco Jaggi, Flavio Mezzodì, Roberto Zanetti (unten v.l.)

Es fiel dem OK des Dorffestes leicht, acht be-kannte Namen für den Promi-Talk am Eröff-nungstag zu finden: Mit Roberto Zanetti und Philipp Hadorn standen gleich zwei Bundes-parlamentarier Red’ und Antwort, Markus Jor-di als Mitglied der Konzernleitung der SBB und Mustafa Dikbas als Medien- und Kommunika-tionsfachmann vertraten die Wirtschaft, Fran-ziska Baschung und Flavio Mezzodì erzählten von ihrer internationalen Karriere als Klarinet-tistin und als Drummer der Solothurner Rock-band «Krokus», der Nordisch Kombinierer Tim Hug von seiner vergangenen und angestrebten nächsten Olympiateilnahme und Adrian Käser beschrieb seinen sportlichen Werdegang vom Lausbuben auf dem Schulweg bis hin zum Er-folg als jüngster Schwingerkönig.

Eine bunte Runde, die sich in zwei Vierergrup-pen den witzigen und unterhaltsamen Fragen des Gerlafinger Radio-Profis Marco Jaggi stell-te. So erfuhr das Publikum von Mustafa Dik-

bas, dass Gerlafingen mit seinen grosszügigen Sport- und Grünanlagen ideal ist für die Frei-zeitaktivitäten aller Kinder und Jugendlichen. Franziska Baschung fördert als Musikschul-lehrerin mit ihrem preisgekrönten Projekt «musigpotztusig» den Zugang von Kindern zur Musik, Markus Jordi möchte wegen der her-vorragenden Verkehrserschliessung des Dorfes und des wunderschönen Naherholungsgebie-tes zum Joggen nicht mit einem Wohnort an der Goldküste tauschen, und Philipp Hadorn fand den Weg in die nationale Politik dank den vielfältigen Erfahrungen in Gemeinderat und Kommissionen.

Nach einer kurzen Pause fühlte Marco Jaggi dann dem politischen Urgestein Roberto Za-netti auf den sportlichen Puls, der früher beim Daumendrücken für den ehemaligen Nach-barn Adrian Käser höher schlug, heute dage-gen beim Flippern am eigenen Kasten. Flavio Mezzodì erzählte, dass er nach mehrwöchigen

Tourneen mit «Krokus» die Arbeit als Schlag-zeuglehrer an der Musikschule umso mehr schätzt und durch die Kinder wieder «geerdet» wird. Und wer die nächste grosse Ferienrei-se noch nicht geplant hat, möge Südkorea als Austragungsort der kommenden Olympischen Winterspiele im Auge behalten: Sollte sich Tim Hug erneut für eine Teilnahme qualifizieren und den Skiclub Gerlafingen in Pyeongchang vertreten, dann rechnet er wiederum fest mit Fans aus Gerlafingen.

Bei allen acht spürte man die echte und un-gekünstelte Verbundenheit mit dem Dorf, das gerade wegen seiner Vielfältigkeit attraktiv und lebenswert ist — alle acht stehen stellver-tretend für einen lebendigen Wohnort mit noch unzähligen weiteren herausragenden Köpfen.

Regula Jordi

Sie sind ein begnadeter Künstler, zeichnen mit Bleistift fotografisch genau bis ins kleinste Detail Menschen, Gebäude und Landschaften. Wann haben Sie mit dem Zeichnen begonnen?In der Schulzeit. Ich war schon in der Schule gut im Zeichnen. Während meiner Lehrzeit 1944 — 48 verbrachte ich meine Freizeit vor-wiegend mit Zeichnen und Malen. (Alois Zür-cher schmunzelt und meint: «Den Ausdruck ‹Künstler› höre ich eigentlich nicht gerne. An-dere Künstler bezeichnen meine Werke viel-leicht als Fleissarbeit.»)

Ihre Zeichnungen sind Kunstwerke, sie sind sehr realistisch wie Fotografien, das ist

Mit dem Zeichenstift unterwegs im Dorf

Alois Zürcher, 88, ein begnadeter Zeichner,

der verschiedene Ansichten unseres Dorfes malte, lebt seit 1944 in Gerlafingen.

Er kennt Gerlafingen wie seine Westentasche.

Mit seinen Bildern, als fester Bestandteil unserer Zeitung, begleitet er uns

beim malerischen Sightseeing durch Gerlafingen.

GESICHTSPUNKT

eine grosse Begabung so zeichnen zu können. Wollten Sie das Malen und Zeichnen nie zur Ihrem Hauptberuf machen?Das stand eigentlich nie zur Diskussion. Mei-ne Eltern führten ein Lederwarengeschäft und eine Autosattlerei, so war klar, dass ich eine Lehre zum Sattler-Tapezierer erlernte. Wäh-rend der Lehrzeit habe ich mit Porzellanmalen ein wenig Sackgeld verdient. In den 80er-Jah-ren begann ich mich auf das Zeichnen zu kon-zentrieren. Die Details reizten mich, diese kann ich mit dem Bleistift am besten herausholen.

Wann und wo sind Sie geboren undseit wann leben Sie in Gerlafingen? Ich bin am 27.11.1927 in Luzern geboren. Ich lebe seit meiner Lehrzeit 1944 bei der Sattle-rei und Möbelhandlung Urben, mit dreijähri-gem Unterbruch, in Gerlafingen. Ende Lehrzeit machte ich die Bekanntschaft mit der Tochter des Hauses. Wir heirateten 1952, blieben in Ger-lafingen und führten das Innendekorationsge-schäft der Schwiegereltern weiter.

Gibt es ein Ereignis in Gerlafingen, das Sie nie vergessen werden?Was mir besonders in Erinnerung blieb, ist die Zeit, als die Arbeiter des Stahlwerks in den 50er- Jahren nach Feierabend nach Hause fuhren. Ein ganzes Heer von Velofahrern war auf der Strasse, die man als Fussgänger dann nicht mehr überqueren konnte.

Das waren ja Zustände wie in China, wo alle mit dem Velo unterwegs sind (Alois Zürcher lacht). Nennen Sie mir drei Gründe, weshalb Sie noch immer hier wohnen?Alte Bäume sollte man nicht verpflanzen. Ich habe meine Freunde, Bekannten und Fa-milie hier. Fast alle leben in der Umgebung. Ich habe drei Kinder, acht Enkel und drei Urgross enkel. Und dann ist hier ja auch unser eigenes Haus.

Was gefällt Ihnen besonders an Gerlafingen?Das schöne Naturschutzgebiet rund um den Entenweiher und die Emme, so nah zu Fuss zu erreichen, das ist viel wert für uns.

Welches ist Ihr Lieblingsplatz in Gerlafingen?Am Entenweiher halte ich mich viel auf. Dort begann ich vor dreissig Jahren Gerlafingen zu zeichnen. Nach dem vielen Zeichnen al-ter Bauernhäuser im Bucheggberg kam der

Wunsch, dasselbe in Gerlafingen zu tun. Die Wahl des Sujets erfolgte meist spontan. Jedes Objekt ist mit einem Schicksal einer Familie verbunden, mit Geschichten, die meine Frau niederschrieb. Der Abriss verschiedener Bau-ten veranlasste mich oft, diese zu zeichnen, bevor sie ganz verschwanden. Alle meine Bilder möchte ich nun in einem Buch zusam-menstellen.

Was hat sich in den letzten Jahren in Gerlafingen verändert? Vor allem die Bevölkerung. Früher war es ein richtiges Dorf. Man kannte und grüsste sich. Heute kenne ich nur wenige mehr. Es sind vie-le neu hierher gezogen. Es wurde auch viel neu gebaut in der letzten Zeit.

Womit beschäftigen Sie sich zur Zeit am meisten?Ich verbringe viel Zeit mit dem Zeichnen in der Natur. Ich bin viel draussen. Im Sommer arbei-te ich gerne im Garten.

Was ist Ihnen wichtig im Leben?Gesundheit und Zufriedenheit.

Was macht Sie zufrieden?Unter anderem Zeichnen und Malen.

Wie sieht für Sie ein perfekter Tag aus?Der fängt schon damit an, dass ich am Mor-gen aufstehen, nach draussen gehen kann und gesund bin.

Was lesen Sie regelmässig?Zum Bücherlesen komme ich meist nur in den Ferien. Die Solothurner Zeitung lese ich jeden Tag. Früher als ich noch im Geschäft arbeitete, kam ich erst am Abend zum Lesen. Meine Frau markierte mit Rot, was besonders spannend in der Zeitung war.

Welchen Wunsch würden Sie sich gerne noch erfüllen?Ich bin eigentlich wunschlos glücklich, wenn ich noch möglichst lange mit meiner Frau im eigenen Haus leben und mit ruhiger Hand zeichnen kann. Dann würde ich gerne das Buch mit der Sammlung meiner Zeichnungen und den Geschichten dazu fertig stellen.

Judith Hechenbichler Rutsch

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Während des Dorffestes führte die Primarschu-le Gerlafingen zwei Mal das Musical «Der kleine Tag» auf. Die Reaktionen auf die beiden Musi-calaufführungen waren äusserst positiv. Neben Eltern, Politikern und allen anderen Anwesen-den zeigte sich auch der Bildungsdirektor Remo Ankli von der Aufführung sehr beeindruckt. Im Bericht der Solothurner Zeitung wurde die Leis-tung der über 200 Schülerinnen und Schüler als «hinreissend und aussergewöhnlich» bezeich-net. «All das hatte Lehrer Ronny Grossenbacher in bewundernswertem Griff. Schön die Kostü-mierungen, durchdacht das Bühnenbild und spitzenmässig die Choreografien», schrieb die Journalistin der Zeitung weiter.

Als im Herbst 2014 feststand, dass in Gerlafin-gen ein Dorf- und Schulfest stattfinden würde, entstand bei Ronny Grossenbacher, einem Pri-marlehrer im Schulhaus Kirchacker, sofort die Idee, die Gelegenheit zu nutzen, um ein Musi-cal aufzuführen. Gleichzeitig verfolgte Tho-mas Zürcher, der Schulleiter der Musikschule, die gleiche Idee. Mit Barbara Schwarz, einer weiteren Primarlehrerin aus dem Schulhaus Kirchacker, kam noch eine musikbegeister-te Lehrperson dazu, so dass schnell klar war, dass die Primarschule am Dorffest ein Musical aufführen würde. Nach und nach schlossen sich weitere Lehrpersonen dieser Gruppe an. Schliesslich beteiligten sich 10 Klassen aus den Schulhäusern Kirchacker und Gländ an die-sem gewaltigen Projekt.

Dezember bis ProjektwocheIn der Zeit von Dezember bis zu den Frühlings-ferien fanden dann regelmässige Chorproben

Mehr als ein halbes Jahr für «zwei kleine Tage»

SCHWERPUNKT

mit allen Schülerinnen und Schülern in der Turnhalle statt. Gleichzeitig wurde auch in den einzelnen Klassen an den verschiedenen Lie-dern gearbeitet.

Eine gemeinsame Lagerwoche im Berner Ober- land nutzten Ronny Grossenbacher und Barba-ra Schwarz, um mit ihren Klassen die Theater- szenen und die Sologesangsstücke einzuüben. Gleichzeitig begann das Orchester der Musik- lehrpersonen unter der Leitung von Thomas Zürcher die gemeinsamen Proben.

Projektwoche: Viel Arbeit geleistetWährend der Projektwoche wurde dann in den einzelnen Teilgruppen intensiv geübt. Die Gruppen, welche nicht mit den Gesangspro-ben beschäftigt waren, studierten Tänze ein oder malten Kulissen. Unter der Leitung von Claudia Imhof entstand so ein beeindrucken-des Bühnenbild.

Zwischendurch kam jedoch auch die Auflocke-rung nicht zu kurz. Badibesuche aber auch ein gemeinsames Geländespiel sorgten dafür, dass sich die Schülerinnen und Schüler von der in-tensiven Probearbeit erholen konnten.

Damit die Koordination aller Teilgruppen ein-wandfrei klappt, wurden die Schrankwände im Lehrerzimmer zu einem riesigen Projektplan umfunktioniert. In täglichen Sitzungen wurde der Ablaufplan überarbeitet und den neusten Herausforderungen angepasst.

Am zweiten Tag der Projektwoche fand dann endlich die erste gemeinsame Probe mit allen

Schülern und dem Begleitorchester statt. Dank der aufmerksamen und einfühlsamen Beglei-tung durch das Orchester der Musiklehrperso-nen fanden sich die beiden Gruppen auf Anhieb zurecht. Erst an der Hauptprobe am Morgen vor der ersten Abendaufführung konnte dann mit allen technischen Hilfsmitteln gearbeitet wer-den, so dass einer erfolgreichen Aufführung nichts mehr im Weg stand.

Ein mega ErlebnisIm Rückblick kann Ronny Grossenbacher nur positive Erkenntnisse aus diesem Musicalpro-jekt ziehen. Trotz der intensiven Probezeit und dem gewaltigen Aufwand sei das ganze Projekt «ein mega Erlebnis» gewesen. Besonders beein-druckt hat ihn das gewaltige Engagement sei-ner Kolleginnen und Kollegen und aller betei-ligten Schülerinnen und Schüler. «Das Team im Schulhaus Kirchacker ist durch die vielen posi-tiven Erlebnisse und die gemeinsame Leistung noch stärker zusammengewachsen».

Auf die Frage nach dem beeindruckendsten Mo-ment in diesem Projekt findet Ronny Grossenba-cher nach kurzem Überlegen eine klare Antwort: «Die Momente, in welchen alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam auf der Bühne gesun-gen haben, waren wirklich sehr berührend.»

Als Erinnerung an dieses gelungene Projekt werden alle beteiligten Kinder und Lehrperso-nen eine DVD vom gesamten Musical erhalten, so dass sie sich auch in Zukunft an dieses tolle Projekt erinnern können.

Martin Müller

Die Idee für einen Umzug durch Gerlafingen entstand innerhalb der schulinternen Projekt-gruppe Schulfest als Möglichkeit, die Primar-schule und die Resultate ihrer Projektwoche der Dorfbevölkerung von Gerlafingen zu präsentie-ren. Am Umzug waren alle 435 Schülerinnen und Schüler des Kindergartens und der Pri-marschule sowie alle Lehrpersonen beteiligt.

Als Thema für den Umzug wurde das Musical «Der kleine Tag» gewählt, welches bereits am

Ein kleiner Tag in Gerlafingen

Bei bestem Wetter und einer grossen Zuschauerkulisse präsentierte die Primar-

schule Gerlafingen die Resultate der Projektwoche. Der Umzug am Samstag

des Dorffestes begeisterte die Teilnehmenden und auch die zahlreichen Zuschauer.

SCHWERPUNKT

DANK

Die Projektgruppe Schulfest bedankt sich herzlich bei allen, welche in irgendeiner Form zum Gelingen des Schulfestes beigetragen haben. Vor allem den Mitgliedern des OK Dorffest, welche die Schule immer mit einem gewaltigen Einsatz und einer beeindruckenden Flexibilität unterstützt haben. Unzählige private Personen, wie auch diverse Firmen haben ebenfalls einen grossen Beitrag zum Gelingen dieser zwei Wochen beigetragen.

Dienstag und Donnerstag im Festzelt aufge-führt wurde. Verschiedene Aspekte aus dem Musical wurden in den verschiedenen Schul-häusern bearbeitet. Das Schulhaus Kirchacker präsentierte die Kostüme aus dem Musical. Im Schulhaus Gländ wurde das Thema «Jah-reszeiten» aufgegriffen, welches im Musical ebenfalls eine zentrale Rolle spielt. Die Klas-sen aus dem Schulhaus Oberfeld wählten das Thema «Universum». Zu sehen waren dabei Astronauten, Planeten und Aliens. Die Kinder-

gärten wählten verschiedene Berufe, welche im Musical eine wichtige Rolle spielen. So wa-ren Briefträger, Kunstmaler und Bauarbeiter in den Strassen von Gerlafingen unterwegs.

Die liebevoll und aufwändig gestalteten Kostü-me und Wagen begeisterten das zahlreiche Pu-blikum entlang der Umzugsroute vom Schul-haus Gländ zum Festgelände im Kirchacker.

Martin Müller

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Das Volksschulamt und die Sportfachstelle bieten seit 2012 ein spezielles Programm für Schulen an, ihre Schülerinnen und Schüler für mehr Bewegung und Sport zu motivieren. Das «so.fit»-Label ist schweizweit ein einzigartiges Bewegungsförderungsprogramm. Mit «so.fit» bieten die Schulen freiwillige Bewe-gungsangebote, Schulsport, Sportwochen und mehr Bewegung im Schulzimmer an. Zudem verpflichten sich die Schulen, mindestens drei unter J&S laufende Kurse im freiwilligen Schul-sport anzubieten.

Bei seiner Rede zur Übergabe des Labels er-wähnte der Bildungsdirektor Remo Ankli, dass es für ihn ein besonderer Freudentag sei. Schliesslich habe die Kreisoberstufe Gerla-fingen weit über die Kantonsgrenzen hinaus einen grossen Anteil an der heutigen Schul-sportsituation. Das Beispiel der Kreisoberstufe Gerlafingen zeige deutlich, wie man Integra-tion im Bereich der Bewegung und des Sports an einer Schule leben kann. Ankli zeigte sich

«luege – lose – zämä si»: So lautete das Fest-motto des Dorffestes vom 8. bis 14. Juni, an wel-chem sich unsere Kreismusikschule beteiligte. Drei Abende waren Lehrpersonen wie auch sehr viele Kinder und Jugendliche mit der Auf-gabe versehen, die vielen musikinteressierten Zuhörer und Besucher mit gehaltvollen, wie auch schmissigen Melodien zu verwöhnen. Ei-nerseits waren die Lehrpersonen am Dienstag- und Donnerstagabend als Begleitorchester am Musical «Der kleine Tag» beteiligt, andererseits wurden sie mit der Gestaltung eines Musik-schulkonzertes am Mittwochabend betraut.

Innerhalb eines sehr abwechslungsreichen Abendprogrammes unter Mitwirkung der Western-Linedancers, des Anatolia-Chores, der

Die Schule hat sich fit gemacht

Als vierte Schule im Kanton Solothurn

durfte die Kreisoberstufe Gerlafingen das so.fit-Label

von Regierungsrat Remo Ankli entgegennehmen. Die

Übergabe fand zum Abschluss des Sporttags statt.

SCHWERPUNKT

überzeugt, dass das Vorbild der Kreisoberstu-fe Gerlafingen Erfolg haben wird. Das Virus «so.fit» werde bald die Schullandschaften des ganzen Kantons überziehen und damit Gutes bewirken.

Die Beziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schülerinnen und Schülern wird durch die integrierende Wirkung der Sportla-ger und des Schulsports unterstützt. Somit tra-gen diese Angebote wesentlich zum sehr guten Lern- und Arbeitsklima an der Kreisoberstufe Gerlafingen bei.

Die Schüler bedanken sich herzlich bei den Be-hörden und den Einwohnern von Gerlafingen. Die Sportlager und der Schulsport werden von der Gemeinde seit Jahren finanziell massgeb-lich unterstützt. Dank dieser Unterstützung ist die regionale Vorbildfunktion des Gerlafinger Schulsports überhaupt möglich geworden.

Martin Müller

Der Sporttag fand am Dienstag während dem Dorffest der Gemeinde Gerlafingen statt. Or-ganisiert wurde der gesamte Anlass von einer Schülerin und einem Schüler der Kreisober-stufe Gerlafingen. Leunora Bytyqi und Prazith Sivalingam erstellten das gesamte Konzept für die Durchführung als Projektarbeit.Am Morgen massen sich die Klassen der KOG in verschiedenen Leichtathletikdisziplinen wie Speerwerfen, 80 m Sprint, Kugelstossen und Weitsprung. Der Nachmittag wurde als Spiel-turnier durchgeführt.Der Gesamtsieg und somit auch der KOG-Pokal ging in diesem Jahr an die Klasse 2Eb.

Martin Müller

Sporttagorientalischen Bauchtanzgruppe, der «Cédric Moos Band» und einer tamilischen Tanzgrup-pe machte die Musikschule den Beginn mit ei-nem sehr anspruchsvollen Musik-Programm. «zämä si» bedeutete für die Lehrerschaft und deren SchülerInnen auch «zäme musiziere». So erstaunten die musikalischen Beiträge mit viel Kreativität und Spielfreude manch einen Zuhörer. Schon das erste Lied «Auf uns» von Andreas Bourani unter der Leitung von Stefa-nie Frei wies die Besucher auf die selbstsiche-ren SängerInnen der Musikschule hin. Neben dem angebotenen «Gerlafinger Bier» durften wir eine weitere Premiere mit dem von Thesi Joray arrangierten und deren Ukulelengruppe gespielten Lied «D Ukulelebänd vo Gerlafingen» feiern. Rassige Melodien wie «Ab id Sunne»,

«Das alte Haus von Rock-Docky», «Banana Boat Song», «Lady In Black» und vieles mehr gefiel den Zuhörern und wurden stets mit tosendem Applaus quittiert. Nicht nur die Konzertbesu-cher erfreuten sich an den Darbietungen. Auch die vielen Kinder und Jugendlichen der Ensem-bles hatten ihre Freude und Genugtuung an den gut gelungenen Darbietungen.

Dieses Musikschulkonzert, anlässlich des Dorf-festes 2015, wird sicher vielen Besuchern und Beteiligten in bester Erinnerung bleiben. Ar-beit, Mühe und Einsatz der Lehrpersonen und deren SchülerInnen wurden von vielen Zuhö-rern mit lobenden Worten bedacht.

Thomas Zürcher

Bewegendes Konzert der Kreismusikschule

SCHWERPUNKT

Feierliche Übergabe (v.l.): Regierungsrat Remo Ankli,

Schulsportleiter Oliver Niklaus, Hauptschulleiter Martin Müller.

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Die AnfangsjahreEin Zitat von Urwalddoktor Albert Schweitzer lautet: «Alles was wachsen will, muss im Klei-nen anfangen». Ein Auszug aus einem Ver-einsprotokoll von 1917 bestätigt dieses Zitat: «Am 25. November 1915 ist von einer Gruppe von 11 unerschrockenen Jünglingen, die sich gut verstanden haben, der Fussballclub Ger-lafingen gegründet worden.» Dank der ka-meradschaftlichen Verbundenheit und dem Zusammengehörigkeitsgefühl dieser Aktiven haben es Gegner nie dazu gebracht, Uneinig-keit in unseren Klub zu bringen, von dem das älteste Mitglied damals kaum 17 Jahre alt war. Unser Wahlspruch hiess: «Nicht nachlassen ge-winnt!». 1919 war das Eisenwerk (von Roll) mit dem FCG grosszügig und errichtete das erste Fussballfeld am Strackbach. 1921 wird der FCG in den Solothurner Kantonalverband aufge-nommen und gründet gleichzeitig eine Junio-renmannschaft, 1928 wird der Grundstein für eine Seniorenmannschaft gelegt. In der Saison 1938/39 erfolgt der erstmalige Aufstieg in die 2. Liga.

Beste Gesamtleistung und Aufstieg in die 1. LigaIm Jahr 1947 gibt es ausserhalb des grünen Rasens erste Highlights: Im März erscheint die 1. Ausgabe des Cluborgans, und im August wird das Clubhaus am Strackbach mit einem Spiel gegen Solothurn eingeweiht. In der Sai-son 1948/49 erhält der FCG die Trophäe für die beste Gesamtleistung aller 800 Vereine der Schweiz, die höchste Auszeichnung im

100 Jahre Tradition und Integrationsarbeit im

Namen des Fussballs

BLICKPUNKT VEREIN

Amateurfussball. 1957 gründen italienische Emigranten die A.S.I. Superga, welche als Un-tersektion beim FCG auch im Jubiläumsjahr noch aktiv spielt. In der Saison 1961/62 wird der bis heute einmalige Aufstieg in die 1. Liga geschafft; drei Saisons kann man sich in der obersten Amateurliga behaupten.

Umzug vom Strackbach ins Kirchacker (1965 – 1990)Das 50-jährige Jubiläum wird während dreier Tage im August 1965 gefeiert. Ende der 60er- Jahre errichtet die Einwohnergemeinde Ger-lafingen das Schulzentrum Kirchacker mit grosszügigen Sportanlagen. Dem FCG stehen ab 1972 vier Fussballfelder und eine grosse Halle zur Verfügung. Nach über 50 Jahren im altehrwürdigen Strackbach haben wir end- lich moderne Trainings- und Wettkampfbe-dingungen. In dieser Epoche können auch viele Titel gesammelt werden von den Junioren, den Aktivteams, aber auch von den Senioren und Veteranen. Im Schweizercup unterliegt man dem NLA-Team aus La Chaux-de-Fonds erst in der Verlängerung mit 1:2. Nach fast 2’000 Frondienststunden wird im Juni 1979 das neue Clubhaus eröffnet.Die 1. Mannschaft wird 1983 Solothurner Cup-sieger, drei Jahre später gelingt dieses Kunst-stück den Senioren und Veteranen zum wie-derholten Mal.Die Saison 1989/1990 wird mit dem Regional-meister gekürt. Diese Saison mit den Spielen gegen Frauenfeld bleiben trotz dem Nichtauf-stieg in bester Erinnerung.

Die letzten 25 Jahre (1990 — 2015)Vier Tage dauert das 75-jährige Jubiläum mit fünf Spielen, u.a. YB - Basel, und einem tollen Unterhaltungsprogramm. 1991 wird der Club 500, bestehend vorwiegend aus KMU-Betrie-ben gegründet, mit dem Ziel, die immense Ju-niorenarbeit in unserem Verein finanziell zu unterstützen. Ein Jahr später kann die Erwei-terung und Neueröffnung des Clubhauses ge-feiert werden. Ein langersehnter Wunsch geht 1998 in Erfüllung: die Spielfeldumschrankung mit Werbetafeln bringt Spielern und Zuschau-ern mehr «Fussballerlebnis» und dem FC Zu-satzeinnahmen. Der 2003 ins Leben gerufene Club 100 setzt sich zum Ziel, den FCG bei Pro-jekten und insbesondere im Juniorenbereich zu unterstützen. Ende 2006 kann dank vier Darle-hensgebern ein neuer Bus für die vielen Juni-orenteams angeschafft werden. In der Saison 2007/08 nimmt erstmals eine Frauenmann-schaft an der Junioren-Meisterschaft teil, und

ein Jahr später wird mit einer Matchuhr ein weiterer Eckpfeiler gesetzt. Nach den Junio-rinnen kann bei den Frauen ab 2009 auch eine Aktivmannschaft gestellt werden.

Das Jubiläumsjahr und die neue Saison 2015/2016Der FC Gerlafingen startete mit zwei Aktiv-mannschaften, neun Juniorenteams — davon ein Juniorinnenteam — und den Superve-teranen ins Jubiläumsjahr. Die 1. Mannschaft stand nach der Vorrunde an der Tabellenspit-ze und hatte im Solothurnercup den Halbfinal erreicht. Nach Erreichen der Aufstiegsspiele reichte es leider wegen 1 Tor und 3 Minuten knapp nicht für den direkten Wiederaufstieg in die 2. Liga.

Als Dorfverein setzen wir unser Augenmerk auf die Ausbildung des Nachwuchses und leis-ten dabei in unserer Gemeinde einen grossen

Beitrag an die Integration. Das 100-jährige Jubiläum fand am Freitag/Samstag, 5./6. Juni 2015, auf dem Kirchackerareal statt. Viel Sport, Spiel und Unterhaltung waren garantiert. Wir schauen auf ein tolles Jubiläumfest zurück und starten nach den verdienten Sommerferien mit grossem Elan in die bevorstehende Saison 2015/2016. Der FC Gerlafingen startet auf breiter Front mit 3 Aktivteams, den Super-Veteranen und 11 Juniorenmannschaften in das Spielge-schehen. Neu, nach einem längeren Unterbruch, auch wieder mit einem ambitionierten A+-Ju-niorenteam. Allen Teams wünschen wir eine tolle Saison mit spannenden Spielen und hof-fentlich vielen Siegen. Hopp FCG!

«Einisch FCG — Immer FCG»

Urs Wyler Ehrenpräsident FC Gerlafingen

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Die GEWA Schatzinsel 2012 im Schwimmbad Eichholz war ein voller Erfolg. Über 90 inno-vative Unternehmen aus Biberist, beiden Ger-lafingen und Lohn-Ammannsegg zeigten uns während drei Tagen ihre Schätze, ihre Pro-dukte und ihre Dienstleistungen. Dies zog über 15’000 Zuschauer in die Badi. Das spezielle Ambiente mit der Zeltstadt verleitete die Gäste zum Verweilen und das gut abgesteckte Rah-menprogramm überzeugte mit Musik, Gas-tronomie, Sport und Spiel Gross und Klein zum Mitmachen.

Hervorragende Produkte, gut gelauntes Messe-publikum, bestes Standortmarketing — so etwas braucht es wieder! Das OK der GEWA Schatzin-sel wurde deshalb von den beiden Gewerbeprä-sidenten angefragt und zeigt hier und heute Flagge. Das blaue GEWA-Banner für 2017 wird gehisst und die Planung beginnt. Das Ziel 2017 wird sein, an die eindrückliche und erfolgrei-che Leistungsschau in einem ähnlichen Rah-men anzuknüpfen und zu festigen.

Seien Sie im 2017 mit dabei, wenn die Schätze aus der Region präsentiert werden.Als Gast und Besucher, als Gewerbetreibender und Aussteller oder aber auch bei uns im Orga-nisationskomitee bei Buchhaltung, Organisa-tion und Bau. Interessierte finden Kontakt auf unserer Webseite www.gewaschatzinsel.ch.

Wir freuen uns auf eine grosse Resonanz und danken zum Voraus für Ihre Bereitschaft, als Besucher, Sponsor oder Aussteller die GEWA Schatzinsel 2017 zu bereichern.

Roger Gerber

GEWA Schatzinsel 2017BLICKPUNKT GEWERBE

Der Gewerbeverein beider Gerlafingen wurde im Jahre 1933 gegründet. Der Mitgliederbe-stand seiner Zeit bestand aus 38 Firmen. Der Mitgliederbeitrag betrug zwei Franken.

82 Jahre später beträgt der Mitgliederbestand aktuell 69 Mitglieder. Der Gewerbeverein en-gagiert sich heute wie damals für das orts-ansässige Gewerbe. Nebst der Kontaktpflege unter den Mitgliedern ist der Gewerbeverein aktiv am Dorfleben mit dabei. So organisiert er jährlich am 1. Adventswochenende (in diesem Jahr am Freitag, 27.11.2015) die gut besuchte Schneebar auf dem Gewerbeplatz in Gerlafin-gen. Weiter organisiert er Betriebsbesichtigun-gen und Ausflüge.

In Zusammenarbeit mit der Kreisschule sowie den Gemeinden Gerlafingen, Obergerlafingen und Recherswil wird der Wirtschaftstag orga-nisiert, welcher dieses Jahr zum zweiten Mal stattfindet. Ziel ist es, den Schülern, welche sich in der Berufswahl befinden, einen ersten Ein-druck bezüglich Berufen, Bewerbungen etc. zu vermitteln.

Gemeinsam mit dem Gewerbeverein Region Biberist konnte auch nach langem wieder ein-mal eine Gewerbeausstellung (GEWA 2012) in der Badi Eichholz realisiert werden. Auch diese Ausstellung war ein voller Erfolg. Das OK be-stand aus Roman Strausak, Hans Niederhau-ser, David Aebischer, Walter Dick, Beat Kiener,

Der Gewerbeverein stellt sich vor

Der Gewerbeverein beider Gerlafingen begrüsst die gute Idee

und Realisierung der Dorfzeitung. Mit Freude nutzen wir diese Gelegenheit,

um uns kurz vorzustellen.

BLICKPUNKT GEWERBE

Roger Gerber (s. Bild oben links) und Matthias Eberhard (nicht auf dem Foto). Der Gewerbe-verein bedankt sich an dieser Stelle bei allen Mitgliedern, Behörden und Vereinen, welche jedes Jahr tatkräftig mitmachen und so eine gute Zusammenarbeit gepflegt werden kann.

Christian Kahne

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Zur seinerzeitigen Realisierung der neuen Schul- und Sportanlage Kirchacker benötigte die Gemeinde das südlich der Kriegstettenstra-sse gelegene Land des Bauernbetriebes Flury. Als Realersatz bot man einen Hof im berni-schen Kirchlindach, was aber abgelehnt wurde.

Daraufhin ergab sich eine weitere Möglichkeit in Form eines Abtausches mit Land in Halten, wo-mit die Flurys einverstanden waren. Die grosse Familie zog 1966 mit Hab und Gut dorthin.

Der Fluryhof ins Bild gebracht

von Alois Zürcher

SCHLUSSPUNKT

Die Gemeinde übernahm nebst dem benötig-ten Land auch das Bauernhaus und nutzte den Scheunenteil fortan für ihren Werkdienst, bis dann per 2000 der neue Werkhof beim Schwimmbad bezogen werden konnte. Die Woh-nung wurde jahrzehntelang an die Familien von Werkhofmitarbeitern vermietet, welche zur Liegenschaft schauten und für den weitherum bekannten Blumenschmuck sorgten.Nach mehreren Anläufen wurde die rund 4’000 m2 grosse Liegenschaft im Sommer 2014

verkauft und in den Wintermonaten 2014/15 abgerissen. Derzeit entstehen auf dem Areal ein Wohnbau mit 20 Wohnungen sowie ein vorgela-gerter Bürotrakt, die anfangs 2016 bezugsbereit sein werden.

Annaliese Zürcher-Urben Peter Jordi

IMPRESSUM | AUSGABE 01 | HERBST 2015

Herausgeber: Einwohnergemeinde GerlafingenRedaktion: David Aebischer, Gérard Georges, Judith

Hechenbichler Rutsch, Peter Jordi, Regula Jordi, Katalin Kulcsar, Martin Müller

Erscheinungsweise: HalbjährlichDruckerei: Albrecht Druck AGAuflage: 3000 Exemplare

Konzept/Layout/Satz: c&h konzepte werbeagentur ag, SolothurnGastautoren: Thomas Burri, Roger Gerber,

Christian Kahne, Urs Wyler, Thomas Zürcher, Annaliese Zürcher-Urben

Fotos: Foto Strahm, OK GEWA, FC GerlafingenIllustration: Alois ZürcherKontakt/Feedback: [email protected]

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